Mal wieder eine kleine Geschichte. Ich muss sagen eigentlich hatte ich vor eine volkommen andere zu schreiben, aber dabei ist dann das folgende herausgekommen.
Vorsichtig tastete Sirius nach der Wunde. Es war also kein Traum. Etwas hatte ihm mit unmenschlicher Gewalt das Herz aus dem Leib gebrochen. Dort wo einst unter seiner Brust ein starkes Herz geschlagen hatte, klaffte nur noch ein faustgroßes Loch. Was um alles in der Welt hatte die Kraft und das Geschick so etwas zu bewerkstelligen?
Erst nach und nach verblasste der Schock und ließ einen weiteren, viel bedeutenderen Gedanken zu: Warum um alles in der Welt lebte er noch? Er hätte längst tot sein müssen, oder war er es längst und sein Verstand hatte nur diese Tatsache noch nicht begriffen.
"Endlich, ich hatte schon auf dich gewartet.", erklang eine kratzende, tiefe, aber auch unendlich gutmütige Stimme. Sie klang wie die eines besorgten Vaters, dessen Kind aus einem langen fiebrigen Schlaf erwacht war, zugleich schien auch sie selbst aus einem Fiebertraum zu stammen.
Ohne einen Grund dafür zu kennen fühlte sich Sirius sofort zu dem Sprecher hingezogen. Es war wie in seinen Kindertagen, als ihn seine Mutter in das Haus rief. Langsam versuchte er die Augen zu öffnen, doch da erklang ein sanftes aber bestimmendes "Nein" und warme, schwielige Hände legten sich behutsam über seine Lider um sie sachte, wieder zu schließen, bevor er etwas anders, als vollständige Finsternis sehen konnte. "Du solltest glücklich sein, über diese Wunde. Sie ist eine Gabe unseres Vaters an dich, bald wirst du sehen, welch wundervolle Kreationen er noch für uns geschaffen hat. Fühlst du nicht seine Liebe? Er hat all das erschaffen, nur um es uns zum Geschenk zu machen. Siehst du nicht, wie glücklich er über uns ist. Wie er seine Kinder liebt, wie er seine kleinen Lieblinge liebt.“
Ohne nachzudenken gab sich Sirius diesen Worten hin. Sie wirkten wie ein Rauschgift auf ihn, ließen ihn jeden Zweifel an der Wahrheit des Gesagten vergessen. Er wollte nur noch eines, er wollte auch diese Liebe spüren, sie erwidern. Er wollte um alles in der Welt teil dieser Familie sein, die ihm die Stimme beschrieben hatte. Er hatte nur noch ein Bedürfnis und das wollte er stillen, also fasste er die Hand, welche auf seinem Gesicht lag, zog sich selbst an ihr voran, bis er den Warmen Körper des Sprechers fühlte. Den Kopf in dessen warmen Schoß gekuschelt fiel er schnell in einen von fiebrigen Träumen geplagten Schlaf.
Und? Wer ist der Vater?