Diese Geschichte ist der Fluff zu meinem besonderen Charaktermodell Marridan, habe sie zuerst auf main-taunus-krieger.com gepostet, will sie aber euch auch nicht vorenthalten,
das 4.5. und 6. Kapitel fehlt noch, das dauert eben nochn Momentchen, sagt mal wie ihr die ersten drei findet---
Kapitel I
Es dämmert.
Wir schreiben das Jahr 12321 vor der imperialen Zeitrechnung.
Stille liegt über dem Wald, dem Wald der heute noch jung ist, der später einmal ein Urwald werden sollte....
Ein Geräusch durchbricht die Stille...
Es ist ein Schmiedehammer - - -
Aeris war schon die gesamte Nacht unterwegs, er musste einfach rechtzeitig ankommen, all seine Gedanken waren darauf gerichtet. Er nahm sein Reich, den Wald, seine Geschöpfe nur als Schleier war, während er auf den Punkt zuraste, der ihn um Mitternacht wie ein gleissender Schrei zu sich gerufen hatte.
Aeris hörte nur seinen rasenden Puls, er dachte an seine Auftraggeber, die Gottwesen aus den Sternen, aber sie konnten ihm hierbei nicht helfen. Würde er zu spät kommen, so wäre sein Schicksal ohnehin bereits besiegelt.
Sein Weg war klar, immer weiter und weiter, viele hundert kilometer durch einen lebendigen und frischen tropischen Regenwald. Kein normales Wesen hätte sich hier zurechtgefunden, doch Aeris hatte das Gefühl, wie die Nadel eines Kompass auf den Punkt aus seinen Träumen zugezogen zu werden.
Ihm war nicht bewusst wohin er eigentlich eilte, bis er die barocke Sillouette am Horizont zum ersten mal durch die Bäume hindurch erblicken konnte...
Seine Augen weiteten sich als er sie identifizierte, es war die Sonnenpyramide, das Bauwerk welches die Erbauer zur Fokussierung der Energien des Zentralgestirns errichtet hatten. Durch die ganze Kraft dieser Sonne war überhaupt erst Leben in diese Lande gekommen. Und nun hatte Aeris eine Vision gehabt. Jemand hatte sich unbefugten Zutritt zur Zentralkammer der Pyramide verschafft, Aeris musste wissen wer es war und was er vorhatte.
Wegaris war fast am Ziel. Geschickt formte er das seltene Metall. Titan war sein Name und sein Name spiegelte wieder was es werden würde.
Jahrelang... jahrhundertelang hatte er an den geheimen Beschwörungsformeln gearbeitet, die er am Ende des Schmiedevorgangsaussprechen würde. Die anderen Erbauer verstanden es nicht, sie wussten nichts von seinem Plan, er hatte soviel Böses in dieser ach so heilen Welt seiner Brüder entdeckt. Sein Schöpfung waren die Menschen gewesen, sie waren barbarisch und unorganisiert, er wollte ihnen Zivilisation geben, wollte sich ihnen zu erkennen geben, doch seine Brüder ließen es nicht zu. Sie sagten, die Menschen würden ihren Platz schließlich ganz von selbst finden. Nun brach ein neues Zeitalter an und Wegaris würde seine eigene Schöpfung gewiss nicht den Orks und all den anderen widerlichen Kreaturen seiner Brüder hilflos zum Fraße vorwerfen. Er würde seinen Menschen die Macht geben sie alle zu besiegen und zu beherrschen. Er würde sich ihnen schließlich zu erkennen geben und von seiner Kreation als Gott verehrt werden, nicht als Geistwesen im Hintergrund oder als mysteriöser Schöpfer.
Die Titanklinge nahm nun langsam Form an. Wegaris Lippen formten ein Lächeln, seine in vielfachen Farben schillernden Augen blitzten auf. Er tauchte das glatte Metall in einen Steinkrug voller kaltem Drachenblut, zischend kühlte sich die Klinge ab um dann von ihrem Schmied zu einem Altar gebracht zu werden. Der Altar stand inmitten einer gewaltigen Halle, noch war alles in Dunkelheit gehüllt, doch bald -so dachte Wegaris- wäre es Endlich soweit. Mit geschickten Fingern befestigte er die Klinge an einem edlen mit Gold und Edelsteinen gearbeiteten Griff, dann platzierte er das Schwert auf dem Altar und begann leise seine Zauber zu intonieren.
Aeris war nun am Fuß der Pyramide angekommen, das Hämmern, dass er aus der Ferne gehört hatte, war nun verstummt, er eilte die Treppe hinauf zum Eingang in die große Halle. Er trat einen Schritt hinein und als sich seine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, sah er das Wesen aus seinen Träumen.
Grotesk anzusehen, den Kopf fast wie ein Elf nur mit einer sehr knochigen und gerunzelten Stirn, am Kinn zwei Schnurrbartartige Tentakeln, große Augen, die in allen Farben schillerten, keine Füße sondern gewaltige Hufe und schließlich einen langen echsenartigen Schwanz. Seine Haut war bläulich silbrig und der Blick, den er seinem neuen Gast zubilligte war abschätzend und berechnend. Aeris erkannte sein Gegenüber. Es war einer der Erbauer, aber irgendwas stimmte nicht.
Wegaris hatte den lächerlichen Alben lange genug betrachtet, er wollte nun sein Ritual vollenden und begann -es war nur noch wenig Zeit- die Hauptbeschwörung. Seine Stimme erklang schrecklich vielschichtig und er sang in einer fremdartigen Sprache die Worte, welche seine Schöpfung abschließen würden.
Aeris erkannte die Sprache sofort - und er wusste nun, dass hier etwas gehörig schief ging, das konnte keineswegs der Wille der Erbauer sein. Dieses Wesen vor ihm beschwor einen wahnwitzigen Zauber, er verstand nicht alles, aber eines war gewiss, es war die schwarze Sprache von Urris.
Aeris fasste den Entschluss in wenigen Sekunden, zog seine Runenklinge und machte einen Hechtsprung auf Wegaris zu.
Wegaris war ob der Dummheit seines Gegenübers überrascht, oder war es Kühnheit? Einerlei! Er unterbrach seine Beschwörung und was dem Alben wie Sekundenbruchteile vorkommen musste, war für Wegaris ein sehr viel längerer Zeitraum. Er streckte die Hand aus, zeigte mit seinem rechten Zeigefinger auf Aeris und sagte in ruhiger Stimme "Moris Mortem", ein roter Blitz schoss aus seinem Finger, traf Aeris in der Luft und als der Alb geschlagen auf den Boden aufprallte war Aeris bereits tot.
Nun in Eile begann Wegaris seine Beschwörung von neuem, seine Stimme wurde immer lauter, immer deutlicher, die vielen Nuancen seiner Vokale verbanden sich zu einem einzigen Ton.
Die ganze Pyramide begann zu zittern, Sand bröckelte von der Decke, dann war es soweit.
Die Sonne sandte einige ihrer Lichtbündel direkt durch das Dach der Pyramide auf den Altar mit der Titanklinge. Die Beschwörung von Wegaris kam nun zu ihrem Höhepunkt, das Sonnenlicht brannte unter seinem Zauber feine Runen in die Klinge ein, wobei der Strahl welcher durch die decker der Pyramide brach immer dichter zu werden schien. Die letzte der Runen formte sich ganz langsam, fast schon gemütlich
Dann ein letzter hoher Ton aus Wegaris' Kehle und ein gleißendes Licht breitete sich in der gesamten Halle aus, eine Druckwelle ging von der Pyramide über das Land, die zwar nichts zerstörte, aber jedem klar machte, dass im Gefüge der Magie etwas maßgeblich gestört wurde.
Wegaris brach vor dem Altar zusammen, die Beschwörung hatte viel seiner eigenen Kraft gekostet, doch nun war es vollbracht, die Titanklinge war kein gewöhnliches gutes Schwert mehr, sie hatte nun einen großen Teil der Macht eines ganzen Sternes in sich aufgenommen und schimmerte selbst im Zwielicht des nun wieder halbdunklen Pyramideninneren in hellem silbrigen Licht.