• Es ist soweit, der Prolog zu "Sacred" ist fertig und soll euch nicht vorenthalten werden.


    Diese Geschichte ist zeitlich in den Elf jahren zwíschen den letzten beiden Kapiteln der Geschichte "Der Gralsritter und die Ratte" angesiedelt und erzählt die Geschenisse in Sacred vor "Schatten über Sacred".
    Diese Geschicte ist eine zusammenarbeit zwischen Arduan und mir und jedes Kapitel wird von uns gegen kontrolliert. Das heisst das zwischen den Post´s der einzelnen Kapiteln zu einigen zeitlichen abständen kommen kann.


    Es werden einige bekannte, aber auch viele neue Charaktere die Bühne betreten und ich wünsche allen lesern viel spass :D


    Um eine bessere übersicht zu gewährleisten, bitte ich alle leser Kommentare, Kritik, Fragen und anregungen Hier zu Posten.


    Achtung, einige Handlungsstrenge werden auch mal von Arduan geschriebe. Es ist also nicht alles aus meiner Feder.

  • Prolog:




    „Geht nun, bringt die Frauen und Kinder durch die Tunnel nach Zweistadt“ Befahl Thain Braas seinen Untergebenen. Der Zwerg wollte Protestieren, doch ein mächtiger Donnerschlag lies ihn verstummen. Braas blickte auf das Große, Steinerne Portal am anderen ende des Großen Saals in dem sie sich aufhielten. „Geh nun, ich dulde keine Wiederworte. Sag meinen Vetter, das wir die Horde bis zum Letzten Zwerg bekämpft haben. Es obliegt ihm und König Borishoff uns zu rächen“. Der angesprochene Zwerg brach keine Worte hervor. Was sollte er auch sagen?
    Er Salutierte ehrfürchtig vor seinem Kommandanten und wusste nun, was er sagen sollte: „Ich werde euer Andenken in ganz Sacred tragen. Alle, egal ob Zwerg, Mensch oder Elf sollen von euren Helden taten vernehmen“. Braas nickte seinem Untergebenen zu und wandte sich ab. Er wusste das der Zwerg seine Aufgabe erfüllen würde. Sein Blick schweifte erneut durch den Saal. Fünfzig tapfere Zwerge standen hier, bereit den Feind ein letztes mal entgegen zu treten. Vor einer Woche waren sie gekommen. Eine Horde Tiermenschen, die größte die Braas jemals erblickt hatte. Die erste, seit sie vor Einhundert Jahren nach Sacred kamen. Das angenehme Leben hier, hatte selbst die Zwerge in ihrer Wachsamkeit schwächeln lassen. Ein tödlicher Fehler, denn schon beim ersten Angriff vielen die äußeren Verteidigungsanlagen. Seit diesem Moment an, führten sie ein erbittertes Rückzuggefecht. Und sie wahren nun die Letzte Verteidigungslinie. Doch das reich der Zwerge würde nicht fallen, dafür würden seine verwandten schon sorgen. Ihn hatte der angriff unvorbereitet getroffen, welch eine Schande. Doch nun wusste ganz Sacred, dass das Böse diese friedlichen Gestade erreicht hatte.
    Mit einem Lärm aus ein Dutzend Kanone Barst das Steinerne Portal in Tausend Splitter und gab den Blick auf den Feind frei. Brüllend ergoss sich die Flut der Chaos Bestien in den Kleinen Saal.
    „Schützen, Feuer!“ Brüllte Braas. Jeder Zwerg, der noch eine Armbrust oder Muskete bei sich hatte, Feuerte diese ab. Dann ließen sie ihre Waffen fallen und griffen sich einen Schweren Schild sowie eine Waffe.
    „Schildwall bilden!“ Sämtliche Zwerge führten den Befehl augenblicklich aus und hoben die Schilde und auch Braas hob seine Axt. Die Tiermenschen krachten gegen die Schildwall- Formation der Zwerge und wurden von den Grimmigen Kriegern abgeschlachtet. Doch egal wie viele sie auch töteten, es kamen immer mehr in den Saal zugeströmt. Zuerst vielen nur einzelne Zwerge und die Lücken konnten noch gefühlt werden. Doch mit jedem Zwerg, der zu Grimnir fuhr wurde die Verteidigung schwächer, schließlich brach der Schildwall in sich zusammen und die Zwerge wurden überrannt.
    Thain Braas Kämpfte wie ein Berserker und erschlug einen Gegner nach dem Anderen, bis keiner mehr da war zum Bekämpfen. Die Tiermenschen wichen vor ihn zurück und bildeten einen Großen Kreis um den Zwerg. Ein blick in die runde genügte Braas um zu verstehen, das er der einzige überlebende war. Die Tiermenschen um ihn herum begannen zu knurren und Brüllen, einige sprachen. Sie wiederholten ein und das selbe Wort immer wieder, wie ein Gebet: „Raf´Gar“
    Sie steigerten sich immer weiter in den Ruf und bildeten dann eine Art Korridor. Ein Tiermensch, ein besonders großes Exemplar schritt langsam auf ihn zu. Zwei große Hörner wuchsen aus seinem Schädel und seine Muskelöse Brust wurde von einem Brandmal geziert: Den Chaosstern, das mal des Ungeteilten Chaos!
    Braas kannte das Zeichen nur zu gut, denn oft hatte er schon gegen die Diener des Chaos gekämpft.
    „Raf´Gar- Raf´Gar- Raf´Gar“ hallte der Ruf weiterhin durch den Saal. Doch als der Hünenhafte Tiermensch seine Riesige, Zweihändige Axt nach oben stieß, verstummten sie alle auf einmal. „Lass mich rate, du musst Raf´Gar sein?“ Fragte Braas mit einem Anflug von Ironie. Er hatte bereits mit dem leben abgeschlossen, er wusste das er den nächsten morgen nicht mehr erleben würde, doch dieses Ungetüm würde er mit in den Tod nehmen. „Schlauer Bartmann“ antwortete Raf´Gar, mit einer Tiefen stimme.
    „Wir kamen her, um in Frieden zu leben. Wir sind des langen Krieges müde“ sagte der Zwerg, doch Raf´Gar schüttelte langsam den Kopf und Antwortete abermals: „Kein Frieden. Krieg!“ „Ihr werdet diesen Krieg nicht überstehen. Ihr habt schwere Verluste erlitten. Und mein Volk weiß nun das ihr kommt. Wenn ihr intelligent seit, sollte deine Horde nun gehen!“ „Dieses Land, wird sinken. Die Vier wollen es so. Ich werde nicht gehen“ „Ich sagte ja, wenn ihr Intelligent seit. Außerdem, sagte ich deine Horde soll gehen. Dich werde ich töten!“
    Mit einem Kriegsruf an Grimnir, stürzte sich Braas auf den Tiermensch. Doch dieser wich für seine Größe überraschen Behände aus, holte mit seiner gigantischen Axt aus und grub diese in Braas Schild. Die Schneide der Waffe brach den Schild zum Bersten und grub sich der Länge nach in Braas unter arm. Dann zog der Hüne seine Waffe bis der Zwerg zu Boden ging. Anschließend trat er mit seinem Behuften Fuß auf den Ellenbogen des Zwerges das dieser brach und zog seine Axt frei. Braas biss die Zähne zusammen. Er wollte der Horde nicht die Genugtuung eines Schreis schenken. Seine Schmerzen währten nicht lange, den Raf´Gar beendete sie mit einem brutalen schlag seiner Axt gegen Braas Kopf.

  • Buch 1: Eine neue Ordnung.


    Kapitel 1- Sacred:




    Langsam schlenderte Althrain durch die Gärten und genoss die ruhe. Eine Kurze ruhe.
    „Herr, die Lage ist ernst“ sagte Tags, Althrain´s Adjutant. „Die Zwerge von Karak a Mar wurden in weniger als einer Woche überrannt. Eine Ganze Wehrstadt der Bergmaden einfach vernichtet!“ „Dann wars das wohl, mit dem Frieden in Sacred“ lautete seine Antwort. „Haben sie sich auf Tahir eingenistet?“ „Nein Herr, sie haben ihre Schiffe genommen und sind nach Süden Gefahren. Herr, die Schiffe sind Chatayer Bauart“ „Natürlich sind sie das, was dachtest du denn. Das sie mit Schwimmenden Inseln nach Sacred gelangten?“ Rügte Althrain seinen Adjutant. „Wohin sind sie genau gefahren? Tordyias oder Talion? Die Kleinen Inseln im Süden werden sie wohl kaum schon ansteuern“ „Nein Herr, es ist wie ihr sagt. Sie sind auf den beiden Großen Inseln gelandet“ „Auf beiden?“ „Ja Herr. Hier sind nur ein paar kleinere Herden gelandet. Hauptmann Thularim meinte um Chaos zu stiften und Gefangene zu machen. Die Hauptstreitmacht der Herde ist aber auf Talion gelandet und Marschiert gen Süden“ „Na wenn das so ist, dann brauchen wir uns keine sorgen zu machen. Die Invasion wird schon bald beendet sein“ Schloss Althrain. „Herr, wie könnt ihr euch so sicher sein? Die Herden im Norden kommen auf uns zu. Die Kundschafter melden fast Zweitausend Bestien, aufgeteilt in vier Herden!“ „Na und. Sie werden jedes Menschen Dorf von der Nordküste bis hier her plündern. Die Menschen werden kaum widerstand leisten, dennoch erkaufen sie uns damit mindesten eine Woche. Bis dahin werden wie die Mauern vom Soll Isha gefestigt haben. Sämtliche Truppen der Asur sollen sich hinter die Mauern begeben und der Proviant soll sofort Rationiert werden. Ich denke kaum das sie uns belagern werden, aber bis heute dachte ich auch nicht das diese Biester wissen wie man ein Schiff steuert“. „Ja wohl Herr. Aber was ist mit der Großen Streitmacht? Unsere Kundschafter haben Hunderte von Schiffen gesehen, es müssen Tausend und abertausend sein“ gab Tags zu bedenken. Althrain vernahm die Furcht in seiner Stimme. Bei einem Rosenbusch stoppte Althrain seinen Spaziergang und beugte sich zu den Pflanzen runter. Er genoss den Duft der Rosen. Nach einer weile der Ruhe blickte er seinen Adjutanten wieder an. „Du sagtest sie Marschieren gen Süden?“. Der Adjutant nickte „Wie gesagt, dann brauchen wir uns keine Gedanken machen. Im Süden liegt Zweistadt, die Handelsstadt der Zwerge. Eine Hohe Mauer umgibt sie. Sollten die Tiermenschen es schaffen sie zu überwinden, erwartet sie eine weitere. Und selbst wenn sie diese meistern, haben sie gerade mal den Markt erobert. Der Größte teil der Stadt liegt unterirdisch. Aber das wichtigste: Karak a Borka liegt in den Bergen hoch im Norden von Talion. Angeblich gibt es sogar einen geheimen Hafen direkt nach Tahir. Somit wissen die Zwerge schon längst das die Tiermenschen da sind und Borishoff wird bereits eine Armee zusammenstellen. Sie werden den Tiermenschen in den Rücken fallen, während diese Zweistadt angreifen. Die Zwerge werden sich schon um die Tiermenschen kümmern. Du kannst dich nun entfernen“ Tagas verbeugte sich vor seinem Herren und Verlies den Garten anschließend. Althrain genoss weiterhin seine Ruhe.


    „Feuer!“. Mit lauten Explosionen entluden sich Zwanzig Musketen. Doch nur zwei der ziele, welche sich zwanzig schritt entfernt befanden, wurden getroffen. „Sofort nachladen ihr Blindschleichen“ rief der Ausbilder.
    „Sind das die besten Rekruten die du auftreiben konntest“ fragte Magister Sebastian. „Es sind Rekruten welche noch nie eine Waffe in den Händen hielten“ Antwortete Anselm, der Hauptmann dieses Lagers. „Sagt mir Magister, die Schüler eures Ordens, können sie vom ersten Tag an Eisen aus Blei zaubern?“ „Nein, natürlich nicht“ lautete die leicht säuerliche Antwort des Magisters. „Na also“ Kommentierte Anselm. „Wir bilden hier Söldner aus, welche Karawanen die so gut wie nie überfallen werden beschützen sollen. Keine Krieger die eine Festung einnehmen sollen. Die Menschen hier sind äußerst friedliebend“ erläuterte der Hauptmann, während sie ihre runde durch das Söldner Lager machten. „Ich weiß Hauptmann, ihr müsst mich nicht ständig daran erinnern. Ich weiß mehr über diesen Ort als ihr. Schließlich habe ich euch darum Gebeten mich zu begleiten“ Anselm nickte. Natürlich hatte er es nicht vergessen. Nie würde er vergessen wie der Magister damals in Nuln in seine Amtsstube kam. Damals, kurz nach der Großen Belagerung. Er und seine Männer waren damals zur Bewachung der Technikus Akademie eingeteilt gewesen. Bis zu jener Nacht, als einige von ihnen ermordet und die Akademie fast völlig zerstört wurde. Danach hatte man sie in die Slums geschickt. Als der Angriff dieser Rattenmenschen kam, wurden sie völlig überrumpelt. Seine Vorgesetzten hatten es ihm nie verziehen das er diesem Orange haarigen Teufel von einem Zwerg gefolgt waren. Viele seiner Männer waren gestorben und ihn sowie die überlebenden wollte man zu den Kloaken Wächtern schicken. Da kam ihm der Magister des Metall Orden gerade recht mit seinem Verheißungen. Sie folgten ihm nach Marienburg wo sie sich ein Schiff nahmen und Kurs setzten. Viele Monate dauerte die Fahrt bis sie hier endlich ankamen. Und wofür? Alles was er wollte, war Forschen. Und dann kamen auch noch diese verfluchten Spitzohren, die ihnen verboten hatte, Sacred jemals wieder zu verlasse. „Solltet ihr die Grenzen mit eurem Schiff verlasse, werdet ihr versenkt“.
    Das ganze war nun schon viele Jahre her. Mit dem Söldner lager konnte er ein gutes Geschäft machen. Hier lebten viele Menschen und auch wenn sie ständig von Frieden sprachen, gab es genügend Menschen hier welche sich als Wegelagerer bereicherten. Das die Zwerge den Menschen hier Reikisch lehrten, um Handel mit ihnen betreiben zu können, erleichterte ihn seine Arbeit. Er wurde zwar nicht reich, aber Mächtig.
    „Worüber sinniert ihr, Hauptmann?“. Mit dem Kopf schüttelnd antwortete er: „Nur wie sich alles entwickelt hat. Seid ihr bereits weiter gekommen mit euren Forschungen?“ „Nein, nicht wirklich. Ich habe zwar einiges in Erfahrung gebracht, aber ich kann meine Theorien nicht festigen!“ „Und was habt ihr in Erfahrung gebracht?“ Es interessierte ihn zwar nicht wirklich, aber irgendwie mochte er den Schlaksigen Mann, dessen blondes Haar bis zu den Schultern reichte. Anders als Anselm, dessen Schwarzes Haar kurz geschoren war.
    „Nun ja, wo soll ich anfangen. Habt ihr schon mal etwas über die Winde der Magie gehört?“ Ein verständnisloser blick war die Antwort. „Naja, um es kurz und verständlich zu halten: Es gibt Acht winde der Magie, welche aus dem Norden strömen. Menschen wie ich können sie nutzen um Magie zu wirken. Und jeder dieser Winde birgt eine andere Art der Magie“ „Darum auch die Acht Orden in Altdorf?“ „Genau. Nun, ihr müsst verstehen, das diese Winde immer und überall sind. Mal stärker, mal schwächer. Hier ist es aber so, das sie immer mit der gleichen Stärke wehen. So etwas habe ich noch nie vorher gesehen“ „Und das wollte ihr erforschen? Winde?“ „Ja. Aber hier kommt das Problem. Es gibt exakt sieben orte hier, wo es anders ist“ „Und ihr denkt das ihr dort die Antwort auf eure fragen findet“ „Genau“ „Dann geht doch dorthin“ schlug der Hauptmann vor. „Das ist leider nicht so einfach“ erwiderte der Magister „Ihr müsst wissen, das es einen Ort hier gibt, an dem die Winde unnatürlich Stark wehen. Für jenen der in der Lage ist die winde zu sehen, ist es als schraubten sie sich wie eine Spirale weit in den Himmel. Man kann es von überall auf dieser Insel sehen“ „Und wo ist dieser Ort?“ „Genau das ist es ja... Über der Zwergen Festung Karak a Krysta“. Anselm verstand das Problem. Die Zwerge ließen niemanden auch nur in die nähe dieser Wehrstadt. So offen die Tore von Zweistadt auch standen, dieser Stadt näherte man sich nicht. „Und die anderen Sechs Orte?“ Der Magister lachte kurz auf. „Die anderen sechs? Nun ja, fünf von ihnen habe ich bereits gefunden. Sie werden von den Elfen Bewacht. Auch sie erforschen dieses Erscheinung so wie es aussieht“ Anselm schüttelte erneut den Kopf. Elfen. Sie mischten sich immer und überall ein. Er konnte sie noch nie sonderbar leiden. Immer ihr Arrogantes Getue.
    „Hauptmann, Herr Hauptmann!“ Anselm blickte sich um und entdeckte einen Jüngling welcher auf ihn zu rannte und laut „Hauptmann“ rief. Als er Anselm erreichte, straffte er seine Haltung, Salutierte und sagte: „Herr Hauptmann. Eben kam eine Nachricht von den Späher. Sie sagten es sei Dringend“ und überreichte ihm einen Zettel. Der Hauptmann las ihn sich mehrmals durch. Jedes mal verbreiterte sich das lächeln, welches sich auf seinem Gesicht gebildet hatte. „Gute Nachrichten Hauptmann?“ Frage der Magister. „Gute? Die Besten“ erwiderte Anselm. „Wir haben Krieg!“


    Fünf Ungor Standen auf der Lichtung im Wald und Schnüffelten im Wind. Sie beschlossen das die Luft rein sei und setzten ihren weg unbeirrt fort. Späher ging es Ry´íden durch den Kopf, ehe er seinen Pfeil auf die Kurze reise schickte und das erste Ungetüm erlegte. Sein Opfer schlug zeitgleich mit seinen Kameraden auf, dafür sorgten die anderen Asrai. Ry´íden beobachtete die Lichtung noch eine weile, doch nichts regte sich. Lautlos zog er sich zurück, tiefer in den Wald.
    „Die wievielte Gruppe war dies nun?“ fragte Otola. „Die vierte in drei Tagen?“ Ry´íden nickte. Eine Strähne seines Nachtschwarzen Haares viel ihm ins Gesicht. „Es spielt keine Rolle wie viele kommen. Jeder der die grenzen Athel Kytos überschreitet wird sterben. So lautet das abkommen“
    Der Blonde Elf sah ihn lange an. „Ich glaube nicht das diese Tiere bei der Versammlung anwesend waren. Sie dürften nichts davon wissen“ „Das Abkommen wurde getroffen. Es hat für jeden Gültigkeit“ antwortete Ry´íden. „Ja. Du hast recht“ „Geh nun Otola. Berichte dem Ewigen Rat. Es kommen immer mehr von ihnen. Wenn nicht bald etwas geschieht, greifen sie den Wald an“ „Und was soll geschehen? Greifen wir sie vorher an?“.
    Der Asrai schien in die Ferne zu blicken. Dann wandte er sich ab und ging. Bevor er zwischen den Bäumen verschwand hielt er jedoch noch einmal an und sagte: „Vielleicht“ Dann war er weg.

  • Brodor stand auf der Äußeren Mauer von Zweistadt und sah wie die Menschlinge scharren weise aus der Stadt flüchteten. Feiglinge! Dachte der Zwerg.
    „Sie flüchten anstatt zu Kämpfen!“ Sprach sein Vetter Bregos seine Gedanken aus. „Was erwartest du von diesen Feiglingen? Sie kennen nur den Handel, sonst nichts“ „Aye, das stimmt“ stimmte ihn Bregos zu. Am Vortag waren die Flüchtlinge aus dem Norden angekommen. Frauen und Kinder. Nur ein Zwergen Krieger. Der Arme Teufel hatte beim Strohhalme ziehen verloren und musste die Flüchtlinge beschützen. Mit welcher Tapferkeit mussten die anderen gekämpft haben?
    Der Zwerg würde sich wohl den Kopf scheren. Und das obwohl er nur seine Pflicht getan hatte. „Die Tiermenschen werden bald hier sein. Endlich werde ich wieder Schädel spalten dürfen!“ entfuhr es seinen Vetter. „Den berichten nach werden es mehrere Tausend sein. Deine Axt wird nicht verdursten, das kann ich dir versprechen. Eher wird sie Ertrinken!“ sagte Brodor, der sich nicht sicher war ob er sich genau so darüber freuen sollte wie Bregos.
    „Hier versteckt ihr euch also!“. Brodor drehte sich nicht um. „Thain Daragrimm. Was können wir für dich tun?“ „Mir verraten was ihr hier macht?“
    Der Weiß haarige Zwerg stellte sich neben Brodor und blickte ebenfalls in die ferne. „Sie sind noch zu weit weg. Du kannst sie noch nicht sehen“ „Aye, da hast du recht Thain. Aber ich will der erste sein der die Biester sieht“. „Der Rat hat angeordnet die Fluchttunnel zu öffnen. Die Flüchtlinge sollen sich kurz ausruhen und dann wieder nach Norden ziehen“ „Nach Brakorm?“ Frage Bregos.
    „Aye, zur Festung Brakorm. Solange sie unterirdisch weit erziehen, werden sie nicht weiter verfolgt“ „Und die Menschlinge? Werden einige bleiben und Kämpfen?“ Die Augen des Thain blickten zu Boden. „Dann werde wir den ersten Mauerring aufgeben noch bevor die Tiermenschen hier ankommen?“ Schloss Brodor aus dem Schweigen des Thain. „Wir haben nicht genügen Zwerge hier um die Mauer zu schützen. Wir ziehen uns zurück und warten auf Verstärkung“
    „Das ist doch alles Goblinscheiße Thain! Die Tiermenschen werden alles in Brand stecken!“
    „Mesige deinen Ton Brodor. Es mag sein das sie hier alles nieder brennen. Aber das können wir wieder aufbauen. Wichtig ist jetzt das wir überleben. Und das schaffen wir nicht wenn wir unsere Kräfte unnötig aufteilen. Das hier ist kein Berg und auch keine Wehrstadt. Es ist eine Stadt. Eine Stadt die nach den Vorstellungen der Menschlinge erbaut wurde um Handel zu betreiben. Die Mauern wurden nicht auf einen Großangriff ausgelegt“
    Darauf wusste Brodor nichts zu sagen. „Wir sollten uns jetzt zurück ziehen und uns einen Humpen Ale genehmigen“ schlichtete Bregos den aufkeimenden Streit der beiden Zwerge. Daragrimm stimmte dem zu und auch Brodor hatte nichts dagegen. Also machten sie sich auf den Weg in die innere Stadt und suchten sich dort eine Taverne. Viele Menschlinge, welche die Stadt Verliesen, kamen ihnen dabei entgegen. Brodor wollte es einfach nicht in den Kopf. Wohin flüchteten sie?
    Etwa in ihre Dörfer?
    Kleine Ansammlungen von ein paar Hütten. Die größeren hatten eine Holzpalisade. Vielleicht waren ihre Mauern nicht auf einen solchen angriff ausgelegt, doch sie waren aus soliden Stein erbaut. Weitaus mehr als die Menschlinge von ihren armseligen Dörfern sagen konnten. Selbst die Größeren Städte der Menschlinge, welche Mauern hatten, konnten sich nicht mit jener aus Zweistadt messen. Dies war für sie die beste Gelegenheit sich dem Feind entgegen zu stellen. Und dennoch flohen sie!
    „Was wenn die Tiermenschen sich aufteilen?“ fragte Bregos. Brodor blieb stehen und sah seinen Vetter an eher er sagte: „Dann haben die Menschlinge ein Problem. Die Tiermenschen können diese Stadt belagern und ihre Herden aus schicken um die Dörfer in der Umgebung zu plündern“
    „Uns werden sie damit nicht schaden“ sagte Daragrimm. „Dank der Tunnel können wir die Stadt weiter mit Nahrung und Wasser versorgen. Nur die Menschlinge werden darunter leiden. Doch die Tiermenschen werden uns nicht lange belagern. Sobald sie sehen das wir die Äußere Mauer aufgeben, werden sie angreifen“ schloss der Thain. „Das wird die Menschlinge nicht retten. Thain, du muss die Tore sofort verschließen. Zu ihren eigenem Schutz“
    Thain Daragrimm überlegte kurz, dann nickte er. „Du hast recht. Sie müssen ja nicht kämpfen. Aber hier sind sie sicherer“.
    Da die Stadt nur über zwei Tore verfügte, ging Daragrimm zum nördlichen und schickte Brodor und seinen Vetter zum Südlichen. Um sich bei der Wachmannschaft als gesandte des Thain auszuweisen, gab Daragrimm den beiden seinen Siegelring mit.
    Als sie das Südliche Tor erreichten, war die Sonne bereits untergegangen. Die Zwerge am Tor kamen den Befehl des Thain sofort nach und verschlossen dieses umgehend. Jene Menschen welche nun nicht mehr nach draußen kamen, beschwerten sich und beschimpften die Zwerge. „So hört mich doch an“ rief Brodor mit tiefer stimme. „Die Horde wird sich nicht damit begnügen diese Stadt anzugreifen. Sie werden auch eure Siedlungen angreifen. Hier seid ihr sicher!“
    Doch die Menschen wollten nicht hören. Sie riefen durcheinander. Einer der Menschen kam nach vorne und brüllte: „Wie könnt ihr euch sicher sein das wir hier sicher sind? Selbst die Ratten haben die Stadt bereits verlassen!“
    „Diese Mauern sind höher und dicker als die Palisaden eurer Dörfer. Und wenn ihr uns helft, haben wir auch genügend Krieger. Die Tiermenschen werden....“ Dann verschlug es dem Zwerg die Sprach. Selbst die Ratten haben die Stadt verlassen?
    Der Zwerg überlegte fieberhaft. Es stimmte. Er hatte schon lange keine Ratten mehr in der Gosse gesehen. „Die Ratten haben die Stadt verlassen?“ fragte Bregos. „Kann es sein?“ „Nein“ Antwortet Brodor „Das kann nicht sein“ „Und wenn doch“ Hielt sein Vetter entgegen. „Die Flüchtlinge!“ Rief Brodor aus. Dann lief er los. Er lies die Pöbelnden Menschen und auch seinen Vetter zurück. Wenn er mit seiner Vermutung recht hatte, stand ihnen ein viel größeres Problem als die Tiermenschen bevor. Er bog in eine Seitengasse ein und nahm eine Abkürzung. Er musste in den inneren teil der Stadt gelangen und eines der großen Portale nach unten nehmen. Der Rat musste davon erfahren. Dann Stolperte der Zwerg und viel zu Boden. Sein Kopf schlug gegen den Pflasterstein und seine Nase Brach. Er setzte sich auf und blickte auf die Stelle wo er gestürzt war. Doch dort war nichts. War er über seine eigenen Füße gestolpert?
    Er wollte aufstehen, doch sein Rechtes Bein gab nach und er fiel wieder zu Boden. Er hatte kein Gefühl mehr im Rechten Bein. Als er daran herab blickte, sah er das ein Messer darin steckte. „Wie...“ „ „Keine Ratten mehr in- in der Stadt“. Brodor blickte sich um. Wo kam die Stimme her? „Du bist- bist schlau für ein Zwergding.... zu schlau“

  • Kapitel 2


    Belagert:



    Kraftlos lies sich Bregos auf die Bank sinken und nahm einen tiefen zug aus seinem Humpen.
    Tot!?
    Wie konnte das sein?
    Nachdem ihm die Nachricht des Todes seines Vetters erreichte, wollte er seinen Kummer in Ale ertrinken. Daher suchte er sich eine ruhige Taverne. Dies war sehr schwer, den man konnte die Horde bereits am Horizont ausmachen und es schien, als wolle die ganze Stadt noch ein letztes mal Saufen. Am Abend hätte die Tiermenschen die Stadt erreicht, also hatte man alle die Kämpfen konnten mit Waffen ausgerüstet und nahe der inneren Mauer eingeteilt. Selbst mit Unterstützung der Menschen erreichten sie eine Truppenzahl von gerade mal Zweitausend Kämpfer. Weniger als die Hälfte davon waren Zwerge. Und noch weniger von ihnen hatten Kampf Erfahrung, denn die meisten wurden auf Sacred geboren. Jene die nicht kämpfen konnten, wurden in die Unterstadt gebracht.
    Thain Daragrimm, welcher ihm die Nachricht selbst überbracht hatte, nahm ihn gegenüber platz und bestellte sich beim Wirt ebenfalls einen Humpen. „Ein Unfall sagst du?“ fragte Bregos. „Ja, ein Unfall. Er ist wohl gestolpert und mit den Kopf gegen einen Großen Stein der auf den Boden lag geknallt. Er ist verblutet“ „Das ist Schwachsinn, absoluter Schwachsinn. Das weißt du Thain!“ „Ach, weiß ich das? Dann sag mir was geschehen ist! Die Wachmannschaft berichtete er sei auf einmal wie von sinnen los gelaufen“ „Die Menschen sagten die Ratten sein weg“.
    Daragrimm sah seinen Freund verständnislos an. „Die Ratten?“ „Ja, die Ratten“ „Und, was solls. Die Ratten verlassen das sinkende Schiff“
    „Brodor hielt das für ein Zeichen das die Ratlinge hier sind“ Daragrimm, spuckte sein Ale aus, welches er gerade trinken wollte. „Skaven!“ „Aye, Skaven“.
    „Das mein gute, dass ist Schwachsinn. Das verschwinden von Ratten hatte noch nie etwas mit einer Skaven Invasion zu tun gehabt. Im gegen teil. Ich würde mir eher sorgen machen wenn sich die Ratten vermehrt hätten. Aber was hat das damit zu tun das Brodor weg lief?“ „Er wollte wohl den Rat warnen. Wir müssen die Tunnel überprüfen ehe wir die Flüchtlinge wegschicken. Sie könnten in einen hinter halt geraten“
    Daragrimm schüttelte den Kopf. „Nein, das ist Unsinn. Hier sind keine Ratlinge“. „Ich hoffe du hast recht“
    Sie saßen noch eine ganze weile schweigend da und tranken einen Humpen nach dem anderen um ihren verstorbenen Freund zu gedenken.
    „Er hatte es nie ganz verarbeitet“ unterbrach Daragrimm irgendwann das schweigen. Bregos antwortete nicht.
    „Weib... Kind.... alle getötet... Nur du nicht“ Bregos knallte den Humpen hart auf den Tisch. „Ich war auf einen Botengang“ Brüllte er den Thain auf einmal an. „Es war auch mein Klan den die Ratlinge damals auslöschten! Hätte ich gewusst das die Skaven angreifen, ich wäre nicht gegangen!“ Bregos erinnerte sich nicht gerne an die Vergangenheit. Und schon gar nicht an jene längst vergangene zeit in der Alten Welt. Zuerst waren die Ratten verschwunden. Darüber hatte sich niemand beschwert. Bis man sie wieder gefunden hatte. Sie hatten sich wie eine Seuche über die Vorratskammern hergemacht. Und niemand hatte was bemerkt, als hätte sie irgendeine böse Macht gelenkt. Daraufhin wurden er und einige andere seines Klans zu König Borishoff gesandt um ihn um Hilfe zu bitten. Doch als er zurückkehrte...
    Die Alarmglocken der Stadt wurden Geschlagen und rissen Bregos aus seinen Gedanken. Die Horde war da!

  • Großhäuptling Raf´Gar betrachtete die Hohen Mauern der Stadt vor sich. Sie wirkten verlassen. Seine Armee, gesegnet von den Vier Göttern des Chaos schwärmte auf der Ebene aus welche die Stadt umgab. Sie umzingelten sie, um weitere fluchten der Menschen zu unterbinden.
    „Rangor“ Brüllte Raf´Gar. Ein Bulliger Tiermensch mit breiter Brust und langen Hörnern trat an den Großhäuptling heran. „Führe deine Herde nach Süden. Plündere die Dörfer und mach so viele Gefangene wie möglich. Ich will die Menschen Lebend und am besten unversehrt, verstanden?“ „Nein, meine Herde will Töten. Keine Gefangenen, wir werden...“ Weiter kam der Häuptling nicht, denn Raf´Gar´s Hand schnellte vor und grub sich in seinen Hals. Dann hob er sein Behuftes Bein und trat in vor die Brust, Gleichzeitig zog er die Hand zurück und Brüllte dabei. Rangor´s Körper viel schlaff zu Boden während Raf´Gar die herausgerissene Kehle zu fallen lies. „Zergo“ Rief Raf´Gar den nächsten Häuptling zu sich. „Du gehst nach Süden, verstanden?“.
    Häuptling Zergo hob sein Haupt und entblößte damit seine Kehle, eine geste der Unterwürfigkeit, ehe er antwortete: „Wie du befiehlst, Großhäuptling. Wir werden viele Gefangene machen“. Dann ging er um seine Herde zu sammeln. „Tog“ rief er als nächstes. Der Centigor kam herbeigetrabbt und verneigte sich. „Deine Centigor Herde ist die Schnellste, teile sie in Gruppen und mache Jagd auf die Flüchtlinge. Auch hier brauche ich soviel wie möglich am leben“. Der Centigor Häuptling scharte mit seinem Hufen, verbeugte sich aber schließlich doch noch und machte sich auf den weg. Raf´Gar kratzte sich die breite Brust auf welcher er sein Brandmal zur schau stellte. Den Acht zackigen Chaosstern welcher ihn als einen Gesegneten der vier zeichnete. In einem Rituellen Kampf, hatte er sich vier Häuptlingen gleichzeitig gestellt. Ein jeder von ihnen war einem der Vier geweiht, doch Raf´Gar besiegte sie alle und verschlang ihre Herzen. Selbst jenes verwesende des Nurgle geweihten. Dann, in einem Traum, waren sie ihm erschienen. Die Wunderschöne, blonde Frau, welche er so anziehend fand obwohl sie in Menschengestalt erschienen war. Nur einmal blinzeln, und an ein Bezaubernder Mann stand vor ihm. Auch von ihm konnte er die Augen nicht lassen. Die Schwarze Wolke, deren Worte von hunderten von Mündern in verschiedenen Sprachen und stimmen wiederholt wurde und der Bullige Riese mit den Ledernen Schwingen ließen ihn vor Angst erstarren. Und jener Giftig Grüner Berg aus Eiter lies ihn würgen. Als er wieder erwachte, wusste er was zu tun war. Er vereinte viele Herden der Tiermenschen und führte sie durch die Chaoswüste, bis hin zur Großen Mauer. Dann wartete er. Er wartete bis die Omen, welche der Schamane Terren´Gor voraussagte eintrafen. Das Beben welches die Mauer erschütterte und der anschließende Angriff der Hung.
    Noch während die Barbaren gegen die Große Mauer anliefen und dabei zerstückelt wurden, führte Raf´gar sie durch eine Bresche in der Mauer, welche während des Bebens entstanden war und fegten die wenigen Menschen welche widerstand leisteten bei Seite. Dann führte er seine Herde nach Süden. Bis hin zum Großen Meer. Auf ihren weg mieden sie die Städte der Menschen und vielen nur über kleinere Dörfer her. Raf´Gar wollte so wenig Aufmerksamkeit wie nur möglich erregen. Jene, welche den langen Marsch nicht überlebten nährten die anderen Tiermenschen der Herde. Dann erreichten sie das Meer und vielen endlich über eine Stadt her. Raf´Gar entfesselte all die angestaute Wut seiner Herde und fegte die Menschen welche sie verteidigten weg. Anschließend nahmen sie sich alle Schiffe und fuhren mit ihnen zum Ort ihrer Bestimmung.
    Die Götter hatten es ihm befohlen. Jene Insel, welche solange vom Chaos unberührt waren und als Hort des Friedens galten würden nun endlich dem Chaos dar gebracht werden. Und er, Großhäuptling Raf´Gar würde dies bewerkstelligen. Ob Zwerg, ob Mensch, ob Elf, er würde alles was sich nicht dem Chaos unterwarf vernichten. Die Köpfe der Krieger würde er zu einem Turm häufen. Tausende würden an den Seuchen verenden welche er entfesseln würde. Die Veränderung wird dank ihn den Ort erreichen der immer im Zeichen der Ordnung stand. Und die Frauen und Kinder?
    Ihre Schreie würden selbst die Götter mitleidig stimmen.
    Raf´Gar blickte zur Mauer. Er sah, wie ein Schatten über die Mauer huschte und die Stadt Verlies. Doch dann war er verschwunden.
    Ein weiterer Häuptling trat vor Raf´Gar verbeugte sich. Es war Häuptling Kroar, einer der Mächtigsten seiner untergebenen. Einer der wenigen welche Raf´Gar´s Stellung bedrohen konnten.
    Doch er brauchte ihn. Es wäre unklug ihn jetzt schon zu erschlagen. „Sprich“ forderte er ihn mit seiner Tiefen stimme auf. „Die Herde ist unruhig. Sie wollen Angreifen und die Fleischsäcke vernichten. Warum warten wir?“ „Terren´Gor sagt, die Omen stehen ungünstig. Wir warten. Vor den Toren“. Raf´Gar lies keinen zweifel daran, das er es auch genau so meinte. „Wenn die Omen des Schamane dies sagen und du es befiehlst, werden wir gehorchen“
    Raf´Gar blickte über die Schulter und sah den Blinden Schamane wie er bedächtig ein Stück Fleisch kaute. Er schien Raf´Gar mit seinem blick zu durchbohren.
    „Baut Leitern und Rammen, ich will bereit sein wenn die Omen unseren Sieg voraussagen“.

  • Kapitel 3: Kampf um Zweistadt







    Elysion schloss die Augen und lauschte.
    Er hörte den Wind durch die Blätter rascheln und die Tiere in seiner Nähe. Es war friedlich.
    Bis die Ruhe von Hufgetrappel gestört wurde. Der Elfische Späher aus Ulthuan öffnete die
    Augen, blickte zu seinem Kameraden auf und sagte: „Bei dem Lärm, finden uns die Tiermenschen noch eher als wir sie“. Belomor brachte sein Ross vor Elysion zum Stehen. „Verzeih, aber Torandas schickt mich. Er möchte, dass du dir etwas anschaust.“ Elysion nickte, bestieg sein eigenes Elfenross und folgte seinem Kameraden.
    Sie mussten nicht weit reiten ehe sie den dritten Grenzreiter erreichten. Torandas hatte sein Ross nahe an eine Klippe geführt und blickte auf das offene Meer. Sie befanden sich hier am südlichsten Punkt der Größten Insel Sacred‘s.
    Sie wussten das die Horde Zweistadt, welches nördlich von ihnen lag belagerten. Doch hatten sich einige kleinere Herden abgespalten und verwüsteten nun das Land im Umkreis. Daher hatte man ihnen Befohlen die Horde zu beobachten und zu Melden wenn sie sich zu weit nach Süden wagten. Doch Elysion bezweifelte das sie bereits soweit vorgedrungen waren.
    Der Elf brachte sein Ross neben den Torandas zum Stehen. „Du wolltest, dass ich mir etwas ansehe“. Anstelle mit Worten zu antworten, streckte Torandas seinen Arm aus und zeigte auf eine Stelle auf den offenen Meer. Elysion blickte auf die ihn gewiesene Stelle und erkannte sofort was seinen Kameraden so beunruhigte.
    Es war Sommer, Mittagszeit. Die Sonne brannte heiß und doch näherte sich eine gewaltige
    Nebelbank dem Festland.
    „Ich erkenne dunkle Schemen im Nebel. Und ich spüre Magie.“ sagte Torandas. Elysion schloss die Augen und konzentrierte sich. Langsam atmete er ein und wieder aus. Ja, da war Magie in der Luft. Dunkle Magie.
    „Was immer sich da nähert, wir müssen es melden. Belomor, du bist der Schnellste von uns. Du reitest voraus. Verstanden?“
    Doch er bekam keine Antwort. Elysion blickte sich nach dem jüngeren Grenzreiter um, konnte ihn aber nirgends entdecken. „Wo ist dieser elende Jungspund nun schon wieder hin? Ich habe ihn schon hundertmal gesagt das er in meiner nähe bleiben soll“ schimpfte der Elf.
    „Dort“ stieß Torandas aus, wendete sein Ross und gab ihm die Sporen. Elysion folgte ihm ohne zu zögern. Sie ritten auf einen kleinen Wald zu und durchquerten ihn. Elysion konnte keine Spuren von Ihrem Kameraden sehen, doch Torandas schien einer klaren Spur zu folgen. Er hatte schon lange erkannt das Torandas ein überragender Fährteneleser war. Dann hörte der Elf das Wiehern eines
    Elfenrosses.
    Doch das Gestrüpp war mittlerweile so dicht das sie mit ihren Rössern nicht mehr weiter kamen. „Wir müssen absteigen um ihn weiter folgen zu können.“ beschloss Torandas. Während Elysion abstieg, fragte er: „Wenn wir mit unseren Tieren nicht weiter kommen, wie soll Belomor dort durchgekommen sein?“
    Torandas griff nach einem Busch und zog ein einzelnes Haar hervor. Rosshaar. Belomor hatte sein Pferd hier durch getrieben. Etwas stimmte hier nicht.
    Langsam schlichen die beiden Elfen weiter. Belomor war noch jung und sich der Gefahr noch nicht bewusst. Er ging oft alleine auf Erkundung. Er sollte ein ernstes Wort mit dem Jungen wechseln sobald sie wieder in der Kaserne waren.
    Nach wenigen Minuten erreichten die beiden Elfen eine weitere Klippe und robbten auf den Bauch weiter. Die Klippe erlaubte ihnen die Sicht auf einen kleinen Sandstrand. Und was sie dort sahen, gefiel Elysion gar nicht.
    Drei Druchii Schiffe wurden gerade von einer Gruppe Dunkelelfen entladen. Ein Hochgewachsener braunhaariger Elf beobachtete alles und gab ab und an Anweisungen. Dann näherten sich ihm zwei Elfen welche einen Dritten zwischen sich mit zogen. Elysion konnte Belomor von hier aus gut erkennen.
    „Wie habe sie ihn gefangen nehmen können. Er war doch die ganze Zeit bei uns?“ frage Elysion leise. Doch wieder bekam er keine Antwort. Torandas lag neben ihm und war wortkarg wie immer.
    „Wir können ihn dort nicht ohne Hilfe raus holen. Wir müssen sofort zurück“
    „Und wohin?“ fragte eine fremde, leise Stimme direkt neben Elysion. Sein Blut schien zu gefrieren als sich Kaltes Stahl auf seine Kehle legte.
    „Wie wäre es wenn du mich stattdessen lieber begleitest. Kommandant Horgad würde liebend gerne mit dir reden“ raunte ihn die Stimme ins Ohr. Elysion blickte noch einmal zu seinen Kameraden. Torandas bewegte sich immer noch nicht. Er bezweifelte das er sich je wieder bewegen würde.



    Bregos ließ seinen Blick über die dunkle Stadt schweifen. Die Kriegshörner der Tiermenschen wurden mittlerweile ununterbrochen geblasen und kamen immer näher. Der Zwerg konnte es immer noch nicht fassen, dass der äußere Ring einfach so aufgegeben wurde. Mit den Menschen als Verstärkung hatten sie doch genug Krieger!
    Doch ein Blick in die hagere Gestalt neben ihn belehrte den Zwerg eines Besseren. Irgendwie hatten die Menschen hier es geschafft, noch verweichlichter als jene in der alten Welt zu sein. Die Menschen aus dem Imperium und Bretonia konnten zumindest Kämpfen. Doch diese hier...
    Bregos schüttelte den Kopf und wand sich wieder der Stadt zu.
    Zwischen der inneren Mauer und den ersten Gebäuden des äußeren rings befand sich eine freie Zone von ungefähr Fünfzig Schritt. Sie würden den Feind erst einmal gut mit Geschossen eindecken können ehe er an der Mauer war. Und selbst die Häuser boten nur einen trügerischen Schutz. Eine ganze Reihe von Geschütztürmen war hinter der Mauer angebracht und würde auf sein Signal hin ihre tödliche Fracht entladen. Der Zwerg erwischte sich dabei, wie seine Hand zu dem Kriegshorn an seinem Gürtel wanderte. Ein Stoß, und die Katapulte nahmen den Beschuss auf.
    Zwei Stöße in dieses Horn und die Geschütz Mannschaften würden ihre Geschosse entzünden. Die Häuser des Äußeren Ring wurden von den Menschen erbaut. Aus Holz. Und es war schon lange kein Regen mehr gefallen.
    Um die Wirkung zu verstärken hatten Freiwillige einige Fässer mit Schwarzpulver an verschiedenen Punkten, welche von den Katapulten gut getroffen werden konnten, verteilt.
    Würde der Ansturm zu gewaltig werden, so hatte der Rat befohlen, dass die ganze Stadt niedergebrannt werden sollte. Und alle Monster in ihr.
    Zwerge und Menschen würden sich in die Tunnel zurückziehen und die Stadt ihrem Schicksal
    überlassen. Doch Bregos würde alles daran setzten diesen Befehl nicht geben zu müssen.
    Der Zwerg hoffte, dass König Borishoff noch rechtzeitig eintreffen würde. Es war nicht die zwergische Art eine Stadt aufzugeben.
    „Sie Kommen!“ rief ein Mensch neben ihm. „Legt die Pfeile auf!“
    „Nein, tut das nicht. Seht doch hin, ihr Narren!“ Rief Bregos. Er verfluchte die schlechten Augen der Menschen, welche bei Nacht schon fast blind waren.
    Doch viel mehr Verfluchte er die Tiermenschen für das was sie taten. Er konnte sie genau sehen, wie sie sich in den Gassen sammelten und johlten. Wie sie ihre Waffen schwenkten und ihre kruden Leitern bereit machen. Und wie sie Scharen von Menschen welche sie gefangen genommen haben mussten vor sich her trieben. Diese Bastarde nutzen sie als Lebendes Schutzschild!
    Bregos ging mit seiner Armbrust in Stellung. Wie konnte er den Befehl zum Angriff geben, in dem Wissen das sie Gefangene töten würden?
    Das Gemurmel entlang der Mauer steigerte sich in Entsetzen als die Menschen erkannten, wen die Tiermenschen dort vor sich hertrieben.
    Bregos schloss die Augen und richtete die Armbrust aus.
    „Bei Grimnir.... Verflucht seit ihr!“ Wütend schleuderte er seine Armbrust zu Boden, griff seine Axt und hielt sie in die Höhe. „Zieht eure Waffen. Schwerter und Äxte, Picken und Hämmer. Werft diesen Abschaum in den Schlund der Hölle!“ rief er.
    Der Zwerg wusste, dass die Menschen dort unten sowieso bald tot waren. Ein gut gezielter Bolzen würde ihr Leiden wohl beenden. Doch er konnte den Befehl nicht geben. Er konnte keine Unschuldigen töten.
    Ohne Gegenwehr, erreichten die Tiermenschen die Mauer, legten die Leitern an und begannen diese zu erklimmen.
    „Schmeißt die Leitern um“ rief Bregos und ging mit Feuereifer voran. Er stieß Leitern um und Spaltete die Schädel jener welche die Zinnen erreichten. Er lief von einem Punkt der Mauer zum nächsten. Spornte Zwerge und Menschen gleichermaßen an. Doch es half Nichts. Immer mehr Bestien erklommen die Mauer und fingen an ihre schwere Waffen zu schwingen. Doch Bregos ließ sich davon nicht einschüchtern. Kein Tiermenschen konnte seiner Waffe etwas
    entgegensetzten und ging zu Boden.
    Sein Gesicht wurde kurz erhellt als ein brennendes Geschoss über sein Haupt hinweg flog und krachend in eines der Gebäude des Zweiten Ring einschlug. „Was zum...“ Er blickte sich um und sah, dass immer mehr Türme ihre brennenden Geschosse abfeuerten.
    Hastig erschlug Bregos den Gegner vor sich, griff nach seinem Horn und stieß
    dreimal kurz hinein. Das Signal für die Geschütz Mannschaften das Feuer einzustellen. Doch er erhielt keine Antwort. Stattdessen wurden weitere Geschosse abgefeuert und setzten den gesamten äußeren Ring in Brand.
    Eine gewaltige Explosion verriet Bregos das eines der Pulverfässer getroffen wurde. Die Explosion riss ein halbes Dutzend Gegner nieder. Doch dem Zwerg blieb weder die Zeit sich darüber zu freuen, dass die Bestien starben, noch sich darüber zu ärgern das gegen sein Befehl gehandelt worden war, denn eine weitere Rotte Bestien kam auf ihn zu. Er empfing sie mit seiner Axt und erschlug soviel er konnte.
    Aus weiter Ferne vernahm Bregos ein weiteres Hornsignal: Zweimal lang einmal kurz.
    Das südliche Tor war Gefallen!
    „Nein, das kann nicht sein.“ Ein Stoß ließ den Zwerg kurz Taumeln. Einer der Menschen klammerte sich an sein Bein. Blut sickerte aus seinem Kopf. Dann erschlaffte er. Kaum ein Zwerg war noch auf den Beinen und noch viel weniger Menschen. Die Schlacht war verloren. „Rückzug!“ rief er aus Leibeskräften, setzte sein Horn ein weiteres Mal an die Lippen und gab das Signal zum Rückzug.
    Die Schlacht war verloren und die Menschen verwandelten den geordneten Rückzug in eine heillose Flucht. Die Tiermenschen würden schon bald wie eine Seuche über die innere Stadt herfallen. Doch Bregos hoffte das die Brände sie lange genug aufhalten würden, denn er hatte noch etwas zu erledigen.
    Er lief zu einem der Geschütztürme welche unentwegt Brandgeschosse abfeuerten und hämmerte gegen die verschlossene Türe. Niemand reagierte. Von Bösen Vorahnungen getrieben, ergriff
    er seine Axt fester und zertrümmerte die Tür mit einem kräftigen Schlag.
    „Bei Grimnir und Grungni was ist hier los. Habt ihr den Rückzugbefehl nicht verno.. Verflucht!“ Zwei Zwerge lagen in ihrem eigenen Blut auf dem Boden. Und nur der Instinkt des Zwerges rettete ihn davor seinen Platz neben ihnen einzunehmen. Mit den Reflexen eines Kriegers riss er seine Axt hoch und Parierte das Schwert welches von der Seite auf ihn zu hielt und erkannte, dass das Schwert von einem Skaven geführt wurde. Zwei weitere Hiebe wurden Pariert, dann schlug Bregos selber zu und teilte seinen Gegner in zwei Hälften.
    Zwei weitere Ratlinge kamen die Treppe hinunter gelaufen und griffen den Zwerg an.
    Mit einem mächtigen Gegenangriff kam er den Nagern zuvor und enthauptete einen von ihnen. Der Zweite folgte sogleich. Mit einem letzten Blick verabschiedete er sich von seinen Kameraden, dann lief er los. Er hatte keine Zeit zu verlieren.


    Er lief über die Hauptstraße direkt zum nächsten Portal zu. Von hinten
    hörte er bereits das triumphierende Brüllen der Tiermenschen welche über die
    Mauer strömten.
    Zweistadt war verloren. Lodernde Flammen schlugen in den Himmel und verschlangen Alles was sich ihnen in den weg stellte. Die gewaltigen Eichentore des Portals schlossen sich und ein Balken wurde davor geschoben um es zu verriegeln. Bregos ballte die Fäuste. Die Schlacht hatte vielleicht eine Stunde gedauert...

  • Drachau Lares



    Langsam näherte sich Raf´Gar dem Tor des zweiten Mauerrings. Weite Teile der Stadt standen noch immer in Flammen und viele Tiermenschen waren in ihnen ums Leben gekommen. Zu viele.
    Der Blinde Schamane Terren´Gor stand vor dem Tor und schien ihn zu erwarten.
    „Schamane“ sprach ihn der Großhäuptling an. „Du sagtest die Omen standen günstig. Wie viele Behufte sind bei dem Brand ums Leben gekommen?
    Der Schamane schien an Raf´Gar vorbei zu schauen und ihn gar nicht wahrzunehmen. Raf´Gar wollte seine Frage schon wiederholen, als er schließlich doch antwortete: „Die Omen Standen günstig. Doch irgendetwas hat meine Sicht getrübt. Aber finde die Antwort selbst heraus, Großhäuptling“.
    Damit wandte sich der Schamane ab und ging seiner Wege. Raf´Gar war wütend. Er setzte seinen
    Weg in die innere Stadt fort, wo seine Herde dabei sein sollte die letzten Zwerge aus ihren Verstecken zu treiben und sie endgültig abzuschlachten.
    Er folgte der großen Straße die vom Tor bis zu einem Großen Platz, wo sich viele seiner Herde zusammen gerottet hatten. Dort bildeten sie einen Kreis.
    „Was ist hier los!“ brüllte er seine Herde an. Einige drehten sich um und blickten ihn an. Dann löste sich einer aus der Rotte und lief ihm entgegen.
    „Raf´Gar, dass solltest du dir ansehen“. Es war Häuptling Trongor der da sprach. Ein fähiger Krieger der schon viele Gegner vernichtet hatte. Eine große Schmucknarbe welche das Mal des Khorne zeigte zierte seine Breite Brust und zwei kurzschaftige Äxte hingen an seiner Seite.
    Raf´Gar folgte ihm, denn er wollte wissen wer für die Unruhe hier verantwortlich war. Als er den Kreis erreichte, konnte er seinen Augen nicht trauen. Mitten drinnen saß der kleinste Tiermensch den Raf´Gar je gesehen hatte.
    Er betrachtete das seltsame Wesen noch etwas genauer. Der Tiermensch hatte keine Hörner und einen wurmartigen Schwanz. Außerdem war er seltsam in dunklen Leder gekleidet und ein langer dunkler Umhang hüllte ihn ein. Seine Schnauze war mit einem Lederband umwickelt. Der Gor, oder wie sollte Raf´Gar ihn sonst bezeichnen, hatte sein Schwert vor sich liegen und erst jetzt fiel ihm auf das er keine Hufe hatte. Dabei kam Raf´Gar die Erinnerung an eine Rasse hoch, die tief unter der Erde lebte. Den.... Skaven?
    Vorsichtig näherte sich der Großhäuptling den vermeintlichen Skaven und blieb einen Schritt vor ihm stehen. Dann verschränkte er seine mächtigen Arme vor der Brust und sah auf den Skaven herab. Dieser schien ihn gar nicht zu beachten.
    Raf´Gar lies ein tiefes Grollen aus seiner Kehle erklingen. Nun blickte dieses mickrige Geschöpf endlich auf.
    „Bist du- du der Anführer dieser Horde?“ raunte der Skave mehr als er sagte. Raf´Gar war verwundert das er mit diesem Band um die Schnauze überhaupt reden konnte. „Wer bist du und was willst du hier?“ Grollte Raf´Gar eine Antwort. Er war hier der Großhäuptling, er stellte die Fragen. Und wenn ihm die Antwort nicht gefiel, würde er sich dieses Ungeziefers einfach entledigen.
    Der Skave blickte ihn ungerührt an und antwortete: „Wir sind hier- hier um den Weg für meinen Meister zu ebnen, ja- ja. Ich suche einen geeigneten Bau für ihn. Und da sah ich euch, mächtiger Kriegsherr“ „Und nun willst du dich mir anschließen“ Schlussfolgerte Raf´Gar. „Nein- nein, ich will ein Bündnis“. Ein Bündnis!?
    Raf´Gar ballte die Fäuste und schluckte seinen Ärger hinunter. Unter normalen Umständen hätte er seinen gegenüber schon längst erschlagen. Doch er war nicht so weit gekommen, weil er sich zu unbesonnenen Taten hatte hinreißen lassen. Er spitzte die Ohren, konnte aber nur seien Herde hören wie sie Blökte. Er witterte, konnte aber nur Blut und die verbrannten Überreste der Stadt wahrnehmen. Der Skave hatte „Wir“ gesagt. Also gibt es noch mehr. Doch wo sind sie?
    „Unterhalb dieser Stadt, gibt es ein- ein weites Tunnelnetzwerk durch das die Bartdinger geflohen sind. Uns genügen sie, ja- ja. Ihr könnt die Stadt hier oben behalten und euch hier verschanzen. Wenn mein Meister kommt, wird er euch ein lohnendes Bündnis vorschlagen“. Nun kochte Wut in Raf´Gar hoch. Wie konnte dieses Ungeziefer es nur wagen so mit ihm zu reden. „Wir sind die mächtigste Herde die je über diese Welt wandelte“ brüllte er den Skaven an. „Wir verschanzen uns nicht!“ „Eure mächtigste Herde, wäre letzte Nacht vollständig verbrannt, hätte meine- meine Meute nicht die Geschütz türme außer Gefecht gesetzt. Ohne mich- mich, wärt ihr nun alle tot- tot!“Langsam griff Raf´Gar Kopf nach seiner Waffe. Das maß war voll, er würde ihn zerreißen. Ein Brüllen lies Raf´Gar jedoch aufhorchen. Torngor war an seine Seite gestürmt und hielt seine Äxte bereit. Ja, dachte sich Raf´Gar, er würde sich nicht die Hände bei so einem Ungeziefer schmutzig machen.„Sein Schädel gehört Khorne“ sagte er und ging ein paar Schritte zurück. Torngor näherte sich dem Skaven ohne Vorsicht und schlug nach ihm. Doch der Skave war überaus Gewand. Er rollte sich einfach nach hinten ab und kam so auf die Beine. Sein Schwert hielt er nun in seinen Pfoten. Doch Torngor ließ sich davon nicht einschüchtern. Er griff sofort wieder mit der Linken an. Das Schwert des Skaven blitzte kurz auf und Torngors Axt viel zusammen mit drei Fingern zu Boden. Doch auch das konnte den Khorne Berserker nicht aufhalten. Brüllend schwang er die zweite Axt in hohen Bogen gegen seinen Gegner. Dieser drehte sich auf dem inneren Bein und Bohrte die Klinge tief in den Arm des Tiermenschen. Gleichzeitig fing er mit der Linken Pfote die Heran sausende Axt ab, entriss sie seinem Besitzer und drehte sich noch einmal um die eigene Achse bis er im Rücken des Khorne Anbeters stand. Noch aus dem Schwung heraus rammte er ihm die Axt in den Nacken.
    Raf´Gar war beeindruckt.
    „Hey Skave, warum Dienst du einem Schwächeren?“.
    Ohne Raf´Gar anzusehen antwortete er: „Ich diene den einzigen Skaven der mich- mich im Zweikampf besiegen konnte“.
    Beinahe hätte Raf´Gar aufgelacht. Beinahe. Ein noch stärkerer Kämpfer? Der war es bestimmt wert besiegt zu werden. Seine Entscheidung war gefallen. „Wir bleiben hier und warten bis die Kundschafter wieder hier sind“ brüllte er seinen Befehl. Seine Herde Blökte zurückhaltend. „Und du“ dabei zeigte er auf den Skaven: „Ihr könnt... wo...“ Verwirrt blickte sich Raf´Gar um. Der Skave war verschwunden. Nur Torngor´s Leichnam lag dort wo der Skave eben noch stand.


    „Mehr Wein“ verlangte Lares. Der Drachau der Schwarzen Arche „Marternde Entzückung“ hatte es sich auf seinen Eichenthron bequem gemacht und betrachtete die Karte welche vor ihm ausgebreitet lag. Seine Hauptleute saßen ebenfalls um den Tisch versammelt und sagten kein Wort. Sie wagten es nicht ungefragt zu sprechen.
    Die Eiserne Vollmacht, ausgehändigt vom Hexenkönig persönlich, zierte Lares´Brust.
    Nachdem ein Menschlicher Sklave, eine Frau mit langem blonden Haar, nach geschenkt hatte, nahm er einen tiefen Schluck und fragte: „Wo habt ihr die Karte her?“.
    Ein Krieger in voller Rüstung mit geschlossenem Helm trat vor und ging auf die Knie. Seine Stimme war gedämpft als er sprach: „Herr, wir nahmen sie einer Asurischen Patrouille ab. Einen töteten wir sofort. Die andern beiden wurden getrennt voneinander befragt. Sie Kooperierten sehr schnell und ihre aussagen stimmten überein. Diese Karten sind korrekt.“
    „Wo sind die beiden Asur jetzt?“ „Herr, sie wurden in eure Privat Gemächer gebracht. Wir hoffen ihr werdet eure Freude an ihnen haben“.
    Lares leerte sein Glas mit einem langen Zug. „Mehr Wein“ verlangte er und die Sklavin eilte herbei. Sie war schön, für einen Menschen. Er würde mehr als eine einfache Sklavin aus ihr machen. Doch nun galt seine Aufmerksamkeit etwas anderem. Er studierte die Karte von Sacred etwas aufmerksamer. Er setzte seinen Finger auf eine Bucht, südlich der größten Insel, welche markiert worden war. „
    Horgad ist hier gelandet, richtig?“ „Ja Herr“ antwortete der Krieger. „Und die asurische Patrouille wurde auch hier entdeckt?“ „Ja Herr, das ist richtig“.
    Lares ließ seinen Blick noch einmal über den südlichen Teil der Insel gleiten, ehe er die entscheidende Frage stellte: „Und wo ist die Asurische Siedlung?“ „Herr?“ „Die Asurische Siedlung? Ich sehe hier einige davon. Aber keine auf dieser Großen Insel. Und auch keine die schnell zu erreichen wäre von dort aus. Also, entweder ihr habt nicht alle Informationen bekommen, oder die Patrouille hatte sich verlaufen“ „Herr. Die Patrouille war wegen dem Tiermenschenüberfall
    dort unterwegs. Sie wollten wissen wie weit sie schon nach Süden vorgedrungen waren“ „Und wozu?“. Darauf wusste der Krieger keine Antwort. „Gebt Kommandant Horgad Anweisungen die Bucht zu befestigen. Sie wird sein Stützpunkt. Er soll den gesamten südlichen Teil der Insel auf den Kopf stellen. Ich will wissen was die Asur dort verstecken“ „Verstanden, Herr“. Der Kriege stand auf und wollte sich bereits abwenden um die Befehle auszuführen, da rief Lares ihn noch einmal
    zurück.
    „Wie ist dein Name, Krieger?“ „Nennt mich Talamir, Herr“ „Nun, Talamir, sagt mir doch bitte was das hier ist?“ Sein Finger deutete auf einen Punkt mittig auf der Großen Insel. Natürlich wusste es Lares bereits, doch es war immer gut auf Nummer sicher zu gehen. Schließlich befragte Talamir ja die Asur.
    „Herr, dies ist eine Zwergenfestung. Sie liegt genau in der Mitte der beiden Zwergensiedlungen auf dieser Insel“ Lares Finger glitt von der Festung aus nach Westen. „Ein Gebirgspass?“ „Ja Herr. An dessen Ende befindet sich eine menschliche Siedlung. Die Asur sagten, es handele sich um eine gut zu verteidigende Stellung“
    Wie er es sich dachte. Sollten sich die Tiermenschen weiter so verhalten, wie seine Kundschafter es ihm mitteilten, würden sie spätestens dort vernichtet werden. Vermutlich sammelten sich die Zwerge dort, das würde auch erklären warum die Flüchtlinge den langen Weg nach Süden nahmen, und nicht gleich in ihre größte Festung, welche näher gelegen war.
    „Der Krieg wird hier am heftigsten toben. Befiehlt den Steuermann der Arche das sich unser Ziel hier befindet“ Lares legte seinen Finger auf die nördlichste Insel. Sie war klein und abgeschieden. Von dort aus würde er die Vernichtung der Asur und die Eroberung dieses magischen Landes leiten. Und bis sich die Einheimischen darüber im Klaren waren, das er hier die größte Bedrohung darstellte, würden sie sich mit den Tiermenschen beschäftigen.
    Lares Blick suchte seine Sklavin. Jetzt galt es eine weitere Entscheidung zu treffen: Erst die Sklavin oder die beiden asurischen Gefangenen?


    Schnell eilte Scarface durch den Tunnel. Noch hatten diese dummen Bestien da oben die Portale hier herunter nicht gefunden. Auch wenn Scarface es nicht gerne zugab, doch die Tunnel der Bartdinger waren weitaus Stabiler und sicherer angelegt als die seines eigenen Volkes. Einige Schattenläufer hatte sich vor einer Mauer versammelt und ein Schnüffelding- Eine Hunde große Ratte mit großer Nase- schnüffelte aufgeregt an der Mauer und kratzte an ihr. „Was macht ihr- ihr hier?“ Fragte Scarface in scharfen Ton, „Ihr solltet doch die Bartdinger verfolgen. Ich will nicht, dass sie entkommen, nein- nein“ „Großer Kriegsherr“ wimmerte einer von ihnen „Die Schnüffeldinger kommen immer wieder hierher. Hier scheint ein- ein geheimer Durchgang zu sein“.
    Scarface schubste den Skaven zur Seite und untersuchte die Mauer selber, konnte aber nichts entdecken.
    „Scarface!“ bellte jemand von weiter hinten seinen Namen. Der Kriegsherr konnte sich schon denken wer es war. „Sucht weiter, schnell- schnell“ sagte er und ging jenen anderen Skaven entgegen.
    Der Graue Prophet Tork Gramauge kam ihm eilig entgegen: „Scarface!“ rief er erneut.
    „Was ist- ist denn, Grauer Prophet?“ „Da bist du ja- ja. Ich habe gerade eine Botschaft über Fernquieker erhalten. Der allmächtige Klanführer wird schon Bald hier ankommen. Bis dahin muss- muss alles vorbereitet sein. Hast du alles erledigt was ich- ich dir aufgetragen habe?“.
    „Er ist- ist bald hier?“ Fragte er sicherheitshalber noch einmal nach. Tork nickte.
    Er kam früher als erwartet. Eigentlich sollte er als Letzter kommen. Entweder es war etwas passiert, oder er konnte es einfach nicht mehr erwarten. Was Scarface nicht wundern würde. Sie hatten viele Strapazen überwinden müssen um hierher zu kommen, doch hatten sie nicht genügend Schiffe auftreiben können um mit der gesamten Armee gleichzeitig über zu setzten. Daher wurde er entsandt um den Weg zu ebnen. Er hatte einen Bau gefunden und sogar potentielle „Verbündete“. Der allmächtige Klanführer würde zufrieden mit ihm sein. Dennoch hatte Scarface erst später mit ihm gerechnet.
    Aber das spielte keine Rolle, denn sie hatten einen geeigneten Bau gefunden. Hier konnten sie sich sammeln und neu organisieren. Und von hieraus konnten sie jene Macht suchen die sie begehrten. Jene Waffe, vor der sich sogar die Dämonen fürchteten.
    Und die Bestien der Dämonen würden ihnen dabei helfen...

  • Sehr schönes Kapitel weiter so.


    MfG Warhammer Zwerg

    MfG Warhammer Zwerg


    "Bis zum Ende, bis zum Untergang"


    Warhammer Fantasy:


    750pkt Bretonen "Die Flügel von Parravon"
    500pkt Zwerge "Grenzer der Zwergenstraße.

  • Kapitel 5- Unheil



    Tomen war erschöpft. Das Alter machte ihm sehr zu schaffen. Langsam ließ er sich auf den Erdhügel sinken, welchen er gerade auf geschaufelt hatte. Den ganzen Tag hatten seine Leute und er an den Erdwall gearbeitet. Er blickte gen Süden, wo sich Zweistadt befand. Eine dicke Rauchsäule stieg weit in den Himmel empor.
    Würde der Erdwall reichen?
    Die Stadt Sunen fasste fast zweitausend Menschen und lag zwischen zwei Ausläufer eines großen Berges. Die große Straße, jener Bergpass hinter der Stadt, führte direkt zu der Zwergen Festung. Die Stadt musste also nur von einer Seite aus Verteidigt werden.
    Doch wo blieben die Zwerge?
    Sie hatten Frauen und Kinder. Und die Männer, die sie nach Osten über die große Straße geschickt hatten, berichteten dass die Zwerge die Tore verschlossen hatten und niemandem öffneten. Was hatte das zu bedeuten?
    Waren sie jetzt auf sich alleine gestellt?
    Einige Dorfbewohner hatten verlangt dass sie nach Norden ziehen sollten. Alles aufgeben und zurück lassen.
    Doch was dann?
    Hier konnten sie sich den Feind entgegenstellen.
    „Tomen, wir sind fast fertig mit den Bögen“. „Ah, Gera“. Gera war noch ein sehr junger Mann. Tomen hatte ihn aufgetragen Bögen und genügend Pfeile herzustellen. Auch wenn er bezweifelte das es viel nützen würde. „Wie viele habt ihr?“ „Knapp Dreihundert. Fünf Pfeile pro Bogen. Meinst du wirklich das wir genügen?“ „Ich weiß es nicht. Aber mehr können wir gerade auch nicht tun.
    Hilf mir lieber die Wälle weiter auf zu schütten“ „Mach ich“ antwortete der junge Mann.
    Sie arbeiteten den ganzen Tag bis die Sonne unter zugehen begann als ein aufgeregter Junge auf die beiden Männer zu lief. „Ältester!“ rief er Tomen.
    Guter Junge, es war immer angebracht den Dorfältesten mit Respekt zu behandeln.
    „Ältester“ rief er erneut und hielt schnaufend vor ihm. „Ältester... im... im Norden...“ japste der Junge. „na na, jetzt komm doch erst mal wieder zu Atem und dann versuch es nochmal“.
    Der Junge atmete zweimal tief durch und zeigte dann Richtung Norden. „Von Norden nähern sich Reiter, Ältester. Viele Reiter“ „Reiter?“ wiederholte Gera. „Wo die wohl herkommen?“ „Keine Ahnung, aber das werden wir bald erfahren“ entgegnete Tomen und machte sich auf den Weg nach Norden.
    Gera begleitete ihn. Von überall her kamen die Männer des Dorfes und ließen ihre Arbeit an den Erdwällen ruhen um zu sehen wer sich da näherte. Sie mussten nicht weit gehen. Drei Reiter näherten sich ihnen im rasanten.
    Weiter hinten waren noch viele mehr. Auch wenn Tomen noch nie eine gesehen hatte, so wusste er doch das es sich dabei um eine Armee handelte.
    Die drei Reiter die sich ihm näherten trugen allesamt glänzende Rüstungen und hatten längliche Helme auf dem Kopf. Einer trug eine Standarte auf welcher Tomen einen Drachen erkannte, welcher aus dem Meer empor stieg. Es musste sich wohl um Elfen handeln. Die Söldner trugen weder solche Rüstungen noch Banner.
    Und Zwerge reiten nach eigener Aussage nie.
    Die Reiter zügelten ihre Pferde vor Tomen. Einer von ihnen nahm seinen Helm ab und darunter kam langes, kastanienbraunes Haar hervor, welches ein schmales, wunderschönes Gesicht einrahmte. Eine Frau, dämmerte es ihm. Tomen verlor sich in den dazu gehörigen, tiefen braunen Augen. Die wohltuende, melodiöse Stimme der Elfe ließ ihn aus der Erstarrung erwachen. „Seid ihr der... Anführer dieser Siedlung?“ Dabei sah sie ihn an. „Ähh ja, ja ja. Ich bin hier der Dorfälteste“
    stotterte Tomen. „Wie kann ich euch helfen... äh... Edle Dame“.
    Die Elfe gab ein bezauberndes Lachen von sich. „Nun, eigentlich bin ich hier um euch zu helfen. Wie ist euer Name?“ „Mein Name?... Oh, mein Name, ja, ich bin Tomen, der Dorfälteste hier“.
    Tomen spürte wie seine Wangen Rot wurden. Er wusste dass er sich zum Narren machte, konnte jedoch nichts dagegen unternehmen.
    „So so, ihr seid hier der Dorfälteste. Nun denn Tomen, wie viele Menschen leben hier?“ „Wie viele? Nun, ungefähr Zweitausend“
    Die Elfe wandte sich an einen der anderen Elfen und sagte etwas in einer ihm unverständlichen Sprache. Der Elf erwiderte etwas und sie wand sich wieder Tomen zu. „Sagt, Tomen: Wo sind die Zwerge? Organisieren sie nicht die Verteidigung eures Dorfes?“ „Welche Zwerge...?“ Tomen fühlte sich wie in Trance, als hätte er zu viel Korn getrunken. „Oh, die Zwerge. Nun, ich weiß es nicht“
    während er vor sich hin stotterte, lies die Elfe ihren Blick über die Verteidigungsanlagen der Siedlung schweifen. „Ich hoffe ihr wollt die Tiermenschen damit nicht aufhalten?“
    „Doch doch, wir arbeiten schon den ganzen Tag daran. Wir haben auch Waffen hergestellt“.
    „Waffen? Was für welche? Wie viele?“
    Tomen überlegte kurz, da er sich nicht weiter blamieren wollte. „Nun, Dreihundert Bögen mit je Fünf Pfeilen. Dazu noch Äxte, Sensen und Mistgabeln“.
    „Äxte... Sensen... Mistgabeln... und ein paar Bögen.... guter Mann, damit werdet ihr sie nicht einmal im Ansatz aufhalten können“.
    Tomen ließ seine Arme sinken. Sämtlicher Mut schwand.
    „Doch seit unbesorgt, wir werden euch helfen. Ich komme mit Fünfhundert gut
    bewaffneten Elfen um euch zu helfen. Weitere dreitausend Fußsoldaten sind bereits unterwegs“
    „So viele?“.
    Ein Herz erwärmendes Lächeln war alles was er bekam. Doch mehr brauchte Tomen nicht. „Der Pass hinter eurem Dorf führt zu der Zwergen Festung, richtig?“ „Ja, das ist richtig. Meint ihr die Zwerge werden noch kommen?“.
    Als sich das Gesicht der Elfe verdunkelte, wünschte Tomen sich diese Frage nicht gestellt zu haben. „Wenn die Bestien jetzt noch nicht hier sind und die Zwerge sich noch nicht gemeldet haben, kann das bedeuten dass die Tiermenschen von der anderen Seite aus angreifen. In diesem Fall sind die Wälle die ihr hier aufschüttet noch nutzloser. Ihr werdet beide Seiten verstärken müssen. Meine Männer zeigen euch wie man das richtig macht“
    „Danke, danke, ich danke euch vielmals“.
    „Das ist nicht nötig. Doch ich befürchte, dass es hier nicht genügend Menschen gibt um das in der kurzen Zeit zu bewerkstelligen. Gibt es noch andere Dörfer hier in der Nähe? Welche die noch nicht gewarnt wurden?“
    „Nun, das kann schon sein. Wir hatten nicht daran gedacht... also wir…“ „Schon gut“ unterbrach die Elfe Tomen mit ihrer lieblichen Stimme. „Entsendet Boten zu jedem einzelnen Dorf. Bring jeden Menschen im Umkreis von zwei Tagesritten her. Hier sind sie sicher.“ „Ja. Edle...verzeiht meine Aufdringlichkeit... doch wie darf ich euch nennen?“
    Die Elfe lachte laut. Und ihr Lachen wirkte... seltsam auf Tomen. „Mein Name? Nun, nennt mich Talamir...“


    Angestrengt betrachtete Meliarus die Karte vor sich. Verschiedene, Kunstvoll geschnitzte Holzklötze stellten die Verschiedenen Armeen und ihre Position auf den einzelnen Inseln an. Als General der Asurischen Truppen fiel es ihm zu, die Militärischen Aktionen seines Volkes zu lenken. Doch waren die Wünsche des Magiers eindeutig: Die Sicherung der Stadt sowie der Altäre hatte oberste Priorität!
    Das Schicksal der Menschen interessierte ihn wenig. Eine Ansicht die Meliarus nicht teilte. Es gab viele gute Stellen zwischen Zweistadt und der Zwergenfestung im Norden. Und noch mehr Dörfer und sogar einige Städte der Menschen welche es zu verteidigen galt. Die Menschen hatten nie gelernt zu Kämpfen, daher hatte er einige Reiter Einheiten dorthin gesandt um die Menschen
    zu evakuieren und sie nach Norden zu führen. Aber sie würden nicht kämpfen.
    Sobald die Zwerge sich ihrer angenommen hatten, würden sie nach Süden reiten um den Altar des Himmels zu bewachen. So konnte er den Menschen helfen und seinen Befehlen Folge leisten. Der General war zufrieden.
    Als nächstes fiel sein Blick auf eine kleinere Insel im Süden Sacred´s, auf Telio. Er hatte dort drei Blöcke für Infanterie und einen für Kavallerie platziert. Die Söldner aus der Alten Welt hatten sich ebenfalls formiert. Doch den Informationen der Seher nach, warteten sie noch.
    Wahrscheinlich warteten sie darauf das die Tiermenschen noch etwas mehr Marodierten und die Einheimischen ihnen einen guten Preis zahlten.
    Bei Althrain´s Vorgehen und den hohen Verlusten unter den Zwergen konnte das nicht mehr lange dauern.
    Dann setzte er seinen Finger auf einen Wald im Osten von Tordyias. Mehrere kleine Herden der Tiermenschen fielen in den Wald von Kytos ein, doch keine wurde danach wieder gesehen. Die Asrai verteidigten den Wald.
    Doch sie kamen nicht heraus. Das war zu erwarten.
    Der General nahm einen Brief zur Hand welchen er vor wenigen Augenblicken erhalten
    hatte und las ihn sich noch einmal durch. Es waren Informationen der Kundschafter.
    Als er fertig war, legte er ihn beiseite, griff sich eine Figur welche eine kleine Herde darstellte und platzierte sie weiter Südlich auf Tordyias, zur Zwergenfestung Karak a Krysta.
    Die Festung wurde nun schon von Drei Herden belagert, doch Meliarus bezweifelte das die Bestien weit kamen. Ohne ihr Hauptheer hatten sie keine Chance die Verteidigung der Zwerge zu Durchbrechen.
    Und der größte Teil der Herde befand sich noch immer auf Talion, in Zweistadt.
    Die Herde war groß und kam überraschend. Sie hätte sicher Erfolg gehabt, wäre sie zusammen geblieben. Doch sie hatte sich zu sehr aufgeteilt. Das gereichte den Völkern Sacred´s nun zum Vorteil.
    Ein Klopfen riss den General aus seinen Gedanken. Noch ehe er etwas sagen konnte, wurde die Tür aufgerissen und ein Bote eilte hinein.
    „Was hat das zu bedeuten?“ rügte er den Boten.
    „Verzeiht General, doch es kam gerade eine wichtige Botschaft aus Talion ein. Sichtungen von Schiffen, Herr.“
    „Schiffe?“ Meliarus riss den Boten das Schriftstück aus der Hand und las es sich Drei mal durch.
    Dann ging er zu einem Regal in welchem er weitere Truppenmodelle aufbewahrte und platzierte sechs von ihnen, die wie Schiffe geschnitzt waren, an die Westküste von Talion.
    Die Kundschafter konnten nicht sagen wer die Schiffe steuerte, nur das sie Cathayer Bauart waren. Doch die Banner waren es nicht. Der Asurische General ahnte Schreckliches...


    Langsam humpelte die vermummte Gestalt über den Sandstrand und zog einen Wurmartigen Schwanz hinter sich her. Schwer stützte sich die Gestalt auf ihren Stab.
    Er hatte es geschafft. Er wusste nicht wie, doch er hatte es geschafft!
    Er war auf Sacred.
    Hier gab es Macht im Überfluss. Er würde sie sich aneignen um seine Pläne in die Tat umzusetzen.
    Er schloss die Augen und witterte.
    Dann streckte er seine rechte, Skelettierte Klaue nach Norden.
    „Wulfrin, dort- dort gibt es Menschdinger. Ein ganzes Dorf“.
    Wulfrin, ein hochgewachsener Mann mit dicken Muskeln stellte sich neben seinen Meister. Der Mann maß zwei Meter in der Höhe und war stark wie ein Ochse. Er blickte über den Strand in die ihm gewiesene Richtung.
    „Soll ich die Menschen schicken, Meister?“ Fragte er unterwürfig.
    „Nein- nein, schicke die Orks“.
    Wulfrin nickte und entfernte sich.
    Der Vermummte blickte gen Himmel. Es würde nicht mehr lange dauern. Er hatte nicht viel Zeit.
    Hier auf Sacred gab es Macht im Überfluss und er würde sie sich aneignen. Doch was noch viel wichtiger war: Hier gab es Rache!

  • Der Schwarze Prinz vom Walde



    Torbi´s Lungen Brannten. Doch der Junge wurde nicht langsamer. Er lief über Stock und Stein. Die Felder rund ums Dorf hatte er bereits hinter sich gelassen, ebenso den Wald. Dennoch lief er weiter.
    Die Bestien waren im Morgengrauen gekommen.
    Sie waren über die Menschen des Dorfes hergefallen und hatten sie alle wie Tiere abgeschlachtet.
    War das die Strafe dafür, dass sie ihre Ziegen schlachteten und aßen?
    Torbi´s Mutter hatte ihn am Arm gepackt und hinter sich hergezogen. Sie sagte er solle laufen.
    Sie hatte nicht gesagt wohin er laufen sollte. Doch er hatte Angst gehabt, also hatte er getan was seine Mutter ihn gesagt hatte.
    Doch er war nicht alleine.
    Eine der Bestien, eine besonders große hatte ihn gesehen und war ihm gefolgt.
    Sie war so groß das er ihre Schritte hörte. Er hörte sie brüllen.
    Auch jetzt noch.
    Der Junge lief über eine weite Graslandschaft, bis sich einer seiner Füse an einer Wurzel verfing und er stürzte hart zu Boden.
    Plötzlich spürte er den Boden unter sich beben.
    Stampfend kam das Ungetüm, das ihn verfolgt hatte, zum Stillstand.
    „Kleiner Junge jetzt fertig mit rennen?“ fragte eine tiefe, kehlige Stimme.
    Torbi drehte sich langsam um. Der Junge zitterte am ganzen Leib. Er hatte große Angst. Er hatte die Bestie die ganze Zeit über gehört, doch nun sah er sie zum ersten Mal.
    Der Oberkörper hatte erstaunliche Ähnlichkeit mit dem eines Menschen. Doch der Unterkörper nicht. Er erinnerte ihn vielmehr an eine Eidechse. Doch sehr viel größer und mit langen Klauen versehen.
    In einer Hand schwang das Monster eine Axt, die größer als Torbi selbst war.
    „Bitte...“ stammelte der Junge. Doch die Kreatur fiel ihm lachend ins Wort.
    „Du gibst gutes Futter ab. Menschlein, die Jagt vorbei. Jetzt ich habe Hunger“. Langsam näherte er sich ihm und beugte sich vor. Dann hielt er inne und blickte an den Jungen vorbei. Torbi folgte seinem Blick und sah den zitternden Pfeil, der sich nur wenige handbreit vom Jungen entfernt in den Boden gegraben hatte.
    Wie war er dahin gekommen?
    „Rede Bestie, was wollt ihr hier an diesem Ort des Friedens?“.
    Das Monster erhob sich wieder und drehte sich langsam um. Torbi nutzte die Gelegenheit und kroch weg. Das Monster schien ihn vergessen zu haben. Er stand auf und lief zu einem nahen Felsen um hinter ihm Schutz zu suchen. Dann erst blickte er in die Richtung aus der die Stimme kam. Eine vermummte Gestalt stand einige Schritte von dem Monster entfernt. Es fiel dem Jungen schwer sie mit den Augen zu erfassen, den es schien als würde der Mann, denn das war er der Stimme
    nach zu urteilen, mit dem Hintergrund verschwimmen.
    Doch den Bogen welchen die Gestalt locker in der Hand hielt erkannte er. Der Mann hatte gerade einen neuen Pfeil aufgelegt.
    Das Monster schien angestrengt zu wittern.
    „Elf...“ grollte das Biest.
    „Ich frage dich noch einmal. Was wollte ihr hier?“
    „Krieg!“ Brüllte das Ungetüm, dann stürmte es auf den Elf zu und schwang seine riesige Axt.
    Als der Kopf der Waffe auf den Boden aufschlug flog die Erde in alle Richtungen davon. Doch der Elf hatte sich mit einer schnellen Rolle in Sicherheit gebracht und schoss den Pfeil sogleich ab.
    Doch prallte dieser wirkungslos von den Schuppen ab.
    „Krieg. Ist das alles was ihr versteht? Dann solltet ihr nicht auf dieser Welt wandeln“ sagte der Elf während er einen weiteren Pfeil aus seinen Köcher zog.
    Das Monster brüllte einen Fluch hinaus, drehte sich um und stürmte ein weiteres mal auf den Elf zu. Doch der wich diesmal nicht aus.
    Sich der Gefahr offenbar nicht bewusst, hob er langsam seinen Bogen, verharrte kurz und schickte dann den Pfeil auf seine kurze Reise.
    Mit einem hässlichen Geräusch bohrte sich der Pfeil in die rechte Augenhöhle des Monsters und blieb dort stecken.
    Nun war es das Ungeheuer das schwer zu Boden ging und schrie.
    Doch der Elf kümmerte sich nicht mehr um es. Er hatte sich schon längst abgewandt und war zu Torbi gegangen. Langsam, als hätte er alle Zeit der Welt.
    „Kannst du laufen kleiner Mann?“ frage er. Mehr als ein Nicken brachte der Junge nicht zu Stande.
    „Dann komm mit mir. Ich bringe dich zum nächsten Dorf. Du musst die Menschen dort warnen. Sie müssen sofort nach Süden, hast du verstanden?“
    Wieder nickte der Junge.
    Als der Elf ihm die Hand reichte, ergriff der Junge sie.


    Brodor stand alleine in einem Meer aus erschlagenen Feinden und gefallenen Zwergen. Blut tropfte von seiner Axt. Sein Blick war gesenkt. „Sie sind alle tot. Krieger, Frauen und Kinder... und alle Ratten“ sagte er. Dann holte er aus und trennte den Kopf von einem am Boden liegenden Skaven.


    Bregos sprang auf und zog einen Dolch aus der Scheide. Er blickte sich im Zimmer um, konnte aber keine Feinde finden.
    Ein Traum. Seit Brodor´s Tod träumte er öfters davon wie er ihn damals, nachdem die Skaven ihre Festung angegriffen hatten vorfand.
    Langsam ließ er sich wieder auf den Stuhl sinken und blickte auf das Bett neben sich. Der gesamte Körper des Zwerges der dort lag war mit Bandagen bedeckt.
    Es war ein Wunder das er noch lebte.
    Thain Daragrimm hatte die Verteidigung des Südtors befehligt als die Bestien Zweistadt angegriffen hatten.
    Eines der Flammengeschossen, welches die Skaven abgefeuert hatten, hatte das Tor getroffen. Ein weiteres war genau neben den Thain eingeschlagen.
    Daragrimm hatte Verbrennungen am ganzen Körper erlitten. Die Schlacht war ein Desaster gewesen.
    Die Tür öffnete sich und ein Zwerg kam herein.
    „Bregos, Thain Brockmar möchte sich sehen“. Bregos erhob sich und verließ das Krankenzimmer. „Bleib bloß am Leben während ich weg bin“ sagte er noch zu dem bewusstlosen Daragrimm.
    Bregos folgte dem Boten durch die Gänge der Festung Brakorm, welche die Flüchtlinge durch die Tunnel erreicht hatten. Die Festung lag auf halben Weg zwischen Zweistadt und Karak a Borka, der Hauptstadt der Zwerge auf Sacred.
    Thain Brockmar erwartete ihn in einem kleinen, karg eingerichteten Raum. Außer einem Tisch in der Mitte und zwei Stühlen befand sich nichts weiter in dem Raum. Thain Brockmar war bekannt dafür auf alles was unnötig war zu verzichten. Er war ein sehr pragmatischer Zwerg.
    „Thain Brockmar, du hast mich rufen lassen“ „Ja, ja bitte nimm Platz, Bregos“ an dem Boten gewandt sagte er „Bring uns zwei Krüge und ein Fass Bier“. „Ja Thain“ antwortete der Bote und verließ die Kammer.
    Bregos setzte sich und wartete. Der Thain Blätterte in seinen Papieren ehe er Bregos ansah und fragte: „Du sagtest es wären Skaven in der Stadt gewesen?“
    „Das ist richtig Thain“ „Die Ratlinge mussten sich gut versteckt gehalten haben. Du hast berichtet das dein Vetter Brodor gewusst hatte das sie da sind? Woher?“
    „Unser Klan besaß früher, in der alten Heimat eine eigene Festung. Damals sind unsere Vorräte kurz vor den Winter knapp geworden und alle Ratten waren plötzlich verschwunden“ erzählte Bregos.
    „Ich ging zusammen mit einigen anderen Zwergen des Klans zum nächstgelegenen Karak um nach Hilfe zu bitten. Doch als wir zurückkamen, war es schon vorbei. Die Skaven hatten die Ratten
    dafür benutzt um unsere Vorräte zu fressen. Doch Sie haben sie irgendwie angeleitet. Wir haben nichts davon bemerkt. Und als wir geschwächt waren, haben sie angegriffen“ „Von so einem vorgehen habe ich noch nie gehört. Bei uns hieß es immer man müsse sich vor den Ratlinge in Acht nehmen wenn die Ratten Population zunehme“
    „Ich glaube das es genau das ist. Die Skaven sind verschlagen und so ungern ich es zugebe: Intelligenter als es uns lieb ist“
    „Verstehe. Und Brodor hatte sich daran erinnert?“ „Ja. Du musst wissen, Brodor war nicht Teil der Gruppe die zu König Borishoff aufgebrochen ist. Er war in der Festung geblieben und hatte gegen die Ratlinge gekämpft. Seine ganze Familie wurde getötet. Nur er hatte überlebt“ „Ich verstehe. Wir haben alle Tore verriegelt. Weder aus Zweistadt noch von der Oberfläche aus gibt es einen passierbaren Zugang zur Festung. Nur das Nordtor ist noch offen“ „König Borishoff?“
    „Seine Armee ist unterwegs. Wir werden Zweistadt zurück erobern. Wie geht es Thain Daragrimm?“ „Unverändert“.
    Die Tür öffnete sich und der Bote kam mit dem Bier herein.
    „Warum hat das solange gedauert?“ „Verzeih mir Thain, aber es ist eine wichtige Botschaft von König Borishoff eingetroffen“ „Was sagt er denn, Spuk schon aus“ „Er sagt das er nicht kommen kann. Der Norden wird bedroht“
    „Was!“ brüllte der Thain uns schlug mit seiner Faust auf den Tisch.
    „Aber die Tiermenschen sind im Süden“ warf Bregos ein. „Sie können nicht so schnell nach
    Norden gelangt sein“
    „Aber die Elfen“ sagte der Bote. „Es wurde eine Schwarze Arche gesichtet. Sie nimmt nördlichen Kurs“
    „Verfluchte Elfenkorsaren“ fluchte Thain Brockmar.
    „Und jetzt?“ Fragte Bregos. Brockmar überlegte kurz. „Unsere oberste Aufgabe wird es sein diese Festung zu halten. Wir haben schon zu viel Boden verloren. Davon abgesehen warten wir auf weitere Anweisung von König Borishoff“.
    Bregos nickte. Er sah ein, dass die Rückeroberung etwas warten musste.


    „Du warst lange weg, Freund.“ wurde Ry´íden begrüßt, als er die Lichtung betrat. Die fünf Waldläufer hatten den ganzen Tag hier auf ihn gewartet. „Verzeiht Brüder. Doch ich musste den kleinen Menschen noch in Sicherheit bringen. Die Menschen sind nun gewarnt“.
    „Du sorgst dich zu sehr um sie. Wir sind ihnen nichts schuldig. Und sie werden ihre Schuld auch nicht begleichen. Das weist du.“
    „Ich weiss, Athloni, ich weiss. Wir müssen sofort weiter“.
    „Weshalb? Was hast du gesehen, Bruder?“
    „Einen Shaggot“.
    Stille erfasste die Lichtung.
    „Sie haben einen Shaggot mitgebracht?“ fragte Etenolirin. „Ich hoffe du hast ihn nicht wütend gemacht, Schwarzer Prinz“ ergänzte Olothneas.
    „Nein, nicht wirklich. Ich habe ihm lediglich ein Auge ausgeschossen. Danach musste ich mich um den Menschen kümmern“ antwortete Ry´íden.
    „Typisch“ sagte Athloni. „Und nun?“
    „Wir setzten unseren Weg wie geplant fort. Der Turm Sol Isha ist nicht mehr weit entfernt. Ich muss mit den Asur reden“.

  • Kapitel 7
    Schicksal:


    König Borishoff´s langer, weißer Bart reichte ihm bis unter seinem Bauch. Seine goldene Krone hatte er gegen einen reich verzierten Helm eingetauscht. In der Linken hielt er seinen Rundschild, auf welchen sein Wappen prangte: Eine nach unten gerichtete Axt auf einer Sonne. Doch die Axt in seiner Rechten war nach oben gerichtet und die Sonne beschien ihre Schneide.
    Der König der Zwerge stand auf dem Wehrgang seiner Wehrstadt. Nur seine Hauptleute standen bei ihm. Brem Hammerhand, Gromben Starkspalter und Bramban Kanonenschlag.
    Die Mauer war hoch und der Gebirgspass schlängelte sich tief hinab in die Täler. Kein Feind war zu sehen. Nur tapfere Zwerge die in die falsche Richtung marschierten. Denn Diese zweitausend Zwerge sollte er anführen. Er sollte sie zum Sieg über die Bestien des Chaos führen! Dennoch marschierten sie zurück hinter die sicheren Mauern.
    „Das ist Falsch meine Freunde“ sagte der König.
    „Ich weiss mein König“ sagte Brem Hammerhand. „Doch wir dürfen kein Risiko eingehen. Wenn diese verlogenen Spitzohren kommen während wir um Zweistadt kämpfen, verlieren wir mehr als das wir gewinnen“ „Er hat recht Majestät“ sagte Gromben. „Thain Brockmar und Thain Daragrimm werden die Festung auch ohne uns halten“ „und auch euer Sohn wir die Stellung halten. Karak a Krysta wird nicht fallen“ warf Bramban Kanonenschlag ein.
    König Borishoff überlegte angestrengt. Es gefiel ihm nicht hier tatenlos herum zu stehen.
    „Gromben, du führst zweihundert deiner Grenzläufer nach Karak a Krysta. Eile meinen Sohn zur Hilfe“.
    Der oberste Grenzläufer verneigte sich vor seinem König und sagte: „Wie ihr befehlt mein König. Euren Sohn wird nichts geschehen. Dafür stehe ich mit meinem Leben ein“.
    „Bramban, sorge dafür dass einige deiner Kanonen nach Brakorm gelangen. Wir haben ihnen Verstärkung zugesagt. Zumindest etwas sollen sie bekommen“ „Jawohl euer Majestät“ antwortete der Meistertermaschinist des Königs.
    „Und was soll ich machen, mein König?“ „Formiere die Eisenbrecher. Sollte die Belagerung ausbleiben, werde ich sie nach Süden führen. Du übernimmst dann das Kommando hier“.
    Hammerhand zögerte kurz, verneigte sich dann aber doch. „Wie ihr befehlt, mein König“.
    Sie alle waren gute Männer. Sie alle würden seinen Befehlen Folge leisten. Auch wenn es ihnen nicht gefiel.


    Malla Vallo stand hoch auf der Klippe und blickte ins tief gelegene Tal unter sich. Das lange braune Haar wehte im Wind. Ein Schritt noch und sie würde fallen. Die Tiefe rief sie bereits. Ihre Hände spielten mit dem Amulett um ihren Hals. Der Blaue Stein lag kühl in ihrer blassen Hand.
    „Wie kannst du es wagen mich einfach zu Rufen Malla“ Schimpfte eine rasselnde stimme aus den Schatten heraus.
    „Ich sehe du bist meinem Ruf gefolgt, Schatten“ sagte Malla Vallo im ruhigen Ton.
    „Nenn mich nicht so, du elende Schlampe!“
    Malla Vallo überging die Beleidigung. Sie war es gewohnt so behandelt zu werden. Bestenfalls wurde sie als Hexe angesehen. „Wie soll ich dich denn nennen? Denn das bist du, ein Schatten“.
    „Mach nur weiter so, Hexe“.
    „Immer nur am Streiten ihr beide“. Erklang eine kräftige Stimme.
    Malla Vallo blickte über die Schulter. Ein Mann, mit langem blondem Haar kam auf sie zu. Er war barbrüstig, so konnte sie seine Muskeln gut sehen. Doch konnte sie ihn nicht lange ansehen, den das Licht welches er ausstrahlte blendete sie. „Es tut gut dich zu sehen Hadres“ richtete er sich an den
    Schatten.
    Wie Öl löste sich nun eine verkrüppelte Gestalt daraus. „Bruder, es ist lange her. Wo warst du so lange?“ „Ich habe die Neu Ankömmlinge beobachtet. Elfen und Zwerge. Keine Bedrohung für den Frieden“
    „Und wie sieht es mit den Bestien aus, Mermes?“
    „Das genügt ihr zwei“ Viel Malla Vallo den Brüdern ins Wort.
    „Ich habe dich doch gewarnt nicht so vorlaut zu sein, vergiss nicht wer du bist!“
    „Ich denke das hat sie nicht, Bruder“ dann wandte er sich an Malla Vallo „Was auch immer dich dazu bewegt hat uns zu rufen, es wird seinen Grund haben. Erkläre dich!“.
    „Der Wind bringt neues“ Sagte Malla Vallo.
    „Der Wind? Jetzt hat sie ganz den Verstand verloren“ sagte Hadres. „Als nächstes sagt sie uns noch Feuer wäre heiß“
    „Die Fünf sind da“ erwiderte Malla Vallo.
    „WAS!?“ Empörte sich Hadres. „Bist du sicher?“ fragte Mermes. Auch er schien beunruhigt.
    „Ja. Die Fünf, welche die Veränderung bringen sind da. Der ewige Schlaf wird enden und die Acht werden wandeln. Fünf Krieger, ob gut oder böse, werden Seite an Seite Streiten. Und ihr Handeln bringt Chaos und Ordnung. Licht und Schatten werden sich vereinen und untergehen. Aus Vernichtung wird Leben. Hass wird Leid und Freude bringen. Die Letzte Schlacht steht kurz bevor“
    sagte Malla Vallo. Dann tat sie den letzten Schritt über die Klippe und fiel.
    Sie ließ die Gottgleichen hinter sich und breitete die Arme aus.
    Zukunft und Vergangenheit erwarteten sie. Ihr Schicksal war gekommen.


    Noch nie in seinem ganzen Leben hatte sich Elendtod so glücklich gefühlt, wie in diesem Augenblick. Er ließ sich auf die Knie fallen und grub seine Pfoten tief in den sandigen Boden.
    Land.
    Endlich Land!
    Sie waren bestimmt drei Wochen auf dem großen Wasser umhergeirrt bis sie dieses wunderbare Land erreicht hatten.
    Und es war nicht nur irgendein Land. Es war das Land das er solange gesucht hatte.
    Wenn er nur an all die Strapazen der letzten Jahre zurück dachte wurde ihm ganz übel.
    Sein Plan an die Macht zu kommen war perfekt gewesen.
    Er hatte die Bruchstücke des Artefaktes welches ihm helfen sollte fast vollständig zusammen getragen. Mit ihm hätte er diese Narren des Rates unterworfen!
    Doch dann war dieser verräterische Graue Prophet aufgetaucht. Wie aus dem Nichts!
    Er war auch hinter dem Artefakt her gewesen. Und nachdem er erkannt hatte, dass er gegen Elendtod nicht siegen konnte, war er zu den 13! gelaufen und hatte ihn als Ketzer und Verräter hingestellt!
    Der Rat des Zerfalls hatte seinen Tod befohlen und eine Armee der 13! ausgesandt. Doch Elendtod konnte sie zurück schlagen.
    An diesen Tag, im Tal der Schwerter, hatte er seine Überlegenheit bewiesen. Nicht nur das er den verräterischen Grauen Propheten besiegt hatte, nein, er hatte auch den Gesandten der 13!, einen Rattendämon besiegt.
    Gut, er hatte etwas Hilfe von den Menschdingern bekommen, doch das hatte nicht viel ausgemacht.
    Dennoch war ihm nur die Flucht geblieben. Denn der Verwüster, der Dämon, hatte Rache geschworen. Und Rattendämonen waren dafür bekannt so etwas ernst zu meinen.
    Zum Glück war ihm damals auf Albion ein Buch in die Pfoten gefallen welches die Lösung bereits parat hielt: Sacred!
    Hier war angeblich eine Waffe versteckt welche selbst die Dämonen fürchteten. Mit solch einer Waffe wäre es nicht nur möglich den Verwüster endgültig zu vernichten. Nein, er würde sie nutzen um die 13! zu Fall zu bringen!
    Und so hatte er sich auf die Suche nach Sacred gemacht.
    Doch ein Problem galt es noch zu überwinden... die Insel war auf keiner Karte verzeichnet. Das hieß in Keiner bis auf dieser einen Karte in den Grenzgrafschaften. In dem verfluchten Turm.
    Es hätte so einfach sein können.
    Hingehen, die Karte stehlen und wieder verschwinden.
    Doch nein, diese hinterlistigen Ratten vom Rat hatten ihm einen neuen Rivalen gegeben.
    Kriegsherr Gazak von Klan Aviok!
    Er hatte bereits in Bretonia versucht ihn zu stellen, doch hatte er nicht mit Elendtod´s Geschick gerechnet. So war er ihn entkommen.
    Danach war er ihn bis in die Grenzgrafschaften gefolgt und Elendtod musste sich ihm erneut
    stellen. Doch auch andere, wie der Blutsauger Azazael waren hinter dem Buch her. Elendtod schauerte bei den Gedanken an die vergangenen Schlachten.
    Doch egal, dies lag in der Vergangenheit. Weder Gazak noch Azazael, noch sonst jemand würde ihn bis hierher folgen.
    Jahre waren verstrichen, während er durch die Länder der Finsternis gewandert war. Sein Klan war immer mächtiger geworden, den andere Klans in den Ländern der Finsternis hatten sich ihm freiwillig angeschlossen nachdem er ihren Kriegsherren erschlagen hatte.
    Bieeet und Buuut kamen angelaufen und warfen sich vor ihm in den Dreck.
    „Oh großartiger Klanführer, wir haben das- das Land erreicht“ sagte Buuut. „Was können wir- wir für euch tun, mächtiger Klanführer“ plapperte Bieeet weiter.
    Elendtod blickte auf die beiden Skaven herab. Sie hatten sich als erbärmliche Kämpfer erwiesen. Auch zeigten sie keine Begabung für Magie oder Technik.
    Elendtod wollte sie bereits von Kralle, seinen Meisterzüchter an die Kampfbestien verfüttern lassen. Doch sie erwiesen sich als unvergleichbar gute Speichellecker. Mittlerweile hatte er sie schon fast gerne um sich... aber nur fast.
    „Sagt- sagt Morax er soll den Strand befestigen. Wir warten hier auf Scarface´s Kundschafter“ „Ja- ja“ nahm Buuut den Befehl entgegen und huschte sogleich davon. „Und Kralle soll das- das abladen der Schiffe beaufsichtigen. Und Vorsicht mit den Brüterinnen.“ „Ja großer Klanführer“ sagte Bieeet und stand auf. „Und schick mir- mir Snarrik her!“ Rief er ihn noch hinter her.
    Elendtod ging den Strand entlang. Er sog die Luft tief ein. Tork hatte ihn über Fernquiecker gesagt, das hier einiges im Gange sei. Das war gut. Je länger er Unentdeckt bliebe, desto besser.
    Ein Großteil seiner Armee war nun hier, aber eben nicht alle. Einige warteten noch unter dem Kommando des Seuchenbringers auf der anderen Seite des großen Wassers. Er würde die meisten Schiffe also zurück schicken müssen um sie abzuholen. Das sollte nicht zu lange dauern.
    Doch bis dies vollendet ist, durfte er keine unnötige Aufmerksamkeit auf sich lenken.
    Er hatte viel vor.
    Dieses mal war hier niemand der ihn aufhalten oder in die Quere kommen würde.
    Kein Etienne de Navarre, kein Gazak von Aviok und auch kein Azazael. Kratzrat war tot und der Verwüster leckte sich die Wunden hinter dem Schleier.
    Wer sollte sich ihm nun noch in den Weg stellen?
    Dieses mal würden alle seine Pläne aufgehen!



    Ende Buch Eins.

  • Buch 2- Vorherrschaft



    Kapitel 8- Elfenbrüder:




    Althrain ging schnellen Schrittes den Korridor entlang. Sein langes Blondes Haar wehte hinter ihm her doch seine weiße Robe saß perfekt wie immer. Sein Adjutant, Tagas, fiel es schwer Schritt zu halten und gleichzeitig die Berge von Papier die er bei sich trug nicht zu verlieren.
    „Beeile dich, Tagas. Wir haben nicht den ganzen Tag Zeit“ rügte er seinen Adjutanten.
    Althrain hielt genau auf die Tür am Ende des Korridors zu und stieß diese ohne inne zuhalten auf.
    General Meliarus und Hauptmann Thularim warteten bereits auf ihn. Als er eintrat, verneigten sich die beiden Elfen.
    „Was gibt es so dringendes, ich habe noch viel zu erledigen“ wandte er sich ohne Umschweife an die beiden Untergebenen.
    „Herr“ ergriff Meliarus das Wort. „Es gibt wichtige Neuigkeiten. Betreffend der Flotte die vor einer Woche den Westlichen Strand von Talion erreichte“ „Was ist mit ihr? Weiß man mittlerweile wem sie angehört?“ „Nein Herr. Sie hat abgelegt und ist seitdem nicht mehr gesichtet worden. Wir vermuten das die Besatzung nur zufällig hier gelandet ist und lediglich ihre Vorräte aufgefrischt hat“ „Nun dann, wo liegt dann das Problem?“ „Die Seher, Herr. Sie hatten mir das erscheinen dieser Flotte mitgeteilt da sie Gefahr von ihr gespürt hatten. Und ich bin dazu übergegangen den Sehern zu vertrauen. Zumindest wenn es um Gefahr geht“.
    Althrain überdachte das Gehörte noch einmal und besah sich die Karte, welche auf den Tisch ausgebreitet lag etwas genauer. Sie zeigte alle Inseln von Sacred und die ihnen bekannten Truppenbewegungen waren ebenfalls aufgeführt.
    Er besah sich jene Stelle an dem die Schiffe gelandet waren. Der General hatte die Modelle noch nicht entfernt.
    „Das Hauptheer der Tiermenschen befindet sich immer noch in Zweistadt?“ fragte er Meliarus.
    „Ja Herr. Sie benehmen sich sehr seltsam wenn ihr mich fragt. Hätten sie sich eine Stelle irgendwo im Wald gesucht könnte ich es ja noch verstehen, aber mitten in einer Stadt?“ Althrain nickte. Er verstand worauf der General hinaus wollte. Dann setzte er den Finger auf eine kleine Stadt weiter nördlich. „Diese Stadt, hier führt eine Bergstraße genau zu der Zwergenfestung. Könnte es sein das die Tiermenschen um die strategische Bedeutung wissen und sich davor in Acht nehmen?“
    „Herr, aus dieser Region habe ich schon seit Längerem keine Informationen erhalten. Wenn überhaupt, gehe ich davon aus das eine kleinere Herde diese Stellungen bereits eingenommen hat. Doch ohne genauere Informationen will ich nichts Konkretes sagen“.
    Althrain schüttelte den Kopf ehe er sagte: „Es spielt keine Rolle was dort vor sich geht. Wichtig ist das der Altar im Süden geschützt wird. Entsendet eine Kompanie der Phönixwächter. Was auch geschieht, der Altar darf nicht in die Klauen der Bestien fallen. Der Norden braucht uns nicht zu interessieren. Die Zwerge werden ihn schon zu verteidigen wissen. Verstanden?“ „Jawohl, Herr“.
    An Thularim gewandt sagte er: „Wie sieht es mit der Sicherheit der Altäre hier auf Tordyias aus?“
    „Herr, der Altar des Lebens ist gesichert. Ich habe veranlasst, dass jeden Tag Boten entsendet werden. Kundschafter sichern das Gebiet in einem Tagesmarsch Umkreis. Um ihn mache ich mir weniger sorgen da er ja nur wenige Stunden von hier entfernt ist. Doch der Altar der Bestien befindet sich am anderen Ende der Insel. Es scheint als würden die Bestien des Chaos einen Keil zwischen uns den Altar treiben“.
    „Ich verstehe. Bereitet ein Regiment der Silberhelme vor. Sie sollen diesen Keil durchbrechen und zu dem Altar vordringen. Solange wir ihre Geheimnisse nicht offenbart haben, hat ihre Sicherheit oberste Priorität, verstanden!“
    „Jawohl, Herr“.
    Ein kurzes Klopfen an der Tür kündigte den Dienstboten an welcher kurz darauf das Zimmer betrat. „Meister Althrain. Ihr werdet in eurem Audienzzimmer erwartet“ „Ich werde erwartet? Wer immer es ist, schickt ihn fort. Ich habe wichtigeres zu tun“ „Ja Herr, aber...“ „Aber was? Waren meine Anweisungen nicht präzise genug formuliert? Ihr sollt ihn fort schicken!“ wiederholte Althrain
    seine Anweisung noch einmal mit mehr Nachdruck. „Herr, es ist einer vom Volk der Asrai“.
    Nun fehlten Althrain die Worte. Ein Asrai? Das letzte Mal als ein Asrai gekommen war, hatte dieser ihn etwas von einem Packt erzählt, das keiner die Grenzen des Waldes Athel Kytos übertreten darf, und war wieder gegangen. Sie waren vor wenigen Jahren hier her gekommen, hatten sich in einem Wald nordöstlich von Soll Isha niedergelassen und sich zurückgezogen. Und irgendwie hatte
    Althrain die Befürchtung, dass es sich jetzt um denselben Asrai wie damals handelte.
    Er wandte sich von seinen Offizieren ab und stürmte aus dem Zimmer. Sein Adjutant sammelte schnell alle Papiere zusammen und eilte seinen Herren hinterher. Doch Althrain wartete auf niemanden.
    Er eilte die Korridore so schnell ihn seine Beine tragen konnten entlang bis er sein Audienzzimmer erreichte hatte, riss die Tür auf und trat über die Schwelle... und war alleine im Audienzzimmer.
    „Soll das ein schlechter Scherz sein?“ Fragte er mehr sich selbst als jemand anderes.
    „Nein, mir ist nicht nach scherzen zumute“ erklang eine Stimme hinter ihm. Kurz darauf viel die Tür zu.
    „Der Schwarze Prinz von Athel Kytos, Ry´íden“ sagte Althrain, umrundete seinen Schreibtisch und nahm auf seinem Stuhl Platz.
    „Wollt ihr dieses Mal Platz nehmen? Darf ich euch etwas zu trinken anbieten? Wasser? Wein? Nein? Etwas zum Essen? Darf ich euch vielleicht den Mantel abnehmen?“ „Danke, aber nein. Zu
    allem“ sagte Ry´íden und trat aus einem Schatten heraus. In seinem dunklen, grünen Mantel und der Gesichtsmaske sah der Asrai fehl am Platz aus.
    „Also, Asrai, was wollt ihr von mir. Ich habe Wichtigeres zu tun als mir eure Beschlüsse anzuhören bei denen ich kein Mitspracherecht habe“
    „Ich weiß. Stattdessen legst du lieber selber irgendwelche Beschlüsse fest an die sich alle zu halten haben. So handhabt ihr Asur es doch schon seit Jahrtausenden“
    „Soll dies nun eine Geschichtsstunde werden? Was wollt ihr? Redet!“.
    Ry´íden ging zu dem Fenster hinter Althrain und blickte hinaus.
    „Dieser Ort, war ein Ort des Friedens. Doch dies ist vorbei. Menschen werden abgeschlachtet.
    Und wo sind die strahlenden Truppen der Asur? Du hast hier eine Armee, entsende sie und treibe diese Bestien zurück!“ „Ich weiß ja nicht woher ihr eure Informationen habt, doch wir sind nicht des Krieges wegen hier. Und auch nicht um die Menschen zu beschützen. Wir sind hier um zu forschen“ „Ach, was erforscht ihr den hier?“ „Die Wirkung der Sonnenstrahlen auf Marienkäfer.“ „Und dafür benötigt ihr so viele Soldaten?“
    „Wir wussten gar nichts über Sacred. Schon gar nicht welch außergewöhnlicher Frieden hier herrscht. Oder herrschte. Die Armee ist nur zum Schutz da. Nicht zur Kriegsführung“
    „Dann lasst eure Truppen beschützen. Helft den Menschen. Gebt einige der Altäre auf. Um an die Macht zu kommen, benötigen die Bestien alle Altäre!“.
    Althrain starrte auf seinen Schreibtisch. Woher wusste der Asrai von seinem Interesse an den Altären?
    „Eure Seher sind bei weitem nicht so gut wie du annimmst, Asur“.
    Althrain musste sich erst wieder sammeln ehe er antworten konnte, doch geschah dies mit äußerster Konzentration.
    „Nun, ihr wisst von den Altären. Und von der Macht die hier ruht. Was wisst ihr sonst noch? Wisst ihr aus was die Macht besteht? Oder was sie genau bewirkt? Ich bin seit über hundert Jahren hier und habe noch keine Antworten gefunden.“
    „Mein Interesse liegt nicht in der Macht. Eher in ihrem Schutz. Nein, ich weiß nicht was sie bewirkt oder aus was sie besteht. Und um ehrlich zu sein: Ich will es gar nicht erfahren!“
    „Mit ihrer Hilfe könnten wir den Dämonen endgültig Einhalt gebieten“
    „Macht, bringt nur Hunger auf noch mehr Macht!“ Hielt Ry´íden dagegen „Dämonen haben Macht. Das Chaos hat Macht. Malekith hat Macht!“
    Althrain schlug hart mit der Hand auf den Tisch und der Asrai verstummte.
    „Haltet mir keine Predigt über Macht. Ich weiß, was sie bewirkt. Doch ohne die Stärke sich dem Chaos entgegen zu stellen, können wir ebenso gut die Hände in den Schoss legen und auf unser Ende warten. Viele Generationen der stolzen Asur fanden den Tod in ihrem Bestreben dem Chaos Einhalt zu gebieten. Sie starben bei der Verteidigung Ulthuans und unseres Volkes. Doch was wisst ihr schon davon? Ihr seid doch bloß Abtrünnige!“
    „Was wir davon wissen? Das will ich dir verraten.“
    Auf einmal befand sich Ry´íden´s Kopf neben den Althrain´s. Seine Stimme senkte sich zu einem Flüstern: „Ich weiß, das ihr bei der Verteidigung eurer Heimat, die Kolonien im Stich gelassen habt. Ihr sagt Heimat. Doch viele wurden außerhalb Ulthuans geboren. Sie nennen andere Orte Heimat. Doch diese sind es nicht wert verteidigt zu werden? Ihr sagt: Gebt sie auf und kommt nach Ulthuan, dann verteidigen wir euch!“.
    Ry´íden erhob sich wieder und ging zur Tür.
    „Es gibt viele Orte auf dieser Welt die irgendjemandes Heimat sind. Und für die Menschen hier, ist es Sacred. Die Macht interessiert mich nicht. Mich interessieren nur das Leben und seine Erhaltung. Auch interessiert mich nicht, ob Asrai, Asur oder Druchii. Mich interessiert nur eines: Elfenbrüder!“.
    Dann öffnete Ry´íden die Tür. Tagas stand dort und hatte sein Ohr gegen die Tür gepresst. Er sah den Asur an und wich schnell einen Schritt vor ihm zurück.
    „Ich führe eine Gruppe meiner Sippe nach Norden. Ich werde mir die Zwergenfestung ansehen bei welcher die Invasion gestartet hatte. Vielleicht finde ich etwas. Schickt einen Boten zum östlichen Altar. Zieht eure Truppen ab. Mein Volk wird die Verteidigung dort übernehmen. Helft ihr lieber den Zwergen. Ich hoffe ihr entscheidet euch richtig“.
    Ohne eine Antwort abzuwarten ging der Asrai.
    Althrain blickte ihn noch eine Weile hinterher. Dann schrieb er einen kurzen Brief und hielt ihn seinem Adjutanten hin welcher immer noch in der Tür stand und sagte: „Sorgt dafür das diese Nachricht zum östlichen Altar kommt. Sie ist äußerst wichtig.“ „Dann wollt ihr tun was der Asrai von uns verlangt?“ fragte Tagas. „Wie bitte? Macht euch nicht lächerlich. Was weiß ein daher gelaufener Asrai schon von Kriegsführung?“


    Knisternd viel der Balken zu Boden. Mit ihm das dazu gehörige Gebäude. Die Schreie der darin gefangenen Menschen verebbten schon bald.
    Und doch erfüllten sie Wulfrin mit Zufriedenheit. Denn sie wurden Tzeentch geopfert. Dem Herrn des Wandels. Er legte seine rechte Hand auf seine linke Brust, auf welcher voller Stolz sein Stigmata prangte. Das Auge des Tzeentch. Doch sein Stolz wurde getrübt, denn dieses Massaker wurde nicht von seinen Barbaren, sondern von den Orks angerichtet. Diese elenden Kreaturen die nun vor seinem Herren knieten. Wulfrin drehte dem brennenden Haus den Rücken zu und
    ging zu seinem Herren.
    Der Erhabene saß auf einem improvisierten Thron, welcher lediglich aus einem großen, hölzernen Stuhl bestand auf welchen er das Mal des Tzeentch geritzt hatte. Die Robe bedeckte wie immer seinen ganzen Körper. Nur sein rechter Arm war zu sehen. Oder was davon übrig war. Ein Knochengerippe, versengt und nur durch Magie zusammengehalten.
    Wulfrin näherte sich ihm und lies sich vor ihm auf ein Knie herab sinken.
    „Herr, wir sind fertig. Was...“ Einer der Ork´s, Mormar, hatte seinen massigen Arm erhoben um ihm zum Schweigen zu bringen. Frevel!
    „Was willst du, Wulfrin?“ erklang die Stimme des Erhabenen. „Du störst mich bei meinem Ritual.“ „Verzeiht Erhabener, das war nicht meine Absicht.“ „Schon gut, ich bin- bin sowieso fertig.“ „Dann habt ihr gefunden was ihr gesucht habt?“
    „Ja- ja. ER ist hier. Nicht auf dieser Insel, aber hier. Wir werden uns schon bald wieder sehen. Und dann werde ich seine Seele Tzeentch opfern. Sei bereit Elendtod! Deine Zeit ist gekommen!“

  • Sehr schönes Kapitel weiter so.


    Was Ich noch fragen wollte ob bald mal eine Geschichte
    die nur von dem Bretonen erzählt kommt?


    MfG Warhammer Zwerg

    MfG Warhammer Zwerg


    "Bis zum Ende, bis zum Untergang"


    Warhammer Fantasy:


    750pkt Bretonen "Die Flügel von Parravon"
    500pkt Zwerge "Grenzer der Zwergenstraße.

  • Du meinst von Etienne de Navaree?


    Da gibt es zur Zeit noch keine weitere Geschichte.
    Aber sein Hintergrund wird anhand der schlachten in unserer Gruppe weiter gesponnen.
    Derzeit Sitz er in einer Burg und sammelt seine Kräfte :rolleyes:

  • Kapitel 9


    Ein Plan:




    Langsam schwand der grüne Schimmer aus der Kugel und sie viel zu Boden wo sie zu hundert kleiner Scherben zersprang.
    Der Graue Prophet Tork Gramauge atmete schwer, schwankte und lies sich auf seinen Stuhl aus massiven Holz sinken.
    Er war mächtig, aber bei weitem nicht so mächtig wie Snarrik Graupfote, ging es Elendtod durch den Kopf. Den dieser stand noch immer auf beiden Beinen und begann seine Erkenntnisse auf den steinernen Tisch in der Mitte des Raumes, in dem sie sich befanden, aufzuzeichnen.
    Der Raum war groß, mit einer hohen Decke welche von vier runden Säulen gestützt wurde.
    Elendtod selbst hatte sich den imposantesten der Stühle hier ausgewählt. Er hatte wohl den Zwergen-Klanführer hier gehört. Außer ihm waren nur seine höchsten Offiziere, die Propheten Snarrik und Tork und die beiden Kriegsherren Scarface und Morax sowie zwei Sturmratten aus der Schlitzer Meute, Elendtod´s persönlicher Garde, welche das Tor bewachten anwesend.
    Viele Stühle und Tische befanden sich in dem Raum. Elendtod würde die meisten von ihnen entfernen lassen. An einer Wand würde er sich einen Großen Thron bauen lassen der seiner würdig war.
    Es gab noch viel zu tun. Dennoch war dieser Raum ideal als Thronsaal geeignet. Alleine schon wegen des großen steinernen Tisches in der Mitte.
    Er war rund und maß zwei Schritt im Durchmesser. Eine Platte hatte er nicht, er war eher wie ein Brunnen gebaut und war bis zum Rand mit Wasser gefühlt.
    Es waren fünf steinerne, sehr detaillierte Karten in ihm zu finden welche wie Inseln aussahen.
    Scarface hatte das Gebiet rund um die Stadt an der Oberfläche gut ausgekundschaftet und war zu dem Schluss gekommen, dass es sich hierbei um eine Karte von Sacred handelte.
    Zum einen erfreute es Elendtod, den so hatten sie eine sehr genaue Karte von Sacred. Doch auf der anderen Seite hatte er damit gerechnet das Sacred aus nur einer Insel bestand. Nicht aus Fünf.
    Das war schlecht, denn er hatte alle seine Schiffe zurück auf das Festland geschickt um den Rest seines Klans herzubringen. Nun fehlten ihm diese.
    Als Snarrik fertig war wandte er sich Elendtod zu, verneigte sich und sagte: „Mächtiger Elendtod. Wir konnten keine Quelle finden, welche stark genug sein könnte um als unsere Waffe in Frage zu kommen“ „Und was hast du dann auf der Karte eingezeichnet?“ „Großer Klanführer. Ich habe sechs Quellen gefunden welche etwas verbergen. Es scheint als- als würde man dort etwas verschließen“
    „Etwas verschließen? Wie- wie meinst du das?“ „Ich bin mir nicht sicher. Aber alle ziehen einen Magischen Pfad zu einem weiteren Punkt auf dieser Insel“
    Dabei zeigte Snarrik´s Pfote auf die zweite Große Insel. „Vielleicht wird die Waffe dort unter Verschluss gehalten und kann nur mit Schlüsseln geöffnet werden welche an den anderen Punkten zu finden sind. Oder die Waffe wurde auseinander gerissen und an sechs Punkten verteilt und muss nun zusammengesetzt werden. So oder so, bin ich davon überzeugt das wir uns diese Punkte näher anschauen sollten, oh großer Klanführer“.
    Elendtod ließ seinen Blick über die Karte schweifen während er überlegte.
    Auf jeder Insel war eine Quelle markiert. Außer auf der Zweitgrößten Insel. Dort waren zwei zu finden sowie jener Punkt zu dem die anderen verliefen.
    Die Quelle auf der Insel auf der sie sich befanden, lag sehr weit südlich.
    „Gut- gut, wir sollten es uns ansehen. Scarface, entsende eine- eine Pfote voll deiner Agenten. Kundschafte das Gebiet aus“.
    Kriegsherr Scarface erhob und verbeugte sich. Dann Verlies er den Raum um die Befehle seines Herren weiter zu geben. Er wusste, dass Elendtod es hasste wenn seine Befehle nicht sofort befolgt wurden.
    „Allmächtiger Klanführer“ ergriff Tork Gramauge das Wort. „Die Tierdinger an der Oberfläche werden unruhig. Vielleicht solltet ihr- ihr den Kriegsherrn dieses Klans aufsuchen. Sie könnten sich noch als sehr nützlich erweisen“ „Ja- ja, das werde ich. Aber eines muss ich davor noch machen“ dann wandte er sich an die Torwachen: „Wachen, lasst sie herein!“
    Die Sturmratten öffneten das Tor und ließen fünf Skaven, welche vor den Tor gewartet hatten, herein.
    Vier von ihnen waren mit komplett in dreckige Kutten gehüllt, einer von ihnen trug eine kleine hölzerne Kiste in seinen Pfoten.
    Der fünfte Skave, welcher sie anführte war nur spärlich bekleidet. Sein aufgeblähter Wanst hatte zahlreiche Eiterbeulen und war mit Pustel übersät.
    Sein rechter Arm hing schlaff herunter. Eine rechte Pfote hatte er nicht. Schluck Krüppelarm, oberster Seuchenpriester und Elendtod´s fanatischer Anhänger.
    „Oh allmächtiger, erleuchteter Meister“ eröffnete Schluck seine Rede und verneigte sich soweit es ihm sein fetter Bauch erlaubte, was- wie Elendtod bemerkte- nicht sehr tief war.
    „Sprich- schnell. Was willst du?“ bellte Elendtod ihn an.
    „Ich- ich habe euren Auftrag erfüllt, Großer Meister“ schnarrte Krüppelarm. „Was- wie!?“.
    Elendtod war verwundert. Er hatte ihm und Hozz Blitzfinger, seinen Meister-Warlocktechniker
    je eine Aufgabe erteilt. Er hatte aber nicht damit gerechnet, dass einer von beiden so schnell fertig wurde. Schluck musste viele Nächte damit verbracht haben es zu vollenden. Hoffentlich hatte er seine Arbeit auch gut gemacht. Es gab nur einen weg es herauszufinden.
    „Wachen, lasst sofort einen Warlocktechniker herbringen der Magie beherrscht. Hozz soll euch einen Schwachen mitgeben“ gab er seine Anweisung, welche sofort von einem der Sturmratten-Wächter umgesetzt wurde. Dann blickte er Schluck wieder an. „Zeig her, schnell- schnell“.
    Schluck winkte den Seuchenmönch mit der Kiste nach vorne. Dieser Humpelte vor Elendtod´s improvisierten Thron, lies sich auf ein Knie fallen und hielt ihm die Kiste hin. Elendtod zögerte kurz bevor er sie öffnete.
    In der Kiste, befand sich eine lederne Unterarmschiene welche mit Eisen beschlagen war. Er nahm sie Vorsichtig heraus und stellte fest, dass das Stück Eisen auf einmal einen giftgrünen Schimmer erhielt. Es sah fast so aus, als würde eine grünliche Flüssigkeit auf der Oberfläche liegen.
    „Ich nenne es den Seuchenspiegel, Großer Meister. Es wird euch vor Magie schützen, ganz so wie ihr befohlen habt. Und noch mehr“.
    Seine letzten Worte wurden von einem Lachen und anschließendem Hustenkrampf untermalt.
    „Wie meinst du- du das?“ „Ich werde es euch demonstrieren, sobald der Warlocktechniker da ist“ antwortete Schluck.
    Elendtod hasste es zu warten. Und der Sturmratten-Wächter wusste dies anscheinend, denn er hatte sich sehr damit beeilt seinen Auftrag auszuführen.
    Elendtod war zufrieden mit ihm. So sehr zufrieden, das er den anderen Wächter für das Experiment auswählte. „Du da, komm her, schnell- schnell“ sagte er. Und die Sturmratte gehorchte. „Leg das hier an“ befahl er ihm und reichte ihm den Seuchenspiegel. Die Sturmratte legte ihre Hellebarde bei Seite und legte sich den Seuchenspiegel um den Unterarm. Als er fertig war, sagte Elendtod zu dem
    Warlocktechniker: „Jetzt du, schleudere deine Blitze gegen ihn.
    Die Sturmratte blickte Elendtod entsetzt an. Doch bevor er was sagen konnte, hatte der Warlocktechniker bereits seine Pfote gegen ihn ausgestreckt und rief die finsteren Worte mit welchen er in der Lage war, schwarze Blitze gegen die Sturmratte zu schleudern.
    Der Wächter wurde von den Blitzen erfasst und nach hinten geschleudert, wo er schwer gegen einen Tisch krachte und quiekend zu Boden sank.
    „Verflucht sollst du- du sein, du elende Kanalratte!“ schimpfte die Sturmratte als sie sich wieder erhob. Doch abgesehen von einigen Brand stellen im Fell hatte er die Attacke unbeschadet überstanden.
    „Wunderbar. Ja- ja, das ist genau das was ich haben will“ freute sich Elendtod.
    „Das war aber noch nicht alles, großer Meister“ schnarrte Schluck Krüppelarm.
    „Warlocktechniker“ sagte der Seuchenpriester „Feuer noch einen Blitz gegen ihn ab. Und du, Skave“ wandte er sich an die Sturmratte mit dem Seuchenspiegel „Du wirst dieses Mal den Spiegel zwischen dich und den Blitz bringen“.
    Der Wächter blickte verunsichert zu Elendtod, doch als dieser nickte schien er entschlossen es zu tun.
    Erneut sprach der Warlocktechniker die Worte der Macht und schleuderte eine Ladung Blitze gegen die Sturmratte. Doch dieser riss dieses Mal den Spiegel hoch. Dann leuchtete der Spiegel in einem Giftigen grünen auf und schien alle Blitze zu schlucken. Doch nur kurz, denn noch bevor der Skave den Arm senken konnte, brachen die Blitze wieder hervor und kehrten zu den unglückseligen
    Warlocktechniker zurück und schlugen in ihn ein. Der Skave hatte nicht einmal Zeit zum Schreien, ehe er verbrannt zu Boden ging und sein Leben aushauchte.
    Stille erfüllte den Raum. Bis der Seuchenpriester sie unterbrach.
    „Dies geht allerdings nicht mit jedem Zauber, großer Meister. Nur Zauber welche ein Magier gegen euch Schleudert und die nicht zu groß sind können zurück geschleudert werden. Ihr müsst also aufpasse“.
    Elendtod war fasziniert von der Vorführung. Mit diesem Gegenstand müsste er sich nicht mehr vor Magiern wie Kratzrat fürchten.
    Er erhob sich von seinem Thron, zog Dingtöter, sein Schwert und ging zu der Sturmratte hinüber welche offenbar nur noch Augen für seinen Seuchenspiegel hatte.
    Mit einem schnellen Hieb seiner Waffe trennte er den Unterarm an welchen der Spiegel befestigt war vom Rest des Körpers ab und sagte: „Das ist mein- mein Seuchenspiegel“. Dann hob er den Arm auf und fing an den Spiegel ab zumachen. Den winselnden Wächter beachtete er gar nicht. Anschließend legte er sich den Spiegel selber um den linken Arm um.
    Als er fertig war, wandte er sich an Schluck. „Du hast sehr- sehr gute Arbeit verrichtet Schluck. Du wirst deine Belohnung bekommen. Bis dahin, fresst.“
    Dann drehte er sich zu seinen Offizieren. „Ich gehe jetzt zu- zu den Tierdingern. Es gibt viel zu besprechen. Snarrik und Morax, ihr begleitet mich. Außerdem eine Pfote voll Sturmratten von den Schlitzern“.
    Noch während sie den Raum verließen, vielen der Seuchenpriester und seine
    Mönche über den Warlocktechniker und die sich vor Schmerzen krümmende Sturmratte her.


    Raf´Gar biss herzhaft in die Keule und riss ein großes Stück Fleisch ab welches er nach kurzen Kauen runter schluckte. Außer ihm saßen noch Häuptling Kroar und der Schamane Terren´Gor am Feuer. Die Mauern welche Zweistadt umgaben riefen Unbehagen in Raf´Gar und seiner Herde hervor. Dennoch riet ihm sein Schamane dazu, hier zu bleiben und sich zumindest anzuhören was dieser Herrscher der Skaven zu sagen hatte.
    Doch nun warteten sie schon viele Tage auf ihn. Zu viele. Die Herde wurde langsam unruhig.
    „Hey, Raf´Gar, sieh mal dort“ Knurrte Kroar und wies mit seiner Pranke auf eines der Torbögen,
    welche in der ganzen Stadt verteilt standen.
    Raf´Gar sah in die ihn gewiesene Richtung und bemerkte eine Gruppe von diesen Ratte, den Skaven.
    Sie hielten direkt auf ihn zu. Die meisten von ihnen trugen dicke Rüstungen mit grünen Überwürfen. Eine besonders große Ratte, dessen rechtes Auge von einer Augenklappe verdeckt war, trug eine große Standarte mit sich. Das Banner zeigte eine Skavenkralle. Doch am auffälligsten war der Skave mit den Hörnern. Raf´Gar kam nicht umhin, es zu bewundern da es das Geweih der meisten Behuften in seiner Herde in den Schatten stellte.
    Und dennoch, dieser eine, unscheinbare Skave in der Mitte der Gruppe, schien der Anführer zu sein. Er war zwar nicht klein, aber in Gegensatz zu den anderen seiner Gruppe schien er einfach nichts Besonderes zu sein.
    Raf´Gar blieb sitzen als die Gruppe sein Feuer erreichte. Erst jetzt bemerkte er, dass der Skave vom letzten Mal nicht anwesend war. Doch dies mochte nichts bedeuten.
    „Sei mir- mir gegrüßt, edler Klanführer“ grüßte ihn der Skave. „Ich bin Elendtod, Klanführer von Klan Scharfklaue“.
    Raf´Gar blickte ihn kurz in die Auge und wandte sich dann wieder an seine Keule. Mal sehen wie er damit umging.
    „Ich bin hier- hier, um ein Bündnis vorzuschlagen. Unsere beiden Klans können zusammen mehr erreichen als alleine“.
    Genüsslich riss er sich noch einen Fetzen Fleisch von der Keule und ignorierte den Skaven weiter.
    „Die meisten Bartdinger, sind nach- Richtung Norden geflohen. Es wird nicht schwierig sein sie zu verfolgen. Ich garantiere dir- dir, das wir zusammen viel Blut vergießen werden“. Setzte der Skave seine Rede fort.
    Nichts was Raf´Gar nicht auch alleine hin bekäme. Raf´Gar kam zu den Schluss, das sich ein Bündnis mit den Ratten nicht lohnen würde. Wozu auch?
    Er hatte den Rat des Schamanen befolgt und sich angehört was die Skaven zu sagen hatten. Vielleicht sollte er seiner Herde einfach befehlen die Torbögen welche in die Unterirdische Stadt führten zu stürmen und dieses Ungeziefer auszulöschen. Das würde die Moral seiner Herde sicher heben.
    Langsam griff er nach seinem Trinkschlauch welcher bis oben hin mit hochprozentigen Alkohol gefüllt war.
    Dann klatschte der Skave zweimal in seine Pfoten.
    Er war neugierig was das zu bedeuten hatte.
    Zwei der Gerüsteten Skaven hievten ein Großes Eichenfass herbei und stellten es vor Raf´Gar ab.
    „Auch wenn die Bartdinger sonst nichts können. Sie wissen wie- wie man Alkohol herstellt“ sagte der Skave.
    Raf´Gar blickte das Fass mit großen Augen an.
    Konnte das wirklich Zwergenbier sein?
    Er hatte schon lange keines mehr gehabt. Und er wusste, dass es nichts besseres gibt als Zwergenbier.
    Nun sah er den Skaven noch einmal genauer in die Augen, ehe er sagte: „Ich bin Großhäuptling Raf´Gar, Häuptling der größten Herde die je auf dieser Welt umging. Denkst du wirklich, du kannst mich mit Zwergenbier bestechen!“ Brüllte er den Skaven an. Dann stand er auf, hob nahm seine Axt in beide Hände und baute sich vor den Skaven auf.
    Es gab nur wenige, welche bei diesem Anblick nicht Reißaus genommen hätten. Doch dieser Skave zuckte noch nicht einmal mit den Wimpern. Keine Furcht war in seinen Augen zu finden.
    „Meine Kundschafter“ fuhr der Skave fort, „berichten von großen Truppenbewegungen im Norden. Genug um- um deine- größte Herde auf der Welt- zu vernichten. Außerhalb dieser Mauern, wärst du schon tot“
    Der Tonfall, mit dem der Skave sprach hatte sich schlagartig geändert. Nun steckte viel mehr Autorität darin. Und eine Stärke die Raf´Gar bewunderte.
    „Mit mir- mir zusammen, kannst du alle deine Feinde vernichten.“
    Dann ging der Skave an Raf´Gar vorbei ans Feuer und nahm sich eine der Keulen die dort über den Feuer hingen.
    Er schnupperte daran und biss Herzhaft hinein.
    „Ich liebe Menschenfleisch“ sagte er nachdem er runter geschluckt hatte. „Ich- ich biete dir viele Möglichkeiten diesen Krieg zu gewinnen. Du entscheidest, mächtiger Raf´Gar“ „Noch nie wurde ich so sehr beleidigt wie in diesem Moment, Skave“ „Ich heiße Elendtod“. Das war zufiel. Mit einem wütenden Schrei, riss Raf´Gar seine Axt hoch um sie den Skaven den Kopf von den Schultern zu trennen.
    „Das genügt“ sagte der Schamane und Raf´Gar hielt in seinem Angriff inne. „Was sagst du, Schamane“ „Das es genug ist“ erwiderte der Blinde Schamane. „Ich habe in die Flammen geblickt und unseren Untergang gesehen. Elendtod sagt die Wahrheit“.
    „Ich bin nicht- nicht hier um dir zu schmeicheln, Raf´Gar. Ich bin hier um ein Blutbad an den Elfdingern, Menschdingern und Bartdingern anzurichten. Genau wie du. Gemeinsam können wir dieses Ziel erreichen“ sagte Elendtod.
    „Also gut“ antwortete Raf´Gar „Ein Bündnis. Doch ich sage dir, Elendtod, wenn du versuchst mich zu hintergehen, oder du mich noch ein einziges Mal beleidigst, reiße ich dir die Eingeweide heraus und fresse sie zum Frühstück“.
    Elendtod schien damit einverstanden zu sein. Er nickte und wandte sich dann zum Gehen.
    „Lasst das- das Bier hier. Ein Geschenk an unsere neuen Freunde“. Dann ging er und die Skaven folgten ihm.
    Als sie außer Hörweite waren, drehte er sich zu dem Schamanen Terren´Gor um, welcher sich gerade einen großen Schluck Schnaps gönnte.
    „Ich hoffe du hast einen guten Grund dafür gehabt mich zurück zu halten. Ich traue ihm nicht“ „Das ist auch besser so. Er wird dich verraten. Doch sein Verrat, kann dein größter Triumph werden“ „Kann?“ „Es ist ein schwerer Weg. Ob Sieg oder Niederlage, alles hängt von dir ab“.
    Raf´Gar dachte noch lange über die Worte des Schamanen nach. Das Zwergenbier war innerhalb kürzester Zeit leer. Doch er selbst, hatte nicht einen Tropfen davon getrunken.