Ich wollte mal ein Thread eröffnen, wo jeder seine eigenen(!) Gedichte posten kann und auch drüber disskutiert werden darf.
Ich möchte euch bitten die Gedichte im Zitat zu posten, zur besseren Übersicht!
Am liebsten sind Gedichte mit tiefsinnigen Hintergrund, jedoch auch lustige, witzige und spritzige!
Das Disskutieren ist hiermit frei gegeben und ich poste mal mein Gedicht, mal sehen was ihr hineininterpretiert.
ZitatAlles anzeigenDie Farben der Erkenntnis
Blau und Rot,
tropft aus des Menschen Not.
Das Holz mit silbern‘ Stahl,
Angespitzt wie eines Zaunes Pfahl.
Eingetrieben in des Himmels Leib,
Losgelassen von des Erdenstimme – Schreit!
Mit, ohne Flügel den Boden nicht berührt,
Zum Leid des grauen Himmel – färbt sich Schwarz – es führt.
Starkes Konstrukt des Eichen wert,
Als Geißel des Gefallenen, als eiskalt Schwert.
Trauer schwerer, Atem heiß,
Gezwungen zu treffen auf roten Schweiß.
Das Leid in jedem Leben nun auch er jetzt spürt,
Zum bitter lieblich süßen Tod verführt.
Eisen pflügt durch jedes Glied,
Ein Niemand die Botschaft sieht.
Die Nacht, wie nie so klar,
Auf allen Winden die Seele entflohen – ja!
Der Leib als Überrest für Ewig dar,
Am Fuße seiner selbst, zerbrochen – ein Narr!
Am golden Faden er jetzt noch hängt,
Flehend nach Hoffnung, fehlgelenkt.
Rasch bahnt sich eine Perle ihren Weg,
Wenn die letzte fällt ist alles zu spät.
Ein letzter Schlag, wenn auch klein und leise,
– Doch, so stark!
Die Uhr steht still, der Tropf hält ein,
Erloschen der ewig leuchtend‘ Schein.
Das Tuch gewebt aus des Mutters Schoß sich färbt – Abendrot.
Der Morgen graute, das Lamm war tot.
Das ewig Schweigen hallt laut durch Raum und Zeit,
Vergessen ein jeder hat das Leid.
Paradox dem Ende nah, – gar Schrill!
Doch das Lamm schweigt nun schon lange Still.
Christian Schachmann, Wiesbaden 02. Oktober2009