Hi Leute, habe mich auch mal ans Schreiben gemacht und eine meiner älteren Geschichten rausgeholt und wollte mal wissen, was ihr von der haltet.
Kritik ist ebenso Willkommen wie Lob!
Viel Spass beim lesen.
Die grauen Falken waren nun fast auf halbe Sollstärke runter und die
meisten unter ihnen mussten starke Verletzungen hinnehmen. Und dennoch
war die Stimmung locker an diesem späten abend. Die Sonne war kurz davor
unter zu gehen und der Wind brachte kühle Luft mit sich, so dass sich
der Rest des Abends allmälig von der brennenden Hitze des Tages abkühlen
konnte.
Die Kompanie der grauen Falken, welche hauptsächlich aus Bi-Handkämpfern
und Hellebardentraägern bestand, war auf dem Rückweg nach Nuln. Die
Anstrengungen der letzten Schlacht war noch nicht aus ihren Gliedern
gewichen. Orks waren zähe Gegner und Goblins gerissen und viele.
Nachdem die Nachricht, dass sich eben diese Grünhäute auf dem Vormarsch
nach Altdorf befanden, brach die Kompanie der grauen Falken auf, um die
wiederliche grüne Pest aufzuhalten. Die imperialen Truppen waren
siegreich aus dieser schlacht hervorgegangen, was nicht zuletzt daran
lag, dass der Zauberer Magnus Flammenhand mit einem gewaltigen Feuerball
den Anfürer der Orks von seinem Lindwurm schoss. Als dieser dann
brennend durch seine eigenen Truppen lief, überkam sie die Angs und eine
Massenpanik brach aus. Der Rest stellte nun kein Problem mehr da und
die kampferprobten imperialen Einheiten liessen keine Gnade walten.
Dennoch wurden immense Verluste gezählt.
Magnus hieß die Kompanie an, stehen zu bleiben. Etwas an der Umgebung
stimmte nicht. Er konnte sich nur noch nicht erklären was es war. Sie
befanden sich in einem seichten Tal. Nördlich von ihnen führte die Route
nach Nuln, ihrer eigentlichen Marschroute. Doch dieser führte auch
durch mehrere Täler und schwer passierbarer Hügel. Der Zauberer schaute
sich gedankenverloren um und der Wald östlich von ihrer Marschroute kam
wie gerufen, um das Lager für die Nacht in diesem Tal aufzuschlagen.
Wälder bedeuten immer frisches Brennholz und Wild zum Jagen, so dass die
Verpflegung nicht zur kurz kommen würde.
Doch er zögerte noch mit seiner Entscheidung, als Ramon Hammerfaust zu
ihm kam: "Was ist los Magnus? So hast du zuletzt ausgesehen, als ich
dich gefragt habe, ob dein Zauberfeuer genauso gelb-rot glüht wie die
echte Naturgewalt?!"
"Ich bin mir nicht sicher, aber irgendetwas stimmt hier nicht."
"Lasst uns das Nachtlager hier aufbauen. Meine Männer sind müde und
hungrig!" versuchte Ramon ihn zu überreden. Erst jetzt bemerkte der
Magier wie müde er selbst jetzt war. Es war vielleicht wirklich das
beste eine Pause einzulegen. "Gut Ramon. Ihr habt recht, eine Pause
können wir alle gut gebrauchen," sagte Magnus und rieb sich mit
Zeigefinger und Daumen der rechten Hand die Augen. Dann signalisierte
Hammerfaust den Einheiten das Nachtlager aufzuschlagen. Er selbst blieb
beim Zauberer stehen, denn er wollte noch etwas mit Magnus besrechen.
"Magnus... ich... ich wollte noch...," sichtlich schwerfällig fing Ramon
an, doch Magnus unterbrach ihn: " Schon in Ordnung Ramon. Du brauchst
dich nicht entschuldigen. Jeder hätte so reagiert und die Bürde, die du
mit dir trägst ist schon schwer genug!"
Der Anführer der grauen Falken beruhigte sich ein wenig: "Trotzdem
wollte ich...," wieder kam er ins stocken und senkte den Blick. Die
Angelegenheit war ihm extrem unangenehm und er schämte sich für das, was
er getan hatte. Wieder war es der Zauberer, der zuerst das Wort
ergriff: "Es ist wirklich alles in Ordnung," sagte Magnus und legte eine
Hand auf Ramons Schulter. Mit einem Lächeln im Gesicht fuhr er dann
fort, "du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Ich weiß dein Anliegen
zu schätzen, aber ich habe dir längst verziehen. Verschwende nun keinen
Gedanken mehr daran."
Der vollbärtige Ramon mit den rabenschwarzen Haaren blickte den Zauberer
volller Dank an. Er gab Morlan die Hand und mit einem leisen "Danke"
ging er zu den Männern zurück um weitere Anweisungen zu geben.
Magnus Flammenhand drehte sich mit einem lächeln zum Wald um. Froh,
seinem Freund seine last genommen zu haben, ließ er seinem Geist freien
lauf.
Plötzlich bemerkte er etwas hinter sich und sein lächeln wurde breiter.
"Du kannst jetzt rauskommen Carlos." Sagte er bestimmend und ohne seinen
Blick von dem Wald abzuwenden. Der junge Kämpfer trat aus dem Gebüsch
heraus und stellte sich neben den Zauberer.
"Ihr überrascht mich immer wieder Magnus."
"Was erwartet ihr? Ich bin Magier," gab dieser grinsend zurück. Auch
Carlos musste nun lächeln, denn er hatte damit gerechnet eine Rüge zu
kassieren, dafür dass er einfach so das Gespräch der führenden
Positionen in ihrer Kompanie, belauscht hatte.
Doch nun quälte ihn eine Frage, wagte aber nicht sie zu stellen. Statt
dessen wandte er sich ab, doch Magnus hielt ihn zurück mit den Worten:
"Nun frag schon. Dir steht die Frage schon förmlich ins Gesicht
gemeißelt." Carlos baute sich neben dem Zauberer auf und nahm allen Mut
zusammen. Mit zusammen gekniffenen Augen fragte er dann: "Was ist damals
in Kislev passiert?" Die Mine Magnus' verfinsterte sich. Magnus wollte
nie wieder darüber sprechen. Doch wenn einer es erfahren sollte, dann
war es mit Sicherheit Carlos.
"Es war vor fast 30 Jahren, als wir in Kislev gegen das Chaos
vorgegangen sind", begann der Zauberer. Carlos öffnete seine Augen und
entspannte sich wieder, froh darüber, dass seine Frage nicht doch noch
Abgewiesen wurde. Morlan führte seine Geschichte fort, weiterhin seine
Aufmerksamkeit auf den Wald gerichtet: "Ramon, sein Bruder Darius und
ich wurden persönlich vom Imperator beauftragt, dass eisige, nördlich
gelegene Gebiet zu unterstützen.
Bis dahin waren wir uns Fremd. Doch während der Reise schlossen wir enge
Freundschaft. Wir hatten einen langen und beschwerlichen Weg vor uns,
und jeder Schritt, schien unseren Bund zu festigen. Als wir in Kislev
ankamen, waren wir nahezu unzertrennlich. Dann kam der Tag vor dem wir
uns alle gefürchtet hatten. Die große Schlacht begann...." Er machte
eine kurze Pause um seinen Worten mehr Bedeutung zu geben, ehe er
fortfuhr: "Es war schrecklich. Das Chaos, mit ihren abscheulichen
Dämonen jagten jedem von uns einen riesigen Schauer über den Rücken.
Unzählige verzerrte und verformte Kreaturen kamen wie eine unbändige
Welle über uns. Sie brandete genau in unserem Zentrum. Und Unzählige von
uns starben in jener unglückseligen Nacht.
Ramon und Darius waren wie ein Wirbelwind im Kampf und dutzende Diener
des Chaos kehrten durch ihre Hand zurück in das dunkle Nichts ihrer
Dimension. Dann, in Mitten der dämonischen Horde schien etwas wie eine
geballte Menge Schwarzpulver zu explodieren, nur erstrahlte es in weißem
Licht. Die explosion warf alles zurück, was nicht fest gemacht oder
angewurzelt war. Infanterie, Reiter, Streitwagen und sogar Kanonen
flogen um uns herum und viele von uns liessen dabei ihr Leben. Benommen
und geblendet konnten wir erleichtert feststellen, dass alle Dämonen
fort waren. Wir konnten es gar nicht glauben! Mit einem Mal! Und dann
traf es Ramon und mich wie einen Donner in heissen Sommernächten: Darius
war verschwunden. Drei volle Tage und Nächte haben wir nach ihm
gesucht. Ohne Erfolg."
Magnus versank in tiefe Gedanken, während Carlos eine Weile bracuhte,
bis er das eben gehörte verdaut hatte. Orks und Goblins waren für ihn
schon fast normal. Zwei mal erst bekam er es mit mutierten Ratten, den
Skaven, zu tun, aber das, was der Magier ihm gerade erählt hatte, klang
eher wie aus einem fantastischem Buch. Er sammelte seine Gedanken und
fragte dann: "Was geschah dann? Warum hat Ramon sich bei Euch
entschuldigt? Ich sehe da noch keinen Zusammenhang!?"
"Oh!" Magnus war so in Gedanken, dass Carlos ihn leicht hochgeschreckt
hatte und dann fuhr er fort, "Der REst ist schnell erzählt. Wir kehrten
erst
nach Kislev zurück, wo Ramon mich mehrmals Beleidigt hat und mir die
Schuld dafür gab, dass wir Darius nicht gefunden hatten. Als wir uns
beim obersten Feldherrn eingefunden und Bericht erstattet hatten,
erhielten wir je einen Brief überreicht, in dem neue Befehle auf uns
warteten.
Vorsorglich für den Fall, dass wir überleben sollten.
Ramon verschlug es erst in die Schmiede Altdorfs, wor er auch seinen
Titel Hammerfaust erhielt. Mehr weis ich seit dem dann auch nicht
mehr... Und ich.... ich studierte wieder in Nuln die Feuermagie. Seit
dem haben wir uns nicht wieder gesehen. Er hat es nie vergessen." Carlos
war verwirrt. Wie konnte man nur seinen Freund und Kampfgefährten vor
den Kameraden so demütigen und jeglichen Kontakt abbrechen? "Ramon
Hammerfaust war töricht und ein Idiot. Wie konnte er nur..." begann er,
doch Magnus viel ihm ins Wort. Zum ersten mal, seit der ganzen Zeit
blickte er vom Wald weg und durchbohrte mit seinen Augen die von Carlos.
"Wage es ja nie wieder so schlecht über deinen Vater zu sprechen, oder
du wirst die Feuersäule noch lange miterleben, während sie dein Fleisch
versengt. Dein Vater Ramon ist ein mutiger und fähiger Mann und DU
solltest nicht so töricht sein, ihn zu unterschätzen. Du würdest genauso
handeln, wenn du einen geliebten Menschen verloren hättest."
Carlos dachte einen Moment nach und sah ein, dass der Zauberer recht
hatte. Mit gesenktem Kopf murmelte er sowas wie "Tut mir Leid" undn ging
dann betreten zurück ins Lager, welches bereits aufgebaut war. Feuer
brannten hier und da und die meisten lachten, sangen oder gröhlten
ausgelassen in die Stille der Nacht.
Morlan blickte noch ein letztes mal zurück zu dem Wald, ehe er sich
ebenfalls aufmachte, um sich seinen Kameraden anzuschließen. Ein
beunruhigendes Gefühl blieb aber doch, nur konnte er sich nicht erklären
was es war. Aber jetzt, so glaubte er, war es an der Zeit für eine
Pause. Wie unrecht er doch hatte.....
Es war spät in der Nacht, als Morlan seine Augen ruckartig öffnete. Er
stand auf, zog sich an und verließ sein Zelt. Es roch noch immer nach
Asche, Wein und verbranntem Fleisch. Ein weiterer Geruch stieg in seine
Nase, doch dafür hatte er jetzt keine Zeit. Zu wichtig die Befürchtung,
zu wenig Zeit, wenn sie überleben wollten. Panik machte sich breit, als
er auf den Hügel stieg und wieder zu dem Wald hinüber sah. Dann sah er
rauf zu den Sternen und seine Gedanken überschlugen sich. "Was wäre
wenn..." Er sprach den Satz nicht zu Ende. Er dachte nciht ein mal
daran, wollte nicht daran denken, hoffte, er würde sich irren und dies
alles wäre nur ein böser Traum. Der Zauberer lief auf der anderen Seite
des Hügels herunter und schaute sich um. "Dort zwieschen den Steinen
müsste es sein....." Sein Herz raste. Als er bei den Steinen angekommen
war, stellte er mit Schrecken fest, dass das Tor geöffnet war. Das
Hügelgrab wurde bereits geöffnet. Morlan rannte zurück ins Lager um
Alarm zu schlagen. Während er um die Zelte herum lief, schrie er
warnrufe aus. Die Männer mussten sich bereit machen. Jederzeit könnten
Untote angreifen und sie hilflos abschlachten wie scheues Vieh. Die
Kompanie war zu weit vom Weg abgekommen und befand sich zu nah am
Sylvana-Gebiet, wo Vampire und Nekromanten das Land beherrschten. Dass
das Hügelgrab geöffnet war, konnte nur bedeuten, dass ein böser Zauberer
oder schlimmer noch, ein Vampir, es für seine Zwecke genutzt hat. Die
Frage war nur, zu welchem Zeitpunkt dies geschehen ist. Doch Morlan
wollte kein Risiko eingehen und für den Fall vorbereitet sein. Plötzlich
viel ihm etwas auf, an dass er längst hätte denken müssen. Es war ihm
in der Aufregung nicht aufgefallen: Wo sind die Wachen?
Schockiert über seine Entdeckung rannte er zum nächst gelegenen Zelt. Er
hielt kurz inne, als ihn wieder dieser Geruch in die Nase zog. Er
verzog das Gesicht und erkannte mit Entsetzen, dass es der Geruch von
Verwesung war, der ihn jetzt überkam. Die Zeltplane wirbelte herum und
der Zauberer betrat das Zelt. Es war zu spät. Noch immer blutend lag der
Mann auf dem Boden. Die Gliedmaßen zerfetzt, als hätten wilde Tiere ihn
angefallen.
Sofort drehte sich der Zauberer um und untersuchte die anderen
Unterkünfte. Doch vergebens. Hinter jeder Plane fand Morlan das selbe
Szenario, bis er schließlich zum großen Platz kam, wo er von Trauer und
Verzweiflung befallen, auf die Knie sank. Völlig fertig mit den Nerven
kniete er im Gras und seine Hände gruben sich tief in den Boden, als
dieser beissende Gestank immer unerträglicher wurde. Erschrocken blickte
er auf und musste feststellen, dass er umzingelt war von Zombies,
welche ihn mit leeren Augen anstarrten. Erkennen konnte er keinen von
Ihnen, dafür war es zu dunkel und der Mond von Wolken verdeckt.
"Bist du schon so weit, dass du vor mir auf die Knie fällst?"
Die Stimme kam direkt von vorne. Eine schemenhafte Gestalt kam langsam
auf ihn zu und blieb gute fünfzehn Schritte vor ihm stehen. "Wer seid
ihr?" versuchte er selbstbewusst zu fragen, aber es schien ihm nicht so
recht gelungen zu sein. "Hast du mich etwa schon vergessen?" Genau in
diesem Moment wanderten die Wolken weiter, als hätten si dieses
Schauspiel geplant und gaben den Mond wieder frei. Als wäre der Tod der
grauen Falken nicht schon schlimm genug gewesen, so spielte das
Schicksal dem Magier einen bösen Streich. Sein Gegenüber war Darius
Karnlund. Bruder von Ramon Karnlund, auch bekannt als Ramon Hammerfaust.
"Nein, das kann nicht sein." Mit offenem Mund stand Magnus da. Fassungslos über das was dort vor ihm stand.
"Oh doch, es kann! Ich habe... sagen wir... ich habe überlebt." Ein
Lächeln in seinem Gesicht machte sich breit, als er den Schock in den
Augen von
Morlan erkannte. "Aber wie..." setzte der Zauberer an, wurde aber von
Darius unterbrochen, der die Frage erwartet hatte. "Die Explosion
schleuderte mich damals mehrere hundert Meter in den Wald, wo ich um
mein Bewusstsein kämpfte. Ich wollte einfach nicht aufgeben. Mein Leben
ging dem Ende zu. Ich sah nur noch den Himmel. Grau und leer starte er
mich an und ich war im Begriff das selbe zu tun, während ich von dieser
Welt schied. Doch dann war SIE über mir. Meine Retterin, Olga..." Er
machte eine Gedanken verlorene Pause und fuhr dann fast träumerisch
fort: "...Sie war so schön und ihr Haar glitzerte Engelsgleich. Sie war
es die mich in ihre Obhut nahm."
Magnus verstand das alles nicht. Dies verstoß gegen all seiner Logik.
Wie viel von diesem Wald hatte er abgesucht. Mit Zaubern Leben
aufzuspüren versucht, in der Hoffnung Darius noch zu finden, unter
welchem Baum, hinter welchem Hügel er auch liegen mochte. Die reaktion
kam automatisch, als Magnus darauf einging: "Ich habe jeden Stein
umgegraben, jeden Baum untersucht...", er steigerte sich in einen
gewissen Tonus, wobei seine Stimme immer mehr an selbstsicherheit
gewann, "...habe meinen Geist entsand um ein Lebenszeichen von dir zu
finden. Du kannst nicht Darius sein! Sag mir wer du wirklich bist!" Bei
dem letzten Wort wurde er lauter und Wut stieg in ihm auf. Lügner konnte
der Zauberer alles andere als gebrauchen und wenn es jemand war, der
auch noch heuchelte, er sein sein Toter Freund hörte der Spaß erst recht
auf. Zumal er auch nicht vergessen hatte, wer noch alles um ihn herum
stand und leise modernd auf der Stelle wankte und auf weitere Befehle
eines Meisters wartete.
Das Lächeln seines Gegenübers wurde zunehmenst breiter. Und während er
sich ein Lachen verkniff, antwortete die Gestalt einfach: "Wer sagt
denn, dass ich noch am Leben war?"
Jetzt erst ging Morlan ein Licht auf: Darius lebte nicht mehr als
Mensch. Er wurde von dieser Olga in einen Vampir verwandelt und
schreitet nun als Untoter durch diese Welt. Ihm fiel auch auf, wie fein
die Gesichtszüge des Mannes vor ihm war. Kräftig gebauter Körper,
elegant gekleidet und einen Tag gealtert. Es musste so sein. Doch was
sollte er jetzt tun? Was wollte dieser Vampir von ihm? Er hätte ihn doch
einfach im Schlaf umbringen können, so wie die anderen. Die Anderen!
Was ist aus Ramon geworden? Er hatte das Zelt seines Freundes nicht
betreten, da es auf der anderen Seite des Lagers war. Genau in der
Richtung aus der Darius gekommen war. Er musste genaueres erfahren.
"Was willst du von mir? Warum hast du mich nicht auch getötet, genau wie
die anderen?" Er biss die Zähne zusammen, fest entschlossen, sich nicht
zu ergeben, was auch immer Darius verlangte. Dieser hingegen lächelte
noch immer als er antwortete: "Das habe ich immer so an dir gemocht,
alter Freund. Du kommst schnell zur Sache. Lass es mich so ausdrücken...
Warum sollte ich einen so fähigen Magier wie dich töten? Ich könnte mir
vorstellen, dich an meiner Seite zu sehen, genau wie Damals, als
wir..." Doch weiter kam er nicht. Die bloße Vorstellung, an der Seite
eines Untoten noch mehr Verderben in die Welt zu setzten ging absolut
gegen alle Prinzipien, die er je für sich aufgestellt hatte. Voller Wut
und Missachtung schrie er seinen Gegenüber an: "NIEMALS!" Und so machte
Morlan seinem Namen als Flammenhand alle Ehre und ließ aus seinen Händen
eine Flammenwand entstehen, der den Vampir wie einen Ring umschloss.
Die Wand stieg immer höher, bündelte sich weit oben um dann mit
gewaltiger Kraft ins Zentrum zu stürzen, wo eine gewaltige Flammende
Implosion erfolgte. Das ganze Umfeld erstrahlte in allen fassetten von
rot, gelb und orange. Hätte Morlan die Zeit gehabt, sich umzuschauen,
dann hätte er erkannt, dass die Zombie um ihn herum, größtenteils zur
Kompanie der grauen Falken gehörte, doch die Konzentration, die er für
diesen Zauber brauchte, erlaubte keine zwischenfälle. Dann wurde es noch
einmal Taghell ehe der Zauber endete. Die Nacht hatte sich wieder wie
einen Schleier erbarmungslos über sie gelegt. Morlan hatte einige
schwierigkeiten etwas erkennen zu können. Die Augen hatten sich noch
nicht richtig an die Dunkelheit gewöhnt. Die Kräfte die der Zauberer
soeben frei gesetzt hatte, kostete ihn imense Kraft. Doch es gab wenig
Zeit sich auszuruhen. Er brauchte gewissheit. Wollte die Asche mit
eigenen Augen sehen. Den schwarzen Fleck am Boden sehen. Wissen, dass
dieses "Ding" endlich das Zeitliche gesegnet hat.