Die Klinge des Lichts I-III

  • Diese Geschichte ist der Fluff zu meinem besonderen Charaktermodell Marridan, habe sie zuerst auf main-taunus-krieger.com gepostet, will sie aber euch auch nicht vorenthalten,
    das 4.5. und 6. Kapitel fehlt noch, das dauert eben nochn Momentchen, sagt mal wie ihr die ersten drei findet---


    Kapitel I
    Es dämmert.
    Wir schreiben das Jahr 12321 vor der imperialen Zeitrechnung.
    Stille liegt über dem Wald, dem Wald der heute noch jung ist, der später einmal ein Urwald werden sollte....
    Ein Geräusch durchbricht die Stille...
    Es ist ein Schmiedehammer - - -



    Aeris war schon die gesamte Nacht unterwegs, er musste einfach rechtzeitig ankommen, all seine Gedanken waren darauf gerichtet. Er nahm sein Reich, den Wald, seine Geschöpfe nur als Schleier war, während er auf den Punkt zuraste, der ihn um Mitternacht wie ein gleissender Schrei zu sich gerufen hatte.
    Aeris hörte nur seinen rasenden Puls, er dachte an seine Auftraggeber, die Gottwesen aus den Sternen, aber sie konnten ihm hierbei nicht helfen. Würde er zu spät kommen, so wäre sein Schicksal ohnehin bereits besiegelt.
    Sein Weg war klar, immer weiter und weiter, viele hundert kilometer durch einen lebendigen und frischen tropischen Regenwald. Kein normales Wesen hätte sich hier zurechtgefunden, doch Aeris hatte das Gefühl, wie die Nadel eines Kompass auf den Punkt aus seinen Träumen zugezogen zu werden.


    Ihm war nicht bewusst wohin er eigentlich eilte, bis er die barocke Sillouette am Horizont zum ersten mal durch die Bäume hindurch erblicken konnte...
    Seine Augen weiteten sich als er sie identifizierte, es war die Sonnenpyramide, das Bauwerk welches die Erbauer zur Fokussierung der Energien des Zentralgestirns errichtet hatten. Durch die ganze Kraft dieser Sonne war überhaupt erst Leben in diese Lande gekommen. Und nun hatte Aeris eine Vision gehabt. Jemand hatte sich unbefugten Zutritt zur Zentralkammer der Pyramide verschafft, Aeris musste wissen wer es war und was er vorhatte.



    Wegaris war fast am Ziel. Geschickt formte er das seltene Metall. Titan war sein Name und sein Name spiegelte wieder was es werden würde.
    Jahrelang... jahrhundertelang hatte er an den geheimen Beschwörungsformeln gearbeitet, die er am Ende des Schmiedevorgangsaussprechen würde. Die anderen Erbauer verstanden es nicht, sie wussten nichts von seinem Plan, er hatte soviel Böses in dieser ach so heilen Welt seiner Brüder entdeckt. Sein Schöpfung waren die Menschen gewesen, sie waren barbarisch und unorganisiert, er wollte ihnen Zivilisation geben, wollte sich ihnen zu erkennen geben, doch seine Brüder ließen es nicht zu. Sie sagten, die Menschen würden ihren Platz schließlich ganz von selbst finden. Nun brach ein neues Zeitalter an und Wegaris würde seine eigene Schöpfung gewiss nicht den Orks und all den anderen widerlichen Kreaturen seiner Brüder hilflos zum Fraße vorwerfen. Er würde seinen Menschen die Macht geben sie alle zu besiegen und zu beherrschen. Er würde sich ihnen schließlich zu erkennen geben und von seiner Kreation als Gott verehrt werden, nicht als Geistwesen im Hintergrund oder als mysteriöser Schöpfer.


    Die Titanklinge nahm nun langsam Form an. Wegaris Lippen formten ein Lächeln, seine in vielfachen Farben schillernden Augen blitzten auf. Er tauchte das glatte Metall in einen Steinkrug voller kaltem Drachenblut, zischend kühlte sich die Klinge ab um dann von ihrem Schmied zu einem Altar gebracht zu werden. Der Altar stand inmitten einer gewaltigen Halle, noch war alles in Dunkelheit gehüllt, doch bald -so dachte Wegaris- wäre es Endlich soweit. Mit geschickten Fingern befestigte er die Klinge an einem edlen mit Gold und Edelsteinen gearbeiteten Griff, dann platzierte er das Schwert auf dem Altar und begann leise seine Zauber zu intonieren.


    Aeris war nun am Fuß der Pyramide angekommen, das Hämmern, dass er aus der Ferne gehört hatte, war nun verstummt, er eilte die Treppe hinauf zum Eingang in die große Halle. Er trat einen Schritt hinein und als sich seine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, sah er das Wesen aus seinen Träumen.
    Grotesk anzusehen, den Kopf fast wie ein Elf nur mit einer sehr knochigen und gerunzelten Stirn, am Kinn zwei Schnurrbartartige Tentakeln, große Augen, die in allen Farben schillerten, keine Füße sondern gewaltige Hufe und schließlich einen langen echsenartigen Schwanz. Seine Haut war bläulich silbrig und der Blick, den er seinem neuen Gast zubilligte war abschätzend und berechnend. Aeris erkannte sein Gegenüber. Es war einer der Erbauer, aber irgendwas stimmte nicht.


    Wegaris hatte den lächerlichen Alben lange genug betrachtet, er wollte nun sein Ritual vollenden und begann -es war nur noch wenig Zeit- die Hauptbeschwörung. Seine Stimme erklang schrecklich vielschichtig und er sang in einer fremdartigen Sprache die Worte, welche seine Schöpfung abschließen würden.


    Aeris erkannte die Sprache sofort - und er wusste nun, dass hier etwas gehörig schief ging, das konnte keineswegs der Wille der Erbauer sein. Dieses Wesen vor ihm beschwor einen wahnwitzigen Zauber, er verstand nicht alles, aber eines war gewiss, es war die schwarze Sprache von Urris.
    Aeris fasste den Entschluss in wenigen Sekunden, zog seine Runenklinge und machte einen Hechtsprung auf Wegaris zu.
    Wegaris war ob der Dummheit seines Gegenübers überrascht, oder war es Kühnheit? Einerlei! Er unterbrach seine Beschwörung und was dem Alben wie Sekundenbruchteile vorkommen musste, war für Wegaris ein sehr viel längerer Zeitraum. Er streckte die Hand aus, zeigte mit seinem rechten Zeigefinger auf Aeris und sagte in ruhiger Stimme "Moris Mortem", ein roter Blitz schoss aus seinem Finger, traf Aeris in der Luft und als der Alb geschlagen auf den Boden aufprallte war Aeris bereits tot.


    Nun in Eile begann Wegaris seine Beschwörung von neuem, seine Stimme wurde immer lauter, immer deutlicher, die vielen Nuancen seiner Vokale verbanden sich zu einem einzigen Ton.
    Die ganze Pyramide begann zu zittern, Sand bröckelte von der Decke, dann war es soweit.


    Die Sonne sandte einige ihrer Lichtbündel direkt durch das Dach der Pyramide auf den Altar mit der Titanklinge. Die Beschwörung von Wegaris kam nun zu ihrem Höhepunkt, das Sonnenlicht brannte unter seinem Zauber feine Runen in die Klinge ein, wobei der Strahl welcher durch die decker der Pyramide brach immer dichter zu werden schien. Die letzte der Runen formte sich ganz langsam, fast schon gemütlich
    Dann ein letzter hoher Ton aus Wegaris' Kehle und ein gleißendes Licht breitete sich in der gesamten Halle aus, eine Druckwelle ging von der Pyramide über das Land, die zwar nichts zerstörte, aber jedem klar machte, dass im Gefüge der Magie etwas maßgeblich gestört wurde.
    Wegaris brach vor dem Altar zusammen, die Beschwörung hatte viel seiner eigenen Kraft gekostet, doch nun war es vollbracht, die Titanklinge war kein gewöhnliches gutes Schwert mehr, sie hatte nun einen großen Teil der Macht eines ganzen Sternes in sich aufgenommen und schimmerte selbst im Zwielicht des nun wieder halbdunklen Pyramideninneren in hellem silbrigen Licht.

  • Kapitel II
    So ein Humbug!...der Großtheogonist war sichtlich erzürnt. Ich habe dir bereits mehrfach mitgeteilt Balthasar, dass ich für deine Schwertlegenden absolut keine Zeit habe und außerdem glaub ich nicht, dass deine Quellen zuverlässig sind!


    Volkmar...ich habe immer viel von dir gehalten, immer, wir waren Freunde, so dachte ich zumindest. Aber du musst mir glauben, das Auffinden dieser Klinge hat höchste Priorität!


    Du bist der Experte für Metall und für alles was daraus gemacht ist! Ich weiß das! Aber...ich kann dir einfach nicht ein ganzes Regiment zur Verfügung stellen, nur um...


    Ich weiß..nungut, ...aber gib mir wenigstens ein paar Männer, die Besten, die du kriegen kannst, ich werde Herrald van Hargen den Wesir der Lichtmagier in die Südlande schicken um der Legende nachzugehen.
    Sicherlich kannst du recht haben und das Schwert ist entweder bei weitem übertrieben dargestellt oder einfach verschollen, aber vielleicht haben wir ja Glück, im Kampf gegen das Chaos könnten wir es gut gebrauchen!


    Nun gut Balthasar, ich werde versuchen dir einige Bihandkämpfer abzukommandieren und eine kleine Versorgungskarrawane zu organisieren...viel Glück, ihr werdet es brauchen!


    Danke! Für den Imperator...




    Herrald hatte seit Beginn der Fahrt ein ungutes Gefühl gehabt. Dieses Gefühl hat sich immer mehr bestätigt und nun standen sie vor dieser Gruft. Ein gewaltiger Totenkopf starrte ihnen entgegen und in seinen Schlund wollten oder mussten sie nun vordringen...
    Herrald lief ein Schauer über den Rücken und er merkte wie seinen Männern das gleiche passierte...
    Die Furcht abschüttelnd rief er "für Sigmar!", gefolgt von der simplen Zauberformel "Luzifa!" Sein Stab erstrahlte in weißem Licht und er ging vor seinen Mannen hinein in die kühle und verrotend riechende Gruft.
    Die ersten 50 Meter waren einfach, dann brach die Hölle über sie herein!
    Ein riesiger Schwarm Skorpione brach aus Wänden und Decken hervor.
    Die Männer traten und hackten sich ihren Weg durch die wabernde schwarze Masse und einer floh in Terror und Panik zum Ausgang, die anderen rannten nun -so schnell sie in ihren Plattenpanzern konnten- hinab in die von Fackeln leicht aufgehellte Finsternis, hinter sich immer noch die knackenden und raschelnden Geräusch der Wüsteninsekten hörend.





    Nach einigen Scharmützeln gegen Skelette und andere untote Kreaturen waren knapp 20 Mann und Herrald zur Zentralkammer der Pyramide vorgestoßen, bis jetzt war alles sehr einfach gewesen, fast zu einfach... Herrald erblickte neben den Goldschätzen, von denen seine Männer so viel wie möglich einzupacken versuchten, den Gegenstand wegen dem sie erschienen waren. Laut Balthasar Gelts Beschreibung, war es ein Schwert aus Titan mit edlem Heft... doch ohne jede Macht, sie sollten es nur wegen seiner archäologischen und wissenschaftlichen Werte bergen und ins Imperium zurückbringen. Angesichts des eher geringen Widerstandes schien Gelts Aussage auch durchaus schlüssig.
    Herrald ergriff das erstaunlich leichte Schwert, rief seine Männer zusammen und plante mit ihnen den Rückweg, er bemerkte nicht, dass vor ihm noch jemand anders in diesem Raum gewesen war, er merkte auch nicht, dass dieses Wesen immer noch ganz in der Nähe war, und er ahnte nicht, dass das Schwert einen Schutzauber mit entsetzlicher Macht besessen hatte, jeden der es um seiner Macht willen hätte an sich nehmen wollen, hätte dieser Zauber auf der Stelle vernichtet. Nur wer es ohne an seinen eigenen Ruhm oder seine Macht zu denken ergriff konnte es entfernen. Igarus lächelte in sich hinein, sterbliche Menschen waren so törricht und zudem dumm. Wenn er sich dieser klinge erst einmal bemächtigt hatte, würde ihn niemand mehr besiegen können. Und, dass ein Lichtmagier des Imperiums durch einen simplen Unsichtbarkeitszauber ausgetrickst werden konnte, amüsierte ihn zutiefst. Bald, sehr bald, würde er der neue Herr der Menschheit, der ganzen Welt werden! Nur noch ein kurzer Moment und er hatte sein Ziel erreicht, aber es galt vorsichtig vorzugehen um nicht jetzt alles noch zu verderben, er hatte 760 Jahre gewartet, also konnte er auch noch einige Tage verweilen, bis ...ja bis die Vorfreude endlich ein Ende hatte...




    Sie waren nun schon 3 Tage und 3 Nächte durchma-rschiert, Herrald hatte immer stärker das Gefühl von einer dunklen Präsenz ergriffen zu werden, doch er sprach seinen Männern dennoch Mut zu, bald würden sie die Grenze zum Imperium erreichen und Bretonia verlassen, wenn sie ersteinmal auf heimatlichem Boden waren, so würden ihnen sicherlich noch zusätzliche Truppen helfen können, dann wäre das Artefakt in Sicherheit.
    Igarus blickte auf sie hinab. Seine Schwingen hielten ihn bei einer starken Brise mit Leichtigkeit im Schwebeflug, er hatte einige Tiermenschen und Chaoskrieger für seine Sache rekrutiere, sie warteten hinter der nächsten Kurve, alles war bereit, das Raubtier war bereit zum Sprung, die Beute war empfindlich und leicht zu verwunden, aber ihm war klar, dass der Lichtmagier Verdacht geschöpft hatte, daher würde er auch ihn zuerst ausschalten. Die südländischen Händler, die sich der gepanzerten Prozession angeschlossen waren, wären schnell beseitigt, sie waren nur auf dem Marktplatz schlagfertig, Igarus bließ in sein Horn und ein überirdisch lautes Geräusch erschütterte den Wald, es hatte begonnen!





    Auch an diesem Morgen trottete eine Karawane aus fremdländisch aussehenden Männern und Frauen in langen weißen oder dunkelblauen Gewändern über die etwa eine Meile von Briskenwald entfernte Straße. Sie durchbrachen den Schleier der Ruhe, welcher noch über dem Land lag mit orientalischer Musik und wildem Durcheinanderreden. Marridan wartete bereits auf sie. Er war immer ein begeistert wenn so viele Menschen aus fernen Ländern zu sehen waren. Eilig rannte er aus seinem versteckten Baumhaus einen Hügel hinunter bis er am Rand der Straße angekommen war.
    Ihm fiel sofort auf, dass die Karawane einen Wagen beinhaltete, der wichtig aussah, dick gepanzerte imperiale Bihandkämpfer stapften an seiner Seite entlang. Auf dem Wagen stand ein Mann in langen weißen Roben, mit einem goldenen Stab, dessen Ende wie ein Schlangenkopf aussah. Er trug eine weiß-goldene Mitra und hatte lange blonde Haare. Sein Gesicht war vom Wetter gegerbt, aber er schien dennoch recht jung zu sein.
    Fasziniert blickte Marridan zu ihm auf, als der Wagen vorbei war blickte er ihm noch etwas hinterher, bis ihn eine sanfte Hand von hinten ergriff und langsam umdrehte. Es war eine junge Frau, vermutlich aus Estalia, ihre langen schwarzen Haare wehten im Wind, genauso wie ihr rotes langes Kleid. Sie blickte Marridan an und beide verstanden einander, plötzlich ohne Warnung, sie war wahrscheinlich nur neugierig gewesen, wie die Menschen aus dem fernen Imperium aussahen, aber was sie nun erlebten war einzigartig. Ein totales Verständnis, eine Seelenverwandtschaft schien zwischen den beiden zu existieren, ohne, dass sie auch nur ein Wort gesprochen hätten. Sie beugte sich vor blickte immer tiefer in Marridans erstaunte Augen und formte ihre Lippen zu einem Kussmund, nur noch wenige Zentimeter, dann würde sie Marridans Mund berühren. Er sah immer weiter nur in ihre Augen – dann pfiff es – ein ruckendes Geräusch – Tränen drangen in die Augenränder der Fremden, sie sackte zusammen, Marridan war entsetzt… was war geschehen – dann sah er ihn: Ein Pfeil hatte sich in den Rücken der Fremden gebohrt und war bis in ihr Herz vorgedrungen, nach einem letzten sehnsüchtigen Blick zu Marridan hinauf sank sie tot zu Boden. Plötzlich ertönte Geschrei aus der Ferne. Die Karawane wurde angegriffen. Genauso wie Briskenwald.
    Marridan ergriff einen schweren Ast und eilte den bedrängten Menschen zu Hilfe. Tiermenschen und Chaoskrieger strömten aus den Wäldern auf die vollkommen überrumpelten imperialen Millizen, die aus Briskenwald herbeigeeilt waren, zu. Die Bihandkämpfereskorte zerfetzte bereits wild fluchend einige Gors, während der blonde Magier Geschosse reinen Lichts auf die Chaoskrieger abfeuerte. Marridan war nun fast an dem schwer gepanzerten Wagen, welcher den Magier trug, angelangt. Überall um ihn herum war Schlachtgeschrei. Ein in die Ewigkeit gezogener Schrei der Schmerzen, dann platzte ein Blutregen über Marridan herunter, der Zauberer auf dem Wagen war von der verderbten Magie eine Anhängers der Fäulnis in Stücke gerissen worden, sein innerstes war nach außen gekehrt. Weitere Sekunden lang,die wie ewig schienen, Marridan sah nur noch Tiermenschen, Chaoskrieger, Minotauren und einen Schatten, einen Schatten, der langsam Gestalt annehmend aus dem Wald zum Schauplatz des Gemetzels trieb, doch es war keine Wolke oder ein gewöhnlicher Lichtmangel. Es war manifestierte Dunkelheit, welche auf einmal in spiralförmigen Windungen auf den Boden zu raste, sich in einem Punkt sammelte und nach dem Bruchteil einer Sekunde eine gewaltige Gestalt in Form eines dunklen Engels, eines Prinzen der Dämonen, gebahr. Dieser Dämon streckte seinen Arm aus und ein Blitz raste auf den gepanzerten Wagen zu, zersplitterte ihn und lies das so behütete Innere hervor brechen. Allerlei Holz und Eisen wurde durch die Gegend geschleudert, doch ein Bruchstück, war anders. Es war ein Schwert, welches direkt vor Marridans Füßen landete. Dieser hob die Klinge wie in Trance auf, sah um sich herum nur Chaos und Tot, wie ein Wirbelwind, in dessen Auge er war. Dann bemerkte er, dass der Blick der dämonengleichen Wesenheit auf ihm lag. Plötzlich erschallten Worte in seinem Kopf.
    *Gib mir einfach dieses Schwert! Und dein Leben wird geschont!*
    Marridan blickte verwirrt umher, sah Briskenwald in Flammen, sah die meisten der Menschen um ihn herum tot, andere tötlich verletzt, sah die entfernt liegende Leiche der jungen Frau, die er vermisste, obwohl er sie nie gehabt hatte… er sah das Schwert, eine lange, leichte Klinge aus einem silbrig dunklen Metall mit einem Edel gearbeiteten Heft und Handschutz aus Silber und schwarzem Ebenholz.
    *Gib mir das Schwert!*
    Marridan wand sich dem Dämon zu, blickte in die Augen dieser Inkarnation des Bösen und sagte ohne weiter über sein Handeln nachzudenken: „nein“
    *Dann musst du sterben!*
    Der Dämon segelte in einem steilen Flug erst nach oben, dann mit ausgestreckten Klauen auf Marridan hinab. Dieser erhob das Schwert, wartete, wartete, wartete und hieb es der ihn angreifenden Kreatur entgegen. Zuerst Licht, dann ein ewiger Schrei, ein alles Zerreißendes Aufheulen…und Stille…Dunkelheit


    Marridan öffnete die Augen, Alles um ihn herum war tot, der Wald war über mehrere Hundert Meter einfach hinweggefegt, die Kreaturen des Chaos waren, neben den Menschen, die sie gemeuchelt hatten, zu Boden gefallen. Das Schwert lag immer noch in Marridans zu einer Faust geballten Hand. Er stand auf und ging zur Straße. In die Fremde - er wollte nicht zurücksehen, er wollte vergessen, er wollte fliehen, er wollte sein Leben gegen das all der anderen eintauschen, doch niemand hörte sein Hadern, niemand erhörte seine Gebete.

  • Kapitel III
    Gelaufen, gerannt, ...gejagt?
    Marridan war einfach nur gelaufen, Kilometer für Kilometer, das Schwert sprach in flüsternder Stimme zu ihm, seine Runen waren erwacht, es schien mehr als mächtig zu sein, nachdem was es mit der gesamten Waldlichtung angerichtet hatte...
    In den seelenlosen Tagen seiner ziellosen Wanderung formten sich nur wenige Gedanken in Marridans Kopf, er musste immer wieder an die fremde Schönheit denken, an den Bann in den sie ihn gezogen hatte, er wollte nicht, dass sie tot ist, er wollte alles tun, nur damit sie nicht tot ist, doch sie war tot.
    Er hatte bereits in Legenden von den unsterblichen Vampiren und Dämonenprinzen gehört, deren Leben jahrhunderte oder gar jahrtausende währte, natürlich waren auch Elfen nahezu unsterblich, aber Vampire und Dämonen waren nicht so geboren worden, sie erhielten diese Fähigkeit während ihres eigentlich sterblichen Lebens.
    Nach 7 Tagen und 7 Nächten unaufhörlichen Wanderns und Laufens, kam Marridan langsam wieder zu sich, sein Bewusstsein kehrte zurück, sein Schock war überwunden. Er musste irgendwo tief im Imperium sein, seine Gedanken rasten nun, er hatte den Beschluss irgendwo in diesen 7 Tagen gefasst, er würde einen Weg finden die Frau seiner Träume ins Leben zurück zu bringen, koste es, was es wolle.




    Er suchte, suchte, alle seine Gedanken waren auf sie gerichtet, er suchte im ganzen Imperium, bis er schließlich einen alten verwitterten Wegweiser fand, mit der Aufschrift "Sylvania-Lande der...", wobei ab "der" keine Wörter mehr erkennbar waren. Marridan hatte schon von Sylvania gehört, es war die Heimat derer von Carstein, einer alten Vampirdynastie. Er folgte dem Wegweiser, nicht wissend, was er finden würde...Sein Reise führte ihn über Berge und Täler, an Flüssen vorbei, durch finstere Wälder, aber die gesamte Zeit über, strahlte im die üppige Flora des Imperiums entgegen, wobei nach einiger Zeit die Umwelt karger, die Wälder grauer und das Gras vertrocknet schien. Alles an dieser Landschaft erinnerte Marridan an den Tod. Er erblickte eine Stadt am Horrizont. Er eilte auf sie zu, trat durch das Tor, doch die Stadt war verlassen. Nur ein kleiner gekrümmt gehender Bettler schlurfte auf Marridan zu und blickte ihm ins Gesicht. Marridan hatte für einen Moment geglaubt, einem Untoten gegenüber zu stehen, doch es war nur einfach eine sehr alte verhutzelte menschliche Gestalt. "Waaaas willst du hier?" fragte der Bettler in argwöhnischer Stimmlage. Marridan antwortete tonlos "Ich suche einen Vampir", die Augen des Bettlers weiteten sich "Einen Vampir suchst du, komm mit, ich führe dich zu einem!!" Marridan war erzmisstrauisch geworden, aber er hatte sonst keine Hinweise, also folge er wohl oder übel der brabbelnden gekrümmten Gestalt vor ihm.



    Nach guten 2 Kilometern waren sie an einem einsamen Turm angekommen, der Alte öffnete die Tür und rief "komm rein", Marridan folgte zögerlich. Grade als der die Türschwelle hinter sich gelassen hatte und einen großen Beschwörungskreis am Boden ausgemacht hatte, verschloss sich die Tür hinter ihm magisch. Der Bettler stand auf einmal wesentlich aufrechter vor ihm, seine Haare schienen wieder viel schwärzer und vor allem schulterlang. Er warf seinen Umhang beiseite und darunter erkannte Marridan eine schwere runenverzierte imperiale Plattenrüstung. Der ehemalige Bettler drehte sich um und grinste Marridan breit an, seine Zähne waren äußerst ebenmäßig, sein Gesicht schmal, doch sehr gut geformt, seine Harre fielen glatt bis zum Ansatz seines Harnisches, doch etwas stimmte nicht. Seine Zähen waren zwar ebenmäßig, vier jedoch waren ...spitz... .
    Damit hattest du jetzt nich gerechnet armer kleiner Wanderer? Tjaaa, ich brauchte umbedingt noch ein kleines Versuchsobjekt für meine aktuelle Forschung. Du musst wissen, ich erforsche die Natur der untoten Seele. Ich versuche einen Zombie zu beschwören, der eigenständig denken und handeln kann, jedoch trotzdem meinem Befehl untersteht. DU wirst mein Zombie sein, schließe einfach deine Augen, deine Lebensqualen enden hier!
    Marridan zog das mystriöse Schwert hervor und hielt es dem Vampir entgegen, "ich denke nicht" sagte er mit äußerst abwertender Stimme.



    "Was willst du?" fragte der Vampir, seinen Blick auf Marridans Schwert gerichtet, dessen Runen leicht pulsierten."Ich bin auf der Suche nach einer Methode, um Tote wieder lebendig zu machen, jedoch nicht als seelenlose Zombies, sondern als vollwertige Menschen.
    Die Augen des Vampirs weiteten sich "Du hast jemanden verloren, den du liebst." stellte er fest. "Nun gut, dieses Problem ist mir selbst durchaus bekannt, als unsterblicher Vampir muss man sich oft von Freunden und geliebten Menschen trennen,jedoch bringe ich leider nicht genug Verständnigs auf, um dir zu helfen, daher wirst du wohl doch meine Reagenzie werden..."
    Der Vampir war blitzschnell, doch Marridans Schwert war schneller, noch ehe Heinrich von Carstein seine Klinge komplett aus ihrer Scheide gezogen hatte, hatte Marridan diese bereits aus seiner Hand geschlagen und legte sein pulsierendes Runenschwert nun direkt an den Hals des Vampirs.



    "Dieses Schwert ist etwas besonderes, junger Narr! Ich weiß nicht, WIE du es bekommen hast, aber...ach egal. Nun denn, ich sage dir was ich weiß. Den Tod zu hintergehen haben nur zwei Nekromanten jemals wirklich vermocht, der eine ist der legendäre Nagash, der andere war einer der Erbauer, oder einer der "alten" wie sie von anderen genannt werden, sein Name ist in Vergessenheit geraten. Er konnte soviel magische Energie fokussieren, dass sich Zellen regenerieren und der Körper von neuem erstarkt. Nun denn, wenn du mehr wissen willst, reise nach Altdorf zum Lichtmagierorden und nun lass mich endlich alleine!" "Danke" antwortete Marridan knapp und verlies den Vampir und seinen Turm.






    Der Lichtmagier blickte ihn erstaunt an "Du willst den Tod überlisten? Nun, dafür haben wir Lichtmagier schon seit langem eine Lösung gefunden, nur ihre Durchführung haben wir bisher nicht vornehmen können" leise lachend kramte der alte Zauberer einen Stapel Pergamente hervor "Du wirst diese Formeln brauchen können, aber ich sage dir soviel, du brauchst die Asche eines toten Vampirs, den Seelenstein eines gebannten Dämonen und einen äußerst mächtigen Magier, der die abschließende Beschwörung durchführt. Wenn dir dies gelingt, so sind die Chancen am höchsten aber lies selbst, viel Glück!"
    Der Magier blickte dem von dannen ziehenden Fremden noch lange nach, mit dem sicheren Gedanken, einen weiteren Menschen in den Tod geschickt zu haben, aber nach der Geschichte, die der Fremde ihm erzählt hatte, musste er ihm einfach helfen...