Imperiale Geschichte

  • Der Heisse Wüstensand umwehte seinen stämmigen Körper. Trotz Stofftuch, dass er sich um den Kopf gewickelt hatte, um unwünschte Insekten und Sandkörner fern zu halten, schmeckte er die kratzigen Krümmelchen im Hals. Seine Augen waren gerötet und gereizt. Auf so etwas hatte er sich nicht vorbereitet. In einem Graben zu hocken, nichts als heisse Wüste um sich, genauso wie dieser gottverdammte Sand. Jeder Winkel seiner Kleidung war mit Sand bedeckt. Er öffnete zum dutzendsten Mal seine Feldflasche und nahm einen kräftigen Schluck, schales, warmes Wasser zu sich. Ein kleiner Tropfen rann seinem mit Stopeln übesähten Kinn hinab, bevor er sich es mit seiner pranken artigen Hand wegwischte. Sergeant Alon Kofer war ein Riese von einem Mann, ein Hühne mit der Statur eines Kraftsportlers, wenn auch etwas in die Jahr gegangen. Sein dünnes Kopfhaar war im Laufe der Zeit ergraut und mehrere Narben schmückten sein Gesicht. Die größte davon, die er sich im Guerilliakrieg gegen die Grünhäute auf Repson IV zugezogen hatte, trug er mit Stolz und Zuversicht. Sie machte ihn gefährlicher, so dachte er zumindest und das würde sich auf die strenge Militärsmoral seines Regiments ausüben. Disziplin und Anstand, so hatte man ihn das früher beigebracht. Früher. Er dachte nicht gerne über Früher nach. Damals, als seine Frau starb, als er durch die grausige Verletzung des Waaghbosses Darak Schädelkrusha seinen linken Arm verlor und als er heimlich dessertiert war. Keine Gedanken daran zu verschwenden war schwierig, genau deshalb ging er zur Armee. Der Adrenalinschub vor dem Gefecht, die Geräusche des Todes um sich herum, der Geruch des Sieges, all das lenkte ihn von seiner traurigen Vergangenheit ab. Und das war auch gut so.
    Ein Späher, der ein paar Meter weiter im heissen Graben saß und gerade durch ein Fernglas sah, fing schwer an zu husten und Kofer dachte zuerst, er habe Sand aus Versehen inhaliert. Doch als wenige Sekunden später Blut aus Ohren, Augen, Nase und Mund floss, wusste er dass das nicht natürlichen Ursprungs war. Schnell griff er nach seiner Pfeife, die ihm um den Hals hing und pfiff den Alarm aus. Sofort war jeder Soldat aufgestanden, um sich an die Grabenwand zu lehnen und mit den Lasergewehren, die mit Sandstürmen verwehte Ebene vor ihnen absuchten. Einige dachten sie hätten was gesehen, doch dann stellte sich heraus, das es nur ein bisschen Sand war der aufgewirbelt worden war und dann eine dunkle Silluette in der Entfernung erzeugt hatte. Mittlerweile hatte der Sandsturm zugenommen, der schon seit Stunden über ihnen tobte und Alon Kofer konnte nicht einmal mehr zehn Meter weit sehen. Er überprüfte sein Gewehr und stellte die Laserbatterieanzeige auf volle Stärke. In seinem Headset knisterte es nur und keinerlei Befehle wurden über das Kom-netz erteilt. Deswegen entschied Sergeant Kofer ersteinmal die Lage zu sichern und die Stellung zu halten. Ein monotoner Laut, sehr hoch und schrill war auf einmal zu vernehmen. Am Anfang dachte sich Alon, es sei eine Form des Tinitus, den er einmal von einer Detonation bekommen hatte, doch als sich immer mehr seiner Soldaten die Ohren zuhielten und nervöser wurden, gab es keinen Zweifel mehr für den alten Veteran. Chaos. Kaum war ihm der Gedanke gekommen, gab es ein plötzliches Durcheinander zu seiner rechten Seite. Lasergewehre spien heisse Strahlen aus und es roch in wenigen Augenblicken nach Fyzelen. Als hätte es nie einen Störkontakt im Kom gegeben, wurden Befehle in einem zusammenhangslosen Durcheinander gegeben, teilweise waren sie in einer verzehrten Sprache, nicht menschlichen Ursprungs, andere waren wirres Geplapper, wiederum andere waren grässliche Preisungen an den Intriganten Gott der Verwirrung und der Zukunft. In diesem schwer verständlichen Wirrwarr konnte Alon den immer gleich abgespielten Befehl des Oberst herausfiltern: "An alle Einheiten Rückzugsmanöver 3-13. Gebt euch gegenseitig Denkung und zieht euch geordnet zurück, wir lassen uns zweihundert Meter weiter hinterfallen. Deadline liegt bei 5 Minuten, danach wird auf alles geschossen was sich unserer Linie nähert."
    Sergeant Alon Kofer musste schwer schlucken, bevor er sich wieder fasste und seinem Regiment den Befehl zum Rückzug gab. Knappe hundert Soldaten stiegen auf seinen Befehl aus dem sandigen Graben und überquerten die Ebene hinter ihnen so schnell es der Sandsturm und der Sand es ihnen erlaubte. Wie weit waren sie bereits? Alon hatte jedes Zeitgefühl, genauso wie seinen Orientierungssinn verloren. Der Sturm der um sie tobte, fraß alle Geräusche, auch der Kom-verkehr war wieder gestört worden. Irgendwann gab Sergeant Kofer ein Signal und signalisierte seinem Trupp, stehen zu bleiben. Wo, zum Imperator, waren sie? Der sandige Wind pfeifte ihm um die Ohren und er legte seinen Stofffetzen noch enger um sein Gesicht. Er schwitzte, nicht nur durch die enorme Hitze, die auf diesem gottverdammten Planeten herrschte, nein, er hatte Angst. Angst. Im Krieg war Angst eine unschätzbar wertvolle Waffe. Und falls der Feind mit Absicht diesen Zeitpunkt, inmitten eines schweren Sandsturms, ausgesucht hattte, bereitete ihm das noch mehr Angst, als was er ohnehin schon hatte. Der Sturm legte sich ein wenig und Alon´s Sichtfeld erweiterte sich um ein paar Dutzend Meter und da, da sah er die kurzfristig zusammgezogene Imperale Rückzugslinie. Schnell gab er seinen Männern bescheid, um gleich im Eiltempo der nahen Sicherheit zu begegnen. Doch bevor er sich versah, nahm der Sturm wieder zu und die verschwommenen Gestalten der Soldaten waren gänzlich verschwunden. Kurz nachdem er den Sichtkontakt verloren hatte, schlugen die Granaten rings um ihn im Sand ein. Lautes Knallen und Krachen ertönte und bei einer sehr nahen Detonation, wurde der Sergeant von seinen stämmigen Beinen gerissen. Benommen blieb er liegen, während er seine Gedanken neu sortierte und versuchte das gerade so plötzliche Geschehen zu verarbeiten. Um ihn herum wimmerten Verwundete, hin und wieder war ein: "Sanitäter!" zu hören. Langsam rappelte sich Alon auf und schritt auf wackeligen Beinen umher. Musste er hier entlang, oder hier? Soweit er sehen konnte war sein gesamter Trupp bei dem Feindmanöver ausgelöscht oder verwundet worden. Vereinzelte Siluetten im Sturm konnten sich auf den Beinen halten, hinkten oder schwankten. Sein Lasergewehr hing schlaf am Haltegurt um seinen Hals und jetzt fasste er es fest mit entschlossenem Blick. Hier irgendwo waren die Feinde. Das Chaos. Doch was er nur sah ... war ... seine Frau. Sie stand dort, keine zwanzig Meter von ihm entfernt und er konnte sie genau sehen, obwohl immer noch der schwere Sandsturm tobte. Sie hatte das gleiche wie an ihrem Todestag an. Das lange rote Kleid, mit den Rüschen oben am Dekolleté. Dazu die glänzenden Lackschuhe, die er ihr aus der rießigen Einkaufsmetropole seiner Heimatstadt mitgebracht hatte. Zuerst stand er nur mit aufgerissenen Augen und offenem Mund da, doch dann fasste ihn der Mut und er schritt erst langsam dann immer schneller auf sie zu. Am Ende rannte er sogar.
    Währenddessen machte Komissar Rektor Fjuln Anstalten eine holographische Karte vorzurufen. Ein entfernter Schrei ertönte und er blickte auf. Die Bodensensoren, die überall der Imperalen Rückzugslinie aufgestellt worden waren, gaben warnende Piep - Geräusche von sich. Im linken Quadranten des Sektor Beta gab es anscheinend Feindkontakt. Rasch nahm er seinen schweren Komissarenmantel und seine Mütze und schritt im Gleichschritt davon. Ein kleiner wartender Stabswagen, mit Kettenantrieb wartete unweit der Dünen, wo das Kommandolager aufgebaut war, gegenüber des Feldlazeretts und der Kom Zentrale. Seinem Fahrer, einem rothaarigen Bengel, gab er den Befehl sich sofort und ohne Umwege dem angegriffenen Sektor zu nähern. Während der holprigen Fahrt überprüfte Kommissar Fjuln das Magazin der Boltpistole und legte danach seine rechte Hand auf den Griff seines Energieschwertes. Ein beruhigendes Gefühl, dachte er, so vertraut und geborgen fühlte er sich nicht einmal bei seiner Mutter. Sandiger Wind umwehte sein vom Wetter gegerbtes Gesicht und seine Miene wurde noch ernster und verbitterter, als sie ohnehin schon war. Wenige Minuten später war er angekommen, fast schon sprang er aus dem noch dahinrasenden Wagen. Sein Unteroffizier meldete ihm sodann, als er ihn gefunden hatte, das es mehrere Feindaktivitäten gehabt habe, aber letztendlich keiner der Verräter in ihre Schusslinie geraten sei. Gerade als der Komissar noch weitere Anstalten machte, piepste wieder einer der Bewegungssensoren und Rektor schritt persönlich zu dem Regiment, welches diesen Sektor zugeteilt worden war. Die Gegenwart inspierte die Soldaten um ihn herum und ein leises Murmeln ging durch die Reihen als die Gefreiten Rektor Fjuln sahen. Er ging in die erste Schützenreihe und nahm seine Boltpistole in die Hand,entsicherte sie und legte an, seine Augen waren verengt zu Schlitzen und suchten die Gegend nach Feinden ab. Da! Eine rießige Gestalt kam aus dem Sturm heraus, mindestens einen Kopf größer als ein normaler Mann. Die Soldaten und der Komissar zögerten keine Sekunde. Es roch nach Fyzelen und verbranntem Fleisch und Haar, als die Gestalt zu einem wimmernden Haufen zusammensackte.
    Sergeant Alon´s Augen weiteten sich, als sich seine Geliebste in Luft und blauen Rauch auflösten und er sich vor der Imperalen Linie wiederfand. Einige Sekunden schien die Zeit still zu stehen und er brauchte etwas Zeit um die Grellen Lichtblitze, den warmen Schmerz seines Torso´s und den Fyzelen- und Blutgeruch zu zuordnen. Keuchend ging er zu Boden. Der Schock stand ihm ins Gesicht geschrieben. Der Sturm nahm wieder zu und die Gestalten der Soldaten verschwanden wieder. Wenige Augenblicke bevor das letzte Fünkchen Leben im Körper des Sergeanten erlosch, flimmert die Luft vor ihm und der Reflaktorschirm schaltete sich ab. Vor ihm stand, zwar noch etwas verschwommen durch das unsichtbare Holofeld, ein grinsender Chaoshexer. Das Chaossympol war ihm auf die Stirn gebrannt und spitzgefeilte Zähne blitzten ihm entgegen,die von einer gespaltenen Zunge geleckt wurden. Dann wurde der Reflaktorschirm wieder aktiv und das Holofeld ließ den Hexer wieder zu einer unsichtbaren Präsenz werden. Während dieser davon schritt, war Alon Kofer schon längst tot.


    Ich dachte ich melde mich mal wieder, nach langer pause. man kommt doch enfach nicht von dem hobby los :tongue:
    kritik gerne erwünscht, das sollte eig. erst der anfang einer weitaus längeren geschichte sien, muss aber erstmal schauen wie das mit der arbeit kompatibel ist

    5000 punkte chaos
    1500 punkte oger
    1500 punkte skaven

    2 Mal editiert, zuletzt von lordkhorne ()

  • In der Metropole von Noestes tobte seid Wochen ein erbitterter Stellungskrieg. Die Stadt war von Orbitalen Angriffen zerbombt und die schwere Feldatellerie schoss beinahe ununterbrochen ihre tödliche Munition in das Bezirkszentrum. Noestes war einst eine Industrieinsel innerhalb eines rießigen Dschungelgebietes. Hier wurden der Großteil der Komgeräte für die Imperale Armee hergestellt, in großen Fabriken, wo die Maschinen tag und nachtsüber arbeiteten, hinzu kamen einige Lagerhallen, die mit Munition und anderen Militärischen Gütern vollgestopft waren, Computerzentralen, Wohnblöcke, sowie Arbeiterheime und dergleichen. Nun war Noestes nur noch ein zerstörter Krater, das wie ein hungriger Schlund offen stand und die darin liegenden kaputten und zerbombten Gebäude ragten wie faulige Zähne daraus hervor. Die Stadt hatte sich in zwei Frontlinien geteil, in der es täglich zu Kämpfen kam. Die nördliche, imperale Linie wurde von Oberst Ragin O´Krosl gehalten und unter seinem Befehl waren etwas über zwanzigtausend Soldaten unterschiedlicher Herkunft und Gruppierung. Währenddessen war der Süden von marodierenden und ketzerischen Chaostruppen besetzt, welche perfekt die Guerillia-taktiken verstanden und somit immer wieder Angriffe aus dem Dschungel hinter der Imperalen Linie starteten. Zwar waren die Chaosanbeter in der Unterzahl, Psioniker und Astrophaten, sowie Gelehrte und Taktiker schätzten ihre Zahl auf knappe zwölftausend, dennoch forderten die eingegrabenen Krieger des Chaos hohe Verluste.
    Als Seargent Borkenson mit seiner Truppe der Tarolischen Irregulären einen Angriff in die feindliche Stellung führte und sie verlassen vorgefunden hatte, gab er per Funk die Nachricht zu der Oberen Stabsleitung durch, das sich der Feind angeblich zurück gezogen hätte. Oberst O´Krosel hielt eine taktische Ansprache mit seinen führenden Offizieren und Taktikern und hielt es für anständig die Imperale Schlachtreihe weiter gen Süden zu verlegen und dadurch die Stellungen des Feindes zu übernehmen. Während sein Befehl ausgeführt wurde, kamen die Anbeter der dunklen Götter aus ihren Verstecken gekrochen und massakrierten einen Großteil der Soldaten des Imperators. Seitdem herrschte weiterhin ein erbitteter und ermüdender Stellungs- und Grabenkrieg. Keine der verfeindeten Seiten hatte seit Wochen einen Fuß in das zerbombte Niemandsland zwischen den beiden Linien gesetzt. Nach fast drei Monaten des Wartens kam der Befehl für den erneuten Angriff auf die Chaostruppen. Kaum ein halber Tag war vergangen und alle Imperalen Einheiten hatten sich marschbereit gemacht, den Graben zu verlassen, der Wochenlang so etwas wie ein Zuhause für sie war.
    Otor van Gork und sein Kamerad Javier Ikar zogen die schwere Autokanone hinter sich her. Das Geschütz war auf zwei kleinen, wackeligen Rädern befestigt, damit es sich leichter zwischen den Positionen im Krieg hin und her bewegen konnte. Otor und Javier waren in dem urbanen Grau des taralischen Tarnumhangs gehüllt, darunter trugen sie eine mit Cordanfasser verstärkte Panzerjacke, eine ebenfalls graue Armeehose, schwarze, dreckige Kampfstiefel und dicke Lederhandschuhe, auf denen der Imperale Adler eingraviert war. Zudem hatten beide einen schlammbespritzten Helm auf und einige Magazine für ihre Pistolen waren in Jacken- und Beintaschen verstaut. Javier schnaufte schwer, er war erst seid kurzen in der Imperalen Armee und dünn gebaut. Nur Haut und Knochen, hatte sich Otor gedacht als er den jungen Bengel das erste Mal sah. Nun hatten sie schon ein paar Einsätze hinter sich und die freundschaftliche Zusammenarbeit der beiden hatten sie zu einem verlässlichen Team gemacht, wo jeder dem anderen sein Leben anvertraute.
    Ein paar dutzend Metern vor ihnen gingen Joshua und Isaac, beide Infanteristen des Gulmarischen Straßencorps. Auch sie hatten typische urbane Grautöne in ihrer Camouflage-uniform, hinzu kamen aber erdige Braun- und Grüntöne. Ansonsten stimmte ihre Ausrüstung fast komplett mit derer von Javier und Otor überein. Nur das Joshua Klosik Scharfschütze war und deshalb ein langes, schallgedämpftes Gewehr trug, worauf ein dunkles Scope geschraubt war und Isaac Longe Frontsoldat war, deswegen also ein normales Lasergewehr der dreier Serie trug. Beide hatten ihre Waffen mit Trageriemen über die Schulter gelegt und redeten über den bevor stehenden Einsatz. Joshua hatte wie so oft einen energiereichen Schokoriegel bei sich, den er genüßlich aß, während Isaac ihm von den unterschiedlichen Chaoskulten erzählte, mit denen er es bis jetzt zu tun hatte.
    Vor ihnen marschierte der Großteil des Straßencorps. An forderster Stelle gingen Truppführer Mortel Aasgard, Standartenträger Hel Molosheim, Stabsarzt Masuk McKroll und Taktiker Melvin Drossel. Aasgard hatte eine versteinerte, wütende Miene aufgesetzt. Sein Dreitagebart und die kurzen Haare auf seinem Kopf waren zwar am Ansatz Schwarz, doch an den Spitzen stach das Grau des Alters hervor. Er trug eine perfekt sitzende Uniform, jeder Metalknopf mitsamt den Armeestiefeln, war poliert. Ein dünner Stabssäbel hing links in einer reichverzierten Schwertscheide an seinem Gürtel, dessen goldene Schnalle den Imperalen Adler darstellte. Rechst steckte eine kompakte Kommandopistole, die rot lackiert worden war. Hel Molosheim blickte wie immer etwas unschuldig drein, denoch trug er mit Stolz die schwere, mit Siegeln und Gebeten versehene Regimentsstandarte, worauf aufwendig die Schlacht in Gulmar gestickt war. Darunter war ein Datum verzeichnet, welches das Entstehungsdatum des Gulmarischen Straßencorps beschrieb. Hel war noch relativ jung, doch sein Gesicht hatte bereits einige Narben vergangener Schlachten davongetragen und er trug sie zurecht mit Stolz. Seine Uniform unterschied sich nur leicht von denen der normalen Soldaten des Straßencorps. Er hatte einen roten Helm und an den Enden von Armen und Beinen waren rote Tücher festgebunden. Zudem trug er ein kurzes Schwert, das mit auffälligen Griff verziert worden war. Doch wirkich jung war erst Stabsarzt McKroll. Erst neunzehn Jahre alt, denoch hatte er einiges an Erfahrung und gutes Medizinisches Verständnis, vorallem für Kriegsverletzungen. Er hatte über seiner regulären Uniform, einen auffälligen weissen Kittel und auf dem Rücken war ein großes, rotes Kreuz gestickt. In seiner linken Hand trug er seinen schweren Medizinkoffer, indem allerlei Antiseptika, Verbände, desinfizierende Salben, Spritzen und Schmerzmittel verstaut waren. An einem kleinen Gürtel an seiner Hüfte hingen noch Verbandsscheren, und verpackte Einmal-skalpelle, sowie einen Halfter in dem eine kurzläufige Laserpistole steckte. In der rechten Hand hielt er ein schweres Buch, indem Medizinische Kauderwelsch stand, den nur er halbwegs verstand. Er hatte etwas längere Braune Haare und eine runde Brille, die mit mehreren, verstellbaren Brillengläsern versehen war, um auch Splitter oder Geschosse zu sehen, die tief im menschlichen Gewebe steckten. Als letzter war noch der alte Taktiker Melvin Drossel. Lange, blonde Haare waren zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden und ein kurzer Kinnbart schmückten das wettergegerbte Gesicht des Mannes. Er trug mehrere holographische Tafeln, mit denen er die Informationen auswerten und an den Truppführer weitergeben konnte. Ein Armeerucksack trug er auf den Rücken, denoch hatte noch keiner der Soldaten einen Blick auf den Inhalt werfen können. Der Taktiker hatte keine normale Uniform, es war mehr ein leichtes Hemd über das er eine schwere Lederjacke trug, dazu eine verstärkte Hose mit normalen, braunen Stiefeln. Er war relativ dürr und trug keine Waffe, deswegen hielt er sich im Falle einer Kampfsituation immer in den hinteren Reihen auf, während er Psalme und Verse aus dem Imperalen Buch rezitierte um die Moral zu stärken. Während also das Gulmarische Straßencorps inmitten der vorrückenden Imperalen Schlachtlinie marschierte, gab es westlich den ersten Feindkontakt.


    Soweit, so gut, bitte ganz ganz viel kritik dazu :augenzu:

    5000 punkte chaos
    1500 punkte oger
    1500 punkte skaven

  • Die westliche Flanke der Imperalen Linie war Offizier Marcus Vandebrand zugeteilt, der mit sieben Regimentern vorrückte, darunter auch die atroqischen Späher, die vor dem Großteil der regulären Infanterie das Gebiet auf Feinde, Minen und anderen Fallen durchsuchte. Kurz nachdem die Späher vorrausgeeilt waren, kam der Nebel aus dem dunklen Dschungel, langsam und träge legte er sich wie ein Leichentuch über die weite, zerstörte Ebene und reduzierte die Sichtverhältnisse auf wenige, dutzend Meter. Leerstehende Gebäude schmückten nun die Ebene, da sich die Truppen mehr und mehr dem Zentrum der Metropole näherten und hinter jedem kaputten Fenster könnte ein Gegner lauern. Die Späher waren erst ein paar hundert Meter durch den Nebel geschlichen, als sie plötzlich schweres Feindfeuer auf sich zogen, welches aus dem Hinterhalt abgegeben wurde. Als könnte der Feind durch den dichten Nebel sehen, wurden innerhalb kürzester Zeit der Großteil der Späher mit präzisen Schüssen aus den herumliegenden Häusern ausgeschaltet. Der Meisterspäher, Seargent Ivan Mostrovtok, gab Befehl Deckung zwischen und in den Häusern zu suchen und auf Feinde zu feuern, sobald es Sichtkontakt gab. Doch die danach anhaltende Stille war nervenaufreibend und die Soldaten wurden ungeduldig. Auch Mostrovtok fragte sich nach Minuten des Nichtsgeschehens, ob sich der Feind in Luft aufgelöst hätte. Er holte seinen Funker zu sich, der hinter ihm an einem Häusereingang kauert und wollte eine Verbindung zu Oberst O´Krosl persönlich. Der Funker gab Daten und Informationen zu ihrem Standort in das Komgerät und forderte danach den Oberst, um den Höhrer dann an Ivan weiterzureichen. "Wir haben Feindkontakt, Oberst O´Krosl. Schweres Feuer aus den Gebäuden zwischen meinen Spähern und der westlichen Imperalen Linie, die unter dem Offizier Vandebrand steht. Wir brauchen Unterstützung und das möglichst schnell, der Großteil meines Trupps ist verwundet oder bereits tot." Eine kurze Pause auf der anderen Seite der Leitung. Die tiefe Stimme des Oberst ertönte im Höhrer. "Zwei Valküren fliegen eine Schleife über der Metropole. Ich werde sie ihrer Unterstützung zuteilen und hinzu kommt der Gulmarische Straßencorps und die Estapischen Bären. Erwarte Meldung um 0410. Sie erreichen mich in folgendem Verschlüsselten Kanal: E110353 R54. Oberst Ende. Gute Jagt."
    Gerade als die beiden Valküren in dem Catachanischen Grün über der Metropole den Befehl zur Unterstützung erhielten, zog sich der Nebel etwas zurück. Die Piloten der vierer Staffel flogen eine kleine Schleife um danach sofort zu den angegebenen Koordinaten zu fliegen und dort ihre "Fracht" abzuwerfen. Es dauerte weniger als fünf Minuten und sie hatten Sichtkontakt zu ihrem Ziel. Eine kleiner Wohnblock, daneben einige Fabriken und Lagerhallen. Zuerst überflogen sie die Abwurfzone, konnten dabei kleine, sich zur Imperalen Linie zurückziehende Gestalten ausmachen. Die Valküren schossen über die Stelle hinweg, machten kehrt und flogen erneut ihr Ziel an. Auf der anderen Seite, also im Süden, waren ebenfalls sich bewegende, schwarze Punkte zu sehen, einige kauerten auf den Straßen, andere in Trümmern von Häusern. Da waren die Feinde ja endlich! "Bereit machen für Abwurf", sagte der erste Pilot zum zweiten. Mit einem lauten Klinkgeräusch wurden die Napalmähnlichen Brandbomben über den sich bewegenden Zielen abgeworfen.
    Ivan Mostrovtok schrie verzweifelt in das Funkgerät, die Augen weit aufgerissen. "Das Falsche Ziel, ich wiederhole das Falsche Ziel, Abwurf abbrechen, abwurf abbrechen!", doch mit Erschrecken stellte er fest, das seine Worte keine Wirkung zeigten und die beiden Imperalen Valküren in Angriffsformation auf seine Männer zu brausten. Er sah wie sich die Abwurfluke unterhalb des Schwebefliegers öffnete und die roten, kegelförmigen Bomben heraus fielen. Als die Bomben den Boden erreichten und detonierten, gab es ein seltsam vertrautes "Pfooomp" von sich und eine rießige Feuerwalze ergoß sich auf seine Späher. Allein durch die erste Ladung Bomben verlor Meisterspäher Mostrovtok siebenunddreißig Männer. Die zweite Valküre kreischte über sie hinweg und erneut gab es einen Feuerball, der sich über alles sich im Weg liegende legte und es verbrannte. Währenddessen jubelten die Valkürepiloten und gratulierten sich gegenseitig, um danach den Heimflug Richtung Basis anzusteuern.


    Stabsarzt McKroll starrte auf die vielen Verbrannten Leichname, die mit Lastern zur Bestattung gefahren wurden. Er war kurz nach der versehentlichen Bombardierung ins Feldlazarett gerufen worden. Als er es betrat, dachte er die schiere Präsenz des Todes zu spüren. Sie war allgegenwärtig und war überall. Im Zelt lagen mehrere Späher mit schweren Brandverletzungen in provisorischen Feldbetten, mit kühlenden, nassen Tüchern belegt, mit Antiseptischen Salben beschmiert oder an Beatmungsmaschinen angeschlossen. Flüssige Nährstoffe wurden per Schläuche in ihren Magen gepumpt, genauso wie Medikamente und Schmerzmittel. Der Geruch erinnerte ihn an ein Krankenhaus, die kühlenden Salben für die Brandopfer hatten diesen stechenden, herben Geruch, der ironischerweise ein bisschen an Kerosin erinnerte. Hinzu kam dieser leichte Eigengeruch der Verbände, denoch konnte der Stabsarzt nicht genau definieren aus welchen unterschiedlichen Gerüchen sich dieser zusammensetzte. Seargent Ivan Mostrovtok lag in einem der letzten Feldbetten, sein Körper war bandagiert, genauso wie seine linke Gesichtshälfte. Ein Beatmungsschlauch führte durch sein rechtes Nasenloch und eine Atemmaske war auf seinen Mund gebunden. Haare und Augenbrauen waren weitestgehend verbrannt, genauso wie die Haut, an den Stellen, die noch freilagen. Es roch widerwärtig nach Schweiß, Blut und Verbrannter Haut. An dem Bett lag eine Art Krankeblatt und Masuk nahm es in seine mit Latex behandschuhte Hand. Ein vorbeieilender Servitor justierte die Beatmungsmaschine neu und aktivierte einen Pulsmesser mit Monitor.
    Als dieser den Stabsarzt bemerkte, sagte er mit einem mechanischen Knistern in der Stimme: "Er hat eine schlechte Sättigung. Fast siebzig Prozent seines Hautgewebes ist verbrannt. Seine Verbrennungen sind größtenteils dritten Grades, zudem hat er Schüttelfrost und stetige Anfälle."
    Masuk nickte und fragte den Servitor: "Ich nehme an das er diesen Tag nicht überleben wird!?".
    "Davon dürfen Sie ausgehen, Stabsarzt McKroll", sagt der Mechanische Arzthelfer.
    Um seine Worte noch zu unterstreichen, zog der Servitor mit seinen sterilen Handaufsätzen aus weichen Gummi den Verband von der linken Gesichtshälfte. Sie war mit weißer, kühlender Creme beschmiert und als sich der Verband löste, blieben Flecken dieser Salbe auf dem Gesicht des Meisterspähers zurück.
    Als Masuk McKroll das komplette Gesicht des Seargents zu sehen bekam, übermannte ihn ein Gefühl des Schwindels und des Unwohlseins. Ihm wurde schlecht, als sich der Geruch des verbrannten, menschlichen Hautgewebes langsam mit der umliegenden Luft vermischte, um danach sich in seine Nase zu pressen. Sein Herzschlag beschleunigte sich und tausende Gedanken schossen ihm durch den Kopf. Wie sehr musste dieser Soldat gelitten haben, als sie die Verletzung ihm zuzog?
    Die linke Gesichtshälfte war fast bis zur Unkenntlichkeit verbrannt.
    Haare, Augenbrauen, Bart und Nasenhaare waren versenkt oder nicht mehr vorhanden. Plastikstücke des Helmkom und der Schutzmaske hatte sich mit der Haut durch die Hohe Hitze des chemischen Feuers verbunden, beinahe sah es so aus, als wäre es miteinander Verschmolzen. Sein Auge war in weiß und hatte eine glibbrige Konsistenz während stetig Eiter daraus hervorlief. Brandblasen schmückten seine linke Backe, blutiger Schorf war auf der nun entstandenen Glatze zu sehen.
    Die Unterlippe war komplett verbrannt und Masuk konnte die von den Flammen geschwärzten und geschmolzenen Zähne des Spähers sehen. Schleimhäute und Lippenbändchen waren vollständig weggeschmort, die Zunge nur noch ein trockener Lappen im Mund des Mannes. Das Knorpelgewebe des Ohres war ebenfalls verschwunden, nur noch ein kleiner Batzen erinnerte daran. Die Haut am Kinn und am Hals hatte anscheinend noch mehr unter der plötzlichen Hitzeeinwirkung gelitten, sie hatte sich abgeschält und sich aufwärts gekringelt. Darunter war schwarzes Muskelgewebe zu sehen, das der Servitor erneut mit nassen Bandagen belegte und zudeckte.
    "Alle Extremitäten sind verbrannt, der Torso und die Beine sind am schlimmsten betroffen.", sagte der mechanische Arzt, seine Stimme war ruhig und ungerührt, trotz des menschlichen Fracks das vor den beiden Heilkundigen lag.
    Masuk McKroll musste schwer schlucken und versuchte seine Gedanken zu sortieren.
    "Am schlimmsten? Das heisst er hat NOCH schlimmere Verbrennungen an den Beinen und dem Torso als am Kopf?", fragte der Imperale Stabsarzt ungläubig.
    Als wollte der Servitor erneute seine Worte unterstreichen, fuhr er auf den sechs kleinen Rollen, die ihm als Fortbewegungsmittel dienten, zum Fuße des Bettes und des Patienten.
    Seine Hände packten den schweren Verband der um den linken Unterschenkel gewickelt war und nahm ihn ab. Darunter kam etwas hervor, das Masuk in seiner Karriere noch nie in seinem Leben zu Gesicht bekommen hatte.
    Die Haut, sowie das Fleisch hatte sich von den Knochen geschält. Die dunkele Bleiche des Knochens stach durch das schwarz verbrannte Fleisch, das nur noch in kleinen Fetze um die feste Knochenstruktur hing.
    Falls es doch noch irgendeine, ihm unbekannte Möglichkeit geben würde den Späher zu retten, würde er auf jeden Fall sein Bein verlieren, soviel war sicher. Es war unmöglich einen so großen Verlust des menschlichen Gewebes mittels Transplantation wieder herzustellen, sei es Organisches oder Künstliches Gewebe.
    Allerdings lagen die Überlebenschancen von Ivan Mostrovtok sowieso schon bei null, da meist nur zehn bis fünfzehn Prozent verbrannter Körperfläche ausreichten um den Menschen tödlich zu verletzen. Nicht die Verbrennung, oder die daraus resultierenden Schmerzen waren ausschlaggebend, es war der Umstand, das die schützende abwehr Funktion der Haut nicht mehr intakt war. Die Haut blockte Keime und Bakterien und dergleichen ab und bewahrte somit den Körper vor Infektionen und Multiorganversagen. Doch die Haut war wie ein rießiges Puzzle und sobald ein Teil fehlte ließ die Schutzwirkung
    nach.
    Ein wahrlich grausamer Tod, dachte sich Masuk.


    Während der Stabsarzt in das Feldlazarett gerufen worden war, hatte Offizier und Truppführer Mortel Aasgard eine Pause eingelegt, während er und seine Soldaten die Nachricht des versehntlichen Bombardements verkrafteten.
    "Wie, beim Imperator persönlich, kann so ein Scheiß passieren?", fragte Otor lautstark in die Runde der Besatzungsmitglieder. Javier zuckte unschuldig mit den Schultern und auch die anderen starrten nur Löcher in den Himmel. Sup hustete schwer und stand auf.
    "So sentimentalen Dreck kann ich jetzt echt nicht gebrauchen. Ich schau ob ich was anständiges zum Essen auftreiben kann."
    Wie als hätte er darauf gewartet, das jemand das Thema Essen anspricht, kam Joshua auf die kleine, zusammengekauerte Truppe und den zum gehen gewanten Sup zu. In seiner dünnen Hand hatte er, wie so oft, einen Energieriegel mit Nüssen. Genüßlich bis er mit seinen kleinen, scharfen Zähnen ein Stück ab und Sup schluckte schwer. Einen kurzen Augenblick starrte er noch auf den Riegel, der innerhalb weniger Sekunden im gierigen Mund des Scharfschützen verschwand und schüttelte dann benommen den Kopf, als würde er aus einer Trance aufwachen und machte sich auf den Weg.
    Noch immer schmatzend und sich Krümmel aus seinem Ziegenbärtchen zupfend, setzte sich Joshua auf den eben frei gewordenen Platz von Sup. Er schaut kurz durch die Runde und sah ihre erbitterten Mienen und als könnte er Gedanken lesen, wusste er sofort welches Thema gerade den Männern durch den Kopf ging. Nun ja, besonders schwer was es ja nicht, schließlich war die Fehlbombardierung DAS Thema schlechthin. Es gab sehr wenig, über was die Gefreiten noch redeten.
    Javier starrte den Scharfschützen an, der gerade hinter seinem Ohr eine Zigarette hervor fischte und sie mit einem Glühstab erzündete. Der Mann war vielleicht um die vierzig, keineswegs jünger und hatte helle, leicht vernarbte Haut. Blaue, eiskalte Augen, die eines Killers, blickten blitzartig hin und her. Seine Haare waren zurückgegelt und wirkten schmierig und fettig. Die einfache, äußert ramponiert aussehende Soldatenuniform schien ihm ein wenig zu groß zu sein, er war zwar etwas größer als der Durchschnitt der Männer, dafür aber sehr dünn, beinahe schon gebrechlich. Ein Brille hing mit einem Kettchen um seinen Hals.
    Ein Metalbecher war mit einem kleinen Stückchen Stoff bedeckt und hing an dem typischen Armeegürtel an der Hüfte des Scharfschützen. Auf dem rechten Handrücken des Soldaten war ein Fadenkreuz tätowiert und an der linken Hand trug er einen einen Ring, der mit einem kruden und dicken Orkzahn verziehrt war.
    Als bemerke Joshua Klosik den durchdringenden, fast schon starrenden Blick des Besatzungsmitglieds, sah er auf und die kalten, blauen Augen starrten in die von Javier, der sofort verlegen zu Boden blickte. Joshua grinste in sich hinein und schmunzelte, während er erneut an seiner Zigarette zog, um sie danach über seinen Rücken zu schnipsen und den Rauch geräuschvoll ausatmete.

    5000 punkte chaos
    1500 punkte oger
    1500 punkte skaven

  • Schreib ruhig weiter,ich finds ganz gut, obwohl ich eher Warhammer lieber hab, vielleicht könntest du jetzt machen, warum der Nalphan Angriff schief ging, also den Grund. :)

    Der Wunsch klug zu erscheinen, verhindert oft, es zu werden.
    Beton lebt ! zumindest vermehrt er sich rasend.
    Der Mensch hat die Atombombe erfunden. Keine Maus käme auf die Idee eine Mausefalle zu konstruieren.
    Der Mensch steht immer im Mittelpunkt, also immer im Weg.


    Beste Sprüche