Für mich ist es höchste Zeit, mal (wieder) einen Spielbericht zu schreiben. Und weil bei uns grad nen kleineres (ok...mittleres ^^) APO-Spiel läuft, ist das eigentlich ne ausgezeichnete Gelegenheit. Und ich kann endlich mal viel Text verfassen, ohne dafür gleich wieder Schelte zu bekommen...
Das Spiel findet dieses und nächstes Wochenende statt, der Bericht wird also Etappenweise geliefert. Heute nur das, was gestern (Samstag 28.02.15) lief. Bilder machen wir, die werd ich im Laufe der Zeit dann nachliefern.
Die Schlacht findet in den Außenbezirken von Ratok im Begorath-Tal statt. Das ist eine zerstörte imperiale Siedlung auf Fibar Prime im östlichen Spiralarm, die irgendwann Millenium 37 von einer unbekannten Macht völlig vernichtet wurde. Keine Überlebenden. Da es seit der Zerstörung in der Gegend angeblich spukt, wurde sie nicht wieder besiedelt. Wer es versuchte, verschwand oder wurde wahnsinnig.
1. Kapitel: Vorspiel
Sie war humanoid, ein schlanker Körper mit feinen Gliedmaßen. Geschwungene Formen trotz der Panzerung, feine Hände. Elegant. Doch wegen der schwarzen Farbe dessen, was man auf den ersten Blick für Rüstung halten mochte, irgendwie unheimlich düster in der betörenden Schönheit des Kristallwaldes, der sie umgab. Runensteine schwebten kurz vor ihren Fingern der locker vor ihr ausgestreckten Hand, wärend ihr Körper entspannt auf gekreuzten Beinen saß. Die filigranen Runen wirkten winzig und zerbrechlich, während sie einen komplizierten doch trägen Tanz umeinander aufführten.
Es kostete ihn einiges an Überwindung, zu ihr auf die Lichtung zu treten. Aber nach drei Tagnachtzyklen, in denen er nun hier am Rande stand und sie beobachtete, wurde es wohl langsam Zeit. Er fasste seinen Stab fester um zu ihr zu gehen. Und doch zögerte er kurz. Doch dann schalt er sich einen dummen Narren und vollzog eine einfache Atemübung aus seiner Ausbildung. Sein Schritt wurde gleichmäßig und er trat bis auf die rituellen vier Armlängen an ihre linke Seite. "Grüße Älteste" sandte er in ihren Geist. Zunächst kam keine Reaktion. Vierzig Herzschläge dauerte es, bis er eine Antwort erhielt. "Ah da bist du ja endlich junger Eld. Wir haben lange warten müssen, bis du zu uns gefunden hast." Es war kein Vorwurf aus ihren Worten herauszuhören. Trotzdem fühlte er sich ertappt. Und spürte das Bedürfniss, sich zu rechtfertigen. "Verzeih mir Älteste, aber ich wollte die Dinge erst prüfen, bevor ich handle." So viele Jahre und er benahm sich immer noch manchmal wie ein ungestümer Narr!
In seinem Geist lächelte sie, als sie ihm ihr konturloses glattes und absolut makelloses Gesicht zuwandte. Ein Lächeln, in dem Mitleid schwang. "Die Verantwortung lastet schwer auf den Schultern des Sehers. Sei nicht ungeduldiger als nötig, junger Eld."
Ihr Zuspruch beruhigte ihn. Er verneigte sich vor ihr. "Es ist alles bereit Ehrwürdige. Ich habe eine Kohorte der schwarzen Garde versammelt. Die Bitte um Unterstützung wurde an die Autarchen und Aspektschreine geschickt. Der Avatar wurde geweckt."
"Ich habe es gespürt. Die Toten haben es gespürt. Selbst hier in der Abgeschiedenheit und friedlichen Stille des Waldes. Wenn Ulthwe heute loszieht, um seine alte Schuld zu begleichen und diesen Neuankömmlingen entgegenzutreten, wird sein Volk nicht allein in die Schlacht ziehen. Die Runen haben mir alles verraten, was ich wissen muss junger Eld. Die Schuld ist zu schwer, die Konsequenzen zu gravierend."
Das musste sie ihm nicht wirklich sagen. Mit Schaudern dachte er an den Moment zurück, als nicht nur einer, sondern gleich sechs Phoenixkönige, Realität gewordene Legenden seines Volkes, aus verschiedenen Portalen des Netzes der tausend Tore getreten waren und der schweigsame Asurmen, edelster aller Eldarkrieger, zahlreiche Aspektkrieger versammelte, um für die Familienehre des Hauses Ulthanash in den Krieg zu ziehen. Für einen kurzen Augenblick hatte er gefürchtet, die Zeit der Ranadandra sei bereits gekommen. Doch scheinbar gab es noch andere Ereignisse von kosmischer Bedeutung, die so viele dieser unsterblichen Krieger anzog. Was für sich allein schon eine schreckliche Erkenntnis war. Die Stimme der Ältesten in seinem Kopf riß ihn in die Gegenwart zurück. Noch immer lächelte sie. Nachsichtig.
"Nicht nur die Aspektkrieger werden an der Seite der schwarzen Garde sein. Die Toten werden marschieren. Wie es unsere Pflicht ist."
Mit diesen Worten erhob sich die Älteste in einer fließenden Bewegung und griff dabei nach ihrem Speer, dessen geschwungene Klinge unheilvoll summte, als sich ihre arkane Macht mit der der Waffe verband. Stolz ragte ihre fast drei Körperlängen hohe Gestalt aus Phantomkristall vor ihm auf. Kleine Blitze umzuckten Hände, die zur Faust geballt größer als sein Kopf waren. Er musste drei schnelle Schritte für einen der ihren machen, um sich neben ihr zu halten, während sie in Richtung auf die Kammer der Tore zuhielten, wo sich das Heer Ulthwes versammelte, um gegen die junge Rasse der Tau zu ziehen. Diese glaubten, ihnen eine Falle stellen zu können und in ihrem jugendlichen Eifer einer aufstrebenden Rasse alte Schätze zu ihrem eigenen Wohl plündern zu können. Nun, man würde sehen.
Im Vergleich zu den Tau war er alt. Seit fast zehntausend Jahren lenkte er nun die Geschicke Ulthwes. Allerdings hinderte ihn das nicht im geringsten, sich neben der mächtigen Gestalt der Phantomseherin Iridnathil wie ein kleines Kind zu fühlen. "Und dass ihre hochaufragende Gestalt, die mich um volle zwei Körperlängen überragt, den Eindruck einer Mutter mit ihrem Sohn erweckt, hilft auch nicht gerade." dachte er leicht säuerlich. Was dem mächtigen Phantomkristallkonstrukt an seiner Seite ein uncharakteristisches Kichern entlockte, dessen ungewohnter Klang ein paar Kristallspinnen von einem der schimmernden Bäume aufscheuchte.
Das waren so Momente, wo Eldrad Ulthran sich so unglaublich alt fühlte, wie er tatsächlich war.
Diesmal reichte das Kichern der Phantomseherin, die schon mehr Jahrtausende in diesem Körper aus Phantomkristall lebte, als Eldrad an Jahren zählte, um einige der kristallenen Äste in Bewegung zu versetzen und die Runesteine, die immer noch getrieben von der Geisteskraft der Seherin ihre Bahnen zogen, durcheinader zu wirbeln. "Frauen!" Das Gefühl hinter Eldrads geseufztem Kommentar war so alt wie das Universum schien es...
Jo, wir haben unser Spielfeld aufgebaut, eine angenehme Mischung aus Ruinen, Wäldern, Befestigungen und allem was den Eindruck einer lange aufgegebenen Siedlung in einem Tal gleichkommt. Als Missionszielmarker wurden vier überdimensionale Seelensteine (so Glassteine für Blumentöpfe ^^) (die liefern mir die Idee für die Hintergrundstorry der Schlacht...es geht um die Bergung uralter Geister der Eldar), ein Tau-Irgendwas-Gerät und eine imperiale Funkstation aufgestellt und gut verteilt.
Als Armeen hatten wir Tau und Eldar gewählt...einfach weil keiner von uns für ne Weile Marines oder Orks sehen wollte...
Meine beiden Kollegen, Masteroperator (als Gastgeber) und Mindblaster hatten aus ihren und meinen Tau eine recht ordentliche Streitmacht versammelt, die ich nur grob wiedergebe, genau wie meine (ich werd hier keine 2x15k Armeelisten abtippen...nix da! ^^):
Mir standen ca. 250 Feuerkrieger, 120 Kroot, über 30 Kroothunde, etwa 20 Geister, 40 Späher, 40+ XV8-Krisis (ich krieg da allein schon die Krise ), 12 XV88-Breitseiten, diverse Piranhas, über ein halbes Dutzend Hammerhaie, knapp ein Dutzend Teufelsrochen, zu viele Drohnen, ein Dutzend Vespiden, ein Tigerhai (superschwerer Flieger) und ein Riptide entgegen. (ja richtig gelesen...15.000P und genau EIN(1) Riptide... ^^)
Von Mindblaster lieh ich mir einige Phantomkonstrukte und konnte so mit 120 Gardisten, 18 Jetbikes, 4 Vipern, 6 Serpents, 4 Illum Zars, dem Avatar und allen sechs Phönixkönigen, einem Phoenixbomber, 28 schwarzen Khaindaren, 40 Banshees (ja, Banshees ^^) (und ja, ich hätte sie nicht nehmen müssen. hier stehen noch ca. 5k Eldar rum, die ich als Alternative hätte...trotzdem Banshees ^^), 50 Scorpionkriegern, 20 Feuerdrachen, 50 Asuryans Rächern, Eldrad Ulthran, 25 Rangern, 2 Warwalkern, 3 Wasp-Warwalkern (die haben ne Art Sprungmodul), 20 Kriegsfalken, 15 Warpspinnen, 15 Runenleser, davon einer auf Jetbike, 5 Runenpropheten (ich hatte erst 12 drin...aber das war mir dann einfach zu viel Psi ^^) einem superschweren Cobra-Panzer, 25 Phantomdroiden, 10 Phantomlords, einem Wraithseer (siehe Geschichte oben) und einem Phantomritter dagegen halten ((ja richtig gelesen...15.000P und genau EIN(1) Phantomritter... ^^)
und bestimmt hab ich noch das ein oder andere vergessen...aber wenn es wichtig ist, kommt es eh im Bericht vor.
Ich verlor (ausgezeichneter Auftakt) gleich mal den Wurf, wer sich aussuchen darf, ob er anfangen will...und als mir die Jungs die ..."Ehre" zuteil werden ließen, anzufangen, schwante mir nichts allzu Gutes. Ich war plötzlich sehr sehr sehr froh, dass ich als taktische Optionen micht mit "Phantasma" und "Schildgenerator" für zwei defensive Sachen entschieden hatte.
Auf meiner rechten Flanke gab es einen Bunker und ein paar Bäume plus einige Felsen, dazu bildete die GW-Spielplatte dort unseren Ansatz für das Tal. Im Wald lag einer der Seelensteine und bei den Felsen und dem Bunker ein weiterer. Ich beschloß also, in diesem unwegsamen Gelände mir die Tau möglichst vom Leib zu halten, indem ich dort sämtliche Phantomkonstrukte plazierte. In der Mitte kamen einige Trupps Gardisten, ein kleiner Trupp Warpspinnen und die Hälfte meiner Banshees zum Einsatz, unterstützt von den halb rechts platzierten Illum Zars (als Sonnensturm-Formation in Breitschwertanordnung) und der Cobra. Links platzierte ich eine Schildgeneratorstation und Khaindare in erhöhten Positionen (einer alten Bastion, der Schildstation und einer Ruine). Da dort die größte Konzentration urbanen Geländes war, kamen noch mehr Gardisten, ein Runenlesergefolge mit einem Runenpropheten, und im Schutz der Void-Schilde der Station der Court of the Phoenix (also die Phönixkönige mit Avatar als Oberkommando, wobei ich noch Eldrad Ulthran anschloß) direkt an die Front. Und weil ich konnte noch 20 Banshees direkt davor. Ganz außen wurden die sechs Serpents mit den 50 Asuryans Jägern und einem Trupp Feuerdrachen (ich spiele die aus Prinzip in 10er-Trupps...weil das um Längen effektiver ist als in 5er -Minitrupps...mMn natürlich nur ...^^), plus ein 10er-Mob Warpspinnen aufgestellt.
Davor hatte ich noch meine Psikräfte ausgewürfelt. Das verdient eine eigenständige Betrachtung. Ich bin kein Freund von Telepathie. Ich halte die geringe Chance auf "Unsichtbarkeit" für nicht wichtig genug, um dann den anderen Kram zu kriegen...abgesehen von der Primariskraft ist der Rest nur bedingt brauchbar. Und weil ich davon so (wirklich) gar nichts halte, war das eine perfekte Gelegenheit, nachzuprüfen (mal wieder muss ich sagen) ob meine Ablehnung begründet ist. Ich hatte einen Psioniker Stufe 4 und 5 Psioniker Stufe 3. Den 1er-Spruch hab ich gar nicht erwürfelt. Unsichtbarkeit genau ein (1!) mal. Nicht dass ich nicht vorher wusste, dass es ne bescheuerte Idee war! Aber ich wollte es ja so. . Ich würd damit leben und bestimmt auch mit Psi was anstellen können...aber Hölle vermißte ich die regulären Eldarkräfte schon jetzt!
Mit einem unguten Gefühl gab ich bekannt, dass ich mein Phantasma einsetzen würde (eine Runde Schleier für die Armee), nachdem ich noch meine Ranger infiltrieren ließ, so gut es ging.
Als nächstes stellten die Tau auf. Die Bunker (drei Stück) wurden von XV88 besetzt, die diversen Ruinen von Spähern bis zum abwinken, dazu einige Feuerkrieger hinter Aegislinien. Und weil sie es konnten, setzten sie mir auch noch knapp 10 Teufelsrochen mit noch mehr Feuerkriegern vor die Nase. Und weil sie es außerdem konnten, zwei eklige Hammerhai-3er-Formationen in den Schutz einiger Voidshields. Sah unschön aus...entschieden zu viele große dicke Gewehre, deren Geschäftsende in meine Richtung zeigten. Nur, das war eigentlich nicht viel. Dass die Kroot in Reserve waren, damit hatte ich gerechnet, auch mit den Krisis. Aber da stimmte was nicht und mein ungutes Gefühl verstärkte sich.
Zu Recht! Die Jungs begannen, ihre taktischen Optionen auszuspielen. Als erstes klauten sie mit die Initiative auf die 2+. Danke auch. Dann eine perfekt geplante Strategie, ergo reguläre Reserven schon im ersten Spielzug. Und zwar gleich mal einen vollen Jagdkader (dicke Formation) und das dank "Flankenangriff" von einer beliebigen Spielfeldkante. Dazu ihre Schocktruppen dank "Zielkoordinaten" ohne Abweichung. Jo, saubere Sache das... . Zur Sicherheit spielte ich also gleich meine Option "Schildgenerator" aus, was mir auf der linken Flanke wenigstens ein paar Dinge vor ihrem Beschuß schützte. (in 6" zum Marker dürfen sie meine Einheiten ne Runde lang nicht beschießen).
Die nächste Stunde verbrachte Masteroperator dann damit, seinen (großen) Jagdkader direkt in meinem Rücken zu platzieren und mir (viel zu viele) Krisis an unangenehme Stellen zu schocken. Und Mindblaster machte bei letzterem fleißig mit. ...Fortsetzung folgt...ich muss jetzt duschen und dann geht unser Spiel weiter...bis heut Abend...