• Nun denn, es geht WEITA.




    9. Kapitel:


    Jules gähnte laut hörbar. Wacheschieben war die langweiligste Aufgabe, die er sich vorstellen konnte. Jacques, sein Kumpel, war sogar bereits eingeschlafen. Fast wünschte Jules sich, dass sich dieser Schatten noch einmal blicken ließ. Aus seiner Sicht wäre das eine willkommene Abwechselung gewesen. Er zweifelte nicht daran, dass Jacques und er mit allem fertig werden konnten, was dieser verdammte Sumpf auf sie hetzte. Außerdem war da ja noch dieser Einfaltspinsel, der ihr Signalhorn trug. Jules fragte sich, wo dieser blieb. Der Jungspund wollte eigentlich nur mal kurz seine Blase erleichtern gehen. Jules wägte ab; Sollte er sich entfernen, um den Kleinen zu suchen oder sollte er lieber auf seinem Posten bleiben und seine Aufgabe erfüllen? Während er noch überlegte, hörte er ein leises Rascheln im Gebüsch. Argwöhnisch zog er sein Schwert. Er dachte kurz daran Jacques zu wecken, entschied sich dann aber dagegen. Den Schlaf hatte dieser sich verdient. Mit gezuckten Schwert schlich Jules also allein auf das Gebüsch zu. Es raschelte noch einmal. Langsam ging Jules in die Knie, dann sprang er mit gezücktem Schwert ins Gebüsch. Es gab einen Aufschrei und ihr Signalhornträger fiel in sein Ausgeschiedenes. Verlegen entschuldigte sich Jules beim wütenden Adligen und ging wieder zurück auf seinen Posten.


    Auch die nächsten zwei Stunden passierte nichts. Jules hatte sich ein sehr interessantes Spiel ausgedacht. Er versuchte aus drei Stöcken und etwas Gras eine Puppe zu bauen, die er seiner Tochter mitbringen wollte. Doch er war nicht sehr zufrieden mit sich. Er wollte einen Menschen basteln, aber das, was er in der Hand hatte, sah eher aus wie sein Stuhlgang vom Morgen. Jacques schnarchte laut auf. Er schlief nun schon seit Anfang der Wache. Jules ärgerte sich. Wieso konnte sein Freund nur so ruhig schlafen? Immerhin könnte jeden Moment irgendetwas Gefährliches aus dem Sumpf auftauchen und dann wäre Jules allein. Das Jungchen mit dem Horn war nämlich schon wieder in die Büsche verschwunden. Jules fragte sich, was dieser gegessen haben könnte. Plötzlich hörte er wieder ein Rascheln aus den Büschen hinter sich. Er grinste. O nein, noch einmal würde er nicht einen kackenden Menschen überfallen, auch wenn der Kleine es irgendwie verdient hatte. Ein Stock knackte und Jules hörte Schritte hinter sich. „Na endlich!“, dachte er und drehte sich um. Erschrocken öffnete er den Mund, doch kein Laut kam über seine Lippen, denn schneller als Jules überhaupt registrierte was geschah, traf ihn ein kleiner Dolch genau in die Kehle.


    Sarracus frohlockte. Er war wirklich ein echter Glückspilz. Erst die Bauern, die sich von der Armee entfernt hatten, dann die Ritter, die diese retten wollten und jetzt der Kerl in den Büschen und sein scheinbar schwerhöriger Kumpel. Nun hatte er alle 10 Köpfe zusammen. Sein Mannbarkeitsritual war abgeschlossen. Alles was er nun noch zu tun hatte war, dem Stammesschamanen die Trophäen zu überreichen und sein neues Reittier zu zeigen. Danach würde er ein vollwertiges Mitglied des Stammes sein und das Recht haben, seinem Vater als Häuptling nachzufolgen. Während er vor Freude ein paar Luftsprünge machte entdeckte er den schlafenden Jacques. Sarracus überlegte. Er wollte schon ziemlich gern wissen, wieso die Armee ausgezogen war. Leise kramte er in seinem Beutel und brachte eine Flasche zum Vorschein, die das Gift der Totenkopfviper enthielt. Sie benutzte es nicht um ihre Opfer zu töten, sondern nur um sie zu betäuben, da sie sich nur von lebender Nahrung ernähren konnte. Genau so etwas brauchte er jetzt. Er ließ etwas Gift auf sein Messer laufen und stach dem Schlafenden in den Arm. Sofort erschlaffte der Körper. Mit einer ungeahnten Leichtigkeit warf sich Sarracus den fast doppelt so großen Menschen über die Schulter und verschwand in der Dunkelheit.



    10. Kapitel:


    Als Jacques erwachte hatte er schreckliche Kopfschmerzen. Mühsam versuchte er sich zu erinnern. Hatte er letzten Abend zu viel getrunken? Nach einer Weile schüttelte er den Kopf. Nein, er hatte nichts getrunken. Aber was war es dann? Jacques stöhnte, versuchte sich aufzurichten und fiel der Länge nach hin. Verdutzt sah er an sich hinunter. Seine Beine waren gefesselt. „Verdammte Scheiße, was ist denn jetzt los?“, fluchte er. War er während der Wache eingeschlafen? Lag er vielleicht jetzt in ihrem kleinen Gefängniswagen. Er versuchte den Kopf zu drehen. Überraschend keuchte er auf. Nein, das hier war auf keinen Fall der Gefängniswagen. Jacques lag in einer kleinen, finsteren und sehr feuchten Höhle. Wenn er seinen Kopf soweit in den Nacken legte wie er konnte, war er in der Lage eine kleine Öffnung zu erkennen, durch die Sonnenlicht fiel. Er versuchte noch einmal sich aufzurichten, mit demselben Ergebnis wie beim ersten Mal. Da hörte er ein leises Lachen aus dem Inneren der Höhle. Mühsam drehte Jacques seinen Kopf. Dort saß ein kleines schwarzes Männlein mit großen roten Augen und starrte ihn an. „Na schon aufgewacht, Mensch?“, fragte es grinsend. Jacques gab keine Antwort. Er hatte wirklich mit allem gerechnet, aber nicht hiermit. Es war geradezu absurd. Hier saß ein kleiner Mann von der Größe eines Kindes, der ihn anscheinend überwältig hatte. Das ging gegen seine Ehre. Niemals hätte ihm so ein Pimpf etwas anhaben können.


    Sarracus lachte ein weiteres Mal. Der Anblick, der sich im bot, war aber auch wirklich nur zum Lachen. Ein Ritter in einer silbernen Rüstung lag vor ihm im Matsch und verstand augenscheinlich nicht mal die Hälfte von dem was er ihm sagte. Sarracus beschloss mit ihm zu sprechen wie er es mit einem Kleinkind tun würde. „Wie heißt du denn?“, fragte er. Jacques zeigte keine Regung. Nun war Sarracus leicht verärgert. Was sollte er den noch tun, damit dieser Mensch mit ihm sprach? Doch da schien sich dieser zu besinnen. „Wo bin ich?“, fragte der Ritter. „Na endlich.“, dachte Sarracus. „Wo du bist? Du bist auf dem Weg zu meinem Stamm.“, antwortete er. „Zu deinem Stamm? Heißt das es gibt noch mehr von euch?“ „Sicher!“, erwiderte Sarracus und damit verließ er die Höhle, um Wasser zu suchen.

  • Da muss ich mir immer vorstellen wie ich im sumpf laufe und plötzlich schießt mich eine zunge ab und zerrt mich unter wasser, eifach unheimlich.

    Steht die Sonne tief, wirft alles lange Schatten!

  • So, hier ist das Ende des ersten Teils, das etwas länger geraten ist. Ab jetzt könnte es etwas dauern, da ich erst noch Ideen sammeln muss.




    11. Kapitel:


    Der Baron saß müde an seinem Tisch. Bevor sie überhaupt Khemri erreichten, drohte die Mission zu scheitern und alles wegen eines nächtlichen Angreifers, der, den Spuren nach zu urteilen, ungefähr so groß wie sein jüngster Sohn war. Wütend schlug er mit der Faust auf den Tisch. Nichts schien gegen diesen Angreifer zu helfen und mittlerweile machte sich auch eine gewisse Aufmüpfigkeit unter den Bauern breit. Nach reichlichem Überlegen entschloss de Merde sich, die Angst der Bauern vor diesem Gegner für seine Zwecke zu nutzen. Er raffte sich auf und trat vors Zelt. „Ruf die Truppen zusammen!“, brüllte er dem nächststehenden Ritter zu: „Ich will eine Ansprache halten.“ Nach einer knappen halben Stunde war die Armee vor einer kleinen Anhöhe versammelt.


    De Merde ließ den Blick über seine Truppen schweifen. Außer der Moral hatten die Angriffe keine weiteren Folgen gehabt, da die Armee zu groß war, um durch solche Kleinigkeiten Probleme zukriegen. Zufrieden begann er seine Rede. Bereits nach kurzer Zeit machte sich eine erstaunliche Veränderung unter seinen Gefolgsleuten breit. Solche, die eben noch zum Aufstand bereit gewesen wären, sahen ihn nun an, wie fanatische Gefolgsleute ihren Prediger ansehen. Für de Merde war dies nichts Neues. Seine Reden waren schließlich im ganzen Land berühmt. Ja, man konnte sagen, dass er eine gewisse Ausstrahlung hatte, doch was viel wichtiger war, de Merde wusste, was die Leute hören wollten. Die Armee wollte einen Ausweg aus dieser misslichen Lage und der, den de Merde ihnen bot, war gewiss ein Guter.
    Denn der Baron wollte nicht gegen den Angreifer kämpfen. Er wollte das tun wofür er ausgezogen war; die, die vom Fluch des Unlebens beschmutzt waren, reinigen, durch die Macht bretonischen Stahls. Somit war seine Lösung so schnell wie möglich die Sümpfe zu verlassen. Wenige andere wären hierauf gekommen, da dies für viele Adlige offensichtlich war, doch de Merde führte eine Armee von Bauern. Für sie war nichts offensichtlich.
    Nach einiger Zeit beendete er seine Rede. Die Armee würde ihm nun folgen; das wusste er.



    12. Kapitel:


    Nachdem Sarracus gegangen war, suchte Jacques lange nach einem Ausweg aus seiner misslichen Lage und schließlich fand er ihn. Ein langer spitzer Stein, der im hinteren Bereich der Höhle lag. Nicht optimal, aber ausreichend um die Fesseln zu entfernen, obwohl es einige Zeit brauchte. Doch die reichte. Nun war Jacques frei und obendrein auch noch notdürftig mit diesem Stein bewaffnet. Zum ersten Mal an diesem Tag grinste er. Jetzt hatte er eine Chance, denn was sollte dieser Hänfling schon gegen ihn ausrichten können.


    Sarracus war bester Laune. Morgen würde er zu seinem Stamm zurückkehren und endlich ein Mann sein. Zudem könnte sein Gefangener vielleicht noch von großem Nutzen sein. Selbst die Tatsache, dass er mehrere Stunden gebraucht hatte, um reines, trinkbares Wasser zu finden, konnte sie ihm nicht nehmen. Fröhlich pfeifend betrat er die Höhle und stutzte. Wo war der Mensch? Er musste noch in der Höhle sein, da Huenta den ganzen Tag am Eingang gelegen hatte. Reflexartig sprang er herum und das keinen Moment zu früh, denn er in eben diesem schlug Jacques, der hinter ihm im Schatten des Eingangs gestanden hatte, mit dem scharfkantigen Stein zu. Sarracus drehte sich weg, doch Jacques traf trotzdem seinen Arm, woraufhin dieser brach und der Pygmäe seine Axt, die er eben gezogen hatte, fallen ließ. Der Ritter erkannte seine Chance und warf sich auf die Axt. Den Schmerz vergessend zog Sarracus mit der rechten sein Messer und stach auf Jacques ein. Gleichzeitig schlug Jacques mit der Axt zu und traf den Sumpfbewohner in der Seite. Dieser brach vor Schmerz zusammen, doch sein bereits geführter Dolchstoß fuhr dem Bretonen in den Hals und tötete ihn. Sarracus fluchte. Jetzt hatte er nur noch seine Mannwerdungszeremonie, auf die er sich freuen konnte. Mit diesem Gedanken fiel er in Ohnmacht.


    Nach einiger Zeit erwachte Sarracus und richtete sich auf. Er hatte nicht viel Blut verloren, doch was nicht war konnte noch werden. Der ungenau geführte Hieb hatte zwar keine Organe verletzt, aber doch eine sehr tiefe Wunde gerissen. Es konnte nicht mehr lange dauern bis er wieder in Ohnmacht fallen würde; Diesmal wegen des Blutverlustes. Sein Stamm war nur noch eine Tagesreise entfernt. Wenn er es bis dorthin schaffen würde, könnte ihm der Stammesschamane helfen. Er taumelte aus der Höhle und lief auf Huenta zu. Keuchend lehnte er sich an ihr an. Selbst diese paar Meter hatten ihn erschöpft. „Nein!“, dachte er: „So schnell besuche ich meinen Großvater noch nicht. Ich bin schon öfters schwer verwundet worden. Das hier ist nur ein Kratzer dagegen!“ Sarracus biss die Zähne zusammen, ergriff den Sattel der Kröte und zog sich hoch. Er rutschte ab und fiel auf den Rücken. Ächzend richtete er sich wieder auf und versuchte es von neuem; Diesmal weiter vorne. Dies war sein Verhängnis. Aus seiner Wunde lief Blut; Sehr viel Blut. Während er sich hochzog, lief es Huentas gesamte Seite hinunter. Sie hatte sich nach vorne gelehnt, um es ihm leichter zu machen. Und so lief es auch über ihre Schnauze, über die Nase und den Mund. Huenta quakte. Instinkte, die jede Kröte seit Urzeiten hatte, brodelten in ihr. Leise fing sie an zu knurren, drehte leicht den Kopf und sah aus den Augenwinkeln Sarracus’ baumelndes Bein. Der Pygmäe hatte keine Zeit zuhandeln. Innerhalb des Bruchteils einer Sekunde schoss Huentas Zunge hervor, umschlang sein Bein, zog es heran und biss es ab. Sarracus schrie gepeinigt auf. Ein grauenhafter Schmerz durchflutete seinen gesamten Körper. Blut spritzte aus seinem Stumpf und versetzte die Kröte in einen Blutrausch. Erneut biss sie zu und packte Sarracus an der Hüfte. Er spürte wie seine Knochen brachen. Wirbelsäule und Rippen wurden zermalmt. Er schrie immer noch, doch in seinem Innern wusste er, dass niemand ihn hören konnte. Er schrie mehr aus Wut und Verzweiflung als aus Schmerz, denn den spürte er schon nicht mehr. Sein Schreien dauerte noch kurze Zeit, dann verstummte er. Der Häuptlingssohn sollte seinen Stamm nie wieder sehen.



    13. Kapitel:


    De Merde trieb seine Armee zu größter Eile an. Er musste ihren Willen jetzt nutzen, wo der Glaube an seine Rede noch frisch war. Zurzeit folgten die Bauern ihm gut, doch schon bald würden sie wieder in ihre Depressionen verfallen, die diese Sümpfe mit sich brachten. Der Baron hatte alle Jäger und Knappen, die er entbehren konnte vorausgeschickt, denn je eher sie Nachricht bekamen, dass die Sumpflandschaft bald zu Ende war, desto eher würden die Bauern noch schneller laufen als sie es jetzt taten. De Merde grinste. Er war stolz auf seine Pläne. Mit einem Ruf trieb er die Soldaten zu noch größerer Eile an.


    Huenta war immer noch hungrig. Normalerweise würde ihr Herr ihr jetzt etwas zu essen geben, doch etwas in ihrem Innern sagte ihr, dass ihr Herr ihr kein Essen mehr bringen würde. Die Kröte atmete tief ein. Es wurde Zeit, dass sie sich wieder selbst Nahrung verschaffte.


    Ein kleiner Punkt bewegte sich am Horizont. De Merde strengte seine Augen an. Konnte das einer seiner Späher sein? Und tatsächlich einige Minuten später konnte er in ihm einen Knappen erkennen. Sein Herz machte einen Hüpfer. Jetzt war es nicht mehr weit.


    Kurze Zeit später hatte ihn der Knappe erreicht. Er sprang vom Pferd, fiel vor ihm auf die Knie und sprach: „Gute Nachrichten euer Durchlaucht. Wir sind ungefähr fünf Meilen südlich auf festen sandigen Boden gestoßen. Unsere Spurenleser vermuten, dass es sich um das Ende der Sümpfe handelt.“ De Merde war hoch erfreut, überreichte dem Jungen ein Kupferstück und wandte sich an seine Generäle: „Verbreitet die Nachricht unter den Truppen. Sie werden schneller marschieren, wenn sie wissen, dass wir diese Sümpfe bald verlassen.“ Zufrieden sah er zu wie sie davon ritten und gesellte sich für den Rest der Reise zur Dame Elenora. Zum ersten Mal seit er in den Sümpfen war, hatte er Lust auf ein theologisches Gespräch.


    Mehrere Stunden später, spürte de Merde wie der Tritt seines Pferdes fester wurde. Sie hatten wieder festen Boden unter den Füßen. Der Baron hörte die gesamte Armee in Jubelschreie ausbrechen.

  • Finde ich sehr schön die Story, mit unerwarteten "auf und abs".
    Ein fettes Lob an dich.

    Glück, die Rechte Hand des Siegers!!!


    Der geilste Spruch: "Locker"

  • hat mir sher gut gefallen, weiter so :)


    Zitat

    Original von Meister der Magie
    ...., doch welch armseliges Ende für Sarracus ^^


    armselig aber lustig :tongue: von seiner eigenen Riesenkröte gefressen^^


    und ein theologisches Gespräch mit Dame Elenora...theologisches Gespräch, wers glaubt :tongue:

    15:38:47 [Fenris] aus of's leben könnte man einen vox-porno drehen...zu geil^^

    Einmal editiert, zuletzt von Der Orkflüsterer ()

  • Ja auf Rattenbändiger, deine Geschichten sind am lustigsten,schreib ma weiter

    Zwerge an die Macht!
    - ups sind sie ja schon :rolleyes:

  • Was lange währt, wird doch gut oder so ähnlich ging doch dieses Sprichwort.
    Ich hab mich nach langer Zeit mal wieder an diese alte Geschichte gesetzt. Ich hoffe mal der Teil gefällt euch und ja, was soll ich hier lange erzählen. Lest einfach.








    2. Teil:



    1. Kapitel:


    Die Sonne stand im Zenit und brannte unbarmherzig auf das Heer hinunter. Es war höllisch heiß. Der Schweiß verdunstete auf den Gesichtern der Soldaten. Männer brachen zusammen, durch Sonnenstich und Wassermangel, und wurden liegengelassen. De Merde war von Anfang an nur nachts marschiert, um eben solche Vorfälle zu vermeiden, doch das Schicksal hatte ihm einen Strich durch die Rechnung gemacht. Seit sie die Wüste betreten hatten, hatten sie nicht eine einzige Oase gefunden. Damit hatte niemand gerechnet. Am letzten Abend war ihnen das Wasser ausgegangen. Seitdem suchten sie verzweifelt nach einer Möglichkeit Wasser zu bekommen. Der Baron wusste, wenn er jetzt anhielt, würden seine Soldaten verdursten. Er hatte seinen Helm abgenommen und versuchte sich den Schweiß vom Gesicht zu lecken, um wenigstens etwas Wasser aufzunehmen. Vor ihm ritt Henry, der Träger der Standarte seines Hauses, doch das Banner, das dieser trug, leuchtete nicht mehr in hellen Farben. Der Wüstenwind hatte es ausgebleicht. Der goldene Stier, der einst gestrahlt hatte wie die Sonne selbst, hob sich nur noch schwach sichtbar von einer riesigen, braunen Fläche ab. Plötzlich strauchelte Henrys Pferd und brach mit Schaum vorm Mund zusammen. Der Reiter stürzte, besaß jedoch noch die Geistesgegenwart sich abzurollen. De Merde war bestürzt. Das war das erste Mal in seinem Leben, dass ein bretonisches Pferd Schwäche zeigte. Er stieg ab, half Henry auf die Beine und untersuchte das Pferd. Es war tot. Anscheinend hatte das bretonische Ross seine gesamte Kraft verbraucht ohne sich etwas anmerken zu lassen. Von nun an musste Henry zu Fuß gehen, doch obwohl die Standarte höllisch schwer war und der Baron ihm anbot, sie selbst zu tragen, schritt er hocherhobenem Hauptes weiter und hielt die Standarte so hoch, dass sie weithin sichtbar war. Gegen Abend fanden sie endlich Wasser, doch der Jubel war nicht groß, denn für ein Fünftel der Armee war es zu spät.


    Nachdem sie die ganze Nacht und den folgenden Tag geruht hatten, gab de Merde den Befehl zum Aufbruch. Er zweifelte nicht daran, dass er schon bald auf die ersten Gegner treffen würde. Oh ja, dieses Land passte zu diesen Bestien. Kein anderes war so lebensfeindlich wie dieses. Kein menschliches Wesen konnte in der Lage sein hier zu leben. Keines konnte so verrückt sein es überhaupt zu versuchen. Diese Gegend war noch trostloser als die Sümpfe. Dort existierte wenigstens etwas Leben, auch wenn es nur Mücken und derartiges Getier war. Hier gab es nur den Tod. Und das aller Schlimmste war: Sie hatten keinen Alkohol mehr. Weder Wein noch Bier noch Schnaps besaßen sie. Das war ein herber Tiefschlag, denn wenn es ein Mittel gab, das Soldaten gefügig machte, dann war es dieses. Der Baron war sich sicher. Er würde noch viel Murren über dieses Thema hören müssen. Von Sorgen geplagt fiel er am Morgen in einen unruhigen Schlaf.


    Sie marschierten weiter als die Sonne sich noch nicht ganz zurückgezogen hatte, da de Merde entschied, dass sie schon zuviel Zeit verloren hatten. Dank der neuen Wasservorräte konnte die Armee außerdem einen schnellen Schritt anschlagen. Als der Morgen graute, sah de Merde, was er schon die ganze Zeit zusehen erhoffte: Kleine, dreieckige Punkte am Horizont; Pyramiden.

  • mach sofort weiter ratte, ich will wissen wies ausgeht


    ach übrigens: dickes lob :blumen:, die geschichte is :]

    Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen.

  • also jetz nich bös gemeint (ich bin immer für ne History offen)
    aber hast du nur zu viel Zeit oder zu viel Fantasy

    Schnitzl

  • Geile Geschichte!


    Schade nur, dass das Wasser des Ewigen Lebens nicht auftaucht, mein Liebling (keine Anrede, sondern eine Beschreibung des Wassers^^)

    Beschwerden über den oberhalb zu sehenden Text werden schriftlich angenommen und mit aller gebürenden Mühe fein säuberlich und den Umständen ensprechend in den Papierkorb verfrachtet.


    Bitte erwarten Sie keine Antwort.


    Mfg. Gutgolf

  • ja ich will dich auch mla animieren das hier fortzuführen mir gefällts echt gut. Auch schön dass die ganzen Leute einfach sterben^^ und man vorher noch aus ihrer Perspektive die Geschichte erleben durfte---
    gefällt bitte mehr :blumen:

    Zitat von Priest of Hate "Boah Hds geh doch sterben![...]Also sei nicht so assozial und stirb dann gehts mit deutschland wiedere aufwärts, vllt folgewn dann ja einige deinem beispiel"


    Einfach nur LOL :tongue: