ich hab das folgende heute nacht geträumt also wundert euch nicht wenn es etwas merkwürdig ist. mir war einfach danach es aufzuschreiben. bin gespannt was ihr darüber denkt
Lautlos glitt der weiße Körper durch die dunkle Nachtluft. Ein aufmerksamer Beobachter hätte durchaus die Umrisse der weißen Schlange erkennen können die am Firmament mit den Sternen tanzte, doch die Bewohner der Großstadt hatten schon vor langer zeit aufgehört zum Himmel aufzusehen. Suchend kreiste der Drache über den Ahnungslosen. Sein Blick fiel auf einen Menschen der hastig zu seinem Wagen rannte. Der Mann war mittelgroß und hatte kurze schwarze Haare. Er stieg in einen roten Wagen, vermutlich ein Honda. Plötzlich geschah etwas, womit der weiße Wyrm nicht gerechnet hatte. Aus dem Fenster der Fahrerseite schob sich ein Körper. Er sah aus wie ein großer, in sich gewundener, roter Drache. Mit quietschenden Reifen fuhr der Wagen los, jagte über die Kreuzungen und bog ein auf eine mehrspurige Hauptstraße die in einer seichten Kurve immer weiter anstieg. Hungrig stürzte sich der Drache aus dem Himmel, tauchte ein ins Lichtermeer der Großstadtstraßen und verfolgte den Wagen mit halsbrecherischer Geschwindigkeit. Die Menschen drehten sich nach dem Drachen, nur um anschließend vor Panik schreiend davon zu rennen. Der Fahrer des Hondas konnte den Drachen sehen und gab noch mehr Gas. Er überholte rücksichtslos und schlängelte sich so durch den Verkehr. Es half nichts. Der schlanke Körper des weißen Drachen kam näher. Als die Schlange nahe genug heran gekommen war konnte er erkennen was es mit dem roten Drachen auf sich hatte. Ein großer Plastikkörper den der Mensch aus dem Wagen hielt mehr nicht! Wozu er dies tat war unverständlich aber es war dem Drachen auch egal. Er überholte den Wagen auf der linken Seite, dann packte er sich das Dach mit einer Klaue und riss es herunter. Durch die Geschwindigkeit des Autos wirbelte das Blech nach hinten und schlug mehrmals rotierend auf der Straße auf. Mit einem grässlichen Fauchen packte sich der Wyrm den schreienden Fahrer und schlang ihn hinunter. Das Steuer des roten Wagens war nun ohne halt. Der Wagen schlingerte, brach nach rechts weg, überschlug sich ein paar Mal und rutschte dann mit einem nervenzerreibenden kreischen bis er schließlich zum stehen kam.
Zwei Männer stritten sich. Sie brüllten sich an, das konnte man bis auf den Flur hören. Obwohl sie im obersten Stock waren, dutzende Meter über dem Boden gab es immer noch die Nachbarwohung gegenüber. Ihre Umwelt vergessend warfen sich die beiden Brüder Beleidigungen und Vorwürfe an den Kopf als plötzlich die Tür aufgerissen wurde: „Was schreit ihr so hier rum?“ keifte eine Frauenstimme. Zu Salzsäulen erstarrt hielten beide Männer inne. Einige Sekunden verstrichen bis Einer sich traute etwas zu sagen: „Mama, du bist wieder zuhause“, der Mann schluckte und drehte sich langsam um. Eine Frau in den 60ern stand in der Tür mit zwei großen Einkaufstaschen. Sofort eilten die Söhne ihr zu Hilfe und trugen jeder eine Tasche in die Wohnung. Die ältere Dame trat ein und sah sich im Zimmer um. Ein gellender Schrei entsprang ihrer Brust als sie ein offenes Fenster erblickte: „Welcher von euch Taugenichtsen hat den Rollladen hochgezogen?“ Mit einem abgrundtief bösen Blick musterte sie die beiden zitternden Männer. „Mama, tut uns leid. Bitte beiß uns nicht, ja?“ Er schob sich an ihr vorbei ins Wohnzimmer und zog den Rollo nach unten. Dann wickelte er die Schnur um eine, in der Wand verschraubte Halterung. Vom Flur her waren Stimmen zu hören. Alle drei gingen zur Eingangstür die immer noch offen stand. Draußen stand die Nachbarfamilie. „Nun hören sie mal, es ist schon schlimm genug, dass ihre Söhne ununterbrochen streiten aber jetzt müssen auch sie noch rumbrüllen und das bei geöffneter Tür!“ Die beiden Brüder zogen jeder eine Waffe. Ohne Nachzudenken schossen sie auf den Nachbar. Das Geschehene nicht begreifend ging der Mann mit weit geöffnetem Mund zu Boden. Er blutete aus mehreren Wunden im Brust und Bauch bereich. Seine Familie wandte sich schreiend zur Flucht und versuchte die eigene Wohnung zu erreichen als die Mutter der beiden Männer mit einem gewaltigen Satz vorsprang. Sie entblößte zwei lange Fangzähne, riss der Körper der Nachbarin zurück und grub sie ihr in den Hals. Warmes Blut schoss ihre Kehle hinab. Sie drehte ihren Kopf ein wenig nach Rechts. Erschrocken riss sie die Augen auf. Von draußen drang ein massiver, weißer Kopf durchs Fenster. Gesteins- und Glassplitter spritzten in den Flur. Holz vom Fensterrahmen regnete zu Boden und Blut verteilte sich an den Wänden. Das gewaltige Maul des Drachen hatte den Vampir samt seinem Opfer gefressen. Ohne langsamer zu werden schoss der Drache auch durch die Decke und verschwand genau so schnell wie er gekommen war in der Dunkelheit.
„Nur wenige hundert Meter vor dir ist eine Bäckerei. Voll mit Menschen. Glasfront. Dahinter ca. 4 Meter Raum. Ich entzünde jetzt das Feuer.“ Der Drache konnte das rote Positronenfeuer sehen, dass von der Fackel ausging. Er beschleunigte und jagte darauf zu. Die Glasscheibe schien förmlich zu Explodieren als die weiße Schlange in das Geschäft schmetterte. Innerhalb weniger Sekunden hatte er mehrere Körper zwischen seinen Kiefern zermalmt. Auch wenn er, durch die Dämmerung bedingt, kaum sehen konnte war es in einem vollen Laden kaum möglich vorbei zu schnappen. „Rechts zwei Meter entfernt ist eine Tür“, ertönte die Stimme seines Menschlichen Helfers. Der Große Kopf zuckte nach rechts. Nur wenig Kraft war nötig um das Hindernis bei Seite zu räumen. Ein Mann rannte den Gang entlang und versuchte dem Drachen zu entkommen. Eine weitere Tür passierte er. Schloss sie hinter sich und verriegelte sie. „Eine zweite Tür ist genau vor dir. Scheint aus Stahl zu sein. Könnte vielleicht“, noch ehe der Mensch seinen Satz beendet hatte ächzte die Tür und fiel in den Raum in dem ein Mann noch kurz vor Entsetzen schrie, dann war es still.