[WFB] Schlachtberichte aus der Alten Welt

  • joa ich kann euch beruhigen es sind definitiv weitere Spiele in Planung somit ist also alles io. Und ich muss sagen das unser Merrhok hier definitiv wieder uns einen tollen Tag beschert hat. Und sollte es klappen erwartet und alle nächstes Jahr ein noch größeres Event. Wenn nicht wird es immerhin wieder ein Spiel geben wie dieses! Soviel ist sicher und das ist versprochen.

    alea iacta est

  • [Bald in diesem Theater... ]



    Während sich in den Tälern der Frühling seine Bahnen zu brechen begonnen hatte, unzählige Blüten in einem Meer aus sattem Grün ihre Köpfe gen Sonne reckten und das Wasser der Bäche geradezu spielerisch vor sich hin plätscherte, waren die Gipfel der Berge noch immer in ein strahlend helles Weiß gehüllt.




    Nur langsam begann das Eis zu schmelzen und der zuvor pulvrig trockene Schnee verwandelte sich allmählich in einen triefenden Matsch.


    Die vormals durch Morghur Schädelmeister und Ghorhok Bronzehuf geeinten Tiermenschen Herden begannen sich mehr und mehr zu versprengen. Während einige von ihnen damit beschäftigt waren zu brandschatzen und die Opfer der vorangegangenen Schlacht zu verschlingen, hatten wieder andere - wenn sie nicht gerade mit den Zwergen der nahegelegenen Minen ins Gefecht gingen - sich ihrem Raubtierinstinkt hingegeben und die in die Berge fliehenden Truppen verfolgt. Unter jenen Behuften waren die aufstrebenden Häuptlinge Ghoron Bluthand, der mit dem Kommando betraute Merrhok Kopfjäger, Hurrlok der Berührte und Kwurhgor Bluthorn.




    Die abgeklärteren unter den Caprigors bemerkten schnell, dass ihre Streitwagen und ähnlich schweres Gerät Schwierigkeiten beim manövrieren im Schneematsch auf dem Hochplateau haben würden und so beschränkten sie sich in erster Linie auf Hufvolk, sowie solcherlei Biester denen der Untergrund - wenngleich eisig kalt - keine allzu großen Probleme bereiten sollte. Trotz dieser Einschränkungen waren die Gors und Ungors der beteiligten Klans voller blutdurstigem Tatendrang und folgten den Ausdünstungen ihrer Beute bis hin zum Ort des vermeintlich finalen Gefechts.


    Wenn die Götter willens wären, gäbe es auch dieses Mal wieder ein (blut-)rauschendes (Schlacht-)Fest!



    [Fortsetzung folgt... ]



    • Offizieller Beitrag

    "Tod im Schnee"


    Warhammer Fantasy - 5. Edition

    [Letztes Gefecht - 1,600 Punkte Imperium & Hochelfen gegen 2,000 Punkte Tiermenschen]



    Als die Ungors das Hochplateau erreichten, konnte selbst die Kälte ihre feinen Nasen nicht darüber hinwegtäuschen, dass etwas hier nicht stimmte. Wo sie Kurzbeine erwartet hatten, roch es verdächtig nach Spitzohren und auch die Weichbäuche, welche sich in den Ruinen des Gipfels verschanzt hatten, waren andere als sie zuvor noch gewittert hatten. Alles sah danach aus, dass diesmal sie selbst in eine Falle gelockt worden waren.


    In der Tat hatten sich imperiale Überlebende der Schlacht auf der Waldlichtung zusammen mit ihren elfischen Verbündeten hier in den Hinterhalt gelegt und darauf gewartet, dass die Averländer die Herden hier her führen würden, um blutige Rache für das Massaker an ihren Kameraden zu üben. Für die Menschen würde Richard von Stetten das Oberkommando über den Einsatz haben, während die Elfen von Turin Lanzensturm angeführt wurden.


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    Als klar wurde, dass sich der Feind unmittelbar vor ihnen in der Dunkelheit befinden musste, befahl Merrhok die Beute einzukreisen. Die Ungor würden über die linke Flanke kommen, während Hurrlok und die Schwarzhufe sich von rechts heranpirschten.


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    Kaum waren sie auch nur ansatzweise in Position, donnerten zwei riesige Kanonen von der Anhöhe im Zentrum des Plateaus aus los und spuckten tödliche Ladungen in die Reihen der Behuften. Zeitgleich entflammte ein Feuer direkt über jener Position. Vielleicht würden sich ja die Tiermenschen wie Motten zum Licht locken lassen?



    Ghoron sah sofort rot und spornte seine Schänder an ihm zu folgen. Merrhok konnte dem rasenden Gorhäuptling nicht ohne weiteres die Führung über den Angriff überlassen und scheuchte Ghorhoks Menschenhäuter Garde, welche für diese Schlacht unter seinem Kommando stand, hinter den Schändern her.


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    Zeitgleich zeigten die Harpien, welche den Tiermenschen Rudeln gefolgt waren, dass die Idee mit den Motten und dem Licht gar nicht so weit hergeholt war, als sie aus luftiger Höhe auf den Felsvorsprung nieder gingen.


    So hatten sich das die dort befindlichen Kanonen Teams sicher nicht vorgestellt, als die Flammen - welche ihnen bessere Sicht auf ihre Ziele bescheren sollten - plötzlich wild kreischende Unwesen vom Himmel her in ihre Reihen gelockt hatten. Mit Klauen und Zähnen gingen die dunklen Schwestern (wie die Harpien unter den Behuften genannt wurden) auf ihre Opfer los und ein erbitterter Kampf entbrannte.



    Die Ungors sahen wie die Rattenschwärme an ihrer Seite sich einen Weg über das Eis zu bahnen begannen und folgten den flinken Nagern sogleich um einen felsigen Vorsprung herum, direkt in die Arme der dahinter wartenden Elfen.



    Als die Speerträger am Fuße der Felsanhöhe die johlenden Gors auf sich zukommen sahen, taten sie das einzig sinnvolle und positionierten sich an einem Engpass, flankiert von ihren Musketenschützen, um der Wucht des ersten Angriffs zu begegnen. Ihre Schwertkämfer Abteilung positionierte sich direkt hinter ihnen, um ihren Kameraden den Rücken zu stärken.


    Ghoron hatte absolut keinen Sinn für solche taktischen Winkelzüge und preschte wutentbrannt auf seine designierten Opfer zu, entschlossen ihnen ihre Köpfe zu Füßen zu legen. Wenige Momente später schmetterten er und seine Gors mitten in die Reihen der Speerträger.



    Rohe Gewalt entlud sich inmitten der tapferen Staatstruppen und Gliedmaßen flogen in hohem Bogen durch die Luft. Der penetrante Geruch von Eisen und die Schreie der Sterbenden stachelten die Gors nur noch mehr an. Mit ihrer schieren Masse rollten sie geradezu über die Menschen hinweg und brachen deren Formation entzwei.


    Nun stellte es sich als klugen Schachzug heraus, dass die Schwertkämpfer den Rücken der Brudereinheit gedeckt hatten. Denn während diese ihr Heil in der Flucht suchten, fingen nun die Schwertkämpfer die Wucht des Tiermenschenangriffs ab.



    Während im Zentrum der alten Ruinen Stadt mehr und mehr Blut den weißen Schnee zu färben begann, folgten auf der linken Flanke die Ungors den Ratten geradewegs in die Arme der Elfen.


    Wenig beeindruckt von der Ungezieferflut, welche da auf sie zurollte, legten die arroganten Bogenschützen auf die Rattenschwärme an und schossen zielsicher eines um das andere der Nagetiere aus der Masse heraus. Das Quieken der sterbenden Tiere provozierte die perplexen Ungors dermaßen, dass sie enger zusammenrückten, um sich mental auf den Angriff vorzubereiten. Als auch die letzte der Ratten schließlich unter dem Stiefelhacken eines der Elfen zugrunde ging, konnten sich die Ungors nicht mehr halten. Laut blökend setzten sie sich in Bewegung. Wie auf ein Signal hin, trat nun eine ganze Einheit von Seegardisten aus dem Schatten der restlichen Bogenschützen und baute sich in breiter Reihe auf. Während einige von ihnen bereits ihre Speere in Position brachten, schoss der Rest von ihnen Pfeilsalven in den unförmigen Pulk von Behuften. Fünf Ungors fielen tot in den Schnee, während der Rest von ihnen sich den Spitzohren entgegen warf.



    Keiner der kleineren Tiermenschen würde die Konfrontation mit den Gardisten überleben. Jene die nicht unmittelbar der perfekt ausgeführten Regimentstechnik der Elfen zum Opfer fielen, nahmen die Bocksbeine in die Hand und traten die Flucht an. Aber die Elfen waren einfach schneller und machten sie alle an Ort und Stelle nieder, ganz so als spiele es gar keine Rolle, dass die unzivilisierten Raufbolde ihnen zahlenmäßig deutlich überlegen gewesen waren.


    Auf der rechten Flanke hatten Hurrlok und seine Schwarzhufe endlich die weiten des offenen Geländes überbrückt. Unter dem Feuer der Kanonen hatten sie einige Treffer einstecken müssen, aber ihre Entschlossenheit geriet nicht ins Wanken und so erreichten auch sie einen künstlichen Engpass am Rande der Ruinen, wo bereits eine Einheit Hellebardenträger mitsamt ihrer Musketen Abteilung auf sie warteten.



    Auch hier kam das Aufeinanderprallen beider Seiten geradezu einer Erlösung im Angesicht unerträglicher Anspannung gleich. Zumindest im ersten Moment. Aber dann begann auch hier das Sterben.


    Erbarmungslos hieben die Behuften auf die tapferen Staatstruppen ein. Blutige Wunden klafften und die Gors heulten euphorisch in Erwartung des großen Fressens. Die Hellebardiere hielten nicht lange stand und traten den Rückzug an. Die Behuften wollten sie gerade verfolgen, da warfen sich ihnen die Musketenschützen todesmutig entgegen.

    Hurrlok tobte und hieb zwei von ihnen mit seiner mächtigen Axt nieder. Entmutigt ließen nun auch die Schützen alle Hoffnung fahren und rannten so schnell sie konnten. Aber die Schwarzhufe waren schneller und holten nicht nur sie sondern auch noch die Hellebardiere ein. Das große Fressen hatte begonnen.


    Während die Harpien die letzten Kanoniere niedermachten, schickte sich der General der Menschen, zusammen mit seinen Schützenreitern, dazu an die kreischenden Scheusale niederzumachen. Als jene aber sogleich die Flucht antraten und er die Todesschreie der sterbenden Hellebardiere im Rücken seiner Einheit wahrzunehmen begann, besann er sich eines besseren und ritt um die marodierenden Schwarzhufe herum. Dabei ließen seine Männer mehrere Schüsse aus ihren Pistolen auf die Gors niedergehen und strecken einen der gehörnten Hünen nieder.



    Im Zentrum der Ruinenstadt hatten Ghoron und seine Schänder mit den Schwertkämpfern indessen kurzen Prozess gemacht. Während die Abteilung von Musketenschützen das Weite suche, hatten die sterbenden Schwertkämpfer den Speerträgern noch eine letzte Chance erkauft ihren Mut wiederzufinden. Beflügelt von schierer Verzweiflung standen sie nun mit dem Rücken zur Wand und senkten die Schäfte ihrer Waffen in Erwartung des kommenden Angriffs.



    Wie Priester des Todes kamen die Schänder über sie und hackten die letzten Überlebenden der Einheit in Stücke. Missmutig und nicht ohne Abscheu mussten die Elfen aus einiger Entfernung zusehen wie die Stellung der Menschen völlig überrannt wurde.



    Die Pistolenreiter, samt ihres Anführers, gingen nun auf sichere Distanz. Es brauchte keinerlei Überzeugungsarbeit mehr, dass hier heute kein Sieg mehr zu erringen war. Stattdessen sollten sie sich zurückziehen, neu formieren und an einem anderen Tag erneut kämpfen.


    Merrhok, welcher heute noch kein Blut hatte kosten dürfen, weil Ghoron und seine Anhänger ihm und den seinen permanent den Zugang zum Fleisch ihrer Feinde verwehrt hatten, wollte es nun ebenfalls noch einmal wissen. Er hob seine Klingen zum Zeichen des Angriffs auf die noch verbliebenen Musketenschützen und glaubte seinen Augen nicht, als diese sich mir nichts dir nichts in den Schutz der Ruinen flüchteten.



    Innerlich sein Glück und die Götter verfluchend, befahl er seinen Gors wieder kehrt zu machen. Es würde viel zu lange dauern die verstreuten Weichbäuche in diesem Geröll zu finden und einzeln niederzumachen. Viel mehr Ehre läge sicher in der Verfolgung ihres Anführers, welcher noch immer in seinem Sattel saß und den Geruch der Angst verströmte.


    Zur gleichen Zeit glaubten die Elfen ihren Augen nicht zu trauen. Es schien ihnen unbegreiflich, wie die Menschen einen so simplen Hinterhalt für ihre Feinde hatten zu einer Todesfalle für sich selbst ausarten lassen können. Sie waren geschlossen davon überzeugt ihren Teil getan zu haben und dachten nicht einmal daran den verängstigten Musketenschützen zu helfen. Nicht einmal als die Gors allesamt kehrt machten und nur noch die Harpien versuchten die letzten Schützen auseinanderzunehmen.



    In ihrer Verzweiflung fassten sich zwei der Musketiere ein Herz und schossen eine der Harpien nieder. Die feigen Flatterschwestern stoben daraufhin sogleich auseinander und ließen die Herzen der lädierten Menschen erneut höher schlagen.



    Die beiden anderen entluden ihre Musketen ebenfalls noch in Richtung der flüchtenden Harpien und ernteten einen jämmerlichen Schmerzensschrei. Sogleich stimmten die anderen beiden jubelnd ein, bevor sie sich eines besseren besannen und ihren Rückzug durch die Ruinen antraten.



    Wütend fand Merrhok sich inmitten der blutigen Überreste jener Männer wieder, welche Ghoron und seine Schänder in ihrer blinden Wut niedergemäht hatten. So hatte er sich sein Kommando über die Herde gewiss nicht vorgestellt. Ghoron würde nicht nur ihm gegenüber nun einen neuerlichen Höhenflug in Sachen Machtgelüsten haben, auch Ghorhok Bronzehuf müsste sich abermals mit dem Emporkömmling auseinandersetzen und ihn entweder in die Schranken weisen oder ihm Platz an der Spitze der Herden machen.


    [Aber das ist eine andere Geschichte.]

  • DAS ist das Hobby.. 1000 Dank für diesen Bericht. :O  <3 :!:

    "Der Ghorgor im Wald ist ein schrecklicher Alb, sein gewaltiger Hunger bereitet Vater stehts Kummer. Denn er wird niemals satt und frisst kein Blatt, sondern Mutters Kinder und Vaters Rinder."

    - Beliebter Kinderreim in der Umgebung des Drakenwaldes -

  • "Nach Karak Azgaraz"


    Warhammer Fantasy - 5. Edition

    [Offene Feldschlacht - 2,500 Punkte Goblins gegen 2,500 Punkte Bretonen und Zwerge]




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    Nachdem Bertrand die Zivilbevölkerung der Burg Sanglac in die Landeshauptstadt Parravon evakuiert hatte (*) und dabei selbst von einem grausamen Goblin König verschleppt wurde, war es an Antoine Rochefort, dem Vicomte de Sanglac, die Flucht jener zu decken die sich nicht selbst verteidigen konnten und es mit den Grünhäuten aufzunehmen, welche noch immer in Massen auf die Festung einstürmten, als wären ihnen ihre Verluste gleich und es gäbe irgend etwas zu erringen, was sich hinter den Mauern der Feste vor den Augen der Welt verbarg.


    Als die Stellung schließlich nicht mehr zu halten war, empfahlen die ortsansässigen Zwerge einen Ausbruch nach Karak Azgaraz. Die Bergfeste des dort amtierenden Königs wär näher als der Hof des bretonischen Barons und mit etwas Glück auch weniger stark umkämpft. Schließlich zogen die verbliebenen Verteidiger los und wagten den Weg über den Bergpass. Schnell berichteten Späher jedoch, dass es vor den Toren ebenfalls zu Kampfhandlungen gekommen war. Und so beschloss man das Angebot einer Gruppe von Prospektoren anzunehmen, einen Weg durch die Höhlen zu nehmen, der sie zu einem der versteckten Seiteneingänge führen sollte.


    In den Höhlen angekommen, waren die Vertriebenen aber auch hier nicht allein. Aus der Dunkelheit war ein weiterer Goblin König heraufgekrochen. Beseelt vom Hass auf die Dawi und unterstützt durch dunkle Magie der übelsten Sorte, trieben seinen Heerscharen riesige, furchteinflößende Trolle vor sich her und schon bald trafen die beiden Gruppen in einer der größeren Kavernen aufeinander.




    Beide Seiten zauderten nicht lange und versuchten sofort Druck aufzubauen. Die Bretonen, selbst bereits um den Großteil ihrer Ritterschaft beraubt, entfesselten alles an Beschuss was sie nur aufbringen konnten. Erst nur auf Verdacht in die Schatten hinein, aus denen schon bald danach die Meuten aus Grünlingen und Trollen hervorbrachen.


    Die Goblins selbst setzten ein Katapult ein und schleuderte einige ihrer Artgenossen über die Köpfe der anderen hinweg in die Reihen des Feindes. Einer von ihnen schlug mit derartiger Gewalt in eine Gruppe Bogenschützen ein, dass er fünf von ihnen mit sich in den Tod riss.



    Alarmiert, befahl Khorin Halbhand, seines Zeichens Zwergen Thain, der Besatzung einer leichten Kanone sofort das Feuer auf das Katapult zu eröffnen, bevor dieses noch eine Massenpanik in den Reihen der Menschen auslösen könnte.



    Bolzen und Pfeile surrten durch das Halbdunkel, welches allerorts durch leuchtende Pilze erhellt wurde. Aus den Tiefen drangen immer mehr Goblins hervor. Einige ritten auf blutdurstigen Wölfen, wieder andere auf ekelerregenden Spinnen, welche den unwegsamen, stark zerklüfteten Boden mit Leichtigkeit meisterten, und schließlich sprangen einige von ihnen auf roten Springbällen oder etwas gerartigem heran. Antoine hatte so etwas wie letzteres noch nie gesehen und betrachtete die Szenen vor sich mit argwohn.


    Die ersten Wölfen gingen unter jaulen nieder. Aber den Großteil der tödlichen Projektile mussten die Trolle einstecken. Einige von ihnen fielen im Geröll der unterirdischen Hallen, während ihre Artgenossen bereits wie Nadelkissen gespickt ihren Verletzungen trotzten. Schritt um Schritt kamen sie näher.



    Als schließlich auch ein Streitwagen in das gedämpfte Licht der lumineszierenden Pilze gerollt kam, machte Antoine seine Reiter bereit und gab letzte Instruktionen.




    Als hätte er die Gedanken den Bretonen gelesen, machte sich der Meisterschamane der Goblin Armee daran seine dunklen Künste anzuwenden. Unter wildem Gekeife beschwor er die Mächte seiner garstigen Götter und aus dem Schatten an der Höhlendecke schoss mit einem Mal eine riesige, grünlich leuchtende Hand hervor und packte den Mob des Schamanen wenig sanft um ihn weit in die Mitte des Schlachtfeldes zu schleudern.



    Die Falle des hinterlistigen Grünlings war gestellt und Antoine ließ sich nicht zweimal bitten mitten hinein zu galoppieren.


    Der Schamane wusste, dass die Reiterei der Bretonen nicht wiederstehen könnte und hatte einen Plan ausgekocht, in welchem er gedachte dem Herrn der Menschen das Lebenslicht auszublasen.



    Diese Hinterhältigkeit wäre Antoine auch fast zum Verhängnis geworden, hätte er nicht mit der Arglist der Grünlinge gerechnet.


    Er brüllte dem Meisterschamanen eine Herausforderung entgegen, welche dieser bereitwillig annahm und scheine Schädelkeule schwang. Aber als der berittene Recke sich über dem Grünling aufbäumte, verließ diesen plötzlich die diebische Verfreude und wich blankem Entsetzen. Die Waffe in seinen Händen zerbröselte plötzlich und er fühlte sich schwach wie noch nie zuvor. Es war Antoines Klinge, welche jegliche Magie aus den Artefakten in ihrer Umgebung saugte. Das durfte nicht sein!



    Gleich einer heißen Klinge die durch Butter gleitet, schnitten sich die Ritterlanzen ihren Weg durch die Goblin Horde. Es war ein Blutbad und jene Goblins, welche nicht unter den Hufen der Pferde zertrampelt oder von Lanzen aufgespießt wurden, flüchteten umgehend in die Schatten der Höhle. Der Oberschamane löste sich gerade noch im letzten Moment in einer schwarzen Rauchwolke auf.


    Und plötzlich war da wieder dieser Streitwagen, wegen dem sich die Ritter eigentlich in Bewegung gesetzt hatten. Antoines Bauch fühlte sich an als habe er sich verknotet. Irgend etwas an dieser Szene kam ihn nur allzu vertraut und dennoch gänzlich falsch vor.



    Mit einem Mal ging alles rasend schnell. Während der Streitwagen mit wirbelnden Sensen in die erste Ritterlanze schmetterte, kamen aus den Schatten zu ihrer Linken Rote Springbälle mit riesigen, reißzahnbewehrten Mäulern und Goblin Reitern auf ihren Rücken gesprungen. Letzteres wirkte für den Moment lediglich grotesk und wenig gefährlich. Aber als der erste jener Springbälle einem der stolzen Rösser den Kopf abriss und sich sogleich wieder in die schattigen Höhen des Höhlengewölbes katapultierte, gab es ein jähes Erwachen. Zeitgleich schnetzelte der Streitwagen sich seinen Weg durch die Ritter. Antoine wich aus und hieb auf die Wölfe unter ihrem Joch ein. Der Wagen hatte sich in einer der vielen, tiefen Furchen im Höhlenboden verkantet und war nun gänzlich seiner Mobilität beraubt. Unter kläglichem Geheul gingen die Zugtiere nieder, aber die roten Ungetüme dezimierten währenddessen weiter kontinuierlich den bretonischen Schwertadel.




    Antoine ließ nicht nach und hackte auch den letzten Goblin nieder. Aber jene springenden, hüpfenden Monströsitäten vermochte auch er nicht zu erwischen.


    Zur gleichen Zeit hatten die Zwerge die Katapulte ausgeschaltet und weiter die Trolle unter Feuer genommen. Sie sahen in welcher prekären Situation sich die Reiterei befand, konnten aber nicht verhindern, dass jene von den überlebenden Trollen eingekreist wurden, während sie verzweifelt um ihr Leben kämpften.


    Schließlich hatten sich die Ritter ihrer Feinde erwehrt und während der einfache Landadel sein Heil darin suchte nach vorn zu preschen, stellte Antoine sich mit dem Mut der Verzweiflung den Trollen entgegen, welche auf ihn und die verbleibenden zwei Gralsritter zustürmten.

    Gerade hob er die Klinge, um dem Aufprall des gegnerischen Haufens zu begegnen, da schoss eine jener roten Höllenausgeburten von oben herab und riss seine Stute nieder. Die Klauen drangen tief in den Nacken des stolzen Rosses und es ging unter erbärmlichem Wiehern in den Staub. Antoine selbst stürzte seitlich von seinem Reittier und konnte gerade noch verhindern, dass sein Bein unter der Last des Pferdes zerschmettert würde. Kaum aus dem Weg gerollt, fiel er in eine der pechschwarzen Klüfte am Boden und es wurde duster um ihn.



    Sich des Schicksals ihres Kameraden nicht gewahr, nahmen die beiden verbliebenen Ehrenadligen den Angriff der Trolle an und wurden regelrecht zermalmt.


    Sogleich begannen einige der Bogenschützen ihre Posten zu verlassen, als könnten sie allein ihr Heil in der Dunkelheit der Höhlen suchen. Aber ein beherzter Schrei von Khorin Halbhand und dem Knappen Gaston brachte sie im Handumdrehen wieder zur Vernunft.



    Da draußen wäre nur der sichere Tod. Sie würden hier gemeinsam stehen und kämpfen... oder untergehen.


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    Khorin nahm einen tiefen Schluck aus seinem Humpen, reichte ihn einem der bretonischen Knechte, welcher seinerseits einen kräftigen Schluck bitter nötig zu haben schien, und zwinkerte ihm zu, "Solange wir seinen Leichnam nicht gefunden haben, ist er nicht tot!"

  • Wie immer ein vortrefflicher Schlachtbericht! Es war schön das ihr da wart auf das es dieses Jahr vllt ein weiteres Mal klappt.

    Vielen lieben Dank euch beiden auch für die Aufnahme der weiten Reise.

    alea iacta est

  • Neithan Danke für das Spielerlebnis und dafür, dass du geholfen hast die Geschichte weiterzuerzählen. War echt nett dass du mich aufgegabelt und mitgenommen hast.


    Ach, und vergiss nicht dir die Fanatics nachschicken zu lassen! ;)


    Masterpainter Danke für die Spielgelegenheit, die Getränke und das Übernehmen der Zwerge während der Schlacht! Es war mir (wie immer) eine Freude! :)

  • Da fiebert man gerne und richtig mit. Danke, ich lese diese Form von Schlachberichten immer sehr gern. Das ist Fantasy-Wargaming in seiner schönsten Form und ganz nach meinem Geschmack.

    Manchmal hat man Pech beim denken!

  • Merrhok Danke Dir für das Treffen auf dem Feld der Ehre, den schönen Schlachtbericht und die guten Unterhaltungen auf der Fahrt.

    Die meisterhaften Fotos wissen ebenfalls zu gefallen. So hübsch habe ich meine Modelle noch nie sehen dürfen. :alien:


    Masterpainter Der Dank gilt natürlich auch Dir als unserem Gastgeber. Es hat mich sehr gefreut und ich komme gerne wieder.