Age of Sigmar End Times

  • Ich bin grade dabei nach einem gemütlichen Urlaub ein bisschen Hobby-catch-up zu betreiben, und bin dabei über einen, wie ich finde, höchst interessanten Artikel gestolpert, den ich dem Publikum hier nicht vorenthalten möchte. Ich hab lange überlegt, wo am besten zu posten wäre - Gerüchteküche erschien mir falsch, und da ist schon genug offtopic, und das AoS Unterforum erschien mir zu aggressiv - AoS fans aufgepasst, das wird ein sehr negativer Post.


    Der gute Hastings hat BolS ein längeres Interview gegeben, das ich hier nur beiläufig erwähnt gesehen habe. Es ist eine ziemliche Textwand in englisch, was hier evtl einige Leute abschrecken könnte, daher hab ich mir die Mühe gemacht das auf deutsch zu übersetzen (ist auch eine kleine Übung für mich, Deutsch aufbessern geht immer.)


    Quelle. Anmerkung: Ich halte relativ wenig von Bell of Lost Souls. Aber genau wie man nicht drum herumkommt anzuerkennen dass GW die besten (qualitativ) Miniaturen herstellt, kommt man auch nicht drum rum zuzugeben dass BolS eins (wenn nicht das) grösste und bestvernetzte Forum zum Thema TT ist.


    (anm.: Frei und nicht 100% wortwörtlich übersetzt, zum Lesefluss. Preise von Britischen Pfund in Euro umgeschrieben, weil ich zu faul bin mir das GBP Symbol auf die Tastatur zu legen oder Pfund auszuschreiben.)


    Age of Sigmar vs Warhammer FB - Ausgaben (mehr eine Analyse des Models Age of Sigmar).


    Stellen wir uns vor, die Kosten für die Entwicklung einer Box betragen 5€. Die Produktion für eine Box beträgt 1€. Der Verkaufspreis am Ende beträgt 10€. Das würde bedeuten, wenn ich eine Box verkaufe, dann mache ich einen Gewinn von 4€. Verkaufe ich 2 Boxen, dann mache ich bereits 13€ Gewinn, denn die Entwicklungskosten kriege bezahle ich nur ein mal. Ganz klar - mehr verkaufte Boxen = höherer Gewinn.


    Hier wurde GW gierig. Anfangs hielt sich das noch in Grenzen, aber zum Ende von WHFB hin wurde der einstieg allein schon aus finanziellem Grund schwieriger.


    Eine normale Einheit für WHFB war locker 40 Mann groß, das bedeutet meistens 4 Boxen, nach dem vorherigen Modell, abzüglich 4€ Produktionskosten und 5€ für die Entwicklung bleiben mir also von 40€ 31€ Profit. 7.75€ pro Box.


    Jetzt schauen wir uns AoS an, wo Einheiten eher klein sind (daumen hoch von mir), da es sich um einen Skirmisher handelt, sind Einheiten deutlich kleiner. 10 - 20 Mann vllt. Gehen wir von vergleichbaren Kosten aus (und wieso sollte man das auch nicht, wer mir erzählen will dass AoS Boxen wundersamerweise billiger oder teurer in der Herstellung sind als WHFB Boxen wird ab sofort genau so ernst genommen wie Trump.) Haben wir bei 2 verkauften Boxen 20 Euro Einnahmen, abzüglich 7€ Produktion und Entwickling, 13€ Gewinn - 6.50€ pro Box.


    Hier kommt das Problem: Man muss entweder:


    A) Mehr verkaufen um den alten Gewinn weiterhin einzufahren, was aber schwierig ist, denn ein Skirmishsystem stimluliert weniger zum wiederholungskauf, oder
    B) den Preis erhöhen. Auf 12 Euro pro Box, in dem Fall, um grob den gleichen Profit zu fahren.


    Im letzten GW Halbjahresreport berichtete uns Nottingham allerdings von gesunkenem Umsatz, trotz gestiegenen Preisen, was das Buisnessmodell unmöglich zu erhalten macht. Entweder verkauft man sehr wenige Boxen für einen sehr hohen Preis, man reduziert die Entwicklungskosten, was meistens leidende Qualität zur Folge hat, oder man findet wieder Wege mehr Produkte an einzelne Kunden zu vertreiben. Ein ziemlicher Teufelskreis, wie man sieht, der uns quasi zurück zum Scheitern von WHFB führt. Ohne verbesserte Verkäufe kann GW entweder den Support für AoS nicht fortführen, oder hat am Ende eine (vermutlich sehr kleine) Community, die bereit ist wirklich jeden Preis zu bezahlen. Beides ist ungünstig für Wachstum und Nachhaltigkeit.


    Age of Sigmar - Beliebtheit.


    (Anm.: Fragestellung von BolS eingefärbt)
    AoS verkauft sich schlechter als Warhammer, die Beliebtheit ist geringer, wenn GW nicht mehr Spieler erreichtund leute zum spielen (und kaufen) kriegt, glaubst du dass GW AoS lange supporten wird, wenn es weniger Geld bringt als Warhammer?


    Da haben wir die Ursache für die '3 Wege zu spielen', GW muss versuchen einen größeren Markt zu erschliessen, weil der Markt auf den sie es abgesehen haben nicht genug Geld bringt. Wir haben ein Profit Warning an die Teilhaber, trotz zwei extrem gut gelaufener Releases (Battle of Calth und Deathwatch: Overkill) und einger gut gelaufener 40k releases. Das allein sollte auch dem eingefleischtesten Fan zeigen dass AoS gewaltig hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist. (Hastings benutzt hier den ausdruck 'tanked' - gesunken oder schiefgelaufen, ich hab mich für eine etwas höflichere Variante entschieden.)


    Persönlich mag ich AoS nicht. Ich würde mir aber nie irgend was aus den Fingern saugen nur um meinee eigene Meinung zum Ausdruck zu bringen. Wie ich bereits zuvor erwähnt habe, min Bruder hat sich das Spil gekauft und mag es sehr (auch wenn er sich schwertut Gegner zu finden). Ich berichte von schlechten Verkäufen, und es gibt viele Hinweise, die das Unterstützen. Hier ein paar Beispiele:


    Die meisten Umfragen, die man zum Thema AoS startet, fallen zu 80% negativ aus (das erscheint mir persönlich etwas stark negativ... müsste man in einem der großen evtl mal wieeder versuchen)
    Das Spil selbst, Warhammer und mancherorts auch 40k sind von Spieleclubs aufgegeben worden (kann ich persönlich in vier Spielegmeinden bestätigen)
    Viele Einzelhändler berichten von noch vorhandenen Anfangsbeständen.
    Limitierte Bücher verkaufen sich nicht, auch in geringeren Auflagen, wohingegen WHFB limitierte Produkte manchmal in Stunden ausverkauft hat.


    Es gibt noch mehr Anzeichen, die damit einhergehen, aber ich dneke ich habe mich zu Genüge ausgeführt (er sagt hier 'ich kann wohl kaum bemüht werden zu rechtfertigen dass ich akurat berichte in wie weit/dass AoS sich schlecht verkauft, was mir irgend wie sehr arrogant vorkam... bei aller Liebe.)


    Nebenher, für die die fragen: Ich habe keine Informationen wie gut oder schlecht genau sich welches Produkt verkauft hat, aber hier sind 2 Dinge die mir impliziert wurden:


    1. WhfB hat vor den End Times noch Gewinn gemacht, aber nicht so viel wie manche Leute sich das erhofft haben. Das ist meiner Meinung nach ironisch, denn die Gründe wieso es wenig Profit machte war, dass es eine zweitrangige Position hinter gewissen gutgerüsteten Kriegern abgeschoben wurde - was, wenn man deren Beliebtheit bedenkt, nicht ganz unlogisch ist. Das, und die Einstiegskosten. Für letzteres trägt GW ganz allein die Verantwortung. Kosten für eine komplette Armee waren gegen Ende von Warhammer obszön, mit teilweise gut über hundert Euro für eine einzelne Einheit, was pervers ist, grade wenn man die vielen Alternativen bedenkt, die es gibt. Was hier einfach unverzeilich dämlich ist, dass es eine deutlich einfachere Alternative gegeben hätte, und zwar ein Einstiegslevel-Skirmishsystem für Warhammer zu erschaffen, die Leute kaufen die exakt gleichen Figuren die für WHFB produziert werden, was bedeutet dass die Entwicklungskosten für Figuren gleich bleiben. Jede 'alte' auf diese Weise verkaufte Box ist extra Profit. Und sobald sie ein paar kleine Einheiten im Skirmisher haben und blut geleckt haben steigen sie auf das größere System um. Eine sachte Herangehensweise, statt alles auf einmal in einem großen Hit verkaufen zu wollen/müssen.


    (Anm. von Mir: Was jetzt natürlich gerne als Argument dagegen kommen würde, dass das funktioniert, ist, 'was wenn die Leute alle beim Skirmisher bleiben?' Antwort: Würden sie nicht. Ein Teil, ja. Aber viele standen und stehen immer noch auf Massenschlachten. Es geht einfach darum, die gleichen Figuren einem breiteren Publikum zugänglich zu machen, ähnlich wie Apocalypse für 40k, nur eben anders rum. Anreize, das 'große' Spiel zu spielen, kann man einfach schaffen, indem man namhafte Helden und die bösesten Monster für das 'große' Spiel aufhebt. "Naja, Archaon lässt sich nicht dazu herab, mal einfach 20 Krieger in die Schlacht zu führen, ich bitte dich. Wo der hingeht erzittert die Erde unter den stiefeln seiner Armee!" Auch 40k ist für verhältnissmässig kleinere Armeen ausgelegt (gewesen -.-), und Apoc lief trotzdem für die die es wollten, was nicht wenige waren.


    2. AoS Verkäufe sind schlecht, und es hat nirgends auf der Welt eine anständige Verbraucher/Spielerbasis. In manchen Ländern ist es quasi tot, in manchen hat es eine kleine, aber stetig wachsende Community, die aber nicht ansatzweise an WHFB rankommt, auch nicht vor der End Times spitze. Die Reaktion der community war grösstenteils Negativ, was Hintergrund und Regeln angeht (und in vielen Fällen auch Miniaturen.) (Und ja, es stimmt. Negative Meinungen sind oft lauter vorgetragen als positive, und ich denke auch hier ist das irgend wo der Fall. Es ist aber ein Irrtum anzunehmen, dass jeder der schweigt, automatisch positiv gestimmt ist. Es gibt sicher auch einige, die sich einfach stillschweigend abwenden, und woanders ihr Hobbyglück suchen.)


    Normalerweise erleben neue Systeme (von GW) einen regen zuwachs am Anfang, und, zumindest die letzten Jahre, brauchten sie keine Anlaufperiode von einem Jahr um attraktiver zu werden. Das ist nicht AoS's Schuld, sondern einfach ein Mangel an primärer Zielgruppe. Es war nicht für die bestehende Fantasy-Gemeinde gedacht, aber es wurde keinerlei Marktforschung betrieben, wer ein solches neues Produkt denn kaufen würde, und, noch schlimmer, es wurde kaum ausserhalb von GW Kreisen beworben. Das Produkt wurde erst mal nur Leuten vorgeführt, die bereits GW Kunden waren, und diese waren, wie auch viele Leute gerne betonen, NICHT die Zielgruppe (weil sie nich genug Geld bringen).


    Und zum Thema Anlaufperiode, sollen wir annehmen dass alle neuen GW Produkte sowas brauchen? Dann hätte Betrayal at Calth auch (noch) kein Erfolg sein dürfen. Mit 30 Jahren Erfahrung im Tabletopbereich, als Marktführer, sorry, da zieht das Kinderschuhe Argument einfach nicht. GW sollte es besser wissen.


    Ich hoffe ja, dass GW das ganze rumreisst. Aber anhand von schlechten Verkäufen und der sehr frühen Warnung an Teilhaber denke ich, dass es bereits zu spät ist. (Eine Meinung die ich nicht teile, btw.)


    (Anmerkungen von BolS)


    Al das klingt wirklich, wirklich negativ, aber passt genau zu dem, was BolS von Profis aus dem Gewerbe aus Nordamerika gehört hat. Es wird mit Sicherheit einiges an Betriebsschönmalerei kommen, in form von AoS ist was die Spieler wollen. Es hat immer noch das Potential, ein großartiges System zu werden.


    Aber.


    Man kann sicher eins sagen - keine Firma verändert ein gut laufendes Spiel nach nur 9 Monaten so drastisch, ohne dass irgend etwas enorm schief läuft. Die Änderungen die wir jetzt sehen sind Anzeichen für Produktschwäche, nicht Produktstärke. (Anzeichen von Produktstärke wäre mehr vom gleichen). Wenn es von Anfang an so gedacht gewesen wäre, wieso hat man das nicht direkt von Anfang an so gemacht?


    Puuh. Was ein Text. Viel Spaß damit! Und, falls es zu einer Diskussion kommt - bleibt bitte sachlich und höflich. Ich spare mir (weitere) Kommentare und Anmerkungen, wurde eigentlich fast alles gesagt.

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  • Ein sehr interessanter Text der viele Punkte aufgreift und sicherlich für einiges an Diskussionen hier sorgen wird.
    Ich finde ihn jedoch auch sehr stark "eingefärbt". Man hört finde ich heraus, dass der Autor AoS keinen Erfolg gönnen würde, selbst wenn es welchen hätte.
    Die vorgelegte Argumentation ist an sich schlüssig und folgt einem roten Faden. Insbesondere der Teil mit den Entwicklungskosten klingt sehr einleuchtend.
    Jedoch entbehren die angeführten Daten und Statistiken meiner Meinung nach jeder Grundlage.
    Man sollte bedenken AoS ist keine Fortführung von WHFB sondern ein neues System. Von diesem zu erwarten es hätte nach einem Jahr die gleiche Fanbasis (Somit Zielgruppe und Marktanteil) wie WHFB nach (jetzt muss ich lügen aber ich denke das war ein wenig vor meiner Geburt, deshalb:) 30 Jahren (Wikipedia sagt 33) ist einfach völlig falsch. Noch dazu war zu erwarten, dass man die bisherige Fanbasis vor den Kopf stößt. Also muss man erstmal sich seine Fanbasis schaffen. Das Tabletop-Hobby ist nunmal auch kein schnelllebiger Markt, denn jeder Kunde muss in seiner Freizeit Geld Zeit und Lust dafür erübrigen in einem zu anderen Hobbys hohen Maße.
    Ich will damit nicht sagen, AoS ist ein Erfolg (wirtschaftlich gesehen). Ich bin nur der Meinung die Daten nach einem Jahr sind für diesen Markt nicht aussagekräftig.
    Allein aus diesem Grund lassen sie sich immer schön reden vor den Aktionären.
    Deshalb kann man das natürlich so sehen wie Hastings, man könnte jetzt auch loslegen und Versuchen seine Argumente stück für stück zu entkräften (was auf Grund fehlender Daten mangels verstrichener Zeit nicht möglich ist) oder man kommt zu dem Punkt, dass man sagt: Man wird es sehen. Ändern kann man es nicht.

  • Die Argumente des "Schlecht Laufens" sind aber aus dem Dividende-Report vom letzten Jahr zusammen mit aktuellen Releases gekoppelt.


    Womit er Recht hat: GW bewirbt nur intern. Die Stores sollen Neukunden requirieren. Ob das auf Dauer ausreicht? Die aktuelle Kundschaft dort ist eher 40k-Interessiert. Die Fantasy-Gemeinde (nur in den Stores) eher klein.


    Ist es denn sicher, dass GW diese "3 Spiele Art" jetzt schnell nachgeschoben hat? Ich meine mich zu erinnern, Shurion, Du hättest immer von wesentlich längeren Vorbereitungszeiten gesprochen. Das hiesse, es wäre schon vor dem Release von AoS produziert worden.


    D.h . Wir würden uns in einer Übergangszeit befinden. Bei allem Respekt vor Hastings. Aber er bedient nur die gleiche Argumentationsschiene, die wir seit einem Jahr hören. Ich persönlich würde mich auch nach einem Jahr Katzenjammer auch gerne über Lösungen und Auswege freuen.


  • An sich ein sehr fairer Punkt, aber ich möchte gern widersprechen, in aller Höflichkeit. Nur weil man etwas ablehnt, heisst das nicht, dass man ihm keinen Erfolg wünscht. Hastings hat das mehrfach betont. Welche Motivation hätte jemand, sich das auszudenken? Ich finde die Suche nach einem Motiv immer ganz aufschlussreich. Und alle von ihm beschriebenen Anzeichen sind da. Anzeichen, die was anderes Vermuten lassen, sehe ich hingegen nicht.


    Wie du richtig sagtest, man kann nicht erwarten dass so etwas 'über nacht' genau so erfolgreich ist, wie ein über lange Zeit etabliertes Spiel. Natürlich nicht. Aber hier kommt das Problem: Wenn du, wie gesagt, die bestehende Community vor den Kopf stösst (was passiert ist) und dir eine neue aufbauen willst, dann musst du dir auch neue Jagdgründe erschliessen. Aber wem hat GW sein neues Produkt präsentiert? Ausserhalb der Tabletopcommunity: niemandem. Und die kennt GW eben schon. Die ganze Tabletop-community hat mitbekommen, wie ein Spiel für ein anderes 'geopfert' wurde. Und auf den doch schon vollen Skirmisher-Markt wirft GW nun ein neues Produkt, mit einem weit weniger ausgefeiltet Regelsystem als die Konkurrenz (das heisst nicht zwingend schlechter). Also, die ganz neutrale Frage:


    Wo soll die neue Community herkommen? Und, viel wichtiger:


    Die alte Community in ihrer Größe (sprich: Kaufkraft) war nicht genug um die Existenz und Fortführung von Warhammer zu gewährleisten. Wenn wir davon ausgehen, dass die Kaufkraft pro Person gleichgeblieben ist, was meinst du wie lange Age of Sigmar sich vor dem Vorstand behaupten kann, wenn die Community (sprich: Kaufkraft) merklich kleiner ist? 10 AoS Spieler heisst erst mal 0 Gewinn für GW, denn diese 10 könnten gut und gerne einfach nur ihre bestehenden Miniaturen verwenden. Ich kenne einige Leute die AoS spielen. Aber welche, die sich was dafür gekauft haben? Wenig. Einzelne Modelle eventuell.



    Sicher: Nein. Aber stell dir die einfache Frage:


    Du entwirfst ein revolutionäres neues Tabletop-Spiel, das anders ist als alle anderen TTs da draussen, was AoS ist, das muss man einfach zugeben. Revolutionär heisst ja nicht zwingend gut oder schlecht. Nur 9 Monate nach veröffentlichung bringst du ein Add-on raus, dass alles revolutionäre an dem Spielsystem über den Haufen wirft und zurück zum alten geht. (Armeeorganisation und Punkte, in dem Fall.) Dass das von Anfang an so vorgesehen war finde ich doch sehr unwahrscheinlich. Wenn das, wie bei GW üblich, jahre vorher fertig war (und, nur so am Rande, die Arbeit an Age of Sigmar begann 2011), wieso hat man das nicht direkt mit dem Release rausgebracht? Du hättest dein neues Produkt ohne viel Aufwand einem viel breiteren Publikum zugänglich gemacht. Ich finde, 3 Wege zu spielen klingt viel besser als 'stell auf was du willst'.


    Wie gesagt: Ein gut laufendes neues Produkt wird nicht nach nur 9 monaten, was in Tabletop-Zeitmessung quasi nix ist, umgekrempelt. Stell dir vor GW bringt einen neuen Space Marine Codex raus, der gnadenlos underpowered ist, und ein Jahr später einen weiteren neuen Space Marine Codex. Glaubst du, der kam, weil der davorkommende so gut lief?


    Und noch ein Problem was sich damit auftut: Dank der langen Vorlaufzeit war die Qualität meistens ausgezeichnet. WENN, und ich betone WENN diese 3 Wege zu spielen nun schnell nachgereicht werden, und nicht schon lange geplant waren: Denkt ihr die haben die übliche Qualität? Möglich. Vermutlich. Aber die Chance dass, dank Zeitdruck, Dinge übersehen wurden, steigt.


    Du hast recht, es ist die gleiche Argumentationsschiene. Mein Problem damit ist, dass es die einzige Schiene ist, für die es sichtbare Anhaltspunkte gibt, dass sie korrekt ist. Wenn du mir Anzeichen zeigen magst dass sie falsch ist, gerne. Ohne Spott und Hohn. Würde ich gerne sehen. Alles was ich persönlich berichten kann ist 'mein' Einzelhändler. Der ärgert sich über die große Menge Starterboxen die er GW abnehmen musste, die meisten davon sind immer noch da.

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  • Hohn und Spott möchte ich auch nicht. Dafür sind zuviele andere Themen hier zugeballert.


    Die nächste Halb-Jahres-Bilanz wird uns sicherlich mehr Klarheit bringen. Die lokalen Händler und Internet-Foren sind mit Sicherheit nicht die richtigen Quellen.


    Das Argument, neue Produkte müssten anfangs sehr erfolgreich sein: Infinity, Dropzone, Hordes sind alle nach und nach gross geworden. X-Wing ist da eine Ausnahme und BoC ist aufgrund der 40K Marines kein Anhaltspunkt.


    Mich interessiert AoS nicht wirklich. Mir ist aber Sachlichkeit und friedlicher Umgang sehr wichtig.

  • Schon klar =)


    Was heisst 'müssen'. Wenn das Ziel war mehr Geld zu machen als Warhammer, dann 'müsste' es erfolgreich sein. Welche Anlaufperiode ist denn dann angemessen? 5 Jahre, die man dann auf die Einnahmen von Warhammer verzichtet?


    Einzelne Händler und einzelne Foren sind eine Sache. Aber wenn du das gleiche von vielen verschiedenen hörst, dann kannst du zumindest eine Tendenz erahnen. Aber ja, der Bericht in 4 Wochen dürfte sehr interessant werden. Wobei ich denke dass die (wirklich guten) Einsteigerboxen, die die letzten 6 Monate rausgehauen wurden, das ganze retten werden. Da GW leider (bisher) keine detallierten Verkaufszahlen veröffentlicht...

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  • Die nächste Halb-Jahres-Bilanz wird uns sicherlich mehr Klarheit bringen.

    Das glaube ich eher nicht . Habe das auch schon in einem anderen Thread geschrieben . Es wird noch so viel Zeug von WHFantasy verkauft und alles wird höchst wahrscheinlich zum AoS Verkauf gerechnet .
    Somit dürfte der nächste Bericht ziemlich verfälscht sein. ( nochmal " last Chance to Buy" Hamsterkäufe der Warhammerspieler / Armeeboxen zum guten preis)
    Dazu kommen die ganzen extra Spiele welche jetzt vermehrt auf den Markt kommen zb silvertower. bloodbowl .


    Ich erwarte einen guten Bericht ... falls nicht , würde ich auch AoS die Schuld geben

    • Offizieller Beitrag

    Die nächste Halb-Jahres-Bilanz wird uns sicherlich mehr Klarheit bringen.

    ich befürchte leider, dass (auch) dem nicht so sein wird. Denn - völlig unabhängig davon wie sie ausfallen wird - man wird sich wieder die eine große Frage stellen (und keine Antwort erhalten): Wie viele Prozente machen denn den (teils massiven) Fantasy-Ausverkauf aus?


    (Ich sage das völlig wertfrei... ) GW hat uns schon vieles präsentiert, aber "Klarheit" war bisher nie darunter. (Und daran dürfte sich auch nichts ändern.)


    Und das seh ich jetzt erst...


    Das glaube ich eher nicht . Habe das auch schon in einem anderen Thread geschrieben . Es wird noch so viel Zeug von WHFantasy verkauft und alles wird höchst wahrscheinlich zum AoS Verkauf gerechnet .
    Somit dürfte der nächste Bericht ziemlich verfälscht sein. ( nochmal " last Chance to Buy" Hamsterkäufe der Warhammerspieler / Armeeboxen zum guten preis)
    Dazu kommen die ganzen extra Spiele welche jetzt vermehrt auf den Markt kommen zb silvertower. bloodbowl .


    ... und gebe dem Alp völlig Recht. Die Fantasy Abverkäufe sind 100%ige Age of Sigmar Verkäufe. Die Shop-Rubriken sollten das klarmachen. Aber es ist ja nicht so, als ob GW transparent macht wie viele Prozente AoS tatsächlich zum Kuchen beisteuert.



    Ich erwarte einen guten Bericht ... falls nicht , würde ich auch AoS die Schuld geben

    Määäh. Schuld ist die Erfindung derer, die einen Schuldigen brauchen. :winki: (Lassen wir das lieber weg. Es ist schlimm genug wie es ist. Da muss man keine Fronten aufmachen. Denn wir sitzen alle im selben, kleinen und bereits Leck geschlagenen, Boot.)




    Ich muss übrigens ebenfalls Serotonin dahingehend Recht geben, dass Betrayal at Calth und X-Wing von vornherein etwas hatten, was Age of Sigmar (in der Form) nicht hatte: Eine Reputation. (Das Eine hatte Space Marines, das Andere war/ist STAR WARS.)

  • Was ich mich immer frage .... wenn die bisherigen Spieler nicht die Zielgruppe sein soll, wer dann? Taletopler sollten doch für einen Tabletophersteller die Kundschaft bilden, wieso möchte man nicht einen Kern bedienen, der "sowieso kauft", sondern zwanghaft irgendwelche Neukunden ranholen? Und woher sollen die kommen? Tabletop ist ein ganz schönes insider-hobby, an das man eigentlich durch andere Spieler gelangt und jetzt will GW ohne "Außenwerbung" Neukunden generieren ?( . Entweder ist mir das zu hoch oder GW hat eine sehr... eigene Politik.


    Aussagekräftige Berichte erwarte ich frühestens 2017, vorher gibt es noch viel zu viel Hamsterkäufe und Fantasy-Käufer.

    Warhammer Fantasy 8., 7., 6. Edition: Orks und Goblins, Imperium, Oger, Vampirfürsten

    Kriegerbanden: Waldelfen, Tiermenschen, Zwerge und siehe Fantasy

    Spaßprojekt: Erstes Imperiales Himmelsschlachtschiff


    Warhammer 40k: Orks, Imperial Fists, Eldar, Exoditen


    Herr der Ringe: Gondor und Dol Amroth, alles andere ein bisschen


    Necromunda: neu: Orlock, alt: Arbites Selbstbauprojekt


    Nicht GW-Systeme: keine, weil nur GW-Fanboys als Mitspieler :(

  • Was ich mich immer frage .... wenn die bisherigen Spieler nicht die Zielgruppe sein soll, wer dann? Taletopler sollten doch für einen Tabletophersteller die Kundschaft bilden, wieso möchte man nicht einen Kern bedienen, der "sowieso kauft", sondern zwanghaft irgendwelche Neukunden ranholen? Und woher sollen die kommen? Tabletop ist ein ganz schönes insider-hobby, an das man eigentlich durch andere Spieler gelangt und jetzt will GW ohne "Außenwerbung" Neukunden generieren ?( . Entweder ist mir das zu hoch oder GW hat eine sehr... eigene Politik.


    Aussagekräftige Berichte erwarte ich frühestens 2017, vorher gibt es noch viel zu viel Hamsterkäufe und Fantasy-Käufer.

    Ich denke das 'bestehende Spieler sind nicht die Zielgruppe' ist ein Misverständnis. Ich denke GW beschwert sich nicht drüber, wenn Warhammer-spieler weiterhin Age of Sigmar spielen (und vor allem kaufen.)


    Aber, wie gesagt: Der Grund, wieso Warhammer 'abgeschafft' wurde, war, weil es nicht genug Profit abgeworfen hat (nicht so viel wie von der Chefetage erwünscht.) Das heisst, wenn 100% der Fanbase übernommen worden wären, und die im gleichen Maße für Age of Sigmar gekauft hätten, wie für Warhammer (das würde bedeuten 20 Stormcasts pro Einheit, zum Beispiel, als finanzielles Gegenstück zu 40 Hexenkriegerinnen), dann wäre das NICHT genug. Ich denke die Hoffnung war einfach, dass ein großteil der Fanbase mitgeht, weil sie eben einfach weitermachen, und das dürfte auch der Grund sein, wieso 'der alte Kram' so aktiv integriert wird - Schwarzorks im Ironjaws battletome, eigene Bücher für Waldgeister und Echsen, und so weiter. Ich denke, es wurde stark unterschätzt, wieviele Leute das nicht mitmachen, und drastisch überschätzt, wie bereit die Leute sind, ein komplett neues Spiel anzugangen. Ich denke GW hat einfach über den Tellerrand geschaut und gesehen, wie erfolgreich 'neue' Spiele wie Malifaux und Frostgrave sind, und hat sich gedacht, sie könnten den gleichen Erfolg fahren, indem sie beeindruckende Miniaturen raushauen - was auf den Ersten Blick anscheinend gewaltig danebenging. Der Grundgedanke ist durchaus sehr richtig, aber die Durchführung haben sie versemmelt.



    Ich denke es rächt sich einfach nun, wie wenig GW in letzter Zeit wirklich mit seiner Community kommuniziert hat. Es gibt jetzt zwar einige Anzeichen dafür, dass sich das bessert, aber GW ist da ein wenig wie die Imperiale Armee, oder um bei einem etwas erdgebundenerem Beispiel zu bleiben, wie die Politik: Die Ergebnisse lassen sich oft erst Jahre später beobachten.

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  • Danke Shurion für den text und auch für die übersetzung.


    Ich denke auch das die größte Misere von Gw Das nicht Komunizieren mit der Community ist.Schau ich z.b rüber zu Warmaschiene da sieht das mal ganz anders aus.Aber ja sie haben das irgendwie nie wirklich ernst genommen mit der Community.Nun haben viele leute ihnen etwas gehustet irgendwann ist die Kuh auch mal gemolken und hat genug.

    7k Kdc
    6k Woodis


    Hossa Baby!