Die Herkunft des Alouis de Brionne

  • Alouis war in dem schönen Landstrich im wunderschönen Bretonia aufgewachsen. Schon seit frühester Kindheit war er auf sein Leben als Ritter und Baron vorbereitet worden. So hatte er sowohl die hohe Kunst der Diplomatie als auch die „wahre“ Kunst, das Kämpfen nämlich, unter zahlreichen Verwünschungen seiner Lehrmeister erlernt. Sein Knappe war Zeit seiner Ausbildung immer bei Alouis gewesen, so das er Alouis weniger wie ein Diener und mehr wie ein Freund war, auch wenn eine Freundschaft zwischen adligem Ritter und einem bäuerlichen Knappen natürlich vollkommen unmöglich war.


    Seine Ausbildung war soweit vollkommen normal, nur eine einzige Sache war etwas wirklich Außergewöhnliches:
    Alouis war, als er gerade sein erstes Dutzend Lebensjahre hinter sich hatte, zu Pater Renard ins Kloster zu Bastonne geschickt worden. Er war dort für ereignisreiche fünf Jahre geblieben. Dort hatte er Gilles de Bastonne kennengelernt, benannt nach dem sagenumwobenen Gründer Bretonias.


    Es war in der Woche von Alouis' Ankunft im Kloster gewesen, als Alouis über die sogenannte „Kriegerwiese“ schlenderte. Es war ihm nicht klar, warum man ebendiese Wiese so kriegerisch nannte. Es war eine grüne, mit Sommerblumen übersäte Wiese. Nie hätte Alouis sich vorstellen können, dass hier gekämpft würde oder gekämpft worden war. Nur ein Bauer ohne Sinn für die Schönheit der Schöpfung der Herrin des Sees hätte an diesem Ort Blut vergiesen wollen. Alouis schaute sich gerade auf dieser wunderschönen Wiese um, als er sah, dass er nicht der einzige mit einem Sinn für die Schönheit der Schöpfung war. Am anderen Ende der Wiese stand ein großgewachsener, etwas schlacksig aussehender Junge, der die typische Symbolik von Bastonne, einen sich aufbäumenden Drachen, trug. Alouis sah ihm an, dass er die Schönheit dieses Ortes genauso fühlen konnte wie er. Er ging auf ihn zu und sagte: „ Seid mir gegrüßt, Mitausgebildeter. Ihr seid eurem Wappen nach ein Sohn der Bastonne. Aber wie ist euer Name?“ Der Junge sah auf, straffte sich und sagte mit einer tiefen, dröhnenden Stimme, die man sich gut, fast zu gut, als befehlsgebende Stimme auf einem Schlachtfeld vorstellen konnte: „Ich bin Gilles de Bastonne, Sohn des Bohemund de Bastonne, doch da die Herrin mir nur den dritten Platz der Geburtenfolge meiner seligen Mutter bestimmte, habe ich keinerlei Anrecht auf den Herrschersitz über Bastonne, so dass ich hier im Kloster in Ausbildung bin, in der Hoffnung der Herrin durch Taten wenn schon nicht durch Geburt zu imponieren.“ „Wohl gesprochen“, zollte Alouis Gilles seinen Respekt. „Wie lange haltet ihr euch schon in diesen Hallen auf?“


    Er war – wie Alouis – erst vor kurzem in das Kloster gekommen, nur hatten beide vollkommen verschiedene Ansätze an ihre Ausbildung. Während Alouis sie als nichts weiter als als eine Ausbildung empfand, war diese für Gilles sein einziger Weg, etwas aus sich zu machen. Er steckte zehnmal mehr Eifer in die täglichen Übungen als alle anderen, was ihm bald den Respekt der anderen einbrachte. In stillen Ecken lehrte er zusätzlich in jeder freien Minute Alouis das System der bretonischen Ehre, mit dem Alouis zwar aufgewachsen war, das er aber nie wirklich verstanden hatte. Nach Gilles Lektionen vertrat Alouis diese Ideale mit solchem Eifer, dass er sich bald den Namen „der Reine“ einhandelte, als er – ohne jegliche Waffen- eine kleinere Horde Bauernkinder davon abhielt, eine Statue der Herrin, die er überantwortet bekommen hatte, anzusehen, da die Blicke der Niederen die Magie der Herrin abschwächen würden.
    Er begegnete auch Bruder Reinhard. Reinhard war ein Mensch aus dem Imperium, der zwar flammend an die Herrin glaubte, aber immer noch den komischen Ehrvorstellungen des Imperiums anhing. So bot er, als Alouis mit ihm allein war, an, ihm eine seiner Pistolen zu übereignen, mit der Alouis einen Gegner aus vielen Metern Entfernung töten konnte. Eine Pistole! Wie konnte er Alouis „dem Reinen“ so etwas auch nur anbieten! Eine unehrenhafte Waffe, eine solche mit der Gilles le Breton ermordet worden war! Alouis lehnte entschieden ab. Aber einige Tage später sah er Reinhard, der wie alle Brüder bewaffnet umherlief, mur mit einer Psitole am Gürtel. Wer hatte dieses unehrenhafte Angebot angenommen?


    Weshalb die Brüder bewaffnet ihre täglichen Dienste versahen, was Alouis zunächst befremdet hatte, waren sie doch in einem Kloster, einem Ort der Ruhe, sollte sich einige Wochen nach Alouis' und Gilles' Ankunft zeigen. Die beiden waren, wie des öfteren, auf der „Kriegerwiese“ als Alouis, verschwitzt von einer weiteren Lektion im Schwertkampf, die -natürlich- in voller Rüstung und mit scharfen Waffen ausgetragen wurden, im Wald eine Bewegung bemerkte. Erst dachte er, es seien wieder einmal Bauern, die sich dem Kloster in Hoffnung auf Essen näherten, aber ihm wurde bewusst, dass es nur EIN Bauer gewesen war, als dieser aus dem Wald stolperte, einen Pfeil aus seiner Brust ragend. Alouis dachte, der Waldaufseher hätte einen vorzüglichen Treffer gelandet und wollte diesem, trotz der Benutzung eines unehrenhaften Bogens, zuerst gratulieren, da bemerkte er das der Pfeil aus knorrigem, ungeraden und schwarzen Holz gefertigt war, einem Holz das nicht einmal für den Kamin eines Ritters geeignet war, ganz zu schweigen von der Waffe eines Repräsentanten der bretonischen Krone. Es traf ihn wie ein Schlag.


    ORKS!


    Noch während er dies sagte, stieß er einen Warnruf aus, der alle Umstehenden aufmerksam werden ließ. Da flog schon die erste Salve der Orkbogenschützen heran. Durch ihre Schilde und Rüstungen wurden die Ritter in Ausbildung zwar nicht verletzt, doch die Aussicht auch unverletzt zu bleiben, war verschwindend gering, denn schon strömten aus dem Wald Orks auf sie zu. Ein paar wären kein Problem gewesen, eine ganze Menge auch nicht, aber aus dem Wald kamen Horden von Orks, ihre klumpigen Waffen schwenkend, stinkend und grölend. Alouis griff sein Schwert, hieb dem ersten Ork in Reichweite den Kopf ab, und war sofort wieder in Kampfhaltung und bereit einem weiteren Ork entgegenzutreten, doch es war hoffnungslos. Auch wenn Alouis niemals geflohen wäre, musste er sich schon sehr beherrschen nicht die Hoffnung fahren zu lassen, als er sich der Überzahl der Orks gewahr wurde. Während all dieser Überlegungen erschlug er zwei weitere Orks für die jedoch sofort weitere einsprangen. Ein paar Sekunden des Gemetzels später wurde Alouis sich eines Trappelns hinter ihm gewahr. Ohne sich umzudrehen, das wäre sein Tod gewesen, hoffte er nur, das das Unterstützung war, die da ankam, und keine weiteren Feinde. Er bekam die Antwort auf diese innere Frage, als ein Ork neben ihm durch die Hand eines Bruders, an den Namen konnte Alouis sich nicht erinnern, gefällt wurde. Nachdem die Brüder in den Kampf eingegriffen hatten, waren die Orks zum einen nicht mehr in der überwältigenden Überzahl wie zuvor und außerdem hatten sie es jetzt nicht nur mit halbausgebildeten Jüngligen zu tun, nein. Jetzt hatten sie vollausgebildete und kampferfahrene -ehemalige- Ritter vor sich. Nach kurzen Minuten des grausamen Abschlachtens der Bestien flohen diese. Alouis sah sich fast schon aus einem Reflex heraus nach Gilles um, den er zu seiner Freude nur wenige Meter von ihm entfernt sah. Er grinste diesen an und brüllte freudig: „Die Herrin hat uns den Sieg geschenkt!“ - „Ja, sie und unsere Waffen!“, ließ Gilles als Antwort darauf verlauten.





    Fortsetzung folgt auf Wunsch...



    Gruß

    Sogar Skaven sollen gesehen worden sein, wie sie sich dem Träger zum ehrenhaften Zweikampf stellten. Mit nicht übermäßig überraschendem Ergebnis. (Armeebuch Bretonen "Fedehandschuh")


    Die Herrin segnete meine Würfel bei den Rettungswürfen und verfluchte sie bei der Magie.

  • Auf jeden Fall fortsetzen!!!!!!

    Zu den riesigen Nebenwirkungen essen Sie die Packungsbeilage und schlagen Sie Ihren Arzt oder Apotheker


    Nichts ist so sicher wie der Glanz des Goldes und die Verlogenheit der Elfen!


    3500 Punkte Zwerge

  • Aber auf jeden, die Story is ja wohl der Hammer!!! 8o

    Zitat

    "Ich wurde von den Göttern zu Großem auserkoren. Du, sterblicher Wicht, wurdest hingegen einzig zum Sterben auserkoren."

    Eglixus, Der Henker von Trechagrad

  • Und weiter gehts:


    Nach dieser kurzen, blutigen und zum Glück vollkommen verlustfrei für die Ritter verlaufenen Schlacht, wenn man es denn so nennen konnte, kehrte wieder Ruhe ein im Kloster. Die täglichen Gottesdienste der Herrin, die von allen außer Alouis als exorbitant langweilig empfunden wurden, die ebenfalls täglichen Übungsstunden, und das Erlernen von -rustikalem- Lesen.


    Die nächste und hochwillkommene Abwechslung bot der Besuch einiger ehemaliger Kameraden Reinhards aus dem Imperium. Sie sahen so vollkommen anders aus als die bretonischen Ritter, obwohl sie genau dem selben Stand wie diese angehörten. Keinerlei Heraldik, an der man sie hätte identifizieren können, schmückte sie, ihre Rüstungen waren aus seltsamen Metall geschmiedet und bestanden statt aus Kettengliedern aus Platten. Desweiteren führten sie fremdartig geformte Schwerter und die verruchten Pistolen mit sich. Die Anführer dieser kleinen Gruppe von Kämpfern hießen Stefan und Walter. Sie hoben sich in keinerlei Weise von den übrigen Rittern ab, und ritten auch nicht an der Spitze der Formation. Als Alouis einen der Imperiumssoldaten darauf ansprach, sagte dieser das sei um sie zu schützen. Sollte ein Scharfschütze auf die Anführer angesetzt worden sein, würde er sie nicht ausfindig machen können. Alouis befremdete dieses Verhalten zutiefst. Nur aus Feigheit ritten diese Krieger nicht an ihrem eigentlichen Platz? Kein wahrer -bretonischer- Ritter hätte je etwas derartiges zugelassen. Und überhaupt, wer sollte den so hinterhältig sein und einen Meuchelmörder verdingen? Auf diese Frage gab der Soldat nur die Antwort, dass Stefan und Walter im Imperium hochgestellte Personen waren, die immer mit Anschlägen rechnen mussten.
    Ein ganzes Leben voller Angst zu verbringen schien Alouis nicht gerade erstrebenswert.


    Am Abend der Ankunft gab es ein großartiges Bankett. Von Eber über Fasan zu Kaninchen, alles wurde aufgetragen. Auch bretonischen Wein gab es im Überfluss. Stefan, der neben Alouis saß, sprach diesen an: „Sagt mir, junger Ritter, ist dieses wirklich ein Kloster, ein Ort der Enthaltung?“ - „Genauso ist es.“, antwortete ihm Alouis zwischen einem Bissen vom Fasanenfleisch und einem Schluck Wein. „Aber dies hier“, meinte Stefan und deutete auf den Tisch, der sich unter der Last der Speisen bog. „scheint mir kein der üblichen Enthaltsamkeit zuträgliches Mahl zu sein.“ - „Denkt ihr dieses? Nun, wenn wir hier ausgebildet werden, so sollten wir doch auch gut verpflegt werden, oder?“, argumentierte Alouis. Schon gleich nachdem er dies gesagt hatte, meinte er zu hören, wie Stefan zu Walter murmelte: „Und vor den Toren verhungern die Bauern...“.


    Als er, aufgeschreckt durch solch schlimmes zweiflerisches Gedankengut, sich zu den beiden umdrehte, sah er nur wie beide starr nach vorne blickten. Als Alouis ihren Blicken folgte, bemerkte er einen Bauern, der sich wohl mit Essen hatte davonstehlen wollen, den die an den Türen postierten Knappen doch bemerkt hatten. Er wimmerte auf dem Steinboden kniend, auf den ihn die eine Wache gezwungen hatte. Ein Ritter trat aus der Reihe der Feiernden und ging auf den Dieb zu. Er sah ihm mit kalten, unbarmherzigen Augen ins Gesicht und ließ sich von einer der Wachen ein Schwert reichen. Der Bauer hatte in Anblick des Schwertes angefangen zu heulen, und ein nasser Fleck breitete sich auf seiner Hose aus. All dies Flehen war jedoch vergebens, er hatte versucht Ritter und noch dazu Gäste zu bestehlen. Mit einem einzigen Schlag hieb der Ritter ihm den Kopf von den Schultern und trat zurück um sich wieder mit Gilles zu unterhalten.
    Alouis hörte das Stefan neben ihm leise sagte: „Barbarisch.“ Aufgefordert durch diese Aussage drehte er den Kopf zu dem leichenblassen Stefan und meinte: „Er bekam nichts als das, was er verdiente. Er hat versucht uns zu bestehlen.“


    Daraufhin sagte Stefan nichts mehr. Er blickte nur mit fast schon angewidertem Blick in die Runde und es schien als ob er voll Zweifeln an der Herrin sei.

    Sogar Skaven sollen gesehen worden sein, wie sie sich dem Träger zum ehrenhaften Zweikampf stellten. Mit nicht übermäßig überraschendem Ergebnis. (Armeebuch Bretonen "Fedehandschuh")


    Die Herrin segnete meine Würfel bei den Rettungswürfen und verfluchte sie bei der Magie.