Der erste Grollreiter

    • Offizieller Beitrag

    Kein Ding....
    Kann ja nicht jedem gefallen. Mich interessiert nur immer wer liest. :)

    Da hier einige mitlesen, wird die Fortsetzung bestimmt sehnlichst erwartet...

    Freut mich wenn's gefällt. Heute werde ich eher nicht mehr zum schreiben kommen...Morgen muss ich in weiter ferne auf eine Taufe.
    Aber die nächste Woche habe ich frei und da müsste dich mal Zeit finden lassen.


    Arthurius
    Ich wusste nicht das du hier liest. Oder habe ich dass “nur“ vergessen?

    ... zumal die Taufe bestimmt ein tolles Erlebnis war, was aber schon ne ganze Ecke her ist.... Wo sind deine geistigen Ergüsse hin? :)

    • Offizieller Beitrag

    Öhm..... war bouldern.... dauernd. :D
    Das ist meine aktuelle Lieblingsbeschäftigung. Hab im Urlaub ans schreiben gedacht, aber einfach mal die Seele baumeln lassen. War auch gut.
    Aufgegeben hab ich das Projekt nicht... nur viel anderes vor.
    Ich schau mal das ich weiter mache.

  • Uncool... schreibst du wohl mal weiter?^^
    Da liest man sich hier alles durch und freut sich, lacht, weint und lässt sich berauschen und der feiner Herr hört einfach ein halbes Jahr lang mit dem Schreiben auf.
    Bin ich ja froh, dass ich es erst jetzt gelesen habe (bin ja auch noch nicht solange hier).


    Sehr schöne Geschichte. Gefällt mir als Zwergenspieler natürlich äußerst gut.
    Hat wirklich Spaß gemacht zu lesen, auch wenn es mir teilweise zu schnell ging, da hätte man noch mehr erzählen und beschreiben können.
    Für ein Buch sollte die Geschichte mindestens reichen (kommt ja auch noch ein wenig was, hoffe ich mal).


    Du darfst jetzt das nächste Kapitel posten, ich bin fertig mit den ersten Kapiteln ;)


    Weiter so!

    Last One to Die‘s a Sissy! (Voland)

    Warhammer Fantasy
    7000 Punkte Söldner
    4000 Punkte Imperium
    2500 Punkte Bretonen
    2500 Punkte Zwerge

    Das große Regelprojekt:


    • Offizieller Beitrag

    Es hilft ja.... Aber die Zeit.
    Ich will seit ewigen Zeiten, komme aber nicht dazu. Ich kann das nicht so Häppchenweise. Muss immer ein Kapitel sein.
    Am WE bin ich erstmal weg. Da muss/darf ich auf einem Larp SL machen. Evtl das WE danach, da hab ich zeitweise frei, wenn die Freundin arbeitet.


    @Söldner
    Freut mich, wenn es dir gefällt und die Charaktere stimmig sind. Es könnte aber in der Tat weniger hektisch sein. Sollte ich je fertig werden, überarbeite ich das alles nochmal. Das ist ja nur ein Script, so wie es mir aus dem Hirn trieft. Das ist keine Reinschrift..... Mag aber mal so was werden.

  • Wir warten gespannt ;) .
    Ich kenne das. Inzwischen habe ich hier über ein Dutzend angefangene Romane... aber man kommt zu nichts. Eigentlich müsste ich auch mal wieder was schreiben...

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  • Ich kenne das. Inzwischen habe ich hier über ein Dutzend angefangene Romane... aber man kommt zu nichts. Eigentlich müsste ich auch mal wieder was schreiben...


    Geht mir ähnlich :D mir fallen immer ganz tolle Anfänge ein, aber ein weiterführender Strang ist entweder Schmu oder fällt mir gar nicht erst ein :augenzu:
    Dennoch hab ich mal irgendwo gehört (oder gelesen, weiß nicht mehr): "Besser ein vollendetes schlechtes Buch als tausende angefangene." Ob das so stimmt, kann ich leider nicht bestätigen, da ich nicht mal ein schlechtes fertig habe :D

    Lileath's Kinder - ca. 5000 Punkte Asur


    Schwestern der Purpurnen Sonne - Adepta Sororitas


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    Boten des Wandels - Tzeentchdämonen im Aufbau (schon 10 Horrors :thumbup: )


    Warmachine - Protektorat von Menoth


    "Sir, we are surrounded!" - "That's great, now we can attack in any direction!"

    • Offizieller Beitrag

    Kapitel 19: Kampf um den Zwielichtwald


    Trotz der momentanen Entlastung seiner Truppe, machte Ivar sich so schnell es ging auf den Rückweg zur eigentlichen Schlachtreihe Snorri war ein brillianter Kämpfer, würde aber keine Formation zusammen halten können. Auf einem blutbespritzten Bären die Flanke der eigenen Einheit zu erreichen war, kaum verwunderlich, verhältnismäßig einfach. Keiner der Goblins stellte sich Grimleif lange in den Weg. Ivar umritt seine Männer und sprang hinter dem Schildwall von seinem Reittier, gerade als der junge Farkas den reglosen Körper von Drûs aus dem Getümmel zerrte. Ivar wollte zu dem gefallenen Freund, dessen rechter Arm, Schulter und Teile des Brustkorbes unter der Wirkung des Spinnengiftes grotesk angeschwollen waren. Doch Farkas winkte energisch ab. "Die Jungs brauchen dich da vorne. Hier kannst du doch nichts tun."
    Mühsam riss Ivar sich von dem Anblick des Freundes los und wandte sich der Schlacht zu. Snorris berserkerhafter Angriff auf den feindlichen Anfüher und das ausfallen von Drûs und Farkas hatten eine Lücke im Schildwall hinterlassen, die die verbliebenen Dawi nur mit Mühe halbwegs geschlossen hatten. Ivar senkte den Kopf und spurtete in die Bresche. Ein rascher Stoß mit dem Schild beförderte einen Goblin zurück ins Getümmel und die nachgesetzte Streitaxt entriss einem weiteren Grünling Finger und Waffe der rechten Hand. Ivars Schalchtruf übertönte das entsetzte Kreischen der Kreatur."Grimnir und Thorleif! Für den Immergipfel!" Gleich darauf ließ er den ersten Befehl folgen, um dem Chaos Herr zu werden. "Schildwall!" Ivar hämmerte den Schaft der Axt kurz auf den Schildrand. "Schildwall!" Sein nächster echter Hieb erwischte den verletzten Feind am Oberschenkel und warf ihn zu Boden. Er hätte die Kreatur töten können, doch der erfahrene Krieger hielt seine Position bei. Die Zwerge um ihn hatten seinen Ruf gehört und rückten nun dichter zusammen. Ein Hornist nahm den Ruf Ivars auf und befahl den Zwergen ihre Linie wieder ordentlich zu bilden. Nach und nach machten die Zwerge sich Platz, legten die Schilde aneinander und stellten sich dem Feind erneut als geschlossene Formation. Die Grünhäute machten sich das erlahmen der Offensive zu nutze und drängten wieder verstärkt auf die Dawi ein, doch den eng stehenden, kräftigen Zwergen konnten sie nicht mehr viel anhaben, auch wenn es den Verteidigern nicht immer leicht fiel sie abzuwehren.
    Ivar stand noch in der ersten Reihe und konnte nicht viel tun ausser den Schild zu halten und auf das Beste zu hoffen. Goblinspeere stießen immer wieder auf das feste Metall und der Aufprall ganzer Grünhäute hätte ihn schwer geschüttelt, wäre er nicht von hinten gestützt worden. Endlich fuhr ein schwerer Hammer aus der zweiten Reihe auf seine Gegner nieder und verschaffte ihm etwas Luft. Wiederstrebend ließ er seine mächtige Axt fallen und griff zu seinem Kampfmesser. Schon drängte der nächste Feind nach vorn und presste ihm den Schild an die Schulter. Ivar grunzte wütend und stieß den breiten Dolch unter der Schildkante nach vorn. Er stieß auf etwas Weiches, drehte die Klinge und zog sie nach oben. Ein gurgelnder Schrei drang durch den Helm nur leise an seine Ohren und ein Goblin hustete ihm Blut ins Gesicht. Ivar spuckte aus und stieß die Kreatur mit dem Schild zurück. Er tötete oder verletzte in rascher Folge drei weitere Grünhäute auf die gleiche Weise, bevor der Ansturm endlich nachließ.
    Ivar schnappte nach Luft und verdrängte einen brennenden Schmerz am linken Bein. Irgendwas musste ihn getroffen haben, doch er wollte verdammt sein, wenn er sich jetzt davon ablenken ließ. Ein Blick auf die eigenen Reihen offenbarte ihm eine weitgehend unversehrte Formation, auch wenn hier und da wankende Zwerge nach hinten gezerrt wurden, um von Kriegern der zweiten Reihe ersetzt zu werden. Ein verirrter Pfeil traf seinen Helm und prallte harmlos vom gehärteten Stahl ab. Er wischte seine bluterschmierte Rechte so gut es ging am ungepanzerten Hosenboden ab und klaubte mühsam die schwere Axt vom Boden. Das kurze Gefecht hatte enorm an seinen Kräften gezehrt. Die Enge und Hitze, das Schieben und Stechen in der Hölle eines Nahkampfes raubten selbst gestandenen Krieger schnell die Begeisterung der Schlacht. Irgendwo auf der rechten Flanke tönte ein Horn und ein Trupp Ritter führte einen Angriff gegen die schier endlosen Reihen des Feindes. Ganz vorne glaubte Ivar Luthbert und Ulf zu erkennen, aber die schweren Rüstungen machten es unmöglich sich sicher zu sein. Doch die wehenden Wimpel und der ungebrochene Mut der Verbündeten, weckte auch in ihm wieder die Kampfeslust. Gerade als die Ordenskrieger auf den Feind stießen, befahl auch Ivar seinen Angriff.
    Wie eine Wand aus Stahl rückten die Dawi langsam vor. In ihrer engen Formation kamen sie nur quälend langsam vorran, doch dank eines geschlagenen Marschrhyhtmus blieb immerhin die Reihe geschlossen. Schritt um Schritt näherten sie sich dem verhassten Feind und die Schreie der Krieger nahmen immer mehr an Lautstärke zu. Nicht einmal Zwerge konnten in der Umklammerung einer Kampfformation angreifen, ohne das sie eine gewisse Furcht vor dem Aufprall verspürten. Der Moment in dem sie in Reichweite der Waffen kamen, wenn Hiebe und Stöße versuchten den Schild zu umgehen und die eigenen Kameraden einen unnachgeibig weiter auf den Feind schoben. Diese Augenblicke suchten selbst Veteranen in ihren Alpträumen heim und die Zwerge machten sich Mut in dem sie ihre Furcht hinaus brüllten. Auch Ivars Herz raste in seiner Brust und ein seltsamen Rauschen füllte seine Ohren. Er grollte tief, versuchte sich in Rage zu versetzen. Noch vier Schritte trennten ihn vom Feind. Aus dem grollen wurde ein befreiender Schrei, der aus dem Zwerg herausbrach. Noch drei Schritte. Wut und Adrenalin verdrängten die letzten Reste der Furcht. Noch zwei Schritte. Ivar hob die Axt und senkte die Stirn. Noch ein Schritt. Der Kampfschrei der Dawi erklang wie aus einer Kehle. "Grimnir!" Ein Speer traf Ivars Schild, der Zwerg tauchte in das Chaos der Schlacht und wurde von ihm verschlungen.
    Es wurde ein finsteres, brutales Ringen für die vereinten Kräfte von Menschen und Zwergen. Ein Schlachten bis zur vollkommenen Erschöpfung. Trotz des frühen Todes iher Anführer kämpften die Goblins verbissen um ihre Heimat und erst als unzählige weitere von ihnen gefallen waren, ergriff der Rest die Flucht. Als das Töten endlich ein Ende hatte, brauchte Ivar eine gefühlte Ewigkeit bis diese Erkenntnis zu ihm durchbrach. Er stand einfach da, rang um Atem und wartete das die Welt aufhörte sich um ihn zu drehen. Endlich löste sich der Knoten in seiner Brust und sein Kopf wurde klarer. Das Schlachtfeld bot einen schauderhaften Anblick. Der Boden war mit Toten und Verwundeten übersäht. Die Goblins waren scharenweise gefallen, doch auch zahlreiche Zwerge und Menschen würden diesen Wald nicht mehr lebend verlassen. Zusammen mit den Überlebenden schritt Ivar über das Feld und tat was er konnte um das Grauen wieder zu mindern. Verwundete wurden versorgt so gut es ging, wenn es Verbündete waren und rasch getötet wenn es sich um Grünhäute handelte.
    Eine Zusammenfassung der Verluste stellte heraus, dass sie sich wacker geschlagen hatten. In reinen Zahlen ausgedrückt war die Schlacht ein großer Sieg für die Zwerge, doch das Schicksal einzelner wurde von solchen Statistiken nicht beeinflusst. Der tapfere Knappe Dietmar war gefallen, als er sich der letzten Offensive auf die Grünhäute anschloss. Auch der Bernsteinmagister Wulfhardt hatte in seinem Angriff auf die Spinnenreiter sein Leben verloren. Wie sich heraustellte war die Gestalt mit dem Knüppel, die Ivar gesehen hatte, der Magier gewesen, der unter dem Einfluss eines Zaubers auf den Feind los gegangen war, um die eigenen Männer vor dem Flankenangriff zu schützen. Das Manöver war erfolgreich und er hatte übel unter seinen Feinden gewütet, doch der Zauberer erlag kurze Zeit später den schweren Vergiftungen und Wunden, die er sich zugezogen hatte. Ivar stellte überrascht fest, dass es ihm um den seltsamen Menschen leid tat. Magie hin oder her, der Mann hatte ihm erstaunlich feinfühlig geholfen und sich in der Schlacht als tapferer Streiter herausgestellt.
    Auch die Zwerge waren nicht ungeschoren davon gekommen und viele waren gefallen, wenn sich die Verluste an Ivars besten Freunden auch in Grenzen hielten. Der irre Snorri hatte sich am harten Schädel des Goblinhäuptlings die rechte Hand gebrochen und musste den Rest der Schlacht mit der linken kämpfen. Er war von zahllosen Wunden gezeichnet, aber schlimmerem entgangen. Ivar selbst hatte ebenfalls einige Löcher abbekommen. Er konnte sich allerdings bei keiner Verletzung errinnern woher genau sie stammte.
    Doch es gab auch gutes zu berichten. Luthbert hatte sich in der Schlacht als leuchtendes Vorbild hervorgetan und seine Tapferkeit in der Feldschlacht würde den Ruf des tanzenden Todes sicher deutlich aufpolieren. Der Ritter hatte sich entschlossen dauerhaft zu seinem Orden zurück zu kehren und sich in Zukunft ritterlicheren Taten zu widmen, als das fechten von Duellen bei Hofe.
    Die größte Freude für Ivar war allerdings Drûs, der mitten in die Besprechung platzte und fragte ob es noch Goblins für ihn gäbe. Der Krieger konnte kaum stehen und seine Gliedmaßen waren nach wie vor schwer deformiert, aber der ungebrochene Wille stand ihm ins Gesicht geschrieben. Farkas war kurz nach ihm in das Besprechungszelt gerannt und hatte den Verwundeten schimpfend wieder nach draussen gezerrt. Der junge Krieger war unverletzt, da er sich schon früh um den gefallen Drûs gekümmert hatte und war nun ausnehmend entrüstet, das dieser sich so früh wieder selbstständig machte.
    Das Drûs überhaupt noch am Leben war, konnten Ivars menschliche Freunde einfach nicht fassen. Zuviele ihrer Verluste waren dem starken Gift der Waldspinnen zu verdanken gewesen, das den Heilern als tödliches Toxin der übelsten Sorte bekannt war. Und Drûs war von der großen Spinne des Häuptlings erwischt worden, nicht von einer der kleineren Reitspinnen. Doch Ivar winkte ab. "Er hatte Glück, das Farkas ihn aus seiner Rüstung gepellt hat. Viele Krieger werden praktisch in ihren Rüstungen zerdrückt, wenn sie anfangen anzuschwellen. Ein Zwerg mit Kameraden die ihn vor diesem Schicksal bewahren hat eigentlich recht gute Chancen. Das dauert jetzt sicher eine Weile bis er wieder der Alte ist und schön wird's ganz sicher auch nicht. Aber ich denke er schafft das schon. Das macht das Mistzeug natürlich nicht weniger gefährlich. Wer in der Schlacht gebissen wird, ist schnell wehrlos und wir verlieren immer wieder Krieger an so was. Aber am Gift selbst sterben nur die wenigsten." Er mache eine Pause und blickte und die staunenden Gesichter der Menschen. "Was denn? Wir sind halt Zwerge!" Doch dieses, nach Ivar Ansicht äußerst eindeutige Argument hatte nicht den gewünschten Erfolg. Unter dem vortgesetzten Starren der Ritter machte sich der Zwerg grummelnd auf den Weg zu seiner Truppe. "Wäre ja noch schöner wenn wir wegen so einem kleinen....." Der Rest der Schimpferei entzog sich den Ohren der Menschen, die sich nun erst weiter ungläubig und dann schmunzeldn anblickten, als der zeternde Ivar das Zelt verließ. "Was denn?" meine Ulf. "Er ist halt ein Zwerg!" Das dröhnende Lachen in seinem Rücken veranlaßte Ivar nur dazu noch lauter zu schimpfen. Einfältiges Menschenpack!

  • Schön, schön, wie immer :)


    Nur bei "Was denn? Wir sind halt Zwerge!" würde ich das "halt" durch ein "eben" ersetzen, "halt", kommt mir ein wenig unpassend vor. Ein paar kleine Orthografiefehlerchen sind dabei, die schmälern aber die Qualität deiner Arbeit wenn nur minimalst.

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    • Offizieller Beitrag

    Es geht ein kühler Wind hier und ich bin zu faul zum raus gehen.... Eine kleine Fortsetzung.


    Kapitel 20:Zurück zum Immergipfel
    Sie blieben noch volle zwei Wochen im Zwielicht, kümmerten sich um die Verletzten und erforschten mit Spähtrupps den Wald nach weiteren Goblins. Es kam zu einigen kleineren Scharmützeln, doch ein weiteres Heer brachten die Grünhäute nicht zusammen. Mehrere Stützpunkte wurden, weitgehend verlassen, aufgefunden und zerstört, doch ein echtes Dorf der Grobis entdeckten sie nicht. Das war das frustrierendste am Kampf gegen die grüne Plage. Man konnte sie besiegen so oft man wollte, an den wahren Kern der Sache kam man nicht heran. Entweder ihre Siedlungen waren sehr weit im weglosen Land, oder es gab sie schlicht nicht und Grobis schossen einfach wie Pilze aus dem Boden. Jedenfalls war es noch keinem Zwerg je gelungen ein echtes Dorf oder gar eine Stadt des Feindes zu finden.
    Als auch der letzte Mann wieder weit genug genesen war um transportfähig zu sein, wurde das Lager aufgelöst und die beiden Streitmächte zogen in Richtung Heimat. Ivar und seine Zwerge verabschiedeten sich auf der Handelstraße von ihren menschlichen Freunden. Die Ritter zogen gen Westen, zurück in ihre Heimat und die Dawi machten sich in die entgegengesetzte Richtung auf. Ivars Stimmung war seltsam gedrückt in dieser Zeit. Er hatte einen bedeutenden Sieg in seiner Sache errrungen, doch wie sollte es weitergehen? Er ritt vor sich hin brütend mit seinen Grenzern durch den immer schattigen Wald und wälzte Probleme im Kopf hin und her. Der Rest der Truppe bemerkte die Stimmung des Anführers schnell und war ebenfalls schweigsam. Nur die restlichen Dawi, die ihnen zu Fuß folgten waren guter Stimmung und sangen immer wieder ihre Kampfgesänge. Nahe dem Saum des Waldes fasste sich schließlich Snorri ein Herz und sprach den grummeligen Ivar auf die Sache an. Der rotbärtige Zwer führte seiun Tier schon eine ganze Weile neben Ivars. Er kratzte sich durch den dichten Bart am Kinn: "Schon eine Idee ob's weiter geht?"
    Ivar kam nur langsam aus seiner tiefen Nachdenklichkeit hervor und brauchte eine ganze Weile um zu realisieren dass er mit der Frage gemeint war.
    "Ob was weiter geht?", fragte er gereizt.
    "Na, du weißt schon", Snorri gestikulierte etwas unbeholfen mit der Hand in der Luft herum. "Die Sache. Alles. Der ganze Krieg."
    "Warum sollte es nicht weiter gehen?"
    "Du hast doch den Feind geschlagen. Was bleibt noch zu tun?"
    "Den Feind geschlagen? Wir haben ein paar dämliche Goblins für ihren Verrat bestraft, du stumpfer Sohn einer räudigen Bergziege. Was ist mit den Orks? Haben wir denen den Tod meiner Verwandten heim gezahlt? Haben wir auch nur ein Quentchen des vergossenen Blutes mit gleichem vergolten? Haben wir nicht! Und ich werde nicht ruhen, bis auch diese Tat gesühnt ist! Wenn du glaubst, es wäre alles getan, kannst du dich ja daheim ans Feuer setzen und von deinen Heldentaten erzählen, aber ich.... hörst du mir überhaupt zu?"
    Snorri hatte mitten in der Schimpftirade den Blick abgewandt und starrte seit einer Weile völlig gebannt nach Nord-Osten.
    "Ivar."
    "Was?
    "Ivar."
    "Was ist denn verdammt noch mal?"
    "Ivar... Der Immergipfel brennt."
    "....." Ivar schaute kurz in die fragliche Richtung und wollte dem Berserker dann gleich eine Standpauke halten, doch ihm stockte der Atem. Mehrere Rauchfahnen stiegen von den Gipfeln seiner Heimat auf. Trügerisch friedlich schwebte der Rauch steil gen Himmel, doch Ivar kannte seine Bedeutung. Er riss Grimleif herum und brüllte dem Tross eine Warnung zu. "Zwerge macht euch bereit. Die Grenzwachen haben die Signalfeuer entzündet. Das Reich der Dawi wird belagert. Die Grünhäute greifen uns an. Wir haben Krieg!"
    Die Nachricht wurde mit typisch, zwergischem Gemüt angenommen. Obwohl alle erst einmal entsetzt waren, der letzte echte Angriff der Orks lag viele Jahre zurück, reagierten die Dawi rasch mit ihre gewohnten Präzision und machten schnell und effektiv das beste aus der Lage.
    Die Orks kamen immer wieder plötzlich in gewaltigen Massen aus den Ebenen und Bergen. Auf irgendeine, ungeklärte Weise versammelten sie sich unfassbar rasch zu einer rasenden Horde, meist unter dem Banner eines großen Kriegsfürsten, und fielen über die benachbarten Ländereien her. Die Reiche der Zwerge hatten ein komplexes Signalsystem errichtet, dass speziel für diesen Zweck immer in einwandfreiem Zustand gehalten wurde. Und nun war es wieder so weit. Alle Zwerge in einem riesigen Umkreis würden die Signale sehen. Händler und Söldner würden sich sammeln und nach Hause in den Krieg ziehen ohne zu zögern. Sie würden sogar Belagerungen, Minen und hundert Jahre alte Handelsposten verlassen und sich für den Kampf um die Heimat rüsten. Würden tagelange Märsche erdulden, in der Hoffnung nicht zu spät zu kommen. Siedlungen würden die eigenen Signale entzünden und die Nachricht so noch weiter verbreiten. So kämpften die Dawi. So hatten sie schon immer gekämpft. Die Reiche verteidigten die Grenzen und Städte und aus den Nachbarländern rückten alle Verwandten und einige Verbündete an. Oft war die Schlacht zu Ende, bevor die Zwerge ihre alte Heimat erreichten, denn die Reiche waren stark und die Masse der Krieger immer vor Ort. Doch kein Zwerg konnte ignorieren wenn das Herz ihrer Kultur in Gefahr war und niemand würde sich die Blöße geben nicht aufzubrechen. Auf dem Weg sammelten sich die einzelnen Gruppen und schon einige male war in der Vergangenheit ein ganzes Heer von Heimkehrern angerückt und hatte den Verteidigern gute Dienste geliefert, oder war dem Feind in einer Schlacht in die Flanke gefallen.
    Ivar sammelte also seine Zwerge und gab ihnen den Befehl auf dem Rückmarsch alle einzelnen Gruppen aufzunehmen und einzugliedern. Er gab Farkas den Befehl über diese Truppe. Mit dem organsieren des Marsches würde der Junge klar kommen und in seinem innersten zögerte Ivar den Kurzbart in einen echten Krieg mit zu nehmen. Farkas war so loyal man sich einen Zwerg nur wünschen konnte und so tapfer und zäh wie kaum ein anderer, aber Krieg war Krieg und Orks waren Orks. Man wußte nie was in so einem Gefecht passierte. Ivar würde sich den Tod des jungen Zwerges nie verzeihen können, sollte es je soweit kommen, bevor dieser richtig auf Kriegerbeinen stand. Die anderen wußen immerhin worauf sie sich einließen. Denn Ivar wollte keineswegs auf die Fußtruppen warten. Einen solchen Fall hatte es nie gegeben. Zwerge reisten immer zu Fuß oder in Wagen die nicht schneller waren. Doch die Grenzer waren viel mobiler und Ivar wollte so schnell es ging zurück. Eine Einheit erfahrener Krieger mehr, konnte, sogar in einer großen Schlacht, einen Unterschied machen und er war nun in der Lage viel schneller zu reagieren als jeder Zwerg in der Vergangenheit gewesen war. Schon eine knappe Stunde nach dem sichten des Signals waren die Grenzer mit Proviant und Feldausrüstung von den Wagen versehen und ritten so schnell die kurzen Beine der Ponys es erlaubten nach Osten. Merhfach stießen sie dabei auf kleine Trupps von Zwergen, die ihre Reisen abgebrochen hatten und umgekehrt waren. Ivar rief ihnen zu auf Farkas und das Heer zu warten und die Grenzer stürmten weiter. Ließen jeden anderen Zwerg weit hinter sich und gönnten Mann und Tier nur die nötigste Rast. Sie wichen schließlich vom Hauptweg ab und betraten die Pfade der Grenzer. Gewundene, geheime Wege auf denen die Grenzwache patroulierte und seit Jahrtausenden ihre Arbeit tat. Sie erklommen die Berge und arbeiteten sich nach Nord-Osten vor. Ivar hätte seine Truppe auch die breite Straßte zum Westtor führen können, doch der Angriff kam fast immer von Osten und er wollte nicht in den Straßen der Stadt zwischen Logistikern und Nachschubgütern fest stecken. Seine Stärke lag in der Kenntniss der Grenzlande und der Schnelligkeit seiner Krieger. Schon vor den Grenzreitern hatten die sogenannten Grenzläufer so gekämpft und taten es noch. Sie würden sich in den Bergen verschanzen und kleinere Eingänge in die Zwergenstadt sichern oder Angriffe auf Flanke und Rücken des Feindes führen. Also nahmen auch die Reiter die beschwerlichen Pfade auf sich. Die trittsicheren Bergponys hatten keine Probleme mit diesem vertrauten Terrain und Ivar hielt sein gutes Tempo. Auch der gößere und viel massigere Grimleif kannte die Berge und verlangsamte die Truppe nicht.
    Immer wieder sahen sie die Zeichen des Krieges und immer größer wurde ihre Angst. Die Dawi mussten jedes einzelne Feuer entzündet haben. Einige der Rauchfahnen stiegen von Stellen auf, an denen es eigentlich kein Feuer gab. Dort mussten bereits Kämpfe ausgetragen werden. Die orkische Horde musste gewaltig und schnell sein. Ivar schätzte das die Verteidiger des Immergipfels hart bedrängt wurden. Die Signale riefen seit zwei Tagen alle Zwerge zu den flachen Hängen im Osten der Stadt. Dort würde der Feind seine Belagerung mit aller Macht ausführen und der Hammer am härstesten fallen.
    Am vierten Tag nach ihrem Aufbruch führte Ivar die erschöpfte Truppe auf einen Bergkamm und blickte zum ersten Mal auf das Schalchtfeld. Er konnte kaum fassen wie viele Orks sich hier versammelt hatten und heiser nach dem Tod seiner Heimat brüllten. Das ganze Tal war voll von ihnen. Es mussten tausende der grünen Barbaren sein. Sie führten monströse Kreaturen und Kriegsmaschinen in die Schlacht, die Ivar bislang nur aus Erzählungen kannte. Riesen überragten die großen Orks um mehrere Manneslängen und wirkten wie lebende Belagerungswaffen. Trolle schoben sich durch die eigenen Reihen und drängten die im Vergleich kleinen Grünhäute mit schierer Kraft einfach zur Seite. Goblins trieben rasende Squigs vor sich her in der Hoffnung die blinde Fresswut dieser Kreaturen auf den Feind zu lenken. Eine der kleinen Grünhäute wurde unvorsichtig und von scharfen Zähnen gepackt und zerissen, doch der Rest der Meute johlte nur und stieß mit langen, groben Spießen den aufmüpfigen Squig in die Rotte zurück.
    Zahlreiche Katapulte wurden soeben von ihren Rollen geschoben und am Boden verankert. Die Grünhäute waren dabei einen Angriff auszuführen. Besorgt blickte Ivar nach den Toren der Stadt. Dort stand der Kriegsheer der Dawi. Ivar schluckte. Die Banner sahen wahrhaftig prachtvoll aus und die Sonne blitzte auf Helmen und Waffen der Zwerge, doch ihre Anzahl war lächerlich klein im Vergleich zu der Masse der Orks. Heute würden Mut und Kraft der Zwerge auf eine harte Probe gestellt.