Nimm eine GW Einheit und verändere sie so, dass sie deiner Meinung nach 'gebalanced' ist, in Hinsicht auf interne und externe Balance.
Ach, und natürlich: Alle Spieler denen man das vorlegt müssen offen und ehrlich sagen können 'ja, das ist balanced.'
Nein, das ist absolut illusorisch. Außer in der Mathematik gibt es solche Situationen nicht. Deine Aufforderung wäre fair, wenn sie folgendermaßen lauten würde:
"Nimm eine Einheit, und verändere sie so, dass die Mehrheit einer qualifizierten Kontrollgruppe die neue Version nach ausreichender Testphase als besser balanciert ansieht, als die alte Version der Einheit."
Diese Formulierung würde die unsachliche Absolutheit, die sich gleich aus doppelter Sicht niemals erreichen lassen kann, herausnehmen.
Unter diesem Titel würde ich JEDER in der Antwort auf deine Frage genannten Veränderung mein ja geben, wobei ich mich als ausreichend qualifiziert ansehe dies so zu tuen.
Auch würde ich dieser Aufforderung mit dem einfachsten aller Beispiele nachkommen:
Fluchfeuerhexer werden einen Punkt billiger.
Ich behaupte mal, dass nahezu niemand diese neue Version als schlechter balanciert ansehen würde als die Version im Regelbuch. Dass ich damit nicht die Mitte der Zielscheibe getroffen habe ist mir klar, aber ich habe besser getroffen als mein Vorgänger (Das Armeebuch). Ich denke da brauchen wir nicht zu diskutieren.
Ich vertrete den Standpunkt dass es dem Spiel und damit auch dem Verkauf guttuen würde, wenn GW's Politik in diesem Punkt überdacht würde und mehr gespielt würde um offensichtliche (und dann die weniger offensichtlichen) Disbalancen auszuräuchern. Nein, damit soll nicht erreicht werden, dass ich einen Zufallsgenerator meine Liste schreiben lassen könnte und damit exakt die gleichen Gewinnchancen wie mein Gegner habe, der jede mögliche Kombination jeder möglichen Armee spielen könnte. Und Nein, ich will auch nicht, dass es nur noch fünf verschiedene Farben der selben Einheit gibt, mit den selben Werten und den selben Regeln, nur mit einem anderen Namen. Das habe ich nie behauptet, und es kann auch nur durch gefühlsüberladene Interpretation meiner Beiträge so verstanden worden sein.
Ich möchte dass das Spiel strategischer und spannender wird. Das man abends beim Einschlafen über neue Kombinationen nachdenken kann und diese am nächsten morgen direkt mal in den onlinecodex werfen kann um zu schauen ob das geht. Das wäre mein Traum. Leider ist mir dieser Traum bei Warhammer durch Eintönigkeit der funktionierenden Kombinationen und Disbalance einzelner Matchups verloren gegangen. Und anscheinend nicht nur mir. Ich kenne schon weniger Leute, die Warhammer gespielt haben, als mir lieb ist, aber ich kenne noch viel weniger Leute, die noch aktiv sind. Die Meisten haben aufgehört, weil es ihnen so ging wie mir jetzt.
Und ich... bin kurz davor es ihnen gleichzutuen. Wenn ich mich Abends mit Tabletop beschäftige, denke ich seit inzwischen schon langer Zeit (länger als diese Phase bei Warhammer je gedauert hat) nur über neue X-Wing Listen nach. Da kann man fast alles nehmen (allerdings muss ein Plan hinter deiner Liste sein), muss trotzdem ein Biest von einem Strategen am Tisch sein, hat unendlich Viele Optionen und trifft jedesmal auf neue Konstellationen, auf die man sich spontan einstellen muss. Zudem muss man auch noch ein guter Pilot sein, was einen zusätzlichen Witz ins Spiel bringt. Wenn ich nur nicht so eine Abscheu vor Scifi hätte und so eine Liebe zur Fantasy würde ich hier schon lange nicht mehr "rumheulen" sondern wäre einfach gegangen.
Die, die sich hier beschweren lieben das Spiel offensichtlich auch, weil sie das Potential darin sehen. Es ist dann schwer zu zuzuschauen, das eben dieses aus gewissen Standpunkten so schlecht ausgeschöpft wird und deshalb immer mehr gehen, so dass man irgendwann dann auch selber aufhören werden wird. Auch die, die "leidensfähig" sind kapitulieren spätestens dann, wenn sie alleine da stehen. Das ist in meiner Spielgruppe von einst jetzt leider quasi der Fall.