Das Reich der Spinnenkönigin - Hintergrundgeschichte zu meiner entstehenden Drowarmee

  • Hallo werter Leser,


    wie in meinem Armeeaufbauthread


    Kirsche´s Kohorte - Ein Drow Armeeaufbauthread


    angekündigt entsteht hier nun die Hintergrundgeschichte zu meinen Drow.


    Ich werde sie nach und nach weiterschreiben und hoffe, dass sie euch unterhalten wird.




    Vorwort


    Die Idee zu meinen Drow entstand vor allem wegen den Büchern von R.A. Salvatore und seinen Geschichten um den Dunkelelfen Drizzt'Do'Urden.


    Viele werden ihn kennen und lieben wie ich. Er ist mir seit nunmehr etwa 22 Jahren ein beständiger und treuer Begleiter gewesen und ich habe mich sehr an seinen Erzählungen erfreut.


    Im Epilog kommt daher ein übernommener (leicht veränderter) Beginn des ersten Bandes von Drizzt'do'Urden, welcher in Deutschland mit dem Titel: Der Dritte Sohn erschien.


    Salvatore beschreibt hier in seinem Stil erzählerisch kurz das Unterreich - wie ich finde sehr passend, als Einstimmung auf meine Armee.


    Für Drizzt.




    Epilog



    Niemals ziert ein Stern den Himmel dieses Landes, noch sendet die Sonne ihre wärmenden und belebenden Strahlen hierher.


    Dies ist das Unterreich, eine geheime Welt unter der bewegten Oberfläche, deren Himmel von einer Decke aus kühlem Stein gebildet wird und deren Mauern die graue Sanftmut des Todes im Fackelschein der zufällig hierhergelangten törichten Oberflächenbewohner zeigen.


    Dies ist nicht ihre Welt, nicht die Welt des Lichts. Wer uneingeladen hierherkommt, kehrt meistens nicht zurück.


    Und jene, die in die Sicherheit ihrer Behausungen an der Oberfläche entkommen können, kehren verändert zurück.


    Ihre Augen haben die Schatten und das Dunkel gesehen, das unausweichliche Verhängnis des Unterreichs.


    Dunkle Gänge schlängeln sich in Windungen durch das gesamte dunkle Reich und verbinden große und kleine Höhlen mit hohen und niedrigen Decken miteinander. Wälle aus Steinen, die so spitz sind wie die Zähne eines schlafenden Drachen, starren in stummer Bedrohung herab oder erheben sich als Hindernis im Weg des Eindringlings.


    Hier herrscht eine tiefe und ahnungsvolle Stille, die angespannte Ruhe eines Diebes bei der Arbeit.


    Zu häufig ist der einzige Laut, der einzige Hinweis für Reisende im Unterreich darauf, dass sie ihr Hörvermögen nicht vollständig verloren haben, ein entferntes und widerhallendes Tropfgeräusch, das wie der Herzschlag eines Tieres klingt und durch die stummen Steine zu den tief im Unterreich gelegenen Teichen kühlen Wassers abgleitet.


    Was sich unter der ruhigen onyxähnlichen Oberfläche dieser Teiche befindet, kann man nur erahnen.


    Welche Geheimnisse den Tapferen und welche Schrecknisse den Narren erwarten, kann nur die Phantasie offenbaren - bis die Stille zerstört wird.


    Das ist das Unterreich.


    Hier gibt es Höhlen voller Leben, Städte, die oft so groß sind wie die an der Oberfläche.


    Hinter jeder der unzähligen Biegungen und Windungen im grauen Stein könnte ein Reisender plötzlich in das Umfeld einer solchen Stadt geraten, die einen starken Kontrast zu der Leere der Gänge bildet.


    Aber diese Orte sind keine Zufluchtsorte.


    Nur der törichte Reisende würde das vermuten. Sie sind vielmehr die Heimstätten der übelsten Völker.


    Insbesondere der Drow.


    In einer dieser Höhlen, die zwei Meilen breit und tausend Fuß hoch ist, ragt Nor‘Naggath drohend auf, ein Monument für die Anderweltlichen und - nicht zuletzt - für die tödliche Anmut, die die Rasse der Drow kennzeichnet.


    Wo sich in vergangenen Zeiten eine leere Höhle mit grob gestalteten Stalaktiten und Stalagmiten befand, stehen nun kunstvolle Bauwerke, aneinandergereihte gemeißelte Schlösser, die im stillen Licht der Magie verschwimmen. Die Stadt ist eine Perfektion der Formen, in der kein Stein in seiner natürlichen Form verblieben ist. Dieser Eindruck von Ordnung und Kontrolle ist jedoch nur eine grausame Fassade, eine Illusion, die das Chaos und die Schlechtigkeit, die in den Herzen der Dunkelelfen regieren, verbirgt.


    Aber die Drow sind die Herrscher dieser unbeherrschten Welt, die Tödlichsten der Tödlichen, und alle anderen Völker im Unterreich beobachten sorgfältig ihren Lebensweg.


    Die Schönheit selbst verblasst am Ende des Schwertes eines Dunkelelfen.


    Kehr um und flieh zurück an die Oberfläche du Narr….


    Dies ist das Unterreich.

    Nicht alles, was Gold ist, funkelt,
    Nicht jeder , der wandert, verlorn,
    Das Alte wird nicht verdunkelt
    Noch Wurzeln der Tiefe erfrorn.
    Aus Asche wird Feuer geschlagen,
    Aus Schatten geht Licht hervor,
    Heil wird Geborstnes Schwert
    Und König, der die Krone verlor.

  • Platzhalter

    Nicht alles, was Gold ist, funkelt,
    Nicht jeder , der wandert, verlorn,
    Das Alte wird nicht verdunkelt
    Noch Wurzeln der Tiefe erfrorn.
    Aus Asche wird Feuer geschlagen,
    Aus Schatten geht Licht hervor,
    Heil wird Geborstnes Schwert
    Und König, der die Krone verlor.

  • Hey Kirsche da bekomm ich ja wieder lust die bücher zu lesen:-) mittlerweile auch 21 jahre bei mir her glaub ich werd die mir mal nochmal besorgen.Die ersten 12 Bände waren einfach nur cool meine ersten fantasy bücher überhaupt.

    7k Kdc
    6k Woodis


    Hossa Baby!

  • Das Reich der Spinnenkönigin


    Schmerzen und Qualen. Kälte und Dunkelheit.


    Das bedeutet der Tod für die meisten Lebewesen.


    Nicht das sich die uralte Drow darüber Sorgen machte. Sie wusste, dass ihr nicht ein solches Schicksal ereilen würde.


    Nein, ihr nicht. Dafür würde ihre Göttin Sorgen. War sie ihr nicht stets eine treue Dienerin gewesen? Sie war unsterblich.


    Die Auserwählte ihrer Göttin.


    Ihr Champion. Ihre oberste Priesterin.


    Uralt war sie, älter als jeder auch nur ahnte. Aber ihre Zeit war noch lange nicht gekommen.


    Sie blickte auf ihre dünne, rissige Haut. Ihre Hände, ihre Arme. Sie betrachtete die Venen, welche herausstachen wie die Adern auf einem Blatt. Sie fühlte ihr stumpfes, dünnes Haar und ihr schlaffes Fleisch.Die Lebenskraft ihres Körpers war fast aufgebraucht.Aber ihr Geist war mächtig. Ihre Kraft groß.


    Die Macht ihrer Göttin war stark in ihr.


    „Es ist alles vorbereitet Erste Mutter Oberin Hun’tlar“, hörte sie eine zitternde, männliche Stimme voller Ehrfurcht sagen.


    Sie öffnete die alten Augen. Kalte, gefühlslose violette Augen musterten die Umgebung. Dann traf ihr Blick auf den Sprecher, welcher sie aus ihren Gedanken gerissen hatte.


    Kurz überlegte sie, wie entbehrlich dieser männliche Drow war und ob sie ihn nicht einfach vernichten sollte. Nicht weil er sie in ihren Gedanken gestört hatte. Nein, wegen der Angst in seiner Stimme. Sie konnte seine Furcht riechen. Schwäche.


    Sie hasste Schwäche. Besann sich dann aber. Dieser Drow war nur ein Diener und fähige Diener waren schwer zu bekommen. Dieser hatte sich bereits in vielen Jahren bewährt. Sollte er sich nur fürchten.


    Der Diener kniete noch immer vor ihrem Thron zu ihren Füßen und wagte nicht den Blick zu heben.


    „Steh auf und nimm die Silberschale. Dann folge mir“, sagte sie mit befehlsgewohnter Stimme.


    Der Diener hob langsam den Kopf und sein Blick wandere über den dunklen Thron.


    Schwärzer als die Nacht, aus polierten Obsidian, geformt wie eine riesige Spinne. Mit edlen Diamanten und Rubinen besetzt.


    Ein dunkler Thron, einer noch viel dunkleren Königin.


    Mit einer geschmeidigen Bewegung, welche ihrem Körper Lügen strafte, erhob sie sich aus ihrem Spinnenthron und begab sich zu einer der nahegelegenen Türen.


    Auf einen Fingerzeig von ihr, öffnete sich diese Tür geräuschlos. Sie betrat einen kreisrunden Saal. Die kuppelförmige Decke erhob sich weit über ihr. Die Kuppel stellte ein feines, täuschend echt wirkendes Spinnennetz dar und mittig befand sich eine große Spinne. Die Kuppel wurde von acht filigranen Säulen getragen, welche das Auge des Betrachters verwirrten. Über und über von Spinnen jedweder Größe verziert, schienen diese in ständiger Bewegung zu sein und darauf zu warten, sich auf das nächste Opfer zu stürzen.


    An den Wänden war die Geschichte der Befreiung ihrer Göttin in Bildern verewigt. Nur kurz ließ die alte Drow ihren Blick darüber gleiten, dann blickte sie zum Mittelpunkt des Saales.


    Ein Altar. Schwärzer als die Nacht, dunkel vom Blute unzähliger Seelen, welche hier ihr Leben ließen. Und über dem Altar das Abbild ihrer Göttin:


    Eine atemberaubende, sinnliche Drow war dort zu erblicken. Eine Perfektion der Schöpfung. So wunderschön anzusehen, dass es einem das Herz zerreißen wollte. Alles würde man versprechen und machen, für einen kurzen Augenblick der Aufmerksamkeit dieses liebreizenden Geschöpfes.Jeden Wunsch würde man augenblicklich erfüllen und sei es auch mit einem Lächeln auf den Lippen sich selbst das Herz herauszuschneiden.


    Plötzlich waberte das Abbild und veränderte sich, die Formen zerflossen zu etwas anderen. Schwarzer Nebel umhüllte das Abbild. Die sanften Augen blickten plötzlich anders. Hart. Bösartig. Hasserfüllt. Der Oberkörper wurde sehniger und muskulöser, der Unterkörper breiter und länger. Acht behaarte, lange Beine mit Klauen wuchsen aus dem Leib. Nun war der Unterkörper einer riesenhaften Spinne zu sehen. Ein Spinnenwesen. Halb Drow, halb Spinne. Ein namenloses Grauen ging von dem Abbild aus. Jeder Betrachter, welcher dieser dunklen Göttin nicht vollkommen ergeben ist, würde versuchen den Blick abzuwenden. Ein sinnloses Unterfangen, denn er wäre gefangen von dem grausigen Anblick, welcher selbst dem Mutigsten überwältigen würde.


    Wieder waberte das Abbild, dunkler Nebel ließ die Gestalt nicht klar erkennen. Als sich der Blick klärte ist ein anderes, noch grausameres Wesen zu sehen.Von der wunderschönen Drow ist nichts mehr geblieben. Ein spinnenartiges, dämonisches Wesen. Ein Wesen aus einer anderen Welt, einem anderen Reich.


    Tödlich, gnadenlos, tükisch.


    Eine Göttin.


    Loth.

    Nicht alles, was Gold ist, funkelt,
    Nicht jeder , der wandert, verlorn,
    Das Alte wird nicht verdunkelt
    Noch Wurzeln der Tiefe erfrorn.
    Aus Asche wird Feuer geschlagen,
    Aus Schatten geht Licht hervor,
    Heil wird Geborstnes Schwert
    Und König, der die Krone verlor.

    4 Mal editiert, zuletzt von Kirsche ()

  • Einen Augenblick genoss die alte Drow den wechselnden Anblick ihrer Göttin und ein wohliger Schauer durchfuhr sie. Dann blickte sie vor dem Altar auf das große Becken, welches dort in den Boden eingelassen war. Sie ließ ihre weiten Roben von ihrem alten Körper zu Boden gleiten und stieg in das Becken. Der Diener stellte die Silberschale auf den Altar, er warf noch einen kurzen, bewundernden Blick auf den fein gearbeiteten Dolch aus Obsidian, welcher auf der Schale lag. Verbeugte sich dann tief und ging geräuschlos, mit einem bösartigen Lächeln auf den Lippen hinaus.


    Heute war die Nacht der Erneuerung seiner Herrin und das was geschehen würde erfüllte sein Herz mit dunkler Freude.


    Er schritt die Reihe der Opfer ab. Menschen aus allen Ländern mit leeren Augen und leeren Geistern. Am Ende der Reihe befanden sich die Schmuckstücke:


    Elfen.


    Der Diener grinste: Oh ja, seine Herrin würde sehr zufrieden sein. Für die nächsten tausend Jahre würde sie wieder jung und schön sein.


    Das erste Opfer betrat den Saal und dahinter das nächste und immer so weiter. Wie Lämmer die zur Schlachtbank geführt wurden. Die alte Drow betrachtete die Leiber: jung und für die Maßstäbe ihrer kümmerlichen Rasse wohl sehr ansehnlich. Die Reihe war zum Stehen gekommen und ganz am Ende erblickte sie die kleine Gruppe Elfen und ihr Mund verzog sich zu einem wölfischen Grinsen.


    Oberflächenelfen – Elfenblut.


    Sie lachte. Sehr zufrieden lehnte sie sich zurück und schickte einen Gedanken:


    „Das also ist deine Überraschung Quashoor. Ich bin sehr zufrieden.“


    „Es freut mich euch dienen zu können, Mutter Oberin.“ , kam die mentale Antwort und der Gedankenschinder, oder auch Illithid gennant , welche diese Antwort geschickt hatte, trat hinter einer der Säulen hervor.


    „Woher hast du die Elfen?“, wollte die Drow wissen.


    „Nun, ein glücklicher Umstand führte eine der letzten Expeditionen fast direkt an ein keines Elfendorf. Diese hier konnten wir unversehrt fangen. Es scheint eine Familie zu sein. Das Männchen ergab sich kampflos, nachdem wir sein Weibchen und die beiden jungen Weibchen hatten. Erbärmlich, aber wer versteht schon diese schwachen Kreaturen?“, antwortete der Illithid und seine Tentakel fuhren bei diesen Gedanken umher.


    „Ich wünsche, dass die Elfen bis zuletzt zuschauen… und Quashoor, sei so freundlich und löse die Gedankensperre. Ich wünsche, dass sie alles miterleben.“, dabei verzog die Drow ihren Mund zu einem schadenfrohen Grinsen.


    Die Elfen blickten plötzlich umher und plapperten in ihrer primitiven Sprache miteinander. Sie schienen verwirrt zu sein und riefen sich laut etwas zu. Auf einen geflüsterten Befehl der Drow glommen sanfte Lichter auf. Für die empfindlichen Augen der Drow war es nun sehr hell, für die verweichlichten Elfen reichte das Licht gerade so, um ihre Umgebung erkenn zu können. Sie blickten sich um und verharrten mit schreckgeweiteten Augen. Ein weiterer Zauber und die Drow konnte von den Elfen verstanden werden.


    „Willkommen in meinem Heim, meine lieben Gäste.“, gurrte die Drow. Alle fuhren herum. Das Männchen sprach sie an:


    „Wo sind wir hier, wer seit ihr. Lasst uns gehen. Was habt ihr vor? Was wollt ihr von uns?“, gab der Elf mit zitternder Stimme von sich.


    „Ah, so viele Fragen. Aber ich werde sie euch beantworten, denn ihr sollt wissen was euch erwartet. Ihr befindet euch im Unterreich, in meinem Reich. Ich bin eure Gastgeberin für die nächsten Minuten. Solange bis eure Leiber ausgeblutet sind und eure Lebenskraft auf mich übergegangen ist. Ich bin Maldeth Hun’tlar, Erste Oberin Mutter des Ertsten Hauses von Nor’Naggath. Oberste Priesterin der Göttin Lloth. Königin der Drow. Was ich von euch will? Ach nicht besonders viel, nur eure Seelen. Hilft dir das?“, antwortete Maldeth Hun´tlar mit sanfter Stimme.


    Die Augen der Elfen weiteten sich in stummer Panik. Sie wollten fliehen, aber spürten plötzlich, dass sie nicht mehr Herr ihrer Körper waren. Mit Grauen stellten sie fest, dass ihre Körper einem dunklem Willen unterworfen waren und sie nicht länger Herr im eigenen Körper waren.


    Drow? Es gibt keine Drow. Das sind doch nur Ammenmärchen. Das kann nicht sein.“, hauchte der Elf schwach.


    „Genug der Worte, es fängt an mich zu langweilen. Lasst uns beginnen. Elf, komm zu mir und nimm den Opferdolch.“, sprach Maldeth mit finsterer Stimme.


    Der Elf versuchte sich zu wehren, aber den mentalen Griff des Illithiden hatte er nichts entgegenzusetzen. Er wankte zum Becken und nahm den schwarzen Dolch von der Silberschale. Auf einen Wink von der alten Drow hin begann es. Ein Mensch nach den anderen ging zum Becken, kniete sich hin, beugte sich vor und der Elf schnitt jedem die Kehle durch. Dabei achtete er sorgsam darauf, dass auch der letzte Blutstropfen ins Becken floss. Bald schon schwamm die alte Drow im Blut. Sie aalte sich darin und hatte bereits beim ersten Schnitt eine dunkle Beschwörung begonnen. Immer lauter, drängender und finsterer wurden die Worte, welche ihrer Kehle entrannen. Dann waren da nur noch die Elfen. Die anderen Opfer lagen wie ein eingestürztes Kartenhaus gleich um das Becken herum verteilt. Panik, Grauen und Abscheu waren in das Antlitz des Elfen gegraben. Hektisch blickte er umher und bäumte sich gegen den mentalen Druck des Illithiden auf. Als nächstes standen dort seine Frau und seine beiden Mädchen.


    Da spürte er es, sein Wille wurde Stück für Stück stärker. Seine Hand gehorchte ihm. Wenn es ihm nur gelang diesen Arm zu heben und den Dolch in den Körper dieser bösartigen Drow zu stoßen. Dann würden er und seine Familie vielleicht fliehen können.


    „Quashoor, hör auf mit ihnen zu spielen. Ich will das Ritual vollenden“, ertönte da plötzlich die Stimme der Drow in seinem Kopf.


    Plötzlich war sein Körper wieder nutzlos, gehorchte ihm nicht und er spürte die Belustigung und die dunkle Freude des Wesens, was ihn beherrschte.


    Was. Wollt. Ihr?“, gelang es dem Elfen noch zwischen zusammengepressten Zähnen hervorzubringen.


    „Oh, das ist einfach“, und dabei sah ihm die Drow direkt in die Augen und ein kalter Schauer durchfuhr ihn. „Ich will Alles.“


    Nachdem die letzten Kehlen durchtrennt und der Elf sich schlussendlich als letztes selbst die Kehle durchschnitten hatte, sprach Mutter Oberin Maldeth Hun´tlar die letzten Worte der Beschwörung und tauchte unter.


    Lange Zeit verharrte sie dort. Länger als jedes atmende Wesen ohne Luft bleiben könnte. Dann plötzlich bewegte sich die dunkelrote Flüssigkeit. Zuerst der Kopf, dann die Schultern und der Rest des Körpers. Langsam stieg die alte Drow aus dem Becken und sie stieg in ein anderes nahegelegenes Becken mit Wasser. Tauchte unter, tauchte auf.


    Das Blut der Opfer löste sich und eine junge, wunderschöne Drow stieg aus dem Wasserbecken.


    Maldeth Hun’tlar besah sich zufrieden im Spiegel.


    Glatte, feste Haut. Lange, geschmeidige Haare. Starke Muskeln. Sinnliche Lippen. Wunderschön.


    Zufrieden legte sie ihre Roben um und betrat einen anderen Raum. Ohne anzuhalten ging sie zu einem Podest. Hier zog sie ein weiches Tuch herunter und betrachtete die schimmernde Kugel. Schlieren aller Farben wirbelten darin umher und versuchten den Geist des Betrachters zu lähmen. Sie griff mit ihrer rechten Hand die Kugel und sandte einen Gedanken, einen Ruf.


    Plötzlich wurde dieser beantwortet und eine wunderschöne Dunkelelfin nahm vor ihren Augen eine durchscheinende Gestalt an. Die Dunkelelfin blickte sich um und betrachtete Maldeth Hun’tlar.


    „Du hast den Ritus also vollzogen. Gut siehst du aus Maldeth“, sagte die Dunkelelfin anerkennend. Wie weit bist Du? Es wird bald beginnen. Ist dein Volk bereit zuzuschlagen?“, wollte die Dunkelelfin wissen.


    „Ja Mutter, alles ist so wie wir es vor so vielen Jahrtausenden geplant haben“, antwortete die Drow. Ist unser Geheimnis gewahrt worden? Ahnen unsere Feinde oder mein Bruder etwas?“, wollte die Drow wissen.


    „Keine Sorge meine Tochter, dein Bruder Malekith ist noch ahnungslos, dieses Geheimnis habe ich mit niemanden geteilt. Er wird freudig überrascht sein. Lass die Hölle über die Welt los mein Kind. Vernichte unsere Feinde. Die Zeit ist Reif. Die Zeit der Rache hat begonnen.“, Morathi lächelte begierig bei diesen Worten.


    „Und wer wird herrschen wenn alles vorbei ist? Morathi, Malekith oder Maldeth?, wollte die Drow wissen.


    Ich nicht mein Kind, ich nicht. Und ansonsten wird sich zeigen wer der stärkere ist.“, enttäusche mich nicht.


    Das Bild verschwamm als Morathi die Verbindung beendete.


    Zeit loszuschlagen. Zeit der Rache. Zeit des Mordens.


    Endlich sollte das Schlachten beginnen.

    Nicht alles, was Gold ist, funkelt,
    Nicht jeder , der wandert, verlorn,
    Das Alte wird nicht verdunkelt
    Noch Wurzeln der Tiefe erfrorn.
    Aus Asche wird Feuer geschlagen,
    Aus Schatten geht Licht hervor,
    Heil wird Geborstnes Schwert
    Und König, der die Krone verlor.

    Einmal editiert, zuletzt von Kirsche ()