Der Schrei der Krähe

  • Ich wuerde jetzt ja gerne sagen, dass das ein stilistisches Mittel war, um zu verdeutlichen, dass die Orks momentan ueber Dron triumphieren (da er das Wildschwein ja haben will, sie es dagegen geniessen koennen), kam aber nur zufaellig zustande...
    Wahrscheinlich war ich im Kopf einfach zu sehr bei Obelix :mauer:

  • So, damit das hier auch mal wieder weitergeht, das nächste Kapitel! Sorry, dass es so lange gedauert hat, aber ich werde versuchen demnächst schneller zu posten, hab auch wieder etwas mehr Zeit, insofern sollte das machbar sein!
    Ansonsten wäre es natürlich nur von Nutzen, wenn ihr mir den Thread immer mal wieder mit ein paar Kommentaren in Erinnerung ruft :rolleyes:


    Innere Dunkelheit


    Sie bewegten sich durch eine triste, trockene Landschaft, von struppigem Gras bewachsene Hügel soweit das Auge reichte und nur ab und an wurde die Monotonie durch eine kleine Baumgruppe aufgelockert. Fast genauso monoton setzte Dron in Gedanken versunken einen Fuß vor den anderen. Als Schutz vor dem allgegenwärtigen Staub hatte er sich ein Stück Stoff vor das Gesicht gebunden und mit zu schmalen Schlitzen zusammengekniffene Augen beobachtet er wie der Wind das Laub in den wenigen Bäumen in seiner Umgebung zum rascheln brachte.
    Dann viel sein Blick wieder auf seine beiden Begleiter und nicht zum ersten Mal viel ihm auf, wie unterschiedlich die beiden Brüder doch waren. Der eine sprang ca. 50 Schritt vor ihm fast freudig vor sich hin die wilde, weite Landschaft genießend. Dron konnte sich gut vorstellen, wie Klingir die kühle Luft begierig in sich einsog und froh war, der bedrückenden Höhle entkommen und der Rückkehr in die Zivilisation entgangen zu sein. Dessen Bruder Grameor dagegen wirkte ging schwerfällig und langsam, fast schon etwas gebückt, jedoch mit absoluter Entschlossenheit vor.
    „Wie kommt es eigentlich, dass du mit Klingir durch die Gegend ziehst, beziehungsweise warum lässt du deinen Bruder nicht alleine ziehen? Ihm scheint die Abenteuerlust und die Freude an der rauen Natur deutlich mehr im Blut zu liegen als dir!“ Aufmunternd lächelte Dron den Albinozwerg an. Schnell hatte er sich mit ihm angefreundet und fühlte sich in dessen Gesellschaft sehr wohl. Grameor wirkte gelassen, stets von einer inneren Ruhe erfüllt und es schien so, als ob nichts seine Ausgeglichenheit erschüttern könnte. Die Gespräche mit dem Runenschmied waren immer sehr interessant, da dieser über einen beeindruckenden Wissens- und Erfahrungsschatz verfügte. Über sich selber und seine Gefühle sprach der Zwerg jedoch nicht von sich aus und seine Antworten auf die Fragen die Dron beschäftigten kamen spät und fielen häufig sehr knapp aus.
    Sich dessen bewusst wartete Dron geduldig darauf, dass sein Gesprächspartner sich seine Gedanken für eine Antwort zurechtgelegt hatten. Um sich zu beschäftigen lauschte er auf ein Geräusch, das unvermittelt an sein Ohr drang und versuchte die Ursache für dieses zu ergründen. Als sie eine weitere der unzähligen Hügelkuppe überquert hatten lag die Antwort direkt vor ihm. Zu ihren Füßen erstreckte sich ein kleines, fruchtbares Tal. Mit einem Schlag schien eine völlig andere Welt vor dem der Magie entronnenen zu liegen, nur selten leuchtete die Vegetation in einem solch satten Grün in dem trockenen Landstrich den die Orks ihr Eigen nannten.
    Ein kleiner plätschernder Bach, der den umliegenden Pflanzen genügend Wasser lieferte um zu wachsen, durchzog das Tal. Vergnügt lauschte der Zwerg dem leisen Glucksen und Gurgeln zu, dass der Bach auf seinem Weg hinab auslöste und eine angenehme Stille breitete sich in ihm aus. Er schloss die Augen und blieb stehen. Er genoss die warmen Strahlen der Sonne auf seiner Haut. Dieselben Strahlen, die ihm noch vor kurzem unangenehm heiß vorgekommen waren, doch die friedliche Atmosphäre und die Verlockung von kühlem Wasser nahm der gesamten Situation ihre Schärfe.
    Auch Grameor war einen Moment stehengeblieben und betrachtete das Bild das sich vor ihnen auftat. Seinen Kopf bedächtig hin und her wiegend setzte er sich wieder in Bewegung, ging noch ein kleines Stück den Hügel hinunter ehe er sich abrupt zu Dron umdrehte. „Ich weiß es nicht genau, ich glaube ich habe ganz einfach Angst um ihn!“
    Die plötzliche Antwort riss Dron aus seinen Gedanken und er wusste zunächst nicht, was er auf diese Aussage antworten sollte. Doch nach einer kurzen Pause ergriff Grameor wiederum das Wort: „Weißt du, es gab für ihn eigentlich keinen Grund Slayer zu werden.“, fuhr der Albino fort. Andere suchen den Tod in einem möglichst ehrenhaften Kampf, um eine erlittene Schmach wieder wettmachen zu können, doch bei ihm ist es anders. Klingir hat nie etwas derart schmachvolles erlitten, dass unweigerlich den Slayereid zur Folge haben müsste. Er ist irgendwie kein richtiger Slayer und doch verhält er sich wie Einer. Der Grund weshalb er dieses Leben für sich gewählt hat ist seiner Art geschuldet. Er liebt das freie Herumstreifen, kann mit dem geruhsamen Leben eines Bergmanns, Schmieds, Handwerker, Steinmetz oder gar Ehemannes nichts anfangen. Am meisten aber liebt, man kann fast sagen ein guter Kampf ist alles was ihn interessiert.“
    Grameor machte eine Pause und sie setzten sich langsam wieder in Bewegung. Während der nächsten Schritte überdachte der Runenschmied noch einmal seine Worte bevor er weiter fortfuhr. „Wenn ich es mir recht überlege lebt er eigentlich einzig und allein für den Kampf, weshalb das Leben eines Slayers auch so zu ihm passt. Niemand stellt in Frage, dass er vielleicht gar keinen Grund hätte, ein Slayer zu sein. Seine ganze Art, sein ganzes Tun ist darauf ausgerichtet, mit einem einzigen, wenn auch gewichtigen Unterschied! Er kämpft nicht mit dem Missmut und der Verbissenheit, die eine große Schmach auslöst, stattdessen ist es die pure Freude am Kampf und am Tod seiner Feinde, die ihn voran treibt.“
    Wieder unterbrach Grameor seine Schilderung über seinen Bruder, er schien verzweifelt nach den richtigen Worten zu suchen und Dron unterließ es, die Konzentration des anderen zu unterbrechen. „Ich weiß gar nicht richtig wie ich es beschreiben soll, aber die Freude, die er bei all dem versprüht, beängstigt, ja entsetzt mich. Ich befürchte, irgendwann wird ihn diese Brutalität völlig in ihren Bann schlagen, so als ob etwas Dunkles, Gefährliches in ihm die Kontrolle übernehmen würde. Sollte dies jemals passieren, dann wird es für niemanden, wirklich niemanden, der seinen Weg kreuzt, Gnade geben!“
    Der Albino brach ab und hob den Blick. Mit müden Augen, die von einer tiefen Traurigkeit erfüllt waren beobachtete er seinen Bruder, der fast die nächste Hügelkuppe erreicht hatte, auf der einige große Felsbrocken lagen. „Bisher übernimmt diese dunkle Seite von ihm nur im Kampf die Kontrolle über ihn, aber ich habe das Gefühl, dass es mit jedem Kampf schwieriger für ihn wird, aus dieser Stimmung herauszukommen. Wenn du ihn mal im Kampf erlebt hast, wirst du wissen, was ich meine und da wo wir hingehen, werden wir da wohl nicht drumherumkommen!“
    Mit diesem Satz beendete Grameor seine Ausführung und senkte den Blick während er weiterging. Dron hakte nicht mehr nach. Er respektierte es, dass der Albino seine Ruhe haben wollte und außerdem hatten die Worte des Älteren ihn zum grübeln gebracht. Eine wenige Schritte weiter hob Grameor jedoch ruckartig den Kopf und schaute Dron an. „Was kann ich tun?“, lautete seine einfache Frage. „Wie kann ich ihn aus diesem Leben herausziehen, aus diesem Strudel der ihn meiner Meinung nach eines Tages umbringen wird, oder in etwas verwandelt, was er nicht sein sollte! Du kennst ihn mittlerweile ja auch schon ein bisschen. Wenn ich auch nur anspreche, eine Zwergensiedlung aufzusuchen um unsere Vorräte aufzufrischen oder notwendige Reparaturen durchzuführen ist er schon total genervt. Er will nicht mit irgendwelchen Zwängen leben, unter gesellschaftlich auferlegten Ketten und Einschränkungen. Das Leben der anderen Zwerge, der Standardzwerge, wie er sie nennt und ihre Zivilisation, all unsere glorreichen Errungenschaften, sind ihm zuwider!“
    Nun war es an Dron, einige Meter schweigend zurückzulegen, während er seine Gedanken ordnete sah er Klingir hinter der Felsformation verschwinden. „Ich weiß nicht genau, er ist…!“
    Weiter kam er nicht. Ein zwergischer Kriegsschrei durchschnitt die still daliegende Hügellandschaft, gefolgt von dem Knurren von Wölfen und lautem Geschrei. Ohne ein weiteres Wort zückten Grameor und Dron ihre Waffen und stürmten den vor ihnen liegenden Hügel hinauf.

  • war fleißig, ist aber nur ein kurzes Kapitel:


    Wiederstand?


    In dem stickigen Zelt herrschte fast vollständige Dunkelheit. Nur das matte Glimmen eines heruntergebrannten Feuers erhellt das Innere ein wenig und warf ein rötliches Glühen an die aus Häuten verschiedenster Rassen angefertigten Zeltwände. Weißer Rauch wölbte sich zäh und langsam dem Abzug in der Mitte des Zeltes entgegen und die Luft roch nach verbrannten Kräutern. Einige Goblins drängten sich ängstlich an der Zeltwand hin und her. Jeder versuchte den sich so weit entfernt wie möglich von der Zeltmitte zu platzieren. Trotz ihres Gerangels kam kein Ton über die Lippen der Mitglieder dieser sonst so geschwätzigen Rasse, auch sonst ertönte beinahe kein Laut. Eine tödliche Stille hatte sich wie ein Mantel über das Zelt gelegt, einzig unterbrochen von einem beständig wiederkehrenden Knarren, dass die Goblins jedes Mal zusammenfahren ließ.
    Der Schaukelstuhl wippte nach vorne und erneut erklang ein das Knarren. Der völlig aus Knochen gefertigte Stuhl, über dem das Fell eines großen Bären lag, machte keinen vertrauenserweckenden Eindruck. Stattdessen hatte jeder Beobachter das Gefühl, das Konstrukt müsste jeden Augenblick unter dem Gewicht des Sitzenden in sich zusammenstürzen. Die gelben Augen der Goblins zuckten nervös hin und her und doch ließen sie die grübelnde Gestalt auf dem Stuhl nicht aus den Augen. Die gekrümmte Gestalt des Schamanen sah noch gebrechlicher aus als der Stuhl auf dem Gormak Platz genommen hatte und doch wusste ein jeder, dass mit dieser Person nicht zu spaßen war. Den Orkschamanen umgab eine Aura der Autorität, geboren aus willkürlicher Gewalt, perfider Brutalität und der Tatsache dass er über Mächte gebot, die diesen niederen Dienern unerklärlich waren.
    Missmutig brummte der Schamane vor sich hin, als er sich die Entwicklungen der letzten Tage überdachte und tiefe Sorgenfalten gruben sich in seine Stirn. Er wusste, dass diese noch nicht nötig waren, doch ihm missfielen die Geschehnisse des gestrigen Tages. Eigentlich war alles genau nach Plan verlaufen: Guznak hatte die Kontrolle über den Grobo- Clan gewonnen und danach Menjor den Boss der Norgors besiegt und damit auch diesen Clan in den Waaagh eingegliedert. Weiterhin hatten sich kleine Gruppen umherziehende Orks und Goblins ihnen angeschlossen, als sie von dem bevorstehenden Waaagh erfahren hatten und so war die Horde der Grünhäute bereits auf eine respektable Größe angewachsen.
    Doch trotz all dieser positiven Entwicklungen war Gormak nicht zufrieden. Etwas nicht vorhergesehenes war passiert und dies schlug ihm aufs Gemüt. Daher war seine Laune schlecht und die Situation für seine Untergebenen mehr als gefährlich! „Trokik!“, rief er einen seiner Goblindiener herbei. Ein spitzer Aufschrei erklang aus der Ecke in der der Angesprochene versucht hatte sich unscheinbar zu machen und mit hängenden Ohren und unterwürfigem Blick schlich der Goblin in Richtung seines Herrn.
    Eine kurze Handbewegung später zerfiel er in vier Teile. Ein kollektives Schlucken ging durch seine Kameraden und der matte Schein des Feuers spiegelte sich in vor Entsetzen geweiteten Augen. Als wären sie noch immer von Leben beseelt begannen die vier Teile eigenständig in alle vier Himmelsrichtungen wegzukriechen und das kratzende Geräusch der über den Boden robbenden Füße und Hände mischte sich in das Knarren des Schaukelstuhls.
    Doch nicht einmal dieser kleine Spaß konnte den Schamanen heute wirklich erheitern. Es war zum Verrücktwerden und all das nur wegen Guznak, seinem Waaaghboss, seiner Marionette. „Doch war er dies noch immer? Eine willenlose Marionette?“
    Nur kurz war er gewesen, der Widerstand Guznaks gegen den mentalen Befehl des Großschamanen, doch wo sollte das enden? Gestern hatte Gormak nur eine kurze Willensanstrengung benötigt, um den Widerstand zu brechen, doch was wenn sich dieser Widerstand weiterentwickelte? Der Schamane grübelte vor sich hin und war von dieser neuen Entwicklung alles andere als angetan. Warum nur musste dies geschehen? Guznak war ein Geschenk der Götter, das fehlende Teil zur Erfüllung seiner Pläne, der Waaaghboss, der als willenloses Werkzeug die Orks in den Krieg führen würde. So etwas wie Widerstand gegen seine Beherrschung konnte der Schamane dabei aber überhaupt nicht gebrauchen.
    „Ich werde die Sache im Auge behalten müssen“, murmelte er leise vor sich hin, Er konnte sich keinen weiteren Fehlschlag, ähnlich dem Misserfolg des Kringor- Waaaghs mehr leisten. Er war zwar imstande seine Lebenspanne für einen Ork extremzu verlängern, aber auch der Schamane wusste, dass er nicht ewig leben würde. Irgendwann würde er dem Tod nicht mehr entgehen können und er fürchtete sich beinahe vor diesem Moment. Es gab nur eine Möglichkeit, dem Tod als ein ebenbürtiger Gegner entgegenzutreten, doch dazu brauchte er die gewissenhaften Dienste von Guznak. Zumindest zunächst!
    „Ich werde die Sache im Auge behalten“, wiederholte er im Stillen noch einmal zu sich selbst. Wenn er es jedoch recht bedachte, war es durchaus wahrscheinlich, dass er Guznak schlicht überfordert hatte. Zumindest wahrscheinlicher als das dieser einfältige Ork resistent gegen seine mentale Beherrschung wurde. Er nahm sich vor, den Geist Guznaks durch einige spezielle Sitzung an die für einen Waaaghboss unerlässlichen Grausamkeiten zu gewöhnen. „Das sollte reichen!“, lachte er laut und von einem Moment auf den anderen fühlte er sich schon viel besser. Ein Rascheln der Zeltplane ließ ihn hochfahren. Einer der Goblins hatte die Zeltplane angehoben, um einem der vier Teile seines unglückseligen Kameraden den Weg nach draußen zu ermöglichen. „Geh doch gleich mit“, lachte der Schamane und ein weiterer seiner Diener zerfiel für diese Unverfrorenheit in Einzelteile. Alles war wieder gut, Goblins pulverisieren machte wieder Spaß und mit einem zufriedenen Lächeln sank er in seinen Stuhl zurück.

  • So, nu gehts weiter, diesmal mit ein paar Gedankengängen der Elfin zur derzeitigen Lage...


    Drohendes Unheil!


    Die langen spitzen Ohren der Elfin zuckten verärgert hin und her, während sie verbissen auf den Wein in ihrem Kelch stierte. Wie immer, wenn sie nachdachte weil sich die Dinge nicht wie geplant entwickelten, starrte sie in ihr Getränk. Scheinbar gedankenverloren beobachtete sie dann die Veränderungen, die ihre kreisenden Handbewegungen auf der Oberfläche der Flüssigkeit hinterließen. Doch obwohl sie äußerlich nicht so wirkte, die Magierin tat alles andere als ihren Geist nutzlos streifen zu lassen. In ihrem Innern war sie vollkommen konzentriert, fokussiert und hatte all ihre Aufmerksamkeit auf das Problem gerichtet, dass es zu lösen galt.


    Und dieses Problem war realer denn jeh!


    Elvyra hätte sich sehr gefreut, wenn sie mit ihren Vorahnungen bezüglich eines neuen Waaaghs gegen Lacalle nicht recht gehabt hätte. Wenn ihre Überlegungen wirklich nur ihrer Fantasie entsprungen wären, wie es der einfältige Herzog ihr immer wieder einzureden versucht hatte. Nur ungern dachte die Elfin an all die Gespräche mit dem Herzog zurück. Dieser hatte alle Argumente für ihre Theorie als Schwarzmalerei abgetan und stets darauf gepocht, dass die Grünhäute lange brauchen würden, bis sie sich von der erlittenen Niederlage erholt hätten. So war es immer gewesen, die Grünhäute würden anfangen sich untereinander zu bekriegen, da jeder der Meinung war, er war als neuer Waaaghboss auserkoren. Ohne einen wirklich großen Anführer, der die Orks einte, stellten die herumstreifenden Clans der Orks keine Gefahr für Lacalle dar. Die Zeichen waren klar und sie kündeten von Krieg! Elvyra aber war sich sicher, dass der Krieg schon bald über Lacalle aufziehen würde!


    Denn die Informationen, die die Magierin aus dem Orkterritorium erreichten, übertrafen all ihre Befürchtungen. Die Orks schienen längst nicht so uneinig, wie es die Beschützer von Lacalle gerne gesehen hätten. Den Berichten ihrer Späher zufolge hatte sich ein Boss eines bisher sehr inaktiven Clans dazu entschlossen einen neuen Waaagh zu starten und hatte bereits verschiedene umliegende Orkclans in den Waaagh einzugliedern. Die an einem Punkt versammelte Masse an Kriegern näherte sich näherte sich einem Punkt, an dem kein anderer Clanführer diesem neuen Waaaghboss entgegentreten können würde. Ab diesem Punkt würden sich die Ereignisse überschlagen, einer losgetretenen Lawine gleich würde der orkische Anführer immer mehr Streiter um sich versammeln und schließlich zum Sturm auf die Ländereien der Ordnung blasen.


    Was die Elfin aber im höchsten Maße beunruhigte war nicht die Meldung über diesen angehende Waaghboss, der sich selbst Guznak der Zerschmetterer nannte. Schlimmer erschien ihr die Tatsache, dass er von einem Schamanen begleitet wurde, der als sein Berater fungierte. Dieser schien über große Macht zu gebieten und lenkte die sonst sehr affektgeprägten Aktionen der Orks mit viel Umsicht in Bahnen, die sie zu einer großen Gefahr machte.


    Die Tatsache, dass Guznak erst vor kurzem die Kontrolle über den Grogo- Clan übernommen hatten und keiner wirklich genau sagen konnte woher sie kamen, nährte in der Elfenmagierin einen Verdacht. Es konnte sich um den gleichen Schamanen handeln wie der der den Waaagh Kringors begleitet hatte. Von dem damaligen Waaaghboss Kringor hatte man nichts mehr gehört, seit die Verfolger, die sie höchstpersönlich begleitet hatte, im Gebirge die Fühlung mit den flüchtenden Orks verloren hatten. Weitere Indizien schürten ihre Sorge das der Schamane und Kringor schon bald ein weiteres Mal das Elend des Krieges über Lacalle heraufbeschwören könnten.


    Dafür sprach vor allem das Aussehen des Schamanen, entsprach es doch den Beschreibungen ihres Spähers zufolge sehr gut dem Bild des verhassten Schamanen, der damals an der Schlacht teilgenommen hatte. Die Beschreibung von Guznak dagegen war rätselhafter. Seine Beschreibung passte nicht zu dem ehemaligen Waaaghboss, es sei denn der Schamane hatte Kringors Aussehen auf magische Weise dauerhaft verändert.


    Grundsätzlich war es keine einfache Aufgabe Orks voneinander zu unterscheiden, da ihr Erscheinungsbild selbst für die scharfen Augen der Elfen häufig gleich ungewaschen und grob wirkte, doch Guznak und Kringor unterschieden sich in markanten Punkten deutlich.


    Guznak zum Beispiel fehlte die gezackte Narbe im Gesicht, die Kringor Gesicht ausgezeichnet bzw. entstellt hatte. Guznak dagegen konnte mit einem gewaltigen Exemplar von Narbe an seinem rechten Knie aufwarten, die wirkte als ob ihm in früheren Zeiten das Knie komplett zerschmettert worden war. Der Unterschied der noch viel stärker als die unterschiedlichen Narben der beiden Orks ins Auge des Betrachters viel, waren die gewaltigen Hauer von Guznak. Die Berichte ihres Spähers waren sehr präzise gewesen. Diese Zähne, so stellte der Elf klar, stellten alles bisher Gesehene in den Schatten.


    Ein tiefer Seufzer entrann der schmalen Kehle der Elfin, während sie in ihren Sessel zurücksank. Sie fühlte sich so hilflos. Was hatte das alles wirklich zu bedeuten, wie sollte sie sich gegen all diese unbekannten Faktoren wappnen, vor allem mit dieser Horde ungewaschener Bauern als Krieger, deren Unfähigkeit nur noch von dem Starrsinn ihrer gepanzerten Herren übertroffen wurden? Tief einatmend zwang sie sich zur Ruhe und konzentrierte sich erneut. So verzweifelt ihre Lage auch war, es gab auch Faktoren, die eine die eindeutig zu ihren Gunsten standen.


    Sie wusste, dass sie nicht alleine in diesen fremden Landen, bei diesen ungewaschenen Bretonen war, und das war auf jeden Fall etwas positives. Es standen ihr einige Elfen zu Diensten, sowohl Krieger als auch Zivilisten und sie war mehr als dankbar, dass sie sich nicht völlig auf ihre menschlichen Verbündeten verlassen musste. Die Sorge um ihr leibliches Wohl und all die kleinen Dienste des Alltags hätte sie nur ungern in den Händen eines Menschen gewusst. Ihre Dienerinnen wussten, wie sie sie zu erledigen hatten, ohne ständig Sachen aus purer Ungeschicklichkeit zu zerstören oder sie durch beständige Fragen in ihrer Konzentration zu stören.


    Ohne ihren ihr treu ergebenen Späher, da war sie sich sicher, wären wohl auch die Spionageberichte aus dem Orkgebiet nicht in Ansätzen so ausführlich und detailgetreu gewesen. Der Elf aus Nagarythe war von unschätzbarem Wert, wenn es darum ging Informationen über einen Feind zu beschaffen. Nicht auszudenken, wenn sie auch bei solch wichtigen Aufgaben nur auf Menschen hätte zurückgreifen könnte.


    Ihr größter Vorteil aber war die Gewissheit zu wissen, dass der Angriff wieder gegen das Kloster Rodrencal gelegen im Herzogtum Lacalle erfolgen würde. Eigentlich ein unschätzbarer Vorteil für eine mögliche Verteidigung, doch diesen gaben die Menschen leichtfertig aus der Hand, da sie nicht einmal in der Lage waren, vernünftige Befestigungsanlagen zu errichten. Der Herzog hatte die Bauern in seinem Heer nach Hause entlassen, um die Ernte einzubringen, die Ritter hatte er schon lange zuvor wieder auf ihre Burgen zurückgeschickt und die wenigen verbliebenen Leibeigenen des Herzogs waren kaum in der Lage die dringendsten Ausbesserungen durchzuführen, geschweige denn neue Befestigungen anzulegen oder die bereits bestehenden zu verstärken.


    Elvyra kannte den Ort des erneuten Angriffes, da sich hier das Objekt befand, dass der Schamane in seinen Besitz bringen wollte. Der Zauberstab von Gormak, dem Beherrscher der Elemente. Dieser Orkschamane hatte Bretonia vor 250 Jahren mit einer Horde von wilden Orks überfallen und es mit seinen enormen magischen Fertigkeiten verwüstet, ganze Landstriche verbrannt und Städte in Schutt und Asche gelegt. Seine Macht war so groß gewesen das erst eine Allianz aus Hochelfen, Menschen und einer Abteilung der Zwerge dem Ansturm der Orks hatte ein Ende bereiten können.


    Doch die Animositäten zwischen Zwergen und Elfen, gepaart mit der Sturheit des menschlichen Herzogs hatten den Stab in einer exponierten Stellung zurückgelassen, statt ihn sicher zu verwahren. Zur Freude der Zwerge hatte der Herzog den Stab nicht in die Hände der Elfen gegeben. So kam es, dass er sich nicht sicher verwahrt in Ulthuan befand, wo an der Entschlüsselung seines enormen Potentials gearbeitet wurde. Stattdessen ruhte der Stab in einer kleinen bretonischen Gedenkstätte, die der zurückliegenden Schlacht und dem großartigen Sieg der Mächte der Ordnung über die Orks gewidmet war. Es hatte nicht lange gedauert und um die Gedenkstätte herum war ein Kloster entstanden, da der Schrein eine hohe Zahl von Pilgern versprach, deren Geld die Kirche gut verwenden konnte. Das Kloster, dass sich aus der einstigen Gedenkstädte entwickelte, trug heute den Namen Rodrencal und hatte in letzter Zeit deutlich zu viel Aufmerksamkeit von orkischer Seite auf sich gezogen.


    Das „Versteck“ war enttarnt und es schien als ob dieser Schamanen, der den Waaagh Kringor begleitet hatte nicht eher von seinen Angriffen ablassen würde, bis er entweder tot oder der Stab in seinen Besitz gelangt war!


    Somit war klar: Die Lage war schwierig, keinesfalls ideal, aber noch lange nicht untragbar. Sie musste die jetzige Zeit, in der die direkte Gefahr noch gering war nutzen, um die ihr zur Verfügung stehenden Ressourcen bestmöglich auszunutzen. Denn wie ein drohendes Gewitter sich durch schwarze Wolken am Himmel ankündigt, so waren die Zeichen des nächsten Angriffes deutlich und er würde nicht mehr lange auf sich warten lassen!

  • Na denn sry erstmal das ich mich erst so spät melde, ich hatte bis jezt noch nicht so richtig die Zeit mich deiner geschichte mit Konzentration zu stellen. Jezt habe ich es geschafft und es hat mal wieder richtig Spaß gemacht ;). Deine Geschichte gefällt mir ziemlich gut (wie immer halt), obwohl ich sagen muss das sich da ganze am Anfang etwas zu modern für mich angehört hat, da waren dann Redewendungen die irgendwie nicht in das Shema der mittelalterlichen Atmosphäre gepasst haben , dies hat sich ja aber jezt so an sich fast komplett gelöst. Worüber ich mir grade Gedanken mache ist: Du willst ja ein Buch aus der Geschichte machen, doch habe ich das Gefühl das sich das ganze Stück schon fast auf den Höhepunkt befindet. Eventuell täuscht es mich ja auch nur doch zieht es sich grad alles so in eine Richtung unzwar in die Verteidigung/ den Angriff von/auf Lacalle. Eventueill täusche ich mich auch einfach nur und hoffe du kannst trozdem etwas damit anfangen. Zum Thema mit der Sprache beim Zaubern. Ich bin eher ein Freund davon wenn bei Magie eine Fremd wirkende Sprache verwendet wird, es gibt dem ganzen irgendwie eine beschwörende Wirkung, was es is im Nachhinein ja auch ist. Meine Lieblingsfigur ist bis jezt Gormak (Schande über mich !), ich liebe diese intrigante und verschlangene Art des Orks und finde es auch mal toll nicht vollkommen verblödete Orks zu haben. Mir waren die aus Stan Nichollos "Die Orks" schon immer lieber. Dron schiebt sich bei mir langsam auch immer weiter in die Gedankengänge. Klingir wäre bei mir an zweiter Stelle, aber eher weil ich finde das ein schönen Mysterium über ihm schwebt, selber hab ich mir auch schon eine Zukunft für ihn ausgedacht obwohl ich sagen muss das sie sehr unwarscheinlich ist naja abwarten.


    Als letztes hätte ich noch ne Off-Topic Frage unzwar: Wie nimmt man an diesem Geschichtenwettbewerb teil. Ich habe mich jezt durchgerungen wieder weiterzumachen und will es einfach mal versuchen, auch wenn ich mit Leuten wie z.B. dir nicht mithalten kann. Ich bin, aber zuversichtlich irgendwann krieg ichs auch hin und kann auch mal so schreben.


    Ok dann bin ich mal sehr gespannt wies weiter geht und fiebere solange mit meinen Ideen weiter rum ;)
    Mfg. Sintron

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    Einmal editiert, zuletzt von Sintron ()

  • dann schreite ich, wo es hier doch ziemlich schnell weitergeht, mal zum kommentieren.


    zu "Wiederstand?"
    Ein kürzeres, aber wie ich finde, sehr knackiges und aussagekräftiges Kapitel mit meinem Lieblingscharakter Gormak, der sich hier von seiner charmantesten Seite zeigt. Ein schöner Ausflug in die Gedankenwelt des Hauptantagonisten, die Entwicklung eines neuen Konflikts, ein rundum "schurkiges" Kapitel, für sowas habe ich eine Schwäche. Ich war die ganze Zeit in der Story "drin", konnte mir alles gut vorstellen (auch wenn die Vorstellung eines Orks im Schaukelstuhl mich zuerst zum schmunzeln brachte...) Ich finde eigentlich nichts, was mich hieran stört. Nur die wörtliche Rede bei dem Satz "doch war er das noch immer? eine willenlose Marionette?" verwirrt mich etwas. Hat der Orkschamane ein superschurkentypisches Selbstgespräch geführt?
    Warte gespannt, was Gormak noch ausheckt! :sarcastic:


    Zu "Drohendes Unheil!"
    Ich finde es sehr interessant, die Szenerie noch einmal von einem gänzlich anderen Standpunkt geschildert zu bekommen. Das hat mir geholfen, einige kleine Lücken in meinem Wissen um die Geschichte zu schließen und den größeren Zusammenhang zu erahnen. vielleicht habe ich mir auch schon den Spaß gemacht, mir Gedanken über das Finale zu machen... Das steigert meine Vorfreude umso mehr! Zurück zum Thema, dieses Kapitel ist natürlich nicht besonders actionreich, was ja auch nicht sein muss, punktet dafür in meinen Augen aber umso mehr mit detaillierten Rückblenden und Erklärungen, die sich mit der bisher erzähten Story 100%ig decken und für einen "AHA!" anstatt eines "Hä?"-Effekts sorgen. Damit meine ich, dass zwar viele wichtige Details enthüllt werden, sich das Kapitel aber nicht in unwichtigen Randstorys oder "Kleinkram", der nicht relevant wäre, verliert. Ich finde es persönlich sehr schwierig, so etwas zu bewerkstelligen. Kurz und gut, tolles Kapitel, bei dessen Lektüre ich mich "erleuchtet" fühlte und nun gespannt auf größere Auftritte von Guznak sowie (?) eine Verbindung der Handlungsstränge Elvyra und Dron / Grameor freue. Mal sehen, ob ich mit enigen meiner Vermutungen, die ich mir überlegt habe, richtig liege...
    Oh, und nur mal so ganz blöde in den Raum gefragt... Das Artefakt, das Gormak in seinen Besitz bringen will, hat ihm schon einmal gehört? Ist Gormak so eine Art Morghur Schädelmeister der Orks, der in regelmäßigen Abständen wiedergeboren wird? Tschuldigung, sollte die Antwort auf diese Frage sich in der Geschichte finden, ich muss sie in diesem Fall überlesen haben.
    In diesem Sinne MfG
    die rote Ratte

    "We shold forgive our enemies, but not before they are hanged."
    Heinrich Heine

    [b]Das Projekt 500er
    Necrons die Garde des Sepet-en-Ra (Der Herold der Abyss erhebt sich abermals...)
    Vampirfürsten, in Arbeit: die Frau, die Finsternis anzieht

  • Erst einmal vielen Dank für eure Kommis, es hilft finde ich ungemein und leider kriege ich nicht so häufig Feedback, aber das kennt ihr ja auch schon...
    Ich geb mir aber Mühe ;)


    Freut mich, dass du es geschafft hast Sintron und auch für den Kommentar mit den nicht typischen Ausdrücken! Werde das bei meiner Überarbeitung auf jeden Fall mit einbeziehen!!! Mit dem zweiten Punkt legst du ein wenig den Finger in die Wunde... Hab ja geschrieben, dass ich ab einem gewissen Punkt Motivationsprobs hatte, die unter anderem damit zusammenhingen, dass es zu sehr vorhersehbar war! Weiterhin hab ich mich etwas mit der weiteren Entwicklung von Klingir verfranzt, aber das werde ich aufheben. Zu dem Rest, der Angriff auf Lacalle wird ein zwischen Höhepunkt sein, allerdings nicht das endgültige Hauptszenario! Danach geht es noch ein ganzes Eckchen weiter, allerdings wird im bereits geschriebenen Teil auch der Rest relativ verraten von nem Hochelfchen... Naja, dem seine Rolle wird auf jeden Fall umgeschrieben und es werden in allen Handlungsstängen (die sich nicht nur vereinigen, sondern auch aufsplitten werden) noch einige Überraschungen vorkommen, daher hoffe ich mal, dass ich trotz allem noch eine Restspannung erhalten kann.
    Gormak als Lieblingscharakter kann ich irgendwo absolut nachvollziehen. Es macht teilweise auch echt Spaß, aus seiner Sicht zu schreiben, obwohl er schlussendlich natürlich unweigerlich dran glauben muss, oder doch nicht? :P


    Danke auch für deine Anmerkungen rote Ratte, die wörtlihce Rede in Wiederstand passt wohl wirklich nicht so richtig. Er soll es eigenltich als Selbsgespräch wirklich führen, war eher so etwas in Sachen "Im Geiste zu sich sagen", allerdings, vielleicht wandel ich das zu einem superschurkischem Selbstgespräch um... Und keine Sorge, Gormak wird noch das ein oder andere an fiesen Kleinigkeiten auf Lager haben!
    Schaukelstuhl hast du irgendwie recht, aber ich finde die Vorstellung eines Bösewichts, der genüsslich über seinen Plänen brütet (auch wenn er hier ja etwas angepisst ist, er ist doch stolz darauf, wie es sich entwickelt!) passend. Statt dem Schaukelstuhl weg sollte ich vielleicht noch ne Pfeife dazumachen... Ok, vielleicht zu sehr Sherlock Holmes :tongue: , vielleicht ändere ich es zu nem Knochenthron, wollte ja eigentlich vor allem das knackende Geräusch herausheben...


    Danke auch für das große Lob zum nächsten Kapitel. Ich hatte gehofft, da einige Verknüpfungen präsentieren zu können und fürchte manchmal selbst etwas durcheinander zu kommen (schließlich hab ich jedes Kapitel mindestens 3 mal geschrieben/editiert, da kommen schnell Sachen hinzu, die dann vielleicht nicht mehr so passen. Freut mich aber, wenn dir bis jetzt noch nichts aufgefallen ist! Bin auch gespannt, ob deine Vermutungen richtig sind, kannst es mir ja dann mal mitteilen, wenn wir soweit sind!
    Zum Schluss noch, mitnichten eine doofe Frage, wird sich aber alles noch klären. Einige Tipps sind allerdings schon im Text versteckt (allerdings ganz am Anfang, das ist aber auch gemein :thumbup: ) und natürlich weiß Elvyra nicht, wie der Name des Orkschamanen lautet... Nur um noch einen weiteren zu geben 8o

  • Wenn hier gerade alle so fleißig sind, dann will ich mich auch mal nicht lumpen lassen und mache weiter... Vielleicht kommt ja noch der ein oder andere Kommentar von den ganzen Neuen hier im Storyboard zustande!




    Kampfeslust



    Als der Kriegsschrei Klingirs an ihre Ohren drang reagierten die beiden Zwerge sofort. Dron und Grameor zückten ihre Waffen und stürmten den Hügel hinauf, um ihrem Freund und Bruder beizustehen. Kurze Zeit später bogen sie um die kleine Felsengruppe und sahen Klingir, der seine Axt gezückt hatte und seine Muskulatur vor dem bevorstehenden Kampf durch Kreisen seiner
    Schultern lockerte. Breitbeinig hatte er Stellung bezogen, während vier Goblinreiter ihn lauernd umkreisten. Die Goblins ritten große schwarze Wölfe, deren bösartig blitzenden Augen unter dichtem Fell hervorstachen. Die Schulterhöhe der Tiere lag nur unwesentlich unter der des Zwerges.



    Die vier Reiter waren offensichtlich gerade auf einer Patrouille gewesen, als plötzlich der Zwilling vor ihnen auftauchte. Im Gegensatz zu den Goblins war für diesen das Treffen nicht wirklich eine Überraschung gewesen. Er hatte ihren „Duft“ sofort wahrgenommen, als er auf der windumwehten Hügelkuppe angekommen war. Sofort hatte er sich beeilt den Feinden entgegenzutreten, um noch ein bisschen mehr Platz zwischen sich und die beiden Zwerge in der Talsohle zu bringen. Den Spaß sollten sie ihm schließlich nicht nehmen, die vier wollte er ganz für sich alleine.



    Die Goblins hatten die beiden Neuankömmlinge noch nicht bemerkt und schienen trotz ihrer Kriegsschreie noch unschlüssig, ob sie angreifen oder wenden und davonreiten sollten. Schließlich siegte die Zuversicht, dass ein Zahlenverhältnis von vier zu eins den Schlachtverlauf zu ihren Gunsten wenden würde. Speere wurden geschwungen, die Schreie nahmen noch einmal an Intensität zu und die Reiter griffen an.



    Dron war sich nicht sicher, aber irgendwie hatte er das Gefühl, dass die Wölfe ihren Reitern bei diesem Angriff entscheidend unter die Arme gegriffen hatten. Es wirkte so als ob hätten die kleinen Grünhäute ihre nach Blut dürstenden Reittiere nicht mehr zurückhalten können. Ohne wirkliche Wahl, stürmten sie laut johlend auf Klingir zu, die beiden anderen Zwerge noch immer nicht bemerkend.



    Dron steigerte sein Tempo noch einmal, um dem schwarzen Slayer möglichst schnell beistehen zu können. Doch ein gezischtes „Warte“, ließ den Zwerg kurz innehalten und Grameor nutzte dies um sein Gegenüber kurzerhand in eine kleine Nische zwischen zwei Felsen zu schieben. Mit dem rechten Zeigefinger auf dem Mund machte er Dron deutlich, dass er sich still verhalten sollte. „Ruhig Blut, Kampfgenosse, nicht die Schlacht wird hier unsere Aufgabe sein! Wir müssen dafür sorgen, dass keiner der Vier entkommt. Die sehen mir doch etwas zu sehr nach Spähern aus, außerdem wird Klingir mit denen spielend fertig“, raunte der Albino dem aus der Magie zurückgekehrten zu. Gemeinsam spähten sie aus ihrem Versteck und beobachteten den ungleichen Kampf.



    Klingir schrie seinen Gegner, die sich ihm mit beständig steigender Geschwindigkeit näherten, eine Tirade an zwergischen Schimpfwörtern entgegen. Im Gegensatz zu den Angreifenden rührte der Zwerg sich nicht vom Fleck, deutlich jedoch traten seine dicken Muskelstränge auf seinem Körper hervor. Ein klares Zeichen, der Zwerg war bis zum bersten angespannt und vollkommen bereit für das, was da kommen sollte. Näher und näher kamen die Goblins und ihr irres Geschrei und das Heulen der Wölfe nahm eine nahezu unerträgliche Lautstärke an. Noch immer lösten sie bei ihrem Ziel keinerlei sichtbare Veränderung dadurch aus. Die augenscheinliche Schwäche und Furcht ihres Gegners ließ die Goblins jeglichen Sicherheitsgedanken vergessen und trieb sie weiter vorwärts. Erst als sie auf wenige Schritte heran waren, kehrte das Leben explosionsartig in die scheinbar steifen Glieder des Slayers zurück. Er erwiderte ihr irres
    Lachen, reckte das Kinn stolz vor und warf sich dem ersten der Reiter entgegen.



    Klingirs Augen schienen förmlich von innen heraus zu leuchten und sein gesamter Körper, inklusive seines Irokesen, bebte vor Erregung. Die Waffe über den Kopf erhoben zielte er mit seinem Angriff auf den ersten Wolfsreiter. Der Kopf von dessen Reittier schoss vor, doch behände wich Klingir dem Biss des großen Mauls aus. Dann ließ er seine Axt in tödlichem Bogen herniederfahren und mit dem krachenden Geräusch berstender Knochen grub sich die gewaltige Axt tief in den Oberkörper seines Gegners. Die Runen auf der Waffe flammten auf und der Reiter wurde von dem gewaltigen Schlag rückwärtig aus dem Sattel gerissen. Noch ehe er auf dem Boden aufschlug war jegliches Leben aus dem Getroffenen gewichen.



    In einer einzigen, fließenden Bewegung riss Klingir seine Waffe aus dem Goblin heraus, holte erneut Schwung und trieb die Waffe in den Kopf des zweiten Wolfes. Das Geheul des Tieres brach abrupt ab. Vom eigenen Schwung vorwärts getrieben stolperte es noch zwei Schritte und brach dann unter seinem Reiter zusammen. Dieser flog über den Hals des Tieres aus dem Sattel, überschlug sich mehrfach bevor er schließlich hart mit dem Kopf auf einem Stein aufschlug und benommen liegenblieb.



    Ohne auf den Gefallenen zu achten duckte sich Klingir unter dem Speer des heranstürmenden dritten Wolfsreiters hinweg und ließ seine Axt fallen. Während die Waffe klirrend auf dem Boden landete warf sich der Zwilling mit ausgestreckten Armen auf den letzten der Goblins. Reittier und Reiter wurden von dieser unkonventionellen Aktion völlig überrascht, ihre Abwehrbemühungen
    wirkten fast lächerlich. An den Attacken von Reiter und Reittier vorbei bekam der Wahlslayer seinen Gegner zu fassen und riss ihn aus dem Sattel. Ineinander verschlungen kugelten die beiden Kontrahenten über den Boden und rangen mit einander. Nur kurz konnte die schmächtige Gestalt des Goblins sich der gewaltigen Kraft der muskelbepackten Arme erwehren. Bis zu Dron und Grameor hinüber ertönte das Knacken, als das Genick des Goblins unter dem Druck der zwergischen Finger nachgab.



    Die beiden stillen Beobachter des Kampfgeschehens stürmten nun gemeinsam aus ihrem Versteck hervor, um den dritten Wolfsreiter, der als Einziger der Späher überlebt hatte, zu stellen. Es war klar, dass sich dieser nach einer solchen Demonstration von Kampfeskunsts dem tobenden Zwerg nicht noch einmal alleine stellen würde. Wie erwartet wendete er sein Reittier zur Flucht,
    doch die beiden neu aufgetauchten Gegner versperrten ihm den Weg. In einem verzweifelten Versuch das offene Terrain zu erreichen versuchte er seinen Wolf nach rechts herumzureißen. Mit wenigen Schritten jedoch war Grameor hinter dem Reittier und vereitelte dieses Vorhaben. Sein Zweihandhammer fuhr nieder und der gut gezielte Hieb brach dem Wolf beide Hinterläufe. Jaulend brach das Tier zusammen, unfähig die geplante Flucht durchzuführen. Sein Reiter dagegen schaffte es schnell genug aus dem Sattel zu springen und nicht unter dem fallenden Tier begraben zu
    werden.



    Kaum hatte er die Balance wiedererlangt wandte er sich dem Runenschmied zu. Bevor er aber über eine eigene Attacke nachdenken konnte traf Drons Hippe ihn so heftig in den Rücken, dass der Dorn der Waffe aus der Brust des Goblins wieder hervortrat und jeglichem Gedanken ein Ende setzte. Seit dem Angriff der Goblins waren nur wenige Sekunden vergangen, trotzdem war bereits alles vorbei. Alle Gegner waren vernichtet oder außer Gefecht gesetzt. Einzig zwei sichtlich geschockte Wölfe zogen sich, den Schwanz eingezogen, vor den drei kleinen Gestalten zurück. Die anfängliche Mordlust in ihren Augen war verschwunden, der pure Überlebenstrieb hatte die Überhand gewonnen.



    Doch Dron spürte einen stechenden Blick in seinem Rücken, seine Haare stellten sich auf und er fuhr herum. Doch statt eines weiteren Gegners ruhte einzig der ärgerliche Blick Klingirs auf ihm, während dieser mit einem Ruck, begleitet von einem schmatzenden Geräusch, seine Axt aus einem der toten Goblin zog. Blut trof in zähen, roten Fäden vom Blatt der Axt, während er in Richtung des Goblins, der bei seinem Sturz vom Wolf das Bewusstsein verloren hatte, stapfte. Noch immer hatte sich dieser nicht von dem Aufschlag erholt und lag Beine und Arme von sich gestreckt mit dem Gesicht im staubigen Boden.



    Mit einem anerkennenden Pfiff wandte sich Dron an Grameor: „Nicht schlecht, drei tote Gegner und sogar noch Einen für eine kleine Befragung lebend gefa...!“ Fassungslos starrte Dron, dem sein letztes Wort bei dem sich bietenden Anblick im Halse stecken blieb, auf Klingir. Dieser hatte, nachdem er den Goblin erreicht hatte, sein Ziel regelrecht zerfetzt. Fünf, sechs Mal schlug er brachial auf den wehrlos vor ihm liegenden Goblin ein und verteilte Fleischfetzen, Blut und Innereien in der umliegenden Landschaft. Nach dieser grausigen Tat drehte er sich um und starrte blutüberströmt zu seinen beiden Weggefährten herüber. Genüsslich leckte er sich über die Lippen und ein Grinsen erschien auf seinem Gesicht.



    „Der bei euch da drüben war eigentlich auch noch meiner, ich hab ihn schließlich als erstes gesehen!“, waren seine einzigen Worte, bevor er kurz seine Muskeln lockerte und sich daraufhin seelenruhig auf einen großen Stein niederließ. Ein seltsames Bild bot sich Dron, ein Slayer, über und über mit den Blutstropfen seines letzten, wehrlosen Opfers übersät, kam nun zur Ruhe. Fast friedlich wirkte er, als er sorgsam seine Waffe begutachtete und säuberte. Dann holte er einen Wetzstein heraus und fing an eine kleine Scharte in der Klinge auszubessern. Dron spürte einen riesigen Kloß in seinem Hals und sah zu Grameor hinüber. Dessen sorgenvoller Gesichtsausdruck wechselte sich, als er sich von Klingir weg zu Dron umdrehte. Stattdessen konnte dieser nun ein „Verstehst du was ich meine?“ im Gesicht des Albinos zu lesen.

  • So na denne haste ja wo wir alle wieder schreiben natürlich mitziehen müssen ;)
    Am Anfang fand ich das Format des Textes etwas komisch, da es mich eher an ein Gedicht oder soetwas erinnert, aber nach kurzem einlesen war dies dann auch wieder besser. Ich muss sagen das ich den Sinn des gesamten Kapitels nicht verstehe, ok der Kampf mit Klingir , so berserkerähnlich hab ich ihn mir auch vorgestellt, obwohl das ganze Kapitel über den Kampf zu schreiben find ich etwas naja langweilig, sry wenn ich das sagen muss, das mus ich sagen ich habe ne ganze Geschichte über ne Schlacht geschrieben :mauer:
    Ansonsten vom Schreibstil wie immer super gelungen obwohl ich es immer etwas komisch finde wie sich die Zwerge unterhalten, es ist so so vornehm das finde ich passt nicht ganz zu den Zwergen, ich denke er da die ja mittlerweile mehr oder weniger befreundet sind würden sie eher eine schnelle und deutliche Sprache verwenden, aber das ist ja mal wieder weit hergeholt von mir ^^
    Ich hoffe ich habe dich jezt mit der ganzen negativen Kritik nicht irgendwie verschreckt und hoffe das es schon bal weitergeht ;)


    P.S. Langsam macht es mir echt Spaß mir die Zukunft von Klinigr auszumalen da hab ich mittlerweile so ne schöne kleine Geschichte von im Kopf was da so passieren könnte :D


    Mfg. Sintron

    Suche Warhammer spieler in der Nähe von Neustadt Wied und Hohrausen 56593. Bei Interesse schickt mir ne Pn :D


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  • Warum solltest du mit der negativen Kritik verschrecken? Es geht mir doch gerade darum, Meinungen zu den Kapiteln zu bekommen, da sind negative Sachen explizit mit eingebunden!!! Muss doch schauen, dass es den Leuten auch ein bisschen gefaellt, wenn ich nur Nonsense schreiben wollen wuerde, den niemanden lesen oder nachvollziehen koennen soll, dann braeuchte ich das hier nicht zu posten!


    Das mit der Sprache stimmt eigentlich, obwohl Grameor der deutlich "korrektere" der Beiden ist, ist das Gespraech wirklich etwas foermlich. Allerdings tue ich mich allgemein mit den Dialogen eher schwer, die klingen immer ganz schnell tierisch aufgesetzt und bisher bin ich noch nicht so ganz zufrieden mit den Sachen, die ich mir allgemein zu Dialogen ueberlegt habe. Werde mal dein Argument als Ausgangssituation fuer einige weitere Ueberlegungen nehmen, vielleicht komm ich dann ja auf einen gruenen Zweig.
    Warum ein Kapitel nur ueber einen Kampf ist schnell erklaert. Wie du sicher gemerkt hast, bin ich nach kurzer Zeit dazu uebergegangen, immer die jeweiligen Kapitel einer Perspektive zu widmen (also die Zwerge, Gormak/Guznak, Elvyra, bzw. die weiteren Charaktere, die noch kommen werden!). Der Kampf selbst ist wichtig und ja auch schon in dem Kapitel davor angedeutet. Es ging halt darum, dass ich ein direktes Beispiel haben wollte fuer das "Problem" von Klingir... Ausserdem bildet dieses Kapitel fuer einen spaeteren Nebencharakter noch ein wichtiges Grundgeruest! Es ist also komplett in die Geschichte eingebettet und daher wichtig, ausserdem geht es ja um ne Warhammergeschichte, da kann es schon mal abgehen ;) . Ich denke drumherum kommt ja eigentlich genuegend Geschichte die nix mit Kaempfen zu tun hat, aber hier ist nicht nur der Kampf wichtig, sondern gleichzeitig wird auch noch der Charakter von Klingir weiter ausgearbeitet, bzw. vorherige Andeutungen weiter ausgeschmueckt!


    Mal schauen, ob unsere Geschichten zu Klingir in etwa in die gleiche Richtung gehen :tongue: . Wenn was fuer dich ueberraschendes kommt, sag auf jeden Fall bescheid, oder schick mir kurz deine Idee und ich sag dir, ob sie stimmt oder nicht... Und ja, vielleicht wuerde ich mich auch daran bedienen und die ein oder andere Sache mit einbauen, insgesamt steht die Richtung aber schon, soll ja schlussendlich auch meine Geschichte bleiben :P


    Gruss,
    Dron


    PS: Hoffe das ich heute, bzw. morgen Abend, spaetestens aber am Wochenende das naechste Kapitel angehe!
    PSS: Hattest du, oder jemand anderes, Probleme mit der Verstaendlichkeit? Also ich meine wann welcher Goblin auf die Muetze gekriegt hat und warum der dritte uebrig geblieben und welcher auf dem Stein gelandet ist. Es ist etwas wirr geschrieben (war eine der Kritiken von jemand anderem)! Das war zwar von mir beabsichtigt, da es die Schnelligkeit und Unuebersichtlichkeit des GEschehens verdeutlichen soll, aber es soll natuerlich noch nachvollziehbar bleiben :thumbup:

  • Danke dür die Erklärung, hab auch schon etwas drüber nachgegrübeld und bin am Ende zum Schluß gekommen das das mit dem kapitel doch ne ganz gute Idee ist, mit dem Nebencharackter hätte ich jezt jedoch nicht erwartet. Verständlichkeit hatte ich jez keine größeren Probleme mit, dass mit der Geschwindigkeit finde ich gut, es bringt einen dazu das ganze auch in einer gewissen Geschwindigkeit zu lesen und lässt, wie du ja schon erwähntest, die Häktik des Kampfes miterleben.
    Zu Sachen sprache zwischen den Chars, das kriegste auch noch hin ;) , stell dir vor du würdest einfach mit nem Kumpel reden, lock halt das hilft mir immer.

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  • Ach, eine Sache noch kurz, die Formatierung war so nicht geplant... Hatte es direkt aus Word kopiert und irgendwie wurde es dann so umgestellt... Setz mich mal kurz dran, dass zu beheben... So, sieht schonmal etwas besser aus, dann noch kurz zu deiner Frage aus einem vorherigen Post von Sintron:
    Genau hier http://warhammer-board.de/wett…allgemeine-dinge-f10/f99/ kann man in Kürze an dem Wettbewerb teilnehmen, wir von der Orga haben soweit alles vorbereitet und liegen in den letzten Zügen! Man kann also anfangen sich vorzubereiten!

  • So, nach einer halben Ewigkeit geht es hier dann doch noch weiter, vielleicht schafft ihr es ja mich zu regelmäßigeren Einträgen anzuspornen, genug los ist ja derzeit im Storyboard eigentlich schon! Also lasst euch nicht durch die Länge der Geschichte oder einzelnen Kapitel abschrecken, ich freu ich auf jede noch so kleine Regung von euch, also Anmerkung/Kritik/Lob, alles sehr gerne gesehen!





    Der Bote



    Der Falke zog hoch am Himmel einsam seine Kreise. Seine scharfen Augen musterten die unter ihm liegende Landschaft, auch wenn es eigentlich nicht viel zu entdecken gab. So weit das Auge reichte war die Gegend unter ihm geprägt durch eine karge Hügellandschaft, die nur von einigen robusten Gräsern und niedrigen Sträuchern bewachsen war. Hier und da wurde das Braungrün dieser Vegetation durch einige graue Flecken durchbrochen. Großen Steinbrocken die, gleich den Überreste eines titanischen Kampfes, in unregelmäßigen Abständen den Boden bedeckten. Für einen kurzen Moment kreiste der Falke über einer dieser Felsformationen, da er etwas von Interesse erspäht zu haben schien, dann stieß er einen hellen Schrei aus und jagte mit angelegten Flügeln im Sturzflug der Erde entgegen.
    Kurz bevor er den Boden erreichte, breitete er seine Flügel aus, fing seinen Niedergehen ab und ließ sich schließlich auf einer sanft ausgestreckten Hand nieder. Diese gehörte zu einer schlanken, hochgewachsenen Gestalt mit spitzen Ohren. Ihr faltiges Gesicht wirkte, umrahmt von langen, weißen Haaren, erhaben und edel, obwohl es von tiefen Falten durchzogen war. Furchen die nicht nur auf das hohe Alter des Wesens zurückzuführen waren, Trauer und ein Leben voller Entbehrungen hatten die einstmals anmutig wirkenden Züge schwer gezeichnet.
    Nach der Landung seines Totemtiers öffnete Norandor die zuvor geschlossenen Augen und begrüßte seinen Freund und Weggefährten. Einen Fremden hätte die völlige Schwärze der Augen des Elfen sicher beunruhigt, doch für den Falken war dieser Anblick nicht neu. Er gehörte zu seinem Herrn wie der Bogen aus Hirschknochen in seiner Hand und die beiden Schwerter Arandur und Sithoriel, die auf seinem Rücken befestigt waren. Der Makel der tiefschwarzen Augen hing jedem Bewohner des einstigen Nagaryth an, auch jenen, die sich nicht dem Chaos zugewandt und damit die Spaltung des Elfenvolkes herbeigeführt hatten. So waren auch die nicht dem Chaos verfallenen Nagaryther auf ewig gezeichnet und wurden nur selten ohne Vorbehalte in Gesellschaften willkommen geheißen.
    Norandor war daran gewöhnt und er störte sich nicht mehr so sehr daran wie früher. Er hatte es aufgegeben sich dagegen zu stemmen, zu zeigen dass er anders war als seine verlorenen Brüder, denn nichts hatte sich an dieser grundsätzlichen Voreingenommenheit ihm gegenüber in den langen Jahren seines Lebens verändert. Er würde seine Mitelfen nicht von dem Gegenteil überzeugen können und wollte dieser Tage nichts anderes mehr als Rache an den Dunkelelfen und allen anderen Mächten des Bösen nehmen.
    Es war diese dunkle Seite in der Seele der Schattenkrieger, wie sich die nicht korrumpierten Bewohner Nagaryths nannten, die bei den anderen Hochelfen ein steter Quell des Argwohns gegen sie war. Doch nicht so bei Elvyra, die Magierin hatte Norandor stets wie einen der Ihren und nie herablassend behandelt. Sie hatte ja auch keinen Grund dazu, der Schattenkrieger hatte ihr als Späher immer gute Dienste geleistet. Auch diesmal hatte er wieder einmal wichtige Neuigkeiten über den Werdegang des Waaaghbosses Guznak, dem er nunmehr seit zwei Monden folgte. Also verschmolz er seinen Geist mit dem des Falken, um so seiner Herrin die letzten Ereignisse zu berichten:
    Vor zwei Tagen hatte der Zug das Dorf des Granjok-Clans erreicht und Guznak hatte den Anführer dieses Clans, Knorrim, herausgefordert. Dieser war kein typischer Orkboss, die ihre Stellung meist durch rohe Gewalt und Brutalität erlangt hatten, stattdessen hatte sich Knorrim seine Stellung durch Schnelligkeit und Hinterlist erarbeitet, nicht durch reine Muskelkraft. Das unausweichliche Duell zwischen Guznak und Knorrim zwecks der Eingliederung des Granjok- Clans in den Waaagh war dementsprechend auch anders verlaufen, als all die Orkduelle die Norandor zuvor beobachtet hatte. Knorrim hatte seinen Herausforderer belauert, ihn behände umkreist und immer wieder schnelle Attacken ausgeführt. Stets aber war er nach diesen wieder zurückgewichen um immer außerhalb der Reichweite seines Gegners zu bleiben. Für einen Ork hatte Knorrim unglaubliche Fertigkeiten im Schwertkampf entwickelt, die es ihm ermöglichten, mehrere Treffer bei dem Führer des Waaaghs zu landen.
    Bei einem dieser Treffer, er streifte den linken Arm nur sehr knapp, hatte Norandor das Glitzern von Magie beobachtet, ganz so, als sei das Schwert auf eine Illusion getroffen. Ein weiteres Indiz, dass der Treffer nur eine dauerhafte Illusion getroffen hatte war die Tatsache, dass der klar erkennbare Treffer keinerlei Wunde auf Guznaks Arm hinterlassen hatte. Dieser hatte sich vergeblich bemüht, die schnellen Attacken des Gegners einzudämmen oder gar eigene Treffer zu landen. Zu schnell war Knorrim gewesen und dem Waaaghboss war es nicht gelungen seinen Kontrahenten in die Ecke zu treiben, um seine physische Überlegenheit ausspielen zu können. So ging es über einige Stunden hinweg, ein immer offensichtlicher genervter Guznak blutete schon aus dutzenden kleinen Wunden, als das Duell schlussendlich sehr abrupt geendet hatte. Nach einem weiteren schnell vorgetragenen Stich war es Knorrim, obwohl noch keine Anzeichen von einer Müdigkeit bei ihm erkennbar waren, nicht gelungen sich mit einem Sprung zurück erneut in Sicherheit. Seine Bewegungen waren langsamer als sonst gewesen. Kaum merklich verlangsamt, aber doch genug um Guznak in die Lage zu versetzen, auf Schlagdistanz an seinen Gegner heranzukommen. Dieser kompromisslos vorgetragene Schlag hatte seinen ersten, gleichzeitig aber auch den entscheidenden Treffer zur Folge.
    Die verlangsamte Bewegung des Bosses des Granjok-Clans war keinem der Orks, wahrscheinlich noch nicht einmal diesem selbst, aufgefallen. Die sehr viel schärferen Sinne des Elfenkriegers hatten sich jedoch nicht täuschen lassen! Die Wunde in seinem Bein, die Knorrim durch den Treffer erlitten hatte, war so tief, dass er seine Kampfweise nicht mehr fortsetzen konnte, da ihm nun die Geschwindigkeit für seinen exotischen Kampfstil fehlte. Schnell hatte er einsehen müssen, dass er der übermächtigen Kraft Guznaks nun nichts mehr entgegensetzen konnte und so hatte er nach zwei weiteren Treffern die Waffen gestreckt.
    Der Besiegte schien seinem Bezwinger aber imponiert zu haben, denn im Gegensatz zu Menjor, dem ehemaligen Anführer des Norgo- Clans, verschonte Guznak den unterlegenen Orkboss. Der Waaagh von Guznak hatte sich somit auch den Granjok- Clan einverleibt und fing langsam an, eine bedrohliche Größe zu erreichen. Für Norandors Geschmack verlief dieser Aufstieg Guznaks zu schnell, zu strukturiert, als ob er einen bestimmten Plan folgte und diesem all seine Handlung unterworfen war. Elvyra, die einen neutraleren Blick von mehreren Seiten über die Geschehnisse hatte, würde diese in ihrer Gesamtheit besser deuten können.
    „Althanuri“, flüsterte Norandor leise, nachdem er seinen Geist wieder von dem seines Totemtieres gelöst hatte. Sofort reagierte der Fakle auf seinen Befehl, stieg auf und gewann stetig an Höhe, bis er selbst von den scharfen Augen des Elfen nicht mehr ausgemacht werden konnte. „Elvyra wird die Nachrichten bald erhalten“, dachte Norandor, schlang seinen Mantel um seine Schultern und begann sich wieder zu seinem Beobachtungspunkt vorzuarbeiten. Kurze Zeit später arbeitete sich eine mit orkischen Sinnen kaum wahrnehmbare Verfärbung in der Landschaft einen kleinen Hügel, der gute Sicht auf das Orklager ermöglichte, hinauf.

  • Ahhhhhh endlich, .... endlich hört man wieder was von dir ! :D
    Ich liebe deinen Schreibstil einfach und freue mich auf jeden Fall schon auf Weiteres :D
    Nur eine Sache war mir aufgefallen als ich das Ganze gelesen habe:


    Bei einem dieser Treffer, er streifte den linken Arm nur sehr knapp, hatte Norandor das Glitzern von Magie beobachtet, ganz so, als sei das Schwert auf eine Illusion getroffen. Ein weiteres Indiz, dass der Treffer nur eine dauerhafte Illusion getroffen hatte war die Tatsache [...]


    Hast hier in recht kurzer Zeit zweimal die selbe Bezeichnung benutzt (mhm woher kenne ich das nur :tongue: ).
    Finde man könnte im zweiten Satz dann sowass schreiben wie: Ein weiteres Indiz, für seine Theorie war dass [...]


    Ist jetzt nicht weltbewegendes aber naja ^^


    Mfg. Sintron

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    • Offizieller Beitrag

    DON Kraevok
    Es kommt vor das sich Ausdrücke stark wiederholen, das stimmt.


    Aber dein Schreibstil hat sich für mich, seit dem ersten Beitrag, schon verbessert. Was nicht heissen soll das der Anfang schlecht war.
    Mir sind die Orks nach wie vor zu schlau. Ihr Weltbild ist weiter entwickelt als ich es von Orks erwarte. Das ist aber kein großes Problem und es ist nötig für die Geschichte. Vor allem zu dem Schamanen passt es. Mit ein paar Anpassungen, ginge das flott in Ordnung, ohne das die die Handlung darunter leidet. Es müssen keine Fakten geändert werden, nur Formulierungen. "Müssen" ist hier natürlich sehr relativ. :D


    Das einzige was mich etwas wirklich kratzt sind die Zwillinge, mit Picke und Zwillingäxten und ihr Dilemma mit der Kampfeswut. Das kenne ich so schon.... ;( Egal ob du es selber erfunden hast oder nicht. Ich will dir nichts unterstellen. Aber da würde ich Änderungen vornehmen. Und wenn es nur die Waffen sind. Sonst wirst du dir sicher immer wieder Vergleiche mit Heitz anhören müssen.


    Ansonsten finde ich es beachtlich in was für einem Umfang hier eine Geschichte ensteht und mit wieviel Aufmerkamkeit die Texte enstehen. :thumbup:

  • Ui, Reaktionen, das freut aber :rolleyes:


    Dann will ich mich auch gleich mal zu Wort melden!
    @ Prinz Kaos:
    Freut mich, wenn ich dich aus der Uni erretet habe, aber sollte die nicht auch etwas interessant sein... Naja, um ehrlich zu sein kenne ich das ja nur zu gut, hoffe aber dass ich mit dem nächsten Kapitel, dass ja schon fast in deine Klausurphase fallen sollte, dich nicht zu sehr zurückwerfe!


    Sintron:
    Danke für die Korrektur, da hast du natürlich absolut recht und das wird in meiner Word-Version sofort angepasst. Wobei ich glaube einfach was schreiben werde wie: Ein weiteres Indiz für diese Tatsache war... Trotzdem danke und es freut mich natürlich zu hören, dass es dir weiterhin gefällt!


    Winterwut:
    Zunächst einmal freut es mich sehr, dass du hier so aktiv geworden bist, hoffe das erlahmt nicht! Ansonsten freut mich natürlich auch dass sich mein Schreibstil verbessert hat. Darum geht es ja auch, die Geschichte steht schon bis zu nem bedeutend weiteren Punkt, aber bevor ich es poste überarbeite ich mittlerweile die einzelnen Kapitel doch nochmal sehr stark, weil ich heute einfach manche Dinge anders schreiben würde, als in dieser "ersten" Version!
    Das mit den Orks haben ja auch schon andere davor bemängelt, allerdings ist es für meine Geschichte wirklich wichtig, dass Gormak all das kann, so etwas essentielles kann man nicht weganpassen. Außerdem muss ich auch sagen das mein Bild der Orks wohl gar nicht so chaotisch ist, wie es bei so manchen Leuten hier ist! Wenn du noch ein paar Anpassungen für mich hast, schreib sie einfach, wie gesagt, ich führe ne Word-Datei und passe das dann da an, da ich ja hier nicht mehr editieren kann!


    Schlussendlich muss ich dich in Sachen Zwillinge leider völlig desillusionieren. Leider stammt viel von ihnen wirklich von Heitz... Habe 2009 auf ner Portugalreise mit dem Schreiben angefangen, da einer meiner Kumpel so ewig zum Zelt ab- und aufbauen gebraucht hat, dass ich das Buch schon innerhalb von ner Woche fertig hatte. Das die Zwillinge so abgekupfert sind ist mir übrigens bis eben nie so wirklich bewusst geworden, aber ich bin der Meinung sie kämpfen mit Krähenschnabel und Zwillingsäxten in den Büchern, meine kämpfen aber mit Zwillingsäxten und Zweihandhammer! Nicht ein riesen Unterschied ich weiß, aber derjenige der mit ner Hippe (und derzeit mit nem Hammer, aber dass wird erst später zu dem eigentlichen Gimmick und ich will nicht zu viel verraten) kämpft ist Dron! Trotzdem aber, Schande über mein Haupt, bzw. es war mein erster Anfang beim Schreiben und man erfindet nicht immer gleich das Rad neu. Mit Albino, der weiteren Entwicklung der Beiden und auch noch einigen anderen Charakteren, die in der Geschichte kommen und gehen werden, hoffe ich dich aber nichtsdestotrotz von ihr überzeugen zu können... Ich versuch auch auf der Zwillingsgeschichte nicht zu sehr rumzureiten :tongue:

  • So und damit die Kommentare auch belohnt werden, hier ein neues Kapitel, das auch einen neuen Charakter einführt. Ich habe versucht ihn ein bisschen mehr in Richtung eures Ork/Goblinbildes anzupassen, keine Ahnung ob mir das gelungen ist, bin also gespannt auf eure Meinung!


    Und los gehts:

    Zandur der Schreckliche!


    „Wo zum Henker steckte nur diese Patrouille?“ Gormaks Laune hatte einen erneuten Tiefpunkt erreicht und missmutig trommelten seine Finger auf der Lehne seines hölzernen Sitzes herum. Um ihn herum duckten sich seine Bediensteten, Grünlinge aller Art, zumeist jedoch Goblins, ängstlich in die Ecken seines Zeltes und versuchten möglichst unauffällig zu wirken. Der erbärmliche Anblick dieser Kreaturen heiterte Gormak ein wenig auf, die Geschichten über seine Wutausbrüche waren wohl schon bis zu den Ohren dieser neuen Würmern gelangt, die ihm zu Diensten waren. Von der Gruppe Goblins auf die Guznak und er als erstes getroffen waren, war nur noch ein einziger übrig: Zandur der Schreckliche, Zandur der Großartige, Zandur der Meister der Magie oder einfach der unbesiegbare Zandur! Beim Gedanken an die Namen die sich sein vielversprechendster Lehrling selbst gab, fletschte Gormak amüsiert die Zähne, was in seiner Umgebung sofort hastige Betriebsamkeit auslöste. Grinsend ließ der Schamane seinen Blick über die vor ihm kauernden Gestalten wandern und suchte nach Zandur. Als er ihn schließlich fand, musste er den angeborenen Scharfsinn des Goblins fast bewundern.


    Zandur saß geduckt hinter einem kleinen Eimer mit Innereien, was an sich keine besondere Leistung war, doch befanden sich gut ein halbes Dutzend seiner Kameraden noch zwischen ihm und Gormak. Wenn Gormak es recht bedachte hatte der kleine Grünling sich schon den ganzen heutigen Tag bedeckt gehalten, immer unauffällig im Schutze seiner „Brüder“. Nachdenklich hob der Ork die rechte Hand und kratzte sich verlegen am Kinn. Das war wohl der Hauptgrund für die lange Überlebensdauer von Zandur in seiner Gesellschaft. Er wusste wann er verschwinden musste und noch viel wichtiger, wann er den Mund zu halten hatte. Nie hatte Zandur in Gormaks Gegenwart von seinen glorreichen Beinamen berichtet, doch der Ork hatte Mittel und Wege die Gespräche seiner Untertanen ohne körperliche Anwesenheit zu verfolgen und wusste daher von seinen Titeln. Doch nicht nur das Gespür für die notwendige Unscheinbarkeit zeichnete Zandur aus. Je länger Gormak darüber nachdachte, desto eher erschien es ihm, als ob der Goblin intuitiv zu erahnen schien, wann er in vorderster Reihe stehen musste um sich an einem guten Tag die Anerkennung seines Meisters zu erschleichen. Während seine blitzenden Augen den fast vollständig verborgenen Zundar musterten flüsterte Gormak leise: „Treib es damit aber nur nicht zu weit!“


    Dann verwarf er diesen Gedanken. Zandur war kein wichtiger Teil in seinem großartigen Plan. Zwar war er wissbegierig, für einen Goblin fast schon eifrig und erzielte in erstaunlich kurzer Zeit gute Ergebnisse, aber vor allem war er ein Goblin. Nichtsnutziges Pack, die bei ihrem Abgang noch den einen oder anderen Treffer landen sollten. Und darin, dessen war sich Gormak bewusst und daher förderte er seinen Zögling überhaupt so lange, war der Meister der Magie durchaus zu gebrauchen. In defensiver Magie zeigte Zandur keinerlei Begabung und so war er stets ein willfähriger Diener seines Herrn, doch wenn er sein offensives Potential voll entfaltete, war Gormak regelmäßig überrascht über seine Fertigkeiten. Zum Glück für so manchen Ork in der Führungsriege des Waaaghs war der Schreckliche ein Goblin und damit schon von Natur aus nicht in der Lage einen Ork zu ersetzen, sonst hätte es für Manchen böse enden können.


    Als der stechende Blick seines Meisters wieder weiterwanderte, ließ Zandur die angestaute Luft geräuschvoll aus seinen Lungen weichen und erlaubte sich eine kurze Entspannung. Für einen Moment hatte er geglaubt, es wäre nun aus mit ihm gewesen, dabei war er den ganzen Tag schon extrem vorsichtig gewesen. 8 Tage! So lange war die Patrouille nun schon unterwegs und damit schon lange überfällig. Bereits in den letzten Tagen hatte der Goblin seinen Herrn sorgsam im Auge behalten, um nicht ein Opfer seiner plötzlich auftauchenden Wutanfälle zu werden. Die kleinen schwieligen Finger des Goblins rieben sich seine Stirn, als er versuchte sich die Details der Mission ins Gedächtnis zu rufen. „Wie war das doch gleich gewesen?“ Er erinnerte sich an vier Goblins, Gormak hatte lange auf sie eingeredet, aber was hatte er gesagt? Einer von den Vieren war Trunk gewesen, der Zundar mal beim Klötze spielen besiegt hatte. Um Trunk war es nicht schade, dieser dreckige Mistkerl hatte ein unschönes Ende verdient, aber die schönen Tiere doch nicht! Vor seinem inneren Auge sah Zundar sich schon auf einem der riesigen Wölfe reiten, schnell wie ein Reiter dieser spitzohrigen Nervtöter und aus seinen Händen schoss Feuer und Blitze während er über die Steppe fegte.


    Der stechende Geruch von brennendem Fleisch holte Zundar sofort in die Realität zurück. Einer der vor ihm kauernden Artgenossen stand lichterloh in Flammen und jaulte schmerzerfüllt auf. Voller Schreck richteten sich die geweiteten Augen des Goblinschamanen auf den vor ihm thronenden gottgleichen Wesen. Gormaks Augen glommen in einem dunklem Rot, um seine erhobenen Fäuste züngelten noch die Reste des Feuerballs, der dem Goblin zum Verhängnis geworden war. Zandur knirschte mit den Zähnen und schallt sich selbst. Wie hatte er nur in der Gegenwart des Meisters so in Träumereien verfallen können, schnell duckte er sich weiter hinter den Eimer und lugte vorsichtig um den Rand des Gefäßes herum. Kaum mehr als ein Zischen war die Stimme des Orkschamanen, doch sie durchdrang die ehrfürchtige Stille um ihn herum ohne Schwierigkeiten: „Raus!“ Sofort stürzte schob Zundar die zwei vor ihm hockenden Goblins in Richtung Ausgang. Hektik breitete sich unter den kleinen grünen Gestalten aus, die allesamt in Richtung des einzigen Eingangs strömten. Selbst als der erste Goblin der die Pforte erreichte aus seinem Inneren heraus explodierte, minderte dass die Geschwindigkeit der Winzlinge nicht. Über und über mit den Gedärmen seines Artgenossen bedeckt leckte sich Zundar über die Lippen und erwischte einen Fetzen Fleisch den er eilig herunterschlang. Als er sich zwischen der geöffneten Zeltplane ins Freie hindurchdrückte, beglückwünschte er sich dazu, Marok vorgeschoben zu haben und nur als Zweiter den Ausgang erreicht zu haben.


    Nachdem wieder Ruhe eingekehrt war, wandten sich Gormaks Gedanken wieder vollständig dem Schicksal der Patrouille zu. Es war zum aus der Haut fahren, was hatte er nicht alles dafür getan, dass diese Mission ein Erfolg sein würde. All die kostbare Zeit, in der er den begriffsstutzigen kleinen Kreaturen versucht hatte beizubringen, dass es nur eine Spähmission war und er nur Informationen benötigte, waren umsonst gewesen und dabei hatte er alles so schön geplant! Es waren furchtsame Goblins, keine kampeslustige Orks gewesen, die er mit der Mission betraut hatte. Sie waren nur zu Viert gewesen, um zu vermeiden, dass sie durch ihre Anzahl Mut bekommen hätten. Sie saßen auf den schnellsten Reittieren des Heeres und er brauchte nur einen um ihm zu berichten und doch war keiner zurückgekehrt. Kein Grünling würde es bei seinem Ruf wagen, sich freiwillig soviel Zeit zu lassen, es musste also trotz seiner Vorbereitungsmaßnahmen etwas schiefgegangen sein. Da er nicht auf die einfache Art erfahren hatte können, ob die Zwerge auf den Zwischenfall an der Furt mit einem Rachefeldzug reagierten, würde er es wohl wieder selbst in die Hand nehmen müssen.


    Die Augen schließend bereitete er sich darauf vor, Geist von Körper zu trennen und seinen Weitblick zu verwenden. Auf kurze Strecke kostete ihn dieser Spruch keine Mühe, auf große Entfernung verlangte er aber auch ihm große Anstrengungen ab. Als ihn das kribbelnde Gefühl befiel, dass sich immer einstellte, wenn sich der Geist von seiner irdenen Hülle entfernte, schwang er sich in den Himmel und ließ seinen Blick zunächst aus großer Höhe über das Gelände schweifen. Von seinem luftigen Beobachtungspunkt versuchte er die Spuren eines großen Heerzuges zu finden um dann nötigenfalls genauere Betrachtungen vorzunehmen. Doch keine solche Spur ergoss sich aus den Bergen in das Orkterritorium hinein und einzig der breite Streifen zertretener Erde, den die orkischen Armee hinterlassen hatte, war deutlich erkennbar. Daraufhin ließ er seinen Blick tiefer sinken und versuchte Ungereimtheiten in den vor ihm liegenden Bild zu erkennen.


    Plötzlich fiel ihm eine seltsam anmutende Felsformation ins Auge, neben der einige verschieden farbige Punkte zu erkennen waren. Einer Ahnung folgend näherte er sich der Stelle und nach kurzer Zeit konnte er zwei große schwarze, drei kleine grüne und einen kleinen roten Punkt erkennen. Als er seinen Blick noch weiter auf die Szenerie fokussierte konnte er schließlich erkennen, dass es sich um die Überreste seiner Patrouille handelte. Aus den schwarzen Punkten schälten sich die erschlagenen Körper zweier Wölfe und die grünen und roten Farbkleckse gehörten zu den Körpern ihrer Reiter. Einer von diesen war ziemlich übel zugerichtet worden. Vor seinem geistigen Auge musterte Gormak den Ort des Scharmützels und versuchte sich ein Bild über den Hergang des Scharmützels zu machen. Deutlich fanden die Goblins ihren Tod durch zwergischen Stahl, es ließen sich aber nur die Spuren von zwei, maximal drei Zwergen erkennen.
    „Drei Zwerge können meinen Plänen nicht gefährlich werden“, dachte Gormak zufrieden und ließ den ätherischen Teil seiner selbst wieder mit der physischen Existenz seines Körpers verschmelzen. Seine Gesichtszüge nahmen wieder Farbe an, sein Blick war wieder auf die Innenwand der Zeltplane gerichtet und entschlossen sprang er von seinem Sitz auf. „Zandur!“,durchschnitt seine scharfe Stimme die rege Geräuschkulisse der lagernden Armee.


    Wie vom Blitz getroffen zuckte Zandur zusammen. Er hatte sich nicht weit von dem Zelt entfernt, jedoch so viel Raum und Goblinblut wie möglich zwischen sich und seinen Meister gebracht. Quälende Fragen durchzuckten augenblicklich seinen Kopf: „Was hatte er falsch gemacht, wie hatte er die gefürchtete Aufmerksamkeit des Meisters auf sich gezogen?“ „Zandur!“, erklang ein weiteres Mal die nun schon ungeduldig wirkende Stimme des Schamanen. Erkennend, dass es töricht war, den Meister warten zu lassen und so noch mehr zu verärgern, seufzte Zundar und trat hinter seinem lebendigen Schutzschild hervor. Ein zittriges „Ja, Meister“ erklang, als der Goblin in das Zelt eintrat, doch statt unsäglicher Schmerzen erwartete ihn nur ein einziger Satz:
    „Ich habe eine Aufgabe für dich!“

    • Offizieller Beitrag

    Ich wollte dir nicht auf die Füße treten wegen der Zwilinge. Man wird automatisch von den gelesenen Texten beeinflusst. Wenn die Waffen des Berserkers nicht so wichtig sind, könntest du diese zum Beispiel ändern. Streitkolben und Hämmer würden genauso gehen. Ich habe auch schon Zwergenberserker mit Punch-Daggern gesehen (HOMM5). Ich fands cool.


    Mit dem schlauen Ork habe ich kein echtes Problem. Eher mit seiner klaren Ausdrucksweise. Ich denke das läßt ihn so unorkig wirken.


    1. Gormak sah eine Truppe Grenzläufer der Zwerge, die dabei waren geschickt die Flanke der Orks zu umgehen. "Ihr da, die Zwerge kommen von der Flanke, bringt euch in Abwehrformation"


    2. Ein Trupp der verhassten Zwerge tauchte am Rand der Schlacht auf "Da Stumpenz kommen von da Seitä!" Gormac hieb einem Ork seinen Stab um die Ohren. "Schnapp dia ein paa Jungz und hau die Schweine platt!"


    Nur eine Idee wie man eine Situation, auf zwei Weisen schildern könnte. Das es Grenzläufer sind, ist zum Beispiel hier eine Fluff-Info, die aber der Leser nicht braucht (ist mir glaub bei den Bretonen hier mal aufgefallen). Die Erkenntniss und die Schlüsse sind die gleichen, die Intelligenz dahinter also auch.
    Ich habe da aber auch Probleme mit. Glücklicherweise gehts bei mir nur um Zwerge, die nicht ganz so ausgeprägte Charakterzüge haben. :D
    Was mir noch aufgefallen ist, sind ein, zwei Kunstbegriffe. Du schreist einmal vom "Wahlslayer." Das hat mich total verwirrt, weil ich das Wort nicht kannte und ich es mir erst aufschlüsseln musste. Da kam der ganze Kampf ins ruckeln. Ich verstehe die Absicht dahinter. Ich benutze unglaulich oft die selben Begriffe und editiere dann 2-5 mal den Beitrag, wenn es mir beim lesen auffällt. Aber der Wahlslayer war (zumindest dort) nicht nötig. Du hattest die Geschichte schon erklärt und hättest einfach "Slayer" schreiben können. Das ist aber was spezielles was durchaus an mir liegen kann.


    edit: Das Kapitel habe ich jetzt noch nicht gelesen. Muss weg! Spielerunde und wir sind genug und haben genug Zeit für Descent! :D