[WFB] Schlachtberichte aus der Alten Welt

  • Wow, toll geschrieben und schöne Bilder! Ist es zu vermessen nach einer Fortsetzung zu fragen...?

    Ich spiele:


    Warhammer Fantasy 5., 6. und 7. Edition


    Kings of War 2. Edition


    und


    Infinity

    • Offizieller Beitrag

    Ich will doch schwer hoffen, dass es eine Fortsetzung gibt! (Jetzt wo der Sohnemann auf der Welt ist, kann man auch wieder ein wenig besser planen.)




    In den Wäldern lauern bereits die Behuften und sinnen auf Rache. Ghorhok hat die Führung der Herden an sich gerissen, nachdem Ghoron von der Höllenmaschine der Menschen so schwer verletzt wurde.




    Guy hat seine bewusstlose Herrin in den Wäldern wiederfinden können und eilt nun zurück für Burg, deren Verteidigung er unterdessen in den Händen seines Rivalen Louis lassen musste.


    Es gilt noch von so mancher Heldentat und Schurkerei zu berichten... ;)

  • Mein Freund merrhok ich bin zur Zeit schon an den Wäldern der Alten Welt um ein Platz für deine behuften zu schaffen. Ich hoffe doch sehr auf ein baldiges Spiel mit der Hobbygemeinschaft und dir natürlich in bester Erinnerung an das letzte Spiel mit dir und deinen Bretonen

    alea iacta est

    • Offizieller Beitrag


    Es regt sich was im Walde.


    Seine Bewohner sind im Aufruhr, denn die Kinder der Dunklen Götter sammeln sich, dem Ruf eines ihrer Ersten folgend.


    Ghorhok Bronzehuf führt seine Scharen in die Schlacht und er wird all seine Schläue aufbringen müssen, da er es diesmal wohl mit mehreren Generälen gleichzeitig zu tun haben wird.



    Wenn ihr mehr lesen oder sehen wollt, lasst es mich wissen!

  • Dann lasse ich die katze aus dem Sack, also nachdem der merrhok mich das erste Mal besucht hat und wir uns sympathisch gewesen sind. So habe ich ihn kurzer Hand wieder eingeladen erfolglose Versuche aufgrund der beruflichen Hinsicht beiderseits ein Termin zu finden gingen dem vorraus.

    Nun haben wir wieder einen Termin gefunden und nachdem mich sowie einen Teil der Hobbygemeinschaft meinerseits die unglaublich toll ausgearbeiteten Miniaturen im super Detailgrad beeindruckt haben konnten wir nicht anders als ein großes Punktspiel mit allen zusammen zu veranstalten.

    Wir freuen uns riesig auf unseren merrhok den wir gerne als Teil unserer Spielergemeinschaft betrachten. Er ist immer gerne und herzlich willkommen. Was ihn erwartet ist ein Tisch der für dieses Szenario vorbereitet ist. Wir sind quasi im Wald der Tisch wird von allen Seiten abgedeckt sein durch Gelände mit Bäumen. Der Tisch ist den normalen Maßen gerecht von 48"x72". Daher wird lediglich nur ein Teil aufgestellt der Rest kommt als Reserven ins Spiel. Ich würde mich ebenfalls wie die Spielergemeinschaft sehr über einen guten bösen Tiermenschenschamanen freuen der auch für das Imperium ein guter Gegner ist ich schätze nämlich Mal das auch seitens des Imperiums einiges aufgefahren wird. Bisher rechne ich mit Kriegswagen und Dampfpanzer, ebenso Kanonen und auch Speerschleuder und Streitwagen der Elfen. Denn es werden folgende Völker vertreten sein Tiermenschen, Imperium, Zwerge und Hochelfen. Wobei ich bin einer Imperiums Armee mit elfischer Verstärkung ausgehe ebenso wie eine komplette Zwergen Armee die wahrscheinlich jedoch ohne Spitzohren wo käme man denn da hin wenn Zwerge Elfen um Hilfe fragen würden.

    Doch auch Glaube und Stahl sowie das Feuer werden hoffentlich helfen die Tiermenschen ein für alle mal aus dem Wald zu vertreiben und ihre schändlichen herdensteine um die sie sich versammeln werden abgerissen .

    alea iacta est

    • Offizieller Beitrag



    "Ruf des Gor Häuptlings"


    Warhammer Fantasy - 5. Edition

    [Offene Feldschlacht - 3,500 Punkte Imperium, Hochelfen & Zwerge gegen 3,500 Punkte Tiermenschen]




    Als die Zwerge davon hörten, dass die Menschen neben ihnen auch mit Elfen ins Feld zu ziehen gedachten, waren sie erst alles andere als begeistert und ließen mit ihrem Aufmarsch auf sich warten, während der Rest der Allianz bereits dem fleischgewordenen Grauen ins Antlitz starren musste.


    Ghorhok hatte Ghoron den Befehl über einen Teil der Herden überlassen und seinen Rivalen dabei dermaßen mit seiner herablassenden Art gereizt, dass dieser vor Wut fast geplatzt wäre. Der Bronzehuf war dabei nicht ohne Grund bis zum Äußersten gegangen, sondern plante ganz geziel den geballten Hass von Ghoron Bluthand in Richtung der Weichbäuche zu lenken. Eine Gewalt, über die er weit weniger Kontrolle zu haben schien, manifestierte sich in der Euphorie, welche Morghur in einigen der Gors zu entfachen im Stande war. Sie benahmen sich noch weit irrer als es sonst schon der Fall war und rund um den Gesandten der Götter bildete sich eine riesige Traube johlender Anhänger, deren Disziplinlosigkeit und Ungehorsam Ghorhok ernste Sorgen bereiteten. Kaum konnte er allen Teilen der Herde ihre Befehle zukommen lassen, da stürmten Morghur und seine Meute bereits voraus, in Richtung der feindlichen Linien.
    Als die Behuften schließlich geschlossen auf den Gegner zurollen - finden sich auch die Zwerge auf dem Schlachtfeld ein - um die Rechte Flanke der Allianz zu schützen.

    Auf Seiten der Menschen brüllt der General, ein Fürst auf seinem getreuen Greif, harsche Befehle an alle Truppenteile und die Artillerie macht sich bereit den nahenden Horden einen gebührenden Empfang zu bereiten. Doch dauert es nicht lange, da zeichnen sich dunkle Omen ab. Der Druckkessel des Dampfpanzers erhielt bereits beim Anfahren einen Haarriss und Dampf trat unkontrolliert aus, sodass es den nebenstehenden Musketieren ganz mulmig zu Mute wurde. Der Fahrer bekam die Situation jedoch erstaunlich gut in den Griff und positionierte sein Gefährt neu, für einen Schuss aus der Bordkanone.

    Dabei hatte er seine Rechnung ohne den Nebelmagier gemacht, welcher den metallenen Koloss mittels eines Zaubers vom Fleck weg und hinter die Linien der Behuften teleportierte.


    Andernorts bediente Morghur sich einer weit bösartigeren Magie und beschwörte Fliegenschwärme, welche ihn zeitweilig gänzlich einhüllten, während seine Horde weiter nach vorn preschte.


    Auf der linken Flanke der Allianz gruben die Hellebardiere gerade ihre Hacken in den aufgwühlten Waldboden, als der Mörser hinter ihnen noch einmal feuerte, um den Vormarsch der Behuften zu bremsen.
    Aber verdorbene Kräfte müssen am Werk sein!

    Das Geschoss den Mörsers bleibt im Lauf stecken und explodiert an Ort und Stelle. Die gesamte Besatzung wird augenblicklich zerrissen und das Geschütz verschwindet in einer Rauchwand, welche den nebenstehenden Nebelmagier vor Neid erblassen lässt.


    Ermutigt vom Missgeschick ihrer Feinde, rauschen die Streitwagen mit ungebremster Wucht in die vor ihnen befindliche Infanterie.
    Ein Blutbad beginnt.

    Auf der rechten Flanke der Allianz ereilt die Zwerge das gleiche Schicksal...


    ...Doch trotz verheerendster Verluste weigern sich die stolzen Zwergen Krieger im Beisein von Elfen zu fliehen.

    Auf der rechten Flanke verlieren die Imperialen Hellebardiere die Nerven, fliehen und werden niedergemacht. Ein ähnliches Schicksal ereilt den prächtigen Kriegswagen, welcher erst drei seiner Besatzungsmitglieder verliert, dann von grölenden Gors zur Seite gekippt und schließlich zu Kleinholz verarbeitet wird. Daraufhin verlassen auch den Nebelmagier die Nerven und er ergreift die Flucht. Nur die fanatisch kämpfenden Flagellanten bleiben unbeirrt inmitten dieses infernalischen Schauspiels stehen und schlagen wie wild auf Ghoron und seine Leibwache ein.
    Das Schicksal nimmt seinen Lauf.

    Der General der Imperialen Truppen hatte sich nur kurze Zeit vorher in die Lüfte aufgeschwungen, um sich ein besseres Bild von der Situation machen zu können, aber was er da zu sehen bekam, ließ ihn kreidebleich werden. Mit dem Mut der Verzweiflung warf er sich in den Nahkampf mit einigen der Streitwagenbesatzungen und verteilte tödliche Hiebe. Auch sein stolzes Reittier zerriss einige der verhassten Feinde mit Klauen und Schnabel.
    Im Zentrum verteilen sich Scharen von Ungors um eines ihrer Heiligtümer - um es vor den Elfen und Menschen zu schützen.

    Während auf den Flanken der Tod die Ernte einholte, mühten sich im Zentrum die Elfen darum einen koordinierten Angriff auf Morghur und seine Horde zu organisieren. Von Seiten der Zwerge wurden diese Bemühungen lediglich als feiges Zögern abgetan, aber der teuflische Plan der Spitzohren näherte sich zusehends seiner Auflösung.


    Angespornt, von den durch die Elfen angefachten Hass-Gefühlen, schlugen die Zwerge nun noch wilder auf die Behuften ein. Als ihr Befehlshaber sich schließlich selbst ins Getümmel warf, wendeten sie das Blatt und trieben die Streitwagen in die Flucht und rannten unvermittelt weiter in die dahinter lauernden Bestigors hinein.
    Die Stunde der Helden:

    Am anderen Ende der Front ging es weit weniger glücklich für die Allianz vonstatten. In einem vernichtenden Angriff eines weiteren Streitwagens wurden erst der Greif des Imperialen Generals und schließlich auch er selbst in blutige Stücke gehackt. Angestachelt von all dem Blutvergießen lief Ghoron gänzlich Amok und zerhackte einen führerlosen Streitwagen mitsamt der beiden Tuskgors, um seiner Wut Luft zu machen. Es sollte eine ganze Weile dauern, bis er und seine Leibgarde wieder davon ablassen konnten Fetzen rohen Fleisches in sich hinein zu stopfen und sich schließlich erneut den verbliebenen Feinden zuzuwenden.


    Aber nicht überall lief es verdrieslich für die Allianz, denn im Zentrum hatte die Falle der Elfen zugeschnappt und Morghurs unkoordiniertes Vorstoßen war gestoppt worden. Schlimmer noch, die Elfen schmetterten mit derartiger Gewalt in die Gors hinein, dass ihnen ihr Rauschzustand regelrecht aus dem Leib geprügelt wurde. Unsanft wieder zu sich gekommen, nahmen sie die Hammelbeine in die Hand und gingen stiften. Dabei ritten die Elfen eine große Menge von ihnen nieder und auch Morghur kam unter die Hufe.


    Aber wie die Weisen unter den Schamanen wissen, so weilt der Spross der Götter stets nie lange unter den Toten. Und berits Augenblicke später schälte sich eine wabernde, wandelnde Masse aus der verrußten Höhlung unter dem Herdenstein hervor, um sich gleich darauf als neugeborener Morghur zu erheben. Voller Hass preschte der Götterspross nun auf das erste Ziel zu, an dem er seine Wut abreagieren könnte und traf somit auf den bereits leicht ramponierten Dampfpanzer. Rosa Flammen schossen vom Stab des uralten Sehers auf das Metallungetüm zu und hüllten es ein. Ein bestialischer Gestank verbreitete sich daraufhin und erneut umgab ein Schwarm fetter, ekelerregender Fliegen Morghur. Der Panzer ging unter Dampf, um die gefallenen Menschen zu rächen, aber plötzlich tat es einen üblen Schlag und das gesamte Gefährt explodierte in einem gewaltigen Feuerball. Auch Morghur verschwand in der Flammenwand und erst schien es als sei es erneut um ihn geschehen, aber als die letzten der Pestfliegen tot zu Boden gefallen waren, da ließ der Götterspross erneut sein fürchterliches Geheul vernehmen und feierte das qualmende Wrack des Panzers.
    BUMM!

    Am anderen Ende des Schlachtfeldes entschieden die Elfen Bogenschützen sich dazu in den Nahkampf ihrer Verbündeten zu schießen. Drei der vier Treffer bekamen die Zwerge zu spüren und einer von ihnen ging in den Staub.
    Im Zentrum ließ der letzte Imperiale Reiter sein Leben unter der erdrückenden Masse an Ungors.

    Auf Seite der Zwerge riss das Unglück nicht ab. Ihr Befehlshaber wurde von Hurrlok dem Besengten niedergemacht, woraufhin die Klankrieger und Bergwerker den Rückzug antraten. Danach wandte sich die Horde den Elfen zu und ließ sie gehörig bluten, wo sie nicht schnell genug liefen.
    Nach und nach fielen sie alle unter den Hieben der schweren Äxte.

    Die letzten Helden, welche sich noch verzweifelt gegen die Behuften wehrten und dabei mit Hilfe einer verlassenen und wiede eingenommenen Kanone beträchtliche Verluste anrichteten, waren eine Hand voll Zwerge, unter Führung eines Helden Namens Grollhammer. Er und ein paar Musketenschützen waren die Letzten, die sich schließlich eines Besseren besannen und das Schlachtfeld so schnell es nur ging verließen.
    Das Ende einer Schlacht... und der Beginn eines großen Fressens.

  • Soweit ich weiß mein lieber merrhok muss wohl oder übel der Überlebende Grollhammer von dieser Schlacht seinem Clan erzählt haben.

    Auch wie sein General Noren Sturmwächter gefallen ist, doch wir werden nichts unversucht lassen deine Truppen zu jagen zu stellen und vllt doch noch zu erledigen. Oder die Silberhelme die ja bekanntlich fast morghur niedergestreckt hätten im Galopp kamen nur teilweise mit ihrem Leben davon auch diese wurden von Streitwagen gejagt. Doch vllt klappt es nach einer Auffrischung an Truppen diesen schändlichen Kreaturen Einhalt zu Gebieten. Auch das Bernhard Hagel seinerseits ein ausgezeichneter General des Imperiums derart in diesem Wald die Nerven verlor und die entscheidenden Schritte in Sachen Würfelwurf verpatzte darf nicht unerwähnt bleiben doch im Imperium hörte man bereits von seinem Fall in dieser Schlacht. Und wer weiß schon wem die Hochelfen die ja verlautbaren ließen das die die letzten aus Athel Thoralien sein von dieser Schlacht berichten den es gab Überlebende .

    Und ich glaube nicht daß dieser Ruf bzw die Kunde davon in der Elfenwelt unbeantwortet bleiben wird.

    Doch wie man hörte sind die behuften unter dieser Führung aus dem Wald gekommen um an ihrem schändlichen Feldzug gegen die vereinte Allianz nochmals anzutreten. So wie ich mitbekommen habe sollen sie in der Nähe eines größeren Ortes gesichert worden sein.....

    Und wieder ging ein sagenhaftes Spiel in unsrer alten Welt zu Ende. Doch noch ist nicht das Ende aller Tage und nicht das Ende der uns bekannten alten Welt.

    alea iacta est

  • Starke Geschichte, tolle Bilder.

    So sehr mich der Ablauf aus imperialer Sicht auch verärgert, so unterhaltsam war die Schlacht doch.

    Schuld waren natürlich die Verbündeten, deren unprofessionelle Rivalität das Bündnis mal wieder untergraben hat:tongue:

    Außerdem werde ich wohl meinen Dampfpanzer verleihen müssen, der aus dem Schlachtbericht ist ja dauernd defekt:xD:

  • Vllt schaust du ja selbst auf eine Schlacht bei mir vorbei?

    Wenn das auf Merrhoks Ecke ist, dann ist das recht weit weg. Aber ausschließen würde ich das erstmal nicht, ich bin ja auch schon nach Kassel gefahren ^^

    Danke in jedem Fall für das Angebot:thumbup:

    • Offizieller Beitrag

    Noch keine zwei Wochen sind vergangen, seitdem die Schlacht auf der Waldlichtung geschlagen wurde und bereits werden wieder Stimmen nach einer Revanche laut.


    Da die Verluste der Herde sich in Grenzen gehalten haben (knapp 500 von 3,500 Punkten) und das große Fressen unweigerlich weitere Behufte an die Feuer unter den Herdensteinen gelockt hat, sollte Ghorhok keinen Grund für einen Rückzug haben. Wer genau auf Rache sinnt und wie groß die Feindverbände ausfallen, müssen die Späher noch in Erfahrung bringen. Aber im Moment sieht es so aus als gäbe es dieses Jahr noch mehr Blutvergießen im Namen der Dunklen Götter.




    (... und das obwohl sich eigentlich meine neu eingetroffenen Zwergen-Ranger als nächstes in eine Auseinandersetzung werfen wollten... denn auch im Grauen Gebirge, bei Sanglac, brodelt es noch immer.) :/

  • Hm so wie ich es vernahm gab es Überlebende der Schlacht im dunklen Wald. Bisher nahm ich an das morghur auf einer eigenen Mission unterwegs ist wie mir scheint. Die nächste Schlacht findet ja im bewohnten Gebiet statt unweit des Schattenwaldes in dem sich diese Kreaturen nicht wieder zurück ziehen können oder Verstärkungen erwarten können.

    Und so wie ich vernahm wird Grollhammer nun selbst über eine eigene Armee verfügen um den erlittenen Groll zu tilgen. Inwieweit das Imperium Truppen Stellen können wird, ist noch nicht gewiss. Doch sei versichert das auch Elfen wieder ihren Beitrag leisten werden um diesmal morghur zur Strecke zu bringen damit sein eigenes Spiel ein Ende findet. Denn wie es aussieht ist er auf der Suche nach magischen Kräften und einem verwunschenem Platz.

    Doch diesmal werden es die Vereinten Kräften nicht wieder soweit kommen lassen

    alea iacta est

    • Offizieller Beitrag



    Es war Nacht im Wald und nur der Schein der Feuer erleuchtete die Lichtung vor dem Herdenstein, auf der die Kinder der Dunklen Götter feierten und tobten, als habe ihr Tagwerk ihnen nicht jegliche Kraft abverlangt. Nahe eines der kleineren Feuer, ein wenig abseits des großen Trubels, saß Ghorhok Bronzehuf regungslos da und starrte in die tanzenden Flammen. Das orangegelbe Licht zeichnete gespenstische Muster auf den Bocksschädel des nachdenklichen Tiermenschen Großhäuptlings. Sein irre anmutender Blick und die kruden Nähte, welche die rechte Seite seines Gesichtes überzogen, taten ihr Übriges um anwesende Artgenossen davon abzuschrecken ihn in seinen Gedanken zu stören. Gänzlich in sich gekehrt kaute er auf einem Rest Knorpel herum und sann über die Worte des Daemons nach, welcher ihn etwa zwei Stunden zuvor heimgesucht hatte.


    Seit seiner Ernennung zum Großhäuptling hatte ihn der Hüter der Geheimnisse nicht mehr in Ruhe gelassen. Wenn es nicht jene Gedanken an ihre erste Begegnung waren, die den Gor zuweilen gänzlich aus der Fassung brachten, dann pflegte das verlockende Geschöpf ihn alsbald abermals in seinen Träumen heimzusuchen. Bei diesen Gelegenheiten tat es etwas, wofür Daemonen grundsätzlich keineswegs bekannt waren; es teilte einige seiner Geheimnisse mit ihm. Am Morgen danach war Ghorhok sich nie ganz sicher wieviel er davon als wahr erachten konnte und was nur Zerrbilder verworrener Träume gewesen sein mochten. Die Worte, welche ihm heute Nacht am Fuße des großen mit Warpsteinsplittern gespickten Monolithen eingeflüstert wurden, waren jedoch klar und deutlich gewesen. Einer seiner Untergebenen unternahm schon seit längerem Anstrengungen, um sich in der Hackordnung ganz nach oben zu bugsieren und nun hatte er Gewissheit über dessen Ambitionen, Wege und Mittel, zumindest wenn es wahr war, was die Ausgeburt des Warp behauptete.


    Zuerst klang die Idee abstrus, dass ein stolzer Vertreter ihrer Rasse willentlich den Verzehr von Menschenfleisch einstellen könnte, nur um klarere Gedanken zu fassen und sich somit möglicherweise einen mentalen Vorsprung vor seinen Mitstreitern zu sichern. War das überhaupt möglich? Andererseits waren die Boten des Dunklen Prinzen nicht gerade dafür bekannt, dass sie falsche Gerüchte streuten um ihre Opfer gewohnheitsmäßig an der Nase herumzuführen. Für einen Moment grübelte der Bronzehuf darüber nach ob der Wandler der Wege wohl seine Finger im Spiel haben könnte, tat die Idee aber wieder ab. Die Überlegenheit seines Patrons schien ihm unumstößlich. Zweifel waren hier gänzlich fehl am Platz. Was also sollte er tun, um dem Treiben seines Nebenbuhlers Einhalt zu gebieten?


    In jenem Moment zerschnitt ein diebisches Grinsen das narbenüberzogene Bocksgesicht und der Schein der Flammen gab den Blick auf eine ekelhafte Fratze frei, die einer Landschaft des Wahnsinns gleichkam. Er hatte bereits eine Idee, wie er das Gute mit dem Nützlichen verbinden würde.


    [Fortsetzung folgt.]

    • Offizieller Beitrag



    Als Ghorhok verkündete, dass er vorhabe die Führung der Herden im Verlauf der kommenden Schlacht an einen seiner vertrautesten Häuptlinge zu übergeben, löste dies eine Welle des Erstaunens und der Unruhe aus. Gerüchte, der große Herdenführer habe sich bei der letzten Schlacht verletzt und würde wieder zu Kräften kommen wollen, wurden unmittelbar ausgeräumt, als Ghorhok an zwei aufeinanderfolgenden Tagen gleich drei Emporkömmlinge mit bloßen Händen töten musste, nur weil sie die Stunde ihres jähen Aufstiegs gekommen sahen und ihn zum Duell forderten. Als die Art und Weise wie der Bronzehuf sich seiner Herausforderer entledigte schlagartig grauenvoller wurde, ebbten die Ambitionen seiner Junghäuptlinge schnell wieder ab und alle warteten stattdessen gespannt auf die Verlautbarung ihres Herrn.




    Ähnlich wie die Minotauren, welche den lokalen Herdenstein bewachten, beobachtete Ghoron Bluthand jene Vorkommnisse mit stoischer Ruhe. Für einen Hünen wie ihn, der auf dem Schlachtfeld wüten konnte wie eine Naturgewalt, mochte dies seltsam untypisch wirken. Seine körperliche Überlegenheit allein hätte ihm bereits die Zuversicht geben können, einen möglicherweise körperlich geschwächten Ghorhok zu überwältigen, aber er hielt sich zurück. Der Bronzehuf hatte ihn in der Vergangenheit mehr als einmal überlistet und Ghoron gedachte nicht sich ein weiteres Mal erniedrigen zu lassen. Er gab sich vorerst mit seiner Rolle als erster Champion seines Großhäuptlings zufrieden und durfte sich nicht zu unrecht Hoffnungen machen, dass er selbst die Herden kommandieren würde.


    Tags darauf war es soweit. Ghorhok glaubte die Hitzköpfe unter sich genügend auf die Folter gespannt zu haben und verkündete endlich wer an der Spitze der Kriegsherde stehen sollte. Als der Name schließlich fiel, war der Aufruhr sogar noch schlimmer als der vorangegangene. Selbst Ghoron Bluthand erhob sich von seinem Thron und schnaufte ungehalten als er erfuhr, dass es der Kopfjäger sein würde, welcher die tobende Menge in die Schlacht treiben sollte.




    Ein verzerrtes Grinsen huschte über Ghorhoks Narbengesicht. Wenn der Hasenfresser nicht bereits im Verlauf der Schlacht scheitern würde, dann spätestens im Nachgang, wenn Ghoron seinen Unmut schließlich nicht mehr zügeln könnte und kurzen Prozess mit ihm machen würde. Nicht nur war die Kriegsherde so groß wie nie, sie schien sich auch noch in einer Eruption roher Gewalt von innen heraus zerreißen zu wollen. Dabei spielte nicht nur der Wechsel in der Führung eine Rolle, sondern auch die Parallelgefolgschaft, welche um Morghur herangewachsen war. Der Schädelmeister schien ganz eigene Pläne zu verfolgen und seine Anhängerschar ergab sich bereitwillig in jedes seiner Rituale. Merrhok selbst wusste nur, dass Morghur auf der Jagd nach einer Art Schlüssel war, welchen er für kultische Zwecke zu verwenden suchte. Aber worum es sich genau handelte und zu welchem Zweck, das hatte ihn bis zu jenem Moment nicht einmal ansatzweise interessiert. Mit seiner neuen Aufgabe als führender Häuptling der vereinten Kriegsherde konfrontiert, würde er die Angelegenheit jedoch nicht weiter ignorieren können. Er musste sicherstellen, dass das Vorhaben des Schädelmeisters nicht mit den Plänen von Ghorhok konträr lief. Andernfalls lief er Gefahr in eine Katastrophe hineinzuschlittern. Nicht nur der Erfolg der Schlacht stand hier auf dem Spiel, sondern auch das Schicksal der Herden und sein eigenes Leben.


    [Fortsetzung folgt.]

    • Offizieller Beitrag

    [Blutopfer - Fallen, Schlüssel und das Lachen dunkler Götter]



    Ihr habt es sicher schon geahnt. Es regt sich wieder was im Walde.



    Ihr habt Ideen, Anregungen oder wollt mehr sehen und lesen? Lasst es uns wissen.