Der Mann und das Meer

  • Salve,


    Da ich mich in zwei Tagen auf einen Austausch nach Kanada begeben werde, werde ich vermutlich eine Zeit lang nicht mehr sehr aktiv sein. Da es mir jedoch absolut zuwiderläuft, mich nicht zu verabschieden, bekommt mein Lieblingsboard, das Storyboard, noch ein Abschiedsgeschenk. Es ist nichts großes, aber mir kam die Idee gestern in der Deutschstunde. Wir behandeln zurzeit Kurzgeschichten.




    Unter Stöhnen und Ächzen schaukelt ein kleines hölzernes Paddelboot über die Wellenkämme. Mit sicherem, leicht breitbeinigem Schritt
    steht er am Bug. Sein Atem geht pfeifend. Mit schlängelnden Bewegungengleitet ein Schatten unter dem Boot hindurch. Die Augen unter den markanten Augenbrauen des Mannes folgen ihm. Er packt den Speerschaft in seiner Hand fester. Er beruhigt seinen Atem. Er
    sichert seinen Stand. Das Wellenrauschen in seinen Ohren nimmt an Stärke zu. Er blickt zum Ursprung des Geräusches und wird fast von
    den Füßen gerissen. Eine gewaltige Welle trifft das Boot längsseits und bringt es zum schaukeln. Die alten Planken knarren. Mit aller
    Kraft wirft das Meer das kleine Boot hin und her. Er verliert den Halt. Er stürzt…rudert mit den Armen um sich…und bekommt die
    Reling zu fassen. Mit keuchendem Atem liegt er auf den Planken des Bootes.
    Das Getöse endet so schnell wie es gekommen ist. Mit einem Mal ist alles still. Der Mond wirft einen silbernen Lichtschein auf die See
    und das Boot. Der Mann richtet sich auf. Seine suchenden Hände finden seinen Speer, den er bei seinem Sturz verloren hat. Er blickt
    sich um bis seine Augen an etwas seltsamen hängen bleiben. Erneut der Schatten im Wasser. Seine Hände um den Speer werden
    schwitzig. Mit enormer Geschwindigkeit rast der Schatten auf das kleine Boot zu. Ein Grollen dringt aus dem Meer. Bedächtig senkt
    der Mann seinen Speer und hält den Atem an. Der Schatten dreht sich einmal um sich selbst…und taucht unter dem Boot hindurch.
    Das Grollen legt sich. Es ist ruhig.
    Leise zischend entweicht die angehaltene Luft aus den Lungen des Mannes. Er dreht sich herum. Seine Augen folgen weiterhin dem
    Schatten, der das Boot nun aus größerer Entfernung umkreist. Eine Weile dreht dieser noch seine Runde, bis er schließlich in die
    Tiefe hinab taucht. Misstrauisch mustert der Mann seine Umgebung. Minute um Minute vergeht. Es herrscht völlige Stille
    Plötzlich spürt er ein leichtes Dröhnen an seinen Füßen. Von einer Sekunde auf die andere beginnt das Meer zu kochen. Um das Boot
    herum brodelt es. Wellenberge türmen sich auf. Mit einem Knall kracht das Monster im Rücken des Mannes durch die Wasseroberfläche.
    Seine Flossen schleudern es weit in der Höhe. Sein gigantisches Maul mit abertausenden von spitzen Zähnen ist bereit dazu, sich
    um den Mann zu schließen. Auf dem Absatz fährt er herum. Der Speer zielt auf den Rumpf des Monsters. Von oben herab fällt es
    auf das Schiff…und spießt sich selbst auf dem Speer auf. Ein grässliches Knacken ertönt. Das dünne Holz hält dem gewaltigen
    Gewicht nicht stand. Der Speer bricht. Die Bestie kracht mit unglaublicher Wucht aufs Deck. Das Schiff bricht aus einander.
    Im hohen Bogen wird der Mann ins Wasser geschleudert. Die Kälte trifft ihn wie ein Schlag. In Panik schlägt er um sich. In diesem Moment
    erblicken seine Augen das Monster nur ein paar Meter von ihm entfernt. Panisch suchen seine Augen einen Ausweg und bemerken den
    abgebrochenen Speer in der Brust des Kolosses. Der gewaltige Hai schwimmt tot auf der Seite. Der Mann entspannt sich wieder
    etwas. Kein Seegang, kein Monster, nichts zur Beunruhigung. Alles ist so still wie vorher. Mit lockeren Schwimmzügen schwimmt er zu einer
    Planke, die sich nicht weit von ihm entfernt im Wasser befindet. Er klammert sich fest und betet in Gedanken das „VaterUnser“.
    Er schlägt die Augen auf. In der Tiefe unter ihm kreisen dutzende und aberdutzende Schatten.

  • NEtte Geschichte und wie schon gesagt colles ende und viele spass in kanada :bye: :bye:

    :D :unschuldig: :D :schlafen: WER SCHLÄFT SÜNDIGT NICHT!:schlafen: :rolleyes::tongue: :rolleyes:


    “I’m sorry to see you here, Jack, but if you’d have fought like a man, you needn’t hang like a dog.” Anne Bonny