Der Fluch Mithrolans

  • Da ich ja im Kurzgeschichtenwettbewerb knapp hinter Sirius auf dem 2. Platz gelandet bin, habe ich mal eine andere WH-Geschichte geschrieben bzw. schreibe diese. Sie nennt sich, wie in der Überschrift ersichtlich, "Der Fluch Mithrolans" und handelt von einem jungen Elfen namens Lendrayl Mithrolan. Der Anfang dauert etwas, aber wenn ich mal etwas mehr geschrieben habe, nimmt die Geschichte auch Fahrt auf. Versprochen :)
    Zu den Hintergründen: Lendrayl Mithrolan wird von seinem Vater Aethanar Mithrolan (der ihn wieso auch immer (wäre ein Spoiler!) hasst) aufgrund eines drohenden Bürgerkriegs in seinen Ländereien dazu ausgesandt, Verbündete im Rest von Ulthuan zu suchen. Mehr nicht. So zumindest der Anfang :D
    Hier beginnt die Reise!


    Der Fluch Mithrolans:


    Zorn



    „Es ist an der Zeit, mein Prinz, euer Vater erwartet euren
    Aufbruch bei Sonnenaufgang.“ Ebenso leise, wie er ins Zimmer getreten war,
    hatte der Gardist gesprochen, sodass es einem Menschen unmöglich gewesen wäre,
    ihn zu hören.


    Doch der Angesprochene war genauso wenig ein Mensch wie der Gardist selbst. Er
    war Lendrayl Mithrolan, hochelfischer Edler und Sohn des einflussreichen Adligen
    Aethanar Mithrolan. Dieser beherrschte strategisch günstig gelegenes Land nahe
    Chrace und wurde daher oftmals von anderen Adligen feindselig betrachtet,
    obgleich diese Anfeindungen bisher nie in kriegerischen Auseinandersetzungen
    geendet hatten. Doch die Entdeckung mehrerer Ithilmar-Vorkommen hatte die
    Spannungen zwischen den benachbarten Provinzen noch einmal drastisch erhöht und
    Prinz Gandrelis Aslahir, Herrscher einer dieser Nachbarprovinzen, ohne
    erkenntliche Gründe zu einer Abgabeforderung getrieben.


    „Dann soll es so sein“, antwortete Lendrayl bitter angesichts dessen, was sein
    Vater von ihm verlangte. „Die Männer sollen sich bereitmachen, Irlead. Wenn er
    mich außerhalb seines Landes wissen will, ist es meine Pflicht als Sohn, ihm zu
    gehorchen“, fügte er hinzu, sich allerdings nur zu bewusst, dass sein Vater ihn
    tatsächlich benötigte und ihm eine Möglichkeit gab, sich zu beweisen. Und doch:
    Die Suche nach Verbündeten für seines Vaters Ländereien war, so wusste Lendrayl
    jedoch tief in seinem Inneren, nur ein weiterer Vorwand Aethanar Mithrolans, um
    seinen eigenen Sohn möglichst weit von sich fern zu halten.



    Bereits weniger als eine Stunde später zogen Lendrayl
    Mithrolan, sein Gardist und Diener Irlead sowie eine Eskorte, bestehend aus ein
    paar dutzend Bogenschützen und Speerträgern, gen Osten. Im Westen lagen nur
    vermutete Feinde, sah man einmal von den Weißen Löwen Chraces selbst ab, welche
    zu Teilen auf der Seite Aslahirs und auf
    der Mithrolans standen. Allerdings hatten die treu zu Haus Mithrolan stehenden
    Krieger ihre Rüstungen in Weiß sowie ihre Mäntel in Rot gehalten, den
    traditionellen Farben Aethanar Mithrolans und seiner Vorfahren. Keiner dieser
    Elitekrieger hatte sich jedoch bereit erklärt, Lendrayl auf seiner Reise zu
    begleiten und es war auch nie eine entsprechende Anweisung seines Vaters
    ergangen, ihm zu folgen. Mit anderen Worten: Jeder der Krieger, die mit
    Lendrayl ritten, hatte sich aus freien Stücken dazu entschieden, teils um sich
    selbst zu beweisen, teils um weitere Teile Ulthuans kennenzulernen. Kaum einer
    der Elfen hatte bereits sonderlich viel Kampferfahrung, einzig Irlead besaß
    merkliche Narben von vergangenen Kämpfen, auffällig waren dabei mehrere Wunden,
    die ihn einst fast ein Auge gekostet hätten und ihn nun stets leicht erkennbar
    machten. Auch Lendrayl selbst hatte nie einen echten Kampf erlebt, obgleich er
    stets von den Besten der Besten unterrichtet worden war.



    All diesen Gedanken ging der junge Adlige nach, während die kleine
    Gemeinschaft weiterzog, vorbei an saftig grünen Wäldern und klaren Flüssen. Plötzlich
    wandte sich Idrael zu Lendrayl. „In der Ferne höre ich Reiter. Wir sollten eine
    Rast einlegen und abwarten, was auf uns zukommt. Wenige sind es wohl, doch der
    Klang ihrer Hufe ist mir unbekannt“, begann er. „Was willst du sagen, Idrael?
    Besteht die akute Gefahr eines Angriffs oder nicht?“ Lendrayl kannte die
    ausschweifende Art seines Gardisten und wusste, dass er nur auf seinen ausdrücklichen
    Wunsch zu einer schnellen, eindeutigen Antwort kommen würde. Idrael sah kurz
    gedankenverloren in die Luft, schüttelte kurz seine kastanienbraunen Haare und
    fasste zusammen: „Nein. Wäre dies der Fall, wäre ihr Galopp schneller.
    Stattdessen sind es wahrscheinlich nur andere Reisende, wie wir.“ „Reisende,
    hier? Sie sollten besser einen guten Grund haben, in diesen unruhigen Zeiten
    hier herumzuziehen…“



    Lendrayls Worte wurden jäh durch ein paar Reiter unterbrochen,
    die durch das Gehölz an den Seiten der Straße auf die Reisenden zu preschten. Es
    waren gerade einmal fünf berittene Elfen, allesamt gerüstet, doch ohne gezogene
    Waffen.


    „Seid mir gegrüßt, Reisende. Ihr befindet euch nahe der chracischen Grenze, was
    führt euch hierher, ins Gebiet meines Vaters?“, sagte Lendrayl. Einer der
    Reiter antwortete rasch: „Wir sind ebenso Reisende wie ihr, Prinz. In unserer
    Heimat brauchte man uns nicht mehr, so kehrten wir Ellyrion den Rücken.“ „Man
    brauchte euch nicht mehr? Wenn dem so ist…mein Name ist Lendrayl Mithrolan, ich
    bin der Gesandte meines Vaters und auf einer Reise durch die Königreiche. Wenn
    ihr mir Gesellschaft leisten möchtet, seid ihr sehr willkommen, denn Reiter werden
    bei uns stets benötigt“, lud Lendrayl die Reiter ein. „Habt Dank, Lendrayl
    Mithrolan. Mein Name ist Ornaen, und meine Gefährten nennen sich Teluen,
    Aroiel, Dorlas und Faleyal. Wir sind die einzigen, die den Ritt überlebt haben…sicher
    wollt ihr wissen, wieso ihr uns hier antrefft.“ „Ich höre.“ „Wir gehörten einst
    zur vierten Kompanie der Grenzreiter, und unsere Gruppe bestand aus über
    zwanzig Reitern. Doch dann gab unser Herr uns seinen Sohn zur Ausbildung in den
    Reitkünsten – er war ein Naturtalent, doch auch dies nutzte ihm wenig, als sein
    Pferd durchging und ihn anschließend unter sich begrub. Er überlebte die
    Heimriese nicht, ansonsten hätte man ihm möglicherweise helfen können…unser
    Herr machte mich und die ganze Einheit für seinen Verlust verantwortlich. Wir
    wurden in Ungnaden entlassen und seither gehetzt. Bis an eure Grenze flohen
    wir, und haben dabei unsere Brüder verloren. Es wäre uns in der Tat eine Ehre,
    in eurem Namen mit euch zu reiten.“


    „Dann ist das also abgemacht. Das erste Ziel unserer Reise ist Avelorn,
    möglicherweise wird die Immekönigin den Gesuchen meines Vaters Gehör schenken.
    Selbst wenn nicht, werden wir bereits Aufsehen erregen - Haus Mithrolan wurde
    seit Jahren nicht beachtet…dies wird sich nun ändern“, schloss Lendrayl das
    Gespräch ab. „Dann lasst uns keine Zeit verlieren und aufbrechen“, sagte Idrael
    nur, ungewöhnlich wortkarg.

    "Gäbe es solche mehr, die ein gutes Essen, einen Scherz und ein Lied höher achten als gehortetes Gold, so wäre die Welt glücklicher."
    -Thorin Eichenschild


    Sylvaneth, Sigmariten, Chaos, Orks - und was mir noch in die Finger fällt. Sporadische Malerblog-Einträge hier.

  • meeeeeeeeeeeeeeeeeehrrrrrrrrrrrrrrrr :D isch echt super, spanend etc :DDD freu mich schon auf mehr :D

    3000+ Punkte Krieger des Chaos
    3000 Punkte Hochelfen
    Skaven im Aufbau


    3000 Punkte Chaos Space Marines
    2000 Punkte Blood Angels

  • Gute einleitung. Ich würde mir aber etwas mehr zeit lassen und auf einige sachen mehr eingehen. Ruhig etwas ausschweifen. Dies ist kein Kurzggeschichten Wettbewerb :D


    Das die Ellyrianischen ihre ihm ihre geschichte förmlich aufdrücken und so ohne umschweife mit gehen, fand ich etwas unpassend.


    Werde deine Geschichte auf jedenfall weiter verfolgen :D

  • Nach langer Zeit geht es weiter! Endlich küsste mich wieder die Muße ^^
    Enjoy!


    Die Reise der kleinen Gruppe zog sich bereits über mehrere Tage hin, bisher ohne jegliche Störung. „Vor uns liegen die Anulii-Berge. Wenn wir nicht Wochen verlieren wollen, müssen wir unseren Weg über die Berge finden“, verkündete Irlead. „So sei es, Freund. Ornaen, ihr und eure Reiter kundschaftet das Gebiet aus und sucht nach einem Lagerplatz für die Nacht. Die Tage werden bald wieder kürzer, und ich möchte nicht am Fuße der Berge bei Nacht unterwegs sein.“
    Kurze Zeit später hatten die Elfen ihr Nachtlager aufgeschlagen. Irlead und einer der Reiter waren in ein Gespräch über die tiefere Bedeutung des Funkenflugs eines Brandpfeils vertieft, während einige der anderen Wache hielten. Lendrayl hingegen starrte allein in die Finsternis vor sich, in Gedanken über die Bergkette, die es zu überqueren gelten würde, als er Schritte hinter sich hörte. Der Gangart nach Dorlas, dachte er. Und tatsächlich, der junge Reiter trat neben ihn: „Prinz, ihr solltet schlafen. Der morgige Tag wird lang, und wir werden jedes letzte bisschen Energie benötigen.“ „Wohl gesprochen. Wer weiß, was die Anulii-Berge für uns bereithalten?“
    Bereits bei Tagesanbruch waren die Elfen weitergezogen und nichts kündete mehr davon, dass sie noch vor kurzem am Rand des Gebirges gelagert hatten. „Die Berge sind wild, Prinz“, begann Irlead, wurde aber von Lendrayl unterbrochen: „Ich weiß. Sagt, habt ihr sie bereits einmal überquert?“ „Ich würde auf diese Frage lieber nicht antworten, Prinz“, meinte Idrael grimmig, „auch ich muss ein paar Geheimnisse wahren.“ „Dann werde ich nicht weiter drängen. Lasst uns marschieren, Haus Mithrolan benötigt uns!“
    Die Reise durchs Gebirge zog sich bereits mehrere Stunden. Wolken waren auf Sonne gefolgt und Licht schein aus unergründlichen Richtungen einzufallen. Plötzlich hörte Ornaen ein seltsames Rauschen. Flügelschlagen.
    „Deckung!“, brüllte er gerade noch rechtzeitig, bevor sich ein gigantisches, verdrehtes und drachenähnliches Wesen auf die Gruppe stürzte. „Unten bleiben, Schilde hoch“, kommandierte Idrael die Verteidigung der zu Boden geworfenen Elfen. Doch das Wesen hatte sich einem anderen Ziel zugewandt: Lendrayl lag bis auf seine Rüstung ungeschützt da und versuchte noch, sich aufzustellen, als ein Prankenschlag ihn mehrere Meter in die Luft hob und geradezu aufgeschlitzt gegen einen Felsen prallen ließ.

    "Gäbe es solche mehr, die ein gutes Essen, einen Scherz und ein Lied höher achten als gehortetes Gold, so wäre die Welt glücklicher."
    -Thorin Eichenschild


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