Weit weit weg

  • Das hier ist eine Geschichte, die ich vor einigen Jahren mal geschrieben habe um meinem Bestien-General indirekt ein wenig Profil zu geben, ausnahmsweise mal aus Oger-Sicht. Ich habe sie zwar schon im BT-Story-Thead geschrieben, aber hier dürft ihr mich fröhlich dafür massakrieren ;) Ich hoffe es gefällt...



    Häggat mochte den Sumpf nicht. Und den Dschungel. Und Khellgor. Aber am allermeisten hasste er seinen Bruder. Dieser Stumpkopp von einem Oger hatte nämlich in seiner Funktion als Cheff der äußerst geringen Ogerpopulation der Middenberge sich von so nem Chaostypen namens Arbyrl beschwatzen lassen sich seiner Sache anzuschließen. Da Holk aber gerade mit mampfen beschäftigt gewesen war als sie sich unterhielten, vergaß er es. Soweit kein Problem, als jedoch ein paar Jahre später ein Tiermensch hereinplatzte, während Hulk seinen Vater und Vorgänger verspeiste, erinnerte er sich an den Pakt mit dem bösen Menschen.
    Wie er von dem Tiermensch erfuhr, hatte sich die Sache mit dem Typen gegessen und andere beherrschten nun das Böse. Auch gut. Obwohl der gute Hulk zwar vergesslich ist, so ist er jedoch nicht illoyal, selbst wenn er die Loyalität ab und an mal vergisst. Über einen gewissen Zeitraum begann der Brecher tatsächlich das Chaos anzubeten, was erst bei seinem kleinen Gefolge für Verwirrung, dann aber auch für Nachahmung sorgte. So kam es, dass sich der kleine Klan vom schlundtreuen zum chaostreuen wandelte, wobei freilich jeder Oger eine andere Gottheit bevorzugte.
    Und dann kam der Tag, als Khellgor, der Tiermensch vom Anfang, sich seines Besuches erinnerte und einen Pakt mit Holk schloss. Der Klan würde Khellgor folgen und ihn als seinen Obertyrannen akzeptieren, während er dafür sorgen würde, dass die Grundbedürfnisse der Oger, Mampfen und Kämpfen gestillt werden würden.
    Da sie vorerst die stärksten und größten in Khellgors Herde waren, hatten die Oger anfangs eine gute Position, so dass sie zur Genüge mit Schilden und Rüstungen versorgt wurden.


    Dank der „Überzeugungskraft“ der Oger und der Unterstützung eines kleineren Chaoskultes gelang es dann der Horde ein hochländer Kriegsschiff zu kapern, als es in seinem Heimathafen für kurze Zeit ohne ernsthafte Bewachung war.
    Dieses Kriegsschiff ( eine kleine Nussschale, die feierlich "dat Boot" getauft wurde) wurde dann auch zentraler Bestandteil von Khellgors nächstem Plan, dem ominösen Unternehmen „Neue Welt“.
    Die Schamanen der Herde hatten ihren Häuptling überzeugt, sie könnten dat Boot sicher über das „große Blau“ steuern, was allerdings für die Oger zuerst einmal zwei Dinge bedeutete: erstens gab es kaum was zum Mampfen und zweitens mussten sie sobald der Wind nicht oder aus der falschen Richtung kam die Ruderbänke drücken um das Schiff schließlich in überraschend schneller Zeit über das Meer zu transportieren.
    Ergebnis war dann jedoch zum Leidwesen der Oger, dass sie ihre sämtlichen Fettreserven abruderten und sich so samt und sämtlich ihrer Figur bis aufs Äußerste beim nächsten Landgang schämten.
    Dieser Landgang fand dann nach einigem Rumgeirre vor der Küste in Skeggi statt. Das Rumgeirre kam deswegen, weil sich die Schamanen ein wenig überschätzt hatten, was ihre navigatorischen Fähigkeiten anging. Eine Küste zu treffen war ja noch im Bereich des Möglichen, dass dies auch noch die richtige war, hingegen schieres Glück und dass Skeggi dann schließlich doch noch relativ schnell gefunden war, schrieb Häggat insgeheim dem großen Schlund zu, den er trotz verhängtem Verbot immer noch anbetete. Besagter Landgang war dann für Skeggi’s Einwohner deutlich unerfreulicher, als für die ausgehungerte Schiffsbesatzung, da diese alles vertilgte, was ihnen in den Weg kam, insbesondere, wenn es sich vorher noch wehrte. Selbst die Nicht-Oger verfielen in einen derartigen Fress-Wahn, dass es für Khellgor schließlich mehr als schwierig war, seine über ganz Skeggi verteilte Truppe wieder zusammenzusuchen. Wohlweislich hatte er jedoch die Schamanen das Schiff bewachen lassen, ansonsten hätte es wohl noch länger gedauert...


    Bedauerlicherweise hatte jedoch der weibliche Teil des Oger-Klans keine Lust gefunden zu werden bzw. überzeugte Khellgor im Falle, dass er doch mal eine in die Krallen bekam, dass er ja wüsste, wo sie zu finden seien, sollte es mal um Leben und Tod, statt um nur „Männerkrimmenz“ gehen. Dass er die Damen gewähren ließ und ihren männlichen Artgenossen das ganze solange einprügelte, bis sich weder die Oger noch Khellgor bewegen konnten, mag daran gelegen haben, dass er meist mehreren exorbitant großen Nudelhölzern gegenüber stand.
    Häggat dachte jetzt noch mit Grauen an die Prügel zurück, die er damals von seinem Oberboss bekommen hatte. Dieses Gefühl besserte sich allerdings, als er sich erinnerte, wie es dem Rest der Oger ergangen war, am übelsten hatte es seinen ja ach so tollen Bruder erwischt, den ollen Dünnwanst, den!


    Die in Skeggi inzwischen als „Wanstrevolte“ verschrieene Fresswahnaktion hatte trotz der Kollateralschäden unter der Zivilbevölkerung auch seine guten Aspekte, da einer der sehr wenigen lustrianischen Drachenoger-Schaggoths auf Khellgor aufmerksam wurde, der sich seltsamer Weise mit dem Häuptling auf Anhieb gut verstand und nach dem Eintreten in die Herde dessen Rechte Hand damit der wichtigste Machtfaktor neben Khellgor selbst wurde. Damit war die Vormachtstellung der Oger dahin. Na immerhin etwas, dachte Häggat, so würde wenigstens sein Bruder demnächst weniger Schmarrn verzapfen war sicherlich neben dessen Tod das beste, was der chaotischen Ogerheit in Lustria passieren konnte.
    Wassolls, wenigstens gibt’s hier gut was zum mampfen. Häggat schaute sich um und sah die Lichtung vor sich blutgetränkt und hörte ein einhelliges Schmatzen unterbrochen von den tiefen Stimmen der Oger, dem etwas höheren Gemecker der Tiermenschen seines Bosses und der grollenden Röhre des Schaggoths. Seltsamerweise hatte Häggat selbst hier und jetzt keinen Hunger. Langsam aus seinen Gedanken erwachend erkannte der Oger in den vor ihm liegenden Echsenknochen samt perfekt abgenagter Schuppen allmählich den Grund für seinen Zustand.
    Obwohl sein Boss ihnen gut zu essen gab, so hatte Khellgor doch einen ganz entscheidenden Fehler gemacht, der es ihm wieder einmal mit „seinen“ Ogern verscherzt hatte; er hatte die Heimkehr angekündigt.
    Nur dank dem vorhergegangenen Plündern einer kleineren Echsen-Siedlung und der bekannten Rachsucht der Genannten war Häggat noch einmal in den Genuss des exquisiten Echsenfleisches gekommen, dass er so liebte. Schon der Gedanke an eine weitere „Überfahrt“ ließ ihn schaudern, ihn, den furchtlosen Oger. Ein Blick auf die wenig vertrauenswürdigen Schamanen brachte ihn zur Raserei,doch schlussendlich kühlte das wissende Grinsen von Häuptling Parukh, der seinem Khellgor fast schon sklavisch loyal war, sein Gemüt schnell ab und brachte jeglichen Gedanken an Rebellion zum erliegen.


    Als sie schließlich "dat Boot" wiederfanden, beschlich Häggat ein mehr als ungewohntes Gefühl; Heimweh. Er dankte dem Schlund dafür, dass der Boss sie hier hin geführt hatte und rammte spontan eine seiner Äxte in einen der riesigen lustrianischen Farnbäume.
    Noch während der ersten Meter auf See musste er kotzen.


    Bei all den Insekten, Gruben, Pflanzen, dem Treibsand und den Riesenviechern, Häggat wollte verdammt sein, aber er würde diesen kleinen Flecken Erde, der sich Lustria schimpfte schmerzlich vermissen. Auch wegen der (zurückgebliebenen) Weibsbildern.


    Schön war’s gewesen und gegen eine Echse (süß-sauer) kam auch der best-gebratenste Halbling nicht an.

    Einmal editiert, zuletzt von Oppa ()

  • Hhhhm... Exorbitant in den Gedanken eines Ogers :tongue: lol


    Schöne Geschichte. Sehr schön. Nur die Fremdwörter stören in zweierlei Hinsicht:


    1. Sie gehören nicht in die Gedanken eines Ogers.
    2. Sie machen den sowiso langen Taxt sehr schwer zu lesen.


    Aber sie beschreiben alles so schön genau

    Beschwerden über den oberhalb zu sehenden Text werden schriftlich angenommen und mit aller gebürenden Mühe fein säuberlich und den Umständen ensprechend in den Papierkorb verfrachtet.


    Bitte erwarten Sie keine Antwort.


    Mfg. Gutgolf

  • Grade die Fremdwörter finde ich klasse. Natürlich sind sie für einen Oger nicht passend, aber Fremdwörter erhöhen das Niveau einer Geschichte einfach enorm.^^ Leider hast du ein recht viele Tippfehler drin, was das Lesen etwas erschwert.


    Auf jeden Fall ist das Schreiben einer Hintergrundgeschichte für eine Armee sehr zu loben. Dies ist bei dir auf eine sehr lustige Art geschehen, die mich oft schmunzeln ließ.


    Zitat

    Schön war’s gewesen und gegen eine Echse (süß-sauer) kam auch der best-gebratenste Halbling nicht an.


    Das gefiel mir am besten.^^

  • das mit den Rechtschreibfehlern hatte ich übersehen, sorry. da vertraut man mal der rechtschreibprüfung...


    habe das ganze überarbeitet und noch nen paar spontane gedanken eingefügt. hoffe es ist jetzt besser