Hi!
Nachdem ich jetzt auch mit Skaven begonnen habe (bisher liefen bei mir nur bärtige Krieger oder Grünhäute über den Tisch), wollte ich mal den Weg anders herum gehen und zunächst eine Geschichte bzw. einen Hintergrund entwerfen und die Armeeliste daran aufbauen. Es handelt sich hier nicht um eine Turnierarmeeliste sondern lediglich um eine Fluff-Armeeliste, die eher zum Hintergrund passen soll als vollkommen ausoptimiert zu sein.
Hier erstmal der Einstieg, den ich mir nach dem Durchlesen des Armeebuchs überlegt habe (bin auch nicht so firm in der Hintergrundgeschichte von Warhammer, habe mich meistens auf Spielen + Malen konzentriert und weniger auf die Geschichte der Welt), hoffe, dass das ein stimmiger Einstieg ist:
„Das ist eine Falle, die Feiglinge haben uns allein gelassen!“, schrie Iieek Schädelspalter und trieb dem vor ihm stehenden Zwerg, der gerade seine Axt zum Schlag erhoben hatte, die Hellebarde bis zum Schaft in den Körper. Der Zwerg ließ seine Axt fallen, Blut strömte aus seinem, zu einem stummen Schrei geöffneten Mund und er fiel mit gebrochenen Augen rückwärts zu Boden.
„Es sind zu viele, dass werden wir niemals schaffen.“, schrie neben Iieek ein Klauenführer eines Klanrattenregiments mit sich vor Panik überschlagender Stimme. Fast beiläufig ließ Iieek seine Hellebarde kreisen und der körperlose Torso des Feiglings klatsche neben den toten Zwerg.
Wenn Iieek etwas nicht leiden konnte, dann waren es Feiglinge. Sicher, die Lage sah nicht gut führ ihn und seine Untergebenen aus. Aber er würde sich nicht geschlagen geben! Nicht er, der einen so steilen und schnellen Aufstieg in den Rängen des Klan Mors hinter sich hatte. Niemand konnte ihn bezwingen.
Insgeheim hatte er schon befürchtet, dass er den anderen Kriegsherren zu erfolgreich geworden war und man früher oder später versuchen würde, ihn aus dem Weg zu räumen. Aber er hatte nicht damit gerechnet, dass man dies auf so schändliche Weise zu tun gedachte. Ein Assassine des Klan Eshins, ein Duell Kriegsherr gegen Kriegsherr – dass wäre seiner würdig gewesen. Aber ihn hier mit seinem Gefolge inmitten der Feinde zurück zu lassen…die Vorstellung brachte sein Blut zum Kochen. Er sprang vor und mit einem kräftigen weiteren Streich seiner Waffe erledigte er zwei weitere Zwerge.
Er setzte über die Leichen hinweg und stürzte sich direkt auf den nächsten Gegner. Dieser Vorstoß schien seine tapfer kämpfenden Ratten noch einmal Mut zu geben, den entschlossener den je stürmten sie hinter ihm her auf den Feind zu.
Plötzlich fielen mehrere vorpreschende Sturmratten seiner persönlichen Leibwache zuckend zu Boden, jeweils mit einem oder mehrer Löcher im Körper, aus denen das Blut lief. Iieek schaute nach oben und sah auf einem Vorsprung eine kleine Anzahl von Zwergen, die mit ihren Musketen auf ihn und seine Sturmratten anlegten. Gerade zielten sie erneut und wollten die nächste Salve auf sie niedergehen lassen, als plötzlich ein Blitz zwischen ihnen einschlug und fast ausnahmslos alle Schützen tötete. Die restlichen zeigten, was Zwerge tatsächlich waren – Feiglinge, denn sie drehten sich um und flohen. Iieek grinste – also war Ratsch Dingbastler auch noch unter den Lebenden. Ratsch war ein Warlocktechniker des Klan Skyres, der sich Iieek angeschlossen hatte, weil dieser ihn für alle Experimente freie Hand ließ und ihm immer wieder neue Materialien – sowohl Warpstein, technische Dinge als auch Sklaven – zur Verfügung stellte. Die große Erfindung war Ratsch noch nicht gelungen, aber Iieek war sich sicher, dass der nicht mehr lange auf sich warten lassen würde. Und wenn doch, ein Warlocktechniker mehr oder weniger störte den Klan Skyre wahrscheinlich auch nicht. Zusätzlich war Ratsch auch ein Beherrscher der Winde des Warp, was ihn noch nützlicher machte, wie er gerade wieder unter Beweis gestellt hatte.
Der Tod der Schützen ließ die Zwerge zögern, einen erneuten Vorstoß durchzuführen, so dass Iieek eine Atempause hatte und sich einen kurzen Überblick über seine Lage verschaffen konnte.
Er hatte recht gehabt, es war eine Falle gewesen. Als die Späher vor einigen Tagen meldeten, dass sich eine Zwergenarmee auf Karak Achtgipfel zu bewegte – wahrscheinlich mit dem neuen, hoffnungslosen Unterfangen, die gefallene Stadt zurück zu erobern – war Iieek Stolz gewesen, als man ihn zusammen mit zwei anderen Kriegsherren dazu einteilte, über unterirdische Tunnel dem Gegner unerwartet in die Flanke zu fallen und ihn von dort empfindlich zu treffen, damit die Hauptstreitmacht des Klans den Gegner aufreiben konnte.
Wie sich jetzt herausstellte, waren in dem Plan sein Tod und der seiner Getreuen fest eingeplant gewesen. Sie waren vorgestürmt und hatten die Zwerge angegriffen, die aber keinesfalls überrascht gewesen waren. Es wirkte eher so, als hätte sie jemand gewarnt, denn sie erwarteten Iieek und seine Skaven mit gezückten Waffen und geladenen Kanonen. Die anderen Kriegsherren zogen sich nach und nach zurück, so dass Iieek alleine vor den Zwergen stand und nach und nach eingekesselt wurde.
Bei dem Gedanken kochte die Wut noch stärker in ihm auf – diese Feiglinge, sie sollten für ihren Verrat bezahlen.
Links neben ihm erschall ein lautes, bestialisches Brüllen, als der letzte seiner Rattenoger, die er teuer vom Züchterklan gekauft hatte unter den Hieben besonders schwer gepanzerter Zwergenkrieger fiel. Allerdings hatte das Auslöschen seiner Oger einen hohen Tribut von den Bartträgern gefordert, denn von den Gepanzerten standen nicht einmal mehr ein halbes Dutzend. Iieek witterte seine Chance, dem geplanten Massaker zu entkommen. „Kwiiek, zu mir“, schrie er seiner rechten Hand, dem Häuptling und Träger seiner persönlichen Standarte, Kwiiek Kehlenreißer zu.
Dieser erschien schwer atmend, aber immer noch die Standarte aufrecht haltend, neben ihm. „Herr?“, war alles, was er keuchend herausbrachte.
„Siehst Du diese Stelle dort?“ Iieek weiß auf die dezimierte Einheit gepanzerter Zwerge. „Das ist unser Weg nach draußen! Sammle unser Krieger und dann sehen wir, dass wir hier raus kommen.“ Nag hob die Standarte und ließ einen lauten Schrei ertönen. Die übrig gebliebnen Kämpfer schlossen sich ihnen an und gemeinsam stürmten sie auf die ausgedünnte Stelle in der Schlachtlinie der Zwerge. Die letzten gepanzerten Krieger fielen dem ersten Ansturm, so dass sich eine Lücke auftat, durch die Iieek und seine Meute stürmten. Sie durchbrachen den Ring der Angreifer und wurden von beiden Seiten bedrängt, doch Iieeks Meute wehrte sich heftig und ließ eine Lücke frei, durch die Iieek, Kwiiek, Ratsch und einige Getreue weiter fliehen konnten.
Gerade als sie die Reihen der Angreifer fast durchbrochen hatten, trat ein Zwerg Iieek in den Weg. Seine Rüstung schien prunkvoller als die der anderen Zwerge und sein Hammer war über und über mit zwergischen Runen verziert. Er hob herausfordernd seine Waffe und sagte etwas in der Sprache der Bärtigen. Iieek trat auf ihn zu und sogleich spürte er ein Kribbeln auf seiner Kopfhaut, die von seinem Helm ausging. Er grinste, denn er wusste, was nun normalerweise folgte.
Er wusste nicht, wer diesen Helm erschaffen hatte, war sich aber sicher, dass die Gehörnte Ratte selbst ihn zu diesem Artefakt geführt hatte. Er war damals, als er noch ein einfacher Klauenführer war, auf einem seiner zahlreichen Streifgänge in den Tunneln Karak Achtgipfel auf einen Raum gestoßen, dessen Tür mit vielen zwergischen Runen verziert und scheinbar versiegelt war. Darüber hinaus war die Tür noch mit einer tödlichen Falle versehen, womit Iieek jedoch schon gerechnet hatte. Aus diesem Grund versuchte er auch nicht selbst, die Tür zu öffnen, sondern befahl Mitgliedern seiner Patrouille, den Raum zugänglich zu machen. 3 tote Klanratten später war die Tür offen und gab den Blick auf einen fast leeren Raum frei. Die Wände waren ebenfalls mit irgendwelchen zwergischen Runen geschmückt und die einzige Einrichtung bestand aus einem steinernen Altar in der Mitte des Raumes, auf dem ein glänzender, bronzener Helm lag. Auch der Raum war mit Fallen gespickt gewesen, die Iieek seine halbe Patrouille kosteten, aber schließlich und endlich gelang es einem Untergebenen, den Helm aus dem Raum zu entfernen und Iieek auszuhändigen. Er war sich sicher, dass es sich dabei um ein mächtiges Artefakt handeln musste, andernfalls hätten die Zwerge nicht so viel Aufwand betrieben, um den Helm vor Eindringlingen zu schützen. Als er sich den Helm jedoch gierig auf den Kopf setze, geschah nichts. Er fühlte sich nicht stärker oder geschickter noch gab ihm der Helm augenscheinlich irgendwelche Macht. Dennoch behielt er ihn, denn er hoffte, dass sich die Kräfte noch zeigen würden.
Wie sich kurze Zeit später herausstellte, war das tatsächlich der Fall. Als er von der Patrouille zurück kehrte, sah sein damaliger Häuptling den Helm und beanspruchte diesen für sich. Als Iieek sich weigerte, den Helm auszuhändigen, griff der Häuptling ihn an und wollte den Helm gewaltsam an sich nehmen. Bevor jedoch der erste Schlag fiel, spürte Iieek das mittlerweile vertraute Kribbeln auf der Kopfhaut und der Häuptling verharrte mitten in der Bewegung und schaute ihn aus leeren Augen an. Als er nach einiger Zeit immer noch so dastand holte Iieek einfach mit seiner Waffe aus und erstach sein Gegenüber. Bis heute wusste er nicht, was genau seine Kontrahenten paralysierte, aber der Helm hatte schon in vielen Fällen seine Gegner außer Gefecht gesetzt und war der Grundstein für seinen Aufstieg in der Rangfolge des Klan Mors. Jedoch war der Helm trügerisch, denn er schien nicht immer zu funktionieren – in diesem Fällen musste sich Iieek auf sein eigenes Geschick verlassen, was ihm zwar hin und wieder Narben einbrachte, dennoch ging er aus jedem Gefecht und jedem Duell bisher als Sieger hervor.
Auch diesmal schien er sich auf seinen Helm verlassen zu können, denn nach ein paar Sekunden stand der stolze Zwergenkrieger reglos dar, den Blick in die Ferne gerichtet. Iieek fackelte nicht lange, sondern stieß dem Bärtigen die Klinge in den Hals, so dass dieser, noch immer mit leerem Blick, in die Knie brach und vornüber auf das Gesicht fiel. Das schien zu viel für die umstehenden Zwerge zu sein, schien es sich bei dem Sterbenden doch um einen großen Krieger oder Anführer zu handeln. Sie zogen sich zurück und machten Iieek und seiner Meute Platz, so dass diese endlich den Weg frei hatten und davon laufen konnten. Zwar setzen ihnen noch vereinzelte Krieger nach, diese wurden aber von den Hellebarden der Sturmratten nieder gemacht.
Iieek wusste, dass diese Schlacht für ihn nicht zu gewinnen war. Darüber hinaus würde jeder Zwerg, den er und seine Anhänger hier erschlugen, nicht am Sturm auf das Hauptheer Karak Achtgifpels teilnehmen und somit den elendigen Verrätern in die Hände spielen. Aus diesem Grund wies er seine Meute an, nur den Rückzug zu decken und alle anderen Zwerge am Leben zu lassen.
Sollten die Verräter doch denken, er wäre in die Falle getappt und umgekommen. Sollten sie sich in Sicherheit wiegen in ihrem Loch, ständig im Kampf mit Zwergen und Nachtgoblins. Sein Tag würde noch kommen, sein Krieg hatte erst begonnen. Er würde seine Rache an den elendigen Verrätern, die ihn in den Tod schicken wollten, schon noch bekommen. Zunächst galt es, seine dezimierte Anhängerschaft wieder aufzustocken und sein Heer zu vergrößern. Und dann, wenn es groß genug wäre, würde er wieder kommen.
Er überschlug seine Möglichkeiten. Der Klan Mors war Mitglied des Rates der Dreizehn – wenn auch nur geduldet und nicht erwünscht. Viele der anderen Klans wären nicht traurig darüber, wenn der Klan genug Einfluss verlieren würde, um aus dem Rat gedrängt zu werden. Wäre es zu vermessen, Hilfe bei den anderen Klans zu erkaufen, um die Verräter zu stürzen? Würde er damit sein eigenes Todesurteil unterschreiben, da man ihn bestimmt nach der Vernichtung des Klan Mors auch aus dem Weg räumen würde? Er musste geschickt vorgehen und erstmal im Kleinen agieren.
Er überblickte die Reste seiner vormals stolzen Meute. Zunächst einmal ging es darum, diesen Haufen wieder zu vergrößern und ihn schlagkräftiger zu machen. Danach würde er weitersehen…
Und auch natürlich welche Einheiten Deine Armee dann haben wird...
will will diesen helmhelm haben ![:]](https://warhammer-board.de/images/smilies/pleased.gif "Freude"){kind=small}
) Geschichte