ich poste hier mal den Anfang meiner neuen Fantasygeschichte, geplant sind so an die 30 Seiten.
Der Stein
Das Wesen, das kein Mensch mehr war, schwebte mit einer hochherrschaftlichen Bewegungslosigkeit über das grüne Gras. Wo sich sein Schatten auf der vom Morgentau glänzenden Wiese zeigte, verdorrte und verglühten die leuchtenden Halme, krümmten sich ob des Wesens finsterer Herrschaft. Es trat nahe an die granitene Gebirgswand heran und sprach ein Wort, das aus einer Sprache stammte, die schon seit abertausenden Jahren von niemandem mehr gesprochen worden war. Die Umhänge des gut drei Meter hohen Schattens wirbelten um ihn, bildeten Kreise dunkler Materie, schleuderten violett pulsierende Energie auf den Felsen. Das massive Gestein bröckelte, es bildeten sich Risse und das Granit zerfiel zu Staub.
Durch die schwelenden Trümmer schwebend, betrat es die Kammer dahinter. Das Geschöpf sprach zwei Worte, hinter deren Silben sich viel mehr verbarg als nur leere Aussagen. „Zhulghozzar, Arion.“ Auf dem Boden vor ihm bildeten sich kleine Staubwirbel, eine kleine Windhose entstand. Kleine Gesteinssplitter brachen aus dem Boden, stiegen in lockerer Formation auf und hingen, einer Wolke gleich, in der Luft. Eine kalte, stahlgraue Flamme leuchtete blendend hell auf. Als das geheimnisvolle Feuer erloschen war, hatten sich die Gesteinssplitter zu einer Gestalt mit nahezu menschlichen Proportionen verdichtet. Der Kopf der Erscheinung glich dem eines Schakals. Der Schatten, der diesen Auftritt schweigend beobachtet hatte, sprach nun mit einer Stimme, die so klang, als würden tausende sprechen, in einem Akzent, der einzig und allein unter der Erde gesprochen wurde. „Arion, den Stein. Gib ihn mir.“ Das andere Wesen, ein sogenannter Steingolem, eine Verkörperung einer bestimmten Gesteinsart, lies in einer Flamme, die der bei seiner Erscheinung erschienenen glich, eine Kugel erscheinen. Sie hatte einen silber-perlmuttfarbenen Glanz und schimmerte facettenreich. Ihr Druchmesser betrug an die 20 Centimeter. Der Schatten streckte die Hand aus und ein schwarzer Nebel umhüllte die Kugel, trug sie in seine Richtung und umhüllte sie ganz. Das Wesen ballte die Faust, der Nebel zog sich zusammen und der Stein war verschwunden.
Die Steininkarnation, die ihm gegenüber stand, senkte langsam die Hände. „Danke“, raunte der Schatten in seiner Tausendstimme. „Du musst verstehen, Naturgeist, dass ich hier keine offenen Enden lassen kann…“ In einer Stimme, die genau so klang, wie sein Äußeres vermuten ließ, stammelte der Golem „Dunkelmagier, du kannst nicht…“ Der Schatten hob die Hand. „Ich bin kein Dunkelmagier. Ich bin viel, viel mehr. Und ich lasse mir von einer kleinen Naturgottheit nicht vorschreiben, was ich kann.“ Das Wesen rezitierte eine uralte Phrase. „Fa Zhulghozzar, fe Aghozzar. Lerion! Lothfalas!“ Hinter jedem Wort baute sich mehr und mehr Macht auf, bis es schließlich so klang, als würde die unheilige Magie ihn von innen zersprengen. Doch nichts dergleichen passierte. Der Schatten streckte beim letzten Wort gebieterisch die Hand aus. An seinem steinigen Körper heruntersehend bemerkte der Golem, wie eine Fontäne von Dunkelenergie aus seinem steinernen Torso sprang. Die Magie zersprengte ihn von inne, zerfraß das Granit. Nach kurzer Zeit sah man nur noch eine graue Stahlwolke. Erneut hob der Schatten die Hand, und violette Nebelschwaden stiegen aus dem Boden und umhüllten ihn. Er gestikulierte, und die Ranken wurden fest. Eine weitere Handbewegung, und das Geflecht begann zu glühen. Die Ranken blieben, aber der Schatten war verschwunden.
Ich hoffe, es aut Spannnung auf.