• Kennt ihr das auch: die Freundin spielt kein Warhammer, allenfalls Gesellschaftsspiele oder Rollenspiel.
    Was also tun, um dennoch gemeinsame Spieleabende (mit anderen Leuten) zu verbringen?
    Ich habe, denk´ ich, die Lösung gefunden: Brettrollenspiele im Stil von HeroQuest oder dem neuen D&D-Boardgame.
    Dieses habe ich mirneulich zugelegt und Stärken sowie Schwächen gegenüber HeroQuest entdeckt.


    Was sagt ihr? Kinderspiel? Stilvoller Ersatz für Rollenspiele (wenn die Spielergruppe nur aus 3 Leuten besteht)? Langweilig? Interessant?

    Die Erfahrung ist ein strenger Lehrmeister. Sie prüft uns erst, bevor sie uns lehrt.
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    Darth - "Faceemoo", nicht Darth - "Fäismo"

  • Das D&D Boardgame kenn ich jetzt nicht, aber habe schon einige ähnliche gespielt. Ich halte solche Spiele für eigentlich sehr cool. Hatte vor ein oder zwei Jahren mal ein Hero Quest revival gemacht (hatte alle Erweiterungen durch bis auf Morkas Magier und Orge Horden, letzteres halb durch) und vor kurzem auch nochmal Herr des Schwertes (im englischen "Advanced Hero Quest" genannt) gezockt. Solche game sind eigentlich sehr spassig, werden aber meist recht schnell langweilig (bei Herr des Schwertes wurde es mit Kampfgeschick 11 langweilig ;) oder eintönig.
    Ok man hat auch einmalige Erlebnisse, so errinere ich mich bei Hero Quest in Karak Warn wie der Zwerg etwa 60 Monster aufgehalten hat, weil er mit Kettenhemd (und vielleicht auch Helm) sich in den Gang gestellt hatte :)


    Aber solche Spiele sind zwar spassig für zwischendurch, aber haben meist nicht so den langzeiteffekt wie Rollenspiel. Wenn man weiss, dass man sowieso nur 2-3 Session spielen kann (wie bei uns in den Weihnachtsferien) ist sowas wie Hero Quest ein sehr spassiger Ersatz. Aber es wird halt recht schnell eintönig wohingegen Rollenspiel immer spassiger wird je länger man es zockt.
    Ich würd das was man zockt nicht von der Menge der Spieler abhängig machen (ok 1 Meister und 2 Spieler sind ein bischen sehr wenig, kann aber auch spassig sein) sondern eher wie langfristig und regelmässig man zocken kann.

  • Interessante Antwort. Ich muss dazu sagen, dass ich etwa 12 Jahre lang AD&D gespielt habe, an sich nur als Meister der Gruppe(n).
    Ich habe aus Gründen der Abwechslung immer abgedrehtere Abenteuer entwickelt, z.B. die komplette Umsetzung der Einsamer Wolf-Spielbücher (falls das jemand kennt...).
    Trotzdem wurde es mir immer langweiliger, alles wiederholte sich irgendwann immer wieder, und die nun 3. Gruppe habe ich nun auch wieder nahezu verlassen - bzw. sie hat sich selbst aufgelöst.
    Zu wenig Zeit für´s Rollenspiel, was mich betrifft zu wenig Begeisterung, wieder aus Bauerntrampeln Helden zu machen.
    Die genannten Brettrollenspiele fordern weniger, sind aber auch ohne "Aufwärmen" direkt spielbar und bieten an gelegentlichen Spieleabenden daher etwas mehr Anreiz.
    Übrigens ist nun auch von Confrontation ein eigenes Spiel dieser Art herausgekommen (70 EUR!), die Bodenplatten sehen nur noch genial aus.
    Kennt wahrscheinlich erst recht niemand, gell!.... :rolleyes:;)

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  • Ok solche langfristigen Probleme hatte ich nie, weil ich meist so alle 1-3 Jahre die Systeme und damit auch die spielweise gewechselt habe (habe daher in meinen 10 Jahren Rollenspielerfahrung, schon etwa 6 oder 7 verschiedene Systeme gespielt). Ich kann auch verstehen, dass die Heldenausbilden des 3ten Bauerntölpels wenig spass macht.
    Aber ich glaube kaum, dass solche Spiele wie Hero Quest, D&D Boardgame (wie auch immer sich das spielt) kein wirklicher Ersatz sind, denn es sind zwar nette Brettspiele aber halt keine Rollenspiele, weil halt der ganze Aspekt des Ausspielens einer Rolle wegfällt. Es ist zwar nett ein Mittelding zwischen Rollenspiel und Warhammer zu spielen, aber großen Langzeitspass (Langzeit heisst hier mehr als 1 Jahr) kann ich mir bei sowas nicht vorstellen. Denn irgenwann hast du auch schon zich verschiedene Dungeons durchgespielt, die sich dann doch auf dauer ähneln. Ok als AD&D-Spieler könntest du noch ein bischen länger Spass an sowas haben als andere Rollenspieler, aber irgendwann wird es sich auch hier wiederholen.
    Für gelegentliche Spielabende ist es finde ich aber dennoch zu überlegen, weil es quasi keine Vorbereitung braucht und in einigen Fällen kann man es sogar ohne Meister spielen (find ich immer wieder erfrischend auch mal mit den Spieler spielen zu können ;), aber es ist auf keinen Fall eine Ersatz für Rollenspiel.
    Probier es einfach mal ne Weile lang aus, spiel es für ein paar Monate hat dein Spass (der ist eigentlich garantiert) und nimm so einfach mal ne Auszeit vom Rollenspielen. Und wer weiss vielleicht hast du danach wieder Lust auf richtiges Rollenspiel, wovon ich momentan ausgehen würde und dir gerade deswegen nicht davon abraten würde es zu versuchen (denn hin und wieder sollte man ne Pause vom Rollenspielen machen um sich zu errinern wieso man denn dieses Hobby macht).

  • Das sog. "D&D Boardgame" - ich denke du meinst die Diablo-Adaption? - spielt sich nicht viel anders als Hero Quest, ist etwas komplexer (mehr Eigenschaften). Hatte es mal rezensiert für die LORP - hier meine Rezi wenn ihr lesen mögt...


    Diablo II Brettspiel


    Moment mal, was ist denn das ? Ist Diablo nicht ein Computerspiel, in dem Möchtegernschwertschwinger ihre aufgestauten Aggressionen abreagieren können, indem sie Horden hässlicher Kreaturen dahinmetzeln?
    Im Prinzip schon – aber nun gibt es die Möglichkeit, sich den Monstern als Gruppe zu stellen, ganz ohne Computer, dafür auf einem Spielbrett mit Würfeln und einer Art Charakterbogen. Also ähnlich einem Rollenspiel, aber doch auf einem Brett… erinnert sich jemand noch an Spiele aus ferner Vergangenheit?
    Sicher, da gab es mal Hero Quest, und wenn man Geduld (und gute Verbindungen) hatte, gab es auch noch "Herr des Schwertes" – das in geringer Auflage produzierte deutsche "Advanced Hero Quest". Die Ähnlichkeit ist sehr deutlich, was aber keinesfalls schlecht ist. Amigo und Blizzard präsentieren mit diesem "Brettspiel" etwas, was vielleicht eine Brücke sein könnte zwischen Brett-, Computer- und Rollenspielen.
    Worum also geht es? Nun, zunächst braucht man einen Spielleiter – insofern ist also eine deutliche Ähnlichkeit zum Rollenspiel vorhanden. Die übrigen sind Spieler, und übernehmen jeweils die Rolle eines der Charaktere, die es auch in Diablo 2 auf dem Computer gibt – Amazone, Barbar, Paladin, Totenbeschwörer oder Zauberin. Für diese fünf Charaktere liegen auch Charakterbögen vor, die Ähnlichkeit mit "normalen" Rollenspieldatenblättern haben, aber deutlich abgespeckt sind.
    Nun also soll es ins Abenteuer gehen, und die Regeln – nun, im Prinzip handelt es sich hier um D&D (wenn auch noch nicht 3rd Ed.), und das ganze ist so einfach formuliert, daß sich auch ein völliger Neueinsteiger damit zurechtfinden wird. Ansonsten enthält die Schachtel viel Pappe – eine Menge Scheiben, um ganze Meuten an Kreaturen, die man auch aus dem Computerspiel kennt, darzustellen, und auch welche für die Charaktere; außerdem ein ganzer Stapel Gänge, Räume usw. – aus denen man, ob geplant oder zufällig, einen richtig schönen Dungeon bauen kann. Praktisch ist vor allem die Methode zur Generierung des "Instant Dungeons" – man würfele einfach aus, was als nächstes kommt, Raum oder Korridor, und auch dessen "Bestückung" mit Monstern und Schätzen kann man dem Zufall überlassen. Wer also mal wieder einen richtigen Dungeoncrawl erleben möchte und dabei seinen liebgewonnenen Diablo-Helden mitnehmen möchte – hier ist die Gelegenheit dazu. Jedermanns Sache ist es sicher nicht, es kann aber schon mal Spaß machen. Gut gefällt mir, daß man die Dungeonteile auch ins "eigentliche" Rollenspiel integrieren kann: man nimmt das Diablo-Brettspiel als Werkzeug zur Simulation eines Dungeons – vielleicht auch ein Denkansatz den mancher Spieledesigner hier im Hinterkopf hatte? Die Dungeonvariabilität ist auf jeden Fall ein Vorteil gegenüber Hero Quest, mit dem Diablo 2 einfach verglichen werden muss.
    Was bringt nun dieses nette Spielchen ? Sicher ist, daß es eine Art "Brückenfunktion" erfüllt - aber eben genau das, und nicht mehr. Die "Abenteuer", die im Begleitmaterial angeregt werden, sind im Prinzip Metzelorgien, nur daß man hier eben keinen Computer, sondern Würfel benötigt. Inwieweit das rollenspielerische Element zum Tragen kommt liegt einzig und allein an den Spielern, wird aber in den Abenteuerideen m.E. nicht genug bedacht. Außer der Kurzcharakterisierung einiger Charaktere und ein paar Anregungen für den Spielleiter ist das Spiel doch recht "statisch": Die Charaktere sind vorgegeben, außer dem Namen ist nicht sonderlich variabel, und da über das Spielsystem D&D wenig und zur Charaktererschaffung leider gar nichts gesagt wird, ist wenig Entwicklung möglich. Auch die "Monsterauswahl", wenn man sie denn mal so bezeichnen möchte, ist doch sehr beschränkt, namentlich auf die Diablo 2 Kreaturen. Und wer das Spiel kennt, der weiß, daß die Vielfalt dort leider genauso schnell erschöpft ist wie die Auswahl an Reaktionen zwischen "zerschnetzeln" oder "weglaufen". Zusätzlich stört an einigen Stellen die unpassende Sprachwahl – so wird doch der Spielleiter dazu aufgefordert, den Spielern für das bezwingen eines mächtigen Gegners, damit diese zufrieden sind, "ein oder zwei coole magische Gegenstände" zu geben – wo sind wir denn hier, auf der Kirmes? Etwas stimmungsvoller geht es doch wohl, liebe Autoren…
    Fazit: Das Spiel ist an sich eine gute Investition – man bekommt ein stabiles (und sogar fantaresistentes), variables Dungeon aus Pappe in einem übersichtlichen Maßstab, und kann mit etwas Phantasie sicher noch weit mehr herausholen, als man durch bloßes Befolgen der Plotline im Heft bekäme. Es ist ein sicher richtiger Schritt in Richtung eines "Brückenprodukts", aber man hätte noch mehr daraus machen können.


    AMIGO hats rausgegeben, kann durchaus was... aber ohne Minis... ich hab auf Cons schon mal so ne Art "Pseudo-HQ" zwischendurch mitgespielt, war ganz witzig, aber mehr als n "Zwischendurch" ist das für mich nicht, entweder RPG ODER Tabletop. Wir benutzen zwar gerne mal Minis fürs RPG um Situationen zu verdeutlichen, aber das wars dann auch...


    Lord Lothar

    Wandel ist überall und ewig...
    Tzeentch ist Wandel...


    "natürlich bin ich verrückt... wäre ich normal, würde ich wahnsinnig werden!"
    "Wer mit beiden Füßen auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter..."

  • Das D&D-Boardgame ist neu, von Parker herausgegeben und ähnelt HeroQuest.
    Unterschiede (ein paar, als Beispiel): keine Einrichtungsgegenstände, weniger aber stärkere Gegner, mehr Sonderregeln, diverse Spezialwürfel (Untote vertreiben, Fallen finden u.s.w.), mehr (D&D-)Monstertypen (bis hin zum Lich), taktischeres gameplay.
    HeroQuest war also mehr etwas für´s Auge, D&D bietet (etwas) mehr Taktik bzw. Anspruch.

    Die Erfahrung ist ein strenger Lehrmeister. Sie prüft uns erst, bevor sie uns lehrt.
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