Bald war Glutnacht, das höchste Fest im Ziggurat, ein Fest des Zündelns und Loderns in allen Winkeln des umliegenden Landes. Für die infernalischen Chaoszwerge eine Zeit voller zunderbarer Momente und phosphoreszierender Besinnlichkeit. Eine Zeit, in der der Overlord des Ziggurats traditionell gut gelaunt war.
Dafür war Commisoner Shabids Laune im Keller. Der Tauruk Beamte war in den Innendienst versetzt worden, Abteilung Werkschutz und Arbeitssicherheit. An sich ein interessantes Feld vieler juristischer Details, die man kleinlichst bemängeln konnte. Aber die stickige Luft im Ziggurat bekam seinem Fell und Hufen nicht. Aus diesem Grund kratzte er sich auch den juckenden Stierhintern, als der Overlord in die gewaltige unterirdische Konstruktionshalle kam, um das neueste Projekt der Nezibkesh-Propheten zu inspizieren.
Als der der Overlord-Tross aus Lord, Sklaven und Speichelleckern ankam, trat der verantwortliche Maschinenprophet aufgeplustert nach vorne und wies auf die riesige Konstruktion in der Mitte der hohen Halle.

„Herzlich Willkommen, Euer Ungnaden! Darf ich vorstellen: Eure neue infernalische Festung, die Königin des Schlachtfelds: Die Herz aus Hass“
„Entzückender Name, weiß zu gefallen.“ brummte der Overlord und versuchte ein Lächeln zu unterdrücken.

Der Maschinenprophet schlenderte zum riesigen Tragtier der Konstruktion und legte seine Hand auf den gewaltigen Oberschenkel des Kolosses: „Beginnen wir mit dem Antrieb: 1200 Pfund Megadon-Karkadan aus der Zucht meines Bruders.“ Der Koloss grunzte genervt und die Gruppe trat einen Schritt zurück.
„Darüber für den Segen des Nezibkesh: Heiliger Fries, Gold auf rotem Grund. Geklöppelt vom Hohepriester höchstpersönlich.“


„Das Herzstück: Die Zwei Fäuste für Gerechtigkeit: Doppelläufige Infernokanone, Armageddon-Kaliber, mit Vierfachprismatitischer Zielvorrichtung. Zerkaut Festungsmauern wie Mürbeteig.“
„Sie sind wahrlich ein Poet.“ gab der Overlord zu und stellte sich all die Zerstörung vor, die er mit diesen zwei Schönheiten verursachen könnte. Da er in Feiertagsstimmung war, ließ er die Gänsehaut zu, die sich auf seinen Armen anbahnte.


‚Zu guter Letzt das Sonnendeck mit Kadims Wut: Zwillingsgatling mit phosphoreszierenden Hartmantelgeschossen, hauptsächlich für die Luftraumkontrolle und zu Vergnügungszwecken angebracht.“
Commisioner Shabid drängte seinen Stierkörper schnaubend nach vorne. „Rauchen in Nähe von Explosivmunition bei der Arbeit ist gemäß Paragraf…“
„Commisioner, er sagte Vergnügungszwecke. Ruinieren wir diesen majestätischen Moment nicht mit kleinlicher Paragrafenreiterei.“ unterbrach ihn der Overlord.
Da fiel der Blick des Overlords auf einen sabbernden Mann mit farbigen Fingern, der auf einem Pinsel kaute und die Reling des Decks bemalte.
„Wer ist dieser Mann dort hinten? Was ist mit ihm los?“ fragte der Overlord wütend.
Commisioner Shabbid schob stolz die Brust vor: „Ein Delinquent. Seine Strafe: Mit diesen kleinen Pinseln die ganze Festung zu bemalen. War zuviel für den Guten, wurde wahnsinnig beim Bemalen.“
„Das ist eine grausame Strafe, Commisioner. Selbst für euch. Was hält er da für kleine Töpfchen in der Hand?“
Der Wahnsinnige reichte eines der kleinen Farbtöpfchen und kicherte in sich hinein.

„Die Details, hihihi, die Details. ALL DIE DETAILS!‘ lachte der Wahnsinnige sabbernd auf.
Der Overlord drehte sich zu Commisioner Shabid um.
„Seien Sie kein Scheusal, Commisioner. Es ist Vorglutnachtzeit. Vielleicht kann der Arme noch als Kerze dienen?“