Dantes Wächter der Nacht

    • Offizieller Beitrag

    Sehr schön geschrieben.


    Rieche ich da Chaos Magie in der Geschichte oder besitzen die Waldelfen super Heiler?^^
    Ich bin gespannt.

    Gespannt bin ich auch :D Aber Chaos war noch nicht dabei. Waldelfen können halt auch cool zaubern, vor allem im Wald, und erst Recht, wenn ich die Feder führe :)) Und es schrieb sich einfach so toll runter :D


    Mehr! :]

    Kommt noch. Irgendwann. Bei Zeit... bald ;)

  • Ich finde die ganze story sehr gut
    nimmt einen gut in den bann und ist auch spannend beschrieben :)

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    Tiermenschen
    Vampirfürsten
    Skaven

    • Offizieller Beitrag

    Zur gleichen Zeit im Heideland vor dem Saum Modryns zankten sich die Krähen, um die letzten Reste vom fauligen Fleisch einer unlängst geschlagenen Armee. In wild verschlungenen Knäulen aus einstmals menschlichen Leibern lagen die Überreste in der Heide versträut. Unzählige Tote wurden hier schon abgeladen und der Natur überlassen. Alle hatten eines gemeinsam, sie verloren ihr Leben beim Versuch im Wald mit Gewalt ihre Ziele zu verwirklichen. Nicht selten trieb es allerlei Gestalten ins Unterholz, geleitet von Übermut, Gier oder Zerstörungswut.
    Doch es war etwas anders als sonst, an diesem nebelverhangenem Morgen. Die Krähen mieden einen Teil der verottenden Haufen und begnügten sich damit das bereits abgegraste noch weiter zu zerpflücken. Plötzlich bewegte einer der Haufen sich. Aufgeregt sprangen die Krähen hin und her und machten ihrem Unmut mit lautem Krächzen Luft.
    Einer der besonders beleibten Körper, der Kleidung zu schließen ein bretonischer Landsknecht, wurde mit unerwarteter Wucht in die Luft geschleudert. Darunter kam zunächst ein blutverschmierter aber edler Panzerhandschuh zum Vorschein. Mit lautem Stöhnen erhob sich eine beeindruckende Silhouette aus dem totgeglaubtem Heer.
    EIn Krieger in prunkvoller Rüstung, zwar etwas lediert und bedeckt von Erde und getrocknetem Blut, doch immer noch von beeindruckender Machart. Es war kein Geringerer, als der ANführer des letzten Angriffs auf Athel Lorens Westen. Der Krieger fuhr mit seinem behandschuten Fingern seine Gesichtszüge ab. Die fahle Haut zu einem groteskem Lächeln verzogen. Es hatte funktioniert. Er war am Leben. Oder so etwas in der Art, zumindest war es nicht auf die gleiche Art und Weise Tot, wie die zerschundenen Leiber zu seinen Füßen.
    Er tastete seine Seite und seinen Rücken ab. Er bemerkte, dass die Rüstung an einer Stelle vollends Fehlte und sich etwas in seinen Körper gebohrt hatte. Hier hatte ihn der Blitz getroffen, doch er spührte keinen Schmerz. Selbst dann nicht, als er seine Finger tief in sein verdorrtes Fleisch grub.
    Als er sein Ende kommen sah hörte er Stimmen in seinem Kopf. Stimmen die ihm von einer Macht erzählten, die ihm das Leben retten würde. Er müsste nur sein gesammtes selbst in einem Blitz konzentieren und in einen anderen Leib entladen. So wird man alles Leid überstehen und wieder erwachen. Es stimmte. Alles ging so ab, wie es die Stimmen erzählt hatten. Ihm bedeuteten die Toten nichts, nur er zählte. Und der zauber hatte noch einen netten Nebeneffekt. Er erinnerte sich an alles, was sein Wirt im Leben wiederfahren ist. Er hatte nun die Erinnerung an zwei Leben in einem toten Körper. Ein ironischer Umstand, dem er sehr dankbar war. Doch wie sollte es nun weitergehen? Wohin sollte er sich wenden? In den Norden, wo das Chaos aufwallte. In den Westen, wo sein Wirt einst Stand und Namen hatte. Oder in den Süden, wo der Untod umsichgriff.
    Er traf seine Entscheidung aus dem zerfetzten Bauch heraus und schritt dem Horizont entgegen.



    Von all dem ahnte keiner war in Athel Loren, vor allem Lorin hatte mittlerweile anderes im Kopf, als diese verdammte Schlacht. Er konnte seine Augen nicht öffnen. Er erinnerte sich auch nicht mehr an alls und fühlte nur eine erdrückende Schwere auf der Brust. Was war mit ihm passiert? Es durchfuhr ihn wie ein Schauer, als er sich an das eisige Wasser entsann, welches ihn umschlossen hatte. Wie hatte er das überlebt? Seine vollgesogene Kleidung hätte ihn doch eigentlich hinabziehen müssen. Dann erinnerte er sich. Fargil! Es war Fargil, der ihm geholfen hatte. Er schlug mit aller Kraft die Augen auf und versuchte durch seinen verschlierten Blick irgendetwas ausfindig zu machen. Doch er erkannte nichts, außer verschwommene Konturen. Jemand sprach zu ihm, doch die Worte drangen immer noch nicht zu ihm druch. Er fühlte sich verloren und früchtete schon, dass dieser Umstand dauerhaft sein würde, ehe er die Besinnung verlor und wieder in die Schatten hinüberglitt.


    Er wusste nicht wieviel Zeit vergangen war, zwischen dem letzten erwachen und jetzt. Doch er fühlte sich etwas besser. Der Druck, der auf ihm Lastete hatte nachgelassen und auch seine Lider waren leichter als zuvor. Langsam öffnete er die Augen und blinzelte vom Licht geblendet mehrfach, ehe er klare Umrisse erkennen konnte. Er war in einem runden Raum, mit allerlei Möbeln ausgestattet. Die Wände und der Tisch waren beleuchtet von Kerzen, ebenso wie ein Lesepult und ein Regal voller Pergamenten und Büchern.
    Unerwartet öffnete sich die Tür mit einem deutlich hörbarem Knarren, eisiger Wind bracht Schnee und Kälte in das kleine Heim. Die Umrisse eines Elfen wurden für Lorin sichtbar.
    "Fargil!" entfuhr es ihm sofort. Sein Gegenüber entfuhr nur ein Seufzen. "Nein ich bin nicht dieser Fargil, von dem du im Fieberwahn als gestammelt hast."
    Lorin konnte seinen Ohren kaum trauen. "Aber wie kann das sein, er hat mich gerettet. Wo bin ich hier?" Er versuchte sich aufzurichten, doch ihm fehlte einfach die Kraft sich auch nur minimal zu bewegen.
    Der Fremde zog einen Schemel an das Bett heran und setzte sich. Seine Hand fühlte Lorins Stirn. "Ich weiß nicht, in welchen Situationen du schon überall Rettung nötig hattest. Das letzte Mal habe aber ich dir das Leben gerettet, das steht außer Frage. Hätte ich dich nicht gefunden und aus der Kälte ins Warme gebracht wärst du schon lange tot. Vermutlich wärst du, so nass wie du warst, auch zu einer der wunderschönen Eisskulpturen geworden und würdest unseren kargen Wald zieren. Wie in Loecs Namen bist du denn aus dem Wasser herausgekommen? Nur wenige schaffen es sich selbst zu befreien, zumal aus einem Fluß, der unter der Eisdecke noch Strömungen hat."


    "Dann muss ich euch wohl danken. Aber Fargil war es, der mich aus dem Wasser gezogen hat..." erwiederte Lorin unsicher. Er war noch nicht ganz bei Sinnen, doch wusste er nicht wen er hier vor sich hatte. Und wenn er eines gelernt hatte, dann war es die Etikette zu wahren. Sein Gegenüber schien das ziemlich egal zu sein. Er winkte ab und unterbrach Lorin schlicht. "Nein ich habe gesehen, dass ihr euch selbst aus dem Wasser gehift habt. Ich war nur noch wenige Meter entfernt. Du hattest die ganze Kraft alleine in dir. Fargil scheint nur ein Trugbild gewesen zu sein, was dich antreiben sollte. Ein Streich deiner Sinne, mehr auch nicht." Er sagte das mit einer Bestimmtheit, dass Lorin seinem Helfer nicht wiedersprechen wollte.
    Doch er war sich sicher Fargil in Fleisch und Blut vor sich gesehen zu haben. "Und wer seid ihr?"
    "Mein Name ist Ely. Man nennt mich in meiner Sippe den Einsamen, doch diesen Zusatz kannst du auch getrost sein lassen. Und förmlich musst du mir gegenüber auch nicht sein. Ich bin nicht von Stand...."
    Es mag sein, dass Ely mehr gesagt hatte, doch Lorin hatte bereits wieder die Augen geschlossen. Aus einem Blinzeln wurde ein kurzes Ausruhen und daraus entstand ein tiefer, erholsamer Schlaf. Das Ende seiner Heilung war nah.
    Fast einen ganzen Tag später erwachte Lorin, von einer Bewegung neben seinem Gesicht. Er schreckte auf und starrte auf ein kleines, seltsames Wesen mit roter Haut. Es verströmte eine angenheme Wärme und schaute Lorin direkt aus großen, dunklen Augen an. Hinter ihm ertönte Ely´s Stimme "Endlich bist du wieder wach. Ich fürchtete schon, dass du auf den letzten Meter noch den Lebensmut verlierst. Stör dich nicht ihnen " sagte er mit einem Wink auf das Wesen "Ihnen hast du dein Leben genauso zu verdanken wie mir. Sie haben dich gewärmt. Jeden Tag und jede Nacht. Selbst als ich dich auf dem Eis erreichte lagen sie schon bei dir."
    "Was sind das für Wesen?" fragte Lorin, entspannt kraulte er dem Wesen den Kopf, was ihm sichtlich gefiel. "Waldgeister. Sie sehen vermutlich etwas anders aus, als du sie kennst. Bei uns sind sie es, die die beissende Kälte des Waldes vertreiben. Sehr angenehme Zeitgenossen, doch wählerisch, was ihre Freunde angeht."
    Erst jetzt konnte Lorin Ely richtig erkennen. Ohne dass seine Augen von Müdigkeit getrübt sind. Ely war gekleidet in blaue und weiße Stoffe. Selbst seine dunklen Haare schienen einen leicht bläulichen Schimmer in sich zu haben. Seine Gesichtszüge waren streng, doch seine Augen wirkten hell und freundlich. Lorin konnte nicht schätzen wie alt Ely war, doch er wirkte nicht wie ein Jungelf auf ihn. Aus seinem weiten, wallendem Ärmeln lugten zwei weitere Waldgeister hervor und an seiner rachten Hand prankten zwei auffällige Ringe. Einer aus Gold mit feinem Rubin verziert, der andere aus einem schwarzem Metall in Silber gerahmt.
    Lorins Gedanken wurden jäh unterbrochen, als Ely wieder das Wort erhob: "Du konntest mir immer noch nicht deinen Namen verraten, ebenso wenig, was dich in diesen Teil Athel Lorens verschlagen hat. Zumal in solch schlechter Kleidung. Auf deine Geschichte bin ich sehr gespannt"


    Und Lorin lies sich in die Kissen fallen, trank einen heißen Kräutersud, den Ely ihm reichte und erzählte. Einer der Waldgeister legte sich auf seinen Schoß, als er zum erzählen anhob. Er setzte weit aus früher an, als es hätte sein müssen. Doch er hatte das verlangen endlich seine Geschichte zu teilen. Er erzählte von den Untoten, von Fargil und seinem Aufeinandertreffen mit dem torgovannischem Hauptmann. Die Geschichte führte über das Gespräch mit den Fürsten, über den ominösen Auftrag bis zu seiner Reise in den Winter und dem jähen Ende in einem kleinem Loch, im Eis....

  • WOW was soll ich sagen genial ich finden dir ist am besten die kurze aber gute Beschreibung der Waldgeister gelungen
    ich konnte sie mir richtig vorstellen obwohl du nichts äußerliches beschrieben hast.


    Ich bin gespannt auf mehr und kann nur ein sagen damit alles am laufen bleibt.


    MEHR!!!

    MfG Warhammer Zwerg


    "Bis zum Ende, bis zum Untergang"


    Warhammer Fantasy:


    750pkt Bretonen "Die Flügel von Parravon"
    500pkt Zwerge "Grenzer der Zwergenstraße.

    • Offizieller Beitrag

    Na was soll ich dazu sagen, außer vielen vielen Dank :) So Feedback hält die Feder am schreiben :D Mir war es auch wichtig die Waldgeister irgendwie mit ins Boot zunehmen, vor allem, weil die Gesichte sich ja parallel zu meinen Modellen und der Armee weiterentwickel. Um sozusagen die Motivation des Malens weiter voranzutreiben :) Und Waldgeister gehören ja einfach dazu :)


    Jedenfalls Danke :) Es wird irgendwann mehr geben :)

  • Na das höre ich gerne da ich persönlich früher als ich noch aktiv Waldelfen gespielt habe
    (ach ja gute alte Zeiten) war ich ein riesiger Fan der Waldgeister.

    MfG Warhammer Zwerg


    "Bis zum Ende, bis zum Untergang"


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    • Offizieller Beitrag

    Leider, leider spielen sie ja aktiv keine tragende Rolle mehr. Sehr schade wie ich finde... Hab auch, dadruch dass ich viele Modelle gebraucht gekauft habe und immer auf der Suche nach guten Angeboten bin, einige Tolle Einheitenfüller aus Waldgeistern gesehen. War auch sehr inspirierend und steht auf meiner ewigen to-do Liste :)

  • Na die möchte ich nur zu gerne mal sehen. Kannst du ja mal in deinen Aufbauthread reinstellen.

    MfG Warhammer Zwerg


    "Bis zum Ende, bis zum Untergang"


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    • Offizieller Beitrag

    Etwas mehr Feedback hätte mich gefreut, aber ich will mir ja nicht nachsagen lassen, dass ich nicht weitermache :)

    Kapitel 7




    Lorin konnte gar nicht fassen, was Ely ihm erzählte. Er hatte eine Woche lang das Bett gehütet. Sein Körper hatte sich die Zeit, die er zum genesen brauchte, einfach genommen. Den Geistern und Elys Hilfe mag es zu verdanken sein, dass es überhaupt so schnell wieder bergauf mit ihm ging. Immerhin wusste Ely, wo die Stelle lag, zu der Lorin auf dem Weg war. Er war zum Glück gar nicht so weit von seinem eigentlichem Weg abgekommen. Ely hatte sogar eine grobe Ahnung davon, wo das Lager sich befinden müsste, zu dem Lorin geschickt worden war. Er war Ely wirklich dankbar, für die ganze Hilfe. Er hatte ihn nicht nur gepflegt, sondern auch besser für das Reisen im Winter gewappnet. Lorin bekamm neue Kleider, mehr Proviant und eine bessere Karte. Doch das aller größte was er bekam, war Gesellschaft. Denn Ely glaubte nicht daran, dass Lorin alleine den Weg hinter sich bringen könnte. Er murmelte etwas in die Richtung, dass man ja gesehen habe, wohin das führen würde, wenn man einen Nachtwandler im Schnee sich selbst überlässt.


    Und so zog es Lorin fortan in Begleitung dem Gebirge entgegen. Sie stapften gemeinsam durch die wachsenden Massen von Schnee, Ely im stets gleichen Tempo voran und Lorin versuchte hintendran Schritt zu halten. Es war beeindruckend mit welcher Leichtigkeit Ely voran kam, doch das aller seltsamste war, dass er kaum Spuren im Schnee hinterließ, während Lorin teils bis zu den Waden versank und riesige Löcher hinterlies. Um ihnen zu folgen musste man wirklich kein Fährtenleser sein. Hier geht auch wirklich nichts mit
    rechten Dingen zu... Trotz der neuen Kleidung fror er. Die warme Kapuze wärmte seine Ohren und mehrere Lagen Stoff umhüllten seinen Kröper. Die Nässe kletterte aber allmählich den Saum des Mantels nach oben und kroch in die Schuhe hinein. Es war erträglich aber maßlos unangenehm. Das Tuch vor seinem Mund wurde von seinem Atem feucht und gefror außen sogleich. Immer wieder musste er die feinen Eiskristalle mit der Hand abschütteln. Seinen Begleiter schien das alles wenig zu stören. Ely hatte nicht einmal die Kapuze seines Mantels hochgezogen und es sah auch nicht danach aus, als hätte er auch nur annährend so viel Kleidung an, wie Lorin. Doch weder zeigte er Anzeichen von Erschöpfung, noch vonUnterkühlung. Mittlerweile wusste Lorin auch warum, die drei Waldgeister reisten unter Elys Kleidung mit und wärmten ihn unablässig. Etwas Neid regte sich in Lorin, hatte er doch die wohlige Wärme auch zu schätzen gelernt.


    Es schneite unaufhörlich, doch das Gebirge kam immer näher. Ely war ein guter Führer und mied alle Orte, an denen sich Elfen versammelten oder lebten. Lorin wusste nicht genau warum er es tat, hatte er ihn doch nicht darum gebeten. Doch es kam ihm entgegen, schließlich sollte seine Reise heimlich und eigentlich auch allein zu Ende gebracht werden. Doch er war in jedem Augenblick froh, hier nicht alleine unterwegs sein zu müssen. Immer wieder hörte er das Heulen der Wölfe und hoffte, dass sie sich ihnen nicht in den Weg stellen würden. Oft lassen sich Wölfe leicht vertreiben,doch wenn sie verzweifelt genug sind einen Elfen anzugreifen, dann zeugte das von einem mordshunger. Er konnte nicht einschätzen, ob er in der Lage wäre sich überhaupt schnell genug Bewegen zu können, um nicht von einem ausgehungerten, tobsüchtigen Wolf gerissen zu werden.


    Erst zur späten Abendszeit führe Ely sie unter einige dicht beieinander stehenden Tannen. Unter diesem natürlichem Dach suchten sie Schutz für die Nacht, zwar war der Boden feucht, aber immerhin nicht komplett durchnässt und auch der Schnee fand keinen Weg durch das Gewirr aus Ästen und Nadeln. Hier schlugen sie ihr Lager auf, bestehend aus einem Dach aus Stoff, einigen Decken und einer Feuerstelle. Ely trug Lorin auf Holz zu sammeln. Auch wenn Lorin nicht daran glaubte, dass aus dem nassen Ästen auch nur ein Funken zu holen war, tat er wie ihm gehießen. Als er zurückkam war das Zeltdach bereits an den Tannen befestigt und die Decken auf dem trockenen Boden ausgebreitet. Moment, dachte sich Lorin, wie kann es sein, dass im Winter der Boden weder gefroren, noch feucht ist? Des Rätsels Lösung verbarg sich in der Natur der Waldgeister. Während
    Lorin und Ely ihrer Arbeit nachgingen lagen die drei Geister auf dem Boden und verströmten ihre Wärme. "Unfassbar" murmelte Lorin mit einem kaum mekrlichem Kopfschütteln.


    Er schichtete das Holz auf und starte es an, als würde es vom bloßen nichts tun in Flammen aufgehen. Wie zur Hölle wollte Ely ein Feuer entfachen? Als hätte er seine Gedanken gelesen trat Ely zu ihm. "Will das mit dem Feuer nicht klappen?" sagte er mit einem Schmunzeln. Lorin kam nicht umhin auch zu grinsen "Wenn du weißt wie? Dann zeig es mir."


    Ely schwieg und drehte etwas an seinem Goldring herum. "Es gibt immer Mittel und Wege." Er murmelte ein paar Worte und richtete die Hand auf das Geäst am Boden. Ein Feuerball kanalisierte um Ely´s Hand herum und er entzündete damit die Äste. Der kleine Feuerball stob innerhalb der Äste umher und brachte so auch jedes noch so durchnässte Stück zum glühen. Lorin konnte es nicht fassen. "Du bist ein Feuermagier?" entfuhr es ihm. Er hatte davon gehört, dass einige Waldelfen sich dieser Kunst annahmen. Und das kam selbst ihm als Nachtwandler grotesk vor. Er fürchtete das Feuer nicht, wusste und resprektierte aber die zerstörerische Wirkung, die es auf den Wald haben kann.
    Ely hob beschwichtigend die Hände. "Nein, nein. Diese Magie ruht in dem Ring. Was nicht bedeutet, dass ich kein Magier bin. Aber alles zu seiner Zeit..."


    Diese Worte führten nicht unbedingt dazu, dass Lorin sich beruhigte. Aber die Wärme des Feuers und einer der Geister, der sich an sein Bein hing, brachten ihn zur Ruhe. Der Tag war anstregend und er war froh über die Ruhe, die ihn jetzt erwarten würde. Ely würde vielleicht in der wohligen Wärme des Feuer etwas mehr von sich preis geben. Auf ihrer gemeinsamen Wanderung war eines nur alzu deutlich geworden: Ely machte um seine Person genau so ein Geheimnis, wie Lorin um die seine. Lorin konnte es somit gut nachvollziehen, aber klammheimlich ärgerte ihn das schin. Die Neugier reifte in ihm heran.


    Sie legten sich zwar schon bald zur Ruhe, doch redeten noch einige Zeit über dieses und jenes. Ely war sehr verschlossen und trug sein Herz nicht gerade auf der Zunge, so erfuhr Lorin nicht gerade fiel über seinen Begleiter. Er wusste nur das Ely seid über 200 Jahren zurückgezogen lebte und nur selten die Gesellschaft gesucht hatte, daher auch die Bezeichnung als "Ely der Einsame". Doch er selbst würde sich nie als einsam bezeichnen, er hatte immer Geister oder Tiere um sich und auch der ein oder andere Elf, den
    er schätzte, besuchte ihn von Jahr zu Jahr. Das reichte ihm voll und ganz. Er kannte den Wald ebenso gut wie seine Bewohner, doch vielen war er suspket. Er teilte nicht den Zorn, den viele seiner Sippe hegten, ebenso wenig liebte er Feste und die Jagd. Es fehlten die Gemeinsamkeiten zu vielen der Anderen. Lorin konnte ihn nur zu gut nachvollziehen, erging es ihm doch sehr ähnlich. Ely war wirklich ein beeindruckender Elf. Nüchtern und ehrlich. Zwar etwas distanziert aber klug. Lorin hoffte insgeheim, dass er auch noch etwas auftauen würde, denn es interessierte ihn, was er noch so für Geheimnisse hütete. An einen solchen Ring kam man ja auch nicht ohne weiteres, ebenso wie man sich das Vertrauen der Waldgeister erst einmal verdienen musste. Und selbst dann bedeutet das nicht, dass diese einem auf Schritt und Tritt folgen würden.
    Als der Schlaf sie übermannte wälzte Lorin sich eine ganze Weile unruhig hin und her. Geplagt von schlechten Träumen und verfolgt von Fetzten alter Erinnerungen. Der erholsame Schlaf stellte sich erst ein, als der eine Waldgeist zu ihm gekrabbelt kam und ihn wärmte. Das schien eine wirklich beruhigende Wirkung zu haben, so dass Lorin bis zum nächsten Morgen durchschlafen konnte.


    Der nächste Tag begann so, wie der vorherige. Sie packten schon früh alles zusammen. Aßen etwas von ihrem Proviant, getrocknetes Obst und etwas Brot, ehe sie ihre Reise fortsetzten. Zum Glück hatte es aufgehört zu schneien und die Sonne kroch langsam aber sicher über die Gipfel der Berge. Selbst dort oben wurde der Nebel vertrieben und die zerklüften Felsen kamen zum Vorschein. Es war ein beeindruckender Ausblick, der sich zwischen den Wipfeln der Bäume hindurch ergab.


    Erst jetzt fielen Lorin immer wieder Silhouetten auf, die im Licht der Sonne zu glitzern anfingen. Waren sie schon gestern da und wurden vom dichten Schneegestöber verschluckt? Als sie aus den Bäumen heraustraten und die unteren Ausläufe der Berge erreicht hatten eröffnete sich eine Lichtung voll von diesen Gebilden. Lorin konnte es kaum fassen. Was er zuerst für einen Streich hilt, den ihm seine Augen spielten, stellte sich als dutzende Eisskulpturen heraus. Er ging zu einer hin und fuhr die zarten Finger einer elfischen Gestalt nach. Die Statue war unglaublig filligran und sauber gearbeitet. Nirgendwo waren Werkzeugspuren zu sehen. Ely war bereits einige Meter vorausgegangen, doch Lorin konnte nicht anders als die Statuen zu betrachten. Einige waren wie die Elfin vor ihm, andere grobschlächtige Orks, gedrungene Zwerge, selbst Dryaden und Menschen waren auszumachen. Er ging zu einer Dryade und fuhr die Furchen in der Rinde ab. Lauter Unebeheiten des Holzes waren mit heruasragendem Geschick eingefangen. Er ging den feinen Verästerlungen nach. Ganz unerwartet gab einer der Äste, den er gerade befühlte, nach und brach ab. Was zum Vorschein kam brachte ihm den Atem zum stocken. Es war erst der Schreck, dass er diese Kunst beschädigt hatte, dann war es der Schreck, dass unter dem Eis echtes Holz zum Vorschein kam. Das konnte doch nicht sein. War das vor ihm wirklich eine eingefrorene Dryade? Er blickte der Skluptur in die kalten, leeren Augen und dachte für einen kurzen Augenblick ein aufleuchten auszumachen. Er sog zischend die Luft ein. Er konnte nicht anders. Er lief zu einem der menschlichen Statuen, umgriff die tiefgefrorene Hand. Die Kälte schmerzte in seiner Handfläche, als er die Eishand mit aller Kraft von der Statue abbrach. Er blickte die Hand an und ihm gefror das Blut in den Adern. In der Eisschicht waren ganz deutlich Sehnen, Knochen und Muskelstränge zu erkennen.


    Ely führte ihn nicht über einen Ort der Kunst, sondern einen Friedhof. Panisch blickte er sich um. Es müssen hunderte sein. Statuen aller Art. Das konnten doch nicht alles eingefrorene Lebewesen sein... oder doch? Ely legte ganz unerwartet seine Hand auf Lorins Schulter, der vor Schreck zusammen fuhr und reflexartig zum Dolch griff. "Es ist erschreckend, wie unbarmherzig der Winter sein kann. Nicht wahr? Doch ebenso beeindruckend ist, wie filigran Unseresgleichen mit dem Werkzeug umgehen kann." Er umfasste den Unterarm einer Eiselfin zu seiner linken und brach ihn mit einem Ruck ab. In einer fließenden Bewegung warf er Lorin das Stück zu. Dieser Arm bestand nur aus Eis. Er schüttelte nur den Kopf. "Grotesk, ich weiß. Im ganzen Winterherz frieren unsere Feinde ein. Teils eigen verschuldet, mal von Elfenhand instruiert. Und einige haben Spaß daran
    mit den Statuen Schlachten darzustellen oder ihre Gärten zu schmücken. Doch da kein Elf so ein Ende findet gibt es für die Unsrigen Nachbildungen. Ich dachte du hättest ebensolche bereits vorher gesehen. Der ganze Wald wird von ihnen geziert"


    Lorin schüttelte ungläubig den Kopf. "Von Elfen instruiert. Sie haben ihre Feinde lebendig eingefroren?" "Ja natürlich. Welchen unterschied macht es, ob sie von einem Pfeil durchbohrt werden, oder vom magischem Eis umschlossen? Manche teilen auch das Schicksal, welches dir auch beinnahe wiederfahren wäre. Sie treten fehl und stürzen ins Eis. Retten sich, doch erfireren jämmerlich." Lorin durchfurh es eiskalt. Wäre es vielleicht auch in einer dieser gestellten Schlachten gelandet?
    "Junge. So ist die Welt. Es ist nicht nur alles schön und gut. Das weißt du doch selbst gut genug. So erweisen einige meiner Sippe ihren Toten Repsekt und ein Denkmal. Komm. Die Berge warten auf uns und solange die Sonne so scheint sollten wir ihre Wärme nutzen. Vielleicht sind wir bis heute Abend an einem der Außenposten im Gebirge." Ely wand sich um und ging Schritt umd Schritt. Lorin konnte sich erst losreisen, als der Waldgeist an seinem Mantel zog. Er löste seinen Blick von der Hand des Toten und folgte der Aufforderung. Zufrieden kletterte der Waldgeist auf seine Schulter und legte sich um seinen Hals. Insgeheim hoffte Lorin auch auf eine warme, frische Mahlzeit. Er konnte schon jetzt, nach drei Tagen, kein getrocknetes Obst mehr sehen.
    So führte der Weg über das eisige Freiluftgrab zu einem gerölligen Bergpfad. Verschlungen aber gut sichbar führte der Weg hoch in die Berge.


    Die Stunden vergingen und mit der nahenden Dunkelheit kam auch der Nebel über die Berge gekrochen. Lorin warf einen letzten Blick ins Tal zurück, ehe sich der Nebel um sie schloss. Die Sicht wurde immer geringer, selbst Lorin sah kaum hundert Meter weit. Als der Schnee anfing zu fallen wurde es erst richtig unangeneh. Die Sicht wurde noch
    eingeschränkter, es wurde schlagartig kälter und rutschiger auf dem kargen Fels. "Wir sollten einen Unterschlupf suchen" rief Lorin Ely zu. Doch dieser schüttelte nur den Kopf "Wir sind bald da. Hier gibt es keinen Unterschlupf, außer vielleicht einen Trollhort. Aber da willst du mit Sicherheit keinen Fuß hinensetzen. Unabhängig davon, ob ihre
    Bewohner anwesend sind oder nicht! Legst du dich hier zur Ruhe, dann stirbst du!" "Wie lange sollen wir bei diesem Wetter noch laufen, ehe wir zusammenbrechen. Das schaffen wir nicht!" An Lorin nagte die Verzweiflung. Wollte Ely ihn in den Tod führen? Sie hätten früher rasten sollen und morgen in Ruhe aufbrechen, statt in einem Gewaltakt die letzten Meter zu überwinden.
    Er wollte nach einigen Minuten wieder was sagen, doch der Sturm schluckte alle Geräusche. Er konnte nur einige Meter vor und über sich einen dunklen, größer werdenen Schemen ausmachen. Wäre der Wind nicht gewesen, hätte er das warnende Grollen gehört.


    Das was er sehen konnte war nicht das erhoffte Ziel, sondern ein Felsbrocken, der neben Ely herunterkrachte. Dieser konnte sich gerade so noch mit einem Ausweichschritt retten. Vor ihnen trottete ein Höhlentroll aus dem Nebel. Wild schwang er die Überreste einer Tanne umher. Er schien vom Schnee geblendet zu werden, denn mehrfach verfehlte der Stamm Ely deutlich. Das machte ihn aber nicht weniger gefährlich. Lorin zog in einer fließenden Bewegung den Bogen, spannte ihn in einem Liedschlag und legte einen Pfeil auf die Sehne...Es musste einfach so kommen ...

    • Offizieller Beitrag

    Nee heute wohl nicht. Bin bis abends an der Arbeit und danach auf einer Weihnachtsfeier. Frühestens morgen, spätestens Sonntag. Denke das dürfte gehen :D
    Freut mich dass dir die Statuen gefallen, kommt ähnlich im nächsten Kapitel vor :)

  • Sehr schön, die Szene mit dem Eisfriedhof ist echt frostig und super finde ich auch das die Waldgeister mitkommen.


    Na da habe ich ja was zu lesen am Wochenende.

    MfG Warhammer Zwerg


    "Bis zum Ende, bis zum Untergang"


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    • Offizieller Beitrag

    Kapitel 8


    Pfeil auf Pfeil schickte Lorin auf die Reise, doch kein Einziger, schien
    von belang zu sein. Nur die wenigstens erreichten den Troll überhaupt,
    die schlechte Sicht, der Schnee in den Augen und der Wind behinderten
    Lorin dabei. Und wenn ein Pfeil sein Ziel erreichte, dann prallte dieser
    von der verhornten Haut einfach ab. Der Troll seinerseits reagierte
    nicht einmal auf den Beschuss, sondern konzentrierte all seinen Zorn,
    all seine Kraft auf Ely, der nur mit Mühe den unberechenbaren Hieben
    ausweichen konnte. Jedesmall, wenn der Stamm auf den Boden krachte wurde
    Schnee und Steinsplitter in alle Richtungen verteilt und so geblendet
    kam Ely ins Straucheln und fiel rücklings hin. Der Troll grunzte nur
    erfreut und trottete langsam auf Ely zu, die knotigen Hand nach diesem
    gereckt. "Nein!" schrie Lorin ging einige Schritte auf ihn zu und
    schickte seine letzten Pfeile los. Jede Wunde, die er schlug, schloss
    sich wenige Augenblicke danach wieder. "Verdammtes trollisches
    Heilfleisch" dachte Lorin sich, als der Troll just in diesem Moment laut
    aufheulte und nach hinten taumelte, der Stamm schlug auf dem Boden auf,
    die Hände waren vors Gesicht gepresst. Lorins Pfeil hatte die
    Augenhöhle des Trolls getroffen, das Lied durchschlagen und den
    Glaskörper zerstört. In der Kälte dampfende Flüßigkeit ran über sein vor
    schmerz verzertes Gesicht. Der Troll war auf einem Auge blind geworden
    und stimmte ein ohrenbetäubendes Gebrüll an. "Er wird verdammte Lawinen
    auslösen, wenn er weiter so schreit" rief Ely, während er sich zurück
    auf die Beine kämpfte. "Und die Natur ist ein Gegner mit dem man sich
    nicht messen sollte. Mach dich bereit dieses Ungetüm zu seinem
    missgestalteten Schöpfer zu schicken." Seine Lippen formten stimm Worte.
    Seine Händeballten sich vor Zorn, als er sich streckte, seine beringt
    Hand gegen den Troll richtete und sich ein Feuerball kanalisierte, ehe
    dieser auf den immer noch von Schmerz benebelten Troll zuraste. Die
    Flammen leckten über den Körper des Trolls, brachten blasen und
    Verbrennungen zum vorschein. "Greif ihn an verdammt noch mal, das Feuer
    frisst sich durch seine Haut. Du kannst ihn verwunden, also tu es auch"
    blaffte Ely Lorin an, dessen Hand so gleich zum Köcher ging, um einen
    Pfeil zu ziehen. Doch der Köcher war leer. Er hatte alles bereits
    verschossen und müsste erst wieder das bereits verschossene einsammeln.
    Er warf den Bogen gedankenlos beiseite und zog sein Schwert und seinen
    Dolch, während er schnellen Schrittes auf den Troll zu lief. Ely
    seinerseits spreizte die Arme auseinander und blickte gen Himmel. Die
    Augen wichen einem rot glühenden Scheinen, die Waldgeister wanden sich
    um seine Arme er skandierte Worte in einer Sprache, die nur die
    wenigstens verstehen würden. Als Lorin den Troll erreichte und seine
    Klingen sich druch dessen Haut fraßen gingen die Flammen langsam aber
    sicher ein. Die Wirkung des Feuerballs ließ nach, doch der Troll hatte
    einige Wunden einstecken müssen, aus zahlreichen Rissen rann sein Blut
    zu Boden und färbte den niedergetrampelten Schnee rot. Mit ungeahnter
    Schnelligkeit trat schüttelte der Troll seine Schmerzen ab und trat
    Lorin gegen die Brust, der von der Wucht gegen einen Felsen geschleudert
    wurde. Das mittlerweile unbewaffnete Ungeheuer stellte seinen Fuß auf
    Lorins Brust und drohte damit ihn zu zerquetschen. Lorin stach in
    blinder Furcht auf den Fuß ein, doch seinen rechten Arm konnte er nicht
    mehr bewegen und so blieb ihm nur noch der Dolch in seiner Linken. Der
    Waldwandler merkte wie es warm seine rechte Schulter hinab ran, er
    blutete, doch verschwendete er keinen Gedanken daran. Er versuchte nur
    dem Schicksal zerdrückt zu werden zu entgehen. Erst jetzt bemerkte er
    das grelle Leuchten, dass von Ely ausging. Der Schnee um ihn gerum
    schmolz und seine Augen glühten so stark, dass Lorin ein Schauder über
    den Rücken lief. Er merkte wie der Druck auf seiner Brust nachließ und
    der Schmerz in der Schulter dominanter wurde. Er blickte dem häßlichen
    Troll in Gesicht und musste, so grotesk es sein mag, grinsen, als er das
    ausgelaufene Auge aus nächster Nähe sah. Zwar war die Haut um die
    Augenhöhle wieder geheilt, doch das Auge an sich blieb zerstört. Der
    Troll schrie, schlimmer als zuvor. Er gab nach und ging auf die Knie.
    Mit seinen eigenen Händen riss er sich das Fleisch von den Knochen, als
    würde er sein inneres nach außen kehren wollen. Mit einer ausladenen
    Handbewegung hieb er sich selbst in die Magengrube. Er durhdrang seine
    Haut, ehe er leblos zu Boden sackte. In grotesker Art verkrümmt und
    zerschunden. Lorin konnte es nicht fassen. Er starrte auf den blutigen
    Haufen Fleisch zu seinen Füßen. Erst jetzt bemerkte er den beissenden
    Gestank von verbrannten Fleisch. Er war dominanter, als vorhin. Beim
    genauen hinsehen konnte er erkennen, wo der Gestankt herkam: Aus dem
    Inneren des Trolls. Durch die nun geöffnete Bauchdecke sah er
    verbranntes Fleisch und schwarz gefärbte Haut unter dem dicken Panzer
    aus Schuppen und Horn. Der Troll ist von innen heraus verbrannt.
    Entsetzen machte breitete sich auf seinem Gesicht aus. Welche Macht war
    zu so etwas im Stande? Sein Blick schweifte über die blutige Szenerie
    vor sich zu Ely, der mittlerweile wieder seinen Glanz verloren hatte und
    aus seinen üblichen graublauen Augen zu ihm blickte.
    "Wie hast du
    das gemacht?" stammelte Lorin. Langsam ging er auf Ely zu und merkte bei
    jedem Schritt seine zerschundene Schulter. Blut ran seinen Rücken hinab
    und er musste seinen Rechten stützen, da der Schmerz sonst unerträglich
    zu werden schien. "Ich habe dir doch gesagt, dass ich kein Feuermagier
    bin. Das war auch die Wahrheit. Aber ich bin habe die Macht der weißen
    Magie." erwiederte Ely ruhig und sachlich. Ihm schien Bewusst zu sein,
    dass Lorin kurz davor stand sich von ihm abzuwenden, zu abschreckend
    war die Szenerie von eben. "Weiße Magie? Ich dachte das wäre heilender
    Natur. Das!" Lorin zeigte auf die Überreste des Trolls "ist alles andere
    als heilend gewesen!" Ely hob beschwichtigend die Hände. "Du hast
    recht. Weiße Magie ist heilend und verzehrend. Ein Ausgleich im Leben.
    Ich kann die Kraft dazu nutzen deine Wunden zu schließen, oder solch
    abartige Kreaturen zu vernichten."
    "Und was war das? Was hast du mit
    ihm gemacht?" fragte Lorin mit etwas gefasterer Stimme. Ely lächelte
    schwach. "Lass mich doch erst nach deiner Schulter sehen..." "Nein"
    unterbrach ihn Lorin "was hast du mit ihm gemacht."
    Ely seufzte
    resigniert "Gut. Ich habe ihn wie du siehst in sich selbst verbrennen
    lassen. Es nennt sich flammende Konvokation. Ich ziehe Wärme und Energie
    zusammen und Kanalisiere sie in einem Feind. Eigentlich verbrennen sie
    mehr äußerlich als innerlich und bedeutend früher. Ich kann mich nicht
    erinnern wann ich diesen Zauber so lange aufrechthalten musste, um eine
    Wirkung zu erzielen. Es liegt vermutlich an der Natur dieser
    wiederlichen Geschöpfe. Ich habe so etwas auch noch nie gesehen. Aber es
    war wirkungsvoll, zum Glück. Sonst würden deine Reste jetzt diesen
    Felsen zieren."
    Ely lächelte zwar, aber die Erschöpfung stand ihm ins
    Gesicht geschrieben. Er strauchelte etwas und stützte sich an Lorin ab.
    Doch der konnte sein Gewicht auch nicht halten und so gingen beide in
    die Knie. Stille senkte sich um die beiden, Stille die nur jene kannten,
    die eine Schlacht erlebt hatten. Auch wenn es hier nur ein Feind war,
    war es für beide ein Kräfte zehrendes Unterfangen.
    "Hörst du das?"
    flüstere Lorin. Ely schüttelte nur den Kopf. Er wirkte leicht benommen
    und unaufmerksam. Doch da war ein Geräusch, Lorin war sich ganz sicher,
    dass er etwas gehört hatte, außer dem Pfeifen des Windes. Er hörte das
    Knirschen vom Schnee. "Es kommt jemand. Ich höre es. Die Wächter des
    Gebirges haben uns gehört. Ely hörst du? Hilfe ist nah."
    Doch das
    war ein Irrtum. Erst nur Schemenhaft, doch dann immer deutlicher waren
    große Gestalten im Nebel zu erkennen. Es kam wie es kommen musste. Die
    Todesschreie des Trolls hatten seine Artgenossen angelockt und so
    schleppte sich ein halbes durtzend Trolle auf die erschöpften Elfen zu.
    Angst war in Lorins Gesicht geschrieben. Reflexartig wollte er seine
    Klingen ziehen, doch der Schmerz seiner Wunden zollte seinen Tribut,
    Elys Augen flatterten, erwar bei Bewusstsein aber bei den Göttern nicht
    in der Lage zu fliehen oder gar zu kämpfen. Unbeirrbar kamen due
    Ungeheuer näher. Zwar schleppten sie keine Keulen oder ähnliches mit
    sich herum, aber das war nur ein schwacher Trost. Ihre unbändigen Kraft
    würde die Elfen in Grund und Boden stampfen.
    Und da war er. Der
    verheißungsvolle Klang eines Hornes, dass geblasen wurde. Lorin horchte
    auf und selbst Ely schien sich zu fassen, angetrieben von den
    Waldgeistern, die an ihm zerrten und ihn bei Bewusstsein hielten. Was
    für praktische kleine Helfer das doch waren. Und der Hornstoß war
    wirklich der ein gutes Zeichen. Die Trolle blieben stehen und blickten
    sich suchend um, als die ersten glühenden Punkte im Himmel zu sehen
    waren. Brennende Pfeile gingen auf die Trolle nieder. Offenbar wusste
    man hier ganz genau, was diesen Ungetümen schmerzen bereitete. Ein
    dutzend Elfen brachen aus dem Nebel hervor, bewaffnet mit Speeren und
    Gleven maltretierten sie die Trolle, die wüteten, als gäbe es kein
    Morgen. Die Schützen umrundeten das Getümmel und teilten sich in drei
    Gruppen auf. Eine kam zielsicher auf Ely und Lorin zu, die anderen
    Beiden nahmen die Trolle ins Kreuzfeuer, wann immer diese nicht von den
    Anderen im Nahkampf bedrängt wurden.
    Die Elfen waren gekleidet in
    gedeckte weiß und blau Töne und waren wie dafür gemacht in dieser
    unwirtlichen Gegend zu kämpfen. Doch an vielen Stellen luckte nackte
    Haut hervor, ganz so, als seien sie vollkommen unempfindlich gegen die
    Kälte des Winters. Ihre Münder waren von Stoffen bedeckt und sie
    sprachen kein Wort als sie bei Ely und Lorin ankamen, doch sogleich
    wurden die beiden aufgehoben und gestützt. Eskotiert von drei Wachen und
    gestützt von zwei Trägern zogen sie einen Kreis um den Kampf und
    verließen das Feld in die Richtung, aus der die Trolle kamen.
    Der
    Kampf gegen die Trolle ging für ihre Retter weiter. Im Vorbeigehen sah
    Lorin, wie ein Troll einen Brandpfeil in den Hals bekam, ehe ein anderes
    mit seiner Gleve ihm die Kniesehen durchtrennte. Mit einem röhrenden
    Schrei ging der Troll zu Boden und wurde mit einem Speerstoß durch den
    Hals getötet. An anderes Stelle sollte ein Troll fallen, durch einen
    gezielten Hieb gegen seine Kehle, doch der Troll lenkte den Hieb mit
    seiner Schulter hab und erschlug den Elfen mit einem Strum aus Hieben,
    ehe er den Ring durchbrach und auf die Schützen zu hielt. Zwei weitere
    mussten ihr Leben lassen, ehe der Troll tödlich verwundet zu Boden ging.


    Mehr konnte Lorin nicht mehr mitverfolgen, denn sie wurden von
    ihren schweigsamen Begleitern, im ständig gleichbleibenden Tempo, voran
    getrieben.
    Es waren zwar nicht mal eine Stunde, die sie so
    zurücklegen mussten, aber Lorin und Ely kam es vor, als würden sie
    Stunden unterwegs sein. Sie wollten schon fast gegen diesen Gewaltmarsch
    protestieren, als der Nebel sich endlich Lichtete und einen blauen
    Himmen mit tief stehender Sonne zum Vorschein brachte. Die Kulisse der
    Berge wurde in atmeberaubenden Farben erleuchtet , der Schnee glitzerte
    im Sonnenlicht und Lorin wurde regelrecht gebelndet. Vor ihnen erhob
    sich das Ziel ihrere Reise. Der Außenposten im Gebirge, wie Wächter der
    Gipfel wie man sie manchmal scherzhaft nannte. Das hatte Ely zumindest
    mal gesagt. Lorin erwartete einige Hütten mit Feuerstellen und einem
    Palisadenzaun. Eine leichte Befestigung, um sich denen zu erwehren, die
    sich bis hier her durchschlagen konnten. Doch die Erwartunge waren weit
    gefehlt. Von außen konnten die Beiden nicht erkennen, was sich hinter
    der Mauer verbrag. Vor ihnen erhob sich eine meterhohe Mauer aus Eis,
    die die gesamte Siedlung einzuschließen schien. Ein eisiger Torbogen
    schien der einzige Durchlass in das Innere zu sein. Doch es waren keine
    Torflügel zu sehen, mit denen man den Durchgang hätte verschließen
    können. Oben hinter der Mauer schien eine Ballustrade entlangzulaufen,
    denn Lorin konnte Elfen dahinter ausmachen. Sie haben sich wirklich eine
    Festung aus Eis geschaffen. Er musste augenblicklich an die Eisstatuen
    auf dem Feld unten denken und ein kalter Schauer durchfuhr ihn.
    Die
    letzten Schritte zum erhofften Ziel gingen sich fast wie von selbst, als
    Lorin, der mittlerweile wieder ohne Stütze gehen konnte, plötzlich
    stehen blieb, sodass Ely mit seinem Helfer gegen ihn stieß. Wie gebannt
    schaute Lorin die Mauer an. Seine Augen waren Schrecken geweitet. Er
    dachte, er hätte alles gesehen und gerade heute könnte ihn nichts mehr
    aus der Fassung bringen, dafür war zu viel passiert. Weit gefehlt. Von
    weitem wirkte die Mauer so, als wäre sie unten breiter und läuft
    abflachend nach oben hin zu. Wie die Wurzeln eines alten Baumes in
    seinen Stamm übergehen. So weit stimmte das auch. Er dachte es wäre
    schlicht einfacher, dass so die Mauer ihr eigenes Gewicht besser halten
    konnte. Doch die Warheit brachte ihn vollends aus der Fassung. In dem
    glockenklaren Eis waren wieder ganz deutlich Körper auszumachen. Er
    konnte Orks, Goblins, Trolle, Menschen, Zwerge und sogar grotesk
    wirkende Riesenratten ausmachen. Unfassbar. Alle waren in
    unterschiedlichen Posen im Eis auf Ewig gefangen. Einige knieten und
    hielten sich die Hände vors Gesicht, um sich zu schützen. Andere
    schienen im Begriff gewesen zu sein die Mauer zu erklimmen, ehe sie ein
    Teil dieser wurden und diese nun verstärkten. Manch ein Körper wies
    offensichtliche Verwundungen auf oder fehlende Gleidmaßen. Hier und da
    waren feine rote Linien zu erkennen. Sie mussten so schnell gefroren
    sein, dass sie kaum Blut im Eis verlieren konnten. Sein Blick ging
    schweifend nach oben, er schwankte leicht und hoffte nur inständig auf
    den Beinen bleiben zu können. Er wollte sich nicht vor den Gipfelelfen
    selbst demütigen. Da erblickte er auf halber hohe wohl das seltsamste
    und zu gleich faszinierendste Bild im Eis überhaupt. Es waren einige
    Goblins, die dem Anschein nach versucht hatten das Eis mit ihren
    klauenartigen Nägeln empor zu klettern. In verschiedenen Posen hingen
    sie dort oben in der Mauer, mit Pfeilen regelrecht an die Mauer
    genagelt. So hingen sie da, als Zeichen dafür, dass diese Mauer
    unüberwindbar zu sein scheint. Ein sicheres Refugium in großer Höhe. Das
    einzige was die Mauer zerstören könnte wäre wohl Kriegsmaschienen. Doch
    die wird niemand ungesehen hier hoch bekommen und draußen im Gebirge
    sind überall wachsame Augen. Lorin senkte den Blick und schüttelte
    leicht den Kopf, als er durch das Tor ins innere der Siedlung schritt,
    wohl zu seinem Glück. So bemerkte er den Ork nicht, dessen Augen direkt
    in den Durchgang hinen fielen. Er war nur in dem Stück zwischen innen
    und außen zu sehen. Ein riesiger, grobschlächtiger Ork, er wirkte als
    könnte er Bäume ausreißen und Schädel zermalmen, wäre da nicht dieses
    klaffende Loch in seiner Brust mit den gespreizten Rippen, durch das man
    sein Herz gut sehen konnte. Ely sah das Herz an. Er konnte den Blick
    nicht davon losreißen. Kann das sein? Spielen ihm seine Augen einen
    Streich? Wenn nicht, dann hat das Herz gerade geschlagen und versucht
    Blut durch die eisigen Venen zu pumpen...

  • WOW was soll ich sagen deine Geschichte wird mit jedem Kapitel besser und der Magier erst.
    Ich kann es gar nicht erwarten das nächste zu lesen.


    Die Eisstadt der Elfen ist sehr gut beschrieben und es ist nur die Mauer ich bin echt gespannt.

    MfG Warhammer Zwerg


    "Bis zum Ende, bis zum Untergang"


    Warhammer Fantasy:


    750pkt Bretonen "Die Flügel von Parravon"
    500pkt Zwerge "Grenzer der Zwergenstraße.

    • Offizieller Beitrag

    Freut mich dass es dir weiterhin gefällt :) die Stadt wird auch noch etwas eindrucksvolles bekommen. Doch erstmal die Feiertage ausklingen lassen und mental runterkommen :) zumal die Uni mich wieder zum Tanz fordert und ich an zwei Abenden vor Silvester noch Auftritte habe... Ich dachte der Stress lässt nach :mauer: :P Aber die ersten Notizen sind natürlich bereits gemacht! Und entschuldigt die blöde Formatierung. Weiß der Geier, warum es ab und an so grausig aussieht. Doch diesmal hab ich die neuformatierung zeitlich nicht hinbekommen :)