Der Schrei der Krähe

  • So, dann will ich mich mal dran setzen und meine Geschichte posten, die eigentlich mal nen Buch werden soll :] ...
    Bin auch schon ziemlich weit, aber derzeit etwas in einer "Schaffenskrise", bzw. mir fehlt die Motivation, daher hoffe ich, dass ihr mich vielleicht dazu bringen könnt, die Geschichte weiterzuführen!


    Ergo--> Hoffe auf ein paar Kommentare und vor allem Kritik (gerne auch negativ, es soll mich ja voranbringen... also keine Scheu, jeder Kommentar ist gerne gesehen)!


    Werde nach und nach die einzelnen Teile hier posten, sodass es genügend Zeit gibt, sich darüber auszulassen, bei Bedarf kann ich aber auch schneller den nächsten Teil einstellen, wie gesagt, es ist schon einiges fertig ;)

  • Prolog



    Die gelben Augen des Orks zuckten nervös hin und her. Der entscheidende Moment der Schlacht war gekommen und es sah nicht gut für die grüne Horde aus. Gormak verfluchte seine Artgenossen für ihre stupide Art der Kriegsführung. „Ein Frontalangriff auf die Linien der Menschen, ein toller Plan!“, dachte der Schamane nicht zum ersten Mal in den letzten Tagen.
    So blieb es wohl wieder einmal an ihm hängen, den Tag zu retten. Der Schamane, der in den hinteren Reihen der Orkarmee verweilte senkte seine Lider und konzentrierte sich. Durch seine halbgeschlossenen Augen nahm er nur noch schemenhaft die ihn umgebende Schlacht war. Die blitzenden Schwerter, das spritzende Blut, al l dies war nun nebensächlich. Auch die Schreie der Verwundeten, das freudige Kampfgebrüll der Orks, die zackigen Befehle der menschlichen Hauptmänner traten hinter wichtigeren Dingen zurück, als sich der Schamane vornüber beugte und die Worte der Macht intonierte.
    Doch obwohl sie sich beständig bewegten drang kein Laut von seinen Lippen, einzig ein heiseres Krächzen war für seine Leibwächter, die ihn umringten, zu hören. Dafür konnten sie den Effekt der Worte deutlich sehen. Das Rückrat Gormaks streckte sich, die vornübergebeugte Haltung des Orks löste sich. Während sein Rücken in eine extreme Überstreckung überging fing sein Körper langsam an, sich vom Boden zu lösen. Seine schwarzbekrallten Füße schienen noch für einen Moment den Kontakt zur Erde bewahren wollen, doch dann lösten sich auch diese und der Schamane schwebte wenige Fuß über dem Boden.
    Das Gesicht des Orks verzerrte sich, als er seinen Rücken mit einer Willensanstrengung wieder in eine normale Position rückte. Ein lautes Knacken ertönte, als die Wirbelsäule wieder in eine Normalstellung zurückkehrte, dann öffnete er seine Augen wieder und überschaute das Schlachtfeld. Innerhalb von Sekunden registrierte er die Gefahr, in der die orkische Horde schwebte. Eine große Staubwolke in ihrer rechten Flanke kündigte von dem Angriff der Ritter!
    Gormak hatte sich schon gewundert, wo diese abgeblieben war, doch nun trieb ihm der Anblick von Reihe um Reihe an anstürmenden, schwer gepanzerten Reiter den Schweiß auf die Stirn. Die Einheiten, die zur Flankensicherung aufgestellt worden waren, hatten sich von der allgemeinen Kampfeslust der Orks überwältigen lassen und waren ihren Brüdern ins Zentrum gefolgt, aus Angst das große Gemosche verpassen zu können. Ihre Flanke war gefährlich entblößt und keine Sicherung in Sicht.
    „Wazgrum ar tor naraksch“, innerhalb von wenigen Augenblicken hatte Gormak eine Entscheidung gefällt und begann Kräfte für seinen mächtigsten Spruch zu sammeln. Grüne Fäden materialisierten sich in der Luft um die wulstigen Finger seiner rechten Hand und verdichteten sich von Sekunde zu Sekunde. Innerhalb kürzester Zeit war ein dichter Teppich aus ehemalig filigranen Fäden geworden, dem Gormak mit seinen Gedanken Form gab. Nun griff der Schamane auch mit der linken Hand in die sich stetig weiter verdickende Masse und fing an diese zwischen seinen Händen zu formen. Zähe Fäden der grünen Materie schnürten sich der Schwerkraft folgend nach unten ab, bildeten dicke Tropfen und klatschten auf den Boden unter dem schwebenden Schamanen. Wo sie den Boden trafen vergingen sie laut zischend und sorgten dafür, dass seine Artgenossen einen respektvollen Abstand um den Schamanen herum einnahmen. Der Schamane intonierte die letzten Worte des Zauberspruches und formte die letzten Details seines Werks. Ein einzelner kleiner grüner Ritter galoppierte über seine rechte Hand, obwohl sich das Pferd beständig bewegte, verblieb der Ritter auf der Hand des Orks. In der linken Hand hielt Gormak einen deutlich größeren, wenn nicht sogar im Vergleich riesigen Fuß. Mit einem heiserem Lachen holte der Schamane aus, um den Fuß auf den Ritter niederfahren zu lassen. Gleich einem Abbild folgend erschien weit oben im Himmel über den angreifenden Rittern aus dem Nichts ein riesiger grüner Fuß! Die Augen zusammenkneifend, alle Kraft aus seinem alten, faserigen Körper herausholend, ließ Gormak den Fuß klatschend auf den Ritter krachen, der in einer Explosion der grünen Materie verging und spritzende Tropfen dieser in alle Richtungen verteilte. Wo sie auf einen Ork trafen heulten diese grausam auf. Gormak roch den süßen Geschmack von glühendem Fleisch und Schwefelgestank erfüllte die Luft.
    Doch mit einem Mal übertönte ein lauter Kampfschrei, gefolgt von ängstlichem Heulen aus der Kehle von tausenden Orks die Schreie der Getroffenen in seiner Nähe. Gormak öffnete die Augen und traute dem Bild nicht, dass er wahrnahm. Die Ritter waren unversehrt geblieben und mit voller Wucht in die Flanke der Orks geschmettert. Die ersten Orkinoiden wandten sich bereits zur Flucht, die Linie geriet in Unordnung und löste sich schließlich auf. Völlig fassungslos starrte der Schamane auf die schimmernde Kugel aus Licht, die die Ritter augenscheinlich vor ihrer Vernichtung bewahrt hatte.



    Gormak fühlte sich ausgelaugt. Zwei Wochen waren sie nun schon auf der Flucht, ohne jegliche Pause, ohne Möglichkeit für ihn, seine aufgezerrten Kräfte wieder zu erneuern. Mit Mühe und Not hatte es der Schamane geschafft, den Waaghboss Kringor und einige wenige Getreue vor den niederfahrenden Schwertern, Streitkolben und Äxten der Ritter zu bewahren. Seitdem waren sie auf der Flucht vor einer Gruppe Rittern und ihrem Gefolge. Als sein Blick den Waaghboss streifte, der aufgrund der Schmach der Niederlage mit hängenden Schultern durch die Gegend schlurfte, wurde dem Orkschamanen wieder einmal bewusst, wie sehr ihn die primitive Art seiner Brüder wieder und wieder in seinen Plänen zurückwarf.
    Bedachte er es richtig, konnte er aber immer noch nicht wirklich fassen, was passiert war. Wie hatte eine dieser lächerlichen Damen oder Maiden der Herrin des Sees Gorks Fuß aufhalten können? Seinen bisherigen Erfahrungen nach waren diese nur eine notwendige, aber auch bestenfalls notdürftige Ergänzung der bretonischen Armee, die sich eher auf die Kampfkraft ihrer Ritter, statt auf Magie, verließ, um eine Schlacht für sich zu entscheiden. Eine derartige Kuppel hatte der Schamane auch noch nie gesehen, doch sein Gefühl sagte ihm, dass dies nicht das Werk einer der Dienerinnen der erbärmlichen Göttin der Bretonen gewesen sein konnte. Das stinkt ganz extrem nach elfischer Einmischung!
    Egal was wirklich gewesen war, es war ihnen schlussendlich gelungen, ihre Verfolger abzuhängen. Tief im schwarzen Gebirge hatten sie ihre Fährte verloren und der Ork war froh, bald in die Heimat zurückkehren und in Ruhe seine aufgebrauchten Kräfte zu regenerieren.



    „ Sie ziehen sich zurück“, sagte Dron zu Kordal. Die beiden Zwerge lagen hinter einer Hügelkuppe und beobachteten den Treck der Menschen. Dieser hatte ohne vorherige Ankündigung die Grenzen übertreten und war in das Reich der Zwerge eingedrungen. Dron konnte sich beim besten Willen nicht erklären, was sie dazu bewogen hatten. Immerhin verletzten sie die Grenze in das Gebiet ihrer langjährigen Handelspartner und Zwerge vergessen eine solche Tat nicht so schnell.
    „Sicher eine Idee dieser Spitzohrin“, murmelte Kordal neben ihm in seinen langen Bart. Wie so oft, schien sein Ziehvater und Waffenbruder die gleichen Gedanken wie er selbst zu verfolgen. Doch auch wenn ihre innere Überzeugung häufig übereinstimmte war ihre äußerliche Erscheinung deutlich verschieden. Kordal war für einen Zwerg sehr hoch gewachsen und wirkte so fast ein bisschen schlaksig, Dron dagegen verkörperte den Idealtypus Zwerg nahezu perfekt. Klein von Gestalt, dafür aber über und über mit Muskeln bepackt war er, von Kopf bis Fuß in Metall gehüllt, eine imposante Gestalt. Auch Kordal trug einen Plattenpanzer, die Köpfe der beiden steckten in sogenannten Nasenhelmen. Ein verlängerter Nasenschutz, der bei Kordal noch durch zwei Ringe zum Schutz der Augen ergänzt wurde, schützte ihr Gesicht. Darunter kamen ihre Bärte zum Vorschein, die beide kunstvoll in viele verschiedene Strähnen gebunden hatten. Während Kordals Bart rötlich-blond schimmerte, war Drons Rabenschwarz.
    Eigentlich waren sie auf der Jagd gewesen, als sie den Trupp der Menschen bemerkten. Darauf hatten sie die Jagd kurzerhand abgebrochen und waren den Menschen gefolgt, um ihrem Volk bei eventueller Gefahr eine Warnung zukommen lassen zu können. Außerdem war es eine Selbstverständlichkeit, dass kein Fremder ungestraft und unbeobachtet durch zwergische Lande stromern durfte.
    Da sich die Menschen nun aber das Gebiet der Zwerge wieder verlassen hatten, schulterte Kordal seinen Hammer und brummte kurz: „Lass uns nach Hause gehen“, dann drehte er sich auf dem Absatz seines Stiefels herum und machte sich auf den Weg. Zustimmend nickend folgte ihm Dron und schnallte sich seine eigene Waffe, eine Hippe, um. Doch aufgrund ihres Spähunternehmens würden sie ihr Ziel, einen Außenposten des kleinen Volkes heute nicht mehr erreichen können und so entschieden sie bei der Furt über den Gelbhornfluss zu nächtigen, um am nächsten Tag die restliche Wegstrecke zurückzulegen.

  • Zur falschen Zeit am falschen Ort


    Gormak fluchte, würde diese Pechsträhne denn niemals enden? Sie waren gerade dabei, einen Rotbuchenhain zu durchqueren, noch einen Tag, dann hätte sie ihre Heimat wieder. Und in dieser verlassenen Gegend auf jemanden zu treffen war an sich schon ungewöhnlich, dass diese aber auch noch die einzige Furt weit und breit versperrten, war schon fast ein schlechter Scherz von Gork und Mork. Hinzu kam noch, dass die Lagernden ausgerechnet Zwerge waren, Gormak hasste die Angehörigen des kleinen Volkes abgrundtief, hatte aber aufgrund früherer Erlebnisse auch einen gehörigen Respekt vor ihren Kampffertigkeiten entwickelt. In seiner desolaten Verfassung konnte er sich auch nicht wirklich mit ihnen abgeben, geschwächt und ausgelaugt, wie er war, musste es halt die gute alte Gewalt regeln. Seine restlichen Kräfte würde er benötigen, um mit Emporkömmlingen im Orkterritorium fertig zu werden, damit er sich ohne unerwünschte Störungen ausruhen und seine Kräfte regenerieren konnte.
    „Wo hast du Winzlinge gesehen“, fragte Kringor und beäugte misstrauisch den umliegenden Wald, um verborgene Gegner zu entdecken. Noch immer hatte der Ork sich nicht an die Fähigkeiten des Schamanen gewöhnt, zu denen unter anderem gehörte, seinen Geist von seinem Körper zu trennen und so sein Auge über die nähere Umgebung schweifen zu lassen. „Sie lagern unten am Fluss und versperren uns die Furt über den Gelbhornfluss“, lautete die Antwort des Schamanen.
    Bereits während der letzten Worte von Gormak leuchteten die Augen des gekränkten Waaghbosses auf, er ergriff sein Schwert und sprang auf. Mit einem gewaltigen Schrei stürmte der Ork durch das Dickicht und war verschwunden, bevor die anderen Orks die Situation auch nur ansatzweise begriffen hatten. „Zeit für einen Kampf“, zischte flüsternd der sichtlich genervte Schamane. Seine Worte ließen die restlichen Orks zusammenzucken, sie ergriffen ihre Waffen und sprangen hinter ihrem Boss her. „Hirnrissige Bestien, keinen Funken verstand“. Gormak seufzte tief und schlurfte durch die Bresche, die die Orks durch ihr Vordringen geschaffen hatten, in Richtung Gelbhornfluss.



    Kordal lachte herzhaft auf. Die Geschichte von den Werbungsversuchen, die Torun veranstaltet hatte um Kura als seine Gefährtin zu bekommen, waren aus Drons Mund immer noch am besten. Auch Dron schmunzelte bei dem Gedanken und wischte sich mit der Hand über den Mund um ein paar Brotkrumen aus dem Bart zu entfernen. Torun hatte der schönen Kura imponieren wollen und war einen bewachsenen Pfeiler neben ihrem Haus emporgeklettert, um ihr vor ihrem Fenster eine Liebeserklärung machen zu können. Leider war er nach dreiviertel der Strecke abgerutscht und wieder hinuntergefallen. Beim Sturz hatte er sich allerdings in einer Pflanze verfangen, sodass er nun kopfüber am Pfeiler hing und sich nicht mehr befreien konnte. Da er nicht einfach um Hilfe rufen wollte, hatte er schließlich seine Liebeserklärung Kura von hier aus vorgetragen. Diese war allerdings nicht sehr beeindruckt gewesen.
    Die beiden Zwerge hatten die Furt überquert und auf der anderen Flussseite ein kleines Lagerfeuer entzündet, einen Fisch gefangen und ihn über dem Feuer gebraten. Anschließend hatten sie diesen gemeinsam mit einem Laib schwarzen Zwergenbrots verspeist. Dron lehnte sich wohl gesättigt zurück und schaute in den Himmel. Der Abend war herrlich idyllisch. Die Vögel zwitscherten, ein süßlicher Duft von blühenden Blumen konkurrierte mit dem intensiven Geruch von noch leicht nasser Erde und nassem Gras. Langsam versank die Sonne hinter dem Rotbuchenhain im Westen und hüllte die Szenerie in ein rötliche Färbung. Plötzlich zerriss ein gewaltiger Schrei den anbrechenden Abend. Von einem Moment auf den Anderen lag eine bedrückende Stille über dem kleinen Flußtal, die nur durch Krachen im Unterholz gestört wurde. Die beiden Kampfgefährten sprangen auf, ergriffen ihre Waffen und gürteten ihre Schilde und Helme. „Großes Mistvieh im Anmarsch“, fluchte Dron und deutete nickend auf den Rotbuchenhain, aus dem gerade mit einem erneuten Schrei ein riesiger Ork hervorbrach.




    Der Schamane hatte Recht behalten, dort an der Furt standen die Winzlinge! "Nur zwei an der Zahl", dachte Kringor und erhöhte sein Tempo um die Gegner auf jeden Fall als erstes zu erreichen. Dieser Triumph würde ihm ganz alleine gehören und die Schmach, die der ehemaligen Waaghbosses und nun nur noch Herrscher über einen kleinen Trupp Orks erlitten hatte, zumindest kurzzeitig verdrängen.
    Schulter an Schulter standen Kordal und Dron und erwarteten den Angriff der Orks. Kordal übernahm den rechten Platz. Als älterer und erfahrenerer Krieger war er so in der Lage, mit seinem Schild die Waffenseite von Dron im Notfall mit zu schützen. Nach dem riesigen Ork war noch eine Gruppe aus mehreren kleineren Exemplare dieser verabscheuungswürdigen Gattung aus dem Wäldchen aufgetaucht und den beiden Angehörigen des kleinen Volkes war klar, dass sie nicht lange Seite an Seite kämpfen können würden. Gegen eine solche Übermacht würden sie früher oder später Rücken an Rücken kämpfen und sich so gegenseitig decken müssen. Noch aber stürzte der große Ork weit vor den Anderen alleine auf sie zu, sodass sie zu Beginn sogar in der Überzahl sein würden.
    Mit grimmigem Blick, den Kopf leicht gesenkt erwarteten sie ihre Gegner, als ein weiterer, scheinbar uralter Ork, gestützt auf einen knorrigen Eibenstab aus dem Wald auftauchte. „Auch noch ein Magier!?“, war Drons Gedanke, doch für weitere Überlegungen war keine Zeit, denn der riesige Ork war heran.



    „Zu schnell, viel zu schnell“, fuhr es Gormak durch den Kopf. Warum nur war ein solch großartiger Krieger wie Kringor nur mit dem Hirn eines Spatzen ausgestattet! Der Boss würde die Zwerge mit einem Vorsprung von mehr als 100 Schritten erreichen und statt die Gegner aus einer Überzahl heraus zu überwältigen, würde er sich zunächst einmal in Unterzahl befinden, bevor die anderen Orks in das Kampfgeschehen eingreifen konnten. Während dieser Phase waren die disziplinierten und gut geschulten Zwerge durchaus eine Gefahr für Kringor.
    Gormak sah es schon vor seinen Augen, kurz bevor Kringor seine Gegner erreichen würde, würden diese auseinanderweichen und den ehemaligen Waaghboss daraufhin in die Zange nehmen können. Von beiden Seiten attackierend waren sie in der Lage, dem Ork schwere Wunden zufügen, da dieser nicht alle ihre Attacken abwehren konnte.
    Gormak bedauerte Kringor für seine geistige Primitivität, ohne dieses Handicap hätter er es unter seiner Führung vielleicht weit bringen können. Dann aber entfuhr dem Schamanen ein anerkennender Pfiff. Vielleicht konnte die Primitivität Kringors am heutigen Tage wieder einmal durch seine selbst für Orks enorme Brutalität und Wildheit ausgeglichen werden!



    Kordal verspürte einen stechenden Schmerz in seiner linken Schulter, ein harter Aufprall presste alle Luft aus seinen Lungen und er ging zu Boden. „Was war passiert?“ In dem Moment, in dem Dron und er auseinanderweichen wollten, hatte die tiefstehende Sonne die beiden Krieger kurzzeitig geblendet und der Ork musste mit dem Schwert voran in sie hinein gesprungen sein. Schnell rappelte sich Kordal auf, durch seinen Sprung war auch der Ork aus dem Gleichgewicht geraten, sodass er keinen unmittelbaren Nutzen aus dem zu Boden gehen Kordals nutzen konnte. Aber auch so standen die Dinge nicht gerade günstig für den älteren der beiden Zwerge, seine Verletzung an der Schulter sorgte dafür, dass er seinen Schildarm nicht mehr benutzen konnte und dieser nur nutzlos herumhing. Bevor sich Kordal wirklich orientieren konnte, war der Ork, der schneller wieder auf den Beinen gewesen war, schon wieder über ihm. Mit brutalen Schlägen trieb Kringor Kordal vor sich her und drängte ihn immer weiter zurück.




    „Hah“, schrie Kringor aus voller Kehle, wie würde dieser Sprung an den Lagerfeuern umgehen! Er würde wieder der Held der Geschichten sein, wie früher! Vorher aber gab es noch Messerarbeit zu erledigen. Immer wieder fuhr sein Schwert auf den, wie Kringor nun bemerkte, erstaunlich großen Zwergenkrieger hinab. Immer wieder zielte er auf die linke Seite des Zwerges, da diese nach der Verletzung für diesen schwerer zu verteidigen war. Der nutzlos herumhängende Arm mit dem daran geschnallten Schild war nun eher hinderlich für Verteidigungsmanöver des Zwerges. Doch irgendwie schaffte es der Zwerg immer wieder, seinen Hammer zwischen das Orkschwert und sein Ziel zu bringen und die Schläge zu parieren.
    Der ehemalige Waaghboss war überrascht, wie gut der Zwerg sich trotz seiner schweren Verletzung hielt, er war nicht so einfach zu besiegen, wie er es erwartet hatte, nachdem er die Auswirkungen seiner Sprungattacke gesehen hatte. Trotz allem bleckte Kringor siegessicher die Zähne, denn der Zwerg kam überhaupt nicht dazu, selbst in die Offensive zu gehen. Stattdessen wurde er von dem Ork beständig zurückgedrängt und ewig würde er die Attacken nicht abwehren können. Nachdem sich Kordal unter einem weiteren Hieb des Orks weggeduckt hatte, änderte der Waaghboss seine Taktik.
    Zunächst sah es so aus, als ob er eine weitere Attacke auf die Schildseite des Zwerges führte, doch mitten im Hieb drehte Kringor die Attacke und zielte nun auf den Hals seines Gegners. Kringor genoss die Veränderung im Blick seines Gegners, als dieser realisierte, dass er diesen Schlag nicht würde parieren können. Plötzlich jedoch brandete siedend heißer Schmerz in der linken Flanke des Orks auf, der diesen zu einer reflexartigen Drehbewegung veranlasste und seine Attacke fehlgehen ließ.
    „Verdammt der andere Zw…“, weiter kam der Gedanke von Kringor nicht mehr, denn Kordal nutzte die einzige Möglichkeit, die er vielleicht je in diesem Kampf bekommen würde. Er wandelte den Schwung seiner angesetzten Parade ansatzlos in eine Attacke um. Diese lies er mit aller Kraft gegen die Schläfe des Orks krachen. Der Hammerkopf schlug mit brachialer Gewalt gegen den Schädel des Waaghbosses und beendete dessen Existenz augenblicklich.




    Gormak fühlte sich unangenehm an die vergangenen Tage erinnert. Schon wieder startete etwas eigentlich gut und endete schlussendlich doch in einem Desaster. Durch den Sprung hatte Kringor die beiden Zwergenkrieger getrennt und zusätzlich sogar dem größeren der beiden eine schwere Wunde zugefügt, die seinen Schildarm nutzlos machte. Danach hatte der Waaghboss sofort damit begonnen, den verletzten Zwerg weiter zurückzudrängen, doch irgendwie hatte es der Zwerg geschafft, alle Attacken des Waaghbosses, egal wie mächtig sie auch waren, zu parieren.
    Dann hatte Kringor die Deckung des Zwerges schließlich doch durchbrochen, doch der Zwerg hatte es geschafft, den tödlichen Hieb lange genug hinauszuzögern. Denn der Hieb, der die Deckung durchdrungen hätte, wurde nie vollendet, da der kleinere der beiden Zwerge seine massige Figur Lügen gestraft und im entscheidenden Moment in den Kampf eingegriffen hatte.
    Die Folgen dieses Eingreifens waren verheerend, der mächtige ehemalige Waaghboss Kringor war nicht mehr. Er lag tot am Boden und der Vormarsch der restlichen Orks kam ins Stocken, da ihr Champion von den beiden Zwergenkriegern besiegt wurde. Nicht umsonst hatten die Zwerge bei den Orks einen gefürchteten Ruf. Denn ihre kämpferischen Fähigkeiten waren ähnlich hoch wie die der Orks und die Disziplin, mit der sie zu Werke gingen, verschaffte ihnen einen Vorteil, der durch die Eigenschaften der Orks nur selten ausgeglichen werden konnten. Brutalität und Wildheit reichten meist nicht aus, Überzahl war oft vonnöten Defensivformationen von Zwergen aufzubrechen.
    Um die Situation nicht vollends entgleiten zu lassen sandte Gormak einen telepathischen Befehl an einen der übriggebliebenen Orks, deren Vormarsch mittlerweile völlig zum Stehen gekommen war. Der Befehl erreichte Guznak, dem größten der übriggebliebenen Orks. Zwar war er groß, doch war er von sehr schmaler Statur und bei seinen Kollegen eher als feiger und schlechter Kämpfer, denn als ein Vorbild angesehen. Mittels des telepathischen Befehls ließ Gormak Guznak mit einem Kampfschrei auf den Lippen vorwärtsstürmen.
    Der gewünschte Effekt trat ein, als der vermeintlich schwächste Ork mutig auf die Mörder des Waaghbosses zustürmte wollte keiner der übrigen Orks hinter diesem zurückbleiben und es geriet Bewegung in diese. Brüllend nahmen sie ihren Vormarsch auf die Zwerge wieder aufnahmen. Der Vormarsch der Orks wälzte sich auf die beiden Zwerge zu und ging auch dann mit unverminderter Geschwindigkeit weiter, als Guznak schon lange verwirrt stehengeblieben war und sich über seinen plötzlichen Ausbruch von Tapferkeit selbst wunderte.
    Die kurze Verzögerung im Vormarsch der Orks hatten die Zwerge genutzt, um den Schild Kordals von dessen Arm loszuschneiden, da er an einem verletzten Arm mehr hinderlich als von Vorteil war. Sie positionierten sich Rücken an Rücken und deckten sich gegenseitig gegen die sie umkreisenden Orks. „Neun Orks gegen zwei Zwerge, davon einer schon so stark verletzt, dass er entscheidend behindert wurde, sollten wohl reichen“, lächelte Gormak in sich hinein.


  • Dron und Kordal hatten keine Zeit, ihren Sieg über den riesigen Ork zu feiern. Zunächst hatte es so ausgesehen, als ob die restlichen Orks der Mut verlassen würde, doch dann war einer der ihren alleine vorgestürmt. Dem Vorbild folgend waren auch die anderen Orks vorgeprescht und hatten ihn schließlich sogar überholt. Dron meinte ein kurzes, grünes Aufleuchten um den alten Ork am Waldrand bemerkt zu haben. Ein Blick zu Kordal bestätige ihm, dass dieser das Leuchten ebenfalls bemerkt hatte.
    Die Verletzung von Kordal sah übel aus, eine tiefe, gezackte Wunde, doch Dron wusste, dass sie seinen Ziehvater nicht wirklich behindern würde. Der Schild war vom Arm entfernt und Kordal hatte schon immer eine Kampfweise bevorzugt, bei der der Schild nur selten zum Einsatz kam. Stattdessen wehrte Kordal alle Attacken normalerweise mit dem Hammer ab und nutzte den Schild nur für überraschende Schlagattacken oder als letzten Ausweg für eine Parade. Mit einem schnellen Ausfallschritt nach vorne schob sich Kordal in Reichweite zu einem Ork und ließ den Hammer herabsausen. Sein Hieb schmetterte das zur Abwehr erhobene Schwert zur Seite und traf hart den Brustkorb der grünhäutigen Kreatur. Ein Knacken durchzog die Stille, die noch immer herrschte, da die Geräusche des Waldes noch nicht zurückgekommen waren und der Ork brach wie vom Blitz getroffen zusammen.
    Sofort sprang Kordal zurück, um wieder die Rückendeckung von Dron zu erlangen. Dieser wehrte währenddessen eine Attacke eines Orks mit dem Schild ab, der auf die rechte Seite von Kordal gezielt hatte. Seine Hippe fuhr hinab und traf den Arm der Kreatur, riss ihn auf und ließ sie mit einem Aufschrei nach hinten springen. Statt ihr nachzusetzen handelte Dron so, wie er es jahrelang beigebracht bekommen hatte. Er positionierte sich mit dem Rücken zu Kordal, denn ohne Rückendeckung wäre der Kampf bei einer solchen Übermacht aussichtlos.
    Die verbliebenen Orks umkreisten die beiden Zwerge lauernd und warfen sich auf ein gebrülltes Kommando von allen Seiten auf sie. Ein kurzes, heftiges Handgemenge entbrannte, bevor sich die Orks wieder auf einen Abstand von drei bis vier Metern vor den tödlichen Waffen der beiden Zwerge zurückzogen.
    Zwei weitere Orks hatten ihr Leben gelassen, doch auch die Zwerge waren mit einem zersplitterten Schild, sowie einer tiefen Armwunde bei Dron und einer Schnittwunde am Bein bei Kordal nicht ohne Schaden geblieben. Dron schickte ein Dankgebet zu den Grimnir, da die Rüstungen der Zwerge bei drei weiteren Treffern die kleinen Krieger vor Schaden bewahrt hatten. Doch reine Defensive würde sie hier nicht retten, sie mussten aktiv bleiben.
    Da nutzlos geworden, schleuderte Dron kurzerhand den unteren Rest seines Schildes dem Ork zu seiner linken unter den Kiefer, der unter dem Geschoss brach. Die eigentliche Attacke führe Dron aber gegen den Ork zu seiner rechten, die Hippe zweihändig packend wischte er der Deckung des Orks beiseite und riss ihm mit dem Dorn die Kehle auf. Dieser griff sich nach dem Hals und versuchte ohne Erfolg die Blutung zu unterdrücken. Nach der Attacke sprang Dron zurück zu seinem Waffenbruder und Ziehvater Kordal, der ebenfalls mit einer überraschenden Attacke gegen einen der Orks, diesen ausgeschaltet. Die Strafe für dieUnaufmerksamkeit des Orks kam in Form eines Hammerkopfes über ihn, der seinen Schädel zertrümmerte.
    Mit grimmigem Lächeln senkte Dron den Kopf, als er die aufkeimende Panik in den Augen der übrigen Orks erkannte. Aufmerksam drehten sich die beiden Zwerge gemeinsam im Kreis und Dron bereitete sich darauf vor, mit einem erneuten Angriff die Panik der Orks vollends zu entfesseln. Da Rücken plötzlich erklang ein lautes Knistern in seinem Rücken. Die darauffolgende Hitze ließ Dron herumfahren. Vor seinem entsetzt aufgerissenen Augen brach Kordal ohne einen Laut auszustoßen zusammen. Grüne Flammen umzüngelten seinen Ziehvater.



    „Tiron da zagha“. Gormaks Energiereserven waren so niedrig, dass er eigentlich gar keinen Kampfzauber hatte anwenden wollen, doch der Verlauf des Scharmützels machte ein Eingreifen seinerseits notwendig. Er beendete seinen Zauberspruch und beobachtete zerknirscht, wie der größere der beiden Zwerge zusammenbrach. Eigentlich hatte der Zauberspruch dem kleineren Zwerg gegolten, der größere war schon stark angeschlagen gewesen und hätte nicht notwendigerweise durch einen Zauber sterben müssen. Doch die beiden Zwerge hatten sich, ihre Gegner immer fixierend, beständig im Kreis gedreht und der größere Zwerg hatte sich in die Geschossbahn seines Zaubers bewegt. Oder hatte er sich gar absichtlich in diese hinein geworfen um seinen Kameraden zu schützen? Rückgängig zu machen war es nun eh nicht mehr und mit Vergnügen betrachtete der Schamane den Blick des kleineren Zwerg, der den Anblick des zusammenbrechenden, von Flammen umtosten Kameraden wohl bis an sein Lebensende ins Gedächtnis gebrannt bekommen hatte.
    „Bis an sein Lebensende war aber wohl auch nur eine kurze Zeit“, lachte der Gormak, denn die schwankenden vier Orkkrieger, die ihn umkreisten, gewannen aufgrund der Vernichtung des einen ihrer verhassten Gegner den Mut zurück und begannen aufs Neue, den Zwerg zu attackieren. Doch vor ihren Augen vollzog sich eine Veränderung des übrig gebliebenen Gegners. Dieser schüttelte seine Ohnmacht ab, seine Augen verfinsterten sich und mit einem berserkerartigen Schrei sprang er über die verkohlten Reste seines Kameraden und hieb mit einem gewaltigem Schlag einen der verbliebenen Orkkrieger nieder.




    Als Kordal vor ihm zusammenbrach herrschte für einen Moment absolute Leere in Dron, die sich aber innerhalb von Sekunden mit einer unbeschreiblichen Wut füllte. Sie kam aus seinem Inneren und er hatte eine so starke Gefühlsregung noch nie zuvor in seinem Leben gespürt. Gleichzeitig mit der Wut setzte ein Gefühl von Macht und Vergnügen ein, als er sah, wie sein Gegner vor ihm zusammensackte. Seine Augen verengten sich und taxierten nunmehr nur noch den Orkhexer. Ohne diesen verfluchten Hexer wäre Kordal nicht gestorben, die verbliebenen Orks waren schon beinahe am fliehen gewesen, ehe der alte Ork feige in den Kampf eingriff!
    Den Blick auf den Mörder seines Ziehvaters gerichtet stürmte Dron vorwärts, wie in Trance wischte er dabei eine Attacke beiseite und rammte den Dorn seiner Waffe tief in die Eingeweide des Attackierenden. Er riss die Waffe mit einem Ruck zurück, um den Dorn gewickelt verteilte er die Gedärme seines unglücklichen Opfers über die kleine Wiese, die nun endgültig alles idyllische verloren hatte, dass sie noch am frühen Abend geprägt hatte.
    Erneut durchflutete Dron dieses Gefühl der Macht und das töten seiner Gegner fing an, ihm beinahe Spaß zu machen! Wieder lachte er hasserfüllt auf, als er einen weiteren Ork mit seiner Hippe erwischte, der Dorn bohrte sich tief in den Oberarm seines Gegners, der daraufhin seine Waffe fallen ließ. Dron beobachtete seinen Gegner vergnügt, wie dieser wild aufschrie, da er die Waffe im Körper des Gegners drehend schließlich aus ihm herauszog. Den Schwung der freiwerdenden Waffe nutzte Dron für eine Drehung, er ging bei dieser in die Knie und hörte ein Zischen eines Orkschwertes, welches über ihm durch die Luft fuhr. Noch ehe der Ork richtig realisierte, was geschah, rammte Dron ihm den Dorn seiner Waffe seitlich ins Knie und nachdem sein Gegenüber auf der Erde aufgeprallt war beendete er dessen Existenz, indem er ihm den Dorn durch ein Auge ins Gehirn jagte.
    Der Zwerg erhob sich und drehte sich langsam und voll bedrohlicher Präsenz zu dem eben entwaffneten Ork um. Das Antlitz des Zwerges hatte sich seit dem Tod seines Ziehvaters völlig verändert. In seinen Augen loderte ein tiefliegender, alles verzehrender Hass, seine eben noch angenehmen Gesichtszüge, die sich früher häufig und gerne zu einem Lachen verzogen hatten, waren zu einer schmerzverzerrten Grimasse erstarrt. Der Zwerg hob seine Waffe an und fiel mit einem brutalen Schrei über den Ork her, der sich soeben zur Flucht wandte.



    Gormak wurde langsam nervös, nicht nur, dass sein Zauber den falschen Zwerg erwischt hatte, der andere Zwerg hatte darauf mit einer furchterregenden Verwandlung reagiert und sich in eine blutrünstige Kampfmaschine verwandelt. Zwischen Gormak und dem Berserker standen nur noch ein entwaffneter Ork und Guznak! Während er mit der Intonierung eines letzten Zauberspruchs seine restlichen magischen Kräfte sammelte, rammte der Zwerg dem entwaffneten Ork, der sich zur Flucht gewandt hatte den Dorn so tief in den Rücken, dass dieser sich verkantete. Guznak hatte mit seinem Leben schon abgeschlossen gehabt, als er sah, wie sich der Zwerg durch seine Kampfgenossen schlug, nun aber ergriff er die sich ihm bietende, einmalige Chance.
    Er würde der Held sein, der den Zwergenberserker erschlagen hatte, da war sich Guznak sicher. Die Waffe des Gegners, der so unter seinen Brüdern gewütet hatte, steckte tief in dem Körper seines letzten Opfers fest und er war somit quasi unbewaffnet. Mit zwei schnellen Sprüngen überbrückte Guznak die Distanz zwischen sich und dem Zwerg, der sich weiterhin abmühte, seine Waffe aus dem Toten zu bekommen. Erst als Guznak schon neben ihm stand und mit seiner Axt ausholte, sah der Zwerg auf und dem Schlag entgegen. Doch statt eines tödlichen Treffers war der Zwerg plötzlich verschwunden und Guznak sah nur noch dessen Beine unter seinen Füßen hervorgucken. Panik überfiel Guznak, es hatte doch alles so schnell vorbei und sein Sieg sicher sein sollen! Panisch hackte er wie wild zu und erwischte das rechte Bein des Zwerges an einer Stelle, wo die Beinschienen aufeinander trafen. „Zwergenblut tut gut“, dachte Guznak zufrieden!



    Dron sah den Hieb kommen und warf sich nach vorne. Unter den O-Beinen des großen Orks hindurch landete er auf dem Bauch und langte nach Kordals Hammer, der nur eine Handbreit außerhalb seiner Reichweite, neben einem Aschehaufen, auf dem Boden lag. Er schob sich vorwärts, der Waffe entgegen, als ein Schmerz in seinem rechten Bein aufflammte. Er unterdrückte den Schmerz und umfasste mit seiner Rechten den Hammerstiehl, wirbelte herum und ließ den Kopf des Hammers seitlich gegen das rechte Knie des Orks krachen.
    Wimmernd schrie der Ork auf, umfasste sein zertrümmertes Knie und ging zu Boden. Erschöpft und einer Ohnmacht nahe, gab die in ihm lodernde Wut Dron neue Kraft. Er stützte sich auf Kordals Hammer, zog sich daran hoch und kam mit verzerrtem Gesicht auf die Beine. Die Wunde im Bein schmerzte furchtbar und das Bein ließ sich kaum belasten. Den zwanzig Meter entfernt stehenden Orkhexer im Blick taumelte Dron auf das ihm verhasste Ziel zu. Die Schmerzen wurden immer unerträglicher, doch mit jedem Meter, den er näher an sein Ziel herankam wurde auch die Wut größer und gab ihm die Kraft aufrecht zu bleiben und weiterzugehen. Sein Gesichtsfeld verengte sich zu einer Tunnelansicht, die einzig den Schamanen scharf darstellte. Alle übrigen Gegenstände und Konturen verschwammen rötlich, während sich Dron Schritt um Schritt auf sein ständig vor sich hinbrabbelndes Ziel zubewegte. Sein Ziel erreichend hob Dron den Hammer seines gefallenen Kameraden. Er fühlte sich tonnenschwer an, trotzdem schwang der Zwerg ihn in einem großem Bogen über den Kopf! Bevor der Hammerkopf sein Ziel erreichte, brach Dron von grünen Flammen umhüllt zusammen.

  • So, da hier anscheinend erste mal keiner Lust hat zu schreiben, mach ich
    einfach weiter, bisher ist ja auch noch nix originelles passiert, hoffe
    es kommen einfach mit der Zeit vielleicht ein paar Kommentare!






    Unter Geiern!


    Seine Augenlider flatterten, als er wie aus
    tiefster Dunkelheit wieder zurückkehrte, ins Licht. Schmerzen! Überall
    Schmerzen! Unendliche Schmerzen! Mit seinem Erwachen breiteten sie sich
    in jeder Faser seines Körpers aus, prickelnd, stechend, pochend. Mühsam
    versuchte die am Boden liegende Gestalt die Augen zu öffnen. Eine
    Mischung aus Blütenstaub, Schweiß und Blut hatten selbige verklebt und
    erst nach einiger Zeit gelang es ihr, zumindest das linke Auge zu
    öffnen. Sofort bohrte sich eine neue Lanze puren Schmerzes in seinen
    Schädel und er schloss es wieder. Bunte Punkte flimmerten hinter den
    geschlossenen Lidern, deren Färbung sich beständig änderte. Grün, Blau,
    Rot. Grün, Blau, Rot…Violett!


    Nur langsam kehrten seine Sinneswahrnehmungen zurück:
    Der kupferne Geschmack von Blut; Nässe in seinem Rücken, wärmende
    Sonnenstrahlen auf seiner Brust; der Geruch von regentriefendem Gras und
    das gurgelnde Geräusch des nahen Flusses. All diese Signale kamen
    jedoch nur dumpf, abgeschwächt, wie aus weiter Ferne kommend, bei ihm
    an. Er fühlte sich, als sei sein Kopf in mehrere Lagen eines schützenden
    Materials eingepackt, die ihn gegen Eindrücke von außen abschirmten.
    Doch Dron war auch genug mit sich selbst beschäftigt, verschiedenste
    Fragen wanderten durch seinen Kopf.


    Wo war er?


    Wie war er hierher gelangt?


    Was war passiert und woher kamen all die Schmerzen?


    Nach und nach kamen die Erinnerungen zurück. Die
    Verfolgung der Menschen, das Rasten am Fluss und schlussendlich, die an
    gleicher Stelle stattfindende, schicksalhafte Begegnung mit den Orks.
    Bilder des Kampfes, vom Tod Kordals und von grünen, züngelnden Flammen,
    kamen aus den Tiefen seiner Erinnerung hervor. Tränen schossen Dron in
    die Augen, ob vor Schmerz oder vor Trauer, er wusste es nicht. Es war
    auch nicht wichtig! Sich vorsichtig ihren Weg bahnend rollten einige
    Tropfen seine Wange hinunter und lösten dabei die Verklebung der Augen.
    Ein heller Schein blendete ihn und er kniff die Augen zusammen.
    Plötzlich verdeckte ein Schatten kurzzeitig den blenden Glanz der Sonne
    und seine Ohren nahmen einen Schrei war.


    „Geier! Ich muss hier weg!“, schoss es ihm durch den
    Kopf. Ein Stöhnen drang aus seiner ausgedörrten Kehle, als er versuchte
    sich auf die Seite zu drehen. Die Zähne zusammenbeißend kämpfte sich der
    Zwerg Stückchen für Stückchen vorwärts, bis er schließlich in einer
    stabilen Seitenlage zur Ruhe kam. Dann erschütterte ein Hustenanfall
    den eben zur Ruhe gekommenen, kleinen Körper und krampfhaft zog sich
    dieser weiter zusammen. Er öffnete erneut die Augen und sah vor sich die
    Waffe Kordals liegen.


    Unter großen Schmerzen schaffte er es, seine Hände
    erneut um den Hammer zu schließen, ihn vorsichtig aufzustellen und sich
    mit einem Schmerzensschrei auf den Lippen an diesem hochzuziehen.
    Bebend zog er sich auf die Knie und winkelte ein Bein an. Dron begann
    aufzustehen, indem er den Hammer fest in die Erde gerammt als Stütze
    verwendete. In dem Moment wo er sein Gewicht jedoch auf das verletzte
    Bein verlagerte, hielt dieses der Belastung nicht stand und vornüber
    kippend stürzte er der Erde entgegen. Wieder wurde ihm schwarz vor
    Augen.







    Gormak schloss befriedigt die Augen. Es war
    überstanden. Intuitiv spürte er die ungezähmte und öde Graslandschaft
    vor dem Eingang seines Aufenthaltsorts, seine Sinne strömten hinaus in
    die Weiten dieser Welt und tief nahm der Orkschamane die Kraft des
    Landes und seiner Bewohner in sich auf. Er hatte mittlerweile schon
    wieder ein großes Stück seiner Kräfte regeneriert und war voller
    Tatendrang. Seitdem er die Dinge wieder selbst in die Hand genommen
    verliefen sie wieder nach seinem Geschmack. Dies bestätigte ihn nur in
    seinem Vorhaben, die Verantwortung für wirklich wichtige Dinge nie
    wieder in andere Hände zu legen.


    Der Ork saß in einer kleinen Höhle am Rande des
    Orkterritoriums auf einer Art primitiven Thron. Dieser war wenig mehr
    als vier unterschiedlich große Steine, auf die er sich setzen, bzw. den
    Rücken gegen- und die Arme auflegen konnte. Um ihn herum stapelten sich
    verschiedene Geschenke, Fleisch, Felle und grob bearbeitete
    Schmuckstücke aus Knochen, Holz und Stein. Nur mäßig interessiert hob er
    eines der vielen Amulette auf und unterzog es einer genaueren
    Betrachtung. Zentraler Bestandteil des Amuletts bildete ein roter
    Jaspis, der in eine schlecht passende Fassung aus Knochen gepresst
    worden und so an einem Lederband befestigt worden war. Das Lederband
    wiederum war mit den Zähnen eines kleineren Raubtieres behängt worden.
    „Das werde ich als Erinnerung behalten“, ging es ihm durch den Kopf, als
    er es über seinen Kopf streifte und sie an einem freien Platz zwischen
    den dutzenden an anderen Ketten positionierte. Viel mehr konnten ihm
    diese Waldgoblins nicht bieten, außer der Ruhe, die er so bitter nötig
    gehabt hatte. Nun aber wurde er von Tag zu Tag stärker und dies würde
    die Dienste der Waldgoblins bald obsolet machen.


    Der Orkschamane fühlte sich zu Höherem berufen, als
    eine Gottheit für diese zurückgebliebenen Kreaturen zu verkörpern. Doch
    war er froh, auf diese getroffen zu sein, denn einen vergleichbaren
    Illusionszauber, wie den, der ausgereicht hatte die Waldgoblins von
    seiner „Göttlichkeit“ zu überzeugen, würde er in jeglichem Zustand
    aussprechen können. Mit so geringem Aufwand eine Unterkunft und Fleisch,
    von Schutz konnte man bei diesen Kriegern ja nicht sprechen, zu
    bekommen, war ein wahrer Willkommensgruß seiner Heimat gewesen. Außerdem
    hatte er so eine Möglichkeit gehabt Guznaks Knieverletzung mittels
    Magie zu kurieren.


    Guznak. Unwillkürlich überzog ein breites Grinsen das
    Gesicht des Orks, wobei große, teilweise tiefschwarz gefärbte Zähne
    sichtbar wurden. Er dachte an den Blick des Orks, als er diesen aus
    seiner Ohnmacht erweckt hatte. Tief in seinem Innern wusste Guznak, dass
    etwas an der Geschichte, dass er den Zwergenberserker bezwungen hatte,
    nicht stimmen konnte, doch nur zu gern sonnte er sich im Ruhm der Tat
    eines Anderen. Als ihm Gormak im gleichen Atemzug erzählte, dass Gork
    und Mork ihm eine Vision über den kommenden Waaghboss Guznak geschickt
    hätten, war der letzte Zweifel in dem Ork erloschen. Zuvor hatte Gormak
    den Göttern ein Blutopfer dargebracht, um diese aufgrund einer solchen
    Ungeheuerlichkeit nicht zu verärgern, doch es war notwendig, den Ork in
    seinem Glauben zu lassen und in diesem zu bestärken.


    Schließlich war Guznak eine zentrale Person in seinen
    kommenden Plänen. Der Gedanke war ihm während des kleinen Scharmützels
    am Gelbhornfluss gekommen, in dem Moment als er die Kontrolle über
    Guznak übernommen hatte, um den Angriff der Orks nach dem Tode Kringors
    wieder ins Rollen zu bringen. Es war mehr als einfach, den einfältigen
    Geist des kommenden Orkbosses zu beeinflussen und für den Schamanen kaum
    eine nennenswerte Anstrengung. Genau diese Tatsache wollte der Schamane
    nun nutzen, um ein ähnliches Debakel wie bei der Niederlage des Waaghs
    Kringor gegen die Rittermenschen in Zukunft zu vermeiden. Er rieb sich
    zufrieden die schwulstigen Hände bei dem Gedanken, dass er die allein
    die Kontrolle haben würde. „Nie wieder wird die Einfältigkeit eines
    Orkbosses meinen Plänen entgegenstehen“, dachte Gormak und brach in
    schallendes Gelächter aus, das von den Wänden der kleinen Höhle
    wiederhallte und die versammelten Goblins und Guznak erschreckt
    zusammenfahren ließ.

  • Die Geschichte ist bisher Super zu lesen auch vom Inhalt her bin ich begeistert. Meiner meinung nach fehlt etwas Chaos, aber das liegt wohl nur an meinem Chaosgeschmack. :D Schreib bitte weiter ich will wissen wie es weitergeht.

    Warhammer 40.000
    Necrons 3000 Punkte

  • Dann will ich Leshdarak mal nicht zu lange warten lassen, heute werden zwei neue Protagonisten eingeführt:



    Zwillinge!



    Wieder erklang der Laut, der den beiden ungleichen Brüdern stets als etwas Besonderes gegolten hatte, schließlich waren sie beide, unter dem zugehörigen Sternenbild der Krähe geboren wurden. Der Schrei dieser Krähe jedoch war anders, als die vielen Rufe dieser Tierart, die sie zuvor vernommen hatten. Er klang besorgt, ja fast schon wehklagend oder flehend. Seit einem halben Tag folgten sie nun schon dem Ruf, gewillt dessen Ursprung zu ergründen.
    Klingir drehte sich zu seinem Bruder Grameor um und sah ihn fragend an. Sein Bruder, der sonst für alles eine Erklärung hatte, zuckte nur mit den Schultern. Er konnte sich nicht erklären, wie die Bresche, die sich plötzlich vor ihnen auftat zustande gekommen war. Dem Ruf der Krähe folgend waren die beiden Zwerge in einen Rotbuchenhain angelangt, in der Nähe ließen sich die gurgelnden Laute eines vor sich hinfließenden Flusses vernehmen.
    Die Fußspuren in der Bresche waren deutlich als orkisch zu erkennen und auch die brutale Art und Weise, auf die diese Bresche im Unterholz entstanden war, deutete auf orkischen Ursprung hin. Obwohl die Spuren schon mindestens einen Tag alt zu sein schienen, zogen die beiden ihre Waffen und spähten vorsichtig in die Bresche hinein. Als sich weder ein verräterischen Laut, noch eine Regung aus der Bresche zu ihnen vordrang, schlichen sie vorsichtig weiter, bis sich die Bresche auf eine Wiese zu einer Furt über den Gelbhornfluss verbreiterte. Die beiden Zwerge blieben wie angewurzelt stehen, als sie das grauenvolle Szenario erblickten. Langsam, kampfbereit und stets misstrauisch die gegenüberliegende Hügelkette beobachtend, näherte sich das Brüderpaar dem Fluss.
    Ihren Augen bot sich im wahrsten Sinne des Wortes ein Schlachtfeld. Ein Schlachtfeld, dessen Überreste auseinandergerissen und völlig über die kleine Ebene verstreut worden waren. Die Geier hatten ganze Arbeit geleistet, nur schwer konnte man in dem Durcheinander an Knochen, Fleischfetzen und weiteren Einzelteilen den Hergang des Scharmützels erkennen.
    Bei den zerfetzten Leichnamen schien es sich aber um Orks zu handeln, desweiteren fanden die beiden Brüder noch eine leere, große Zwergenrüstung. Bei näherer Betrachtung entdeckten sie einen Aschehaufen, der wohl von dem traurigen Besitzer der Rüstung stammte. Grameor schlug ein schützendes Zeichen der Valaya, als er die deutlichen Spuren von magischen Feuer im Innern der Rüstung entdeckte. Hervorgerufen von der verderbten Magie der Orks hatten sich feine, grün-golden schimmernde Linien in das Gromril der Panzerung eingebrannt.
    Bei der weiteren Betrachtung des Kampfplatzes fanden sie, noch immer in einem der Orks steckend, die Waffe, die zu seinem Tod geführt hatte. Es handelte sich um eine Zwergenhippe, deren Dorn sich augenscheinlich zwischen den Rippen seines Opfers verkantet hatte.
    Da die große Gruppe von über fünfzehn Geiern, die Rippen des Opfers teilweise als Mahlzeit herausgerissen hatten, konnte sie Grameor ohne Schwierigkeiten entfernen. Irritiert wechselte sein Blick zwischen der schön gearbeiteten Waffe, die klar aus Zwergenhand stammte, und der Rotte an Aasfressern, die über ihnen laut krächzend verweilte, hin und her.
    Die beiden Zwerge hatten die Geier mit ihrem Auftauchen aufgescheucht und sie waren in alle Richtungen davongestoben. Nun schienen sie allerdings nur darauf zu warten, zurückkehren zu können um ihr grausiges Mahl zu vollenden.
    Aus den Augenwinkeln beobachtete Grameor seinen Bruder Klingir. Dieser stapfte fast schon enttäuscht durch die Überreste der Lebewesen, Mitgefühl für Orks kannten Zwerge nicht, allerdings konnte er auch keine Betroffenheit über das Schicksal des Zwergs in den Zügen seines jüngeren Bruders erkennen. Enttäuscht stellte Grameor wieder einmal fest, dass für Klingir in dieser Welt kein Platz für Mitgefühl oder andere friedvolle Gefühle war.
    „Schon wieder dieser Blick“, wie immer war Klingir der besorgte Blick seines Bruders nicht entgangen und wie immer nervte ihn dessen Suche nach dem Guten in ihm. Er war nun mal, wie er war, das musste auch sein Bruder irgendwann akzeptieren. Doch er wollte sich nicht schon wieder mit seinem Bruder, den er auf eine gewisse Art und Weise für dessen Lebensführung bewunderte, auch wenn ihm dabei trotzdem völlig bewusst war, dass dieser Weg nicht der seinige sein konnte, streiten und so setzte Klingir die Untersuchung des Schlachtfeldes fort. Während er die Reihe der Toten abschritt untersuchte Grameor die Asche genauer, schaufelte sie schließlich in eine kleine Blechdose und steckte sie ein.
    Ein Pfiff seines Bruders ließ ihn hochschrecken, dieser stand mit wild rudernden Armen am Fuße eines der Hügel, die die Landschaft diesseits des Flusses beherrschte. Schnell spurtete er zu seinem Bruder hinüber und bemerkte sehr schnell, was sein Bruder entdeckt hatte.
    Eine rote Blutspur, damit eindeutig nicht zu einem Ork gehörend, führte den Hügel hinauf. Das Aussehen von Orkblut kannten die beiden Zwerge nur zu gut, zum Vergleich hätten sie aber auch das nehmen können, das immer noch von der Hippe herunter tropfte, die Grameor an sich genommen hatte. Dessen schwärzlich-grüne Farbe war allerdings nicht mit dem dunklen Rot dieser Blutspur zu vergleichen.
    Um ganz sicher zu gehen, tauchte Grameor seinen Zeigefinger in eine besonders große Lache, in der noch nicht alles Blut angetrocknet war und kostete vorsichtig davon. Der Geschmack bestätigte seinen Verdacht! „Zwergenblut“, war die einzige Antwort Grameors auf den fragenden Blick seines Bruders und gemeinsam stürmten sie den Hügel hinauf, von dessen Spitze erneut der Schrei einer Krähe erklang.

  • Habs mal überflogen und ein paar Kleinigkeiten entdeckt, die aber wohl eher mich stören, als hinderlich für die Geschichte an sich sind. Allerdings gehört "den Tag retten" (Prolog, dritte Zeile) wohl eher nicht zum Wortschatz eines Fantasy Orks. Wenn du mehr auf so etwas achtest wirkt es am Ende stimmiger, vor allem wenn du dazu Phrasen wie "es gab Messerarbeit zu erledigen" verwendest.

    :police: Mod-Bot :police:


    aktuell: Imperium auf Vordermann bringen...


    Bei Fragen, Sorgen, Nöten, Wünschen, Anregungen, Anmerkungen oder Problemen:


    Moderator-Anliegen

  • So, nun gehts weiter, allerdings erste mal mit Doppel-G...
    @Stirländer: Sollte deine Kritik nicht entkräftigen, ich will ja Kritik haben, einfach auch damit ich weiß, wo ich mich verbessern und worauf ich achten muss... Man schreibt halt teilweise einfach Sachen runter, die in den eigenen Ohren ganz gut klingen, einer "neutralen" Beurteilung dann aber doch nicht ganz standhalten, bzw. als neutraler Leser fallen einem manche Sachen einfach besser auf... Ich les die halt gleich mehrfach und man "gewöhnt" sich dann irgendwie dran. Daher, wenn du noch irgendwo direkt Formulierungen dazu hast, oder dir was neues auffällt, bitte her damit, damit ich das gegebenfalls korrigieren kann
    --> Obwohl die beiden sehr unterschiedlich rüberkommen sollen, hab ich in meiner eigenen Version das mit dem Tag retten geändert, obwohl ich mir nicht wirklich sicher bin, ob der Ausdruck soooo modern ist ;)


    Sinnlos!



    Guznak überblickte die umliegende Landschaft des Orkterritoriums und fühlte sich bereits wie ein großer Waaghboss, obwohl nicht ein einziges Mitglied der grünen Rasse ihm folgte. Sein neues Äußeres jedoch erfüllte ihn mit Stolz und Mut. Er hatte sich verändert, mächtige Muskeln zuckten bei jeder Bewegung unter seiner Haut, seine Schultern waren breiter und seine Arme kräftiger geworden.
    All diese Veränderungen hatte der einst verspotteten Orkkrieger ohne große Anstrengungen erlangen können. Die neuen Kräftigungsübungen, zu denen ihm Gormak geraten hatte, waren kaum anstrengend und dessen Waaghboss- Spezialdiät schmeckte sogar. Das Reittier, auf dem er saß, unterstütze seine imposanten Erscheinung weiter und sein Geist war erfüllt von glorreichen Gedanken bezüglich der Zukunft, die die Götter ihm geweissagt hatten. Er war sich sicher, solch ein Reittier war einzig eines Waaghbosses als Reiter würdig und er sah es als ein weiteres Götterzeichen an, dass er es bezwungen hatte.
    Auch dies war ihm nicht schwer gefallen. Es schien eher so als ob das Tier sich einer höheren Macht hatte beugen müsssen und sich ihm, Guznak, als Reittier geradezu aufgedrängt hatte. Nun ritt er also auf diesem furchterregenden Wesen, einem Berg aus Muskeln hineingezwängt in die Gestalt eines aggressiven und höchst übellaunigen Wildschweins.
    Ein geisterhaftes Heulen erklang neben ihm und riss den Ork aus seinen Träumereien.
    Er warf einen sorgenvollen, fast ängstlichen Blick auf das Reittier seines Begleiters und ihm wurde bewusst, dass dieses noch viel furchterregender war, als sein eigenes. Ein Leuchten umspielte den Wolf, auf dem der Schamane neben ihm her ritt. Nie zuvor hatte Guznak einen Wolf gesehen, der auch nur annähernd so groß war wie dieser. Seine Schulterhöhe überragte die seines Wildschweins deutlich! „Fast so groß wie eines dieser vermaledeiten Reittiere der glänzenden, menschlichen Krieger“, ging es ihm durch den Kopf. Die gewaltigen Lefzen des Tiers waren so dick wie sein stärkster Finger, rasiermesserscharf und bösartig nach innen gebogen. Sie waren geradezu prädestiniert dafür, alles was dumm genug war, seinen Weg zu kreuzen, zu zerreißen!
    Viel mehr als die schiere Größe des Wolfes aber beunruhigte den Ork dessen Augen. Umspielte ein leichtes grünes Schimmern die gesamte Gestalt des Wolfes, so schien sich dieses Schimmern in dessen Augen zu konzentrieren. Das Leuchten nahm eine solche Intensität an, dass es Guznak unmöglich war, dem Wesen längere Zeit in die Augen zu schauen. Die kurzen Blicke reichten aber aus, die verschlagene, animalische Intelligenz, die hinter diesen Augen schlummerte, gewahr zu werden.
    Gormak und Guznak näherten sich einer Ansammlung von verschieden großen Zelten. Das Orkdorf lag in einer, selbst für das Orkterritorium, öden Gegend. Das Umfeld war einzig geprägt durch große Felsbrocken und ausgedörrte Graslandschaften, auf die der Schein der Sonne unbarmherzig nieder ging.
    Über dem Hauptzelt des Dorfes hing eine grüne Fahne schlaff herunter, ohne Wind der in ihr spielte machte sie einen armseligen Eindruck. Für Orkverhältnisse war das Dorf erstaunlich groß, was daran lag, dass es sich hierbei nicht um das Dorf eines einzelnen Stammes handelte, sondern um die Ausgestoßenen, die Orks des Grogo-Clans.
    Der Grogo-Clan war ein Sammelsurium für alle Orks, die aufgrund unorkischem Verhaltens mit Schimpf und Schande aus ihren ursprünglichen Clans gejagt worden waren. Jeder wusste es und sogar sie selbst sahen sich als Verlierer an und fristeten ein trostloses Dasein, ohne jedweden Sinn oder Zweck. Ihren Namen hatten der Grogo-Clan von einem, seiner Meinung nach genialem, Orknarr bekommen, der das Sammelsurium kurzerhand als Stamm der großen Goblins bezeichnet hatte. Mit der Zeit hatte sich die kürzere Fassung der Grogos mehr und mehr durchgesetzt und war mittlerweile völlig in den Sprachgebrauch übergegangen.
    Das Zeichen des Grogo-Clans, dem geringsten der geringsten Ork-Clans war aufgrund der Windverhältnisse und dem schlaff herunterhängendem Banner nicht zu erkennen. Gormak und Guznak, ebenso wie wohl jeder andere Ork im gesamten Orkterritorium wussten aber genau, wie es aussah. Zwei schwarze Balken auf grünem Grund bildeten ein X. Das Zeichen war so bekannt, da oft Abwandlungen des Zeichens in einem Streit zwischen zwei Orks mit den Fingern geformt wurde, um den anderen Kontrahenten so aufs Tiefste zu beleidigen. Selbst Guznak kannte zwei verschiedene Fingerkombinationen, die es symbolisierten, oder waren es drei?
    Ursprünglich standen die vier Ecken der schwarzen Balken, von denen keine in eine der vier Himmelsrichtungen wies, für die Orientierungslosigkeit dieses Stammes. Andere Interpretationsansätzen zufolge, repräsentierten diese die Kampfesunlust, die Faulheit, die Trägheit und die Sinnlosigkeit dieses Clans.
    Hektische Betriebsamkeit brach in dem Dorf aus, als klar wurde, dass diese beiden mächtigen Orkexemplare auf das Dorf selbst zuhielten. Mit einem herrischen Blick überflog Gormak die Bevölkerung des Dorfes und lächelte zufrieden. „Sie eignen sich perfekt für meinen Plan“, war sich der Schamane sicher.
    Zunächst hatte sich Guznak dagegen gewehrt, als Boss gerade diesen Stamm zu übernehmen, um einen neuen Waagh zu starten. Schlussendlich jedoch war es für den Schamanen nicht schwer gewesen, ihn von den Vorzügen eines solchen Ausgangsstammes zu „überzeugen“. Der Grogo-Clan war groß und besaß durchaus fähige Krieger, die nur einer richtigen Führungsperson und ein paar Siege brauchten, um eine wunderbare Grundlage für einen Waagh zu bilden. Unter der „Führung“ von Guznak würde dieser Clan in der Lage sein, Leistungen zu vollbringen, die kein anderer Ork-Clan je zuvor vollbracht hatte.
    Dies war die offizielle Fassung für Guznak, für Gormak hatte dieser Ork-Clan noch weitere Vorzüge. Er war geradezu geschaffen für einen Testlauf seines Plans. Er war sich zwar prinzipiell sicher, dass der Plan reibungslos funktionieren und die Illusion alle täuschen würde, aber er wollte nicht vor einem großen Ork-Clan als Gespött dastehen, falls doch etwas schieflaufen sollte.
    Sollte ein Mitglied des Grogo-Clans dagegen eine solch wundersame Geschichte erzählen, würde ihm eh niemand glauben. Außerdem fand Gormak, dass dies ein durchaus interessanter Beginn darstellte, schließlich würde Guznak, ein Nichtsnutz von Ork, dem sinnlosesten aller Ork-Clans einen Sinn geben, ihn über alle anderen Ork-Clans erheben und einen neuen Waagh starten. Zum ersten Mal überhaupt würde der Grogo-Clan in den Krieg ziehen, eine Neuigkeit, die Signalcharakter haben und nicht unbeachtet bei den anderen Stämmen bleiben würde.
    Die Sinnlosen ziehen in den Krieg!

  • Also ich muss sagen die Geschichte fängt an interessanter zu werden, auch wenn ich Chaos vermisse :tongue: , aber das liegt wohl wie schon mal gesagt daran das ich ein kleiner Chaosfanatiker bin :D. Zu Rechtschreibfehlern kann ich nichts sagen weil ich auf sowas einfach nicht, achte, mir gehts um die geschichte und nicht um irgendwelche rechtschreibkünste. Den Lesefluss finde ich sehr gut, ich musste bisher nicht stocken. Aber eine frage stellt sich mir wobei ich etwas nicht ganz verstanden habe. Das Guznak nun so Muskolös ist, ist das die Illusion oder ist er aus irgendwelchen Gründen wirklich Kräftiger geworden. Vielleicht habe ich auch was überlesen oder so, aber es stellt sich mir schon diese frage. Aber nun das wichtigste Schreib bitte weiter. :]


    p.s. ich wünschte ich könnte nur halb so gut schreiben :O

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  • In Sachen Guznak ist es ein bisschen von beidem... Durch gesteigertes Selbstvertrauen ist er an sich "stärker" (traut sich mehr zu, vielleicht etwas viel :tongue: ), die Übungen helfen auch ein bisschen, die Hauptsache in Sachen äußerer Erscheinung ist aber wohl doch eher Illusion :augenzu:


    Zu dem PS: hab ich ja bei dir schon was geschrieben, aber nur eines... Ich wünschte auch, ich könnte deutlich besser schreiben und dabei sollte es der eigene Ehrgeiz auch belassen finde ich!

  • Puh, schwieriges Kapitel, hoffe ich konnte es einigermaßen so rüberbringen, wie es mir vorschwebt!
    Hoffe auf ein paar Kommentare +/- Kritik!!! Danke in der Hinsicht schonmal an Leshlracdark...



    Unter Magie


    Der Ruf der Krähe erklang nun direkt vor ihnen.
    Klingir und Grameor umrundeten einige große Felsbrocken und standen einem schwerverletzten Zwergenkrieger gegenüber. Der Krieger lag ausgestreckt am Boden und wies einige Verletzungen auf, von denen augenscheinlich eine Beinwunde zu einem hohen Blutverlust geführt hatte.
    Zusätzlich war auf dem Bauch seiner Rüstung eine schwarze Färbung zu erkennen, die zum Rücken hin immer weiter ab nahm, bis schließlich wieder die ursprüngliche, silberne Farbe zum Vorschein kam.
    Neben dem leblos daliegenden Körper lagen die Körper zweier verendeter Geier, die viele kleine Kratz- und Hackwunden aufwiesen. Der Verursacher dieser Wunden thronte gebieterisch und beschützend zugleich auf dem gefallenen Zwergenkrieger.
    Es war eine Krähe! Der Vogel musterte die beiden Neuankömmlinge mit wachsamen Augen, krächzte dann auffordernd und erhob sich in die Luft, um auf einem nahen Felsen Platz zu nehmen. Von dieser Position aus beäugte er argwöhnisch jede Bewegung von Grameor, der sich sofort daranmachte, den leblosen Körper zu untersuchen.
    „Er lebt noch“, informierte er Klingir ohne aufzusehen, „allerdings hat er viel Blut verloren! Außerdem scheint er unter Magie zu stehen.“ Die letzten Worte seines Bruders ließen Klingir schaudern.


    Unter Magie zu stehen war unter den Zwergen eine mehr als gefürchtete Sache.
    Als Angehörige eines Volkes, das Magie naturgemäß verabscheute, waren Zwerge den unkontrollierbaren Winden der Magie und seinen vielfältigen, zerstörerischen Manifestationen gegenüber ablehnend eingestellt. Einzig von ihren Runenschmieden in die reine Form von runenmagischen Gegenständen gebannt, waren diese rohen Kräfte kontrollierbar und ohne Gefahr einsetzbar. Grameor war Mitglied dieser, unter Zwergen höchst angesehenen Zunft.
    Die Ablehnung der Zwerge gegenüber jeglicher Form der Magie, kombiniert mit ihrer angeborenen Sturheit ermöglichte es ihnen, bis zu einem gewissen Grad gegen die Auswirkungen von magischen Sprüchen resistent zu sein und ihrer Wirkung zu entgehen.
    War die Magie zu stark für den natürlichen Schutz der Zwerge, gleichzeitig aber zu schwach um sein Ziel zu töten, so konnte der Zwerg unter Magie stehen.
    Bei diesem Zustand wurde der betroffene Zwerg in einer Kakophonie von Schmerzen gefangen, die so stark war, dass er sich vor Schmerzen nicht mehr bewegen konnte. Völlig paralysiert waren die Betroffenen nicht mehr Herr über ihren eigenen Körper, ihre geistigen Fähigkeiten dagegen funktionierten in der Regel noch tadellos.
    Es konnten Tage, Monate, Jahre oder sogar ganze Lebensalter vergehen, ohne das eine Besserung eintreten musste. Niemand hatte eine Erklärung dafür, warum einige aus diesem Zustand wieder entkamen, andere wiederum nicht.


    Selbst als Runenschmied konnte Grameor in einer solchen Situation nicht viel tun. Das einzige was er für den vor ihm liegenden Krieger tun konnte, war die Magie, soweit sie noch nicht mit dem Körper des Zwerges verschmolzen war, zu bannen. Danach verblieb nur noch, ihm die bestmögliche Pflege und Nahrung zukommen zu lassen und zu den Ahnengöttern zu beten.
    Die bereits in den Körper eingedrungene Magie musste diesen von alleine verlassen, damit der Zwerg die wieder die willentliche Herrschaft über seinen Körper zurückerlangen konnte. Reflexe wie das Schlucken wurden zum Glück nicht von der Paralyse betroffen.
    Sorgsam reinigte und verband Grameor die oberflächlichen Wunden, dann stand er auf und sagte: „Wir müssen ihn hier wegbringen“. Der Runenschmied wusste genau, dass seinem Bruder das nicht gefallen würde.
    „Ich hasse die Zivilisation“, antwortete dieser auch prompt, allerdings sah er ein, dass sein älterer Bruder Recht hatte und half ohne zu murren, eine Pritsche für den verletzten Zwerg zu bauen, damit sie ihn abtransportieren konnten.

  • Und da ich gerade gut dabei bin, gleich noch ein Teil, neuer Charakter wird eingeführt:






    Bundesgenossen



    Elvyra betrachtete missmutig die Schanzarbeiten.
    Unrasierte, vor Schmutz starrende Männer ohne jegliches Benehmen hoben unter der sengenden Hitze der Mittagssonne einen Graben aus. Dahinter rammte eine weitere Gruppe der erbärmlichen Gestalten grob angespitzte Pfähle in den Boden, um die Verteidigungsstellung weiter zu stärken.
    Angeekelt sprang sie ein kleines Stück zurück, als eine Schaufel voll Dreck nur wenige Meter von ihr entfernt niederging. Dieser Schmutz war fast nicht zu ertragen und dann auch noch dieser alles übertönende Gestank! Der Gestank nach, wie nannten diese Primitivlinge es nochmal, Schweiß! Eine höchst unangenehme Art und Weise sich selbst Kühlung zu verschaffen, dazu noch eine völlig ineffektive.
    Während die grazilen Finger ihrer Hand ein parfümiertes Tuch aus ihrer Tasche hervorholte und vor ihre Nase führten, flüsterte sie ein in letzter Zeit viel verwendetes Wort und eine angenehme Kühle legte sich auf ihren Körper. Ihn liebevoll umschmiegend schützte die Kühle sie vor der unbarmherzigen Hitze des Himmelsgestirns.
    Wieder ließ sie ihren Blick über die Verteidigungsanlagen schweifen und Sorge breitete sich in ihr aus. Die Arbeiten gingen einfach nicht schnell genug vonstatten. Die Fortschritte müssten deutlich größer sein!
    Doch allen Widrigkeiten zum Trotz würde sie, so gut es möglich war, die Verteidigung der Menschen für die Rückkehr des Orkschamanen vorbereiten. Dass dieser zurückkehren würde, stand für die Elfenmagierin außer Frage.
    Die Macht dieses Schamanen war beeindruckend gewesen, nur mit allergrößter Mühe hatte sie den magischen Stoß bannen können, der die Ritterattacke in ein Desaster verwandelt hätte. Es war schwierig gewesen, schwierig selbst für sie, eine Meisterin der Bannmagie.
    Insgesamt konnte man ihre gesamte Lage als sehr schwierig bezeichnen. Ihre Möglichkeiten Einfluss auf die Vorbereitungen zu nehmen war begrenzt. Der Herzog persönlich wies ihr die Männer zu, die an den Schanzarbeiten mitwirken sollten und es waren einfach viel zu wenige. Erschreckend langsam nur breitete sich die Verteidigungsstellung aus, dabei musste hier doch der Angriff aufgehalten werden.
    Noch schwerwiegender lastete die Tatsache auf ihr, dass ihr die Hände in Sachen taktischen Mitteln und Finessen völlig gebunden waren. Der Herzog selbst sah dies als sein Terrain an und benahm sich wie ein eitler Platzhirsch, der um seine Stellung fürchtete, wenn sie ihm diesbezüglich Ratschläge erteilte. Blind vor gekränktem Stolz schoss er all ihre Warnungen in den Wind und hielt eisern an den Traditionen seiner Vorväter fest!
    Diese primitiven Menschen, die sich selbst Bretonen nannten, kannten kein anderes taktisches Mittel, als der geballten Attacke ihrer Ritter. „Man muss ihnen zugutehalten, dass diese wahrhaft vernichtend ist“, versuchte sich die Magierin selbst zu beruhigen.
    Allerdings konnte sie ihre Bedenken nicht zerstreuen, denn so effektiv eine solche Attacke auch war, sie war leider auch absolut unflexibel und völlig vorausberechenbar. Der Macht des Schamanen nach zu urteilen, würde dieser nicht noch einmal einen sinnlosen Frontalangriff auf die Infanterielinie der Bretonen durchführen lassen.
    Wenn man so etwas überhaupt als Linie bezeichnen konnte. Waren die Ritter es zumindest noch wert, Krieger genannt zu werden, so herrschte bei der Elfin blankes Entsetzen, wenn sie an das Fußvolk der Bretonen dachte. Eingezogene Bauern, in den Dienst gepresst und ohne jegliche Erfahrung oder Standhaftigkeit in der Schlacht.
    Wenn sie nur daran dachte, wie lange sie auf den Herzog Bravencurth, der über die nahe Ortschaft Lacalle herrschte hatte einreden müssen, bevor er die Erlaubnis erteilte, diese Schanzarbeiten anzulegen. Sie waren für das Fußvolk unentbehrlich, ein kleiner Schimmer von Standhaftigkeit, an dass sich die erbärmlichen Gestalten klammern konnten. Viel zu spät und auch dann nur mit großem Widerwillen hatte der Herzog eingelenkt.
    „Diese Art zu kämpfen ist ehrlos!“, klangen seine Worte noch immer in ihrem Ohr.
    „Das sah das Elfenvolk früher ähnlich“, ging es Elvyra voller Bitternis durch den Kopf. Zermürbende Kriege gegen eine Unzahl an Feinden, geringe Geburtenzahlen und dadurch bedingt immer weniger erwachsene, kampffähige Elfen hatten schließlich ein Umdenken im stolzen Volk der Hochelfen erzwungen.
    Ihr blutete das Herz, wenn sie an die halb entvölkerten Städte auf Ulthuan, dem Inselkontinent der Hochelfen, dachte, die sie hier, weit entfernt der Heimat mit Hilfe einer Gruppe ungewaschener Barbaren zu verteidigen suchte, ohne die schwindenden Kräfte ihres eigenen Volkes übermäßig zu beanspruchen.

  • Also ich finde das es langsam richtig Spannend wird. Das mit dem Zwerg finde ich eine richtig gute idee.^^ Bei der Krähe die den Halbtoten Zwerg beschützt hat(so hat es für mich den eindruck gemacht.) Musste ich voll an Morr denken auch wenn das ein Gott der Menschen ist. Die Zauberin finde ich nur etwas irritierend weil ich habe noch NIE jemanden gut von einem Ork reden hören, nicht mal andere Orks.^^ Aber naja das ist nur meine Meinung, achja wie immer, mir fehlt das Chaos. :] Aber schreib weiter ich bin echt gespannt wie es weitergeht.


    Gruß Lesh

    Warhammer 40.000
    Necrons 3000 Punkte

  • Hey Leshradark,


    danke für den Kommi, freut mich immer von dir zu hören, wann gehts denn bei dir weiter?


    Das mit dem Chaos hast du wieder mal gut bemerkt, wird allerdings wenn dann erst sehr spät reinkommen, es gibt noch ne böse Klinge, ob die nun vom Chaos ist oder eher aus Richtung Untote kommt, kann ich dann ja vielleicht noch dahingehend überarbeiten, wenn du dir das Chaos so sehr wünscht und ich es für angebracht halte :P


    Ansonsten stimmt das was du sagst schon, allerdings lese ich gerade mal wieder "die Orks" und da hört man durchaus positives über die Burschen... Ok, schlechtes Beispiel, aber die Elfe hat einfach eingesehen, dass sie diesen Gegner nicht unterschätzen darf, vor allem da ihre Situation selbst nicht die stärkste ist! Sollte eher in die Richtung gehen, anstatt ihn zu loben... :mauer:

  • Meine Geschichte geht auch bald weiter, nur momentan bin ich voll im Armee aufbau. Und Untote sind ja sogar NOCH besser als Chaos.
    :] :]


    Wie gesagt ich habe meine 1000 Punkte Chaostruppe jetzt fertig gebaut und jetzt mache ich meine Vampirarmee, die Reihefolge ist nur so weil ich gehört habe die Vampire sollen jetzt blöd sein und ich hatte bis vor kurzem nur den alten Codex. Ich bevorzuge aber eigentlich eher Untote als Chaos.^^ Aber mach die Geschichte wie du meinst. Wie hat mal ein bekannter von mir gesagt. "Man kann es nicht jedem recht machen, und wenn doch dann hat Nils was zu meckern"^^


    Gruß Lesh

    Warhammer 40.000
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  • Ich mach mal weiter im Text, vielleicht hat ja jemand Lust mal ein Kommentar zu hinterlassen!




    Jetzt gehts los!



    Der Stich kam schnell, zu schnell für den Boss des Grogo-Clans!
    Sein Ausweichversuch war lächerlich langsam und die Klinge fand ihr Ziel. Tief bohrte sich das Schwert von Guznak in die Kehle seines Gegners, eine Blutfontäne entsprang dem Hals des Getroffenen, als das Schwert die Hauptschlagader durchtrennte. Guznak leckte sich über die blutbesudelten Lippen, an sowas konnte er sich gewöhnen!
    Mit einer lässigen Armbewegung schob er den tödlich Getroffenen von seiner Klinge. Von der stabilisierenden Verankerung befreit brach der Boss an Ort und Stelle zusammen. Siegestrunken setzte Guznak seinen rechten Fuß auf den Gefallenen und brüllte seinen Sieg hinaus.
    Sein Gegner, der nun ehemalige Boss des Grogo-Clans lag tot am Boden!
    „Das hättest du vielleicht sogar alleine hingekriegt“, flüsterte Gormak mit einem Lächeln auf den Lippen im Stillen. „Dir zu helfen, war aber die sicherere Variante“, fügte er sofort hinzu.
    Nicht noch einmal würde Gormak ein misslingen seines Plans zulassen. Diesmal würde er nichts, aber auch gar nichts dem Zufall überlassen und mit wachem Auge jede Entwicklung Höchstselbst überwachen. Zu groß und unnötig waren die Beschwerden, Gefahren und Unzulänglichkeiten nach dem ersten, gescheitertem Versuch den Zauberstab zu erlangen, gewesen.
    Der Zauberstab!
    Gormaks gesamtes Streben führte zu dem Ziel, seinen alten Stab endlich wieder in den knorrigen Händen zu halten. Er verfluchte den Tag vor vielen Jahren, als ihm dieser entwendet worden war.
    Der Zauberstab war der entscheidende Grund, weshalb sich der Schamane kaum Ruhe gegönnt hatte und fast augenblicklich damit begonnen hatte einen neuen Waagh, den Waagh Guznak aufzustellen. Ziel der grünen Horde würde ein weiteres Mal die Menschensiedlung Lacalle sein, die sie mit Krieg und Tod überziehen würden.
    Mit dem Unterschied, dass er diesmal siegreich sein würde und den Stab schlussendlich nach so langer Zeit wieder sein eigen nennen konnte.
    250 Jahre war es nun her, dass er ihn in einer titanischen Schlacht verlor! 250 Jahre, in denen er sich nach ihm sehnte. Der Stab war Ziel seines gesamten Strebens gewesen, Stoff seiner Träume in jeder Nacht. Lange Zeit hatte er suchen müssen, schließlich aber hatte er seinen Aufenthaltsort trotz der Verschleierungszauber dieser widerlichen Elfen ausfindig machen können.
    Seltsamerweise hatte er sich nie von dem Ort entfernt, an dem er ihm einst abhanden gekommen war. Menschen und ihre lächerlichen Bräuche, daraus wurde er selbst nach all den Jahren seines magisch verlängerten Lebens noch nicht schlau!
    Über die Jahre hinweg hatte er seine magischen Künste verfeinert, komplizierte Rituale und Sprüche seinem Repertoire zugefügt und war heute ohne Stab so mächtig wie einst mit ihm. Doch sein Verlangen nach seinem größten Werk war trotz dieser Fortschritte nie erloschen!
    Das Versprechen von ungeahnter Macht lag in dem Gegenstand seiner Träume und er war sich sicher, wenn er in seinem jetzigen Zustand auch noch den Zauberstab wieder sein eigen nennen könnte, würde ihn nichts mehr aufhalten!
    In seinen Träumen und Visionen flog er gottgleich über die Schlachtfelder, zermürbte, zermalmte und vernichtete seine Feinde gleichermaßen, er würde sein wie Gorks Fuß selbst. Eine Macht, die aus dem Himmel kommend Tod und Verderben unter seinen Feinden sähen würde!
    Ein wahrhaft göttlicher Traum, der ihn immer weiter seinem Ziel entgegen trieb.
    Die Vorstellung von solcher Macht war ein verlockender Gedanke, hier in der Realität allerdings würde er wohl auf das Fliegen verzichten. Ihm war es nicht so wichtig im Mittelpunkt der Geschehnisse und damit ein gut sichtbares, ungeschütztes und besonders lohnendes Ziel darzustellen. Diesen Fehler hatte er dereinst gemacht und ihn mit 250 Jahren voller Sehnsucht nach seinem Werk teuer bezahlt!
    Statt Ziel der Angriffe selbst zu sein, würde er dieses mal alle entscheidenden Fäden fest in seiner Pranke vereinigen, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen. Das Hauptaugenmerk würde auf anderen liegen, die so die Aufmerksamkeit von ihm selber abzulenken hatten. Dafür waren sie ja da!
    Ein hinterhältiges Grinsen legte sich auf seinen großen Mund, mit den schlechten Zähnen, als sein Blick auf den immer noch jubelnden und seinen Erfolg in die Welt hinausschreienden Guznak fiel!
    „Ich selbst bleibe lieber weit im Hintergrund, geschützt von einer starken Leibwache“, versteht sich, kicherte der Schamane in sich hinein, als er sich auf den Weg machte, um dem großen Krieger zu seinem Erfolg zu gratulieren.

  • Was soll ich dazu noch sagen. Immer wenn ich denke ich werde nicht mehr überrascht kriegst du es doch hin.^^ Bei der Zeit war ich erst etwas irritiert aber wie er dann noch gedacht hat Mahisch verlängert dachte ich ok. Nur einen winzige sache irrietiert mich. Ich habe schon oft gelesen das Orks sich ihrer eigenen Sterblichkeit nicht bewusst sind und es ihnen auch egal ist. Aber das ist wohl auch geschmackssache. Aber andererseits muss ich sagen das der Schamane ja auch eine SEHR Intelligente Gattung eines Orks ist. Aber die Geschichte ist einsame spitze. Schreib weiter :]


    achja Lang lebe die Untoten und die Vampire :tongue:


    Gruß Lesh

    Warhammer 40.000
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