Das Nestrum Noctra

  • Hi Leute, habe mich auch mal ans Schreiben gemacht und eine meiner älteren Geschichten rausgeholt und wollte mal wissen, was ihr von der haltet. ^^


    Kritik ist ebenso Willkommen wie Lob! ^^


    Viel Spass beim lesen.




    Die grauen Falken waren nun fast auf halbe Sollstärke runter und die
    meisten unter ihnen mussten starke Verletzungen hinnehmen. Und dennoch
    war die Stimmung locker an diesem späten abend. Die Sonne war kurz davor
    unter zu gehen und der Wind brachte kühle Luft mit sich, so dass sich
    der Rest des Abends allmälig von der brennenden Hitze des Tages abkühlen
    konnte.




    Die Kompanie der grauen Falken, welche hauptsächlich aus Bi-Handkämpfern
    und Hellebardentraägern bestand, war auf dem Rückweg nach Nuln. Die
    Anstrengungen der letzten Schlacht war noch nicht aus ihren Gliedern
    gewichen. Orks waren zähe Gegner und Goblins gerissen und viele.


    Nachdem die Nachricht, dass sich eben diese Grünhäute auf dem Vormarsch
    nach Altdorf befanden, brach die Kompanie der grauen Falken auf, um die
    wiederliche grüne Pest aufzuhalten. Die imperialen Truppen waren
    siegreich aus dieser schlacht hervorgegangen, was nicht zuletzt daran
    lag, dass der Zauberer Magnus Flammenhand mit einem gewaltigen Feuerball
    den Anfürer der Orks von seinem Lindwurm schoss. Als dieser dann
    brennend durch seine eigenen Truppen lief, überkam sie die Angs und eine
    Massenpanik brach aus. Der Rest stellte nun kein Problem mehr da und
    die kampferprobten imperialen Einheiten liessen keine Gnade walten.
    Dennoch wurden immense Verluste gezählt.




    Magnus hieß die Kompanie an, stehen zu bleiben. Etwas an der Umgebung
    stimmte nicht. Er konnte sich nur noch nicht erklären was es war. Sie
    befanden sich in einem seichten Tal. Nördlich von ihnen führte die Route
    nach Nuln, ihrer eigentlichen Marschroute. Doch dieser führte auch
    durch mehrere Täler und schwer passierbarer Hügel. Der Zauberer schaute
    sich gedankenverloren um und der Wald östlich von ihrer Marschroute kam
    wie gerufen, um das Lager für die Nacht in diesem Tal aufzuschlagen.
    Wälder bedeuten immer frisches Brennholz und Wild zum Jagen, so dass die
    Verpflegung nicht zur kurz kommen würde.


    Doch er zögerte noch mit seiner Entscheidung, als Ramon Hammerfaust zu
    ihm kam: "Was ist los Magnus? So hast du zuletzt ausgesehen, als ich
    dich gefragt habe, ob dein Zauberfeuer genauso gelb-rot glüht wie die
    echte Naturgewalt?!"


    "Ich bin mir nicht sicher, aber irgendetwas stimmt hier nicht."


    "Lasst uns das Nachtlager hier aufbauen. Meine Männer sind müde und
    hungrig!" versuchte Ramon ihn zu überreden. Erst jetzt bemerkte der
    Magier wie müde er selbst jetzt war. Es war vielleicht wirklich das
    beste eine Pause einzulegen. "Gut Ramon. Ihr habt recht, eine Pause
    können wir alle gut gebrauchen," sagte Magnus und rieb sich mit
    Zeigefinger und Daumen der rechten Hand die Augen. Dann signalisierte
    Hammerfaust den Einheiten das Nachtlager aufzuschlagen. Er selbst blieb
    beim Zauberer stehen, denn er wollte noch etwas mit Magnus besrechen.
    "Magnus... ich... ich wollte noch...," sichtlich schwerfällig fing Ramon
    an, doch Magnus unterbrach ihn: " Schon in Ordnung Ramon. Du brauchst
    dich nicht entschuldigen. Jeder hätte so reagiert und die Bürde, die du
    mit dir trägst ist schon schwer genug!"


    Der Anführer der grauen Falken beruhigte sich ein wenig: "Trotzdem
    wollte ich...," wieder kam er ins stocken und senkte den Blick. Die
    Angelegenheit war ihm extrem unangenehm und er schämte sich für das, was
    er getan hatte. Wieder war es der Zauberer, der zuerst das Wort
    ergriff: "Es ist wirklich alles in Ordnung," sagte Magnus und legte eine
    Hand auf Ramons Schulter. Mit einem Lächeln im Gesicht fuhr er dann
    fort, "du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Ich weiß dein Anliegen
    zu schätzen, aber ich habe dir längst verziehen. Verschwende nun keinen
    Gedanken mehr daran."


    Der vollbärtige Ramon mit den rabenschwarzen Haaren blickte den Zauberer
    volller Dank an. Er gab Morlan die Hand und mit einem leisen "Danke"
    ging er zu den Männern zurück um weitere Anweisungen zu geben.


    Magnus Flammenhand drehte sich mit einem lächeln zum Wald um. Froh,
    seinem Freund seine last genommen zu haben, ließ er seinem Geist freien
    lauf.




    Plötzlich bemerkte er etwas hinter sich und sein lächeln wurde breiter.
    "Du kannst jetzt rauskommen Carlos." Sagte er bestimmend und ohne seinen
    Blick von dem Wald abzuwenden. Der junge Kämpfer trat aus dem Gebüsch
    heraus und stellte sich neben den Zauberer.


    "Ihr überrascht mich immer wieder Magnus."


    "Was erwartet ihr? Ich bin Magier," gab dieser grinsend zurück. Auch
    Carlos musste nun lächeln, denn er hatte damit gerechnet eine Rüge zu
    kassieren, dafür dass er einfach so das Gespräch der führenden
    Positionen in ihrer Kompanie, belauscht hatte.


    Doch nun quälte ihn eine Frage, wagte aber nicht sie zu stellen. Statt
    dessen wandte er sich ab, doch Magnus hielt ihn zurück mit den Worten:
    "Nun frag schon. Dir steht die Frage schon förmlich ins Gesicht
    gemeißelt." Carlos baute sich neben dem Zauberer auf und nahm allen Mut
    zusammen. Mit zusammen gekniffenen Augen fragte er dann: "Was ist damals
    in Kislev passiert?" Die Mine Magnus' verfinsterte sich. Magnus wollte
    nie wieder darüber sprechen. Doch wenn einer es erfahren sollte, dann
    war es mit Sicherheit Carlos.


    "Es war vor fast 30 Jahren, als wir in Kislev gegen das Chaos
    vorgegangen sind", begann der Zauberer. Carlos öffnete seine Augen und
    entspannte sich wieder, froh darüber, dass seine Frage nicht doch noch
    Abgewiesen wurde. Morlan führte seine Geschichte fort, weiterhin seine
    Aufmerksamkeit auf den Wald gerichtet: "Ramon, sein Bruder Darius und
    ich wurden persönlich vom Imperator beauftragt, dass eisige, nördlich
    gelegene Gebiet zu unterstützen.




    Bis dahin waren wir uns Fremd. Doch während der Reise schlossen wir enge
    Freundschaft. Wir hatten einen langen und beschwerlichen Weg vor uns,
    und jeder Schritt, schien unseren Bund zu festigen. Als wir in Kislev
    ankamen, waren wir nahezu unzertrennlich. Dann kam der Tag vor dem wir
    uns alle gefürchtet hatten. Die große Schlacht begann...." Er machte
    eine kurze Pause um seinen Worten mehr Bedeutung zu geben, ehe er
    fortfuhr: "Es war schrecklich. Das Chaos, mit ihren abscheulichen
    Dämonen jagten jedem von uns einen riesigen Schauer über den Rücken.
    Unzählige verzerrte und verformte Kreaturen kamen wie eine unbändige
    Welle über uns. Sie brandete genau in unserem Zentrum. Und Unzählige von
    uns starben in jener unglückseligen Nacht.




    Ramon und Darius waren wie ein Wirbelwind im Kampf und dutzende Diener
    des Chaos kehrten durch ihre Hand zurück in das dunkle Nichts ihrer
    Dimension. Dann, in Mitten der dämonischen Horde schien etwas wie eine
    geballte Menge Schwarzpulver zu explodieren, nur erstrahlte es in weißem
    Licht. Die explosion warf alles zurück, was nicht fest gemacht oder
    angewurzelt war. Infanterie, Reiter, Streitwagen und sogar Kanonen
    flogen um uns herum und viele von uns liessen dabei ihr Leben. Benommen
    und geblendet konnten wir erleichtert feststellen, dass alle Dämonen
    fort waren. Wir konnten es gar nicht glauben! Mit einem Mal! Und dann
    traf es Ramon und mich wie einen Donner in heissen Sommernächten: Darius
    war verschwunden. Drei volle Tage und Nächte haben wir nach ihm
    gesucht. Ohne Erfolg."


    Magnus versank in tiefe Gedanken, während Carlos eine Weile bracuhte,
    bis er das eben gehörte verdaut hatte. Orks und Goblins waren für ihn
    schon fast normal. Zwei mal erst bekam er es mit mutierten Ratten, den
    Skaven, zu tun, aber das, was der Magier ihm gerade erählt hatte, klang
    eher wie aus einem fantastischem Buch. Er sammelte seine Gedanken und
    fragte dann: "Was geschah dann? Warum hat Ramon sich bei Euch
    entschuldigt? Ich sehe da noch keinen Zusammenhang!?"


    "Oh!" Magnus war so in Gedanken, dass Carlos ihn leicht hochgeschreckt
    hatte und dann fuhr er fort, "Der REst ist schnell erzählt. Wir kehrten
    erst




    nach Kislev zurück, wo Ramon mich mehrmals Beleidigt hat und mir die
    Schuld dafür gab, dass wir Darius nicht gefunden hatten. Als wir uns
    beim obersten Feldherrn eingefunden und Bericht erstattet hatten,
    erhielten wir je einen Brief überreicht, in dem neue Befehle auf uns
    warteten.




    Vorsorglich für den Fall, dass wir überleben sollten.


    Ramon verschlug es erst in die Schmiede Altdorfs, wor er auch seinen
    Titel Hammerfaust erhielt. Mehr weis ich seit dem dann auch nicht
    mehr... Und ich.... ich studierte wieder in Nuln die Feuermagie. Seit
    dem haben wir uns nicht wieder gesehen. Er hat es nie vergessen." Carlos
    war verwirrt. Wie konnte man nur seinen Freund und Kampfgefährten vor
    den Kameraden so demütigen und jeglichen Kontakt abbrechen? "Ramon
    Hammerfaust war töricht und ein Idiot. Wie konnte er nur..." begann er,
    doch Magnus viel ihm ins Wort. Zum ersten mal, seit der ganzen Zeit
    blickte er vom Wald weg und durchbohrte mit seinen Augen die von Carlos.


    "Wage es ja nie wieder so schlecht über deinen Vater zu sprechen, oder
    du wirst die Feuersäule noch lange miterleben, während sie dein Fleisch
    versengt. Dein Vater Ramon ist ein mutiger und fähiger Mann und DU
    solltest nicht so töricht sein, ihn zu unterschätzen. Du würdest genauso
    handeln, wenn du einen geliebten Menschen verloren hättest."




    Carlos dachte einen Moment nach und sah ein, dass der Zauberer recht
    hatte. Mit gesenktem Kopf murmelte er sowas wie "Tut mir Leid" undn ging
    dann betreten zurück ins Lager, welches bereits aufgebaut war. Feuer
    brannten hier und da und die meisten lachten, sangen oder gröhlten
    ausgelassen in die Stille der Nacht.


    Morlan blickte noch ein letztes mal zurück zu dem Wald, ehe er sich
    ebenfalls aufmachte, um sich seinen Kameraden anzuschließen. Ein
    beunruhigendes Gefühl blieb aber doch, nur konnte er sich nicht erklären
    was es war. Aber jetzt, so glaubte er, war es an der Zeit für eine
    Pause. Wie unrecht er doch hatte.....




    Es war spät in der Nacht, als Morlan seine Augen ruckartig öffnete. Er
    stand auf, zog sich an und verließ sein Zelt. Es roch noch immer nach
    Asche, Wein und verbranntem Fleisch. Ein weiterer Geruch stieg in seine
    Nase, doch dafür hatte er jetzt keine Zeit. Zu wichtig die Befürchtung,
    zu wenig Zeit, wenn sie überleben wollten. Panik machte sich breit, als
    er auf den Hügel stieg und wieder zu dem Wald hinüber sah. Dann sah er
    rauf zu den Sternen und seine Gedanken überschlugen sich. "Was wäre
    wenn..." Er sprach den Satz nicht zu Ende. Er dachte nciht ein mal
    daran, wollte nicht daran denken, hoffte, er würde sich irren und dies
    alles wäre nur ein böser Traum. Der Zauberer lief auf der anderen Seite
    des Hügels herunter und schaute sich um. "Dort zwieschen den Steinen
    müsste es sein....." Sein Herz raste. Als er bei den Steinen angekommen
    war, stellte er mit Schrecken fest, dass das Tor geöffnet war. Das
    Hügelgrab wurde bereits geöffnet. Morlan rannte zurück ins Lager um
    Alarm zu schlagen. Während er um die Zelte herum lief, schrie er
    warnrufe aus. Die Männer mussten sich bereit machen. Jederzeit könnten
    Untote angreifen und sie hilflos abschlachten wie scheues Vieh. Die
    Kompanie war zu weit vom Weg abgekommen und befand sich zu nah am
    Sylvana-Gebiet, wo Vampire und Nekromanten das Land beherrschten. Dass
    das Hügelgrab geöffnet war, konnte nur bedeuten, dass ein böser Zauberer
    oder schlimmer noch, ein Vampir, es für seine Zwecke genutzt hat. Die
    Frage war nur, zu welchem Zeitpunkt dies geschehen ist. Doch Morlan
    wollte kein Risiko eingehen und für den Fall vorbereitet sein. Plötzlich
    viel ihm etwas auf, an dass er längst hätte denken müssen. Es war ihm
    in der Aufregung nicht aufgefallen: Wo sind die Wachen?




    Schockiert über seine Entdeckung rannte er zum nächst gelegenen Zelt. Er
    hielt kurz inne, als ihn wieder dieser Geruch in die Nase zog. Er
    verzog das Gesicht und erkannte mit Entsetzen, dass es der Geruch von
    Verwesung war, der ihn jetzt überkam. Die Zeltplane wirbelte herum und
    der Zauberer betrat das Zelt. Es war zu spät. Noch immer blutend lag der
    Mann auf dem Boden. Die Gliedmaßen zerfetzt, als hätten wilde Tiere ihn
    angefallen.


    Sofort drehte sich der Zauberer um und untersuchte die anderen
    Unterkünfte. Doch vergebens. Hinter jeder Plane fand Morlan das selbe
    Szenario, bis er schließlich zum großen Platz kam, wo er von Trauer und
    Verzweiflung befallen, auf die Knie sank. Völlig fertig mit den Nerven
    kniete er im Gras und seine Hände gruben sich tief in den Boden, als
    dieser beissende Gestank immer unerträglicher wurde. Erschrocken blickte
    er auf und musste feststellen, dass er umzingelt war von Zombies,
    welche ihn mit leeren Augen anstarrten. Erkennen konnte er keinen von
    Ihnen, dafür war es zu dunkel und der Mond von Wolken verdeckt.




    "Bist du schon so weit, dass du vor mir auf die Knie fällst?"


    Die Stimme kam direkt von vorne. Eine schemenhafte Gestalt kam langsam
    auf ihn zu und blieb gute fünfzehn Schritte vor ihm stehen. "Wer seid
    ihr?" versuchte er selbstbewusst zu fragen, aber es schien ihm nicht so
    recht gelungen zu sein. "Hast du mich etwa schon vergessen?" Genau in
    diesem Moment wanderten die Wolken weiter, als hätten si dieses
    Schauspiel geplant und gaben den Mond wieder frei. Als wäre der Tod der
    grauen Falken nicht schon schlimm genug gewesen, so spielte das
    Schicksal dem Magier einen bösen Streich. Sein Gegenüber war Darius
    Karnlund. Bruder von Ramon Karnlund, auch bekannt als Ramon Hammerfaust.



    "Nein, das kann nicht sein." Mit offenem Mund stand Magnus da. Fassungslos über das was dort vor ihm stand.


    "Oh doch, es kann! Ich habe... sagen wir... ich habe überlebt." Ein
    Lächeln in seinem Gesicht machte sich breit, als er den Schock in den
    Augen von


    Morlan erkannte. "Aber wie..." setzte der Zauberer an, wurde aber von
    Darius unterbrochen, der die Frage erwartet hatte. "Die Explosion
    schleuderte mich damals mehrere hundert Meter in den Wald, wo ich um
    mein Bewusstsein kämpfte. Ich wollte einfach nicht aufgeben. Mein Leben
    ging dem Ende zu. Ich sah nur noch den Himmel. Grau und leer starte er
    mich an und ich war im Begriff das selbe zu tun, während ich von dieser
    Welt schied. Doch dann war SIE über mir. Meine Retterin, Olga..." Er
    machte eine Gedanken verlorene Pause und fuhr dann fast träumerisch
    fort: "...Sie war so schön und ihr Haar glitzerte Engelsgleich. Sie war
    es die mich in ihre Obhut nahm."


    Magnus verstand das alles nicht. Dies verstoß gegen all seiner Logik.
    Wie viel von diesem Wald hatte er abgesucht. Mit Zaubern Leben
    aufzuspüren versucht, in der Hoffnung Darius noch zu finden, unter
    welchem Baum, hinter welchem Hügel er auch liegen mochte. Die reaktion
    kam automatisch, als Magnus darauf einging: "Ich habe jeden Stein
    umgegraben, jeden Baum untersucht...", er steigerte sich in einen
    gewissen Tonus, wobei seine Stimme immer mehr an selbstsicherheit
    gewann, "...habe meinen Geist entsand um ein Lebenszeichen von dir zu
    finden. Du kannst nicht Darius sein! Sag mir wer du wirklich bist!" Bei
    dem letzten Wort wurde er lauter und Wut stieg in ihm auf. Lügner konnte
    der Zauberer alles andere als gebrauchen und wenn es jemand war, der
    auch noch heuchelte, er sein sein Toter Freund hörte der Spaß erst recht
    auf. Zumal er auch nicht vergessen hatte, wer noch alles um ihn herum
    stand und leise modernd auf der Stelle wankte und auf weitere Befehle
    eines Meisters wartete.


    Das Lächeln seines Gegenübers wurde zunehmenst breiter. Und während er
    sich ein Lachen verkniff, antwortete die Gestalt einfach: "Wer sagt
    denn, dass ich noch am Leben war?"


    Jetzt erst ging Morlan ein Licht auf: Darius lebte nicht mehr als
    Mensch. Er wurde von dieser Olga in einen Vampir verwandelt und
    schreitet nun als Untoter durch diese Welt. Ihm fiel auch auf, wie fein
    die Gesichtszüge des Mannes vor ihm war. Kräftig gebauter Körper,
    elegant gekleidet und einen Tag gealtert. Es musste so sein. Doch was
    sollte er jetzt tun? Was wollte dieser Vampir von ihm? Er hätte ihn doch
    einfach im Schlaf umbringen können, so wie die anderen. Die Anderen!
    Was ist aus Ramon geworden? Er hatte das Zelt seines Freundes nicht
    betreten, da es auf der anderen Seite des Lagers war. Genau in der
    Richtung aus der Darius gekommen war. Er musste genaueres erfahren.


    "Was willst du von mir? Warum hast du mich nicht auch getötet, genau wie
    die anderen?" Er biss die Zähne zusammen, fest entschlossen, sich nicht
    zu ergeben, was auch immer Darius verlangte. Dieser hingegen lächelte
    noch immer als er antwortete: "Das habe ich immer so an dir gemocht,
    alter Freund. Du kommst schnell zur Sache. Lass es mich so ausdrücken...
    Warum sollte ich einen so fähigen Magier wie dich töten? Ich könnte mir
    vorstellen, dich an meiner Seite zu sehen, genau wie Damals, als
    wir..." Doch weiter kam er nicht. Die bloße Vorstellung, an der Seite
    eines Untoten noch mehr Verderben in die Welt zu setzten ging absolut
    gegen alle Prinzipien, die er je für sich aufgestellt hatte. Voller Wut
    und Missachtung schrie er seinen Gegenüber an: "NIEMALS!" Und so machte
    Morlan seinem Namen als Flammenhand alle Ehre und ließ aus seinen Händen
    eine Flammenwand entstehen, der den Vampir wie einen Ring umschloss.
    Die Wand stieg immer höher, bündelte sich weit oben um dann mit
    gewaltiger Kraft ins Zentrum zu stürzen, wo eine gewaltige Flammende
    Implosion erfolgte. Das ganze Umfeld erstrahlte in allen fassetten von
    rot, gelb und orange. Hätte Morlan die Zeit gehabt, sich umzuschauen,
    dann hätte er erkannt, dass die Zombie um ihn herum, größtenteils zur
    Kompanie der grauen Falken gehörte, doch die Konzentration, die er für
    diesen Zauber brauchte, erlaubte keine zwischenfälle. Dann wurde es noch
    einmal Taghell ehe der Zauber endete. Die Nacht hatte sich wieder wie
    einen Schleier erbarmungslos über sie gelegt. Morlan hatte einige
    schwierigkeiten etwas erkennen zu können. Die Augen hatten sich noch
    nicht richtig an die Dunkelheit gewöhnt. Die Kräfte die der Zauberer
    soeben frei gesetzt hatte, kostete ihn imense Kraft. Doch es gab wenig
    Zeit sich auszuruhen. Er brauchte gewissheit. Wollte die Asche mit
    eigenen Augen sehen. Den schwarzen Fleck am Boden sehen. Wissen, dass
    dieses "Ding" endlich das Zeitliche gesegnet hat.

  • Doch es kam wieder anders.


    "Jetzt wirst du aber unhöflich!" Darius stand noch immer lächelnd,
    Schweiß gebadet und nach Luft ringend da. "Was? Aber wie...?!" Keiner
    hätte das überleben können. Wie um alles in der Welt konnte das sein?
    "Hahahahaha.... Einfältiger alter Narr. Glaubst wirklich ich wäre so
    dumm unvorbereitet dir gegenüber zu treten? Olga hat mir viel über die
    Magie beigebracht. Unter anderem auch wie man sich vor Feuer schützt.
    Leider hat sie die Experimente, die ich zum üben brauchte, nicht ganz
    überlebt. Schade eigentlich. Aber kommen wir nun zum Geschäftlichen.
    Bringt die beiden her!" Der Mond brachte wieder etwas mehr Licht in
    dieses Szenario und Morlan konnte erkennen, wie meherere Zombies hinter
    Darius den Weg frei machten um zwei Männern heran zu führen. Beide waren
    unsagbar blass und an den Händen gefesselt. Das sah nicht gut aus für
    den Zauberer. Der Vampir hatte tatsächlich Geiseln genommen und wie
    niederträchtig das Schicksal sein konnte, so gab der Mond die Identität
    der beiden Männer preis: es waren Ramon und Carlos!


    Darius wartete nicht noch erst darauf, dass der Zauberer etwas sagen
    konnte, sondern fuhr gleich mit dem wesentlichen fort: "Natürlich hätte
    ich dich gerne wieder an meiner Seite gesehen, aber ich kenne ja bereits
    deine Antwort. Ich geb dir noch eine Chance, das Leben von dir und
    deinen beiden Freunden zu retten. Sag mir nur, wo ich das Nestrum Noktra
    finden kann."


    "Das Buch der Untoten herkunft? Wenn das alles ist. Nur kann ich dir nicht länger trauen."


    "Morlan bitte, jetzt beleidigst du mich aber. Wir kennen uns nun schon
    so lange... Glaubst du wirklich, ich könnte einen alten Freund belügen,
    besonders wenn es um etwas so wichtiges geht!?"


    "Ich kenne dich nicht mehr...." Morlan machte eine kurze Pause. Dann
    fuhr er resigniert fort: "...aber das was du suchst, befindet sich in
    der Reichsbibliothek in Nuln, aber..." "LÜGNER!" schrie ihm Darius
    dazwischen, zog sein Schwert und rammte es in Ramons Bauch. Dieses
    durchstiess das Rückrat des Mannes. Er krümmte sich wegen des
    Plötzlichen hiebes. Die Klinge zeigte nun gen Himmel und spiegelte sich
    leicht im Mondlicht wieder während das Blut langsam nach unten floss.
    Darius zog den kalten Stahl wieder heraus und Ramon sank zu boden und
    blieb regungslos auf dem Bauch liegen, während das Blut den Boden
    bedeckte. Der Untote blickte wieder zurück zu dem Zauberer, der mit
    offenem Mund da stand, fassungslos über die Grausamkeit, die sein
    ehemaliger Freund hier zeigte. Seinen eigenen Bruder einfach so zu
    ermorden. Dann wandte sich der Vampir Carlos zu und hielt ihm die Klinge
    unter das Kinn, während er mit der anderen Hand den Kopf des jungen
    Kriegers nach hinten riss, um die Kehle mehr zum Vorschein zu bringen.


    "Ich war dort," begann der Darius mit leiser, aber bedrohlicher Stimme,
    "ich habe es gesucht ung nichts gefunden. Viele Magier habe ich befragt,
    und alle mussten sie sterben, weil sie mir alle die gleiche Lüge
    erzählt haben. DU kennst die Antwort! DU warst es vor fast dreißig
    Jahren, der damit beauftragt war es zu verstecken. Die Explosion - das
    warst DU! Das Buch hat dir die Macht verliehen solch einen Zauber zu
    wirken und weil du Angst hattest und ein schwächling warst, wolltest du
    es verstecken. Habe ich nicht recht?" Die letzten Worte schrie der
    Vampir den Zauberer an.


    Magnus ließ den Kopf hängen. Es stimmte. Alles was Darius im vorgeworfen
    hatte entsprach exakt der Wahrheit. Damals in der Schlacht gegen die
    Dämonen des Chaos, war es der Auftrag der grauen Falken beim Ansturm der
    magischen Kreaturen der Unterwelt eine Schneise frei zu kämpfen in der
    es Morlan Flammenhand möglich wäre das Buch Nestrum Noktra - Das Buch
    der Untoten herkunft - zu benutzen und die Dämonen endgültig von dieser
    Welt zu befreien.




    Doch etwas ging schief. Die Wirkung, die das Buch beschrieben hatte, ist
    anstelle dessen in einer gewaltigen explosion geendet. Morlan studierte
    das Buch wieder und wieder, doch fand er keine Erklärung dafür, wie so
    etwas hätte passieren können. Statt dessen, aber fand er heraus, wie
    mächtig dieses Buch sein könnte, wenn es in die Hände eines bösen
    Zauberers gelangen würde.


    Er suchte sogleich die höchsten Magier des Imperiums auf, um zu klären,
    wie man mit dem Buch verfahren solle. Es wurde beschlossen, dass es an
    einen sicheren Ort gebracht werden solle, für den Fall, dass das Chaos
    aus dem Norden oder die Untoten aus dem Süden einen verheerenden
    Vormarsch gegen die rechtschaffenden Völker verüben würde. Allen
    Zauberern wurde der Ort als "Reichsbibliothek in Nuln" mitgeteilt,
    wiederum für den Fall der Folterung und/oder der Gedankenkontrolle.




    "Ich warte... oder soll ich den hier zu seinem Vater schicken?" Darius
    wurde ungeduldig und schob die Klinge weiter an den Hals des jungen
    Mannes heran. Die Klinge hinterliess einen leichten Schnitt am Hals.


    "NEIN! WARTE!" Flehte Morlan ihn an. "Yvresse. Es ist in Yvresse. Bei
    den Kobaltklingen in Ulthuan." Es sprudelte ihm so heraus. Er hatte nun
    dem Bösen einen Weg zur Macht gezeigt um ein Menschenleben zu retten.
    Wie viele würden nun sterben müssen. Er fühlte sich, als hätte er sich
    selbst verraten und hintergangen.


    "Keine Sorge, Magnus, mein Freund," die Stimme des Vampirs klang jetzt
    weich und schmeichelhaft, "ich halte mein Versprechen. Und ich danke
    dir, denn so gesehen, hast du mich erschaffen!" Darius winkte den
    Zombies zu seiner rechten einen Befehl zu und diese ließen Carlos los.
    Dieser stellte sich verängstigt hinter Morlan und stützte sich an seiner
    Schulter ab.


    "Was hast du jetzt vor? Willst du etwa ganz alleine nach Yvresse
    selgeln?" Schrie der Zauberer Darius an. Ein lächeln überzog das Gesicht
    des Vampirs. Dieser antwortete: "Du unterschätzt mich schon wieder. Ich
    habe schon für die nätige Hilfe gesorgt." Das war das Stichort für die
    Gestalt, die sich die ganze Zeit still im Schatten dieser Unterhaltung
    gehalten hatte. Ramon Karlund stand auf und grinste Morlan Flammenhand
    aus dunklen Augen bösen an. Es schien dem Magier, als wenn Darius ihm
    immer einen Schritt voraus hatte. Was würde wohl als nächstes kommen? Ob
    er wirklich sein Wort hält und Carlos mit ihm gehen lassen würde?!


    "Oh ja mein Freund, ich bin nicht NUR deinetwegen gekommen. Ich wollte
    auch die Familie wieder zusammen bringen." Morlan wollte einen Schritt
    zurück weichen, als Carlos Arm ih daran erinnerte, dass er immer noch
    hinter ihm stand. Mit einem Schrecken im Gesicht drehte sich der
    Zauberer um, als ihm bewusst wurde, welche Folgen die Wortwahl des
    Vampirs in sich trug. Doch es war bereits zu spät um etwas zu
    unternehmen. Der Vampir hinter ihm hatte bereits sein Blut für sich
    beansprucht.




    In den folgenden Nächten waren die drei Vampire damit beschäftigt, ihre
    Armee aus Untoten Dienern aufzubauen und sich einen Weg über das große
    Wasser zu bahnen. Yvresse wird schon bald von den lebenden Toten
    heimgesucht werden und die Kobaltklingen dem Untergang geweiht sein.
    Und, sollte das Schicksal nicht auf der Seite der Hochelfen sein, würden
    sie Teil einer von Vampiren geführten Armee werden. Das mächtige Buch
    verloren in den Händen verlorener Seelen....

  • Hab gerade erst einmal den ersten Teil gelesen und muss sagen, dass es sehr gut klingt. Zwar kam mir der Aufhänger mit dem Sohn der nach dem fragt, was passiert ist vor 30 Jahren erst etwas an den Haaren herbeigezogen vor, aber nach dem Ende des ersten Teils finde ich es ziemlich gut!


    EIn paar Kleinigkeiten nur, du mixt leider den Namen Morlan und Magnus, oder ich hab irgendwo verpasst, dass beides auf den Feuermagier zutrifft! Ansonsten hast du ab und an mal falsche Verben verwendet:


    Magnus verstand das alles nicht. Dies verstoß gegen all seiner Logik.



    Aber ansonsten echt gut, im letzten Absatz benutzt du etwas zu oft er... Daher klingt es so, als ob Er (Vampir) nicht weit genug mit dem sprechen kommt weil er (eigentlich Feuermagier, aber nicht klar) den ersten Er unterbricht, da dies seinen Prinzipien widerspricht :P


    Den zweiten Teil nehme ich mir demnächst vor, wenn du Lust hast kannste dich ja bei den Geschichten der anderen Autoren derweil ein bisschen austoben!

  • hi! ^^


    schon mal danke für das dicke lob und die kritik! ^^ Jetzt wo du es erwähnst, muss ich sagen, dass es teilweise tatsächlich ein wenig verwirrend klingt. Mal gucken, wenn ich es schaffe, überarbeite ich das ganze nochmal. Die Story ist ja auch schon 2 jahre alt... Bin aber schon an einer weiteren Geschichte bei. Die wird besser! Versprochen XD


    Werde mir den Tipp mit den anderen Autoren auch noch zu Herzen nehmen und mal schauen, was dort so passiert ist.


    Gruß Kartas

  • So, nun zum zweiten Teil!


    Eine schöne Geschichte, in sich gut abgerundet, lässt aber die Möglichkeit auf Fortsetzung schön offen. Insgesamt habe ich wenig zu bemängeln, an ein paar Stellen ließt es sich nicht so richtig flüssig, weil du die Wortstellung verdrehst und es so etwas nach Yoda klingt


    Glaubst wirklich ich wäre so dumm unvorbereitet dir gegenüber zu treten?


    oder andere Kleinigkeiten die den Lesefluss etwas hemmen. Schätze aber das es einfach ist, wenn du dir die Geschichte einfach nochmal selbst durchliest und an der ein oder anderen Stelle, wo du beim Lesen selbst ins Stocken gerätst, nochmal nachbesserst!


    Ansonsten echt schöne Geschichte, aber der letzte Satz ist einfach abtörnend, weil er einfach nicht passt und das ist echt schade, da gerade das Ende gut in Erinnerung bleibt! Oder ist das so richtig mit dem doppelt verloren?!? Wenn dann würde ich auf jeden Fall eines der "verloren" ersetzen, ist einfach angenehmer für den Leser!