Yvresse - Kampagnenberichte

  • Liebe Gemeinde,

    die Bartkriege sind noch in vollem Gange (siehe Caledor-Armeeprojekt) und schon braut sich ein neuer Sturm am Horizont zusammen. Yvresse ist das größte und bevölkerungsreichste Königreich Ulthuans, doch es sieht sich einer Gefahr gegenüber, welche die Elfen an den Rande ihres Untergangs bringt. Grom der Fettsack hat es geschafft, die Nebel von Yvresse zu überwinden und ist an der Küste Ulthuans gelandet.



    Ausgegraben aus den Archiven eines alten Citadel Journals aus dem Jahre 1999 aktualisiere ich die darin beschriebene Kampagne mit passenden Szenarios für ToW. Geplant ist:

    - Umfangreiche erzählerische Geschichten aus Sicht von Niblit (dem Standartenträger, der auf Groms Streitwagen mit fährt)

    - 4 Szenarios, die in der finalen Schlacht um Tor Yvresse enden.

    - Berüchtigte Armee: Yvresse

    - Berüchtigte Armee: Goblinhorden

    - Besondere Charaktermodelle für Elfen und Goblins

    - Die Kampagne soll, ebenso wie die Bartkrieg-Kampagne, einen starken Fokus auf Kerneinheiten und einfache Charaktermodelle legen und somit auch gut für Einsteiger spielbar sein.


    Wer sich schonmal in Stimmung bringen will, der findet hier das Intro:

    Yvresse - Kampagnenbuch - Intro: Niblit

    NIBLIT

    Die Schreie hallten durch die finsteren Gänge von Athel Tamarha, einer Festung, die einst ein stolzes Bollwerk der Elfen gewesen war. Jetzt waren ihre Mauern von Moos überwuchert, die steinernen Hallen kalt und feucht, und die Dunkelheit kroch wie eine lebendige Kreatur durch die verlassenen Gänge. Der Geruch von Blut und Verzweiflung hing in der Luft, schwer wie der Nebel, der in den Tiefen dieser uralten Ruine nie wich.

    In einer der Zellen, beleuchtet von der schwachen Flamme einer Öllampe, lag der Goblin auf einer schiefen Folterbank. Seine abgemagerte Gestalt zuckte bei jedem Atemzug, und sein häßliches Gesicht war mit Schweiß, Blut und Dreck bedeckt. Seine gelblichen Zähne blitzten auf, als er ein irrsinniges Kichern ausstieß, das in der bedrückenden Stille wie ein Dolchstich wirkte.

    „Du wirst uns sagen, was wir wissen wollen, Kreatur,“ erklang die Stimme einer Elfin, deren goldener Haarschopf in der Dunkelheit zu glimmen schien. Sie beugte sich über den Goblin, ihre Stimme leise, doch voller unheilvoller Drohung. „Der Name, den du verheimlichst. Sag ihn. Wo ist er?“

    Der Goblin brach in ein weiteres Kichern aus, spuckte Blut auf den Boden und stammelte etwas in seiner krächzenden, ungehobelten Sprache. Die Laute waren kaum mehr als ein irrwitziges Gemisch aus Zischen und Gekicher, durchzogen von Worten, die kaum ein Elf verstand. „Stadthalter Eltharion wird eure widerwärtige Rasse jagen und jeden Einzelnen von euch für eure Taten zur Rechenschaft ziehen!“, auchte die Elfin.

    „Er spricht von … Schatten und Feuer, Lady Altheria“ sagte Selindor, der älteste unter den Elfen mit zusammengekniffenen Augen. Seine Stimme war ruhig, doch seine Hände ballten sich zu Fäusten. „Ich kann nicht alles entziffern, aber er… er weiß etwas. Etwas Wichtigeres, als er uns glauben machen will.“

    Ein weiterer Elf, Draeven, sein Gesicht von einer langen Narbe entstellt, griff nach einem schweren Werkzeug von einem Tisch in der Ecke. „Vielleicht kann ich seine Zunge etwas lockern,“ murmelte er, während er ein Folterinstrument prüfte, das einem Greifhaken glich. Doch bevor er näher treten konnte, hob Selindor die Hand und stellte sich ihm in den Weg. Seine Stimme war hart, aber eindringlich: „Genug! Der Krieg hat uns schon zu viel genommen. Wenn wir zu weit gehen, machen wir uns nicht besser als die Druchii. So widerwärtig diese Kreatur auch ist, wir dürfen unsere Seelen nicht dem Kriegsgott übermachen.“

    „Ich werde nicht zusehen, wie dieses Ding uns verhöhnt,“ zischte Draeven und schlug dem Goblin mit solcher Wucht ins Gesicht, dass dieser von der Folterbank fiel. Der Goblin landete keuchend in einer Ecke, seine dürren Gliedmaßen ungelenk verkrümmt. Doch bevor der Elf nachsetzen konnte, hielten ihn zwei seiner Gefährten zurück.

    „Beruhige dich, Draeven!“ sagte Selindor, seine Stimme angespannt, während er den Tobenden zurückzog. „Das bringt uns nicht weiter.“

    Der Goblin stammelte wirres Zeug, sein krächzendes Lachen klang nun eher wie ein verzweifeltes Wimmern. Er schien sich an seinen eigenen Wahnsinn zu klammern wie an einen schützenden Mantel.

    Altheria trat hervor, ihre Bewegungen so sanft wie der Schein der Lampe. Sie hob eine Hand, und eine subtile Magie erfüllte den Raum, wie ein flüchtiger Duft, der die Sinne schärfte. Ihre Augen blickten tief in die des Goblins, als wollte sie die Geheimnisse seiner Seele hervorzerren. „Das genügt,“ sagte sie leise, doch ihre Worte trugen eine Autorität, die die anderen verstummen ließ. Sie flüsterte eine arcane Formel, und die Luft um sie herum begann zu flimmern. Altheria sah den Goblin sanft an und blickte ihm tief in die Augen. Die sich eben noch windende Kreatur wurde plötzlich ruhig und sah der Elfen ebenfalls verträumt in die Augen. Als Altheria ihm sanft über die Wange streichelte, begann er zu zucken, sein Atem beschleunigte sich, und plötzlich begann er zu sprechen, seine Stimme von der Magie getrieben.

    „Grom… der Fettsack,“ keuchte er, seine Augen weit vor Angst und Bewunderung. „Ihr sucht Grom! Der Größte von allen! Der Waaaghboss! Ich… ich war sein Standartenträger! Niblit nennen sie mich! Ja, Niblit! Ich habe die Banner gehalten, als er die Welt in Flammen setzte! Der größte Waaagh!, größer als alles, was ihr euch vorstellen könnt!“

    Seine Worte überschlugen sich, sein Ton wurde fast ehrfürchtig, während er von seinem Anführer sprach. „Größer als jeder Ork! Mächtiger als die Götter! Grom wird euch alle zerstören! Die Welt… die Welt gehört ihm! Hah!" Sein wahnhaftes Lächeln wurde breiter, doch die Magie zwang ihn weiter zu sprechen.

    „Wisst ihr, wie alles begann?“ Ein schiefes Grinsen erschien auf seinem Gesicht, seine Stimme triefte vor Spott und Stolz zugleich. „Grom war noch jung, gerade Boss vom Schartenaxt-Stamm, als er das tat, was keiner vor ihm gewagt hatte. Er fraß Trollfleisch. Rohes Trollfleisch! Jeden hätte es getötet, doch nicht Grom! Es wuchs in seinem Bauch, versuchte sich zu regenerieren, während er es verdaut hat. Ein anderer Gobbo wäre explodiert, aber nicht Grom! Nein, er war schon damals anders. Das Fleisch machte ihn größer, stärker… bis er so riesig war, dass er seine eigenen Beine nicht mehr sehen konnte!“ Der Goblin kicherte manisch. „Aber Grom brauchte keine Beine! Er hatte uns, um für ihn zu laufen!"

    Die Elfen schwiegen, lauschten gebannt, während Niblit fortfuhr, getrieben von der Zauberei. „Er wurde der Kriegsherr des Stammes. Jahrelang hat er geplündert, die Wolfslande, die Düsterlande, die Berge! Stämme von überall sind gekommen, um ihn zu sehen, da Gro‘ Un! Sein Waaagh! war so groß, dass kein Mensch, kein Zwerg und auch kein Spitzohr wie ihr ihm entkommen konnte. Seinen Namen habt ihr doch bestimmt schon gehört? Grom, der Schrecken von Ulthuan!"

    Niblit kreischte hektisch, was in ein aberwitziges Lachen überging und kurzzeitig machte es den Anschein, als könne er sich von der Bezauberung lösen und wieder er selbst werden, aber Altheria zog das Netz, welches sie um den Geist dieser armeeligen Kreatur gesponnen hatte, wieder enger. Seine fiebrigen Augen glühten förmlich, während die nächsten Worte aus ihm hervorbrachen. „Und dann kam der große Waaagh! durch den Schwarzfeuerpass. Grom führte seine Horde direkt in die Reiche der Zwerge. Festungen fielen, Gräber wurden geschändet, und Grungnis Statue…“ Niblit begann zu lachen, ein ersticktes, hämisches Gackern. „Oh, die haben wir umgehauen! Und wir haben sie in Groms Bild gehauen! Einen fetten Gobbo, hah! Die Zwerge sind fast geplatzt vor Wut!"

    Die Elfen sahen sich an, die Spannung im Raum war greifbar. „Und weiter?“ fragte Altheria, ihre Stimme messerscharf.

    „Bragarik, der Zwergenkönig, kam mit seiner Armee,“ stammelte Niblit. „Die Schlacht am Eisernen Tor… drei Tage Blut und Tod, aber kein Sieger! Grom hat so viele von ihren Besten abgeschlachtet, dass die Zwerge keine Hoffnung mehr hatten. Sie haben sich in ihre Hallen zurückgezogen und… und um Hilfe gefleht! Ha, Zwerge! Um Hilfe betteln! Und was hat Grom gemacht? Neue Stämme, neue Goblins! Alle wollten mitmachen! Waaagh! Grom wurde immer größer, immer stärker… und niemand konnte ihn aufhalten!“

    „Und dann… dann haben die Menschen ihn auch nicht gestoppt!" Niblit kicherte erneut, unfähig, die Kontrolle zu behalten. In Altdorf haben sie sich verkrochen, während Grom weiter zog! Die Menschenstädte brannten, und der große Wald… oh, der gehörte uns! Alles grün! Die Wolfreiter aus den Wolfslanden, die Nachtgoblins aus dem Rotaugenberg… sie alle folgten ihm! So viele, dass die Welt grün wurde, wo immer wir hingingen!"

    „Und dann?“, drängte Altheria, ihre Augen funkelten im Schein der Lampe, während sie Niblit fixierte. „Erzähl weiter, Grünhaut!“

    Der Goblin japste nach Luft, wie ein Fisch auf dem Trockenen, aber die Magie ließ ihm keine Atempause. Sein Mund öffnete sich widerwillig, und die Worte quollen hervor, wie ein Strom von Wahnsinn und Stolz. „Die Menschen... die waren nichts! Nur ein Haufen Feiglinge! Oh, da war einer... Wilhelm, ein Prinz! Er hat sich uns entgegengestellt, aber was konnte er schon tun? Er hat ein paar von uns zerschlagen, aber Grom... er hat sich nicht einmal darum gekümmert! Die Menschen haben sich in ihre Städte zurückgezogen, wie Mäuse in Löchern, während draußen die Goblins über alles hergefallen sind. Es war herrlich, sage ich euch!“

    Er schüttelte den Kopf, als könnte er sich selbst nicht glauben, wie großartig es gewesen war. „Und dann hat Grom... haha, ja, das war was... Grom hat eine neue Prophezeiung gehört. Der alte Schwarzzahn, der Schamane, der hat zu ihm gesagt: ‚Das Land reicht nicht, Grom! Gork und Mork wollen mehr! Sie wollen, dass du das Meer nimmst, dass du neue Länder eroberst!‘ Und wisst ihr, was Grom gemacht hat? Er hat nicht gezögert! Sofort hat er befohlen: ‚Baut mir eine Flotte!‘ Oh, die Schiffe...“

    Niblits Augen weiteten sich, als würde er die monströsen Konstruktionen vor sich sehen. „Die Gobbos haben alles benutzt! Bäume, Steine, sogar die Türme von den Menschen! Ganze Türme haben sie auf die Schiffe gestellt, versteht ihr? Es war ein schwimmender Wahnsinn! Die Orks haben gemeckert, ‚Warum kämpfen wir nicht, Grom?‘, aber Grom hat sie mit einem Hieb zur Ruhe gebracht! Niemand widerspricht Grom!“

    Die Elfen lauschten gespannt, der Raum war still bis auf Niblits heiseres, fiebriges Flüstern. „Dann, nach Monaten des Bauens, sind wir losgesegelt. Die Menschen haben Schiffe geschickt, aber was konnten die schon machen? Haha! Sie haben versucht, uns aufzuhalten, aber Grom hat ihnen gezeigt, wie man kämpft! Wir haben ihre Flotte zerschlagen, ihre prächtigen Schiffe in Brand gesteckt, und dann... dann kam das Meer! Der Sturm hat uns getroffen, und die Hälfte von uns ist untergegangen! Aber das war egal, denn Grom... Grom war unaufhaltsam!“

    Meer! Der Sturm hat uns getroffen, und die Hälfte von uns ist untergegangen! Aber das war egal, denn Grom... Grom war unaufhaltsam!“

    Niblits Stimme wurde brüchig, sein keuchender Atem klang wie ein hohler Wind in einer leeren Höhle. Die Magie, die ihn dazu zwang, seine Geschichte weiterzuspinnen, ließ nicht nach. Lady Altherias Augen fixierten ihn, ihre goldenen Locken schimmerten im schwachen Licht wie ein Heiligenschein, doch ihre Miene war grimmig und entschlossen.

    „Und dann?“ fragte sie mit kühler Bestimmtheit. „Wohin hat er euch geführt, Niblit? Wohin segelte diese Flotte der Zerstörung?“

    Niblit zitterte, sein dünner Körper bebte unter dem Einfluss der elfischen Zauberei. „Er sagte... er sagte, dass wir euch finden würden!“ stieß er hervor. „Die Insel, die ihr so sehr liebt! Ulthuan! Grom wollte sie niederbrennen! Die Spitzohren wie ihr... er wollte sie alle vernichten! Euer Land sollte zu unserem werden! Er nannte es... den grünen Horizont!“

    Ein ersticktes Lachen brach aus Niblit hervor, als würde er sich an den Wahnsinn seines Anführers klammern, um die Angst vor den Elfen zu verdrängen. Doch dann erstarb sein Lachen abrupt, als er sich an etwas erinnerte, das seinen kleinen, glühenden Augen einen Schatten des Schreckens verlieh.

    „Aber... aber die See war gegen uns!“ rief er, seine Worte nun ein Mix aus Furcht und Ehrfurcht. „Die Wellen... sie waren wie riesige Hände, die unsere Schiffe packten und in den Abgrund zogen. Grom... Grom lachte nur. 'Wir brauchen keine Schiffe, wenn Gork und Mork mit uns sind!' hat er gesagt. Und dann... dann kam der Nebel.“ Selindor trat näher, sein Blick bohrte sich in die zusammengekrümmte Gestalt des Goblins. „Der Nebel von Yvresse?“ fragte er mit schneidender Stimme. „Wie habt ihr es geschafft, ihn zu durchqueren? Dieser Nebel schützt unsere Küsten! Keine sterbliche Hand kann ihn durchdringen."

    Niblit zitterte unter dem durchdringenden Blick des Elfen. „Hunderte... tausende von Schiffen...“ stammelte er schließlich. „Sie... sie wurden zerstört! Die Wellen haben sie verschluckt, die Strömung hat sie fortgetragen. Manche... manche sind nie wieder gesehen worden. Alles... alles war Chaos! Aber einige...“ Er kicherte, ein zittriges, unsicheres Geräusch, das die Spannung im Raum noch verstärkte. „Einige haben es geschafft! Durch pures Glück! Oder... oder durch Morks Wille!"

    Die Elfen wechselten bedeutungsvolle Blicke, während Niblit weitersprach, die Worte aus ihm hervorgepresst wie ein schmerzhaftes Geständnis. „Es waren immer noch mehr Goblins, als ihr zählen könnt! Als der Nebel sich lichtete, waren wir da... an eurer Küste! Grom hat gesagt, das war der Beweis, dass die Gork und Mork auf unserer Seite sind. Waaagh! Grom würde nicht aufgehalten werden! Nicht von Spitzohren und nicht von eurem Nebel!"

    Selindor trat einen Schritt zurück und betrachtete Niblit mit unverhohlener Abscheu. Dann wandte er sich an Draevan und Lady Altheria. „Das reicht,“ sagte er mit kalter Stimme. „Den Rest der Geschichte kennen wir nur allzu gut.“

    Die Elfen tauschten düstere Blicke aus, die Last der Erinnerung war wie eine unsichtbare Kette um ihre Hälse. Draevan sprach schließlich mit rauer Stimme: „Tor Yvresse... die Wegsteine, die unsere Inseln schützen, wurden fast zerstört. Hunderte Goblins überrannten uns, noch bevor wir begriffen, was geschah. Sie trafen uns unvorbereitet, wie eine Flut aus Wahnsinn und Zerstörung.“ Lady Altheria schloss die Augen, und ein Schatten der Trauer legte sich über ihr edles Gesicht. „Prinz Eltharion hat uns gerettet,“ sagte sie leise, „doch es gab keine Lieder, keine Feier. Nur die kalte Erkenntnis, dass wir überlebt hatten... auf Kosten so vieler Leben.“

    Selindor nickte langsam, die Bitterkeit in seinen Augen spiegelte sich in den Gesichtern der anderen wider. „Der Sieg war nur ein Hauch besser als eine Niederlage, aber Yvresse steht noch.

    „Aber vielleicht ist unser Schmerz nicht umsonst. Wir sollten ihn fragen, wo sich Grom jetzt befindet. Nach der Schlacht ist er verschwunden. Niemand hat ihn seitdem gesehen.“

    Draevan packte Niblit am Arm und zog ihn grob auf die Beine. „Sprich, Goblin!“ forderte er, während seine Stimme vor Wut bebte. „Wo ist euer fetter Waaaghboss jetzt?“

    Niblit verzog das Gesicht, zuerst in Angst, dann in widerwilliger Wut. „Ich sag euch gar nix!“ krächzte er und versuchte, sich aus Draevans Griff zu winden. „Ihr könnt mich nicht zwingen! Nicht mal eure Magie kann—“

    Ein leises Murmeln von Lady Altheria ließ die Luft im Raum erzittern, und Niblits Proteste wurden von einem erstickten Keuchen unterbrochen. Die goldhaarige Elfe richtete ihren kühlen Blick auf ihn, ihre Augen funkelten mit der Macht der arkanen Künste.

    „Sprich,“ sagte sie mit einer Stimme, die keinen Widerspruch duldete.

    Niblit keuchte, sein Körper zitterte unter dem Einfluss der Magie. „Er... er ist nicht tot!“ stieß er hervor. „Grom lebt! Er sammelt neue Armeen, irgendwo jenseits des Meeres, wo ihr Spitzohren ihn nicht finden könnt! Und wenn er zurückkommt, wird er euch alle vernichten! Gork und Mork werden euch zermalmen! Die grüne Flut wird Ulthuan verschlingen!“

    Sein krächzendes Lachen erfüllte den Raum, doch es klang schwach, fast verzweifelt. Draevan schnaubte und ließ Niblit auf den Boden fallen. „Er träumt,“ sagte er leise. „Grom hat verloren, und selbst wenn er noch lebt, wird er niemals die Stärke haben, die er einst hatte.“

    „Vielleicht,“ erwiderte Lady Altheria nachdenklich. „Aber wir können uns nicht darauf verlassen. Wenn Grom wirklich neue Armeen sammelt, müssen wir vorbereitet sein. Diesmal wird es keine Überraschung geben.“

    Die drei Elfen sahen einander an, ihre Gesichter gezeichnet von verborgener Entschlossenheit. Draußen heulte der Wind durch die verfallenen Hallen, und Niblits verzweifeltes Kichern verklang, während die Schatten der Vergangenheit und der Zukunft gleichermaßen auf ihnen lasteten.

    Niblit schrie auf, schlug wild um sich, doch Draevan war schneller. Mit einem Griff nach dem Kettenbund zwang er den Goblin zu Boden, während Selindor die Fesseln anlegte. Die Zelle war wieder erfüllt vom Geruch von Angst und verzweifeltem Widerstand.

    „Grom wird kommen!“ keuchte Niblit, während er in die Dunkelheit der Ketten zurückfiel. „Er wird euch alle vernichten! Die Welt gehört uns! Waaagh! Grom! Waaagh!–“

    Altheria drehte sich wortlos um und schritt zur Tür. Der Schatten der Ereignisse lag schwer auf ihren Schultern. Selindor folgte ihr, sein Gesicht ein Spiegel aus Anspannung und Nachdenklichkeit. Als Altheria die Schwelle erreichte, hielt sie inne und drehte sich kaum merklich um. Ihr goldener Haarschopf schimmerte im schwachen Licht der Fackel.

    Mit einem knappen Nicken in Draevans Richtung gab sie ihm ihre stumme Anweisung. Der Narbengesichtige verstand ohne Worte. Seine Lippen verzogen sich zu einem grimmigen Ausdruck, als er das Messer aus seiner Scheide zog.

    Die Tür schloss sich hinter Altheria und Selindor mit einem dumpfen Knall und das erstickende Gurgeln Niblits war kaum zu hören.

    Die beiden Elfen schritten durch einen langen, finsteren Gang, dessen Steinwände von der Kälte der Tiefe durchzogen waren. Ihre Schritte hallten gedämpft wider, ein leises, unaufhörliches Echo, das wie ein leiser Vorwurf klang.

    „Das alles ...“, begann Selindor, doch seine Stimme verlor sich im Korridor.

    „Wir wussten, dass der Kampf gegen Grom eine Wunde hinterlassen würde, die nicht heilen kann,“ antwortete Altheria nach einem langen Moment des Schweigens. „Aber ich frage mich, ob wir damals wirklich wussten, wie tief diese Wunde sein würde.“

    Selindor verzog das Gesicht. „Yvresse hat überlebt, ja. Doch zu welchem Preis? Unsere Armeen sind zerschlagen, unsere Wälder kahlgeschlagen, und die Bauern in den Dörfern sprechen mehr von Flucht als von Hoffnung.“ „Yvresse wird niemals wieder sicher sein,“ sagte Altheria leise, ihre Stimme fast ein Flüstern. „Nicht nach dem, was wir gesehen haben. Nicht nach dem, was wir verloren haben.“

    Selindor hielt inne und sah sie an, seine Augen hart wie Stahl. „Und Grom? Selbst dieser erbärmliche Goblin glaubte noch immer an seine Rückkehr. Was, wenn er Recht hat?“

    „Dann wird er Ulthuan brennen sehen wollen,“ entgegnete Altheria und wandte den Blick ab. Ihre Hand glitt über die raue Steinmauer, als würde sie Halt suchen. „Wir müssen bereit sein, Selindor. Egal, wie erschöpft, wie zerschlagen wir sind – wir müssen immer bereit sein.“

    Sie schwiegen und setzten ihren Weg fort, während in der Ferne das leise Rauschen der Wellen zu hören war, das sanft an die Klippen von Yvresse schlug. Der Klang war trügerisch friedlich und erinnerte an eine Zeit, die längst vergangen war – eine Zeit, die niemals zurückkehren würde.


  • Sehr schöne Idee! Grom braucht sowie immer mehr Liebe.

    Warhammer Fantasy 8., 7., 6. Edition: Orks und Goblins, Imperium, Oger, Vampirfürsten

    Kriegerbanden: Waldelfen, Tiermenschen, Zwerge und siehe Fantasy

    Spaßprojekt: Erstes Imperiales Himmelsschlachtschiff

    Warhammer 40k: Orks, Imperial Fists, Eldar, Exoditen

    Herr der Ringe: Gondor und Dol Amroth, alles andere ein bisschen

    Necromunda: neu: Orlock, alt: Arbites Selbstbauprojekt

    Nicht GW-Systeme: keine, weil nur GW-Fanboys als Mitspieler :(

  • Merrhok 23. Januar 2025 um 07:13

    Hat das Label WTOW hinzugefügt.
  • und es geht in die erste Runde!

    Das Szenario "Athel Tamarha" ist im ersten Entwurf fertig geschrieben. Zusammen mit einer spannenden Vorgeschichte (siehe Spoiler unten).

    Wie ihr seht, lernen wir auch ein paar altbekannte Persönlichkeiten kennen: Prinz Moranion, den Goblin-Schamane Schwarzzahn (die Quellen streiten sich, ob es ein Ork oder ein Goblin ist,.... ich fande Goblin passender) und natürlich unsere korpulente Majestät: Grom den Fettsack höchst persönlich!




    Hier findet ihr die Geschichte nochmal als Text:

    Athel Tamarha - Spoiler

    Athel Tamarha

    Die hohen Hallen von Athel Tamarha waren in sanftes Dämmerlicht getaucht. Silberne Laternen warfen weiche Schatten auf die kunstvollen Wandreliefs, während draußen das ewige Rauschen der Brandung gegen die Klippen von Yvresse hallte.

    Lady Altheria Silmariel schritt langsam entlang der hohen Fensterfront, ihr goldenes Haar glänzte wie flüssiges Licht im Schein der Fackeln. Sie war in Gedanken versunken, als sie sich umwandte und ihren Blick auf Prinz Moranion richtete, der mit gefurchter Stirn über einem Pergament saß.

    „Niemand hat es je gewagt, Naggaroth anzugreifen,“ sagte Altheria leise. „Nicht einmal Caledor zu seinen besten Zeiten.“

    Moranion nickte langsam. „Mein Sohn hat das Undenkbare getan. Er hat die Druchii in ihrem eigenen Land herausgefordert, mitten in der dunklen Heimat von Malekith. Wenn das gelingt, könnten wir die Bedrohung ein für alle Mal beenden.“

    „Er kämpft für all unsere gefallenen Brüder und Schwestern,“ erwiderte Altheria. „Für die zahllosen Leben, die die Druchii mit ihren schwarzen Klingen und heimtückischen Ränken genommen haben.“

    „Und doch ist es ein riskantes Unterfangen,“ gab Moranion zu bedenken. „Naggarond ist eine Festung, wie es keine zweite gibt. Selbst wenn Eltharion die Belagerung aufrechterhält – wie lange kann er durchhalten?“

    Altheria lächelte schwach. „Er ist entschlossen. Er wird nicht wanken.“

    Gerade wollte Moranion ihr zustimmen, als die Tür zu ihren Gemächern mit einem lauten Knall aufgerissen wurde. Ein heftiger Luftzug ließ die Kerzen flackern, und ein Bote stolperte keuchend in den Raum, sein Gesicht kreidebleich, Schweißperlen auf der Stirn.

    Altheria fuhr erschrocken herum, eine Hand an den Dolch an ihrem Gürtel legend. Moranion sprang auf, seine Augen blitzten auf vor plötzlicher Anspannung.

    „Was fällt Euch ein, so in meine Hallen einzudringen?“ donnerte der Prinz.

    Der Bote rang nach Atem und beugte sich kurz vornüber, um sich zu fassen. „Mein Prinz ...“ keuchte er. „Eine Katastrophe ... eine Invasion!“


    Moranion trat einen Schritt vor. „Sprich deutlich! Wer greift uns an?“ „Goblins, Herr! Goblins – überall! Sie sind aus dem Meer gekommen!“

    Ein eisiges Schweigen legte sich über den Raum. Altheria und Moranion tauschten ungläubige Blicke.

    „Unsinn!“ fauchte Moranion. „Goblins haben Ulthuan noch nie erreicht! Sie sind primitives, wimmelndes Ungeziefer, das sich in ihren stinkenden Höhlen verkrochen hält. Woher sollen sie gekommen sein?“

    Der Bote schüttelte den Kopf, seine Augen weit vor Angst. „Das weiß niemand, Herr. Aber sie sind hier! Sie haben die Nebel von Yvresse überwunden. Mehrere Dörfer um Tralinia und Fernwacht wurden überfallen! Berichte von Angriffen an der Küste von Elessaeli häufen sich! Kein Elf war darauf vorbereitet!“

    Moranion spürte, wie sich sein Magen verkrampfte. Doch er war ein erfahrener Feldherr – Panik war jetzt fehl am Platz. Wortlos trat er an den schweren Eichentisch in der Mitte des Raumes und zog mit einer knappen Geste eine Karte Yvresses hervor.

    „Zeig mir, wo die Angriffe stattgefunden haben,“ befahl er. Der Bote trat vor und deutete mit zitternden Fingern auf verschiedene Punkte. „Hier ... und hier ... und hier. Die Berichte sind unvollständig, aber die Angriffe ziehen sich entlang der Küste und tief ins Landesinnere.“

    Moranion betrachtete die Karte mit zusammengekniffenen Augen. Die Angriffe wirkten nicht willkürlich – sie waren auf eine Weise verteilt, die auf eine koordinierte Invasion hindeutete. Sein Herz wurde schwer.

    Er atmete tief durch und wandte sich dann entschlossen um. „Schlagt sofort Alarm. Unsere Heere sollen sich kampfbereit machen! Ich will mehr Kundschafter aussenden – wir brauchen genauere Informationen über diese Invasion. Ich will wissen, wie groß ihre Streitmacht ist, wer sie anführt und ob sie Verstärkungen erwarten.“

    Dann hob er den Blick und sah Altheria an.

    „Du musst nach Naggarond aufbrechen.“

    Altheria blinzelte überrascht. „Nach Naggarond?“

    „Eltharion muss gewarnt werden,“ erklärte Moranion mit ernster Stimme. „Er muss die Belagerung abbrechen und sofort nach Yvresse zurückkehren. Sein Platz ist hier – unsere Heimat steht vor dem Untergang.“


    Altheria zögerte nur einen Moment, dann nickte sie entschlossen. „Ich werde aufbrechen, sobald die Schiffe bereit sind.“

    Draußen zog der Wind auf. In der Ferne donnerte das Meer – als würde es den Sturm ankündigen, der über Yvresse hereinbrechen würde.

    Altheria schritt mit festen Schritten zur Tür, ihre Gedanken noch immer bei der bevorstehenden Reise nach Naggarond. Doch kaum hatte sie die Schwelle überschritten, ertönte ein tiefer, grollender Klang über die Türme von Athel Tamarha. Einmal, Zweimal, Dreimal.

    Sie erstarrte mitten in der Bewegung. Ein Schauder lief ihr über den Rücken, als sie sich langsam umwandte. Ihre Augen trafen Moranions Blick, der ebenso angespannt wirkte. Drei Hornstöße.

    Nicht einer für Kundschafter. Nicht zwei für einen Alarm. Sondern drei – das Signal für einen direkten Angriff.

    „Nein …“, hauchte Altheria.

    Moranion stieß den schweren Stuhl zurück, dass er krachend auf den Boden fiel. Ohne ein weiteres Wort eilte er zu den weit geöffneten Balkontüren und trat hinaus in die kühle Nachtluft. Altheria folgte ihm mit klopfendem Herzen.

    Der Ausblick, der sich ihnen bot, raubte ihr den Atem.

    Wo sonst das schimmernde Meer unter dem sanften Schein der Monde lag, erstreckte sich nun eine unaufhaltsame Woge aus Grün und Schwarz. Hunderte, nein, tausende zerbrechliche Schiffe und Boote trieben auf die Küste zu. Manche wirkten kaum seetüchtig – zusammengezimmert aus Wrackteilen, Knochen und gehäuteten Tierfellen. Andere waren erbeutete elfische Schiffe, bemalt mit hässlichen Kriegsrunen und überladen mit schreienden, kreischenden Goblins.

    Und sie kamen näher.

    Moranion packte die steinerne Brüstung so fest, dass seine Fingerknöchel weiß hervortraten. Altheria sah, dass seine Lippen zuckten, als er sich mit aller Kraft beherrschte.

    „Das … ist unmöglich,“ sagte er schließlich mit tonloser Stimme. Doch es war wahr.

    Die ersten Goblins hatten bereits die Boote verlassen und stapften mit ihren krummen Klingen und rostigen Speeren durch den weißen Sand der Küste. Die Strände von Yvresse, die seit Jahrhunderten unberührt geblieben waren, wurden nun von stinkenden, wild um sich fuchtelnden Grünhäuten besudelt. Noch war es nur eine Vorhut.

    Altheria stand noch immer erstarrt auf dem Balkon, als die ersten Feuersignale in den Wachtürmen entzündet wurden. Doch Moranion drehte sich bereits zu ihr um, seine Stimme scharf wie eine Klinge. „Es gibt keine Zeit für Zögern. Du musst sofort aufbrechen!“

    Altheria blinzelte verwirrt, als hätte sie ihn nicht richtig verstanden. „Ihr wollt, dass ich jetzt gehe? Während die Stadt angegriffen wird?“

    „Genau deshalb.“ Seine blauen Augen funkelten eisig. „Eltharion muss gewarnt werden. Wenn du jetzt nicht reitest, könnte es zu spät sein.“

    „Aber…“ Sie ballte die Fäuste. „Ich kann euch nicht einfach im Stich lassen!“ „Es ist kein Stichlassen. Es ist Pflicht.“ Seine Stimme wurde sanfter, aber nicht weniger entschlossen. „Geh, Altheria. Ich brauche dich nicht hier. Aber Yvresse braucht Eltharion.“

    Für einen Moment wollte sie noch widersprechen. Doch sie kannte Moranion zu gut, um zu wissen, dass er seine Entscheidung nicht ändern würde. Mit zusammengebissenen Zähnen verneigte sie sich knapp und eilte los.

    Moranion sah ihr nach, bis sie in den Schatten des Palastes verschwand. Erst dann kehrte sein Blick zurück zur Küste. Diese armseligen Kreaturen… diese abstoßenden Grünhäute… sie glaubten wirklich, sie könnten hier Fuß fassen?

    Die ersten Goblins hatten den Strand vollständig eingenommen. Ihr unförmiger Pulk war ein wimmelnder, chaotischer Haufen aus gierigen, grinsenden Fratzen und rostigen Klingen. Doch dann veränderte sich das Bild.

    Ein dumpfes Knarren und Quietschen ließ Moranions Blick weiter hinaus auf die anlandenden Schiffe gleiten. Dort sah er, wie ein großer, klappriger Streitwagen mit langen Seilen und einem schwankenden Kran an Land gehievt wurde. Die Konstruktion war aus Knochen, Holz und Metallresten zusammengezimmert, von primitiven Symbolen übersät und in schmutzigem Rot und Blau bemalt.

    Und auf diesem Monstrum thronte ein fetter, unförmiger Goblin, so gewaltig, dass er fast aus seinem Streitwagen zu kippen drohte. Seine von Narben überzogene Haut glänzte speckig im Licht der brennenden Signalfeuer. In seiner Klaue hielt er eine grobe schartige Axt, die eher für ein Schlachthaus als für eine Schlacht gemacht zu sein schien. Neben ihm stand ein kleinerer Goblin, kaum mehr als ein klapperndes Gerippe, das wild ein rot-blaues Banner mit einem weißen Totenschädel schwenkte. Er kreischte etwas in seiner widerwärtigen Sprache, und die Goblins antworteten mit einem ohrenbetäubenden Gebrüll.


    Moranion verzog angewidert das Gesicht.

    Ein König? Nein, ein aufgeblähter Madenhaufen.

    Und dennoch… das anfängliche Chaos begann sich mit unerwarteter Präzision zu ordnen. Goblinregimenter formierten sich, Speere wurden in geordneten Reihen aufgestellt, primitive Kriegstrommeln begannen zu dröhnen. Das war nicht normal.

    Sein Herz schlug schneller, doch er erlaubte sich keinen Zweifel. Egal, wie viele sie waren – es waren nur Goblins. Dann – ein Geräusch, das die Nacht zerriss.

    Ein donnerndes Brüllen, tief und uralt, durchzogen von einer heiseren, reptilienhaften Gier. Moranion riss den Kopf hoch, und sein Atem stockte für einen Sekundenbruchteil.

    Über den dunklen Wellen der See erhob sich eine gewaltige Bestie – ein Lindwurm, seine schuppige Haut in dunklen Grüntönen schimmernd, seine gewaltigen ledrigen Flügel peitschten die Luft.

    Auf seinem Rücken thronte eine dunkle Gestalt, von flatternden Stofffetzen und verzierten Knochenstäben umhüllt. Ein Goblin-Schamane, ohne Zweifel – sein Kopf war mit einem grausamen Schädelhelm bedeckt, in seiner Hand hielt er einen schwarzen Stab.

    Der Lindwurm stieß einen zweiten Schrei aus und flog einmal über die gesammelte Goblinflotte hinweg. Von den Decks der Schiffe brachen frenetische Jubelrufe aus, als würden die Kreaturen in Raserei verfallen.

    Dann stieß das Monster hinab und landete mit einem gewaltigen Beben neben dem Streitwagen.

    Moranions Hände verkrampften sich um das kühle Geländer des Balkons. Er hatte genug gesehen.

    „Bringt mir meine Rüstung“, sagte er leise zu den Wachen hinter sich. „Sammelt die Armee.“

    Ein Befehl, keine Bitte. Während sich die Diener in Bewegung setzten, drehte sich Moranion noch einmal zur Küste. Er wusste, was zu tun war.

    Die Vorhut musste hier gestoppt werden. Sie durften den äußeren Verteidigungsring nicht durchbrechen. Und wenn es ihm gelang, diesen widerwärtigen fetten Goblin und seinen schamanenhaften Reiter zu töten, dann…

    Dann würde dieser Angriff bereits enden, bevor er wirklich begonnen hatte. Er kniff die Augen zusammen und murmelte mit leiser Verachtung:

    „Kommt nur her, ihr stinkenden Ratten. Wir werden sehen, ob eure kleinen Messer gegen elfischen Stahl bestehen.“ Und mit diesen Worten drehte er sich um und bereitete sich auf die Schlacht vor.



    .

  • Was in dem Zusammenhang interessant sein könnte: Der Goblin-König Kevin Coleman (welcher auch schon für den White Dwarf schrieb) hat höchstpersönlich ein Erweiterungsbuch für den Größten aller Gobbos verfasst: https://eefl.freeforums.net/thread/3367/wa…revised-edition

    ja, danke! Das ist bekannt, schaue ich nochmal rein!

  • wie passend das gw dazu gerade ein Szenario zur Landung gebracht hat xD. Könntwts also ne echte Kampagne drauß machen, die Landung, dann ufm weg paar Steine schubsen, nen Wachturm erobern als Lagwr und dann die Belagerung

    1926-286376e4.jpg

    Für die Kanonen von Karak Barag!

    In jedem Maschinist steckt ein kleiner Grimmrog.

    Die OK hat KEINE Autotreffer.

    Wer im Spiel die Beherrschung verliert, den beherrscht das Spiel.

  • wie passend das gw dazu gerade ein Szenario zur Landung gebracht hat xD. Könntwts also ne echte Kampagne drauß machen, die Landung, dann ufm weg paar Steine schubsen, nen Wachturm erobern als Lagwr und dann die Belagerung

    Oh, spannend! Wo finde ich das?

    Szenario haben wir selbst geschrieben auf Basis von altem GW Material

  • Die Schlacht ist geschlagen und Athel Tamarha brennt..... wie es so weit kommen konnte, könnt ihr hier nachlesen:


    01 - Athel Tamarha Schlachtbericht



    Und hier noch die Geschichte, was nach der Schlacht geschah:

    Athel Tamarha - Epilog

    Athel Tamarha - Epilog

    Die hohen Hallen von Athel Tamarha waren in sanftes Dämmerlicht getaucht. Blut tropfte von den hohen Mauern. Der einst erhabene Palast war gefallen. Wo einst glänzende Marmorböden das Licht der aufgehenden Sonne einfingen, lagen nun zerfetzte Leiber, zertrampelte Fahnen und zerschmetterte Elfenrüstungen. Der Gestank von Tod, Feuer und dem ekelhaften Odeur hunderter Goblins lag an diesem einst unberührten Ort in der Luft.

    Niblit schlurfte durch die Ruinen, das irrwitzige Grinsen niemals aus seinem grünen Gesicht weichen lassend. Er liebte es. Er liebte die Zerstörung, den Schmerz, die Schreie. Er liebte es, seinen Herrn Grom glücklich zu sehen. Und genau das war er jetzt. Der gewaltige Waaaghboss saß auf dem zerschmetterten Thron des Stadthalters, das riesige Hinterteil in die filigranen Schnitzereien der Elfen gedrückt. Um ihn herum kreischten und kicherten Goblins, tanzten auf zerrissenen Wandteppichen und schmierten Schmutz und Blut an die einst makellosen Wände.

    Niblit trat vorsichtig näher, die krumme Rückenhaltung eines ergebenen Dieners bewahrend. „Oh, oh Grom, oh fettester, stärkster, grünhäutigster von allen, Athel Tamarha gehört Euch!“ Er kicherte und rieb sich die schmutzigen Hände. „Die Spitzohrigen sind hinfort, die Stadt ist Eure, und deine Untergebenen feiern Euren Sieg!“

    Grom grunzte und stopfte sich einen blutigen Batzen Fleisch in den Mund – ob es Fleisch von einem Goblin oder einem Elf war, spielte für ihn keine Rolle. Mit gefletschten Zähnen blickte er auf sein Werk herab. Die edlen Statuen der Hochelfen waren enthauptet und mit grobschlächtigen Holzmasken versehen, die sein eigenes fettes Gesicht darstellten. Einst edle Wandteppiche wurden als Lappen benutzt, filigrane Goldarbeiten lagen zerbrochen in riesigen Müllhaufen. Goblins schäumten im Rausch des edlen Weins der Elfen, schrien und lachten, tranken aus funkelnden Pokalen und pissten in kostbare Brunnen.

    Niblit wandte sich um und sah, wie eine Gruppe von ihnen eine gefesselte Gestalt heranzerrte. Ein Elf, seiner Rüstung nach zu urteilen, war er einst einer der Speerträger, welche die Palastfestung bis zum letzten Mann verteidigt hatten. Die Panik war dem Elfen ins Gesicht geschrieben. Und doch schienen ihn die Goblins ebenso zu fürchten. Die kleinen Grünhäute zerrten ihn zwar voran, aber ihre Gesichter waren verzerrt von Angst und schienen so gut es ging, darauf zu verzichten, den Elfen zu berühren und diese Arbeit ihrem Kammeraden zu überlassen.

    „Spitzohr denkt wohl, er is’ besser als wir, wa?“ Groms Stimme donnerte durch den Saal, seine große Hand kratzte über den Griff seiner Axt. „Was guggt er so? Is wohl ganz klein, hä? Is klein, weil wir seine schöne Stadt haben?“

    Der Elf sagte nichts. Er stand so aufrecht, wie es seine Fesseln erlaubten, den Blick voller stiller Verachtung auf Grom gerichtet. Die Goblins zogen sich unruhig zurück, murmelten untereinander, als könne der Blick des Elfen sie verfluchen. Niblit aber sah das Funkeln in Groms Augen und wusste, was kommen würde.

    Mit einem lärmenden, kehligen Lachen griff Grom nach dem Elfen. Blitzschnell zuckte der Elf zurück, doch er war nicht schnell genug. Grom erwischte den Elf an den Fesseln und zog ihn zu sich. „Ihr denkt, ihr seid was Besseres, nich'? Ihr denkt, wir sind nur Dreck, nich'? Naja...“ Er öffnete das Maul, und seine riesigen Zähne funkelten im trüben Licht des Palastes. „Wir fressen auch Besseres.“ Die Angst war dem Elfen nun ins Gesicht geschrieben und er begann sich zu winden und zu schreien.

    Mit einem einzigen Biss grub er seine Kiefer in die Schulter des Elfen. Knochen knackten, Blut spritzte und der Elf schrie um sein Leben. Niblit quietschte vor Freude, klatschte in die Hände und hüpfte auf der Stelle. Die anderen Goblins johlten, als ihr Waaaghboss den Elf genüsslich verschlang.

    Neben dem Thron, angekettet an eine zerbrochene Säule, lag ein weiterer Elf. Sein blutverschmierter Mantel aus Wolfsfell ließ erkennen, dass er von hohem Stand war. Seine Haut war fahl, seine Wunden tief, und doch lebte er noch – wenn auch kaum. Sein Kopf hing schlaff auf die Brust gesenkt, das silberne Haar verklebt von Blut und Schmutz.

    Niblit kicherte und tappte auf den Elf zu, zog sein krummes Messer aus dem Gürtel und piekste ihn mit der Spitze in die Seite. Keine Reaktion. Er runzelte die Stirn und piekste stärker zu, doch der Elf rührte sich nicht.

    „Mpf… is' ja langweilig!“, knurrte er enttäuscht. Dann fiel sein Blick auf einen verzierten Krug, randvoll mit dem dunklen Wein der Elfen. Mit einem breiten Grinsen griff er danach und schüttete den Inhalt über den Gefangenen. Der Elf zuckte und sog scharf die Luft ein. Langsam hob er den Kopf. Seine blauen Augen loderten voller Zorn. „Ihr...“, flüsterte er heiser, „ihr werdet nicht lange triumphieren... mein Sohn Eltharion wird kommen. Und wenn er hier ist, werdet ihr für eure Gräueltaten bezahlen!“

    Niblit zuckte zusammen und wich instinktiv einen Schritt zurück. Er hatte diesen Name noch nie gehört und wusste nicht, worum es geht, doch irgendetwas ließ ihn erzittern. Er biss die Zähne zusammen, wollte aber nicht, dass Grom sah, dass ihn das verunsicherte.

    Doch der Goblinkönig lachte nur schallend. Ein tiefes, kehlendes Lachen, das durch den zerstörten Palast hallte. „Hah! Hörste das, Niblit? Noch mehr Spitzohren zum Zerquetschen! Vielleicht bringter ja 'n besseren Geschmack mit als der da!“ Er klopfte sich auf den Bauch und rülpste laut.

    Niblit grinste unsicher, dann lachte er mit – erst leise, dann immer lauter. Seine Angst schwand. Stattdessen kam der Spaß zurück. Er drehte sich wieder zu dem Elfen und piekste ihn erneut, diesmal mit mehr Nachdruck. „Haste gehört? Dein Bub kann ruhig kommen! Grom macht sich ‘n Festmahl aus ihm! Harhar!“

    Die Goblins um sie herum lachten und johlten. Der Elf sagte nichts mehr, sondern presste nur die Lippen zusammen und starrte Niblit voller Hass an.


    Dann erhob sich Grom von seinem Thron. Schlagartig verstummte das Treiben in der Halle. Alle Augen richteten sich auf ihn, der mit einer Mischung aus Überlegenheit und wildem Hunger auf seine Krieger herabblickte.

    „Das hier“, donnerte er und riss die Arme in die Höhe, „das is' erst der Anfang! Wir haben den Spitzohren gezeigt, wer hier der Boss is'! Und jetzt? Jetzt schnapp‘n wir uns den Rest!“

    Ein ohrenbetäubendes Gebrüll erhob sich aus den Reihen der Goblins. Sie stampften mit den Füßen, schlugen mit Fäusten und Waffen gegen die Mauern und johlten in wilder Aufregung.

    „Die grünen Jungs hören nich' auf!“, brüllte Grom weiter. „Wir fackeln die nächsten Städte ab! Wir nehmen alles, was glänzt! Und wir lassen die Spitzohren in ihren eigenen Ruinen verrotten!“

    Die Menge tobte. Die Horde war entfesselt, ein einziges Meer aus Chaos und Blutdurst. Niblit sog die Luft tief ein. Der Gestank von brennendem Holz, vergorenem Wein und Angst – es war das schönste Gefühl, das er kannte.

    Er drehte sich noch einmal zum angeketteten Elfen um. Moranion war sein Name, nicht wahr? Niblit piekste ihn ein letztes Mal und grinste gehässig.

    „Hoff’ für dich, dass dein Junge schnell kommt. Dann kannste sehen, wie Grom ihn verputzt – vielleicht mit ‘ner schönen Soße, hähähä!“



  • Uihh, das ging nicht gut für die Hochgeborenen aus. Die Grünhäute sollte man lieber nicht unterschätzen.

    Vielen Dank Sepp für diese schönen Fluff-Schlachten und Geschichten. Einfach großartig!!! Mit wieviel Punkten pro Armee habt ihr hier gespielt? Hast du vielleicht ne Armeeliste parat? Falls du es schon irgendwo gepostet hattest, reicht mir auch ein kurzer Verweis. Der Link zum Schlachtbericht ist irgendwie dreimal dabei.

    Vielen Dank ....und viel Erfolg bei der nächsten Schlacht. Die Zeit der Elfen wird kommen!.

    Manchmal hat man Pech beim Denken.......und Würfeln!

    Tabletop für Leute die mit mehr als 3 Regeln Probleme haben:

    Claymore-Saga

  • Hier die Armeelisten. 1000p Hochelfen gegen 2000p Goblins,..... keine Ahnung woran es lag, dass ich voll auf die Ohren bekommen habe


    Yvresse - Athel Tamarha [1000 Pkte.]

    Moranion von Athel Tamarha [205 Pkte.]

    12 Elfische Speerträger [118 Pkte.]

    12 Elfische Speerträger [118 Pkte.]

    12 Elfische Speerträger [118 Pkte.]

    6 Elfische Bogenschützen [60 Pkte.]

    7 Elfische Bogenschützen [70 Pkte.]

    7 Elfische Bogenschützen [70 Pkte.]

    5 Ellyrianische Grenzreiter [81 Pkte.]

    Adlerauge-Speerschleuder [80 Pkte.]

    Adlerauge-Speerschleuder [80 Pkte.]

    Schwarzzahns Goblinhorde (1000p)

    Schwarzzahn [365 Pkte.]

    Night Goblin Bigboss, Shield, Light Armour, Biting Blade [50 - Pkte.]

    Night Goblin Bigboss, Great Weapon, Armour of Meteoric Iron [54 - Pkte.]

    24 Night Goblin Mobs [158 - Pkte.]

    24 Night Goblin Mobs [173 - Pkte.]

    • 24x Night Goblin, Shortbow

    • 1x Fanatic, Boss, Standard Bearer, Da Spider Banner, Musician

    Giant [200 - Pkte.]


    Groms Goblinhorde (1000p)

    Grom der Fettsack (205p)

    Goblin Warboss (101 pts)

    • Goblin Warboss: Additional Hand Weapon, Gigantic Spider, Light Armour

    Weapon: Hand Weapon (x8) (x16), Additional Hand Weapon; Armour: Light Armour

    Goblin Mobs (20) (100 pts)

    • 20x Goblin: Shortbow, Light Armour

    Goblin Mobs (20) (147 pts)

    Musician, Standard Bearer, Boss, 3x Nasty Skulker

    Goblin Wolf Rider Mobs (15) (210 pts)

    • 15x Wolf Rider: Light Armour, Shortbow, Shield

  • Ok, ich ergänze meinen vorangegangenen Kommentar ein wenig. Man sollte die Grünhäute lieber nicht unterschätzen, gerade wenn sie mit der doppelten Punktzahl ins Feld rücken. 8o

    Manchmal hat man Pech beim Denken.......und Würfeln!

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    Claymore-Saga

  • Tarilina, im Osten von Yvresse steht unter schwerer Belagerung! Mehr und mehr einfach gezimmerte Boote der Goblins landen an der Küsten und reißen die Wegsteine nieder, die den Nebel von Yvresse am Leben halten und den großen Malstrom stabilisieren sollen....

    Vorher.....

    Und nachher....

    In unserem nächsten Szenario haben die goblins die Aufgabe, die drei Wegsteine von Tarilina zu zerstören. Hierfür habe ich dieses kleine Diorama gebaut.

    Die beiden anderen wegsteine sind auch schon fertig und ich beginne die Tage damit die orkifiziert Variante zu bauen.

    Hier sind eure Vorschläge gefragt:

    Wie kann man sie passend orkifizieren? Was fandet ihr cool?


  • Das sieht aus, als ob der Stein gerade startet/abhebt und die Gobos mitreißt. =O

    Aus was bauen die Helfen ihre Steine? :/

    Mein Beruf und die Vorliebe für Skryre haben nix miteinander zu tun... wirklich...
    Skavenfeiertag: Jeder 13. im Monat und der 31.12. als 13ter Feiertag, an dem rituell eine große Glocke zu Ehren der Gehörnten geläutet wird (Unwissende halten das Dröhnen für laute Böller... Narren....)
    Ist es Zufall, dass in "Fullpainted" das Wort "pain" so eine zentrale Position hat? Ich denke, nein...

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