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Dann mach ich doch mal den Anfang:
Der Oberste Patriarch
Balthasar Gelt atmete tief durch. Angespannt betrachtete er die massive Goldtür, die vor ihm im letzten Abendlicht leuchtete. An den Flügeltüren standen zwei Metallmagier, und die Intarsien des prachtvollen Portals glühten in Irisierendem Grün. Hinter dem Tor befand sich die sagenumwobene oktagonale Obsidianhalle, in dessen Mitte jener Altar stand, der durch die Beschwörungen der Hysh-Zauberer den Stab des Volans in Levitation hielt. Gelt würde heute den amtierenden obersten Patriarchen der Magierorden herausfordern, den Feuermagier Thyrus Gormann, den Beherrscher des Feuers. Die letzten Sonnenstrahlen verfingen sich in der Metallpforte, und als die Abenddämmerung vollendet war, schwangen die blitzenden Flügel auf. Balthasar warf seinen Umhang über die Schulter und schritt durch das Portal.
Er trat in die Kammer. Die Obsidianhalle war ganz aus schwarzem Stein, und der Altar in ihrer Mitte hatte die Form des Rades der Magie. Über ihm schwebte, von acht Energieströmen gespeist, der Stab des Volans, den es in diesem Duell zu erreichen galt. Derjenige, der als Erster den Stab in der Hand hielt, würde für die nächsten acht Jahre der oberste Patriarch sein. Jede Magierune des Rades zeigte in eine Richtung, die des Metalls in seine, die des Lebens in Richtung einer Tür, die mit Ranken umschlungen und verziert war. In der Mitte war die Rune Aqshys, der Feuermagie. Ein paar Meter hinter der Rune stand Thyrus Gormann, der Feuermagier. Er war groß gewachsen und muskulös, er hatte rote Haare und trug eine lange dunkelrote Robe, die von innen in hervorstechenden Orangetönen zu brennen schien. In seiner Hand hielt er eine lange Klinge, die durchscheinend war und innen von einem purpurroten Flammenmeer gefüllt war.. Eine Parierstange hatte sie nicht, insgesamt war ihre Form der eines Messers ähnlich. Jede Pforte war von zwei Zauberern des jeweiligen Ordens bewacht, die verhindern sollten, dass die magischen Energien aus der Kammer entweichen.
Balthasar atmete tief durch und hob die Hände. Sofort sprang Thyrus in Richtung Volansstab, nur um daraufhin aufgrund Gelts Beschwörung vom goldenen Chanon-Adler gegen die Hallenwand geschleudert zu werden. Doch der Flammenmagier schwang das Schwert und der Adler explodierte in einem intensiv roten Feuerball. Thyrus hob sein Schwert und murmelte etwas. Kurz darauf sah man überall Feuer auflodern. Von allen Brandstellen zischten Flammen auf Balthasar zu. Der sprang in die Höhe, die Runen auf seiner Robe leuchteten irisierend und drehten sich und saugten die ganze Energie der magischen Geschosse auf. Als er wieder gelandet war, streckte er die Hand aus und flüsterte ein einziges Wort. Seine Hände glühten golden, Funken erschienen um ihn und man hörte statische Entladungen. Aus jedem Finger seiner erhobenen Hand schoss ein dünner Goldstrahl. Alle Energieströme vereinten sich in einem Punkt etwa zehn Centimeter vor Balthasars Hand. Immer mehr Energie sammelte sich in dem Schnittpunkt, und als es so aussah, als würde alles explodieren, schoss ein bleistiftdünner Strahl in Richtung Thyrus. Er spaltete sich kurz vor dem Feuermagier und traf ihn an den Hand- und Fußgelenken, am Hals und am Magen. Gelt gestikulierte, und das Metall wurde hart. Er lief zum Stab des Volans, er hatte gerade den Altar bestiegen, da tosten überall um ihn herum Flammen. Ein Sturm des Feuers brandete durch den Raum. Sich in eine gewaltige Säule vereinend sammelten sich die Strömungen auf der anderen Seite des Altars. Als die Flammen zu kleineren Flammen niedergebrannt waren, war das goldene Gefängnis für Thyrus leer. Der Feuermagier stand genau da, wo der Sturm seinen Mittelpunkt gefunden hatte, nämlich direkt vor Gelt.
Schlagartig wurde diesem die Gefahr durch dessen magisches Schwert klar. Gormann schlug mit seiner Waffe nach dem Metallmagier, doch dieser hatte seine eigene Klinge mit dem Griff ähnlich dem eines Adlers gezogen und parierte den Hieb. Von der Verteidigung in den Angriff übergehend führte Gelt einen Rückhandschlag durch und hätte den Feuermagier fast getroffen, doch dieser duckte sich und griff nach dem uralten Stab. Chanons Diener aber schlug weiter nach ihm und traf ihn mit der flachen Klinge an der Seite, sodass Thyrus rückwärts vom Altar fiel. Doch dieser erholte sich schneller als gedacht und riss das Schwert hoch. Der Patriarch des Goldordens sah den Feuerzauberer auf sich zuspringen und wurde von ihm am Bein getroffen. Die Wunde pochte und Blut spritzte auf die glänzenden Roben. Er sank auf ein Knie. Thyrus hatte ein manisches Funkeln in den Augen, und schlagartig wurde dem Herausforderer klar, dass dieser Mann ihn töten würde und wollte. Verzweifelt einen Überkopfschlag parierend erhob sich Gelt wieder. Langsam kehrte Leben in den Metallmagier und er murmelte eine leise Anrufung. Das Gold seiner Klinge schmolz und verformte sich zu einem kunstvoll ornamiertem Schwert mir einer Spitze, die dem Kopf eines Adlers glich. Als Ausgleich dafür brüllte Gormann ein paar Worte gegen das Schwertgeklirr, und die Kristallklinge des Aqshy-Dieners breitete ihre inneren Flammen nach außen aus. Das Schwert Gormanns stand in Flammen. Das Überraschungsmoment auf seiner Seite startete der Herausgeforderte eine Angriffsserie, infolge derer Gelt zurückwich. Von der Intensität der Schläge seines Kontrahenten überrascht, blockte der Diener Chanons zunehmend verzweifelter. Aqshy wehte stärker. Zurückgedrängt und aus vielen Wunden blutend sprang der Patriarch des Metallordens zurück auf den Altar. Als er jedoch den Stab desa Volans greifen wollte, traf ihn ein harter Schlag im Rücken. Blut strömte unablässig aus der tiefen Wunde, und Chanons Diener fühlte eine seltsame Hitze unter der Haut. Das Feuer von Gormanns Klinge verbrannte ihn allmählich von innen. Schmerzerfüllt sank er auf den Boden, kleine Lichter tanzten vor seinen Augen und Gormann grinste triumphierend. Er durfte nicht verlieren. Nein, er KONNTE nicht verlieren. Er wollte nicht sterben, nicht schon so früh…. Alles wurde langsam dunkel, und Thyrus setze seine Klinge bedächtig auf den Rücken des Goldmagiers, den Augenblick des Triumphes genießend. Hier konnte nur noch Magie helfen. Mit seinen letzten Kräften murmelte Balthasar Gelt die Formel, die eines der größten Geheimnisse der Alchimie entfesselte. Von den Armen eines Hurrikanähnlichen Magiewirbels erfasst, der sich um Gelt legte, wurde der Herausgeforderte zurückgeworfen. . Plötzlich sah der Feuermagier den Metallmagier im Hohlkreuz mit ausgestreckten Armen emporschweben; der Herausforderer wurde von einer Schicht feinsten Edelmetalles überzogen. Als das Gold verblasst war, waren alle Wunden geschlossen, doch eine feine Aura der Magie, von der Form einem gigantischen Adler ähnlich, umgab ihn immer noch. Balthasar Gelt schlug ein letztes Mal mit einer gewaltigen Intensität nach Gormann, sein Vorhandschlag unterlegt mit einer Beschwörung. Zwar parierte der Oberste Patriarch, aber durch Gelts Macht verwandelte sich sein Schwert in Gold und er flog gegen die gegenüberliegende Wand.
Balthasar ergriff im Triumph den Volansstab. Plötzlich stand er in einer goldenen Lichtsäule, und die Rune auf dem Knauf änderte sich in die des Metalls. Als er das Artefakt hob, verwandelten sich in einer dumpfen Explosion alle Magier an den Alkoven in Gold. Die schiere Menge der zusammenströmenden Magiewinde hatte den mächtigsten Zauber der Goldmagie entfesselt. Einzig Thyrus Gormann wurde verschont, wahrscheinlich durch eines dieser uralten Obsidianartefakte oder aber durch seine Nähe zu der Wand aus demselben Material. Der Metallmagier wurde von einer fremden Macht über den heiligen Ort erhoben und spürte uralte Magieströme um ihn herumlodern. Alle Winde der Magie fanden einem Strudel gleich ihren Mittelpunkt in dem ehemaligen Patriarchen des Metallordens. Doch am stärksten loderte der Wind Chanons, und ein gigantischer Adler aus Gold stieg hinter Gelt auf. Einen Meter über dem Altar schwebend beobachtete der Oberste Patriarch das sich drehende Rad. Gold blitzte auf und nun stand die Rune Chanons im Mittelpunkt. Sanft schwebte der Goldmagier wieder zu Boden. Er hatte gesiegt.
An den Rat der 7 Chaosmagier:
Seit wir aus der großen Festung im Norden ins Imperium gezogen sind, fehlt uns die Gunst der Götter. Vor ein paar Tagen trafen wir auf einem Riesen und eine Bande von Zwergen die den Riesen verfolgt haben. Als sie auf uns Aufmerksam wurden haben sie sich zusammen auf uns gestürzt, obwohl sie eigentlich verfeindet waren. Baal, unser Magier, konnte den Riesen, nachdem wir die Zwerge vollständig vernichtet haben, mit seinem Willen an unsere Armee binden. Nachdem wir ein paar Arbeiter in einer Miene Niedergemetzelt haben, wurden wir von Gossenläufern der Skaven und einem Kriegsherrn überrascht. Die Gossenläufer waren kein Problem für mich und meine Krieger des ungeteilten Chaos, aber der Kriegsherr hatte eine Menge magischer Gegenstände bei sich. Mein bester Barbar Olof, ein Berserker, wurde von einer vergifteten Klinge eines Assasinen, der urplötzlich aus dem dunklen in seinen Rücken sprang gefällt. Nach Olof tötete er noch eine Paar gewöhnlicher Barbaren bevor er von dem gewaltigen Hammer meines Standartenträgers getötet wurde.
Als wir die Höhle verlassen hatten, sahen wir 2 Chaosbruten 10 Chaosritter des Khorne, ca. 20 Zerfleischer und einen Champion des Khorne, die mit unseren Männern um den Höhleneingang kämpften. Zur Verteidigung hatten wir den Riesen, und an die 40 Barbaren vor dem Höhleneingang hinterlassen. Aber die Barbaren hatten keine Chance. Sie wurden von den Rittern niedergeritten bevor sie sich formieren konnten. Dafür richtete der Riese ein wahres Gemetzel unter den Zerfleischer an. Doch als die zwei Chaosbruten auf den Riesen zuliefen wusste ich das der Riese sterben würde wenn wir nicht sofort eingreifen würden. Baal warf Blitze auf die Ritter. Nach kurzer Zeit waren nur noch 15 Barbaren am Leben, aber auch nur noch 2 Ritter. Der Champion hatte sich die ganze Zeit aus dem Scharmützel herausgehalten. Nun griff er aber an. Doch er kam nicht weit. 10 meiner Berserker stürzten sich auf ihn und hinterten ihn so seinen Ritter zu helfen. In der Zwischenzeit konnte ich eine Chaosbrut und meine 20 restlichen Barbaren die andere Chaosbrut aufhalten. Wir fochten verbissen, doch die Chaosbrut überwältigte meine Barbaren. In diesem Moment gab es eine Reihe von Explosionen und die Chaosbrut und meine restlichen Barbaren starben in einer gewaltigen Explosion.
Durch den Staub den die Einschläge ausgelöst hatten hörten wir ein lautes Geschrei. Kurz danach sahen wir die ersten Ritter und Soldaten in einer wilden Formation heranstürmen. Es waren Ordensritter des Pantherordens und Schwertkämpfer. Wir empfingen sie gemeinsam, denn auch wenn wir uns untereinander bekriegen, so schließen wir uns doch gemeinsam gegen die Menschen zusammen.
Denn wenn es etwas gibt was Chaos noch mehr hasst als Verräter oder Feiglinge aus seinen eigenen Reihen, dann ist es das Imperium.
Die Chaosbrut drehte mit eine erstaunlichen Geschwindigkeit und sprang auf die Schwertkämpfer zu. Sie wütete unter den Schwertkämpfern, wurde aber schließlich von dem Anführer der Schwertkämpfer; Jerek Wulfen getötet. Nach der Chaosbrut stürzten die Schwertkämpfer sich auf verbliebenen Zerfleischer, die mit unserem Riesen einen Wellenbrecher versuchten aufzustellen. Doch sie wurden von 10 Rittern der Reikswacht aufgetrieben. Nur der Riese stellte ein Problem für die Ritter dar, denn viele Soldaten wurden samt Pferd hochgenommen und ins Schlachtgetümmel geworfen. Ich selbst versuchte mich ein paar verlorenen Hellebardenträgern entgegen zu werfen, aber ein Soldat in einer reichgeschmückten Rüstung und mit einem gewaltigem Bihänder vertrat mir den Weg.
Wir kämpften verbissen, doch er war langsamer aber dafür um einiges stärker als ich, da er erst weit ausholen muss um seine Waffen richtig einsetzen zu können.
Nach einer verzweifelten Ausfalles der Zerfleischer wurden viele Schwertkämpfer niedergemacht, und an die 30 Soldaten zum Rückzug bewegt. Diese 30 Soldaten flohen direkt durch unseren Zweikampf. Es war ein Wink des Schicksals, denn so musst ich nicht mehr länger die Schläge dieses Mannes aufhalten und er selbst spaltete mit seinem letzten Schlag zwei fliehenden Soldaten den Schädel, woraufhin er mit Blut und Gehirnmasse beschmiert war. Ich sprang zu den Zerfleischern um aus der Reichweite des Bihandkämpfers zu kommen und um die Zerfleischer zu unterstützen. Wir konnten die Imperialen Soldaten auf unserer Flanke erfolgreich abwehren. Einige brachten wir sogar zur Flucht. Doch auf der rechten Flanke sah es schlecht für uns aus.
Mehrere Kriegsmaschinen hatten ein Blutbad unter meinen Barbaren angerichtet. Zusätzlich ritten ununterbrochen Ritter des Pantherordens gegen sie. Dann sahen wir auf einem Hügel direkt vor uns eine Reihe von Großkanonen und Salvenkanonen. Vor den Kanonen standen eine Menge Bihandkämpfer zur Verteidigung der Kanonen bereit uns zu vernichten. Trotzdem führte ich einen verzweifelten Ausfall gegen die Bihandkämpfer an. Als wir die hälfte des Weges hinter uns hatten schossen sie auf uns. Die meisten Geschosse flogen an uns vorbei, aber die die uns trafen töteten viele von uns. Als wir fast bei ihnen waren sprang der Riese mit einem gewaltigem Satz in ihre Reihen und erschlug mit einem gewaltigen Hieb an die hälfte der Soldaten. Als wir eintrafen hatten sie einen Kreis um den Riesen gebildet, weswegen sie mit dem Rücken zu uns standen. Wir konnten mehrere Bihandkämpfer töten bevor sie überhaupt etwas gemerkt hatten. Sie waren sehr überrascht jetzt auch noch im Rücken angegriffen zu werden.
Nach wenigen Minuten hatten wir sie vernichtet. Nach den Bihandkämpfer warfen wir uns auf die Kanonen. Doch die waren vorbereitet. Jeder Soldat war mit einem Schwert und mit einer Muskete ausgerüstet. Was die Bihandkämpfer mit Schwert und Stahl nicht geschafft hatten, dass haben die Kanoniere mit Muskete und Schwarzpulver geschafft. Nach dem ersten Schuss waren nur noch ich, der Champion der Zerfleischer und ein schwer verwundete Riese auf unserer Flanke am Leben. Wir teilten uns unter unseren Feinden auf. Als ich meine 30 Feinde erschlagen hatte , sah ich das der Riese kaum noch laufen konnte und das der Champion der Zerfleischer mit seinem Tod den letzten Imperialen Soldaten auf unserer Flanke tötete. Als ich auf die andere Seite des Schlachtfeldes blickte, sah ich eine Menge zerstümmelter Leichen. In der Mitte stand der Champion des Khorne mit einer schrecklichen, blutverschmierten Axt. Dann kam der Soldat mit der reichgeschmückten Rüstung und dem großen Bihänder auf den Champion des Khorne zu gelaufen. Sie schlugen wie die wilden auf ihren Feind ein. Zum parieren hatten sie keine Zeit. Jeder Schlag traf mit einer großen Wucht auf den Feind, doch die geschmückte Rüstung des Imperialen und die Macht von Khorne schützen die Beiden vor ernsthaften Verletzungen. Dies ging eine ganze Weile so weiter.
Schließlich schrie der Bihandkämpfer auf und stolperte ein paar Schritte zurück. Der Champion hatte seine Rüstung und die hineingewobenen Zauber durchbrochen und die Rüstung am Brustteil gespalten.
Der Champion sah den Sekundenbruchteil der Unaufmerksamkeit des Imperialen Soldaten und spaltete Seinen Körper vom Kopf bis zum Fuß in zwei Teile. Danach flohen die restlichen Imperialen Soldaten.
Wir hatten gewonnen. Doch nun kam die alte Feindschaft zwischen uns auf. Der Champion sprang mit einer letzten Kraftanstrengung auf mich zu, doch unser Zauberer sah den Angriff kommen und schleuderte den angeschlagenen Champion zurück und zerstörte mit einem Zauber die Macht ,die Khorne in die Rüstung des Champions gesteckt hat. Dieser Zauber war so gewaltig, dass der Zauberer in einer Wolke von blauen Blitzen explodierte. Als die Wolke verschwand, stand auf einmal ein erhabener Zauberer des Tzeentch dort, wo eben noch Baal, unser Magier, stand. Tzeentch, der wohl von der Opferbereitschaft unseres Magiers begeistert war, und vor allem von seinem Schlag gegen Khorne, segnete Baal mit der Macht der dunklen Magie.
Ungâtars Verhängnis
Wie so oft schlenderte Ungâtar gelangweilt durch die Gänge von Naggor, seiner Heimatarche. Trotz des Ewigen Eises waren die Temperaturen erträglich und er sehnte sich einfach nach Zerstreuung. Aus Elfischer Sicht gab es nichts Wichtiges zu tun: Alle Haussklaven hatte er mit möglichst erniedrigenden Arbeiten betraut und natürlich für den Fall der Nichterledigung mit den widerwärtigsten Bestrafungen bedroht. Seine Truppen schliefen ihren Rausch aus, wie so oft nach einer heißen Schlacht.
Es war Tradition in ganz Naggaroth, nach einem gewonnenen Gemetzel die Beute unter den Männern aufzuteilen. Dass sein eigener Anteil „geringfügig“ höher ausfiel als der der anderen, nun ja, er grinste elfisch verschlagen und dachte so bei sich „Was interessiert mich der Reichtum oder die Armut meiner Untergebenen, solange sie nur tun, was ich von ihnen verlange“. Viel verlockender als die gewonnene Beute war jedoch das Geld, das er für die Verkäufe der versklavten Verlierer erhielt. Von diesem „Extraverdienst“ wusste natürlich nur der innere Kreis seiner Führungsmannschaft. So mancher Feind blieb nur deshalb am Leben, weil er auf dem Sklavenmarkt einen guten Preis erzielte. Sein Harem hatte seit der letzten Schlacht auch Zuwachs bekommen, aber das war schon lange her und ein altbekanntes Hungergefühl kam über ihn. Hunger nach jungem, jungfräulichen Fleisch. Noch war der Drang beherrschbar, aber aus seiner Erfahrung wusste er, das sich seine Triebe nur mühsam über einen längeren Zeitraum bändigen ließen. ‚Also,’ dachte er, ‚dem Elf kann geholfen werden!'. Wieder stahl sich ein breites, diesmal aber eher lüsternes Grinsen auf sein aristokratisches, blasses Antlitz. ‚Ich sollte mal bei den Damen vorbeischauen, es wird Zeit für etwas Abwechslung’. Seine Lageweile verflog schlagartig und mit zügigen Schritten strebte er in Richtung Druchii-Feste.
Die Feste war ein abgeschlossener Bereich auf der Schwarzen Arche, zu dem nur die Söhne der Adelshäuser Zutritt hatten. Auf dem Weg fiel ihm zunächst gar nicht auf, dass die Atmosphäre irgendwie... anders war als sonst. Der Himmel, sonst überwiegend strahlend blau, hatte einen grauen Farbton mit dunklen Flecken bekommen. Die Magier nannten diese Himmelserscheinung „Vorboten der Dämmerung“, aber es war mitten am Tag und noch viel zu früh für einsetzende Dunkelheit. Aber wie gesagt, von alldem bekam Ungâtar nichts mit. Die Vorfreude hatte ihn völlig in Besitz genommen und blind für Himmelszeichen gemacht.
Er kam zum Eingang zur Feste und fand die beiden Gardisten, die den Zugang bewachten, schlafend vor. Wütend trat er dem einen der beiden zwischen die Beine und zuckte vor Schmerz zusammen. Er hatte schlicht vergessen, dass die Gardisten eine schwere, bodenlange Rüstung trugen und hatte sich heftig den Fuß am Kettenmantel der Wache geprellt. Blind vor Wut brüllte er die Wachen an ‚Nichtsnutziges Pack, nennt ihr das vielleicht Wache? Ich werde dafür sorgen, dass ihr degradiert werdet. Ihr werdet ab morgen meinen Abtritt säubern!’
Keine Reaktion.
Das war merkwürdig. Normalerweise hätten die schlampigen Wachen protestiert, lamentiert oder Ausreden gesucht. Nichts. Rein gar nichts. Ungâtar stutzte. Hier stimmte etwas nicht. Er ließ die Wachen dort wo sie waren einfach liegen und hastete humpelnd in den Vorraum der Feste. Auch hier fand er nur schlafende Elfen vor. Ohne Zeit zu verlieren, rannte er in den Prunksaal, von dort in die Wachstube, die Waffenkammer, die Küche, den Gesindebereich – überall dasselbe! Nur schlafende, wie bewusstlos wirkende Elfen! Dann rannte er in seinen Harem, in die Kemenate und... fand den ebenfalls bewusstlosen Eunuchen sowie einige seiner Gespielinnen vor.
Plötzlich meinte er in den Augenwinkeln für einen Moment einen Schatten zu sehen. Als er den Kopf wendete, sah er aber nichts. ‚Ich werde schon ganz irre, jetzt sehe ich schon Gespenster’ dachte er bei sich und wusste nicht, wie recht er damit haben sollte. Er ging von Frau zu Frau, vorsichtig nun und mit gezückter Handwaffe, seinem wunderschönen Opferdolch mit gezackter Klinge. Da! Eine Bewegung, ganz hinten in der Ecke, an einem der Haremsfenster. Er trat näher und fand dort seine derzeitige Lieblingsfrau vor, eine wunderschöne, blonde Bretonenprinzessin. Sie blickte ihn teilnahmslos mit einem völlig entrückten Blick an.
Ungâtar erschrak. Ihre einst so wunderbar gebräunte Haut war fahl und blass, wie durchscheinend. Und da bemerkte er es: An ihrem Hals fand er eine kleine Wunde, aus der etwas Blut sickerte. Nein, eigentlich waren es zwei ganz feine, runde Wunden, nebeneinander mit etwa 6 cm Abstand zueinander. Er schaute näher hin und zuckte zurück. Seine sonst so stolze, arrogante Fassade bekam Risse. Sein Gedächtnis hatte eine Erinnerung hervorgeholt, einen Hauch nur, einen Hauch einer Geschichte, die ihm als kleinem Elfenbengel erzählt wurde. Eine Geschichte von immerwährend lebenden Wesen, deren Alter die selbst sehr hohe Lebenserwartung von Elfen wie einen Wimpernschlag der Zeit erschienen ließ. Und da dämmerte es ihm: Er hatte so etwas schon einmal gesehen, und zwar im Harem seines Vaters. Nur konnte er sich die Aufregung damals nicht erklären. Aber nun?
Untote!
Untote hatten die Feste in Naggor überfallen und alle in einen magischen Schlaf sinken lassen. Wenn er diejenigen finden wollte, die gebissen und deren Blut getrunken worden war, brauchte er nur nach den nicht schlafenden Elfen und Menschen zu suchen. Man konnte sicher sein, dass diese Gebissenen über kurz oder lang das Werk der Vampire vollenden würden und über den Rest der Bewohner herfallen würden.
‚Es müssen wohl nur wenige gewesen sein, sonst wären alle schon infiziert’, dachte sich Ungâtar. So stellten also die Untoten die Versorgung ihrer Höllenbrut sicher – sie ließen einfach ein paar Gesunde zurück und die Brut würde dann ihr Mahl selbst anrichten. Raffinierte Teufelei!
Rache ging ihm durch den Kopf und eiligst suchte er gezielt nach schlafenden Elfen, speziell nach einem Magiekundigen, der die noch Gesunden mit einem Trank oder ähnlichem hoffentlich aufwecken könnte. Und richtig, im Rumpf der Arche war eine kleine Eremitage eingerichtet, gedacht nur für den Erzmagier der Arche. Und dort fand er Melanzane, „seinen“ Magier. Mit dessen Hilfe weckte er die Elfen auf und hatte bald ein stattliches Kontingent an Truppen ausgehoben.
Schnell wurde klar, dass er um die Vampire zu finden, nur der Spur ihrer Verwüstung an elfischem und menschlichem Leben zu folgen brauchte. Aber vorher hatte er noch etwas zu erledigen.
Nicht ohne Bedauern ging er kurz vor dem Aufbruch seiner Truppen zurück in seinen Harem und zu seiner bretonischen Gespielin. Sie blickte ihn an, ohne Regung in ihrem einst so schönen Gesicht und wollte sich wie immer entkleiden, um das uralte Liebesritual mit ihrem Meister und Herrn Ungâtar zu beginnen doch er kam ihr zuvor. Mit einem brutalen Griff in ihre blonde Haarpracht zwang er ihren Kopf in den Nacken und durchtrennte mit einem einzigen schnellen Schnitt seines Opferdolches ihre Kehle. Ein durchdringender Schrei entrang sich ihrem Mund, was eigentlich gar nicht ging, denn alles war voller Blut. Er begriff, das er so nicht weiterkam. Er schleuderte die Prinzessin auf den Boden, griff nach dem herumliegenden Schächter des Eunuchen und versetzte ihr einen tödlichen Stoß mitten ins Herz.
Danach lehnte er sich erschöpft an einen der Stützbalken des Oberdecks und dachte eine kurze Sekunde lang daran, was wohl ihr Vater, Herzog Maurice Pomme de Chevaux, machen würde, wenn er dies erführe. Er wähnte nämlich seine Tochter, einem zu Lebzeiten verzogenen und rebellischen Menschenkind, auf der Flucht mit ihrem Geliebten. Der Geliebte war längst tot, ein kleines Opfer, sozusagen als Zugabe zur Befriedigung der Mord- und Herrschlust Ungâtars. Pah, vergessen.
Die anschließende Verfolgung stellte sich als schwierig heraus. Immer wieder fielen einzelne Kämpfer seiner Truppe den hinterhältigen Angriffen von Nachtmaaren, Gespenstern und Zombies zum Opfer. Die Moral der Truppe sank und Ungâtar wusste, das es sehr, sehr bald zu einer Schlacht kommen musste, um seine Mannen bei der Stange zu halten.
Und dann, in der vierten Nacht nach dem Überfall, erreichte der Dunkelelf einen Landstrich, in dem kein Vogel flog, kein Fluss plätscherte, kein Wind wehte und alles in allem, Totenstille herrschte. Da wusste er, dass er sein Ziel erreicht hatte....
Die Insel der Giganten
Kapitän Schwarzbach blickte skeptisch in Richtung des gewaltigen Dschungels der vor ihm und seiner gefürchteten Piratenbande lag. Sie hatten es erfolgreich durch das Meer der Verzweiflung geschafft und waren auf den mysteriösen Dracheninseln gelandet. Hier erhoffte sie sich die sagenhaften Reichtümer die hier in den verfallenen Ruinen versteckt liegen sollten. Doch um zu den Ruinen zu gelangen mussten sie erst einmal durch den Dschungel gelangen der den Großteil der Landmaße der Insel ausmachte. Schwarzbachs Mannschaft bestand aus etwa 150 Gesetzlosen die ihrem im Imperium wegen mehrerer Morde und Diebstähle gesuchten Kapitän wegen der Aussicht auf unglaublichen Reichtum folgten. Schwarzbach selbst war hoch gewachsen langbärtig und mit einem reich verzierten Säbel und einer Pistole bewaffnet.
Er ließ seine Mannschaft zusammen trommeln und befahl etwa 50 Mann das Schiff zu bewachen, während er mit den restlichen Hundert nach den Schätzen der Insel suchen würde. Zwar waren diejenigen die das Schiff bewachen sollten mit dieser Aufgabe nicht sehr erfreut darüber, doch bemühten sie sich ihre Wut nicht zu zeigen da Schwarzbach für spontane Gewaltaktionen auch innerhalb seiner Mannschaft gefürchtet war.
Der Kapitän wählte einen Weg der bereits wie er annahm von einer anderen Expedition geschlagen wurde. Es waren einige Bäume an den Seiten gefällt und der Weg war sehr breit, so das sich für die Piraten keine Platzprobleme ergaben. Als sie ca. eine Stunde lang durch den endlos scheinenden Wald marschiert waren, fing die Erde auf einmal zu beben an. Schwarzbach und seine Crew hielten sich an Baumstümpfen und uralten Steinen die am Rand standen fest. Erst dachten sie das Beben würde bald vorbei sein, doch wurde es immer stärker je länger es dauerte. Auf einmal schob sich ein gewaltiges Monstrum durch die riesigen Bäume auf den Weg. Es war ca. 40 Meter lang und etwa 10 Meter hoch. Sein Körper wurde von massigen Schuppen geschützt und sein mit großen Hörnern bestückter Kopf war auf einem langen Hals befestigt. Durch die umfallenden Bäume wurden einige Piraten erschlagen, andere verloren die Nerven und versuchten davon zu laufen doch das urzeitliche Wesen schnappte nach ihnen und fraß sie bei lebendigen Leibe auf. Schwarzbach wies seine verbliebenen Männer an den Weg zu verlassen und so rannten sie geschlossen in den dichten Dschungel. Vor ihnen tauchte plötzlich eine Lichtung auf, auf der sie rasteten. Das Monster war ihnen nicht gefolgt, das war das wichtigste. Was konnte das gewesen sein? Ein älteres Crewmitglied erzählte von einer Geschichte die ihm einst sein Großvater erzählte, in der es um gewaltige Echsen ging die auf den Dracheninseln ihr Unwesen treiben sollten und schon viele Seefahrer die hier nach Reichtümern suchten zum Verhängnis wurden. Er hielt diese Geschichte bisher immer für Seemannsgarn, doch waren sich alle sicher das dieses Monster genau auf die Geschichten passte. Nichts desto trotz beharrte Schwarzbach darauf, dass sie erst den Rückweg antreten würden wenn sie wenigstens einen Goldschatz geboren haben würden. Da war ein merkwürdiges Brüllen zu hören und 20 Zweibeinige Echsen stürmten auf die Lichtung. Schwarzbach wusste das es sich um die Kampfechsen handeln musste, dumme aber absolut tödliche Reptilien die über tödliche Klauen verfügten. Die Echsen stürzten sich auf die Piraten doch wehrten diese sich heftig. Mit seinem Säbel tötete Schwarzbach innerhalb von kurzer Zeit drei Echsen und seine Mannschaft noch mal 3 weitere doch im Gegenzug starben auch 10 Piraten und die Echsen schienen die Oberhand zu gewinnen da hoben sie ihre Köpfe und verließen unter Angstschreien die Lichtung. Nur Bruchteile einer Sekunde später stürmte eine etwa 10 Meter lange Echse auf die Lichtung. Es war ein Carnosaurus ein brutales rotschuppiges Reptil das auch als der König der Echsen bekannt war. Wie in einem Blutrausch kämpfte der Räuber sich durch die Piraten die ihn mit ihren Schwertern nicht verwunden konnten. Schwarzbach feuerte mit seiner Pistole mehrmals auf die Kreatur und traf sie Zweimal, doch dachte sie nicht daran ihren Raubzug zu beenden und tötete erneut einige Piraten. Einige der verbliebenen Soldaten liefen Hals über Kopf davon, doch kamen sie nicht weit da die Kampfechsen unweit der Lichtung lauerten. Etwa 20 Gesetzlose blieben bei ihrem Kapitän der sie von der Bestie die sich nun an ihren zahlreichen Opfern satt fraß weg führte.
Nach einergefühlt endlosen Zeit, ereichten sie durch giftige Schlangen weiter dezimiert, ihren Ausgangsort, den strand. Schwarzbach war sich sicher, das hier das Schiff vor Anker liegen musste doch war es nirgends zu sehen. Nachdem sie immer weiter Richtung Meer liefen sahen sie in ca 50 Meter Entfernung dann doch noch das Schiff aber irgendwas stimmte nicht. Am Schiff angekommen war keiner der zurückgebliebenen zu sehen. Plötzlich war ein Schrei vom Himmel zu hören und scharfe Klauen schossen auf Schwarzbach und seine restliche Crew hinab……
Die Bewohner der Insel hatten erneut die Schätze der Alten bewahrt.
So hier dann auch meine Geschichte, interessant, dass sie, obwohl total verschiedene Protagonisten und Orte vorkommen, fast mit dem gleichen Satz endet wie die meines Vorposters
Der Auftrag
Den neuen Tag einläutend und die letzten Schatten der Nacht vertreibend erhob sich die Sonne am Horizont. Immer höher stieg das lebensspendende Gestirn auf seiner Bahn und begann, die dichten Nebelschwaden, die über dem Dschungel Lustrias hingen, aufzulösen. Dem dichten Grün des Dschungels trotzend ragten die weißen Bauwerke der Tempelstadt Tlanxla in den Himmel, der Sonne entgegen.
Die Tempelanlagen waren eine winzige Zelle der Sicherheit inmitten eines dampfenden, brodelnden Dickichts voller lauernder Gefahren. Der Nebel, der wie eine weiße Decke über der Stadt lag und sie von der umgebenden Welt isolierte, schwand mit jeder fortschreitenden Stunde des Tages, bis er immer dünner wurde und sich schließlich vollends auflöste. Von ihrer Isolierung befreit reagierte die Stadt auf ihre eigene Art und Weise auf die Strahlen des Himmelsgestirns. Glitzernd spiegelten sie sich in den Brutteichen der Echsenmenschen, während die Sonne ihre Reise über den Horizont fortsetzte.
Bis zu den Eiern, die in einer Gallerthülle zusammengepackt unterhalb der Wasseroberfläche ruhten, drang jedoch nur diffuses Licht vor. Zäher Schleim hielt die Eier einer Brut paketförmig in einer Hülle beisammen und befestigte sie an einer der vielen, mit Glyphen übersäten, Säulen, die den Brutteich durchzogen. Die Spitzen dieser Säulen ragten noch über die Wasseroberfläche heraus und waren untereinander durch eine Gitterstruktur aus Holz verbunden. Dicht bewachsen von unterschiedlichsten Rankenpflanzen, dämpfte dies das einfallende Sonnenlicht.
Streng dem Plan der Alten folgend verharrte das vor Generationen abgelegte Eierpaket in seiner Entwicklung ruhend, bis die Zeit für die Brut gekommen war. Neben ihm lagerten die verschiedenen Pakete aus denen die anderen Bruten schlüpfen würden. Jede Brut zu der für sie vorgesehenen Zeit, die für sie vorgesehenen Aufgaben zu erfüllen.
Um die Eier aus ihrem Entwicklungsstop zu befreien und sie zurück in den Zyklus des Lebens eintreten zu lassen waren Signale des Himmels, nämlich eine vorherbestimmte Stellung des Mondes in Kombination mit genau definierten Sternenkonstellationen, nötig. Unter diesen Bedingungen würden die Eier ihre unterbrochene Ausreifung wieder aufnehmen und nach einiger Zeit als komplette Brut von vollständig entwickelten Skinks aus dem Brutteich auftauchen.
Ein weiterer für die abgelegten Eier ereignisloser Tag ging vorüber. Gleich einem riesigen roten Feuerball versank die Sonne am Horizont und überließ den Gestirnen der Nacht die Kontrolle über das Firmament. Ihr Licht strahlte herab auf den Brutteich, der matt die funkelnden Punkte über ihm reflektierte. Obwohl das Licht scheinbar zurückgeworfen wurde, erreichten die Signale des Himmels trotzdem die unterhalb der Wasseroberfläche ruhenden Eier.
Und in dieser Nacht war es soweit. Die Zeit der Brut war gekommen. Die Blockade der Zellteilung wurde aufgehoben und die Eier fingen an zu wachsen. Sie kehrten zurück in den Zyklus des Lebens und bereits nach kurzer Zeit ließen sich die in Gang gesetzten Prozesse nicht mehr aufhalten. Nach einem Viertel Sonnentag teilten sich die Zellen nach einer tausende von Umläufen andauernden Wartezeit zum allerersten Mal.
Dann aber geschah etwas Unerwartetes!
Einer leichten Erschütterung folgend stieß eines der Eier der zweiten Lage an das an der Spitze liegende Ei. Dieses rutschte aus dem schützenden Bereich der Gallerttasche heraus und sank der Schwerkraft folgend tiefer.
Immer weiter sank es dem dunklen Boden des Brutteiches entgegen. Während unterhalb der Wasseroberfläche der Prozess der Reifung bei den anderen Mitgliedern der Brut schnell voranging, wurde seine eigene verzögert. Sie setzte sich fort, Schritt für Schritt, unbeirrbar, doch ohne den physischen Kontakt mit den Anderen und in der deutlich kühleren Umgebung des tieferen Wassers wurde sein Wachstum und seine Entwicklung beeinträchtigt und stark verlangsamt.
Nach Ablauf von 6 Monden schlüpfte die neue Brut.
Das verlorengegangene Ei aber schlüpfte nicht mit den Anderen. Fernab von den Strahlen der Sonne und der anderen Himmelsgestirne wuchs der Skink in fast kompletter Dunkelheit langsam heran. Einzig ein kleiner, schimmernder Gegenstand, auf dem das Ei bei seinem Herabsinken gelandet war, erhellte das Dunkel um ihn!
Die Monde vergingen, die Umläufe strichen dahin, längst waren weitere Bruten aus den umgebenden Brutteichen geschlüpft und selbst dem Brutteich, der die Skinks „geboren“ hatte, war wiederum Leben in Form von anderen Bruten entsprungen, diese hatte sich ihren Platz in der Geschichte der Echsenmenschen erkämpft und versucht die für sie vorgesehenen Aufgaben zu vollbringen, um die Erfüllung des Plans der Alten voranzutreiben.
Straßen waren gebaut, neue Städte errichtet, Ruinen wieder in Stand gesetzt, Schlachten geschlagen, Kriege ausgefochten worden und noch immer entwickelte sich der verlorengegangene Skink einsam und allein am Boden seines Brutteiches.
Schließlich jedoch, nach langer Zeit, war auch seine Entwicklung abgeschlossen. Er öffnete die Augen, schaute sich um und war sich sofort intuitiv seines Namens bewusst. Teccixtecatl! Seinen Instinkten folgend begann er Arme und Beine rhythmisch zu bewegen, schwamm los und strebte der vom Sonnenlicht durchfluteten Wasseroberfläche entgegen.
Kaum hatte er jedoch die dunkelsten Bereiche des Teiches hinter sich gelassen, da schob sich etwas Schwarzes vor den hellen Punkt über ihm und ein unnatürliches Heulen erfüllte den Teich. Eine schattenhafte, langgezogene Gestalt drang schlängelnd in die Geburtsstätte der Echsenmenschen ein. Kein Kräuseln des Wassers war zu erkennen, als die Kreatur die Grenze zwischen Wasser und Luft überwand.
Erschreckt fuhr der junge Skink zurück und verbarg sich in den tiefer liegenden Wasserschichten. Seine schlitzförmigen Augen zuckten nervös hin und her, als er das Wesen dabei beobachtete, wie es schnuppernd seine Umgebung untersuchte. Nachdem es sich vergewissert hatte, dass keine unmittelbare Gefahr drohte, bewegte es sich auf die abgelegten Eierpakete zu. Dabei vollführte es keinerlei sichtbare Bewegung, stattdessen schien es einfach durch die Flüssigkeit hindurch zu treiben, obwohl seine Geschwindigkeit zu hoch und zielgerichtet für eine rein passive Fortbewegung war.
Kurz darauf hatte die Kreatur das erste Eierpaket erreicht und hielt einen Moment inne. Mit angehaltenem Atem beobachtete Teccixtecatl aus der Tiefe heraus, wie sich die Form des Eindringlings zu verändern begann. Es begann mit dem Öffnen des Mundes, nahm aber schnell groteske Formen an, als die Öffnung immer größer und größer wurde und sich das gesamte Wesen schließlich zu einem gewaltigen, geöffneten Maul transformierte. Daraufhin stülpte sich die Kreatur gleich einem Sack über die Eier und schien sie komplett zu verschlingen.
„Der uralte Feind“, fuhr es dem gerade Geschlüpften einer Eingebung folgend durch den Kopf. Die Alten hatten es vorhergesehen und die späteren Generationen mit dem Wissen über diese Gefahr erweitert. Eingebrannt in sein Gedächtnis wusste der Skink instinktiv womit er es zu tun hatte. Ein Dämon hatte die Brutstätte befallen und machte sich daran, den Nachwuchs der Echsen zu vernichten. Hektisch sah sich der Skink nach einer Möglichkeit um, den Eindringling aufzuhalten. Dann fiel sein Blick auf den kleinen schimmernden Gegenstand, auf dem er einst als herabfallendes Ei gelandet war. Vor seinen an die Dunkelheit gewöhnten Augen schälte sich ein mit Inschriften verzierter Dolch aus der Schwärze des Wassers.
Einige schnelle Schwimmstöße und er ergriff die Waffe. Ein neuerliches Heulen erklang, übertragen nur durch die Bewegung der Wassers und unhörbar für jemanden, der nicht darin weilte. Der Skink fuhr herum und stellte mit Entsetzen fest, dass der Dämon nicht gekommen war den Nachwuchs der Echsen zu vernichten. Stattdessen hatte er etwas von seiner verderbten Existenz auf die Eier übergehen lassen, die nun bedrohlich von innen leuchteten. Während es die befleckten Eier hinter sich ließ, schickte sich das Wesen an das nächste Paket zu infizieren.
Den Dolch zwischen seine Zähne geklemmt schoss Teccixtecatl auf seinen Feind zu. Noch ehe er den Dämon erreicht hatte, spürte das uralte Geschöpf die Gefahr und drehte sich, um der Bedrohung zu entgegnen. Innerhalb eines Herzschlags änderte es erneut seine Struktur und der Skink sah sich einer Kreatur mit einem riesigen Maul gegenüber, aus dem lange Zähne hervorstachen. Für Zweifel blieb keine Zeit denn sofort schnappte der Dämon nach dem Skink. Dem Angriff ausweichend schob sich Teccixtecatl neben das Wesen, packte mit einer Hand dessen langes Hinterteil und griff mit der anderen nach dem Dolch.
Dann stach er mit der alten Waffe nach der Kreatur. Diese entwand sich jedoch seinem Griff, der Dolch verfehlte sein Ziel und stattdessen startete der Dämon einen weiteren Angriff. Den Dolch zur Abwehr erhoben lenkte der Skink diesen ab, da die ätherische Kreatur vor der Klinge zurückwich. Während der Dämon Teccixtecatl lauernd umkreiste erscholl plötzlich eine fremdartig klingende Stimme in dem Kopf des gerade Geschlüpften.
„Du glaubst doch nicht wirklich, dass du mich mit solch einer Waffe aufhalten könntest! Mach dich nicht lächerlich, gib dich deinem Schicksal hin und wirf sie weg. Die Alten wollten deinen Tod oder warum sonst solltest du hier unten sein, während ich mir meine neuen Kinder erschaffe!“
Sich beständig um die eigene Achse drehend um sein Gegenüber nicht aus den Augen zu verlieren musterte der Skink verstohlen seine Waffe. Zwar hatte der Dämon recht, sie war uralt und schien jeden Moment von alleine auseinander zu fallen, doch trotzdem konnten die Worte des Dämons sein angeborenes Vertrauen in die Fertigkeiten der Alten nicht erschüttern.
Aber der kurze Moment des abgelenkt seins war alles worauf sein Gegenüber gewartet hatte. Der Dämon schnellte vor und nur knapp gelang es dem Skink auch diese Attacke abzuwehren. Ein Funkenstoß entlud sich blitzend, als der Dolch auf den Körper der Kreatur traf und ein Zischen hallte durch den Brutteich. Schwefelgestank breitete sich im Wasser aus, während das Wesen erneut Abstand nahm.
Wieder umkreiste der Dämon Teccixtecatl, stets auf der Suche nach einer Schwachstelle in dessen Verteidigung. Die bot sich dem Dämon bei einer erneuten Ablenkung des Skinks. Mit schreckgeweiteten Augen registrierte dieser, wie sich etwas in den infizierten Eiern zu bewegen begann. Dann brachen kleine, verzerrte Geschöpfe aus den Hüllen hervor. Ihre ätherische Erscheinung ließ keinen Zweifel bezüglich ihrer Herkunft aufkommen und sofort begannen sie damit, weitere Eier zu verschlingen und mit erstaunlicher Geschwindigkeit zu wachsen.
Die nächste Attacke des Dämons kam zu schnell für den Abgelenkten. Das Maul fasste zu, erwischte die Flanke des Echsenmenschen und verursachte eine tiefe Wunde. Einmal gefasst ließ der Dämon sein Opfer nicht wieder entwischen und schleuderte den Skink erbarmungslos hin und her. Gefangen in einem Wirbel aus Luftblasen die der Oberfläche entgegen strebten, nahezu jeglicher Orientierung beraubt, umklammerte der Skink den Griff seines Dolches wie ein Ertrinkender das rettende Seil.
Dann stieß er mit aller Kraft zu.
Durch den Widerstand des Wassers schien sich die Waffe nur quälend langsam zu bewegen. Doch als der Dolch sein Ziel erreichte, verschwand der Körper des Dämons von einem Moment auf den anderen. Die Kreatur löste sich vor den Augen des verdutzten Echsenmenschens scheinbar im Wasser. Irritiert blickte Teccixtecatl auf die sich verflüchtigenden Reste des Dämons und konnte seinen einfachen Sieg kaum fassen.
In seinem Rücken aber begannen der dämonischen Körper erneut zu manifestieren und ein hämisches Grinsen lag auf seinen Lippen, als der Dämon sein hilfloses und schwer verwundetes Opfer betrachtete. Dann fuhr das geöffnete Maul ein weiteres Mal nieder.
Plötzlich erhellte ein Leuchten von gewaltiger Intensität den gesamten Brutteich. Einer Ahnung folgend hatte Teccixtecatl sich umgewandt und den Dolch mit all seiner ihm verbliebenen Kraft bis zum Heft in das weit geöffnete Maul des Dämons getrieben. Dieser wurde mit einem grellen Lichtblitz aus dieser Daseinssphäre verbannt und ließ seinen Bezwinger geblendet zurück.
Die Augen halb geschlossen, heftig aus der Wunde in seiner Seite blutend, trudelte Teccixtecatl dem Boden seines Brutteiches entgegen. Jegliche Kraft war aus seinem Körper gewichen und während er sich immer weiter von der Wasseroberfläche entfernte sah er über sich die Strahlen der Sonne auf selbige fallen. Hier und da wurden sie von Skinkkörpern verdeckt, die von dem Lichtspektakel angelockt wurden damit begannen, die geschlüpften Dämonen niederzumachen. Wehmütig blickte der tödlich Verwundete zu den Strahlen der Sonne, tiefer und tiefer sinkend. Nie würde er sie in voller Pracht erleben können.
Trotz allem war er glücklich.
Er hatte seinen Auftrag, seine Lebensaufgabe, erfüllt. Der Dämon war vernichtet und dessen scheußlicher Plan mit ihm gestorben. Einmal mehr hatten die Alten in ihrer Weisheit und Voraussicht ihre Kinder vor einer schrecklichen Gefahr bewahrt.
Der Tod von Imperator Karl Franz
Karl Franz – Herrscher über das Imperium, mächtiger Krieger und weiser Diplomat.
Wo wäre das Imperium ohne Karl Franz? Wäre es noch existent? Wer würde an seiner Stelle über die Menschheit regieren?
Die Invasionen aufhalten und das Reich vergrößern?
In einer lauen Sommernacht schlief Karl Franz friedlich, er träumte von der Vergrößerung seines Reiches,
von ewigem Frieden und ruhigeren Zeiten. Oft träumte er diesen Traum und
als er erwachte, musste er feststellen, dass vielleicht nie ewiger Frieden herrschen würde.
Die Ausgeburten aus dem Reich des Chaos, die wilden Horden der Grünhäute und andere Schurken bedrohen täglich seine Heimat.
Frieden, so wusste Karl Franz, findet er nur im Schlaf – oder im Tod.
In dieser einen Sommernacht wurde Karl Franz wach. Er hörte ein Geräusch.
Er konnte weder das Geräusch, noch den Ursprungsort genau beschreiben.
Ein finsterer Mond in dieser Nacht, so entschied sich der Imperator dafür,
eine Kerze anzuzünden. Leise schlich er durch sein Gemach – er hörte nichts mehr, kein Geräusch.
Er löschte die Kerze und bettete sich wieder nieder.
Nach kurzer Zeit schlief er wieder tief und fest und war wieder dort,
wo er auch sein wollte: In seinem Traum. Frieden, glückliche Menschen,
ein vereintes Reich unter seiner Führung. So, wie es auch Sigmar einst träumte.
„Hallo?“ Karl Franz erwachte wieder. Wieder dieses Geräusch. Er bekam keine Antwort.
„Wache!“ und in sekundenschnelle wurde die Tür zu seinem Schlafgemach in hohem Bogen geöffnet.
Zwei Bewaffnete aus seiner Leibgarde betraten direkt den Raum und durchsuchten auf den Befehl
von Karl Franz hin gründlich das Schlafgemach.
Nichts. Sie fanden rein gar nichts. Woher kam bloß das Geräusch? Hat Karl Franz es geträumt?
Bildete er es sich nur ein? Wieder ermüdete der Imperator und fand wieder seinen Schlaf.
„Sie haben mich nicht bemerkt“ ging es dem in schwarz gewandeten Mann durch den Kopf.
Während der Durchsuchung des Schlafgemaches kauerte er bewegungslos hinter dem Rüstzeug vom Imperator persönlich.
Nun hörte er Geräusche: Zwei dumpfe Töne, aber er kannte die Bedeutung, in diesem Moment wurden die Wachen von seinem Schüler erledigt.
Lautlos. Das hatte er sich gewünscht, die dumpfen Töne werden dem Schüler noch zum Verhängnis werden.
Das lautlose Töten ist eine Kunst, der in schwarz gewandete Mann hielt sich nicht für einen Mörder. Er war Künstler. Künstler des Todes.
Er wusste genau, er selbst hat nie Geräusche erzeugt, Karl Franz muss einen inneren Wächter haben, der ihn warnte.
Er zog einen Dolch aus der Scheide „Vengador“ flüstere der Mann sehr leise –unhörbar, und vor allem nicht für den Imperator.
Geschmeidig wie eine Schlange bewegte sich der Künstler des Todes auf das Bett von Karl Franz zu, der Imperator schlief.
Er träumte friedlich und sah dabei friedlich aus. Der selbst ernannte Künsler lächelte in sich hinein bei diesem Anblick.
Der mächtige Karl Franz – schlafend wie ein Baby.
Genau in diesem Moment der Überlegenheit übersah der Künstler eines:
Karl Franz öffnete die Augen und reagierte hellwach, er rollte sich rechtsherum aus seinem Bett und ließ den verdutzten Angreifer somit ohne friedlichem Opfer auf der linken Seite des Bettes.
„Wache“ rief Karl Franz erneut, der Angreifer hatte seine Fassung wieder gewonnen und lächelte erneut. Denn er wusste: Es hört ihn niemand. Die Wachen sind tot.
Karl Franz ahnte es kurz nach dem rufen, wenn es jemand schafft in sein Schlafgemach einzudringen,
werden auch seine Wachen Fritz und Anton nicht mehr am Leben sein.
Treue Soldaten seiner Leibwache. Jetzt musste er seinen Leib selbst bewachen.
Seine Waffen und sein Rüstzeug lagerten auf der anderen Seite des Raumes, dies wusste auch der Angreifer,
der sich keinen Schritt mehr bewegte, denn er wusste, er ist bewaffnet und Karl Franz müsste direkt auf ihn
zu kommen, um an seine Waffen zu gelangen.
Der Imperator hatte einen waghalsigen, wenn er jetzt direkt auf den Angreifer zu rennt,
ist sein Tod sehr wahrscheinlich, aber eine Flucht aus dem Raum wäre feige und armselig – ein Imperator macht so etwas nicht.
Also lief er, es waren nur wenige Meter, diese kamen ihm endlos vor, er musste an dem schwarz gewandeten Mann vorbei und
seine Klinge ergreifen, im Zweikampf Mann gegen Mann ist Karl Franz sehr geübt und seine Chancen am Leben zu bleiben
würden ins unermessliche steigen.
Kalt. Schnell kalt wurde so ein Imperator, dachte sich der Künstler des Todes,
als er den Dolch aus dem Herzen von Karl Franz zog.
Mutig war der Angriff des Imperators, aber dumm.
Selbstverständlich wusste der Mann, dass Karl Franz mit einer Drehung versuchen würde an dem Dolch vorbei zu kommen,
um an die Klinge zu gelangen.
In dem Augenblick der Drehung stach er eiskalt zu,
er traf direkt ins Herz, denn Karl Franz sank sofort leblos zu Boden.
Die Augen öffneten sich rasch, schweiß stand auf seiner Stirn. Der Imperator erwachte aus diesem bösen Traum und
er fasste sich sofort an die Brust. Nein. Ein Dolch steckt hier nicht.
Er träumte nur, diesmal ein böser Traum, so real, er konnte den Widersacher sogar noch riechen, obwohl er nur träumte.
Ein erstes lächeln huschte Karl Franz über die Lippen.
Wie hätte ein Assassine auch sein Schlafgemach betreten können.
Er ist sehr gut durch seine hohen Mauern und seine Leibwache geschützt.
Nur die engsten Vertrauten kennen den genauen Ort des Schlafgemaches in seinem Palast in Altdorf.
Wach wie er war stand er auf und begab sich an sein Fenster mit Blick über das noch verschlafene Altdorf – momentan ein friedlicher Ort.
Als er sich wieder umdrehte wurde ihm ein Dolch in die Brust gerammt, Karl Franz konnte noch eine Gravur deutlich erkennen „Vengador“. Dann schlief er ein, diesmal für immer.
Für immer in Frieden – Imperator Karl Franz.
Eine leere Leinwand
"Voran! Faules Pack-Gesindel!"
Ein Knall der Peitsche des Aufsehers ging mit einem stechenden Schmerz in Helmuts Rücken einher. Er hörte hinter sich neben der endlosen Kakophonie von Schreien und Stöhnen ein zufriedenes Kichern.
Die Kolonne der Gefangenen bewegte sich in den sich windenden Schächten der Höllengrube nur langsam vorwärts. Helmut ließ seinen Blick über die armen Teufel schweifen, die sein Schicksal teilten.
Die meisten waren von den sadistischen Aufsehern schwer geschunden worden, ihre kaum noch von Kleidung bedeckten Körper waren von Blutergüssen und roten Striemen der Peitschen übersät. Sie alle waren an Ketten zusammengebunden, sowohl Handgelenke als Auch Füße zierte jeweils ein unmöglich zu öffnendes Schloss. Direkt neben Helmut war einer zusamengebrochen und wurde an diesen Fesseln nun hinter den übrigen hergeschleift.
Helmut wusste kaum noch, wie er in diese ausweglose Situation geraten war. Er erinnerte sich nur noch daran, dass sein Dorf mitten in der Nacht von abscheulichen Rattenwesen angegriffen worden war, die die Frauen und Kinder töteten und die gesunden Männer gefangennahmen. Anschließend wurden die Gefangenen auf marode Karren geladen und über Wochen hinweg nach Norden gefahren. Dann erwachte Helmut eines Tages in einem Käfig inmitten dieses gewaltigen Tunnelsystems.
Als seine Leidensgenossen weiter geradeaus schlurften, erblickte Helmut einige Käfige der selben Machart - sie waren mit groben, stachligen Metallstangen verschlossen und sehr klein. Die meisten waren ohne besondere Sorgfalt direkt in die Wände gegraben worden.
Helmut konnte einige der Insassen erkennen. Ein Goblin drückte sich in eine Ecke des Käfigs, sein ganzer Körper bebte vor Pein. Für einen Goblin unüblich, war dieses Exemplar mit struppigem Pelz bedeckt und seinem Rückgrat entsprangen wie obszöne Pilze riesige Knochengrate. Hastig wandte Helmut seinen Blick von der gequälten Kreatur ab.
Im nächsten Käfig lag ein Mann. Er war etwa in Helmuts Alter und lag, alle viere von sich gestreckt, wimmernd auf dem Boden. Er war so abgemagert, dass Helmut jede Rippe hervorstechen sehen konnte. An seinen Beinen, seiner Schulter und auf seiner Stirn hatten sich widerwärtige Geschwulste gebildet, die im fahlen, grünlichen Licht der Morsstein-Lampe pulsierten.
Helmut konnte es nicht ertagen. Er wusste, dass ihm über kurz oder lang dasselbe Schicksal ereilen würde. Doch diese verdammte Marschiererei!
"Du da! Mensch-Ding! Nicht Schlaf-träumen, laufen!"
Wieder ringelte sich die ledrige Peitsche um sein Bein und jäher Schmerz durchfuhr ihn. Auf einmal ging Helmut zu Boden. Seine Ketten rasselten und zogen einige seiner Mitgefangenen ebenfalls hinab.
Helmut fluchte leise. Der Aufseher würde ihn mit Sicherheit nicht ein kleines Verschnaufpäuschen einlegen lassen.
"Kolonne - Haaaaaaalt!!"
Die fiepende Stimme echote durch die sich windenden Gänge und vermischte sich mit gepeinigtem Geschrei.
Tippelnde Schritte von klauenbewehrten Füßen kamen näher. Helmut keuchte. Er versuchte, wieder auf die Füße zu kommen, aber...
"DU! Du findest dich wohl besonders schlau-clever? du glaubst wohl, du könntest mich reinlegen?"
Der Aufseher stand nun genau über ihm. Er konnte das rattenähnliche, vernarbte Gesicht genau erkennen, welches von einem rostigen Helm eingerahmt wurde, auf dem ein menschlicher Unterkieferknochen montiert war. Er konnte den fauligen Atem des Aufsehers auf seinem Gesicht spüren.
"Du glaubst-denkst, dass du flüchten-weglaufen kannst, oder? Aber das kannst du nicht-nicht, solange ich, Snarck Gelbzahn, auf dich aufpasse."
Der Skaven beugte sich zu Helmuts Gesicht vor und zog ihn an den Haaren hoch. Mit gespielter Fürsorge in seiner Stimme redete er auf Helmut ein.
"Du bist bestommt erschöpft-müde. Willst du vielleicht eine kleine Fresspause einlegen? Ja? Willst-möchtest du das?"
Helmut nahm die Gelegenheit war, diesem sadistischen Arschloch zumindest etwas Widerstand zu leisten. er röchelte:
"Nein. Es ging mir nie besser."
Der Aufseher zog ihn weiter zu sich heran, bis er die feinen Schnurrhaare des Rattenmannes berührte.
"Das ist fein-gut. Der Meister will doch nicht mit minderwertigen Waren arbeiten. Bald wirst du wünsch-hoffen, du wärest nicht so frech-vorlaut gewesen. Wir haben unsere Methoden, es dir auszutreiben. Du bist genau das, was der Meister immer brauchen kann... eine leere Leinwand. er ist ein Künstler, musst du wissen."
Mit diesen Worten donnerte er Helmuts Schädel auf den harten Tunnelboden. Schwärze umfang Helmut, und er nahm nur noch war, wie Gelbzahn die Gefangenen zum Marsch anspornte und er selbst mitgeschleift wurde.
Ein flackerndes Licht blendete Helmut, als er wieder zu sich kam. Er fühlte, wie getrocknetes Blut seine Haare zusammenklebte und bis über seine Wange geronnen war. Erst nach wenigen Augenblicken bemerkte er, dass er nicht mehr an seine Leidensgenossen gefesselt war. Auch Gelbzahn war verschwunden.
Helmut saß wieder in einer Zelle. neben ihn war eine schlecht verarbeitete Schüssel gestellt worden, die bis zum Rand mit einem absonderlichen, schwarzen Getreide gefüllt war.
Helmut überlegte nicht lang und schlang es herunter. Er ging auf seine Hände und Füße um zu essen, wie ein Schwein. Das Korn schmeckte entsetzlich, aber mit etwas Anstrengung brachte er es herunter. Es war zumindest essbar.
Als er sein Mahl beendet hatte, sah Helmut sich ein wenig um. Die Zelle war relativ groß, doch offenbar saß er allein darin. Die Gitterstäbe waren wesentlich besser verarbeitet als die der bisher gesehenen Käfige und Zellen, und das ganze wurde von einem hellen, giftgrünen Licht erhellt.
Es gelang Helmut, seinen Arm zwischen den Stäben hindurchzustecken, aber das brachte natürlich nicht viel. Als er hhinaussah, zwischen den eisernen Stäben hindurch, erblickte er einen langen Gang.
Dieser Gang schien aus einer Art Fliesen zu bestehehn, vielleicht Stein oder gar etwas edles wie Marmor. Er wurde, gleich der zelle, von Morssteinlicht erhellt, was die Illusion erzeugte, der Gang selbst sei grün.
Links und rechts dieses makaberen Flurs gab es eine lange Reihe von Zellen. Helmut sah außer sich selbst keine der Insassen, aber nach dem, was er bisher erblicken musste, war ihm das mehr als recht. Den ganzen Gang entlang gab es vielleicht zwanzig dieser Räume.
Das war also sein Ende, dachte Helmut. Von allen vergessen in einer einsamen Zelle, gefangen von Kreaturen, von deren Existenz er nicht einmal etwas wusste.
Er wusste nicht ganz, wieso, aber das machte ihn sehr traurig.
Helmuts bedauernde Gedankengänge wurden jäh von einem lauten knarzen unterbrochen, welches offensichtlich vom Ende des Flurs kam. Zwei Stimmen diskutierten hitzig miteinander.
"Herr-Herr, ich sage euch, für Objekte dieser Qualität sind 180 Warpmünzen ein fast geschenktes Angebot! Immerhin habe ich sie auch den ganzen Weg von Nagegrube hergebracht-getrieben! Die Kosten für die Wagen und die Treiber sind in letzter Zeit lächerlich hoch!"
Helmut kauerte sich schnell in eine Ecke seines Käfigs. als er diese hysterische Stimme als die von Snarck Gelbzahn identifizierte.
"Aber ich sage-erzähle dir nocheinmal, dass du nicht zu meinen üblichen Anbieter-Verkäufern gehörst, Gelbzahn! Deine tölpelhaften Klanbrüder haben einige der Objekte sterben-verotten lassen, deswegen drück-senke ich den Preis. Du kannst dich glücklich schätzen, dass ich von einem Ektrik-Wurm wie dir überhaupt Angebote annehme!"
Diese Stimme war nicht minder erregt als die von Gelbzahn, aber sie klang auf irritierende Weise gurgelnd und war weitaus tiefer. Es war fast, als würde der Sprecher mit vollem Mund reden...
"Kriegsherr Skurius wird aufgebracht-zornig sein... 175 Warpmünzen sind akzeptabel.", meldete sich die Stimme Gelbzahns wieder.
" 168, mein letzer Preis-Vorschlag. Nimm an oder lass es sein-sein."
Ein zorniges Grummeln ertönte, ehe sich Gelbzahn als einverstanden erklärte.
"Richte deinem Kriegsherrn aus, er kann toben-randalieren wie er will, niemand betrügt-veräppelt Höllengrube. Merk dir das, Ektrik-Sklave!", dröhnte die tiefe Stimme.
Dann gab es erneut ein Knarzen, und keine Debatte war mehr zu hören.
Stattdessen vernahm Helmut nur noch ein lautes, genüssliches Schmatzen.
Dann ertönten schwere Schritte. Sie liefen auf den glatten Steinplatten entlang und erzeugten dabei eine Art klatschen. Es klang, als rollte ein gewaltiger, nasser Sack Mehl den Flur entlang. Dann war wieder die Stimme zu hören.
"Meine lieben Kinderchen, ihr gehört jetzt mir. Euer Leben-Dasein wird der Wissenschaft dienen, und vielleicht werden wir mit eurer Hilfe-Unterstützung die Oberweltler endlich vom Angesicht der Welt tilgen-wischen. Ist das nicht eine großartig-tolle Aussicht?"
Ein langer, breiter Schatten tauchte vor Helmuts Käfig auf. Er hatte eine sehr absonderliche Form.
"Natürlich-Gewiss werdet ihr ein wenig leiden müssen, um unsere noblen Ziel-Ideale verwirklichen zu können. Aber ist es das nicht wert?"
Nun konnte Helmut den Besitzer dieser schmatzenden, tiefen Stimme erkennen. Es war ein Skaven gewaltigen Ausmaßes, von unglaublichem Körperumfang. Er war so fett, dass sein Bauch bei jedem Schritt auf den Boden klatsche. Doch seine Fettleibigkeit war nicht sein einziges Merkmal...
"Eure Körper werden meine Leinwände sein, auf denen ich Kunst vollbringe-schaffe. Ihr werdet in Wesen verwandelt, die eure Vorstellung-Fantasie übersteigen!"
Der dicke Rattenmensch verfügte nicht über ein linkes Auge. Stattdessen war ein grober Warpsteinklotz in die leere Höhle gehämmert worden. Stacheln und Knochen brachen unter seiner zusammengeflickten Kleidung hervor, und seiner rechten Schulter entsprang ein dritter Arm. Der Mutant öffnete mit metalenem quietschen Helmuts Zellentür und starrte ihn mit seinem übrigen Auge unheilsschwanger an. Er griff in eine Tasche an seiner Hüfte und zog eine kleine Ratte ans Licht.
"Na, mein Menschlein...?"
er führte die zappelnde Ratte zu seinem Schlund und schlang das lebende Tier im Stück herunter.
"Was möchtest du denn einmal werden?"
Helmut war von dieser morbiden Doppeldeutigkeit angewidert. Er spürte einendrückenden Schmerz an der Kehle, als der Skaven ihn am Hals hochhob und aus der Zelle trug.
Ohne von dem sich wehrenden Menschen Notiz zu nehmen, steuerte Skrotz der Mutant auf das Ende des Flurs zu, wo eine kleiner Skaven eine schwere, beschlagene Tür aufhielt. Helmuts Kopf wurde gewaltsam auf diese zugedreht, und er sah, was sich in diesem kleinen Raum befand.
Es war ein Tisch. Er war besudelt mit undefinierbaren Flüssigkeiten und an seinen vier Ecken befand sich jeweils ein Festschnallgurt. auf dem Tisch lag ein Gefäß mit allerlei fremdartigen Instrumenten.
Der Erknntnis, was als nächstes geschehen würde, folgte nur noch ein letzter Wunsch, dass alles bald vorüber sein möge.
Hab leider keine 2000 Wörter geschafft. Naja, könnt ihr halt schneller lesen
Waffenbrüder
Barundar holte weit aus und erschlug eine der Bestien mit seinem mächtigen Hammer.
Das uralte Erbstück mit den Goldeinlässen und dem handtellergroßen Smaragd war ein Geschenk seines Vaters gewesen.
Sein Bruder Boront hatte die Axt mit einem Smaragd vom Vater bekommen, nachdem dessen Bruder im Kampf gefallen war. Der Vater von Barundars und Boronts Vater hatte das Waffenpaar zusammen mit seinem Bruder geführt und so wurden diese Familienschätze von Generation zu Generation an Brüder weitergegeben
Seit Boront zu den Eisenbrechern gegangen war, hatten sie sich selten gesehen. Aber man erzählte sich unterhalb der Wehrmauern von dem Dawi, der mit seiner Smaragd-Axt mehr Grobi in den Tunneln erschlagen hatte, als irgendjemand sonst. Kein Wunder, denn Boront trug auch den Titel des Eisenbarts, des Führers über die Eisenbrecher-Einheiten.
Barundar hatte sich aufgrund seiner taktischen Interessen für den direkten Dienst am Königshaus entschieden und wurde als Hammerträger die Leibwache des Königs. Nach vielen Schlachten, in denen der König ein ums andere Mal von Barundars Smaragd-Hammer gerettet wurde, kam es zu dem ehrvollen Tag, als Barundar in das Amt des Hüters des Tores gehoben wurde.
Vater war stolz auf sie beide gewesen. Seine Söhne erhöhten das Ansehen des ganzen Klans. Was sollte man sich mehr wünschen.
Ein gezielter Speerstoß glitt von Boronts schwerem Brustpanzer ab. Die Rüstung, die er trug war aus purem Gromril gefertigt und so kostbar wie eine kleine Wehrstadt.
Die Axt schwang zur Seite und durchtrennte dem ziegenschädeligen Ungetüm das rechte Bein unterhalb der Kniescheibe. „Komm ruhig zu mir herunter du buckliges Vieh, damit du genau sehen kannst, wer dich tötet!“ schrie Boront den Tiermenschen an, welcher vor Schmerz brüllte. Bevor das Tier zum nächsten Schrei Luft holen konnte schlug die scharfe Klinge der Axt den Kopf bis zum Hals in zwei Hälften.
Barundar sah über Schulter nach seinem Bruder. Nachdem der König der Lage in den Tunneln unter der Stadt Herr geworden war, hatte er die Eisenbrecher an die Oberfläche kommandiert, um den Angriffen aus der nördlich gelegenen Chaosebene zu begegnen.
Barundar war auch stolz auf seinen Bruder. Seitdem sie an der Oberfläche zusammen kämpften hielten sie sich mit ihren Einheiten gegenseitig den Rücken frei. Mit Erfolg.
Die Vorhut der Tiermenschen flüchtete in alle Himmelsrichtungen und machte Platz für die Elite des Gegners. Große in Plattenpanzer gehüllte Gestallten nahmen Barundars gesamtes Blickfeld ein. Der ganze Horizont schien von ihnen bevölkert zu sein.
Boront zog sich in den Schildwall seiner Einheit zurück. Auch dieser Gegner würde an dem Fels aus Stahl zerbrechen wie alle anderen vor ihm.
Barundar wappnete sich zum Kampf, als er etwas in seinem Augenwinkel aufblitzen sah. Sein Blick folgte dem Blitz und er erkannte, dass eine große Abteilung Ritter auf großen höllischen Rössern den Weg in die Flanke erkämpft hatten. Sofort suchten seine Augen den König, der auf dem Schild seiner Ahnen rechts von ihm auf ein Monstrum mit langen Tentakeln einschlug. „Er wird die Ritter nicht sehen!“ dachte er bei sich und so schnell ihn seine Füße trugen rannte er auf den König zu, um ihn zu beschützen. Barundar drehte sich im Laufen noch einmal um und sah Boront, wie er auf die geschriene Herausforderung des mächtigsten Kriegers auf diesen zuschritt und seine Axt zum Schlag erhob.
Befehle an seine Hammerträger brüllend lief Barundar zum König und wie ein Zwerg richteten sich die Hammerträger zur Flanke mit Blick in Richtung Ritter aus. Keinen Augenblick zu spät, wie er feststellte, denn kurz nachdem all seine Kameraden an ihrem Platz waren, schlugen die Ritter in die Hammerträger wie die Gottheit des Chaos selbst ein. Barundars Kameraden wurden niedergetrampelt, doch während sie von den tödlichen Lanzen durchbohrt wurden, schlugen die Hammerträger die Ritter von ihren Reittieren und erschlugen den einen oder anderen auf dem Boden.
Der einzige Ritter, den keine Lanze bei sich trug, hatte auch keinen Helm auf. Es musste der Anführer sein, denn er hob sein langes Schwert in herausfordernder Geste in Richtung Barundar und stieg von seinem Höllenroß.
Barundar hob seinen Streithammer mit beiden Händen über seinen Kopf und lief einen Schlachtruf auf den Lippen auf den Champion der dunklen Mächte zu. Der Hammer sauste nach unten, doch der Champion duckte sich unter dem Schlag und begrub mit teuflischer Schnelligkeit sein Schwert in der Brust von Barundar. Eiseskälte kroch Barundar durch den Körper. Sein Blick glitt zur Seite und er sah, dass der König von den letzten Überlebenden sicher in die Festung evakuiert wurde. „Grungni sei Dank!“ dachte er sich, als er, nicht mehr fähig aufzustehen, seinen Kopf umwandte. Der Champion grinste Barundar an und zeigte seine spitzen Zähne. „Einen schönen Hammer nennst du dein Eigen, kleiner Mann. Ich denke ich nehme ihn mit und werde den Rest deines Volkes mit ihm abschlachten.“ Als seine Augenlieder immer schwerer wurden und Barundar die Kraft verlies, kam Boronts Herausforderer in sein Blickfeld und sprach den Champion an: „Hallo Bruder! Schön, du hast auch einen ihrer Anführer erwischt. Komisch, der Hammer da hat denselben Edelstein, wie die Axt, die ich dem anderen abgenommen habe.“
Als Barundar seine Augen schloss, lief ihm mit dem letzten Atemzug eine Träne über die Schläfe.
Nun würden die dunklen Brüder die Schätze seiner Vorväter in die Schlacht tragen…
Die neue Welt
Es spielt in einer längst vergangen Zeit, einer Zeit, in der die Menschheit noch einen anderen Glauben hatte !
Die Sonne stand hoch am Himmel, ihre Strahlen verbreiteten eine Hitze jenseits jeden Vorstellungsvermögens. Sie erhellten den Sand, was es nahezu unmöglich machte, sich ihn genauer anzusehen. Der Sand, der von der Sonne beinnahe dampfte glitt durch einige Windzüge immer weiter und baute an jenem Ende der Erde einen immer größer und mächtiger werdenden Sandhügel auf.
Zynodo kämpfte sich durch den feinen, staubigen Sand, sein Körper sowie sein Gesicht waren von einer dicken Schicht Stoff umschlungen. Alles was er anhatte und was einst schwarz war, ist nun nur noch ein helles Grau. Das Tuch, das er um seinen Hals trug und vor sein Gesicht gehangen hatte, war vollkommen durchweicht und klebte schon nahezu an seinen Wangen.
Jeder Schritt den er tat, war ein Schritt in die Unendlichkeit. Egal in welche Himmelsrichtung er blickte, er war umgeben von einer Wüste, die im nirgendwo endete. Die Sonne stand schon tief und die Luft wurde langsam kühler. Zynodo war erschöpft und ausgehungert. Seine Vorräte waren am Ende und die Tage, die er schon in der Wüste verbracht hatte, kühlten seinen Körper aus und schwächten ihn von Tag zu Tag. Er wollte die Stadt Tyralda in dieser Nacht noch erreichen, um seinem Vater endlich von seiner Auskundschaftung der Khalidas zu erzählen. Als die Nacht anbrach und die Sonne in der Endlosigkeit endete, erklomm er einen Hügel, hinter dem er etwas anderes hörte als den Sand, der über die Wüste flog. Er lauschte in die Ferne und verspürte ein leises Flüstern durch den Stoff, der über seinen Ohren lag. Er hatte es geschafft, er war wieder in der Stadt Tyralda.
Die Lichter brannten hell, die Musiker spielten und die Wachen waren betrunken und erzählten sich Geschichten. Sie winkten ihn herein und boten ihm direkt etwas Rum an. Er wies dies ab und ging weiter um seinen Vater zu finden. Nach einigem Gedränge und Geschuppse war er endlich im Zelt seines Vaters. Bevor er jedoch eintrat, richtete er seinen Umhang, schwang die Kaputze nach hinten und fuhr sich mit den Händen durchs Haar. Sein Vater hieß ihn Willkommen, doch Zynodo räsonierte seinen Vater mit der Reise, diese sei sehr anstrengend gewesen. Doch er hatte Neuigkeiten die seinen Vater sicher überraschen würden.
Er erzählte ihm von der Stadt Meleon, in die er sich eingeschmuggelt hatte um herauszufinden, was König Tialda vorhatte. Er erzählte seinem Vater, das die Stadt Meleon einen Angriff auf die ihrige ausführen will um der alleinige Herrscher der Wüste zu sein.
Der Vater war empört und schlug sofort die Seitenwände seinen Zeltes hoch. Seine Lungen füllten sich mit der frischen, kalten Wüstenluft und von seinem Lippen fielen die Worte : "Zu den Waffen".
Die Musik erlosch noch während das Wort "Waffen" aus dem Mund des Königs fiel. Leute irrten zu ihren Zelten, holten ihre Bögen, Zweihänder, Morgensterne und Schilde. Die Lederrüstungen wurden im Laufen übergeschmissen. Alle Krieger, Bogenschützen und Zauberer standen stramm in Gliedern in drei Reihen, fertig zum Ausrücken. Der König sprach zu seinem Volk und teilte ihnen mit, das sie noch in dieser Nacht aufbrechen werden, um die Stadt Meleon mit einem Hinterhalt zu überraschen. Die besoffenen Wachen standen auch in den Gliedern, hielten sich dennoch aufrecht und versuchten wieder klare Gedanken zu fassen.
Die Truppen wussten selber nicht, wie viele Tage sie schon unterwegs waren, doch was ihnen auffiel war, dass sich am Ende der Erde ein immer größer und mächtiger werdender Sandhügel erhob. Doch niemand war wirklich davon beeindruckt, deshalb maschierten alle weiter, immer mit dem Gedanken die Stadt Meleon einzunehmen.
Viele Nächte waren vergangen als ein Kundschafter kam und berichtete, dass die Stadt nur noch wenige Schritte entfernt sei.
König Tialda hatte auch einige Kundschafter in der Wüste verteilt. Diese waren aber für die Streitmacht von Zynodos Vater nicht erkennbar, denn sie besaßen Hoehlensysteme, in denen sie sich fortbewegten .Somit war die Stadt Meleon bestens drauf vorbereitet und wusste, dass es bald einen Krieg um Leben und Tod geben würde.
Zynodos Vater war in einer der größten Glieder als Zauberer vertreten und befahl Zynodo sich weit hinten zu halten und sich seine Zauber aufzusparen und zu warten, bis König Tialda sich blicken ließ um diesen zu vernichten. Sein Vater schreitete auf die Tore des Gegners zu. Sie wollten die Festung von der Front aus angreifen doch im selben Augenblick erhoben sich Statuen aus dem Sand, es waren die Statuen der Toten. Ein jeder, der ihren Blick traf, lies es mit einem Strahl in Stücke zerfallen . Dadurch war es den Kriegern, Bögenschützen und Zauberen schwer sich auf die Staturen zu konzentrieren, ohne ihren Blick zu begegnen und ihnen in die Augen zu sehen. Einige der Krieger erstarrten in den Blicken der Statuen und vielen einfach zu Boden, ihre Leichen wurden aufgesogen und verhalfen den Statuen zu neuem Leben. Sie wurden immer großer und stärker. Der Vater Zyraldas war einer der mächtigesten Zauberer in der Wüste Bushabas, er nahm all seine Macht zusammen, führte seine Hände zu einer Pfeilspitze zusammen und mit einer Wucht, die zuvor noch niemand wahrgenommen hatte, schossen brennende Pfeile aus dem Sand und vernichteten die Statuen der Toten.
Die Einheit in der er sich aufhielt war erheblich geschrumpft und durch die Wucht, die er ausgelöst hatte, stand er nun nur noch alleine vor den riesen Mauern.
Während des Kampfes bekam niemand mit, dass sich der Sandhügel, der immer größer wurde, zu einer Art Welle geformt hatte aus der Blitze schossen und der langsam anfing sich vorwärts zu bewegen. Während der Vater Zynodos die Welle sah, kam König Tialda auf die Mauern und bündelte seine Zauberkraft, fokusierte den König von Tyralda und brachte einen Eissturm hervor, der den Zauberer vor den Mauern einfror. Der König von Tialda brauchte nun nur noch ein Viertel seiner Magie verwenden um einen Eissplitter herbeizurufen, der den erfrorenen König töten sollte.
Der Sandhügel war jetzt knapp hinter der Stadt .Er war einfach zu einer gigantischen Welle angewachsen. Die Blitze schossen jetzt mit einer unbeschreiblichen Geschwindigkeit aus der Welle und druchbohrten einige Frauen und Kinder aus der Festung.
Zynodo hatte nun die Wahl, würde er seinem Vater helfen und den Eissplitter zerschmettern, wären seine Einheiten auch im Ziel der Welle und die Blitze würden auch ihn erreichen und in Asche verwandeln, der im Wüstensand schon bald nicht mehr erkennbar wäre.
Der junge Zauberer nahm all seine Kräfte zusammen und richtet seine ganze Aufmerksamkeit auf die Welle, die nun schon ein Drittel der Stadt vernichtet hatte. Er ließ seine Hände in der Luft zusammen schellen und in diesem Augenblick, als sich beide Hände trafen, entstand eine Bö, die ihn fast selbst erwischte und ihn abheben ließ. Doch er fasste noch einmal seine volle Konzentration zusammen und fokusierte die Welle. Beides traf mit einem so kräftigem Schlag aufeinander, das die Festung in Schutt und Asche fiel und das Eis, in dem sein Vater eingefroren war, zerschmelzen ließ.
Alle Augen, von Feind und Freund, drehten sich zur der Seite wo sich einst die Welle befand und blickten in eine neue Welt, in die Welt von Warhammer.
Die Legende des Izmail
Eine Geschichte, die Kindern der arabianischen Wüste erzählt wird und mit der man Weisheit und Güte in deren noch junge Herzen säen möchte...
"Verflucht soll dieser Sohn eines räudigen Hundes sein!". Da stand er nun, in einer Höhle, die so hoch war, dass er die Decke nicht mehr sehen konnte. Izmail bin Mahmoud al-Jafari, ein Verstoßener aus der arabianischen Stadt Al-Haikk, der Stadt der Diebe, kämpfte sich gerade aus dem Berg von Sand frei, unter dem er größtenteils bei seinem Sturz von irgendwo weit oben begraben wurde. Ironischerweise wurde Izmail beim Stehlen von dem Mann verraten, dem er einst das Leben, oder zumindest seine Hände, gerettet hatte, als dieser stahl. Von dem Mann, dem er half, ein guter Dieb in einer Stadt voller Diebe zu werden und dort zu überleben. Harun ben Ormazd, der Sohn des Einen, wie alle Waisenkinder. „Verflucht soll auch mein eigenes Mitleid mit diesem Kamelpisse trinkenden Mistkerl sein!“. Nach langen Jahren der Entbehrung, die man erleidet, wenn man sich und einen zweiten durch Diebstähle ernähren muss, ging es die letzte Zeit immer besser. Harun war außerordentlich geschickt, weit geschickter als Izmail es je gewesen war. Ihr Leben wurde zusehends leichter und aus bloßem Überleben wurde nach und nach ein gewisser Lebensstandard. Man erzählte sich sogar Geschichten, dass es Izmail und Harun gewesen seien, die der Tochter des Kalifen nicht nur das Geschmeide, sonder auch die Unschuld geraubt hätten, was natürlich nur zum Teil stimmte.
Doch als vor Izmail vor drei Tagen allein unterwegs war um einige Beutel zu schneiden, verlor er all das viel schneller, als ihm lieb war. „Dort! Ein Dieb! Das ist Izmail, der Schänder der Kalifentochter!“, hatte jemand gerufen. Der Ruf wurde ausgerechnet von den Janissaren des Kalifen gehört und er wurde gesehen. Noch im Rennen verfluchte Izmail sich schon dafür, dass sein Schüler seine Lehren besser beherrscht als er selbst. „Traue niemandem und hab kein Mitleid, denn niemand wird Mitleid für dich haben“, hatte er Harun immer wieder erklärt. Und dessen Stimme war es auch, die ihn verraten hatte. Doch Izmail war zum Glück nicht weit vom Südtor der Stadt entfernt, und die beiden gelangweilten Wachen mit ihren großen Krummsäbeln konnte er mit Leichtigkeit umgehen, als er floh. Nach 2 Tagen und 2 Nächten war er sich schließlich fast sicher, dass seine Verfolger die Suche aufgegeben hatten. Mit einem gestohlenen Kamel kam er in der Wüste besser voran als die Wüstenreiter mit ihren schwarzen, prachtvollen Hengsten. Sein Durst war mittlerweile unermesslich und dass er des Nachts nicht erfroren war bisher, dafür war Ormazd allein verantwortlich. Gerade als sich Izmail überlegte, in welcher neuen Stadt er sein Glück versuchen wollte, sollte er lebend aus der Wüste entkommen, geriet die Welt um ihn herum ins Wanken und er brach in den Boden ein.
„Ein Glück, dass das Kamel meinen Sturz abgefangen hat“, sagte Izmail bei sich, nachdem er sich endlich ausgegraben hatte und den verdrehten Kopf des Kamels mit weit aufgerissenen Augen unter dem Sandhaufen, in dem er gefangen war, entdeckt hatte. Das Licht Ormazds erreichte ihn in dieser Höhle nicht, dennoch konnte Izmail gut sehen. Als er diesen Umstand bemerkte, sah er sich zum ersten Mal richtig um. Die Decke der Höhle war durch ein tiefes schwarz verborgen, es mochten gut über 50 Schritt sein, genau sagen konnte er dies jedoch nicht. Zu den Seiten und hinter Izmail war nur der Boden zu sehen, graues Gestein mit einer Sandverwehung hier und da, in der Ferne war es ebenso schwarz wie nach oben. Sein Interesse weckte allerdings ein blauer See einige Schritt vor ihm, der von Innen zu leuchten schien. „Wasser!“. Seit seiner Flucht hatte er nichts mehr getrunken. Er rannte zum See und begann begierig, mit seinen Händen Wasser zu seinem Mund zu schöpfen. Es war kühl und erfrischend. Zwei Hände voll, drei, zehn, zwanzig…immer mehr trank er, anfangs noch aus Durst, doch nach einer Weile bemerkte Izmail, dass er seinen Körper nicht unter Kontrolle hatte. Als er kaum noch atmen konnte, hörte er ein Kichern neben sich, so glockenhell und fröhlich, dass sein Herz aufging. Wenn er sich denn schon in der Wüste ertrinken müsste, dann wenigstens mit diesem Lachen im Ohr. Doch ertrinken sollte er nicht. „Izmail, Sohn des Mahmoud, aus dem Geschlecht der Jafari, höre auf zu trinken!“. Und er hörte auf. Vor ihm stand eine nackte Frau mit einem vollkommenen Körper. „Ormazd stehe mir bei!“. Sie hatte eine unnatürliche und dennoch betörende blaue Hautfarbe und weißes Haar. „Verzeiht mir, dass ich von eurem Wasser trinke, oh große Marid!“ – „Ich verzeihe dir. Ich bekomme nicht oft Gesellschaft hier, wie kamst du hierher?“ und Izmail erzählte es ihr. In seinem Herzen war kein Argwohn, er wusste, dass er der Marid, einer Djinn aus den Legenden der Steppenreiter, vertrauen konnte. Sein Herz war erfüllt von Liebe und Zuneigung. Er erzählte ihr, wie sein Vater ihn verstoßen hatte, wie er seiner großen Liebe Soraya nach Al-Haikk gefolgt ist und sie dort schließlich an einen Sklavenhändler verlor. Er erzählte wie er zum Dieb wurde und von seinem Leben als solcher. Das alles erzählte er ohne Argwohn und nur mit Liebe im Herzen. Als er jedoch von Harun zu erzählen begann, begann auch die Liebe von ihm abzufallen. Mit jedem Wort, das er aussprach, kam mehr Gift in seine Stimme. Erst jetzt wurde ihm bewusst, dass sein Hass auf Harun das Einzige war, was er noch hatte. Die Marid lauschte seiner Geschichte mit verzücktem Blick, doch als Izmail immer mehr vom Hass zerfressen wurde, wich diese Verzückung Mitleid. Als Izmail schließlich seine Geschichte beendet hatte, mochten gut mehrere Stunden vergangen sein. Oder gar ein ganzer Tag? Er wusste es nicht.
„Werdet ihr mich nun in euren See locken und mein Leben nehmen, wie es die Legenden besagen?“. Die Stimme der Marid traf ihn bis ins Mark, als ihre Stimme nach seiner Geschichte das erste Mal wieder erklang. „Nein, Izmail, das werde ich nicht. Ich nehme nur arrogante Männer zu mir. Männer, die denken, sie stehen über anderen. Männer, die keine Gnade und kein Mitleid kennen. Du jedoch kennst Gnade und Mitgefühl, wenngleich du mit deinen Flüchen ganze Armeen in die Flucht schlagen könntest. Ich möchte dir einen Wunsch schenken, einen Ausweg aus deiner Vergangenheit.“. „Habt vielen Dank, oh großzügige Marid!“, erwiderte Izmail, doch in seinem Herzen brannte noch immer der Hass. Er erkannte, dass all die Liebe der Marid gegenüber ein Bann gewesen war und ihr Angebot eine Prüfung Ormazds sein musste. Er hatte ihren Bann mit dem Wasser in sich aufgenommen. Ormazd war ein gerechter Gott und eine Schuld musste beglichen werden, bevor man die Möglichkeit bekam, eine neue Schuld einzugehen. Also tat er, was ihm sein Herz und sein Glaube befohlen. „Ich wünsche mir, den Platz mit Harun zu tauschen. Soll er in der Wüste verrecken während ich mich des Lebens freue, so wie er es für mich wollte.“. „Wie du wünschst“. Um Izmail herum wurde es dunkel und als er die Augen wieder aufschlug, war er wieder in Al-Haikk, in seiner bescheidenen Hütte am Rand des Elendsviertels. Er dankte Ormazd für seine Güte und die Weisheit, die er ihm geschenkt hat. Kurz darauf war er wieder in der Höhle.
„Dein boshafter Wunsch wurde erwidert. Doch gewährte ich dem anderen nicht denselben Wunsch. Komm mit mir.“. Und so stieg Izmail bin Mahmoud al-Jafari mit der Marid in den See. Er nahm neben Harun ben Ormazd Platz. Man sollte nie einen Sohn Ormazds verdammen, dachte Izmail, doch nun war es zu spät für ihn. Er hatte alle Ewigkeiten Zeit über seinen von Hass zerfressenen Wunsch nachzudenken. Und ob Izmail und Harun wohl je einsahen, dass Gnade und Liebe im Angesicht Ormazds immer besser sind als blinder Hass, das weiß wohl nur die Wüste allein.
Und hier mein Beitrag (meine erste Warhammergeschichte überhaupt):
Ehre und Tod
Dunkelheit, das war das erste was ich wieder bewusst wahrnahm, als ich zu mir kam. Doch sogleich folgte der Schmerz. Ein kreischendes Brennen, das aus jedem meiner Gliedmaßen direkt in mein Hirn schoss.
Nachdem ich die wieder nach mir greifende Ohnmacht mühsam abschütteln konnte und das Verlangen, einfach zu sterben überwunden hatte, klärten sich langsam meine Gedanken. Doch die Erinnerungen um die jüngsten Ereignisse entzogen sich weiterhin meinem Griff.
Wer war ich, warum schmerzte mein ganzer Leib, als sei er ein unter einem Berg begraben und wieder ausgegraben worden und warum konnte ich von meiner Umgebung so wenig wahrnehmen?
Ich versuchte meinen Verstand zu klären und konzentrierte mich auf meine Sinne. Als erstes wurde mir gewahr, dass ich mich kaum bewegen konnte.
War ich gefesselt, oder gar – gelähmt?!
Nein, dazu schmerzte mein geschundener Körper zu sehr.
Was war da aber sonst noch?
Ich konnte, einen ganz schwachen, aber unverwechselbaren Geruch nach Steinmehl wahrnehmen. Mir wurde langsam klar woran es liegen musste, dass es ich nichts sehen konnte. Mir musste ein Sack über den Kopf gezogen worden sein.
Ich war ein Gefangener, aber von wem war ich gefangen genommen worden, wo wurde ich gefangen gehalten und wer bei Grungi war ich?
Grungi! Eine wage Erinnerung an große Hallen, ausgelassene Feiern und starkes Bier kroch an die Oberfläche meines Bewusstseins. Ein starker, gedrungener Mann mit schinkengroßen Fäusten, gekleidet in eine strahlende Rüstung, das gekrönte Haupt eingefasst von einem prächtigen Bart schob sich in den Vordergrund meines geistigen Auges.
Wer war dieser Herrscher? Ein Zwergenkönig, mein König gar? Doch nein, da war noch ein anderes Gefühl. Der Wunsch diesen Zwerg mit Stolz zu erfüllen, seiner wert zu sein und ihn niemals und unter keinen Umständen zu enttäuschen...
Mein Ringen mit meinem Gedächtnis wurde jäh unterbrochen, als ich Schritte vernahm, die sich geradewegs auf mich zu bewegten. Es musste eine massige Gestalt, mit schweren Stiefeln sein, die solchen Lärm verursachen konnte. Fast überdeckten das dumpfe Stampfen noch andere, trippelnde Schritte, die den Ankömmling begleiteten. Mir näherten sich also mindestens zwei Gestalten.
War das die Rettung, die zu mir eilte oder waren meine Peiniger noch nicht mit mir fertig?
„Häh – Legit! Watt mach'n wa nu!?!“ grollte eine tiefe Stimme. „Boss wia geh'n zu däm Gefang'nän.“ quietsche es zurück. „Un' watt woll'n wa da!?!“ pampfte die erste Stimme zurück. „Aba Boss, wiä wollt'n doch sichägeh'n datt der Stump'n noch lebän tut. Die Jungz hab'n dem ganz schön hefftich vehakloppt. Nich datt es zu festä wa'“
Zuummmpf!
Dem klatschenden Geräusch folgte ein schmerzerfülltes Wimmern, gefolgt von einem winselnden: „Aba Boooss! Datt wa'n doch deinä Wortä – nich hau'n!“ „Datt weiß ich selba Legit! Denkstä ich wäa da Obaboss vom Rotzahnstamm, wenn ich nich' wüsstä watt ich…
… Legit- wann hab' ich datt gesacht?!?“ „Boss so genau haste datt nich gesacht, abba wass'de gesacht hast wa: Moscht do Stump'n höftig duach! Hömmat'n onne Thron von'ne Stump'nboss un' mocht'n kaahl Oba mocht'n nich platt!!“ imitierte die dünne, grelle Stimme das tiefe Grollen des anderen Sprechers. „Datt wa da bestä Plan, den da große Gorfang jemahls hattä. Watt da Kahzah-door wohl tut wennan so seh'n tut!“ feixte sie wieder in ihrer eigenen schrillen Klangfarbe.
Gorfang... Rotzahnstamm... Kazador! Das waren Namen die mir alle bekannt waren.
Und plötzlich war alles wieder da. Der König, wie er sich von uns verabschiedete um einmal mehr Goblins durch die Tunnel unter der Wehrstadt zu jagen. Die starke Hand die mir mit den Worten auf die Schulter klopfte: „Ich vertraue dir solange ich weg bin Karak Azul an. Ich weiß sie ist bei dir in guten Händen. Nächstes mal gehen wir gemeinsam auf die Grokul und ich erwarte, dass du dann mit mir einige Grolle tilgst! Vergiss nicht, das Bierfest vorzubereiten. Wenn ich wieder komme, wird gefeiert – mein Sohn!“
Doch es kam alles ganz anders. Die aufsässigen Grobi waren nur eine Ablenkung um den Tross meines Vaters Kazador aus der Feste zu locken. Sobald sie außer Sicht- und Hörweite waren, begann der Angriff der Orks und Goblins. Angeführt von Gorfang Rotzahn, dem größten Waaaghboss den die Berge seit langer Zeit gesehen haben.
So überraschend war die Flut der Grobi die durch einen längst vergessenen Tunnel in die Feste eindrangen, dass sie beinahe im Handstreich überrannt wurde.
Meine Mutter, meine Geschwister, meine ganze Familie wurde in Ketten gelegt und verschleppt. Ich versuchte mich zu ihnen durchzukämpfen, wurde aber, nachdem ich zahllose Grobi niedergemacht hatte und dutzende Urks erschlagen hatte von einer Gruppe riesenhafter Grünhäute umzingelt.
Die grobschlächtigen Gestalten kamen knurrend, mit erhobenen Schlachtbeilen auf mich zu. Ich duckte mich unter dem ersten, behäbigen und doch mit vernichtender Kraft geführten Hieb des Anführers weg und durchtrennte das Standbein des Orks mit meiner schweren, scharfen Axt. Mit einem geschmeidigen Rückhandschwinger trennte ich dem zweiten Schläger die Schwerthand vom Arm, nur um sogleich das schwere Axtblatt aus feinstem Gromril im Brustkorb eines dritten Urks zu begraben.
Gerade als ich meine Axt aus dem leblosen Körper meines letzten Gegners zog, um mich den verbleibenden Orks zu stellen, vernahm ich ein tiefes Grollen hinter ihnen.
Die Reihen der Grünhäute teilten sich und vor mir stand der gewaltigste Urkkrieger, den ich jemals gesehen hatte. Er trug einen verfilzten, blutbefleckten Mantel und rostige, grobschlächtige, Panzerhandschuhe. Aus einer dieser gepanzerten Fäuste ragte ein mächtiges Krummschwert mit gezackter Klinge empor. In der wutverzerrten Fratze unter einem geradezu winzig aussehenden Rundhelm blitze mich ein einzelnes glutrotes Auge mordlüstern an, über dem anderen war eine krude Stahlklappe direkt in den Schädel genagelt worden. Vor mir stand der berüchtigten Gorfang – Kriegsherr des Rotzahnstammes. Er brüllte einen ohrenbetäubenden Kampfschrei und stürmte auf mich zu.
Mein Kräftemessen mit dem Größten Ork unserer Zeit währte noch nicht lange, da wurde mir bewusst, dass ich diesem Gegner nichts entgegenzusetzen hatte. Jeden meiner, mit verzweifelter Kraft geführten Hiebe fing mein Gegner mit geradezu spielerischer Leichtigkeit ab, auf jede meiner Finten reagierte dieser grobschlächtige Barbar mit instinktgetriebener, angeborener Schläue. Seine grobe Klinge kreischte unter den Schlägen meiner feinen Streitaxt, aber sie brach nicht. Nach einer gefühlten Ewigkeit ausgetauschter Hiebe und Gegenhiebe begannen meine Arme müde zu werden. Das spürte auch mein erfahrener Gegner und ein breites Grinsen, machte sich in seinem von Narben zerfurchten Gesicht breit.
Gorfang ließ einen verzweifelten, beidhändig geführten Hieb von mir ins Leere laufen, da spürte ich einen dumpfen Schlag in meinen Nacken und danach... nichts mehr.
Jetzt war ich mir wieder allem bewusst.
Ich war Kazrik, Sohn Kazadors, mein Vater außer Reichweite, meine Familie tot, oder verschleppt, ich selbst mit groben Nägeln an den Thron meines Vaters geschlagen, geschunden und rasiert. Und der, der sich da mit seinem Speichellecker näherte, war dieser Gorfang, der Kriegsherr der Urks, der mich in meiner eigenen Heimstadt im Zweikampf geschlagen hatte.
Mir wurde der Sack vom Kopf herunter gerissen. Gorfang beugte sich zu mir herunter.
„So Stump'n – bisste wach?!?, Hör ma gut zu Zwerch!“ Die tief grollende Stimme, die da versuchte sich mir zu verständlich zu machen kratzte in meinem Ohr und bohrte sich in mein Hirn. „Du bist da Spross von da Boss hiä – wa! Wo issa denn, da mächtige Kahzadoor? Hatta sich feigä värdrückt, bevoa er von miä auseinanda gehau'n word'n wäa – wa!“
Mein Vater ein Feigling! Trotz gab mir neue Kraft und ich brüllte dem Ork entgegen: „Was fällt dir ein Monster, den stolzen und ehrenhaften Namen meines Vaters in dein schiefes Maul zu nehmen! Mach mich los hier und ich zeige dir was du wert bist, BESTIE!“
Der Kriegsherr schaute mir verdutzt aus seinem verbliebenen Auge entgegen. Dann blitzte es darin auf, und ein heißeres Knurren stieg in seiner Kehle empor. „Harr, harr, harr“ lachte er bellend, „Legit – haste den gehört! Da Stump'n is ganz schön frech – wa!“ „Boss lässte dem datt durchgeh'n“ quietschte der kleine Begleiter des Kriegsherrn zu seinem Anfüher hinauf.
Der Ork zog ein langes, gezacktes Messer aus seinem Gürtel, schnitt mir ein krudes Muster in die Stirn, und zog die Klinge am Ende genüsslich direkt über mein linkes Auge und über meine haarlose Wange. Doch der frische, gleißende Schmerz machte mich nur noch wütender.
„Weißte Junge,“ grollte der Ork geradezu genüsslich „ich kenn' euch Stumpn'z bessa, alsde denkst. Äähre is wichtich füä euch Zwergä und deswegän mach' ich dich hieä nich kalt.“ er machte eine kurze Pause, dann fuhr er fort: „Da Köhnich wird wiedä komm'n un' dann findät ea dich hieä, dann kannst'e ihm erzähl'n, dass da Gorfang seinä Familiä hat...“ seine Stimme steigerte sich zu einem triumphierenden Brüllen
„... und datt DU mich nich' dran HINDÄN KONNTÄST!“
Alles Blut wich aus meinem Kopf, mein Körper wurde bis zu den Füßen hinab taub, als mir klar wurde, er hatte Recht! Er würde mich als Zeichen seines Triumphes zurück lassen.
Ich hatte meinen Vater, meine Familie, ja meine ganze Wehrstadt enttäuscht.
Ich war entehrt!
Meine letzte Tat als Sohn des Kazadors würde es sein, meinem Vater von den Vorfällen während seiner Abwesenheit zu berichten, dann würde ich den Slayereid ablegen.
Kazrik war schon tot, mein Körper würde ihm bald folgen, bei Grimnir!