so, ich nehme dieses jahr schulintern an einem schreibwettbewerb der unterstufe teil und würde mich freuen wenn ihr mir ein paar kommentare oder verbesserungsvorschläge gebt:
Die Kinder der Nacht
Ein leises Flüstern schleicht sich über Ebenen. Die vom Lebenssaft einsamer Seelen getränkte Erde erscheint in einem roten Schimmer. Selbst die Sonne, von ihrem Blutroten Boten hinab getragen, trauert um die nun Seelenlosen, die in ihrer Lebensessenz für immer ruhen werden. Eine einzige Einsame erscheint am Horizont. All ihre bisherige Welt ruht nun auf der ihr zu Füßen ruhenden Erde, ihre Spielgefährten, Begleiter und Freunde. Für sie gibt es nun keinen Morgen mehr, da auch ihre Seele mit Ihresgleichen fort gegangen ist. In ihr haust kein Leben mehr, nur eine eisige Leere umgibt ihren Körper, und droht sie zu erdrücken. Der Wunsch, mit ihren Ahnen zu reisen, breitet sich in ihr aus, doch allein der letzte Schimmer der Sonne am entfernten Horizont hält sie am Leben.
Doch sie ahnt nicht, dass sie die einzige Zeugin des aufbegehren des Fürsten der Nacht sein wird. Das von Leid und Tod raunende Flüstern, welches die blutgetränkten Felder umgibt, sammelt sich in einem Punkt der totalen Finsternis am Horizont, dort wo die Nacht nun mit dem Tag ihren unendlichen Krieg ausfechtet. Schließlich zieht das Licht traurig, ihre Niederlage einsehend, aber trotzdem gewiss der Hoffnung, dass sie wiederkommen wird, in ihre Ruhestätte. Als aller Frohsinn, alles Glück nun von der Erde gewichen ist, erschien er, der Fürst der Nacht, der Gevatter Tod. Auf den Schwingen aus Hass sankt er nieder um sich zu laben an den Seelen der Glücklosen, um sie zu sich zu rufen und um seinen Tribut einzuzollen. Wie eine Finstere Woge breiten sich die Kinder der Nacht langsam, aber unaufhaltsam aus. Einem kurzen Moment ruht die Erde in dieser Idylle, doch dann breitet sich ein leises Heulen von den Anhängern der Nacht aus und Bäume verwandeln sich in Ungeheuer und Berge in Finstere Schlösser. Alle Vertrautheit weicht von der Welt. Dies beobachtete die Einsame. Mit ihren schon toten Augen blickte sie auf das Böse der Welt. Mit dem Erscheinen der Nacht, ist nun endgültig ihr letzter Wille, zu überleben von ihr gewichen. Alle, ihre Schutzvorkehrungen brechen, und so kann sich die Einsamkeit in ihr ausbreiten; wie ein Feuer in einem Laubwald breitet sich eine Woge des Verlangens in ihrem schon fast nicht mehr als lebendig zu bezeichnenden Körper aus, ein Wunsch nach Macht, der Wunsch ein Teil dieses Großen zu werden. Doch die Erkenntnis, dass dies ihre letzten Gedanken sein werden, kommt die einsame Seele zur Ruhe, um schließlich sich ihrem Schicksal zu stellen. Nun ward ihre Seele auch zu ihren Ahnen gegangen, um dort mit ihnen im nächsten leben vereint zu sein.
Langsam, aber mit einer Endgültigkeit, die nur den Göttern vorbehalten war naht die Nacht, auf Verlangen und Neid reitend zu der Einsamen um sie Teil seiner Kinder werden zu lassen. Die Finsternis nimmt auch die einsame in seinen Besitz um sie mit sich in das Reich des Todes zu nehmen. Schließlich ist auch die letzte Verkörperung des Lichts verschwunden, und allein die Finsternis herrscht auf den Ebenen. Doch diese Herrschaft ist nicht von Dauer, da vom Süden her schon die glühende Patronin naht um wieder ihre Herrschaft zu übernehmen. Im Licht der von ihr umgebenen sich sonnend greift die Rotglühende nach den Schatten und vertreibt sie, langsam, aber stetig von den Ebenen. Einen kurzen Moment leistet die Nacht noch Widerstand, doch schließlich gibt sie sich geschlagen und kehrt Heim, die Seelen der Toten wie einen Schleier hinter sich herziehend, um sie zu einen und sie an seiner Tafel willkommen zu heißen.
mfg maxk