naja mal wieder was von mir, bin allerdings noch nicht sehr zufrieden damit, hab allerdings auch keine ahnung, was ich daran noch ändern könnte.
wäre für gute kritik erfreut, verbesserungsvorschläge wären noch besser (ja cibout, deine konstruktive kritik mein ich^^)
hat, im vornerein, nix mit warhammer zu tun, aber aus einem spiel, sogar einem meiner lieblingsspiele, mal schaun wer drauf kommt.
ansonsten viel spass beim lesen, zerlegen usw...
Hustend kam er an die wogende Oberfläche. Salziges Meerwasser war in seine Augen und in den Mund geraten. Er blinzelte ein paar mal um wieder klar zu sehen. Dicke, schwarze Wolken verdeckten den Himmel, Blitze erhellten die Dunkelheit. Das Tosen der Wellen, der meterhohen Wellen kam unheilig über ihn. Wieder wurde er unter Wasser gespült. Sein Körper wirbelte hin und her, die mächtigen Kräfte des Meeres schüttelten ihn unbarmherzig umher.
Prustend streckte er seinen Kopf aus dem Meer, sog gierig die kalte, salzige Luft ein.
Ein Donner ließ in aufschrecken, erneut das grelle Licht eines Blitzes, ganz in seiner Nähe.
Er zitterte am ganzen Leib, die eisige Kälte des Wassers umschloss seinen Körper. Seine Kräftereserven waren aufgebraucht, er hatte nur noch kurz zu leben, schoss es ihm in den Kopf.
Genau in diesem Moment kratzten seine Schuhe an etwas hartem vorbei. Er versuchte sich umzusehen und entdeckte den bedrohlichen Leuchtturm im Meer.
Seine letzten Kräfte mobilisierend schwomm er so schnell er konnte zu der vermeintlichen Sicherheit.
Die schwarzen Wellen brandeten an dem großen Felsen, auf dem der Turm stand. Gischt schäumte über die in den Stein geschlagenen Treppenstufen. Seine Finger ertasteten das mit Algen und Plankton überwachsene Eisengeländer. Es war kalt und aufgeraut durch die ewige Tortur der See.
Beim ersten Versuch, sich empor zu ziehen, glitt er wieder zurück in das Meer. Doch schon beim erneuten Probieren hievte er sich empor. Wasser floss in kleinen Bächen an ihm hinab, die feuchte Kleidung hing schwer an seinem Leib.
Auf den glitschigen, feuchten Stufen hatten sich kleine Muscheln angesetzt. Ein Einsiedlerkrebs kroch vor ihm die Treppen hinauf.
Eine kräftige Welle erfasste ihn wieder und drohte ihn erneut in das kalte Schwarz zu ziehen, doch er konnte sich an dem Geländer festhalten. Rasch lief er die Stufen nach oben, eine schwere Eisentür wartete auf dem obersten Absatz. Sie war offen, dahinter lauerte das tiefe Dunkel.
Er fühlte Angst, wollte sich zuerst einfach nur neben die Tür lehnen und auf Hilfe warten, doch die Neugier überfiel ihn. Langsam, Schritt für Schritt, wagte er sich in den Turm. Nur der Mond lieferte einen kleinen Lichtschein. Die Luft roch feucht und modrig zugleich. Er konnte das Alter dieses Gebäudes schon fast spüren.
Wasser tropfte hörbar von der Decke und am Boden erblickte er kleine Pfützen.
Plötzlich ertönte ein Geräusch. Es war nicht definierbar von wo her, der Turm war zu Dunkel um die Quelle des Lautes zu erahnen. Wie angewurzelt stand er nun da. Seine Atmung ging flach, das Herz pumpte.
Erneut ein Geräusch. Mit einem Surren flackerte das Licht auf. Beinahe wäre er vor Schreck aus dem Turm gerannt, so zuckte er nur ein wenig zurück. Das Licht war etwas abgedämmt, doch nach und nach erleuchteten mehr Glühbirnen und Lampen die Dunkelheit. Eine große Galerie tat sich vor ihm auf. Riesige Gesichter aus schwerem Bronze geformt, teils männlich, teils weiblich, starrten in seine Richtung.
Nun legte sich wieder eine unheimliche Stille über den Turm. Nur das leise Fauchen des Windes und das wütende Brausen des Meeres ertönte.
Langsam machte er einen Schritt nach vorne. Er blickte auf einen kleine verrostete Eisentafel unter einem der Gesichter und las laut:
„Andrew Ryan, Erbauer von Rapture, Feind der Parasyten.“
Alles kam ihm auf irgendeiner Weise vertraut vor. Er meinte schon einmal hier gewesen zu sein, der Name Ryan kam ihm bekannt vor.
Als er wieder aufsah, erblickte er eine kleine Wendeltreppe, die nach unten führte. Kunstvoll verziertes Geschnörksel war an der Wand angebracht und alles leuchtete in einem goldenen Schimmer. Vorsichtig schritt er die Mamorstufen hinab.
Aus einem Lautsprecher an der Wand war irgendein Lied zu hören, gerade spielte eine Violine.
Unten am Treppenabsatz angekommen, lag eine Mannshohe Kugel aus dunklem Metall im Meerwasser. Ein kleiner Eisensteg führte zum Eingang der Gondel.
Neugierig geworden ging er darauf zu, das kalte Wasser umspülte seine Beine und floss in seine Schuhe.
Eine schwere Glasscheibe diente als Tür, diese stand offen. Innen fand sich eine Bank mit abgesessenen Lederbezügen. Eine große Lichtquelle war an der Decke der Gondel angebracht, welche bedrohlich flackerte. Ein Hebel war inmitten einer Schalttafel zu sehen und er konnte nicht widerstehen, in die seltsame Kugel zu steigen und den Schalter zu betätigen. Ein lautes Grollen durchlief den Turm, die Gondel rüttelte hin und her und die schwere Glastür schloss sich quietschend.
Er versuchte zuerst hektisch die große Glasscheibe wieder aufzudrücken, doch als die Eisenkuppel langsam im Meer versank, setzte er sich verzweifelt auf die Bank.
Luftblasen stiegen unter der Scheibe auf.
Hysterisch machte er sich Vorwürfe, warum er überhaupt auf den Gedanken gekommen war, den Hebel zu ziehen. Wie ein wildes, eingesperrtes Tier schritt er von einer Seite zur anderen.
In der Tauchkugel wurde es zunehmend kälter, als sie sich mehr und mehr dem Meeresgrund näherte. Hin und wieder schwamm ein kleiner Fisch oder ein Aal am Bullauge vorbei, die von den angebrachten Scheinwerfer erfasst wurden, ansonsten war allerdings nichts zu sehen.
Nach einigen stillen Minuten entrollte sich eine Leinwand über der Glastür und ein verborgener Projektor lies ein Bild darauf erscheinen. Ein Mann Mitte der 40er Jahre saß auf einem Sessel. Er trug einen feinen Anzug, hatte dunklere Haare und einen kurzgeschnittenen Oberlippenbart.
Eine Stimme aus dem Lautsprecher sagte:
„Ich bin Andrew Ryan und ich stelle ihnen eine Frage!
Steht einem Menschen nicht das zu was er sich im Schweiße seiner harten Arbeit verdient hat?
Nein, sagt der Mann in Washington, es gehört den Armen!
Nein, sagt der Mann im Vatikan, es gehört Gott dem allmächtigen!
Nein ,sagt der Mann in Moskau, es gehört allen!
Ich konnte keine dieser Antworten akzeptieren. Stattdessen entschied ich mich für etwas anderes, für etwas unmögliches, ich erbaute Rapture.“
Bedrohliche Musik untermalte seine Worte.
Die Leinwand und das Bild verschwanden und sein Blick fiel auf etwas außergewöhnliches.
Eine riesige Metropole, Wolkenkratzer, Apartments, Hochhäuser, Türme… all das unter Wasser.
Große Lichtkegel, die in die See leuchteten, überdimensional große, leuchtende Aufschriften, Leuchtfiguren, er fühlte sich fast wie in einer Mischung aus Las Vegas und Manhattan.
All das schien so surreal, so unwahrscheinlich und er ertappte sich selber, wie er mit offenem Mund aus dem Fenster starrte. Wie konnte er noch nie etwas über diese Stadt Rapture erfahren haben, obwohl sie so unglaublich groß war?
Der Lautsprecher kratzte und erneut meldete sich die Stimme.
Das Ende der Fahrt schien sich ins unendliche hinauszuziehen. Er saß einfach nur in der Tauchgondel und bestaunte die Stadt. Lichtreklame leuchtete von der einen, Wolkenkratzer bedrohten ihn von der anderen Seite. Die Schiene, in der die Kugel fuhr, war stellenweise von Algen zugewachsen, oder aber kleine Muscheln hatten sich auf dem Eisengestell niedergelassen hatten.
Aus diesem Grund schüttelte und rüttelte es die Gondel ein paar mal hin und her.
Als das Gefährt sich einer Art Andockstation näherte, keimte Hoffnung in ihm auf.
Waren hier noch Menschen? Gab es wirklich in diesem unrealen Gebilde von einem Hochhaus noch Leben? Wie würden sie reagieren? Ob sie ihm helfen würden?
Allerlei solcher Fragen schossen ihm durch den Kopf. Durch den Scheinwerfer konnte er ein verwittertes Schild erkennen, worauf „Fleet Hall“ geschrieben stand.
Die Tauchglocke fuhr eine Art Röhre oder einen Tunnel hinauf. Alles war tiefschwarz. Nur die Gondel und der Scheinwerfer spendeten Licht.
Erneut keimte die Angst in ihm auf. All das war so komisch, er konnte sich das alles nicht erschließen. War es vielleicht nur ein Alptraum?
Ratternd hievte sich die Eisenkugel die letzten Meter empor. Langsam schob sie sich aus dem Meerwasser.
Tropfen perlten an dem Glas entlang nach unten ab.
Mit einem lauten Krachen kam das Gefährt zur Ruhe. Als er aus der dreckigen Glasscheibe sah, erblickte er einen in Lila Stoff gefassten Korridor, mit schwarzen und weißen Marmorplatten am Boden. Bilder von seltsamen Menschen, weiße Hasenmasken und Notenblätter waren an der Wand angebracht. Abfall und Tonscherben, kaputte Pokale, all das lag verstreut auf dem Boden.
Quietschend öffnete sich die Glastür.
Seiner Sicherheit beraubt stieg seine Angst ins unermessliche. Diese Atmosphäre gefiel ihm nicht im geringstem. Lauschend blieb er auf der Bank hocken, doch das einzige was zu hören war, war das laute Pochen seines Herzens. Er zwang sich aufzustehen.
Leise und vorsichtig wagte er einen Blick nach draußen. Es roch nach alten Möbeln und Staub.
Vor ihm war eine kleine Rampe, gebaut um den Ein- und Ausstieg in die Tauchkugel zu ermöglichen.
Als er einen Fuß darauf setzte, knarrte das Rampengestell kurz.
Er hastete schnell nach vorne und fasste auf dem Marmorboden wieder neuen Fuß. Neugierig sah er sich um. Eine schwere Eisenkabelspule, die auch die Gondel nach oben gezogen hatte, stand in einer dunklen Ecke, mehrere Schaltpulte waren darauf zu erkennen.
Der Gang vor ihm wies nach rechts um die Ecke. Ansonsten war nichts mehr zu sehen. Einzig und allein die Tauchkugel stand noch da.
Nach einigem überlegen umzukehren, entschloss er sich dem Gang zu folgen.
Als er nach rechts bog, erblickte er dutzende von Reisekoffer, groß und klein, aus Holz, Eisen, Stofftaschen. Sie alle lagen verstreut und ohne rechte Ordnung umher. Dreckige Wäsche war auf dem unsauberen Boden verteilt worden.
Absperrungen aus zwei Chromstangen und einer lila Stoffleine teilten den Gang in mehrere Reihen ein. An der Decke hing ein Schild mit Anreise und Abreisedaten, allerdings waren alle gecancelt. Am Ende der Reihen befand sich jeweils ein Schalter. Auf einer Anzeigetafel waren Preise für Reisen und Geldkurse aufgezeigt.
Papierfetzen und zerissene Dokumente lagen auf den Schaltern verstreut. In der Mitte führte ein weiterer Weg. Diesem folgte er, obwohl ihn das Gefühl beschlich irgendetwas würde hier unten nicht stimmten. Es roch intensiv nach Eisen bemerkte er. Der Gang führte zu einer geschlossenen Tür, unter dieser war flackerndes, weißes Licht zu sehen. Vorsichtig klopfte er an.
„Hallo?“, sagte er schüchtern, „Ich komme jetzt hinein!“.
Ein stechend süßer Duft kam ihm entgegen, als er die Tür öffnete. Grünes Licht schien vom Boden herauf, verkrustetes Blut auf den Fließen, kopflose Leichen, die sich zu dutzenden stapelten und an Fleischerhacken an der Decke baumelten.
Seine Augen weiteten sich vor Schreck, er wich ängstlich zurück.
„Oh mein Gott, was ist HIER passiert?“, fragte er sich selbst.
Sein Herz pumpte unaufhörlich und er konnte keine klaren Gedanken fassen.
Hastig schlug er die Tür zu.
Ein Heiseres Lachen ertönte.
Erschrocken fuhr er herum.
Nichts.
Steif stand er da, lehnte sich an die Tür, blickte von einer Seite des Ganges auf die nächste.
So verharrte er einige lange Minuten.
Nichts geschah.
Er fasste seinen ganzen Mut und schlich langsam und vorsichtig nach vorne. Er sah die Schalter.
Immer noch absolut leise, lehnte er sich gebückt gegen einen und blickte um die Ecke.
Er konnte niemanden erkennen. Seine Hand tastete nach oben auf das Pult, er suchte irgendetwas um sich zu verteidigen, doch fand er nichts.
So blieb er still in seinem Versteck sitzen und wartete.
Die Zeit verging sehr langsam, immer wieder dachte er etwas gehört zu haben. Vielleicht bildete er sich das nur ein. Vielleicht war hier unten aber auch wirklich ein Wahnsinniger.
Schließlich wurde ihm das alles zu dumm.
Als er sich vergewissert hatte, dass alles sicher war, schlich er vor die Schalter. Ein weiterer Gang, mit der Aufschrift „Eingang“ versehen, führte nach oben.
Diesem Weg folgend ging er so leise er konnte die steile Wendeltreppe nach oben.
Der Marmor hier war noch dreckiger und verschmutzter als unten. Altes Blut und Dreck war in den Fugen angekrustet. Schimmel deckte die eine oder andere Fließe ein.
Von oben troff ständig Wasser, vermutlich aus einem Leck
Es lief von oben die Stufen hinab, bildeten kleine Bäche, durchdrang seine Schuhe mit dem kalten Nass.
Als er die obere Galerie erreicht hatte, weiteten sich seine Augen.
Ein riesiges Amphitheater erstreckte sich von der einen Seite bis zur anderen. Tausende Sitzreihen, seidene Vorhänge, Abstrakte Kunst und eine große Holzbühne. Auf dieser stand ein schwarzes Piano.
Er schritt weiter nach vorne. Er war tatsächlich in einer Galerie, ein erhöhtes Stockwerk über den eigentlichen Zuschauern. Unter ihm erstreckten sich die unzähligen Sitze und Bänke.
Schwere Lautsprecher hingen von der Decke hinab. Seltsame Eisfiguren, die Pirouetten drehten, standen beidseits auf der Bühne.
Plötzlich erblickte er ihn. Die Gestalt saß am Piano. Wie auf ein Signal, legte die Figur seine weißen Samthandschuhen sitzenden Finger auf die Tasten und klimperte los.
Ein Schild das nur noch an einem Seil getragen wurde und dadurch schief hing, deutete auf „Sander Cohens Meisterstück“ hin.
Auf einmal leuchtete ein aus dem nichts kommender Scheinwerfer auf ihn. So schnell er konnte, warf er sich hinter den nächsten Stuhl.
Er atmete schnell und ungleichmäßig. Noch immer wusste er nicht ob diese Gestalt am Piano, der Mörder war.