[WH40k] Freund-Feind - eine Tau-Story

  • also, hier ist eine story von mir, ich schreibe schon eine ganze weile an ihr, sie umfasst nun gute 27 seiten (im word-maßstab) 8).
    ich hoffe das schreckt nicht ab :D


    dann wünsche ich viel spaß beim lesen und bin gespannt auf eure meinung.





    Prolog



    Das Universum ist kalt und hart, in seinem Kampf um Bestehen und zerstören, es kennt weder Liebe noch Mitleid, weder Hass noch Rachedurst, es kennt nur Instinkt,
    Das Universum vereint sich in allen Völkern, ob dumm und gewalttätig, oder intelligent und ignorant der Freiheit des Friedens gegenüber. Es stellt die Unendlichkeit des Raumes dar, die unerforschbaren Weiten von Galaxien, größer als der freie Geist eines jeden Wesens, es stellt ein jedes Sandkorn dar, welches unter den eisernen Schuhen von Soldaten liegt, welches getränkt wird von Blut, das auf dem Schlachtfeld in unendlicher Menge vergossen wird. Das Bewusstsein des Universums schreit lautlos, im Angesicht der Dummheit und der Ignoranz, die es hervorgebracht hat.
    Doch bald findet alles ein Ende...
    Eine letzte Schöpfung, sie soll den ewigen Frieden bringen, die ewige Ruhe.
    Eine kleine Spore löste sich aus der Unendlichkeit und glitt durch den Raum...




    Sie schlich durch die Dunkelheit, die sie wie ein Schutzmantel umgab.
    Die Linsen des Restlichtverstärkers, den sie trug, warfen ein schwaches rotes Licht auf die Fassung der Gläser. Für einen Beobachter hätte es ausgesehen, als wenn drei rote Glühwürmchen in perfekter Formation durch die Dunkelheit zögen.
    Sie blieb an einem Baum stehen, es musste ein alter Baum sein, die eingebaute Sensorik des Restlichtverstärkers zeigte die Jahresringe an. Sie verstand zwar nicht, wozu es gut sein sollte, zu wissen wie alt so ein Baum war, jedoch machte es sie stolz, dass ein so altes Wesen ihre Taten beobachten und für sich beurteilen würde. Die Natur hatte mehr zu bieten, als bloße Pflanzen- und Tierwelt.
    Sie nahm die rechte Hand vom Griff ihres Gewehres, keines dieser unpraktischen Lasergewehre, aus der alten Zeit. Eine Art Maschinengewehr, es schoss Projektile, deren Mündungsgeschwindigkeit weit über der Schallgeschwindigkeit lag. Sie waren sogar in der Lage bei anhaltendem Feuer eine Servorüstung zu durchschlagen. Doch so schwierig würde es nicht werden, diesmal war ihr Auftrag nicht die Eliminierung eines genetisch gezüchteten Kriegers, geboren nur für den Kampf, stolz wenn er für sein Imperium sterben durfte. Heute war es ein einfacher Job. Sie befanden sich auf einer Dschungelwelt, Karan nannten sie die Menschen, die diese Welt beanspruchten. Kann’tyr nannten sie die Tau.
    Mit erhobener rechter Hand gab sie ihren Männern zu wissen, was sie tun sollten, eine zackige Bewegung und drei der Soldaten schwärmten aus und verschmolzen mit der Dunkelheit des Waldes.
    Sie öffnete die Hand, welche sie noch immer erhoben hatte, spreizte die Finger ab und formte sie darauf zu einer Spitze, indem sie die Fingerkuppen aneinender legte. Sie zeigte so auf einen Baum, der etwas über die restlichen hinaus ragte. Der Scharfschütze wusste bescheit.
    Sie ballte die Hand zu einer Faust und senkte sie, die verbliebenen zwei Soldaten schlossen zu ihr auf, zusammen näherten sie sich dem kleinen Gebäude.
    Die Deckung idealst möglich ausnutzend, bewegten sie sich immer näher an die merkwürdige Struktur heran.
    Einhundert Meter, am Waldrand westlich des Gebäudes hielten sie an und drückten sich ins Unterholz, um nicht entdeckt zu werden.
    Das Gebäude hatte eine fremdartige Form. Es erinnerte irgendwie an eine der Drohnen, welche die Tau oft zum Schutz ihrer Truppen und zur Unterstützung auf dem Schlachtfeld einsetzten. Unten um das Gebäude herum war ein Zaun gezogen worden.
    Sie streifte den Restlichtverstärker nach oben und setzte das Fernglas an ihre Augen. Ein druck auf einen der Knöpfe an der oberen Seite des Geräts und es fing die Infrarotstrahlung der Umgebung auf und wandelte sie in erkennbare Bilder um.
    Unten hinter dem Zaun standen zwei der blauhäutigen Tau. Sie hatten ihre Helme abgenommen und neben sich auf eine Art Energiespule gelegt. Sie schienen miteinander zu reden, einer schien zu lachen, so weit sie das in einem derart fremdartigen Gesicht erkennen konnte.
    Das machte es immer schwer für sie, den Feind als ein Wesen mit einem Leben zu betrachten, vielleicht hatten diese beiden Familie, wie sie, oder Freunde. Welches Leid würde sie verursachen, wenn sie diese beiden eliminieren würde, wie viele Herzen würden brechen, durch nur ein Projektil...?
    Sie schob den Gedanken beiseite, es würde nur die Mission gefährden, und das Ziel war nun einmal, diesen Außenposten des Feindes zu besetzten und alle möglichen Gefahren zu beseitigen.
    Ihr Blick wanderte auf das Dach des Gebäudes, dort kniete ein weiterer Tau, in seiner Hand ein kurzes, jedoch massiges Gewehr, an dessen unterem Ende eine Art Granatwerfer zu erkennen war.
    Weitere Wachen konnte sie auch nach längerer Beobachtung nicht erkennen.
    Jetzt sah sie das Signal, auf das sie gewartet hatte. Auf der anderen Seite der Lichtung blinke ein kleines Licht auf, das nur sie durch das Fernglas sehen konnte, so konnten sie sich sicher sein, dass die Tau sich ihrer Anwesenheit nicht bewusst wurden.
    Die drei Soldaten, die sich weit vor der Lichtung von ihrer Einheit getrennt hatten, hatten dieses Gebiet weiträumig umgangen und sich nun auf der anderen Seite der Lichtung am Waldrand positioniert.
    Den beiden Soldaten, die neben und hinter ihr im Unterholz lagen, gab sie zu verstehen, dass sie ausschwärmen sollten. Die Soldaten bewegten sich geschickt durch den Dschungel und ließen sich jeweils rechts und links etwa 15 Meter neben ihr nieder und legte ihre Gewehre an und zielten. Die drei auf der anderen Seite der Lichtung taten es auch.
    Sie steckte das Fernglas wieder weg, streifte den Restlichtverstärker über ihre Augen und nahm das Gewehr, visierte einen der Tau auf dem Boden an.
    Sie hob wieder die Hand, gab dem Scharfschützen, der auf dem Baum auf seinen Auftritt wartete, zu wissen, dass er auf ihren Befehl hin auf den Tau oben auf dem Dach des Gebäudes schießen sollte. Dem Soldaten rechts neben sich bedeutete sie, den rechten der unten stehenden Tau ins Visier zu nehmen. Dann bedeutete sie mit einem in die Höhe gerichteten Finger, jedem nur einen Schuss abzugeben. Als letztes gab sie mit Fingerzeichen die Uhrzeit an, zu der die Schüsse fallen sollten.
    Links oben in der Ecke ihres Restlichtverstärkers blinken die Zahlen grün auf, noch drei, zwei, eins...
    Alle schossen zugleich, das Lasergewehr des Scharfschützen schnitt hell durch die dunkle, kühle Luft, durchbohrte den Kopf des auf dem Dach stehenden Tau.
    Unter dem gerade zusammensackenden Tau blitze die Luft grellweiß auf, rote Kondensstreifen zischten von dem Gebäude weg, einer nach rechts, einer nach links.
    Wie ein Blitz zuckte es ihr durch den Schädel, das mussten diese Schildgeneratoren sein, von denen sie schon gehört hatte, eine machtvolle Technologie, die in der Lage war, allem und jedem standzuhalten.
    Die beiden Tau waren in Deckung gegangen, der eine hatte seinen Helm wieder aufgesetzt und suchte mit angelegter Waffe nach der Quelle der Schüsse, der andere kniete neben ihm und hatte die Augen geschlossen, als konzentriere er sich auf irgendetwas.
    Sie war überrascht, als plötzlich neben dem knienden Tau zwei Drohnen nach oben schwebten, wie konnte ich die übersehen? schrie es in ihrem Kopf. Sie hatte noch nie selbst eine Drohne gesehen, nur ein Bild. Aber diese Drohnen unterschieden sich, sie hatten nicht die Waffen, die bei jener, die sie sah, unten angebracht waren. An Stelle der Waffen war dort eine Art Schüssel, über die Blitze fluktuierten und wild nach außen zuckten, außerdem hatten diese Drohnen hier zwei Antennen, anstatt einer.
    Das also waren Schilddrohnen.
    Sie erhob sich auf die knie und schrie ins Mikro: „Dauerfeuer auf mein Kommando!“
    Sie visierte den knienden Tau ohne Helm an, denn ihr war klar, er musste der sein, der die Drohnen kontrollierte.
    „Feuer“ schrie sie wieder ins Mikro und das Donnern von automatischen Gewehren hallte durch die Dunkelheit.
    Aus sechs Maschinengewehren und einem Laserscharfschützengewehr donnerte stetes Feuer auf die zwei Tau und die Drohnen ein. Die Tau waren jetzt beide an ihren Waffen und feuerten zielsicher in den Wald hinein. Die Drohnen flitzten vor ihnen in unglaublicher Geschwindigkeit hin und her und fingen die Geschosse mit ihren kräftigen Schildgeneratoren ab.
    Fast gleichzeitig geschah es, dass das Lasergewehr des Scharfschützen die Schilde einer der Drohnen durchbrach und ein tiefes Loch in ihre Panzerung brannte, die Drohne taumelte in der Luft hin und her, bekam eine Salve MG-Feuer ab, sie war nicht in der Lage ihren Schild aufrecht zu halten und die Projektile durchschlugen sie. Die Maschine fiel leblos zu Boden, bläuliches Feuer leckte aus den Einschusslöchern.
    Der Soldat, der zu ihrer Linken hin ausgeschwärmt war, fiel mit einem Schmerzensschrei auf den nassen Waldboden, ein faustgroßes Loch prangte auf seiner rechten Brust und hatte sich durch seinen Rumpf gefressen.
    Auf der anderen Seite der Lichtung lagen zwei der Soldaten bereits tot am Boden der dritte duckte sich hinter einer massiven Baumwurzel vor den Granateneinschlägen, die das Gewehr des einen Tau auf ihn schleuderten.
    Die verbliebene Drohne schaffte es nicht, den Beschuss von zwei Seiten abzublocken und so fiel der helmtragende Tau unter dem Feuer dreier MGs. Der verbleibende Tau fing an zurückzufallen, er presste sich an die Wand des Gebäudes, schob sich Schritt für Schritt weiter nach rechts, wobei er stetig auf den Feind feuerte. Die Drohne konnte jetzt das Feuer effektiv abfangen, da der Beschuss nur noch von einer Seite möglich war. Immer weiter bahnte er sich den Weg durch das Feuer. Plötzlich sackte er zusammen, Blut quoll aus seinem linken Bein. Trotzdem schleppte er sich weiter, bis er an einem kleinen Geländer angekommen war, an dem eine kleine Konsole stand. Diese vier, vielleicht fünf Meter dauerten eine Ewigkeit.
    Er stützte sich auf das Geländer und fing an auf der Konsole rumzutippen.
    Der Soldat zu ihrer Rechten schrie plötzlich auf, ihr Blick wandte sich von dem Tau ab und blieb auf einem Wesen haften, das auf den zappelnden Kadaver ihres Soldaten einhackte. Die langen Klauen an den Armen hieben immer weiter auf den Fleischklumpen ein, der einmal ein Mensch war, die kleinen verkümmerten Ärmchen, die unter den Klauenbewachsenen Armen waren, zuckten in mordlüsterner Extase hin und her.
    Erschrocken erkannte sie dass der Hormagant von seinem Opfer abließ und nach einem neuen suchte.
    Sein Kopf zuckte wild hin und her, suchend streckte er die Zunge heraus, um Gerüche aufzufangen, um sein Opfer zu schmecken, dann fokussierte er seinen Blick auf die im Unterholz kniende Soldatin. Er sprintete los, die 15 Meter hatte er schneller zurückgelegt, als ein Rhino in voller Geschwindigkeit. Sie schoss, viele Projektile trafen das Untier, schlugen gegen die Schuppen, durchbohrten den Laib, doch dieses Monster rannte weiter, ignorierte die Verletzungen. Jetzt richtete es sich über ihr zum letzen Schlag auf, hob die langen Fänge in die Luft. Sie zog den Lauf ihres Gewehres nach oben, die Kugeln bahnten sich ihren Weg, den Torso hoch, über den Hals und schließlich durchschlugen sie den Kopf des Hormaganten. Der fiel schlaff über sie, die letzten Todeszuckungen ließen ihn die Arme ein letztes Mal verkrampft durch die Luft wirbeln, dabei streifte eine der Krallen ihre Rippen, glitt glatt durch sie hindurch und spaltete ihren Leib auf einer Länge von ca. zehn Zentimetern auf.
    Sie versuchte den Hormaganten von sich zu wuchten, schaffte es und presste ihre Hand an die blutende Wunde.
    Als sie sich umsah, erkannte sie, dass die Soldaten am anderen Waldrand von vier dieser Biester regelrecht zerlegt wurden. Der Tau, kloppte jetzt wie verrückt auf die Konsole ein, während er mit ansehen musste, wie sein Kamerad von einem Hormaganten zerfleischt wurde. Gerade erkannte der Hormagant dass dort noch ein lohnenderes Ziel war, als der Tau auf einer Art Fahrstuhl nach unten zu gleiten begann. Aus dem Gewehr des Tau schlugen mächtige Schüsse auf den Hormaganten ein, er senkte sich immer weiter in den Boden hinein, da sprang der Hormagant weit in die Luft und landete neben dem Tau auf dem Fahrstuhl. Beiden fuhren sie hinab in die Tiefe, Licht strahlte bei jedem Schuss des Tau aus der Öffnung im Boden, plötzlich hörte es auf und der Fahrstuhl kam wieder an die Oberfläche, bis auf Unmengen an Blut, die sich über ihn ergossen hatten, war der Fahrstuhl leer.
    Sie sah hinauf auf den Baum, wo der Scharfschütze saß und musste mit Entsetzen feststellen, dass dort ein geflügeltes Wesen saß, das die Eingeweide aus dem leblosen Torso des Mannes rausfraß. Sie rannte los, ihre letzte Chance war es jetzt, den Fahrstuhl zu erreichen und in die Tiefe zu fahren, zu hoffen, dass der Tau und der Hormagant sich gegenseitig erledigt hatten. Sie rannte, hinter ihr hörte sie wildes Kreischen und schnauben, jedoch war es nicht nötig sich umzudrehen, um die Massen der Tyraniden zu sehen, die dort hinter ihr herwetzen.
    Sie erreichte den Zaun des Taugebäudes, hievte sich unter Schmerzen über das kalte Metall und fiel vor der Konsole auf die Knie.
    Sie sah ungläubig auf die fremdartigen Schriftzeichen, welche sich ihr nun darboten. Hilflos fing sie an, alle nacheinander und durcheinander zu drücken, bis sie schließlich verzweifelt auf die Konsole mit der Faust einschlug. Überglücklich bemerkte sie ein leichtes Rucken, der Fahrstuhl begann sich zu senken.
    Sie blickte sich um und sah, sah dass der erste Hormagant bereits den Zaun erreicht hatte. Sie schoss und der Hormagant ging in dem Kugelhagel unter, bald schon waren zwei weiter am Zaun, setzten zum Sprung an und wurden in der Luft von dem massiven Feuer zerrissen. Die Waffe klickte, das Zeichen, dass das Magazin leer war. Sie drückte mit dem rechten kleinen Finger den Knopf, der das alte Magazin auswarf und schob mit der linken Hand ein neues nach, sie nahm das Feuer wieder auf.
    Der Fahrstuhl hatte sich so weit gesenkt, dass nur noch ihr Kopf über den Rand des Bodens schaute. Sie rollte sich nach rechts ab, in der Hoffnung der Fall vom Lift würde nicht zu tief werden.
    Sie fiel etwa zwei Meter tief, der Aufschlag war hart, doch sie rappelte sich schnell wieder auf, zielte auf die helle Öffnung über sich, es dauerte einen Augenblick, dann kamen sie, drei Hormganten sprangen in den Schacht, fielen unbeholfen herunter und schlugen mit dem Rücken auf dem Lift auf. Das Mündungsfeuer erhellte die Szene in der die Hormagannten von den überschallschnellen Geschossen zerfetzt wurden. Immer mehr von ihnen sprangen in den Schacht, jeder kam einen Schritt näher an sie heran, doch alle fielen dem kontinuierlichen Feuer ihrer Waffe zum Opfer. Der Aufzug begann nun wieder nach oben zu fahren, doch das stoppte die Flut der gierigen Monster nicht, jetzt waren fünf vor ihr, dreien zerfetzte sie den grotesken Kopf durch ihr Feuer, einen schoss sie zum Krüppel, zerfetzte ihm Arme und Beine, der letzte zertrat seinen Kopf und schoss auf sie zu.
    Sie konnte gerade noch den Kopf nach hinten reißen, doch die lange Klinge am Arm des Hormaganten zerfetzte den Restlichtverstärker in ihrem Gesicht, der Eindruck änderte sich für sie schlagartig, als nur noch das Licht des Mündungsfeuers ihrer Waffe den dunklen Aufzugsschacht erhellte, der Hormagant sah erschreckend groß aus, erhob sich und breitete beide Arme zum finalen Schlag aus, sie drückte den Abzug ihrer Waffe durch, zwei Schüsse lösten sich aus dem Lauf, dann... ``klick´´
    Sie sah ihr leben an sich vorbeiziehen, sah jede Einzelheit dieser Operation und ihr Geist blieb hängen an jenem ``klick´´ das ihren Tod bedeutet, ein Geräusch, so bedeutungslos, dass man es normalerweise überhört, und doch der Anfang vom Tod, so viel Macht konnte ein Laut haben, er konnte entscheiden über Leben und Tod.
    Die Klingen schossen nieder auf ihren Leib, hinter ihr blitzte es auf, Blut spritze in hohen Fontänen auf und befleckte die Wände.
    Der Hormagant fiel schlaff auf den Boden, sie wusste, der Tau hatte das Vieh erschossen, jetzt käme ihr Kampf.

    So ist denn alles was ihr Tod,
    Vernichtung, kurz das Böse nennt,
    Mein eigentliches Element.

  • Kapitel 1 - Auge in Auge





    Der Lauf des Pulsgewehrs bohrte sich in ihren Rücken. Gleich drückt er ab, gleich ist es aus. Sie versuchte diesen Gedanken abzuschütteln, sterben mit einem feigen Gedanken zwischen Bewusstsein und Erinnerung, nein, wenigstens die Würde vor sich selbst, wollte sie sich bewahren.
    Sie hörte den Tau etwas sagen, Worte einer fremdartigen Sprache, deren Bedeutung sie nicht zu erahnen vermochte.
    Noch ein, wie es schien, strenges Wort aus dem Munde des Tau, er schubste sie vorwärts, drückte das Gewehr mit noch mehr Gewalt in ihren Nacken.
    Was wird er mit mir tun?
    Sie wusste dass die Tau ein edles Volk waren, die nicht aus einer Emotion heraus reagieren oder Handeln, sondern nur ihrem Höheren Wohl dienen, scheinbar etwas ähnliches, wie die Erleuchtung, nach der die Menschen des 20. Jahrhunderts damals auf Terra strebten.
    Niemand verstand den Trieb dieses Volkes wirklich, warum sie gegen das Imperium kämpften, vielleicht selbst aus Machtgier, oder aber aus Gleichgerechtigkeitssinn? Im Moment erschien es ihr unmöglich eine Antwort zu finden.
    Die Beine versagten ihr, als der Tau ihr wieder den Lauf der Waffe in den Rücken bohrte. Ein taubes Gefühl breitete sich in ihrem Kopf aus, die wage Dunkelheit des Ganges, den sie entlang stolperte, wurde pechschwarz, ihr Bewusstsein löste sich in Nichts auf.




    Sie lief durch einen dunklen Gang, gejagt von jemandem, von etwas, sie wusste nicht von was, doch sie lief.
    Die Struktur der Wände veränderte sich, eben noch glatt und gleichmäßig, ab und zu eine Nahtstelle zu sehen, an der die einzelnen Stücke des Komplexes zusammengesetzt worden waren, wichen diese Wände jetzt organischen Oberflächen, durchzogen von Schläuchen, die in Fleisch steckten, welches waberte, wie ein stummes Atmen, das versuchte sich zu verstecken.
    Sie spürte, dass jetzt etwas ganz nah hinter ihr war, den Mut sich umzublicken und dem Auge in Auge entgegenzusehen, was sie jagte, traute sie sich nicht.
    Sie lief schneller, doch je schneller sie wurde, umso näher fühlte sie ihren Verfolger herankommen, sie konnte fast seinen Atem in ihrem Nacken spüren.
    Ein ekelhaftes Kratzen erklang von hinter ihr, als wenn jemand mit Metall an Stein kratzen würde, es wurde lauter, es drang in ihren Kopf. Sie presste sich die Ohren zu, um nicht von dem Geräusch zerfressen zu werden, doch es half nichts, das Kratzen schlich durch ihre Finger in ihre Ohren, bahnte sich seinen Weg in ihren Geist und zerrieb ihn unaufhaltsam zwischen Angst und Schrecken.
    Sie rannte weiter, Schmerz kroch in ihren Kopf, breitete sich wie ein Virus über ihren ganzen Körper aus, durchdrang jede Zelle eines Jeden Haares, eines jeden Knochens.
    Sie blickte ängstlich nach vorne, sah die Wände, wie sie wieder zu jenen glatten, ebenen, fein gearbeiteten Komplexteilen wurden, die sie zu Anfang waren, sie hörte eine fremde Stimme, eine fremde Sprache, doch verstand sie, was diese ihr zu verstehen geben wollte: komm ins Licht.
    Und sie sah das Licht, das Ende des Tunnels, weiß erleuchtet, hell wie das Leuchten des Himmels.
    Ein Umriss bildete sich im Licht, wurde schärfer, je näher sie ihm kam, es war eine schmale Gestalt, mit einem Tropfenförmigen Kopf, in einer Hand einen langen Gegenstand haltend, wies diese Gestalt den Weg hinaus aus der Hölle, bald hatte sie es geschafft, ins Licht, ins Licht, ins.....
    Ein gellender Schrei hinter ihr, ließ Erinnerungen in ihr aufkommen, ein Wald, einer ihrer Soldaten, ein monströses Untier, das auf ihm hockte und seine langen Klauen immer wieder auf ihn niederfahren ließ.
    Sie schaute sich im Laufen um, sah was sie verfolgte, duzende von monströsen Tieren, die langen Klauen an der Wand entlangschabend, hinter ihr herwetzten, sich gegenseitig überrannten, mit ihren grotesken Mäulern nacheinander schnappten, mit einem letzten Sprung stieß sie sich aus dem Tunnel hinaus ins Licht, flog weit über den Himmel...

    So ist denn alles was ihr Tod,
    Vernichtung, kurz das Böse nennt,
    Mein eigentliches Element.

  • Sie wusste, dass ihre Augen offen waren, doch vermochte sie es nicht, die bedrängende Dunkelheit zu durchbrechen.
    Irgendwo raschelte etwas, es hörte sich an, wie eine Ratte, die an der Wand entlang schabte, auf der Suche nach etwas zu fressen. Dunkle Bilder von verzerrten Monsterfratzen kamen bei diesem Geräusch in ihr hoch, es hörte sich immer mehr nach Chitinkrallen an, die über Betonwände kratzten, auf ihrer Jagd nach warmem Fleisch...
    Ihr Blickfeld fing an sich zu klären, erst bildeten sich aus der Dunkelheit kleine, verschwommene Farbflecke, die sich allmählich ausbreiteten. Jetzt sah sie verschwommen einen Korridor, der in einer nach zwei Seiten verzweigenden Kreuzung mündete. Dämmriges Licht versuchte die dunklen Ecken auszuleuchten, doch schaffte es nicht, die Schatten vollends zu vertreiben.
    „Dein Sehnerv müsste sich langsam erholen“
    Sie kannte die Stimme, doch die Sprache in der sie zu ihr sprach, wollte nicht so recht zu ihr passen.
    Sie sah wieder verschwommen, dann fast klar, dann wieder verschwommen, als wenn irgendetwas sie täuschen wollte, doch würde es versagen und sie würde sehen, was sie glaubte nicht sehen zu sollen.
    Sie blickte nach rechts, es kam ihr vor, als sei das Drehen des Kopfes mehr Anstrengung, als mit einem Hormaganten zu kämpfen. Wie komme ich nur auf diese Idee?
    Ein undeutlicher Schemen stand vor ihr, sie fühlte sich an ein Licht erinnert, in ihm stand auch ein Schemen, doch konnte sie den Gedanken nicht fassen, immer wenn sie ihn direkt vor sich hatte, und sie zugreifen wollte, sank er davon, weiter hinab in ihr Bewusstsein.
    Wieder klärte sich ihr Blick, ihre Augen wanderten von unten hinauf bis zum Gesicht der Gestalt.
    Ein blaues Profil setzte sich gegen den gelblichen Dunst des Korridors ab, ein flaches Gesicht, ohne Nase, zwischen den Augen war eine Art Einkerbung auf der Stirn, die Wangenknochen waren recht hoch angesetzt, die dunklen Augen waren klar, insgesamt strahlte das Gesicht etwas wie Würde, aber auch Achtung allem anderen gegenüber aus.
    Der Tau wandte sein Gesicht zu ihr und schaute sie eindringlich an, tausende von Fragen wirbelten in ihrem Kopf umher, doch keine schien ihr angemessen, ein Gespräch zu eröffnen.
    Er blickte nun wieder auf die Konsole an der Wand vor ihm, tippte mit seiner vierfingrigen Hand immer wieder neue Befehle in das Gerät ein, ab und zu baute sich vor ihm eine holographische Bedienmatrix auf, die er, ähnlich eines Puzzles, das sie aus ihrer Kindheit kannte, mit den Händen umformte und leicht anstupste, damit es, scheinbar, wieder in die Konsole fuhr. Wahrscheinlich eine Art Sicherheitscode, dachte sie sich. Sie versuchte den Bewegungen zu folgen, war jedoch nicht in der Lage, sich die komplexen Abläufe zu merken oder ein System zu erkennen.
    Der Tau drückte gerade eines jener Holokonstrukte zurück in die Konsole, da fragte sie, was ihr angemessen schien, um ein Gespräch zu eröffnen.
    „Woher kannst du meine Sprache?“
    Er ließ sie noch ein wenig zappeln, beschäftigte sich konzentriert mit der Konsole und wand schließlich den Kopf. Er musterte sie, sagte dann nur: „Dein rechtes Ohr“, bevor er weitermachte, sich mit den grünen Matrixen aus Energie zu beschäftigen.
    Sie führte ihre Hand zu ihrem Ohr, traf dort aber schon auf Wiederstand, noch ehe sie ihr Ohr berühren konnte. Ein Kantiger Gegenstand war über ihr Ohr gestülpt, sie tastete ihn ab, folgte ihm, es schien eine dieser Antennen zu sein, welche auch die Tau trugen.
    „Es ist ein Kommunikationsgerät, es sendet das gesprochene Wort, noch bevor es die Stimmbänder erreicht und sendet es direkt in dein Gehirn, so entsteht kein Zeitverlust, der beim Weg des Schalls vom Mund zum Trommelfell unumgänglich wäre. Zusätzlich enthält es nützliche Algorithmen, die das Gesprochene mit anderen uns bekannten Sprachen vergleichen und übersetzen, somit hat man einen nützlichen Transmitter wenn nötig.“
    „Es sendet das gesprochene Wort noch bevor es die Stimmbänder erreicht? Das heißt man muss nur denken!“
    Die letzten Worte hatte sie in der Tat nur gedacht!
    „Korrekt, so ist es selbst effizienter, als eure Kehlkopfmikrofone. Doch dies ist nur eine Spielerei, im Vergleich, zu dem, was wir euch noch entgegenzusetzen haben.“
    Sie konnte es nicht fassen, er wusste alles, was sie wusste, hörte alles was sie dachte.
    „So ist es nicht, man kann seine Gedanken abschirmen, gegen andere, die auch über dieses Gerät verfügen.“ er hatte es schon wieder getan, er las ihre Gedanken. „Es wäre sonst nicht möglich, in einem Jagdkader zu kommunizieren, da man immer jemanden hören würde, es wäre fatal, wenn nur einer an Flucht oder Tod denken würde, der Gedanke würde sich ausbreiten, wie ein Leuchtfeuer und somit ganze Armeen ineffektiv machen.“


    In der folgenden Unterhaltung erfuhr sie mehr, als sie erhofft hatte, zu erfahren. Es kam ihr so vor, als würde sie mit einem alten Freund sprechen, den sie seit Jahren nicht gesehen hatte, und nun müsse man sich die Ereignisse der Vergangenheit gegenseitig erzählen, wäre da nicht das Pulsegwehr, welches der Tau kontinuierlich auf sie richtete.
    Unter anderem erfuhr sie den Grund für ihre Bewusstlosigkeit, sie selbst war der Ansicht gewesen, sie sei aus Erschöpfung zusammengebrochen, doch war dies nicht so. Als der
    Hormagant sie an den Rippen verletzt hatte, musste ein Virus, welcher auf diesem Planeten nur allzu häufig war, in die Wunde eingedrungen sein, und hatte sie mit einer Art Dschungelfieber infiziert. Der Tau hatte ihr ein Antiserum verabreicht, welches den Virus abtötete, jedoch auch alle 6 (!) Sinne, so wie er sich ausdrückte, für nicht unerheblich lange Zeit betäubt.
    Somit kamen sie auf das Thema des sechsten (!) Sinnes.
    Der Tau beschrieb ihr, wie er ein Gerücht aufgeschnappt hatte.
    „Nachdem eines unserer Schiffe aus dem Warp, so nennt ihr es jedenfalls, austrat, bemerkten zwei Jägerpiloten seltsame Veränderungen an ihrer Mentalität. Sie beschrieben es merkwürdig. Der eine, so erzählt man, sollte in der Lage gewesen sein, das kommende zu erfühlen, mit seinem Geist war er in der Lage, zu sehen was um ihn herum geschieht. Dies schien sich dadurch zu bestätigen, dass er der beste Jägerpilot war, den unsere Flotte je gesehen hat, er wusste, wer sich in einem Raumgefecht, wo, wann und wie verhalten würde. Somit war er jedem Piloten überlegen, er beschrieb es, als laufe er zugleich durch zwei Zeitebenen, in der einen sieht er, in der anderen handelt er. Es war verblüffend. Bis er sah, dass er stirbt, sein Geist wurde krank durch den Gedanken an den Tod, und an den Gedanken, dass er wusste wann, wo und wie, und dass er nichts daran ändern konnte. Vielleicht wäre es auch egal gewesen, ob er diese Fähigkeit gehabt hätte oder nicht, vielleicht hätte er die Handlung der feindlichen Piloten gar nicht voraussehen müssen, und es wäre trotzdem mit dem Leben davon gekommen, so meine Theorie. Wie könnte es sonst sein, dass er seinen Tod, den er voraussah, nicht verhindern konnte?“
    Ein wenig viel für eine Imperiale Soldatin. Ok, dieser Tau sprach von Psi, sie hatte schon diese unnatürlichen Mächte in Aktion gesehen, sie wusste, welche verheerende Wirkung sie haben konnten, und wie hilfreich sie seinen konnten, doch hätte sie nicht gedacht, dass auch dieses hochentwickelte Volk, für diese niedere Art der Geisteskraft ‚anfällig’ waren, soweit sie wusste, waren niedere Intelligenzen eher betroffen, jedenfalls für die vernichtende Form dieser Macht.
    Seine zweite Erzählung jedoch, stimmte sie nachdenklich...
    „Der andere Pilot, konnte mit der Kraft seiner Gedanken, so beschrieb er es, den Raum verformen. Mit Raum meine ich, das hier“ er machte eine weit ausholende Geste, die alles mit einschloss, was man hier so sehen konnte, die Wände den Boden, Apparaturen die herumstanden, die Luft...
    Der Tau fuhr fort: „Er beschrieb es wie folgt:
    Ich lassen meinen Geist ausschweifen, löse ihn von meinem Körper, ich berühre Dinge, Wasser, Erde, Luft, Atome, kleinste Teilchen, und sehe wie sie vibrieren, wie sie sich bewegen, wie sie existieren, wie sie leben. Ich sehen sie und verstehe sie, jedes Mal aufs Neue verstehe ich ihre Natur, ihr Sein. Jedes Mal erkenne ich ihre Struktur, erlerne ich neu sie zu nutzen, zu verändern. Ich kann sie verändern, Forme sie nach meinem Willen, forme mich nach ihrem Willen.
    Er war mächtig, doch kostete diese Macht ihn nicht nur sein Leben, sondern auch seinen Geist. Er verlor die Kontrolle, sein Geist schweifte aus, verließ seinen Leib, um zu wirken, zu lernen, zu verändern, doch blieb sein Körper leer. Wahrscheinlich hat er es nicht geschafft zurückzukehren in seinen Körper.“
    Sie sah ihn nachdenklich an, wie er erzählte, glaubte sie fast das Phänomen des Psi zu verstehen, wie es wirkte, diese Volk war jung, doch hatte es eine Gabe Neues aufzunehmen und zu verstehen, wie kein anderes Volk sie je haben würde.
    Sie wurde neugierig, jetzt wollte sie mehr wissen, über diejenigen, die den Untergang des Imperiums, ihrer Heimat, bewerkstelligen sollten.
    „Wie ist dein Name?“ fragte sie ihn.





    „Mein Name lautet Shas’ui An’zerr T’olku It’to Ko’vash Shi.“
    Ihr staunen wuchs mit jedem Segment seines Namens, das er aussprach. Einen solch seltsamen, langen aber doch edel klingenden Namen hatte sie noch nie gehört, es klang fremdartig, wie der Tau die Worte artikulierte.
    „Ein seltsamer Name, er scheint mir ungewöhnlich lang...“
    „Aber nein“, entgegnete er.
    „Bei uns ist es so, dass der Name nicht durch die Geburt, sondern durch erbrachte Leistungen und die Herkunft verliehen wird.
    Mein Name setzt sich beispielsweise wie folgt zusammen.
    Das Shas’ui stellt meine Kaste und meinen Rang dar, das Shas steht für die Feuerkaste, ähnlich eurem Militär, nur nicht so primitiv. Ich hoffe du entschuldigst diese Wortwahl.“
    Ihr war diese beleidigende Äußerung über das Imperiale Militär gar nicht aufgefallen, zu sehr war sie gefesselt von den Worten des Tau. Er fuhr fort:
    „das ’ui stellt meinen Rang innerhalb meiner Einheit dar, ich war eine Art Anführer, deswegen auch dies hier“ er tippte sich an den Nacken und drehte den Kopf leicht, hinten an seinem Hals war ein kybernetisches Implantat zu erkennen, ein Strichcode und mehrere der ungewöhnlichen Tau Schriftzeichen Zierten es, einige Leitungen führten zu der Antene am Ohr des Tau, erklärend fuhr er vor:
    „Dies ist ein Controller, mithilfe dieses Gerätes kann ich mit den Kor’vesa, ihr nennt sie Drohnen, kommunizieren.“ Er deutete auf eine Diskusförmige Drohne, die sich am Boden liegend neben der Konsole befand, an der der Tau vorhin noch gearbeitet hatte. Ab und zu blinkte ein Signallicht auf der glatten Oberfläche der mit künstlicher Intelligenz versehenen Maschine auf, demnach war diese noch einsatzbereit.
    „An’zerr ist ein Eigenname, so wie du wahrscheinlich auch einen hast, er hat keine tiefere Bedeutung.
    T’olku ist meine Heimatwelt, eigentlich ungewöhnlich, dass von dort Krieger kommen, denn diese Welt ist für ihre Diplomatie und friedliche Kommunikation bekannt, aber ausnahmen gibt es immer“, er zog die Mundwinkel nach oben, ihr erschien dieses Lächeln ehrlich und doch bedrückt, vielleicht war er nicht zufrieden, mit dem Ruf des `friedliebenden Diplomaten´.
    „Das It’to bedeutet einzig, nur, das einzige.
    Ko’vash bedeutet so viel wie `nach etwas streben´. Es steht in Verbindung mit Shi, was wir im Allgemeinen mit Sieg oder Errungenschaft übersetzten.
    Im Ganzen bedeutet mein Name in euren Worten ausgesprochen:
    `Veteran der Feuerkaste An’zerr, von T’olku, der einzig nach dem Sieg strebt´.“
    „Wie kamst du zu diesem Namen?“
    Die Komplexität dieser Kultur spiegelte sich schon alllein in ihren Namen wieder, sie dachte daran, was Namen in ihrer Heimat bedeuteten, und musste erkennen, wie belanglos sie waren, sie hatten keinerlei Bedeutung, sie waren nur Merkmal, ein Zeichen, durch das man sie auseinander hielt während eines Gefechtes auf dem Schlachtfeld, nur ein paar Buchstaben aneinandergereiht um sie artikulieren zu können.
    Doch die Tau machten ihr Leben zu ihrem Namen, schon allein die Tatsache, dass sie ihre Heimat stolz in ihrem Namen mit sich trugen bewies, wie verbunden diese Wesen zu ihren Wurzeln waren, und die Adaption erbrachter Leistungen oder persönlicher Eigenarten in den Namen bestätigte, dass dieses Volk nichts tat, was ihm leid tat.
    Sie erinnerte sich, wie sie einmal auf einem Planeten war, der bewohnt wurde von einem Tempelvolk, die ihr Leben damit fristeten, nach einer höheren Existenzstufe zu streben. Einer der dort ansässigen Mönche meinte einmal zu ihr: „Leben, ohne etwas bereuen zu müssen, das ist der erste Schritt auf dem Weg.“
    Sie glaubte zu verstehen. Im Grunde strebten die Tau auch nach etwas, sie nannten er Das höhere Wohl, andere nannten er Erlösung, wieder andere einfach nur Freiheit. Im Grunde bedeutete es aber alles das Gleiche, Leben.
    „Wie ich zu diesem Namen kam? Oh, das ist eine lange Geschichte, zu lang, um jetzt die Zeit damit zu verbringen, sie zu berichten.“
    Damit begab er sich zurück zu der Konsole, und begann wieder auf den Tasten und den Holokonstrukten herumzudrücken.
    „An’zerr, was hast du eigentlich mit mir vor?“ dies war die Frage, die ihr im Kopf rannte, seit sie den Aufzugsschacht heruntergekommen war und das Gewehr des Tau im Rücken gespürt hatte, doch kam ihr diese Frage nie über die Lippen, sie klang verzweifelt, eine Frage, die man nur stellte, wenn man sich in die Enge gedrängt fühlte.
    „Die korrekte Kurzform meines Namens ist Ui’An’zerr!“ er sprach dies mit einem verdeutlichenden Unterton in der Stimme aus, es war klar, dass man bei sinem Volk darauf bestand, die Etikette zu wahren.
    „Es wäre höflich, wenn du mir deinen Namen verraten würdest, es würde die Konversation erleichtern.“
    Der unterdrückte Ärger in seiner Stimme war deutlich zu hören, sie hatte ihn getroffen, ohne es zu wollen, indem sie die Etikette verletzt hatte, sie beschloss dies zu nutzen, vielleicht konnte sie ihn aus der Reserve locken.
    „Warum liest du nicht einfach meine Gedanken An’zerr?“
    „Die Kommunikation auf Gedankenebene ist anders als du es dir vielleicht vorstellst. Vielleicht kennst du es, du hast einen Gedanken, dieser bildet sich in deinem Kopf, er manifestiert sich in einer Idee, dies ist die obere Ebene, welche die Kommunikatoren nicht erreichen können, erst wenn du anfängst, diesen Gedanken in eine artikulierbare Form zu formatieren, kann das Gerät den Gedanken auffangen und verwerten. Sozusagen musst du etwas in deinen Gedanken sagen, damit es weitergeleitet werden kann, deshalb ist es nicht allzu leicht die Gedanken anderer zu lesen. Bei dir ist es seltsam, Bruchstücke von Worten, Gedanken, Bildern, all so etwas höre und sehe ich , doch nichts davon ist klar. Möglicherweise ist das menschliche Gehirn nicht für eine derartige Konversation gemacht. Es ist simpel gestrickt, fast zu einfach, um die Komplexität des Gedanken effektiv umzusetzen. Ich habe deinen Gedanken gelauscht, so gut ich konnte. Wenn ihr einen Gedanken fasst, der eine Situation behandelt, so führt ihr ihn in mehrere Richtungen aus, ihr überdenkt einige Duzend Möglichkeiten, wie sich eine Situation entwickeln könnte. Wir folgen mit unserem Geist mehreren hundert Pfaden, welche alle ein mögliches Ziel der Situation darstellen können. Und das in der gleichen Zeit. Eure Gehirne sind noch nicht komplex genug, um ihre volle Kapazität auszunutzen. Anscheinend stoppte die Evolution vor eineigen Tausend Jahren bei ihrem Weg, euch zu formen.“
    Beinahe hätte sie laut aufgelacht. Er hörte sich an, als wenn er ihr erklären wollte, wie dumm sie und ihre Rasse doch seien und wie schlau und hoch entwickelt er und all die anderen blauhäutigen Männchen doch im Gegensatz zu der Menschheit sind.
    „Ich wollte dich nicht beleidigen, es tut mir leid, wenn ich dich gekränkt habe, ich konnte deine Wut lesen, deine Gedanken werden klarer.“
    Ihre Wut flaute ab, sie merkte, dass er nichts für seine Worte konnte, sie stimmten. Er lebte nun einmal in einer Welt, welche weiter entwickelt war, als die ihre. Und er konnte nicht anders, als dies auszusprechen, sonst käme er sich vor wie ein Lügner, weil er seine Meinung für sich behielt, und die ihm gegenüber sitzende Person vielleicht in einem falschen Eindruck beließ, der sich nicht der Wahrheit über seine Gedanken begründete.

    So ist denn alles was ihr Tod,
    Vernichtung, kurz das Böse nennt,
    Mein eigentliches Element.

  • „Mein Name ist Sergeant Avril ***“ (hier habe ich leider noch keine idee, wie der nachname lauten soll, vielleicht habt ihr eine idee, ich dachte an etwas lateinisch klingendes oder so…)
    Der Tau schaute sie einen Augenblick nachdenklich an.
    „Ah, Av’ril. Es bedeutet in meiner Sprache so viel wie Verbindung.
    „Wie bitte?“ sie verstand nicht ganz, was der Tau damit sagen wollte.
    „Es ist ähnlich dem Begriff Ta’lissera, nur dass dieser sich auf eine kleine kollektive Gruppe von Personen bezieht.
    Av’ril bedeutet hingegen die Verbindung größerer Gruppen, Völker, Kulturen. So wie die Adaption der Kroot Spezies in das Tau Imperium.“
    Sie hatte gehört von den Kroot. Sonderbar groteske Aliens, welche auf kurze Distanz ebenso gefährlich sein konnten, wie die grünhäutigen Orks.
    Der Gedanke, dass ihr Name in einer anderen Sprache eine Bedeutung hatte, erschien ihr irgendwie seltsam, als ob man ihr etwas genommen hatte und es nun für sich nutzte, als wenn jemand sich etwas auslieh und es nicht zurückgab.
    „Es heißt Avril, nicht Av’ril. Verstanden An’zerr? Avril, ’ein’ Wort!“
    Dies war ein Versuch, ihm zu zeigen, dass sie mehr war als ein dummer Mensch, der nur erstaunt schauen konnte, wenn ein Tau etwas über seine Kultur erzählte.
    „Was hältst du davon, ich nenne dich Av’ril und du sagst An’zerr.“
    Damit schien das Thema für ihn abgeschlossen.
    Sie wusste, dass sie ihm nicht gewachsen war, in keinerlei Hinsicht. Es würde keinen Sinn machen, sich mit ihm auf eine Diskussion einzulassen, sie würde eh den kürzeren ziehen.



    Er rannte in geduckter Haltung durch den dichten Dschungel.
    Er bewegte sich circa einen Kilometer östlich vom Rest des Kaders. Einige Meter hinter ihm folgte sein Partner, ein Freund aus frühster Kindheit, er kannte ihn schon, bevor sie beide das Ritual des Ta’lissera durchlaufen waren. Dies war der erste richtige Einsatz für Shas’la Tui’kai und ihn.
    Das Präzisionsgewehr vor sich haltend lief er immer weiter, seinem Zielpunkt entgegen, der ihm durch sein Ocular über eine digitale Anzeige immer vor Augen gehalten wurde.
    Es handelte sich um einen erhaben Punkt am Rande des Waldes, von dort aus würde er in der Lage sein, direkt in den Rücken der feindlichen Streitmacht vordringen zu können.
    Er gehörte zu einer neuen Sparte der Feuerkaste. Man hatte die Menschen beobachtet, wie sie Truppen abseits des Schlachtgeschehens platzierten. Diese waren mit weitreichenden, starken Waffen ausgestattet, die es ihnen erlaubten, außerhalb der Reichweite ihrer Feinde zu bleiben, aber dennoch effektiv am Kampfgeschehen teil zu haben. Nach dem Vorbild dieser Scharfschützen entwickelte die Feuerkaste den Kor’ssar. Diese Krieger trugen Waffen, deren Funktion auf den Massebeschleunigern ihrer XV88 Koloss Kampfanzüge basierte.
    Die Waffe würde massiv verkleinert, war nun kaum noch größer als ein Pulsegewehr, um es tragbar zu machen. Die Effektivität ist dementsprechend dezimiert, jedoch hat die sogenannte Railgun eine ebenso große Reichweite, wie ihr großer Verwandter und ist immer noch in der Lage einen Gegner mit nur einem Schuss auszuschalten.
    Sie nährten sich ihrem Zielpunkt, der Distanzmesser des Okulars zeigte eine Entfernung von nur noch siebenhundert Metern. Ein knapp vier Minuten müssten sie ihren Zielort erreicht haben.


    An’zerr wandte sich ihr zu. Er hatte lange an dem Kommunikationsinterface gearbeitet, jetzt hatte er endlich erreicht, was er die ganze Zeit versucht hatte.
    „Sie schicken Verstärkung, ein Jagdkader welches den Sektor westlich von hier überwachen und halten soll. Sie sollen die Taranidenrotte auslöschen.“
    „Warum ist dieser Planet so wichtig für euch?“ fragte Avril, es interessierte sie, was man mit einem so lebensfeindlichen Haufen wie diesem kleinen Stern anfangen könnte. Hier gab es nichts weiter als hektargroße Urwälder, aggressive Tiere, Ein Klima, das alle drei Monate zwischen plus fünfzig und minus dreißig Grad Celsius an den Polen schwankte und keinerlei Bodenschätze. Es erschien ihr nicht sinnvoll, diesen Planeten mit einem derart großen Ressourcenaufwand zu verteidigen. Das Imperium war an ihm interessiert, weil er als Nachschubstation für die Raumflotte dienen sollte und hier eine Garnison zum frühzeitigen Erkennen feindlicher Flottenbewegungen eingerichtet werden sollte. Doch für die Tau war er eher nutzlos.
    „Auf Kann’tyr befindet sich eine unserer Fertigungsstationen für Kampfanzüge und Panzer, außerdem beherbergt er ein Forschungslabor, in dem neue Technologien getestet und modifiziert werden, um sie passend für Kampfanzüge und Panzer zu machen. Ohne diesen Planeten würde uns eine Menge militärische Infrastruktur verloren gehen, und eine nicht unerhebliche Menge an Wissen.“
    Wieso sprach er so frei von diesen Dingen, sie waren geheim, nicht einmal der Geheimdienst wusste von einer Fertigungseinrichtung auf diesem Planeten. Man hielt ihn einfach für einen unbedeutenden Außenposten der Tau. Aber er schien eine ihrer Schlüsselpunkte für den Krieg zu sein.
    „Warum erzählst du mir das? Wenn wir das hier überleben und ich freikomme, ist es meine Pflicht, dieses Wissen preiszugeben. Es war dumm, mir das zu sagen!“
    Der Tau lächelte sie nur freundlich an und sagte: „Vielleicht“



    Er lag im Unterholz am Waldrand, hatte freie Sicht auf einer Entfernung von über zehn Kilometern. Die Reichweite der Waffe kam zwar bei weitem nicht da ran, aber es war gut zu wissen, alles zu sehen, bevor es ihn sah.
    Neben ihm lag Shas’la Tui’kai, in den Händen hielt er ein Fernglas, drückte es sich vor die Augen. Er suchte die Umgebung vor ihnen nach einer etwaigen Vorhut der Rotte ab, doch konnte er noch nichts entdecken.
    In den Trainingseinsätzen hatten sie sich so gut aufeinander eingespielt, dass sie nicht einmal denken musste, um sich verständliche Zeichen zu geben, ein Blick, ein Nicken reichte, und der eine wusste, was der andere meinte.
    In seinen Gedanken hörte er Shas’la Tui’kai sprechen:
    „Vre’ka“ dies war die Kurzform für Shas’vre Mont’ka Sur’tr. „wir sollten die Tarnanzüge aktivieren, ich erkenne am Horizont die ersten Vorläufer. Östlich, circa sieben Kilometer.“
    Die Tarnanzüge waren denen der Geister sehr ähnlich, nur waren sie effektiver, da sich die Scharfschützen nicht bewegten und der Anzug die Bewegungen so nicht extra kompensieren musste. Somit waren sie mit bloßem Auge nicht zu entdecken.
    Sie aktivierten die Matrixen, das Licht fing sich in dem Gewebe, wurde gefangen, der Winkel des einfallenden Lichtes wurde in jeder Zelle des Stoffes erfasst, ein nanomillimeter kleiner Prozessor in einer jeden Zelle des Textils berechnete den entsprechenden Gegenwinkel, in den das Licht abgelenkt werden musste, um das zu versteckende Objekt unsichtbar zu machen und strahlte das Licht in die entsprechende Richtung weiter. Bei jeder Bewegung des Trägers, waren die Prozessoren gezwungen, die Winkel neu zu erfassen und neu zu berechnen, dieser Vorgang dauerte ungefähr eine halbe Sekunde, dadurch entstand ein Schleiereffekt, welcher es möglich machte, den Träger zu erfassen.
    Vre’ka verließ sich auf seinen Partner, er wagte es noch nicht, die Schutzkappe von der Zieloptik seines Gewehres zu lösen, wenn sich nur ein Sonnenstrahl in der Linse gefangen hätte, würde diese wie ein Leuchtfeuer glühen und noch kilometerweit zu sehen sein. Das einzige was in dem dunklen Unterholz zu sehen wäre, wenn man genau zwischen den Beiden stehen würde, wäre der mattschwarze Lauf der Railgun.
    Jetzt sah auch Vre’ka die Scouts der Rotte, es waren einige Hormaganten, vielleicht zwei Duzend, es wäre ein Leichtes sie von hier nieder zu machen, jedoch wäre die Gefahr vom Rest der Rotte entdeckt zu werden, die sich irgendwo hinter denen befand, genauso groß. Und für ein paar Hormaganten lohnte es sich nicht, das aufs Spiel zu setzen.
    Von Westen konnten sie jetzt die Signale ihres Kaders orten, sie bewegten sich elegant, in einer klassischen Zangenformation auf diese Position zu. Sie waren noch ca. vier Kilometer entfernt, da entdeckte Shas’la Ti’kai den ersten Tyranidenkrieger , der sich in Reichweite befand. Gleich hinter ihm folgten zwei weitere, sie bewegten sich in einer dreieckigen Form um einen gigantischen Schwarmtyranten, scheinbar eine Art Leibwachen. Jetzt tauchten immer mehr Schwärme kleinerer klauenbewährter Tyraniden auf, die sich geifernd nach vorne wälzten, sie zogen an dem Schwarmtyrant und den Tyranidenkriegern vorbei, wetzten auf den Gegner zu, den sie noch gar nicht sahen.
    Nicht mehr lange und es würde beginnen.



    Es lief gut, das Kader verhielt sich entsprechend der für diesen Einsatz entwickelten Taktik.
    Aun L’ing sah sich um, die Perfektion der Formationen wurde durch nichts gestört, alle Krieger waren perfekt aufeinander abgestimmt. Jeder würde mit jedem in ungebrochener Harmonie agieren.
    Aun L’ing hatte die klassische Zangenformation gewählt. In der nach hinten versetzten Mitte hielt sich der Kern des Kaders auf, vier Teams Feuerkrieger, jedes einen Teufelsrochen hinter sich, für schnelle Positionswechsel, zwei Kolossteams für die ganz harten Brocken und vorne weg circa drei Duzend Kroot für das Grobe.
    Auf der linken Flanke weiter nach vorne gerutscht bewegten sich in zwei Teufelsrochen zwei Späherteams, sie sollten schnell eine erhöhte oder eine verdeckte Stellung einnehmen, um mit ihren Zielmarkern wichtige Ziele rauszupicken, welche dann von den Kolossen effektiv aufs Korn genommen werden konnten. Auf der rechten Flanke bewegten sich drei Krisis Teams, sie schwebten über den Boden, ab und zu stießen sie sich vom Boden ab, wenn sie ihm zu nahe kamen, es hatte den Anschein als würden sie lange, leichte Sprünge machen.
    Ein Geistteam zog gerade parallel zu ihrer rechten Flanke durch den dichten Dschungel, um dem Feind in den Rücken zu Fallen.
    Dann war da noch das Kor’ssar Team, das sich schon vor einiger Zeit in den Dschungel aufgemacht hatte, um dort Stellung zu beziehen.
    Der Aun selbst befand sich auf der rechten Schulter von einem der Kolosse, das rechte Bein auf die harte Panzerung gestemmt, den linken Fuß auf den Massebeschleuniger gestellt und sich auf dam Oberschenkel abstützend, blickte er über das weite öde Gelände, das wie Tag und Nacht zu dem lebendigen Dschungel stand, der hier als Deckung für Geist und Kor’ssar diente.
    Das Kader war ziemlich klein, eigentlich zu klein, wäre da nicht seine Gabe.



    Vre’ka beobachtete beide Fronten, wie sie auf einander zueilten. Bald mussten sie sich entdecken, weit war die Distanz nicht mehr und das Gelände würde eine direkte Sichtlinie zulassen.
    Sein Blick wanderte über die Kroot, welche die Geschwindigkeit des Kaders zu drücken schienen. Sie waren nur zu Fuß, konnten deshalb kaum mithalten, selbst die trägen Kolosse schienen ungeduldig hinter ihnen herzugehen und sie zur Eile zu animieren.
    Von dieser Schlacht hing zu viel ab, nicht nur dass diese Kolonie wichtig für den Krieg war, auch wurden hier neue Möglichkeiten der Kriegsführung erstmals erprobt und von dieser Schlacht hing die weitere Entwicklung dieser Möglichkeiten ab. Dies war seine Feuertaufe.
    Ein blitzen im Augenwinkel ließ ihn aus seinen Gedanken erwachen.
    Ein Schuss, ein Projektil flog über die Ebene, nicht sonderlich schnell, man konnte es mit dem bloßen Auge erkennen, jedoch schnell genug, um nicht ausweichen zu können. Ein rascher Blick nach links bestätigte dies, eine Biovore hatte ihre Hinterläufe kraftvoll in den Boden gestemmt, um ihr biologisches Projektil auf den Feind zu schleudern. Das Geschoss fiel zwischen die Kroot, ungeschützt sprangen sie rasch auseinander, versuchten sich so schnell wie möglich irgendwo in Deckung zu bringen. Als der Rauch sich verzog, lagen dort ein halbes Duzend tote Aliens, zerfetzt von dem Geschoss. Das Bombardement begann.
    Zwei weitere Biovoren hatten sich positioniert und spuckten ihre lebendigen Granaten auf die sich nähernden Tau Truppen.
    Die Teufelsrochen in der Mitte der Formation teilten sich, unter anhaltendem Feuer teilten sie sich auf, luden ihre Fracht ab. Zwei der Feuerkriegerteams nahmen vor den Kolossen Aufstellung, legten ihre Pulsegewehre an und eröffneten das Feuer.
    Die beiden anderen Teams wurden circa hundert Meter links und rechts abgesetzt, wo sie sich hinter Felsen verschanzten und ebenfalls das Feuer eröffneten.
    Die Späherteams ließen sich auf einem etwa fünfzehn Meter hohen Felsen absetzten, von dort konnten sie das gesamte Feld überblicken und wenn sie unter Beschuss waren, mussten sie nur einige Schritte zurückweichen, um in Deckung zu sein.
    Die Krisis bewegten sich auf den Kern des Geschehens zu, um in Waffenreichweite zu gelangen, sie eröffneten schon bald das Feuer, zerschmolzen Fleisch mit ihren Waffen zu Brei.
    Plötzlich zuckten drei Lichtlanzen über das Feld. Die Späher hatten Ziele gefunden, sie visierten sie an, markierten sie und gaben sie somit zum Abschuss frei.
    Da wo die Projektile der Massebeschleuniger die Luft durchschnitten, hatte es den Anschein, als rissen sie einen Spalt in die Sichtbare Sphäre, die Luft vibrierte unter der Reibung des Geschosses.
    Die Geschosse bohrten sich in zwei Tyranidenkrieger, die riesigen Leiber wurden zurückgeschleudert, fielen schwer zu Boden. Dem einen hatte der Massebeschleuniger den halben Kopf ausgebrannt, der andere starb durch zwei direkte Körpertreffer.
    Der Aun war nicht mehr auf dem Koloss, er hatte sich etwas abseits auf einem Felsen postiert, er war jetzt ungefähr auf Augenhöhe mit einem der Kolosse. Es schien als richte er seine ganze Konzentration auf eine einzige Präsenz auf dem Feld, sein Blick hielt den Schwarmtyranten geradezu gefangen, ließ ihn keinen Moment frei, er nahm jede Bewegung in sich auf, studierte die Struktur des Wesens.
    Die Rotte rannte weiter, hier und da fielen einige Hormaganten und Termaganten im Feuer der Feuerkrieger und der Krisis, die Kroot zerrissen gerade zwei Tyranidenkrieger im Nahkampf, beeindruckend, wie diese primitiven Wesen es verstanden mit ihren Waffen und zwei an ihnen angebrachten Klingen solch gigantische Kreaturen zu zerlegen.
    Die Front der Tyraniden war nun an den beiden im Dschungel lauernden Tau vorbei, jetzt käme ihr Einsatz.
    Vre’ka schraubte die Blendkappe vom Objektiv des Gewehrs.
    Shas’la Tui’kai blickte angestrengt durch sein Fernglas, er wusste dass er nur ein Ziel ansehen und markieren musste, um es für Vre’ka hervorzuheben. In seiner Zieloptik würde es durch drei grüne Pfeile eingekreist werden, die automatische Zielkorrektur würde den Lauf des Gewehres korrigieren, so dass ein Treffen so wahrscheinlich wie möglich gemach werden würde. Die Technik machte es schon fast zu leicht.

    So ist denn alles was ihr Tod,
    Vernichtung, kurz das Böse nennt,
    Mein eigentliches Element.

  • „Was passiert gerade da oben?“
    Avril hatte sich an eine Wand gelehnt und hatte damit begonnen, ihre Waffe zu säubern. Es war ihr unbegreiflich, warum er ihr das Gewehr nicht abgenommen hatte. Immerhin war sie der Feind.
    Sie zog gerade die Drahtbürste aus dem Lauf, als er von der Konsole abließ und sich seine Waffe griff.
    „Nicht was dort oben ist sollte uns Angst machen, sondern was sich hier unten befindet.“
    Sie blickte ihn überrascht an.
    „Soll das bedeuten, dass welche von den Dingern hier unten sind?“
    „Nicht hier, zwei ebenen weiter unten. Sie müssen am östlichen Hang eingedrungen...“
    „Aber es sind welche hier!?“
    Mit diesen Worten hakte sie das Magazin in die fertig gereinigte Waffe ein, zog den Ladehebel durch und legte die Waffe locker an der Achsel an.
    „Dann sollten wir auf die Jagd gehen!“



    Der Kampf verlief, wie erwartet. Dies bedeutete jedoch nicht, dass er gut verlief. Sie hatten dem Feind große Verluste beigebracht, jedoch schrumpfte auch die Stärke der Tau.
    Auf jeden toten Tau kamen zwei tote Aliens, jedoch waren die Tyraniden schon vorher drei zu eins überlegen gewesen.
    Zwei der Krisisteams waren bereits ausgelöscht, nur einer der Piloten konnte sich nicht retten, dennoch konnte ein Pilot ohne Anzug nichts ausrichten. Zwei der Feuerkriegerteams waren im Nahkampf komplett niedergemacht worden, die anderen beiden hielten die Stellung vor den Kolossen, welche immer wieder mit ihren Schwärmer Raketensystemen zu dichte Gruppierungen kleiner Hormaganten und Termaganten beseitigen mussten. Die Späher waren unter starkes Artilleriefeuer der Biovoren geraten und hatten keine Möglichkeit sich freizulaufen oder das Feuer zu erwidern, ohne größere Verluste hinzunehmen.
    Von den Geistern hatte Aun L’ing bis jetzt nichts gehört, schlimmstenfalls waren sie im Dschungel mit einer größeren Menge Tyraniden zusammengestoßen. Das Kor’ssar Team machte sich gut, sie hatten schon zwei Tyranidenkrieger ausgeschaltet und am Waldrand einen Liktor entdeckt, der die Reihen umgehen wollte und ihn eliminiert.
    Der Schwarmtyrant war erschreckend nah an Aun L’ings Position herangekommen. Er bewegte sich kontinuierlich auf ihn zu, schlug hier und da mal einen Feuerkrieger zur Seite, schlug einige Kroot nieder, die sich auf ihn stürzten. Doch sein Kurs besagte eindeutig, dass er sich den Kopf des Himmlischen holen wollte.
    Dieser war schon seit geraumer Zeit dabei, den Gegenschlag vorzubereiten. Mit Glück würde dies das Leben vieler Tau retten, erst jetzt wurde ihm klar, welches Risiko er damit eingegangen war, das Kader so klein zu halten.
    Es war wohl zu scharf kalkuliert gewesen, mit einer so kleinen Streitmacht gegen einen übermächtigen Gegner anzutreten und sich auf nur wenige Faktoren zu verlassen. Aber darüber konnte man sich auch noch anderweitig den Kopf zerbrechen. Das bewies der Schwarmtyrant.
    Zwischen ihm und dem Himmlischen standen nur noch ein Team Feuerkrieger und 3 Kolosse.
    Er ließ sich nach vorne fallen, als er in einem 45 Grad Winkel in der Luft hing, stieß er sich ab und fing an zu laufen, seine Schritte beschleunigend preschte er auf die Feuerkrieger zu, welche wild auf ihn feuerten, jedoch nicht von der Stelle wichen. Die Kolosse richteten ihre Massebeschleuniger auf ihn und feuerten ohne groß zu zielen. Zwei der Geschosse zogen an ihm vorbei, eines schlug in seine Schulter ein, riss ihn herum, doch er fing sich wieder und beschleunigte seine Schritte sogar noch. Bei den Feuerkriegern angekommen, rammte er seinen linken Vorderlauf kraftvoll auf den Boden, warf dabei zwei von ihnen in den Dreck, ging leicht in die Knie und stieß sich kraftvoll vom Boden ab. Er stieg in den Himmel auf, zog elegant über die Kolosse hinweg und landete hinter ihnen federnd, wobei er in die Hocke gehen musste, um nicht vornüber zu kippen.
    Jetzt trennten ihn vom Himmlischen nur noch einige Schritte. Er setzte an, katapultierte sich nach oben, riss einen der Kolosse hinter sich mit seinem Schwanz um und rannte weiter auf sein Ziel zu.
    Ein toter Aun schien für ihn nicht weit.



    Die Zeit schien zu stehen, der Aun blickte in die Richtung des Schwarmtyranten, erkannte ihn, verstand ihn.
    Das Schlachtfeld war eingefroren, ein seltsamer Anblick bot sich dem Aun.
    Mündungsfeuer schlug aus den Läufen der Pulsegewehre seiner Feuerkrieger, er verfolgte eine Spur mit den Blicken, die sich aus der Waffe eines der Kolosse gelöst hatte, sein Blick blieb an dem kleinen Projektil hängen, kaum größer als eine Fingerkuppe. Obwohl die Wahrnehmung der Zeit für ihn auf ein zehntausendstel verlangsamt war, stellte er mit Überraschung fest, dass sich die Masse des Geschosses bewegte, er war in der Lage die Atome der Luft zu erkennen, sie zu durchschauen, doch die Atome des Projektils rannten so schnell durcheinander, dass der Aun es nicht vermochte, sie klar zu erkennen, jetzt verstand er warum sie solch eine Durchschlagskraft besaßen, ihre Materie war so dermaßen in Bewegung, das sie alles zerriss, was ihr in die Quere kam.
    Der Blick wanderte weiter über das Schlachtfeld, fand die Biovoren, durchschaute ihre Struktur, erkannte die Bösartigkeit in ihren Genen, es wäre so einfach, dieses Segment des Gens zu isolieren, nur leider würde nichts von diesem Wissen mitgenommen werden, in die reale Sphäre.
    Sein Blick fiel zurück auf den Schwarmtyranten, blieb hängen am Instinkt, eine Eigenschaft, welche die Tau schon vor Jahrtausenden abgelegt hatten. Für dieses Wesen war es ein Zwang, es konnte nicht anders, als Leben zu nehmen, ein territoriales Verhalten, das mehr einnahm, als nur den Raum, den diese Wesen mit ihren Sinnen erfassen konnten. Der Wille zu haben, was es nicht gibt, mit Sicherheit würden sie weiter gehen, als nur das Universum zu beanspruchen.



    Der Fahrstuhl senkte sich langsam in die dritte Subebene.
    Einen Schritt vor ihnen schwebte die Drohne, welche bis vorhin noch in der Ecke lag. Jetzt zuckten wieder statische Ladungen über die glatte Oberfläche der Drohne, sie bot Schutz, den sie beiden wohl auch gebrauchen würden, wenn sie diese Etage von den Aliens reinigen wollten.
    Ein Spalt bildete sich am Boden, da wo gleich der Eingang zur dritten Ebene erscheinen würde. Da der Lift keine Türen hatte, begaben Avril und An’zerr sich in feuerbereite Positionen, er stellte sich fest hin, einen Schritt nach hinten frei, um gegebenenfalls zurückweichen zu können, falls die Tyraniden es schaffen sollten, so dicht an sie heranzukommen. Das Gewehr hielt er vor sich, die Gedanken komplett auf die Drohne gerichtet ging er alle Möglichkeiten einer Konfrontation und ihres Entgegenwirkens durch.
    Avril hatte sich in der linken Ecke auf ein Knie niedergelassen; das Gewehr angelegt und auf die Öffnung zielend wanderte der Lauf der Waffe immer höher, so dass ihr Fadenkreuz auf erahnte Kopfhöhe der Tyraniden zielte.
    Der Lift rastete in seinem Schacht ein, das Geräusch kam ihr unglaublich laut vor, wahrscheinlich weil ihre Sinne geschärft waren durch das Adrenalin, das ihr Körper bildete, aber auch aus Angst, die Tyraniden würden es hören und sofort in Massen über sie herfallen.
    Ein weiter Korridor tat sich vor ihnen auf, erhellt von kleinen gelben Warnleuchten, welche einen blassen Schimmer über das weiße Metall der Wände warfen. Man konnte bei diesen Lichtverhältnissen in etwa zehn Meter weit erkennen, was auf einen zukam. Das musste reichen.
    Sie sah zu dem Tau herüber, er stand ruhig und gefasst da und starrte in den Korridor vor ihnen, dann neigte er den Kopf leicht nach rechts und begann mittels seiner Gedanken mit Avril zu reden.
    „Ich werde jetzt ein Bild des gesamten Korridors in deinen Kopf projizieren. So wie ich ihn sehe, damit auch du dich zurechtfindest.“
    Es wurde schlagartig blendend hell vor ihren Augen, ein stechender Schmerz zuckte von ihrem Gehirn bis in ihre Augen. Der Schmerz verschwand und sie sah den Korridor weit ausholend vor sich, nicht nur zehn Meter, sondern bis zu seinem Ende, was gut die fünffache Entfernung war.
    „Wie...?“ entsprang es ihr.
    „Ich habe unsere Gehirne mit dem der Drohne gekoppelt, ihre Sensoren tasten den Korridor ab und geben ein Bild wieder, das sie in korrigierter Perspektive auf die Netzhaut unserer Augen Projiziert. Somit ist es, als wenn genügend Licht vorhanden wäre, um diese Distanz problemlos zu erkennen.“
    Und nicht nur das. Sie konnte an der 50 Meter entfernten Wand fingerbreit große Symbole gestochen scharf erkennen. Und was das seltsamste war, sie konnte sie lesen. Somit ersetzte diese Drohne ihre Augen und fungierte als Translator, was würde noch kommen?
    Sie setzten sich in Bewegung, langsam, jeden Schritt bedächtig setzend legten sie Meter für Meter zurück. Nach circa zehn Metern kamen sie an eine Abzweigung.
    Avril blickte den Gang entlang, plötzlich leuchtete ein grüner Punkt rechts an der Wand auf, noch ehe ihr klar wurde, dass dies ein Bild war, welches ihr auf die Netzhaut projiziert wurde, weitete sich der Punkt, bildete ein Rechteck, in dessen Grenzen sich Linien entlangzogen.
    Sie begriff. Sie konnte sehen, wie die Drohne eine Karte des Komplexes erstellte und ihr schickte. Das Quadrat wurde zu einem Quader, nun begann sich dieser gesamte Komplex in einem dreidimensionalen Gebilde aufzubauen. Die Karte soomte heran, ein Aufzugsschacht war zu erkennen, es war als würde eine Kamera durch ein Polygongitter fliegen. Schließlich hielt hielt die Karte auf einer Position an, dass sie sich und An’zerr auf ihr erkennen konnte, dargestellt als gelbe Kreise mit einer vertikalen nach unten zeigenden Linie. Ein Punkt innerhalb der Kreise gab die jeweilige Blickrichtung an. Die Karte zeigte ungefähr das doppelte dessen, was sie sehen konnte, in etwa alles in einem Radius von hundert Metern um sie herum.
    „Beeindruckend, nicht?“ sagte An’zerr, er klang selbst erstaunt.
    „Ja, fantastisch.“
    Gerade wollte sie ihn fragen, welche Richtung sie nun einschlagen sollten, als drei rote, sich schnell bewegende Punkte vor ihren Augen aufflackerten. Sie schaute in die Richtung, aus der die Signale kamen. Als wären sie auf der Wand vor ihr, sah sie kleine Umrisse über das Metall wandern, eine Linie verband diese mit je einem der roten Punkte auf der Karte.
    Auf der Karte war zu erkennen, dass die Punkte sich auf einem parallel zu ihrem Gang laufenden Korridor bewegten, beide waren durch den Gang verbunden, in den sie gerade blickte.
    Die Umrisse wandelten sich, man konnte erkennen, wie schnelle Beine weit ausholten, doch war das Bild noch zu ungenau, um zu erkennen, was dort kam.
    Die Siluette bewegte sich auf die Kreuzung zu, die beiden hinter ihr holten auf.
    Das Wesen erreichte die Kreuzung, kurz bevor es in ihren Blickwinkel trat, blieb es stehen, drehte sich um, blickte in alle Richtungen, dann ging es auf die Kreuzung, genau vor den Lauf von Avrils Automatikgewehr.

    So ist denn alles was ihr Tod,
    Vernichtung, kurz das Böse nennt,
    Mein eigentliches Element.

  • Er sah, wie der Schwarmtyrant sich vom Rest seiner Rotte löste, und scheinbar ohne Ziel anfing loszurennen und willkürlich um sich zu schlagen.
    Er folgte mit seinem Zielfernrohr dem Weg des Schwarmtyranten, schaute etwas voraus und musste erkennen, dass dieser keinesfalls ohne Ziel losgelaufen war. Nicht mehr weit von ihm entfernt stand der Aun, versunken in Konzentration.
    Der Tyrant hatte es zweifellos auf ihn abgesehen.
    Vre’ka visierte den Nacken der Kreatur an, genau zwischen Schädelansatz und Schulter. Dort musste ein tödlicher Treffer möglich sein.
    Er glich den Rhythmus des Auf und Ab seiner Waffe den Bewegungen des Schwarmtyranten an, das Zentrum des Fadenkreuzes immer auf die gleiche Stelle gerichtet, folgte sein Blick der Kreatur, wartend auf den richtigen Zeitpunkt.
    Er konnte hören, wie sich in Tui’kai’s Gehirn der Gedanke formte, der richtige Moment war gekommen. Keine Unebenheit im Gelände würde den Einschlagsort des Projektils beeinflussen.
    Er spürte den Widerstand des Abzuges, als er seinen Finger anspannte und abdrückte. Das Partikel wurde auf Überschallgeschwindigkeit beschleunigt und verließ den Lauf, es zog vorbei an Bäumen, Luft, Wesen, schlug eine Spur in den Raum.
    Er sah das Projektil den Lauf der Waffe verlassen, im selben Moment federte der Tyrant leicht mit den Beinen und stieß sich kraftvoll vom Boden ab. Da wo eben noch der Rücken des Untiers gewesen war, befand sich nun der meterlange Schweif, das Projektil bohrte sich hindurch, zischte weiter, auf den linken der drei Kolosse zu, verfehlte ihn um nur eine Handbreit, jedoch war das Projektil selbst auf diese Entfernung stark genug, eine Spur in den Arm des Kolosses zu reißen. Es bohrte sich nicht weit von ihm in den Boden, mit Entsetzten musste Vre’ka erkennen, dass der Tyrant über die Kolosse gesprungen war, hinter ihnen kam er wieder auf, sein Schweif zuckte vor Schmerz hin und her, dabei prallte er gegen die Beines eines Kolosses und riss diesen um. Durch den harten Sturz benommen, würde der Tau im Inneren des Kolosses wohl eine Weile außer Gefecht gesetzt sein.
    Ein Gedanke zuckte durch seinen Kopf, sein Schuss könnte ihnen den Sieg kosten.



    Der Schwarmtyrant würde jeden Augenblick zuschlagen, noch einen Schritt und der Aun wäre in Reichweite.
    Sein gewaltiger Hinterlauf grub sich in den staubigen Boden, wirbelte Wolken feinen Sandes auf.
    Sein Torso drehte sich nach rechts, den rechten Arm zog er nach hinten, spannte ihn immer kraftvoller an, mit jedem Zentimeter, den er ihn weiter nach hinten schob, der Kopf senkte sich, stierte gierig auf die kleine blaue Gestalt, in der Überzeugung, ihn jeden Augenblick zu zerfetzen.
    Die Muskeln entspannten sich, die Sehnen spannten sich, die harten Chitinplatten schoben sich übereinander und der Arm war kurz davor, sich nach vorn zu schieben, da blickte der Aun auf.
    In den Augen des Aun brannte die Entschlossenheit zu siegen, zu töten. Er hatte nichts mehr mit der edlen Gestalt eines Tau gemein.
    Seine Arme waren leicht angewinkelt, die Ellenbogen nach hinten geschoben, die Finger verkrampft, als wolle er den Feind mit ihnen zerreißen.
    Seine Augen waren geweitet, sprühten rotes Feuer, die Stirnknochen waren weit hervorgetreten, zogen sich in der Mitte nach unten, um die Mundwinkel zuckte eine Aggressivität, die Lippen zogen sich auseinander und gaben den Blick auf die gebleckten, zackigen, scharfen Zähne frei, welche hart aufeinander bissen.
    Der Tyrant erkannte was er dort sah, sein Instinkt erkannte das Werk des Warp, die Wirkung des Psi, dieser Tau hatte die Grenzen überschritten, er gab sich dem Warp hin.
    Instinkt weiß wann der Tod naht.
    Der Aun stierte dem Alien entgegen.
    Das Feuer seiner Augen flackerte, nur um danach noch stärker zu brennen, es sprang auf die Luft, die um den Tau herum war, über. Der Aun drehte sich leicht zur Seite, zog einen Arm hinter seinen Laib. Das Feuer fraß sich in einer Spirale den Arm entlang, sammelte sich in seiner Faust, bis die Energie die Faust zu sprengen drohte.
    Der Arm des Schwarmtyranten schnellte nach vorne, im gleichen Augenblick riss auch der Aun seinen Arm nach vorn, schleuderte dem Feind die geballte Energiekugel entgegen, diese zog einen Schweif aus rotem Feuer hinter sich her.
    Als das Geschoss auf den Laib des Aliens prallte, knisterte die enorme Energie über den ganzen Torso der Bestie, die Energiekugel bohrte sich in seinen Brustkorb, durchbrach den gesamten Torso und trat am Rücken wieder aus.
    Einen Atemzug lang standen sich die beiden hohen Entitäten gegenüber, der Aun mit ausgestrecktem Arm, mit geöffneter Hand auf den Schwarmtyranten zeigte, dieser mit weit ausgeholtem Arm in einer Pose, bei der man erwarte, er würde jeden Augenblick zuhacken.



    Aun L’ing spürte eine welle der Verwirrung über das Schlachtfeld ziehen, Ratlosigkeit, Angst, Verzweiflung. Es waren zu viele Quellen, es konnten nicht seine Krieger sein, die so dachten. Also stimmte es. Ein Schwarm ohne Kopf war zu nichts fähig, er zerfiel in Chaos und war durch nichts mehr zu koordinieren.
    Das Ergebnis zeigte sich sogleich, die Rotten der Aliens stoben in wilder Panik auseinander, nun war es ein leichtes, für die Tau sie niederzumachen.
    Der Schwarmtyrant stand noch immer vor dem Aun, die Augen weit aufgerissen, Ungläubigkeit stand in ihnen, geschlagen von etwas, das er mit nur einem Arm zerquetscht hätte.
    Um das Loch in seinem Torso bildeten sich Risse, zogen sich weit über den ganzen Laib der Kreatur, schließlich zerfiel der innere Rumpf und die leblose Hülle klatschte schwer zu Boden.
    Der Kampf war gewonnen, doch um welchen Preis.



    Sie spürte den Wiederstand des Abzuges, ihr Herz raste vor Angst vor dem, was gleich dort um die Ecke biegen würde. Ihr letzter Zusammenstoß mit den Aliens hatte ihrem gesamten Team das Leben gekostet, der Gedanke daran nährte die Angst und Unsicherheit in ihrer Seele. Wie in Zeitlupe sah sie die Gestalt hervortreten, zuerst noch verdeckt von Schatten, ihr Zeigefinger spannte sich an, gleich würde sich der Schuss lösen.
    Der Lauf ihres Gewehres wurde mit sanfter Gewalt nach unten gedrückt. Ein Seitenblick bestätigte ihren Gedanken, es war An’zerr. Dieser deutete mit einem Nicken auf die eben aus dem Schatten getretenen Gestalten.
    Die Sandbraunen Rüstungen reflektierten das wenige Licht, welches die Notbeleuchtung des Korridors bot. Die Augen hinter den länglichen Helmen blickten verwirrt in ihre Richtung.
    Als die drei Feuerkrieger sie und An’zerr erblickten, waren sie sichtlich erleichtert, noch andere Überlebende gefunden zu haben. Gerade betraten sie den Gang, der sie zu dem ungleichen Paar an seinem Ende führen sollte, als Avril einige rote Punkte auffielen, die rasch auf die Feuerkrieger zukamen.
    „An’zerr, ich sehe viele Signale, fünf, sieben, elf, es werden immer mehr!“
    Entgeistert sah sie in die Richtung, aus der die vermeintlichen Feinde kamen. Noch ehe einer von ihnen den drei Feuerkriegern am anderen Ende des Ganges eine Warnung zukommen lassen konnte, sprangen die ersten Symbionten in den Gang. Einige liefen an den Wänden entlang, einer sogar an der Decke. Dieser erreichte zuerst das Trio, drückte sich gekonnt von der Decke ab, drehte sich im Fall herum und rammte einem der Feuerkrieger seine langen Krallen in den Laib. Die anderen beiden bemerkten erst jetzt, was sich hinter ihnen abspielte und gerieten in Panik, einer warf sein Gewehr weg, jene Waffe, die auch An’zerr trug, und hastete los, der andere hatte weniger Glück, ein an der Wand laufender Symbiont überholte ihn, zwei weitere liefen mit ihm auf gleicher Höhe. Sie sprangen zugleich von den Wänden ab, zerfetzten den hilflosen Tau in einem Feuerwerk aus Blut und Funken.
    Avril und An’zerr stellten sich links und rechts an die Wände und eröffneten das Feuer. Der verbliebene Feuerkrieger rannte in der Mitte des Ganges, was es leichter machte, an ihm vorbei auf die anrasende Flut von Körpern zu feuern.



    Der Shas’la rannte um sein Leben, hinter ihm brachen immer mehr Symbionten unter dem Feuerhagel der Feuernden zusammen, doch für jeden, der das Zeitliche segnete, schienen zwei neue zwischen den zuckenden Leibern aufzutauchen.
    Jetzt begannaen auch Avril und An’zerr sich rückwärts zu bewegen. Das Feuer weiter auf die nahenden Bestien gerichtet, bewegten sie sich Schritt für Schritt den Gang entlang.
    Der Feuerhagel verlangsamte das Näherkommen der Symbionten, jedoch würden diese sie bald erreicht haben.



    Eine Strähne ihres langen braunen Haares fiel ihr ins Gesicht. Sie strich es beiseite, hakte es hinter ihrem Ohr ein, um gleich darauf die Reinigung ihres Sturmgewehres wieder aufzunehmen.
    An’zerr kniete neben dem jungen Feuerkrieger und schiente dessen gesplittertes Bein mit einer der Innenstreben der zerstörten Schilddrohne.
    Das schreien der Tyraniden war schon seit einer halben Stunde verstummt, doch hörte man ab und zu ein einsames Kratzen hinter den Trümmern der Tunnelwände, sicher wartete dort eines der Biester, in seiner von Instinkt gelenkten unendlichen Dummheit darauf hoffend, die entflohene Beute auftauchen zu sehen.
    Der Shas’la blickte immer wieder zu Avril herüber, dem Gesicht war die Verwirrung und die Verachtung ihr gegenüber nicht zu übersehen. Es war ihm wohl unbegreiflich, was ein Mensch hier tat und warum ein Mensch das tat, was sie tat. Würde sein Stolz es verkraften, von einem Menschen dem sicheren Verderben entrissen worden zu sein?
    Er keuchte immer wieder vor Schmerz, als An’zerr versuchte, die gesplitterten Knochenfragmente an ihr ursprüngliche Position zu rücken.
    An’zerr sah kurz auf, fixierte Avril mit seinem Blick. Sie wusste was zu tun war, sein Gedanke zuckte durch ihren Kopf.
    Sie erhob sich, das Sturmgewehr leicht an der Armbeuge angelegt ging sie auf die Kreuzung zu, von der sie gekommen waren.
    Sie begab sich zu dem Lift, mit dessen Hilfe sie hier herunter kamen.
    Was An’zerr erwartet hatte, warum er sie hierher geschickt hatte, traf ein. Der Lift war stillgelegt. Die Energieleitungen in der Tunnelwand waren wohl bei der Explosion der Granate beschädigt worden, jedenfalls reagierte die Konsole am Lift nicht.
    Mit der schlechten Nachricht im Gepäck trat Avril den Rücktritt an.
    Sie hatte kaum zehn Schritt zurückgelegt, als sie hinter sich etwas hörte. Sie drehte sich um, suchte in der faden Dunkelheit nach einem Anhaltspunkt für das Geräusch.



    Sie verdammte ihr Okular, welches zerfetzt am Eingang zu diesem verwunschenen Tunnelkomplex lag, sie verwünschte auch die Bestie, die es zerstört hatte. Sie nahm die Wund an ihrer Nase kaum wahr, hatte doch der Hormagant ihr Nasenbein glatt durchschnitten, jedoch konnte An’zerr es mithilfe der Tautechnologie wieder fügen. Eine Narbe allerdings würde bleiben.
    Sie kniff die Augen zusammen, hoffte ihre Augen würden so das Dunkel besser durchdringen können. Da sah sie kurz vor dem Schattenansatz, dort wo es gerade hell genug war, den Boden zu erkennen, ein Staubwolke aufsteigen. Hier musste lange niemand mehr gewesen sein...
    Welch absurder Gedanke, sie schob ihn sofort beiseite.
    Einige Schritte weiter weg vom Schatten und etwas weiter in den Gang hinein konnte sie dieses Phänomen erneut beobachten. Und noch einmal, und noch einmal, wie Schritte, als käme etwas auf sie zu...
    Die Angst überwältigte sie fast, jetzt sah sie die wabernden Umrisse dessen, was da auf sie zu kam, wie ein Hormagant, nur größer, und unsichtbar...
    Sie rannte los, schrie ängstlich auf, als sie die, eben noch vorsichtig, darauf bedacht keinen Laut zu verursachen, gesetzten Schritte beschleunigen hörte. Ein grauenvolles Kreischen schoss durch den Tunnel.
    Im Laufen hielt sie ihr Sturmgewehr mit der Rechten nach hinten, gab wilde Feuerstöße auf den Feind hinter ihr ab. Sie hörte die Kugeln abprallen, Querschläger bohrten sich in die Wände, einer fetzte an ihrem Kopf vorbei und riss ihre Haut an der linken Wange auf. Sie hörte die Bestie immer näher kommen. Sie riss eine Granate von ihrem Gürte, zog den Ring mit den Zähnen heraus und schleuderte sie nach hinten. Eine endlos lange Zeit schien zu verstreichen, ehe sie das Donnern der Metallsplitter härte, die sich in Wände, Decke und Boden bohrten. Als das Pfeifen in ihren Ohren nachließ, stellte sie enttäuscht fest, dass sie immer noch verfolgt wurde.
    Hoffentlich würde sie An’zerr noch erreichen...

    So ist denn alles was ihr Tod,
    Vernichtung, kurz das Böse nennt,
    Mein eigentliches Element.

  • Schwarze Schemen glitten um seine Krieger, wie Fische um einen Stein in tiefem Wasser. Der Warp hatte mehr als nur diese Macht zu bieten. Er barg auch böse Wesen, getrieben von dem Verlangen auszubrechen aus ihrer begrenzten Dimension des Schmerzes und der Zerstörung, wo immer sich ein Portal zu öffnen Schien, sammelten sie sich in Scharen, jeder erpicht auf seine Gelegenheit, in die Welt des Fleisches einzudringen, wo er ein Gott wäre.
    Dem Aun jedoch war es bis jetzt nicht schwer gefallen, diese Wesen abzuwehren. Sie kamen immer dann, wenn er seine Gabe nutzte. Mal waren es mehr, mal weniger, es kam anscheinend auf den Ort an. Und auf die Stärke der Fokussierung des Warp an einem Ort. Er hatte gehört dass es eine Präsenz gab, sie nannte sich das Chaos, welche in der Lage sei, sich durch den Warp zu bewegen, ohne die Hilfe eines Sternenschiffes, das die benötigte Technologie dazu trug. Jedoch seien ihre Seelen korrumpiert von den Wesen des Warp, welche sich die Körper jener Kreaturen aneigneten, um ihre Sphäre zu verlassen und die Grenze zu durchbrechen.
    Im Tausch für ihre Seelen, boten die Kreaturen des Warp den dummen Space Marines ewiges Leben, Ruhm und Macht. Zu viele folgten dieser Verlockung.
    Aun’Ling beobachtete schon eine ganze Zeit einen dieser Schemen, wie er um seine Feuerkrieger kreiste, sie umgarnte, versuchte sie zu durchdringen, doch schaffte er es nicht, etwas gegen das Fleisch und das Blut dieser lebendigen jungen Männer auszurichten.
    „Hoher Aun“, er wurde aus seinen Gedanken gerissen. Vor ihm stand ein junger Feuerkrieger, er hielt einen Stab in der Hand, über dem ein holographischer Bildschirm die Daten des Einsatzes zeigte.
    Der Aun nickte und der Feuerkrieger begann zu berichten.
    „Wir haben jetzt alle versprengten Reste der Rotte aufgespürt und sie eliminiert. Ich habe eine Liste der Verluste aufgestellt.“
    „Danke Shas’la. Ist das Kor’ssa Team zurück?“
    Der Junge Krieger schaute auf den durchsichtigen Bildschirm, schob mit dem Finger die Liste auf dem Display nach unten und teilt mit, dass das Kor’ssar Team im Medwagon war.
    Der Aun bedankte sich und machte sich auf den weg.



    An’zerr schreckte auf, eben hatte er doch Schüsse gehört. Er bedeutete dem Feuerkrieger sitzen zu bleiben, griff sich sein Gewehr und begab sich vorsichtig zur Quelle der Kampfgeräusche.
    Immer wieder hörte er stumpfes Hämmern, als die Projektile des Gewehrs den Lauf verließen, gefolgt von dem Geräusch wenn Metall auf Metall schlägt und abgleitet.
    Er schob sich vorsichtig um die Ecke und sah Avril auf ihn zulaufen, das Gewehr mit einem Arm nach hinten haltend, ohne zu schauen feuerte sie in die Dunkelheit hinter sich. Mitten im Raum wechselten die Geschosse ihr Richtung, krachten in die Wände und blieben dort stecken.
    Er wusste, dass dort etwas war, jedoch nicht, was dort war, er sah nur den aufgewirbelten Staub und die Funken der einschlagenden Kugeln, dort wo dieses Etwas sein musste.



    Als sie An’zerr sah war sie zuerst erleichtert, dass sie Hilfe bekommen würde. Dann jedoch wurde ihr klar, was dort hinter ihr war und die Angst schellte wieder hervor.
    „Ein Liktor!“ schrie sie ihm entgegen, als er mehr verwundert als bereit dazu, etwas zu tun, an der Ecke stand.
    Er schien im ersten Moment nicht zu verstehen, dann war eine klare Regung auf seinem Gesicht zu erkennen – Angst.
    An’zerr legte sein Gewehr an und begann zu feuern. Er zielte auf den anscheinend leeren Raum hinter Avril, dort wo er den Liktor vermutete.
    Er gab drei schnelle Feuerstöße ab, jedoch schienen sie keine Wirkung zu haben, also drehte er sich um und rann zurück zu dem Feuerkrieger.
    Hinter sich hörte er das Feuer des Sturmgewehrs und das Kreischen der abprallenden Projektile. Es spornte hin an, schneller zu laufen.
    Der Feuerkrieger hatte mittlerweile bemerkt, was dort geschah, er schob sich an der Wand hoch, stützte sich mit seinem gesunden Bein ab und benutzte sein Gewehr als Stehhilfe.
    An’zerr erreichte ihn gerade, als Avril so schnell sie laufen konnte um die Ecke bog.
    Kaum tat sie den ersten Schritt in den neuen Tunnel hinein, als hinter ihr etwas in die Wand einbrach, der Liktor hatte es wohl nicht geschafft, die kurve zu nehmen und lief somit mit voller Geschwindigkeit in die Kante der Kreuzung. Metall verbog, Träger splitterten, Gesteinsbrocken flogen in alle Richtungen, die Kreuzung wurde in eine Staubwolke gehüllt, die auch Avril aufsog.
    Die beiden Tau, An’zerr stützte den jungen Feuerkrieger, beide waren dabei sich umzudrehen, um auch zu laufen, starrten einen Moment gebannt auf dieses Chaos.
    Einen Wimpernschlag lang schien es totenstill zu sein, nur die fallenden Staub und Gesteinsstückchen die auf den Boden fielen störten diese Idylle.
    Der Moment schien sich endlos hinzuziehen, da sahen sie etwas aus dem Nebel kommen.
    Avril flog durch den Staub, Arme und Beine hinter dem Leib herziehend, sie schien getroffen zu sein.
    Sie kam auf dem Boden auf, landete auf den Knien und stütze mit den Armen ihren Oberkörper vom Boden ab. Ihr Kopf hing hinunter, das Haar fiel auf den Boden.
    Ihr Rücken wies eine lange Schnittwunde auf, von der linken Schulter, bis fast zum Steiß.
    Hinter ihr trat der Liktor aus der Staubwolke, er versuchte sich aufzurichten, stieß jedoch mit Kopf und Armen gegen die Decke, was dazu führte, dass der Gang noch mehr zu Bruch ging.
    Dadurch dass der Liktor mit dem Staub bedeckt war, konnte An’zerr ihn nun auch sehen. Es war eine monströse Kreatur, Bestückt mir langen Klingen an den Armen, gewillt nur eines zu tun, zu Töten.
    Avril hörte das Monster hinter sich aufbrüllen und ein erneuter Adrenalinschub durchfuhr ihren Körper, sie stemmte sich unter Schmerzen hoch, begann zu taumeln, dann zu laufen. Nach drei Schritten bemerkte sie, dass sie ihr Gewehr nicht mehr in der Hand hielt, es hing auch nicht mehr um ihre Schulter, der Liktor musste den Tragegurt zerfetzt haben. Die Waffe lag jetzt wahrscheinlich irgendwo bei den Trümmern an der Kreuzung.
    An’zerr sah sie wieder laufen, er gab zwei gezielte Schüsse auf den Kopf der Bestie ab, dann stützte er den Feuerkrieger und sie begannen auch zu laufen.



    Der Liktor schien kurz benommen durch die Treffer der Pulsegeschosse, jedoch nahm er schon bald die Verfolgung wieder auf.
    In dieser Zeit konnten Avril und die Tau ihren Vorsprung auf etwa zehn Schritt ausbauen, doch schrumpfte dieser schon wieder zusammen, mit jedem Schritt den der Liktor machte.



    Sie rannten und humpelten den Gang entlang, froh über die Größe des Liktors, welches in dem engen Gang langsamer voran kam, als sonst.
    Sie erreichten eine Kreuzung, vor ihnen war eine geschlossene Tür, links und rechts ging der Gang wie gewohnt weiter.
    Avril warf sich schon nach links, um beim passieren der Kreuzung die Richtung zu wechseln, als sie sah, dass An’zerr vor der Tür stehen blieb.
    Er legte seine Hand an den Türrahmen, ein holographisches Gebilde formte sich um sie, er verschob mit geschickten Bewegungen die virtuellen Formen des Hologramms. Avril erreichte die gerade, als sie begann sich zu öffnen.
    Die Flügel der Tür glitten unendlich langsam auseinander, der Liktor müsste sie erreicht haben, ehe der Spalt groß genug war, um einen von ihnen genügend Platz zum durchschlüpfen zu lassen.
    Mit kraftvollen Schritten preschte er auf sie zu, einen klauenbewährten Fuß vor den anderen setzend trieb ihn seine Blutgier voran.
    Geifernd holte er immer wieder mit seinen riesigen Klauen aus, schlug in die staubige Luft vor sich.
    Der Spalt war jetzt groß genug, um einen Hund durchkommen zu lassen, als Avril hektisch hindurchblickte, sah sie nur bösartige Dunkelheit.
    Ein Stampfen ließ sie herumfahren, der Liktor stand nun keinen Meter von ihr entfernt, der Leib war nach unten gekrümmt, damit er mit seinen Armen ausholen konnte, welche bereits über seinem Kopf erhoben darauf warteten, die schwachen wesen vor sich zu zerfetzen.
    Sie sah schon ihren zerhackten Körper unter den Füßen des Liktors zerquetscht werden, da hörte sie ein seltsames Geräusch von der Tür.
    Es waren klackende Geräusche, ein Hecheln, tapsende Töne, als wenn nackte Füße über harten Boden laufen.
    Und dann schoss etwas durch den schmalen Spalt in der Tür, und noch etwas, und ein drittes Wesen zwang sich durch die Flügel der hydraulischen Tür.
    Die Wesen stürzten sich auf den Liktor, ihre Vogelartigen Mäuler gruben sich in sein Fleisch, die krallenbewährten Fänge schlugen in seinen Leib.
    Erschrocken von der Brutalität mit der die Wesen den Liktor bearbeiteten, viel ihr ein, was sie dort vor sich hatte, der längliche Kopf, der kurze Steiß, die charakteristischen Stachelkämme auf dem Rücken, das mussten Kroothunde sein, welche die Kroot, eine Aliensöldnerrasse der Tau, sich als Haus- und Wachtiere hielten.
    Einer der Hunde pralle durch einen Schlag des Liktors gegen die Wand und fiel leblos zu Boden, die beiden anderen Hunde wurden jedoch nur wilder, sie rissen tiefe Wunden in den Körper des Liktors.
    Nach einem kurzen aber heftigen Kampf fiel der schlaffe tote Körper des Liktors auf den harten Boden, die Hunde sprangen von dem Kadaver herunter und schritten auf Avril und die Tau zu, keifende Knurrlaute von sich bebend leckten sie sich das Blut des eben erlegten Liktors gierig von den Mäulern.
    Ein kurzes Klacken war von der Tür zu hören, die Hunde schienen verwirrt, traten von einer Pfote auf die andere, als ein weiteres, aggressiveres Klacken zu hören war, senkten sie die Köpfe und traten wieder zurück durch die Tür.

    So ist denn alles was ihr Tod,
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  • Sie beobachtete die beiden schon eine geraume Zeit.
    Sie konnte keinen Laut verstehen, den der Kroot von sich gab, es waren fremdartige, seltsame Geräusche, wie von Insekten, wie wenn Steine aufeinander schlugen.
    An’zerr versuchte dem Kroot mit Gesten und einfachen Begriffen klar zu machen, in welcher Situation sie sich befanden. Es sah keineswegs rosig aus.
    Avril hatte ihre Waffe zwar wieder, einer der Hunde brachte sie zurück, jedoch hatte sie kaum noch Munition, den Tau ging es nicht besser, auch ihre Munition neigte sich dem Ende zu.
    Einzig der Kroot schien genug zu haben, er trug einen langen Patronengurt über der Schulter, welcher noch gut bestückt zu sein schien.
    An’zerrs Bemühungen, sich mit dem Alien zu verständigen, schienen Früchte zu tragen. Ein verstehender Ausdruck huschte über das Gesicht des Kroot, wenn man es überhaupt ein Gesicht nennen konnte, ein großer Schnabel, zweifellos scharf und stark, an einem ledernen Kopf, oben auf dem Kopf ein langer Stachelkamm, der sich ab und zu mal aufrichtete, um sich dann wieder flach anzulegen.
    Die Hunde schienen die emotionellen Gesten ihres Herrchens zu imitieren, denn auch sie stellten ihren Stachelkamm auf und legten ihn wieder an, wenn der Kroot es tat.
    Während Avril noch die Hunde beobachtete, griff An’zerr nach seiner Waffe du hängte sie sich über die Schulter.
    „Wir gehen“ sagte er zu ihr.
    „Der Weiser wird uns zu einem Hangar führen, von da aus können wir vielleicht verschwinden.“
    Avril schaute den Tau verwundert an. „Warum sind wir nicht gleich da hin gegangen?“
    „Auf den Karten ist dieses Gebiet absolut zerstört, aber der Weiser meint, es gibt einen Weg durch die Trümmer der Tunnel. Allerdings wird es nicht leicht.“
    Er warf einen besorgten Blick auf den Feuerkrieger, welcher sich an An’zerrs Schulter festklammerte, Schweißperlen liefen an seinem blauen, monotonem Gesicht herab.
    Avril stand auf, schulterte ihre Waffe und sie setzten sich in Bewegung.



    Als der Aun den Medwagon erreichte, schrie es in ihm auf.
    So viele verletzte Krieger, so viele junge Krieger, welche kaum gelebt hatten und nun nie wieder auf dem Schlachtfeld dienen würden.
    Ab und zu bleib er stehen, kniete neben einem der jungen Feuerkrieger nieder und legte ihm seine Hand auf die Brust.
    Mit Ernst in der Stimme sagte er: „Du hast deine Feuerprobe bestanden, Krieger.“
    Das Lächeln auf dem Gesicht des jungen Tau kam quälend, aber so starb er wenigstens glücklich, mit dem Wissen etwas geleistet zu haben.
    Hier war ihre Präsents am stärksten, die Geister des Chaos schwirrten um seine Krieger, versuchten sie zu verlocken, doch zum Glück konnte diese die gespaltenen Zungen der Chaosgeister nicht hören, nur er konnte es.
    Aun’Ling erreichte den Medwagon im dem das Kor’ssar Team behandelt wurde.
    Er ging zielstrebig auf die beiden Kor’ssa zu. Shas’la Tui’kai ging es nicht gerade gut, er war an einer Beatmungsmaschine angeschlossen, ein Arm und ein Bein waren geschient worden und befanden sich in holographischen Stabilisatoren, um sie vor Bewegungen zu schützen.
    Neben der Krankenliege hockte Shas’vre Mont’ka Sur’tr, den Blick starr geradeaus auf das schmerzverzerrte Gesicht seines Freundes gerichtet.
    „Shas’vre, was ist passiert?“
    Die Worte des Aun ließen den Kor’ssa langsam den Blick wenden. Er sah den Aun an, sah das Blut, welches überall an ihm haftete, zweifellos ein Zeichen für die glorreiche Schlacht, welche er geschlagen hatte.
    Der Aun kniete sich vor Mont’ka hin, legte den Kopf schief und fragte: „Was ist passiert?“



    „Wir waren gerade auf dem Rückweg, die Schlacht schien gewonnen. Wir liefen durch das dichte Unterholz des Dschungels.
    Da stürzten sie sich auf uns. Dutzende, zu viele, um ihnen etwas entgegenzusetzen. Sie schlugen mit ihren Klauen nach Tui’kai, er fiel zu Boden und sie ließen von ihm ab.
    Im rückwärtslaufen, schoss ich einige von ihnen mit meiner Waffe nieder, aber es schien, als seien hinter jedem Baum drei dieser Biester...
    Dann stürzte ich. Das einzige was ich noch mitbekam, war wie diese Biester vor mir tot zu Boden gingen. Dann wachte ich hier auf.



    Der Aun begab sich zum mobilen Dock. Dort vermutete er die vermeintlichen Retter der Kor’ssar.
    Als er am Dock ankam, stieg gerade Shas’vre Kal’tra aus seinem XV15 Geist Kampfanzug.
    Die schmale Gestalt des Tau wirkte seltsam zerbrechlich zwischen seinen in Rüstungen geschützten Artgenossen. Er ließ sich vor dem Kampfanzug nieder und begann etwas zu essen, der Hunger ermöglichte es, die geschmacklose Paste herunterzubekommen.
    „Shas’vre“, sprach Aun’Ling den Tau an. Dieser senkte sein Haupt um dem Aun die geforderte Ehrerbietung zu erweisen.
    „Was hat euch so lange dort im Dschungel aufgehalten?“ Er ließ seinen Blick über die anderen Piloten der Geist Kampfanzüge gleiten, froh, sie alle wohlbehalten wieder zu sehen.
    „Wir waren auf dem Weg durch den Dschungel, als wir den Außenposten erreichten. Es war schrecklich.
    Dutzende von Tyraniden hielten sich dort auf. Es dauerte eine Weile, bis wir sie ausgeschaltet hatten. Dann kamen wir gerade noch rechtzeitig, um den Kor’ssar zu helfen, ein Rest der Rotte, welche den Stützpunkt überrannt hatte, musste sich weiter in den Dschungel begeben haben.“
    „Dann ist der Stützpunkt also verloren“ sagte der Aun nachdenklich. „Was ist mit den als Garnison Stationierten Feuerkriegern, welche den Außenposten bewachten?“
    „Einer lag vor dem Gebäude, er war ziemlich schlimm zugerichtet. Jedoch war er nicht die einzige Leiche, die wir entdeckten.“
    „Noch mehr Feuerkrieger sind den Bestien zum Opfer gefallen?“
    „Nein“ der Aun blickte den Tau verwundert an, forderte ihn mit einer Kopfbewegung zum weiterreden auf.
    „Wir stießen auf die Leichen mehrerer Gue’la. Die Drohnen, welche wir dort vorfanden, wiesen Schäden ihrer Waffen vor. Ich nehme an, dass die Gue’la bei dem Versuch den Außenposten einzunehmen, von den Tyraniden überrascht wurden, sowie auch die unseren.“
    Der Aun blickte den Shas’vre nachdenklich an, dann sagte er: „Danke“, senkte sein Haupt und begab sich zum mobilen Kommcenter, er musste nachdenken und etwas überprüfen.






    so, das wars vorerst, sorry für die vielen einzelposts, aber da pro post nur 20000 zeichen zulässig sind, ausserdem denke ich, dass es in kleinen häppchen leichter zu lesen ist.


    dann bin ich mal gespannt aufs feedback



    mfg =][=

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    Einmal editiert, zuletzt von Inquisitor ()

  • also wenn du das alles selbst geschreiben hast: RESPEKT!!! hätte gar nicht die geduld und die kreativität sowas zu schreiben!!! habs noch net ganz gelesen aber hey!!! ich glaub ich druck mir das aus und lese es als abendliche lektüre im bett :D


    so far


    psycho

    Metal is the only REAL music!!!


    Morgens wollte sie ihn spüren,
    mit den Lippen zart berühren,
    zum Blasen an den Mund hin führen.
    Heiß floss es dann in sie hinein - ja so ein Kaffee der ist fein.

  • alles von mir *g*


    danke für die blumen :D


    ich schreibe schon ziemlich lange da dran... also is nich alles an einem stück entstanden.



    sobald ich weiter bin, poste ich das dann mal hier.





    mfg =][=

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  • man man man erstmal FETTEN RESPEKT an dich fuer den vielen schreib kram und nochwas wie sehen deine finger den jetzt aus. :D :D :D :D
    Schreibst du Bücher?? wen nicht würde ich dam mal mit anfangen ich finde die geschichte Klasse.


    weiter schreiben, weiter schreiben, weiter schreiben, weiter schreiben
    :] 8o :D :D 8o :] :P

    Flink wie eine Wildkatze.
    Tödlich wie eine Schlange.
    Stark wie ein Bär.
    Anmutig wie ein Adler.
    Schrecken aller Feinde.
    Der wirbelnde Tod
    kommt über euch! Kriegsgesang der Kampftänzer

    Einmal editiert, zuletzt von Rondra ()

  • und weiter...



    Seit gut zwei Stunden zwängten, zogen, schoben sie sich nun schon ihrem Pfad durch die demolierten Gebäudestrukturen entlang, es schien eine Ewigkeit her zu sein, dass sie das letzte mal brauchbares Licht gesehen hatten, die einzige Leuchtquelle die sie hatten, war ein Energiemodul für eine Drohne, welches schwach leuchtete. Es warf kaum mehr als einen Schimmer blauen Lichtes auf den in der Luft hängenden Staub.
    Nicht das der stickige Staub schon genug Qual war, und die engen Passagen, und der unwegsame Boden. Zu allem Übel kam noch hinzu, dass der Kroot und seine Hunde einen äußerst unangenehmen Geruch absonderten. Dazu machte der Kroot andauernd diese seltsamen Töne. Es mag ja seine Art der Kommunikation sein, aber es hörte sich doch nur wie ’Klack-klack-zisch-klack’ an.
    Avril konnte sich mit dieser Rasse einfach nicht anfreunden. Sie waren barbarisch, unzivilisiert, schmutzig, unsympathisch und zu guter Letzt, er war der Feind. Die Tau waren zwar auch der Feind, aber hier waren die Grenzen zwischen Freund und Feind für sie nicht mehr klar nachzuvollziehen. An’zerr schien anscheinend etwas daran zu liegen, dass sie überlebte. Aber warum? Aus gutem Willen? War er eine Art guter Samariter, der jedem helfen würde, der sich in einer misslichen Lage befindet? Oder tat er es aus Eigennutz, weil dadurch seine Chancen, hier lebend raus zu kommen größer waren? Oder wollte er sie hinterher seinen Leuten übergeben, um vielleicht einen Orden zu kassiern, also doch nur aus Eigennutz?
    Es fiel Avril schwer sich mit der letzten Version ihrer Vermutung anzufreunden, dieses Volk schien nicht von niederen Beweggründen wie Ruhm, Macht oder Reichtum getrieben zu sein.
    Eine Hand auf ihrer Schulter riss sie aus ihren Gedanken, An’zerr deutete auf den Kroot vor ihr, welcher stehen geblieben war. Er hatte begonnen, einen Feldbrocken beiseite zu räumen. Der Stein musste mindestens 150kg gewogen haben, erstaunlich, welche Kraft die Kroot mit ihrem dünnen, drahtigen Körperbau zu entwickeln im Stande waren.
    Da wo eben noch der Felsbrocken lag, war jetzt eine zweiflüglige Schiebetür zu sehen. Der linke Flügel war halb nach innen gebogen, der rechte schien nichts abbekommen zu haben. Der Kroot lehnte sich mit der linken Schulter gegen den beschädigten Türflügel und versuchte ihn auf diese Weise weiter nach innen zu biegen. Er schaffte es, den Spalt ein wenig zu vergrößern, der Flügel gab unter metallischen Ächzen leicht nach, aber nicht mehr als eine Handlänge. Er schob sich noch eine Weile mit aller Kraft gegen die Tür, jedoch bewegte diese sich kein Stück mehr.
    An’zerr schob sich an Avril vorbei und begann mit dem Kroot zu reden. Avril verstand kein Wort von dem was sie sprachen, allerdings bekam sie ein Ahnung davon. Den Gesten zur Tür und zu ihr nach, sollte sie wohl versuchen, sich durch die Tür durchzuquetschen.


    Die Sachlage war schnell geklärt.
    Der eine Flügel der Tür schien noch intakt zu sein, doch war das Bedienelement außerhalb des Raumes beschädigt. Die Tür ließ sich nur von innen öffnen.
    Sie sollte hineingehen und dort dann nach An’zerrs Anweisungen die Tür öffnen, zu hoffen war nur, dass die Hydraulik der Tür wirklich noch in Ordnung war.
    Avril zwängte sich durch den engen Spalt, ihr Kopf ging noch gut hindurch, doch blieb sie mit dem Oberkörper hängen, keinen Zentimeter konnte sie sich bewegen.
    Plötzlich spürte sie einen starken Schmerz in ihrer rechten Schulter, sie wurde nach links geschleudert. Ihr Gewehr das sie in der rechten Hand hielt verkeilte sich in dem Spalt. Sie konnte es durch den harten Stoß nicht mehr festhalten und fiel hart in ein paar Trümmerstücke, die anscheinend aus der Decke gebrochen waren und hier nur auf ihren Sturz gewartet zu haben schienen.
    Sie blickte zurück durch den Spalt und sah eine dunkle, krallige Hand, der Kroot hatte sie also hindurch gestoßen. Das verringerte ihre Antipathie ihm gegenüber nicht gerade.
    Sie erhob sich mit einem an den Kroot gerichteten Fluch.
    Die Dunkelheit schien sie geradezu zu verschlingen. Die einzigen Lichtquellen waren das blau leuchtende Energiemodul der Drohne, welches sie auf ihrem Weg hierher als Lampe genutzt hatten (auch wenn es nicht wirklich hell war) und ein hellblau leuchtendes Display rechts neben der Tür.
    Gerade wollte sie sich dem Display widmen, als sie hinter sich ein leises Zischen vernahm. Dazu mischte sich ein Geräusch, als wenn bloße Knochen über nackten Stein geschleift würden, dann ein Tapsen, noch eins, ein Scharren.
    Sie brauchte sich gar nicht umzudrehen, um zu wissen, was dort war. Und der Hormagant musste gar nicht im Dunkeln sehen können, denn sie stand genau vor der Tür und ihre Silhouette war in dem schwachen Licht sicherlich ausgezeichnet zu erkennen.
    Zwischen ihr und der Tür waren, dank der freundlichen Hilfe des Kroot, mindestens ein Meter. Eine geradezu unüberwindliche Entfernung, beachtete man, dass sie einen Tyraniden in ihrem Rücken hatte. Sie machte gerade Anstalten, sich langsam und vorsichtig auf die Tür zuzubewegen, erhob die rechte Hand, doch bevor sie noch um ihre Waffe bitten konnte, hörte sie hinter sich ein ohrenzerreißendes Geschrei, ein animalischer Laut, wie ihn nur ein Wesen von sich geben konnte, welches von den niedrigsten Trieben gepeitscht wurde, dem einen Antrieb, wegen welchem es existierte. Um zu Töten.

    So ist denn alles was ihr Tod,
    Vernichtung, kurz das Böse nennt,
    Mein eigentliches Element.

  • so, und weiter geht es nach langer wartezeit.




    Gerade hatte es die Augen geöffnet, die Dunkelheit war tief, schwarz, rein. In der Tiefe des Raumes war nur eine Wand aus Finsternis zu sehen, die reine Finsternis.
    Es fühlte sich hier wohl, inmitten des Nichts, eine Geborgenheit wie im Schoße des Muttertiers.
    Seine Lider senkten sich, ein tiefer Atemzug fuhr durch den langen gekrümmten Körper, die Luft roch so gut, schmeckte so gut, durchzogen von so viel Leben, zerstoben in myriaden kleinster Teile, gelöst im Raum, verteilt an Wänden und Boden, sogar der tiefe Himmel gab es zurück, wie es ihm gegeben worden war.
    Die lange Zunge fuhr noch einmal über eine der Langen Klauen, leckte das pure Leben ab, zog es in den Mund, schmeckte es. Ein weiter, tiefer Atemzug ging durch den Körper, jedoch diesmal ein leichterer, ein flacher Atemzug, auf dem Weg ins Land der Träume.
    Ein gleichmäßiges, lauter werdendes Geräusch mischte sich in den Schlaf, eben noch leise genug, um es zu ignorieren, war es jetzt wie ein hektischer kleiner Nager, der am Boden seine Kreise zieht, auf der Suche nach etwas Fressbarem, dem man am liebsten mit einer leichten, schlaftrunkenen Rechten den Gar aus gemacht hätte, um weiter zu schlafen.
    Jedoch lag dieses Geräusch jenseits der Wand, welche direkt gegenüber lag.
    Seltsame Laute waren zu hören, dann ein Scharren, metallisches Ächzen, wieder diese Laute, gemischt mit neuen Tönen.
    Ein schwacher bläulicher Lichtschein zerstörte die Perfektion der Dunkelheit, riss ein Loch in die Masse der reinen Schwärze.
    Noch ein paar dieser seltsamen Laute waren zu vernehmen, dann erschien etwas in dem Spalt, es bewegte sich ungeschickt, steckte fest in der Wand. Es war nicht mehr ein grober Schemen, der von den schwachen Augen und dem feinen Gehör- und Geruchssinn in dem kleinen Gehirn als eine plastische sich bewegende Form dargestellt wurde.
    Der Schemen kippte plötzlich mit einem starken Ruck durch den Spalt und fiel einige Schritt weit in den Raum hinein. Rechts neben der Gestalt blinkten auf einmal einige Lichter auf und warfen ein schwaches Licht auf die unmittelbare Umgebung. Nicht dass Es das Licht gebraucht hätte, um sich zurechtzufinden.
    Unter aggressiven Gemütswallungen erhob sich die Gestalt wieder, jedoch nicht nur der Geruch von Wut hing im Raum, ein neuer Geruch breitete sich im Raum aus, der Geruch von frischem Blut übertönte den Dunst des geronnenen Lebenssaftes, welcher an Wänden und Boden Klebte, wie eine diabolische Dekorierung.
    Der Hunger tief im Inneren konnte nicht anders, als raus zu kriechen und zuzupacken.
    Das Wesen erhob sich, zog die meterlange Armkralle über den dreckigen Boden, machte einige Schritte, dann sprang es los, die Arme zum Schlag erhoben, lüstern nach dem frischen Fleisch, dem warmen Blut, dem Chaos zerberstender Körper, süchtig die Extase zu spüren, einem Wesen sein Leben zu stehlen und es in alle Himmelsrichtungen zu zerstreuen. Die Gestalt drehte sich um und der Hormagant konnte direkt in die Augen des Menschen sehen, das Gesicht durch den Schreck ängstlich verzerrt, die braunen Haare wirr durch die Luft fliegend.



    Der Hieb kam unerwartet.
    Instinktiv hob sie ihren rechten Arm, um den Schlag abzuwehren, wie töricht. Ein betäubender Schmerz zuckte durch den Arm, als die Klinge des Hormaganten sich in ihn hinein grub und ihn unterhalb des Ellbogens bis in den Knochen hinein spaltete.
    Der Schmerz trieb ihr Tränen in die Augen, betäubte ihre Sinne. Sie sackte zusammen, während der Hormagant sich über ihr aufrichtete, und zum finalen Schlag ausholte.
    Ihr Körper begann Adrenalin zu pumpen, es verbreitete sich mit rasender Geschwindigkeit in ihrem Körper, trug den einzigen Gedanken, der ihr gesamtes Wesen erfüllte, überleben!
    Der zweite Schlag ging ins Leere, sie hatte sich unter ihm beiseite gerollt, dabei rollte sie über ihren rechten Arm, das Geräusch ächzender Knochen war zu vernehmen, der Schmerz drohte ihr wieder alle Sinne zu rauben.
    Das wütende Kreischen des Hormaganten trieb sie voran, halb gehend, halb krabbelnd versuchte sie sich von ihm zu entfernen, nur weg.
    Sie zog sich mit dem linken Arm voran, schnell, jedoch nicht schnell genug, um dem wütenden Untier zu entkommen. Sie holte gerade wieder aus, um sich nach vorn zu ziehen, da wurde sie auch schon zurückgeschleift. Der stechende Schmerz in ihrer rechten Wade kam spät, dafür fraß er sich aber mit unerträglicher Grausamkeit ihr Rückrat empor, bis in ihr Gehirn, der Schmerz durchzuckte ihren gesamten Körper.
    Der Hormagant hatte einen seiner Klauenarme in ihr Bein gerammt und zog sie nun zu sich heran. Er drehte sie auf den Rücken, senkte seinen Kopf tief über ihren, stinkender Geifer tropfte auf ihre Stirn, der heiße Atem fuhr ihr durch die Haare und ließ sie wie im Wind wehen.
    Der Hormagant zog seinen Oberkörper zurück und holte mit der Rechten zum schlag aus.
    Avril trat zu, der Hormagant schwanke nach hinten, sein Arm schnellte nach vorne und schnitt durch ihr linkes Knie, wie ein Energieschwert durch Butter. Sie sah wie in Zeitlupe, wie sie ihr linker Unterschenkel nach oben neigte und davonflog, der Schmerz ließ es in ihren Ohren klingeln, ihr Körper bäumte sich auf, das Bein wollte zu dem abgeschnittenen Stumpf, es bewegte sich unaufhaltsam auf ihn zu.
    Die Schwärze der Unendlichkeit umfing sie, unbeschreibliche Ruhe breitete sich ihr aus, während das Bocken ihres Körpers wie in einem dunklen Traum zu verschwinden schien.

    So ist denn alles was ihr Tod,
    Vernichtung, kurz das Böse nennt,
    Mein eigentliches Element.

  • du magst wiederholungen oder synonyme für adjektive oder? ;) aber gefällt mir gut ehrlcih!!!

    Metal is the only REAL music!!!


    Morgens wollte sie ihn spüren,
    mit den Lippen zart berühren,
    zum Blasen an den Mund hin führen.
    Heiß floss es dann in sie hinein - ja so ein Kaffee der ist fein.

  • und weiter.




    „In Anbetracht der Fakten, tolerieren wir ihre Anwesenheit auf Kann’tyr, Commander Hortus.“
    Der Aun sah den Imperialen Flottenkapitän auf dem Bildschirm gespannt an. Nach einigem Zögern sagte er: „Was genau wollen sie, Tau?“
    Die Betonung und der Unterton ließen keinen Zweifel, dass er das Wort Tau als Beleidigung benutzte. Jedoch war dem Aun nicht klar, warum. Desweiteren war ihm auch nicht klar, aus welchem Grund sich der Gue’la derart dagegen sträubte, in dieser Sache mit den Tau zu kooperieren. Immerhin ging es auch um das Leben einer seiner Soldaten.
    Nachdem der Aun die Nachricht der toten Gue’la an dem Aussenposten erhalten hatte, hatte er den Orbit des Planeten scannen lassen und man erkannte, dass sich dort eine Imperialere Fregatte befand. Anscheinend war das Überfallkommando von diesem Schiff gestartet worden, mit dem Ziel, den vermeintlich einzigen Aussenposten auf dieser Welt zu infiltrieren und die Ankunft einer Garnisonsarmee vorzubereiten.
    Hier war wieder zu sehen, wie jämmerlich doch die Geheimdienste der Gue’la waren. Diesen Planeten als bloßen Außenposten anzusehen, hatte ihren Soldaten das Leben gekostet
    „Es ist Tatsache“ nahm der Aun das Gespräch wieder auf: „dass eine Besetzung dieses Planeten weder für ihre, noch meine Seite von Vorteil wäre. Er ist für uns beide wichtig.“
    Commander Hortus stierte mit bösem Blick aus dem Monitor heraus.
    „Warum bitten sie mich um eine temporäre Allianz. Warum denken sie würde ich ihnen helfen? Ich könnte warten bis dieser Alienabschaum mit ihnen fertig ist und dann die Reste zerquetschen. Sie sehen also, Aun’Ling, ich habe die besseren Karten in der Hand.“
    Der Aun hatte genug, er würde dem selbstgefälligen Gue’la das falsche Lächeln austreiben. Es war verwunderlich, wie dieses Volk mit einer derart grotesken Arroganz so lange hatte überleben können. Kein Wunder, dass sie am Rande der Vernichtung standen.
    „Jetzt hören sie mir genau zu!“ Die Stimme des Aun nahm etwas diabolisches an, ein Unterton, der durch Knochen und Mark ging. Das Lächeln des Gue’la verschwand und hinterließ einen entsetzten Ausdruck. Er war sich nun nicht mehr sicher, was er dort vor sich hatte, einen Tau, oder einen Dämon aus den tiefen des Chaos.
    Der Commander war zwar über zwanzig tausend Kilometer entfernt auf seinem Schiff, und doch konnte der Aun die Angst des Commanders spüren, als hätte er ein Loch in den Raum gerissen, und würde nun direkt vor ihm stehen. Vielleicht ein weiterer Aspekt seiner Macht.
    „Unsere militärische Präsenz auf diesem Planeten übersteigt ihre Vorstellungskraft. Mit nur einem Befehl könnte ich Sie und ihr jämmerliches Imperiales Schiff in Fetzen reißen, ich könnte es sogar selbst von hier aus tun.“ Die Augen des Aun waren bei den letzten Worten schwarz geworden, wurden umspielt von rötlichen Schleiern, es hatte den Anschein, als seien sie tiefer gerückt, als sei das bestialische in ihnen erwacht.
    Durch den Bildschirm sah er, wie der Commander sich an der Konsole vor sich festklammerte, sein Schiff wurde von leichten Beben erschüttert.
    Der Gesichtsausdruck des Aun normalisierte sich wieder, der Gue’la war verstörter als zuvor. Er war bereit zuzuhören.
    „Wir könnten dieser Bedrohung selber Herr werden.“ Nahm der Aun das Gespräch in gewohntem Ton wieder auf.
    „Allerdings wären die Verluste auf unserer Seite jenseits derer, die wir verkraften ’wollen’. Deshalb ’bitte’ ich um ihre Unterstützung. Helfen sie uns, oder entfernen sie sich aus diesem Sektor. Wie ist also ihr Entscheidung?“
    Commander Hortus leerer Blick hing auf dem Gesicht des Tau.
    „Wurde unter den Leichen bei dem Außenposten auch eine Frau gefunden?“ Die Worte kamen zögernd aus dem Mund des Gue’la.
    „Nein, es waren die Leichen von sechs männlichen Soldaten.“
    Der Gue’la nickte nur und trennte die Verbindung.
    Die Allianz war besiegelt.

    So ist denn alles was ihr Tod,
    Vernichtung, kurz das Böse nennt,
    Mein eigentliches Element.

  • Man! 8o Wie kann man nur soviel schreiben?! Ich dachte immer das könnte nur mein großer Bruder?! 8o

    Warum sind Slaanseh Anhänger so gute nachtkämpfer?
    Sie leuchten im Dunkeln!

  • Tellonius Dalis
    ich nehm das mal einfach so als Kompliment ;)




    und weiter gehts...



    „Schmerz ist eine Illusion“, hatte ihr Ausbilder auf der imperialen Militärschule immer gesagt. Vor den Augen der Zöglinge, war er nie darum verlegen, einem der ihren einen Knochen zu brechen und somit zur Schau zu stellen, dass Schmerzen etwas waren, das man überwinden konnte. Er hatte recht, der gebrochene Daumen von damals war gut verheilt, auch wenn der gesplitterte Knochen noch manchmal unter der Anstrengung des Alltäglichen ächzte.
    Die Schmerzen, die sie jetzt verspürte, entstammten einer gänzlich anderen Dimension.
    Gerade erwachte sie aus der dritten Ohnmacht, der sie seit dem Kampf, falls man es einen Kampf nennen konnte, es war eher ein einseitiges Schlachten, mit dem Hormaganten erlegen war.
    Der Schmerz in ihrem Bein fraß sich bis ihren Nacken hinauf, lähmte ihren gesamten Körper und machte es ihr unmöglich, sich in irgendeiner Weise verständlich zu machen.
    Die beiden Tau und der Kroot liefen wie geisterhafte Schemen vor ihr her, scheinbar ziellos.
    Die Hunde hatten sich zu je einer Seite neben ihr niedergelassen, den Kopf schlaff auf den Boden gelegt, jedoch schienen sie zu lauschen, ob in der endlosen Dunkelheit etwas lauerte, was sie überraschen konnte.
    Einer der Hunde tippte sie leicht an der Hüfte an, diese Bewegung reichte, um einen höllischen Schmerz durch ihren Körper zu jagen, welcher ihr ein verzerrtes Stöhnen und das Bewusstsein entriss.



    Das träge Thunderhawk setzte unendlich langsam auf der Landeplattform auf. Der von den riesigen Triebwerken aufgewirbelte Sand prallte klimpernd gegen die braunen Rüstungen der Feuerkrieger, welche den Aun eskortierten. Hinter dem Aun und den Feuerkriegern standen zwei Feuerkrieger in Krisis Kampfanzügen. Sie boten einen beeindruckenden Anblick, wie sie alles überragend, gleich höheren Persönlichkeiten alles genauestens überwachten.
    Den Aun und die Kampfanzüge traf nichts von dem heranschnellenden Sand, als würden sie hinter einer gläsernen Barriere stehen. Der rötliche Schimmer in den Augen des Aun wies jedoch auf eine andere Ursache hin.
    Ein flaues Gefühl machte sich im Magen Commander Hortus’ breit. Jedoch nicht, weil er einen Hinterhalt befürchtete, sondern wegen dem einen Gedanken, welcher nun schon seit Bestimmung des Zeitpunktes für dieses Treffen in seinem Kopf herumgeisterte. Der Übelkeit verursachende Gedanke mit diesen Aliens zu kooperieren, mit ihnen zu reden, neben ihnen zu stehen, ohne einen Schuss abgeben zu dürfen. Es machte ihn krank.
    Der Ruck, der beim Aufsetzen durch das Schiff ging, riss ihn aus seinen Gedanken.
    Die unter dem Cockpit befindliche Rampe fuhr herab und ließ den Blick auf den Landeplatz frei.
    Unglaublich, wie arrogant diese Xenos waren, in ihren polierten Rüstungen, der seltsamen Helmform, den unproportional großen Waffen in den Armen, der lächerlichen Formation in der sie um ihren „Himmlischen“ herumstanden. Die beiden Metallhaufen hinter sich wissend, krönte der Aun diesen Haufen der Selbstherrlichkeit.
    Hortus musste sich zwingen, nicht einfach kehrt zu machen, wieder abzuheben und einen Exterminatus zu befehlen. Aber es ging um mehr als nur seine persönlichen Wünsche.
    Er trat in Begleitung dreier Soldaten von der Rampe herab. Er spürte, wie die drei nervös in alle Richtungen blickten, einen Hinterhalt vermutend.
    Der Rest der Einheit hatte bereits das Thunderhawk verlassen. Die zwei Chimären und der Leman Russ waren von Landeplatz Beta bereits auf dem Weg hierher.
    Die Triebwerke des Landungsschiffes heulten auf, als der Pilot das Schiff in die Luft zwang. Träge, wie bei der Landung, erhob es sich und schwebte davon, zurück in den Orbit, um an der Fregatte anzudocken und auf weitere Instruktionen zu warten.
    Die vorgestreckte Hand des Aun ignorierend, drehte Hortus sich um und ging zum Führungsstab seines Regimentes. Immerhin hatten sie die Vorgehensweise dieser Mission bereits geklärt.
    Es gab vorläufig nichts mehr zu sagen.



    Das Wasser war wunderbar. Nicht zu warm, nicht zu kalt.
    Der Sand war weich und weich und weiß.
    Das unendliche Ufer zog sich bis an den Horizont, wo es mit dem azurblauen Himmel zu verschmelzen schien.
    Der sanfte, salzige Wind trieb die schaumigen Wellen sacht ans Land heran, wo sie am Sand zerflossen und zurück ins Meer flossen, um neuen Wellen platz zu machen, die dann an den Strand flossen und am Sand zergingen.
    Der weiche Flügelschlag der Seevögel schwirrte durch die reine Luft, schnitt runde Fenster absoluten Friedens in den ruhigen Himmel.
    Der rote Fluss des Blutes bahnte sich seinen Weg in die kristallene Klarheit des Meeres.
    Das zarte Reißen des weichen Fleisches der Gefallenen unter den Kiefern der Aasfresser wog im Wind mit den Flügeln der Vögel.
    Die Verzerrten Gesichter der liegenden Soldaten spiegelten sich in den glatten Flächen der Blutlachen unter ihren Leibern.
    Abgerissene Körperteile lagen unweit ihrer einstmaligen Besitzer, einige wurden durch die stärker werdende Brandung davon gerissen und ins weite Meer hinausgetragen.
    Der schmächtige Kultist trug wieder eine blauhäutige Leiche auf den mittlerweile mannshohen Haufen toten Fleisches.
    Krummschnäblige Vögel und kleine rattenartige Säugetiere labten sich an dem reichlich gedeckten Tisch des Krieges.
    Ein weiterer Kultist bereicherte den Leichenberg um eine weitere blauhäutige Gestalt, dann trat er schnell beiseite und ein in eine silberne Servorüstung gekleideter Krieger trat an den Berg heran.
    Er murmelte Worte, eine fremdartige Sprache, gespickt von religiösen Tönen und aggressiven Schwingungen. Er schloss mit den Worten: „exterminate xenos finitus.“
    Dann hob er seinen rechten Arm und entlud eine zähe orange Masse über den Berg, welcher sich gleich darauf in einer Stichflamme entzündete.
    Der Space Marine und die beiden Kultisten entfernten sich, hinter sich die lodernde Masse der verhassten Aliens wissend.
    Das schmerzhafte Aufbäumen der Leiber unter der sengenden Hitze des reinigenden Feuers wurden sie nicht mehr gewahr.



    Der Schock des Verzerrten Schreis ließ sie aus ihrer Ohnmacht aufschrecken. Ihr Kopf schreckte nach vorn.
    Schwer Atmend ließ sie ihn nach vorne hängen, eingerahmt von ihren langen Haaren sah sie An’zerr nicht neben sich stehen.
    Der Gedanke kam spät, aber er kam. Ihr Kopf war frei, kein brennender Schmerz unterdrückte das Werden ganzer Gedanken, kein Martern in den Gliedern ließ sie stocken und jede Bewegung unausführbar werden.
    Sie öffnete ihre Augen und nahm wahr, dass sie sich in einer aufrechten Position befand. Sie schien zu stehen.
    An ihren Hüften spürte sie ein leichtes Drücken, wahrscheinlich die Ursache des Aufrechtstehens.
    Sie blickte An’zerr an, der rechtes neben ihr in einer ihr unbekannten Apparatur herumwerkelte.
    Gerde schlug er die Verkleidung zu, schob den holographischen Riegel vor und schaute sie an.
    „Du bist wach. Dank dem Höheren Wohl“. Sein Gesicht ließ zweifellos Freude erkennen, er strahlte geradezu sie bei Bewusstsein zu sehen.
    Er legte ihr die Hand auf die Schulter und flüsterte ihr zu: „es wird schon wieder.“
    Ihr Blick wanderte an ihr herab. Sie hatte diese Art Anzug schon einmal gesehen, welche sie Aufrecht erhielt.
    Die Tau nannten sie Geist.



    Dies war keine Allianz. Es war ein miteinander Auskommen.
    Die Truppen der Tau und der Gue’la marschierten nebeneinander her, doch konnte der Aun die tiefe Abneigung der Krieger auf Seiten seiner Männer sowie auf seiten der Imperialen erkennen.
    Nervöse Seitenblicke wechselten zwischen den Rassen. Keiner konnte, oder wollte, dem fremden Wesen neben sich trauen.
    Zu verdenken war es ihnen nicht, immerhin ist es keinen Tageslauf her, dass die Gue’la noch bei dem Außenposten gegen die Tau kämpften.
    Commander Hortus schien all diesem voranzugehen, nervöse Blicke zuckten über die Reihen der Feuerkrieger, seine Blicke klebten besonders am Aun, Blicke von Angst und Hass erfüllt, die rechte Hand immer am geöffnete Halfter seiner Boltpistole.
    Der Aun blickte wieder auf die Anzeigen des Bordcomputers.
    Auf der Konsole vor sich war in holographischen Formen ein Gebiet in einem Gebirge dargestellt.
    Es handelte sich um ein zu zwei aneinander liegende Seiten mit Felsen umgebenes Hochplateau mit einem ungefähren Durchmesser von zwei Kilometern. Die offenen Seiten führten in einer sachten Neigung mehrere Kilometer hinunter in ein Tal.
    Bis auf einen schmalen Durchgang von nicht einmal fünfzig Metern waren die offenen Seiten von dichten Wäldern bewachsen, die ein Durchkommen für eine größere Anzahl Personen, also eine Armee, denn als das betrachtete der Aun die Gruppierung der Gue’la und der Tau, die sich gerade auf diese Position zubewegten, unpassierbar.
    Der Weg ins Tal hinab wurde zu beiden Seiten von scharfen Felsen flankiert. Gelegentlich bot sich die Gelegenheit, diesen Pfad zu verlassen und abseits des Weges das Plateau zu erreichen, jedoch müsste man sich dafür über steile Hänge und tiefe Wälder kämpfen.
    Die holographische Darstellung zeigte detaillierte Bilder von der Aktuellen Situation dieses Gebietes.
    Die Waldränder auf dem Hochplateau waren verwüstet, dies musste von dem Einschlag der gigantischen Masse handeln, welche den einstigen Wetterkontrollpunkt auf dem Plateau dem Erdboden gleichgemacht hatte.
    Anstatt der soliden feinen Fassaden der Taugebäude streckten sich nun riesige lichthungrige tentakelartige Gliedmaßen in den Himmel, wabernd stießen sie ihre Sporen in den Himmel, welche sich sogleich auf dem nahrhaften Boden niederließen und anfingen zu gedeihen. Dieses Ding war irgendetwas zwischen einem Gebäude und einem Lebewesen, wahrscheinlich handelte es sich bei ihm um eine Art Produktionsstätte für die xenomorphen Kreaturen.
    Das gesamte Plateau war übersäht von kleineren biologischen Konstrukten, die ihren Leib in den Himmel pressten, als suchten sie ihn nach irgendeiner Bedrohung ab.
    Um die Biokonstrukte wuselten unzählige kleine, klauenbewehrte Aliens herum, bei der Aufnahme dieser Bilder in ihrer Bewegung erstarrt. Hier und dort bildeten sie kleine Gruppen und waren an anscheinend günstigen Positionen zum Überblicken des Arsenals verteilt.
    Der Weg hinab in das Tal war einen guten halben Kilometer weit übersäht von den gleichen Gewächsen wie auf dem Plateau, jedoch wurde ihre Zahl immer geringer, je weiter sie sich vom großen Biokonstrukt in der Mitte des Plateaus entfernten.
    Es gab also nur diesen einen Weg, um auf das Plateau zu kommen und dieser führte sie direkt in die Arme der Feinde.

    So ist denn alles was ihr Tod,
    Vernichtung, kurz das Böse nennt,
    Mein eigentliches Element.

  • Ich glaub du hast zu wenig zu tun
    such dir mal nen job X(



    schmarrn :] :]. ich find die story super(respekt alter). du solltest echt mal daran denken ein buch zu schreiben(natürlich über warhammer). könntest reich werden(alle warhammerfans werden dir die bude einrennen um ein exemplar zu erhalten *g* :D :D :D).
    also zurück zum schreibtisch bevor ich der heiligen inquisition(weiß nich ob man das so schreibt) petze, dass du aufgehört hast zu schreiben :tongue: :tongue:.


    mfg. devil`s helper 8)

    Rechtschreibfehler sind gewollt und dienen der allgemeinen Belustigung

  • um der inquisition zu entgehen tu ich dann das hier mal rein...


    „…Eckstein, alles muss versteckt sein!“
    Nichts als ein Kinderreigen, doch mit sechs ist man da etwas vorsichtiger.
    Die alte Munitionskiste schien die ideale Position für derlei Zeitvertreib zu sein. Ein Fuß über die hohe Kante, den zweiten hinterher, den Kopf zwischen die Schultern gezogen in der Hocke wartend.
    Minuten vergingen, es wurde lange. Träge, sanfte Wärme umfing sie, der Schlaf kam schnell.


    Angstzerrissene Schreie sind nicht gerade das, was ein Kind sich wünscht, um aus einem schönen Traum gerissen zu werden.
    Besagter Traum endete damit, dass die allesbedeckenden wunderbar duftenden Blumen ein groteskes Maul in der Mitte ihrer herrlichen Blüten aufrissen und Schreie des Schmerzes von sich gaben.
    Die Schreie nahmen mit jedem Schritt zu, den sie sich aus Morpheus Reich entfernte.
    Der Wachzustand war nichts anstrebenswertes.
    Der Krach außerhalb dieser kleinen Welt war unerträglich.
    Und doch war wieder die Neugierde stärker als die noch recht spärlich vorhandenein einem Kind vorkommende Vernunft.
    Schnelle Schritte zogen an der Kiste vorbei. Mündungsfeuer aus Sturmgewehren zuckte immer wieder in die Richtung der anscheinenden Ursache des Tumultes.
    Sie konnte genau Lheie sehen, wie sie zusammengekauert unter einem Tisch hockte, geschüttelt von heftigen Weinkrämpfen. Welch schlechtes Versteck, dort hätte Kallm sie doch sofort gefunden.
    Der Blick schweifte etwas nach rechts, von dunkler, krustiger Flüssigkeit, weiter über kalte tote Glieder und blieb schließlich am aufgerissenen Leib der Mutter hängen.
    Ein unendlich stiller Moment, welcher zerrissen wurde von stapfenden Alienfüßen, flankiert von langen Hornkrallen, welche sich auf tote Körper setzten…




    PS: ich arbeite von montag bis freitag 9-18 uhr. da hat man nicht sooo viel zeit... leider ;)

    So ist denn alles was ihr Tod,
    Vernichtung, kurz das Böse nennt,
    Mein eigentliches Element.

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