Kapitel 16
Kriegsrat:
Elendtod atmete tief durch und nahm auf seinem Thron platz. Endlich war er wieder zu hause in Dunkeltunnel. Und auch wenn er einige Rückschläge einstecken musste, ein Erfolg war die reiße doch noch gewesen. Seine Kommandanten waren alle versammelt. Alle bis auf Morax. Dieser sollte den Krieg gegen seine Rivalen voran treiben. Auch wenn die berichte von der Front noch nicht vom Sieg kündeten, so waren sie dennoch erfreulich. Viel mehr sorgen bereitete Elendtod sein Gast. Ein gewisser Häuptling Truck, untergebenster Diener des Grauen Propheten Kratzrat!
Kratzrat wollte sich mit ihm treffen. Und bestimmt nicht um ihn aufzufordern ihm eine Eskorte bereit zu stellen. Also, warum hat er ihn dann nicht einfach nach Dunkeltunnel begleitet? Oder sein anliegen direkt vorgetragen? Das ergab absolut keinen Sinn. Andererseits, wer versteht schon einen Grauen Propheten? Dabei viel sein blick auf Snarrik Graupfote.
„Snarrik, hast du die Schriften übersetzt“? Der Graue Prophet blickte auf. „Ja Großer Klanführer, das- das habe ich“ „Und, Berichten sie etwas über das Amulett“? „Nur wenig. Aber der zauber um es wieder zusammen zu fügen ist enthalten“. Sehr gut. Dann musste er jetzt nur noch die letzten Bruchstücke zusammen tragen, dann konnten sie sie zusammenfügen. „Was stand noch- noch in den Schriften über das Amulett“? „Nichts Großer Klanführer, nur der Zauber“ „Nichts?
Das kann nichts sein. Der Alte Prophet hatte soviel niedergeschrieben. Es kann nicht sein. Es muss zumindest ein Ortungs zauber dabei sein? Vrisk Eisenkralle war davon überzeugt“! „Verzeiht mein Großer Klanführer. Aber der Alte Troko schien besessen von einer anderen Macht zu sein. Ich nehme an das er- er nur den Zauber ersann, um das Amulett wieder zusammen zu fügen, sollte er die Bruchstücke in die Pfoten bekommen. Aber sein ziel war ein neues“. Elendtod überlegte eine weile angestrengt. Schließlich kam er zu dem Schluss, das kein Skave es sich leisten kann, keinen Ersatz Plan zu haben. Also fragte er Snarrik: „Um was für eine Macht handelt es sich“? Snarrik schüttelte sanft den Gehörnten Kopf. „Eine Macht die angeblich selbst die Dämonen fürchten. Doch sie ist- ist unerreichbar“ „Unerreichbar? Wieso? Was ist diese macht? Woher hat der Alte Prophet das wissen“? „Offenbar fand er auf- auf Albion einige Inschriften welche er studierte. Sie verwiesen auf eine Insel, die sich an einem Ort befindet, welche von den Menschdinger das Trügerische Meer genannt wird“ „Aha, und wo soll sich dieses Meer befinden“? „Zwischen den fernen Chathay und der Neuen Welt“. Elendtod sank auf seinen Thron ein. Das war zu weit. Er musste sich wohl damit abfinden das Snarrik recht hatte.
Diese Macht war unerreichbar. Er sollte bei seinem ursprünglichen Plan bleiben. Aber dennoch...
„Dieser Mensch, Etienne de Navarre, er bewacht das vierte Bruchstück. Ich- ich war mir sicher, wenn wir sie Erstmal in ruhe lassen, und uns um die Elfdinger kümmern, werden sie nachlässig und wir können es noch einmal mit-
mit List versuchen. Doch er ist zu vorsichtig. Wir müssen die Burg in eine, Großen Angriff stürmen und- und alle Menschdinger Töten“! „Aber Großer Klanführer“. Hozz Blitzfinger hatte gesprochen, und wartete nun auf die Erlaubnis weiter reden zu dürfen. Elendtod erteilte ihm das Wort. „Großer Klanführer, wir haben nicht genug Skaven zur Verfügung. Unsere Truppen sind geschwächt. Fast alle Klanratten sind bei- bei Kriegsherr Morax“ „Das Weiß ich- ich, Dummkopf-Made“! Hozz verstummte wieder. „Und darum, wirst du mein lieber Hozz, in Begleitung von Schluck Krüppelarm neue Sklaven, und einige der verbliebenen Klanratten an die Front begleiten. Nehmt die Kanone mit, und Kralle soll euch einige seiner Kampfbestien mitgeben. Vernichtet den Widerstand unserer Gegner! Unterwerft sie! Füllt unsere reihen auf! Dann, wenn ihr zurückkehrt, werden wir genügend Skaven unter unserem Banner habe- haben, das wir den Steinbau erobern
können“. Ja, das war ein guter Plan, ein sehr guter sogar. „Soll uns- uns Kralle auch begleiten“? Fragte Hozz „NEIN“! Alle versammelten blickten auf Elendtod. „Ich meine, nein- nein. Ich
benötige ihn hier. Ich habe einen ganz besonderen Auftrag für ihn“ Das war knapp. Auch wenn er es nicht zugeben wollte, aber seine
wunden schmerzten noch entsetzlich. Und Kralle, war ein guter Arzt. Er brauchte ihn jetzt hier.
Kratzrat setzte sich auf einen alten, verschlissenen Sessel in seinen Bau. Vor sieben Tagen waren sie in Skavenblight angekommen. Seine Eskorte hatte sich sofort von ihm abgewandt und war verschwunden. Doch das interessierte ihn
nicht. Im Moment versuchte er seine Pfote zu beruhigen. Er zitterte am ganzen Leib. Seine Duftdrüsen, welche den Duft der Furcht versprühten, schmerzten Fürchterlich! Sein weg führte ihm gleich am Tag seiner Ankunft zu den Ratskammern der Herrscher des Zerfalls. Doch man wollte ihn nicht empfangen. Die Albino Wächter lachten ihn aus, und schickten ihn fort wie einen Hund! Hartnäckig wie Kratzrat eben war, kam er jeden Tag wieder und wollte zu den Herrschern vorgelassen werden. Jeden einzelnen Tag! Als er heute wieder dort war, riss den Albino Wächtern offenbar der Geduldsfaden. Sollte er es wagen, noch einmal vorzusprechen, würden sie entsetzliche Dinge mit ihm tun. Mit ihm, einen Grauen Propheten!
Darauf hin verlor er seinerseits die Geduld, und schimpfte und Tobte!
Doch die Wächter ließen sich davon nicht beeindrucken. „Lasst mich hinein, oder der Verräter Elendtod wir ungeschoren davon kommen“! Sagte er.
Der Graue Prophet stritt noch eine weile mit den Albino Wächtern, als plötzlich einige Schwarz gekleidete Skaven von der Seite an den Propheten heran traten, und ihm fragten ob er eben Elendtod´s Namen nannte. Mehr als ein nicken brachte er nicht zustande. „Warte- warte hier und verhalte dich ruhig“. Dann waren sie auch schon wieder verschwunden und Kratzrat blieb zurück. Die Albino Wächter waren dazu übergegangen den Propheten zu Ignorieren. Es dauerte eine weile, dann wurde das Große Portal welches die Albino Wächter bewachten geöffnet und Kratzrat wurde hinein gerufen.
An einer Halbkreis- förmigen tafel saßen sie, die Zwölf Herrscher des Zerfalls und Flankierten die wohl imposanteste Statue der Gehörnten Ratte die Kratzrat je sah. Die Herrscher der 13!
Selbst jetzt noch, Stunden nachdem er den Audienz Saal verlassen hatte, sträubte ihm noch der bloße Gedanke daran das Fell. Einer der Herrscher, fragte ihn über Elendtod aus. Als er hörte, das Elendtod lebte, tobte er vor Wut. Auch wenn Dunkelheit die Gesichter der 13! verdeckte, erkannte er Vrisk Eisenkralle. Er warf den Schattenherrscher vor, stümperhafte Arbeit geleistet zu haben. Kratzrat´s Drüsen zogen sich erneut schmerzhaft zusammen, als er die Tragweite der Antwort des Nachtherrschers erkannte: „Die Eshin Triade hat versagt. Keine sorge, Elendtod´s Name befindet sich bereits auf Snikch´s liste“.
Eine Eshin Triade hatte einen Anschlag auf ihn durchgeführt und Elendtod hatte überlebt! Und jetzt wurde auch noch der gefürchtetste aller Assassinen auf ihn angesetzt? Kratzrat war nur eine Schwert Länge von diesem Monster
entfernt gestanden. Ganz alleine!
Dann wandte sich Kritislik, der oberste seines Ordens an Kratzrat und befragte ihn über eine Grauen Propheten namens Snarrik Graupfote. Kratzrat log ihm vor, ihn gesehen zu haben.
Als man ihn fortzuschicken wollte, trug er noch eine weitere lüge auf. Elendtod habe sich mit den Menschdinger des südlichen Bretonias zusammen getan, und wolle mit ihnen in Skavenblight einmarschieren. Und er wüsste über ihre
Pläne Bescheid und fühle sich dazu berufen ihn aufzuhalten. Alles was er dazu bräuchte wäre eine Armee.
Vrisk Eisenkralle forderte sofort die Aufstellung einer Armee der 13!
Anfangs erhielt er nur Unterstützung vom Nachtherrscher und den Obersten Propheten. Auch Klan Mors schloss sich an. Erst als Kritislik den Vorschlag brachte, einen Diener der Gehörnten mit zu entsenden, konnte eine Einigung
erzielt werden. Und Kratzrat wurde zum General ernannt.
Voller stolz wollte er schon gehen, als Kritislik ihn sagte um wem es sich bei dem Diener der Gehörnten handelte.
Einen Rattendämon!
Langsam beruhigte Kratzrat sich. Was hatte er sich dabei nur gedacht! Er forderte einen Klanführer heraus, welcher zum Ziel des berüchtigsten aller Assassinen auserkoren wurde, und bekam einen Rattendämon zur Seite gestellt. Es
hieß, diese Dämonen können lügen riechen. Sie durchschauen jedes Ränkespiel!
Ein Diener betrat seinen Bau. „Großer Prophet, ein Bote ist- ist für euch gekommen. Er wurde von den 13 gesandt“ „Na los, schick ihn rein, jetzt- sofort“. Der Diener verbeugte sich und führte den Boten herein. Bei dem Boten handelte es sich um einen Großen, Schwarz Pelzigen Skaven in Rüstung. Er baute sich vor dem Propheten auf, ohne seinen Respekt auf irgendeine weise kund zu tun. „Grauer Prophet Kratzrat“? Fragte der Bote. „Ja- ja, wer will das wissen“? „Ich bin Kriegsherr Schnellgenagt von Klan Mors. Ich wurde als Stellvertretender Kommandant zum- zum für das Herr der 13! ernannt. Ich werde eure rechte Pfote sein“. Ein Kriegsherr vom Klan Mors? Schnellgenagt? Kratzrat´s Puls beruhigte sich bei dieser Nachricht ein wenig. Es wurde bereits während seiner Anwesenheit beim Rat beschlossen das Klan Mors den stellvertretenden Kommandanten stellen wird. Sehr zu Vrisk´s Unmut. Kratzrat hatte bereits damit gerechnet
das es sich dabei um Kriegsherr Quick handelte. Glücklicher weise war es doch nicht dieser Propheten hassende Irre. „Nun, Schnellgenagt, was- was willst du“? „Ich bringe euch den- den Rekrutierungsbericht für die Armee der 13!“ Jetzt schon? „Das ging aber schnell“ Der Kriegsherr zog seine Lefzen hoch, was wohl ein lächeln sein sollte. „Elendtod hat sich- sich hier viele Feinde gemacht. Es dürfte nicht schwer sein, eine Armee aufzustellen die ihn vernichten soll“. Offenbar war Kratzrat da in etwas Großes hinein geraten. Andererseits, hatte er großes vor. „Was kannst du mir- mir alles über diesen Elendtod berichten“? Es war immer gut etwas über seinen Rivalen in Erfahrung zu bringen.
Schnellgenagt´s Gesicht verfinsterte sich. „Ich kann euch- euch einiges Berichten. Aber lest selbst“ Dabei hielt er eine Schriftrolle hoch, und warf sie dem Grauen Propheten zu. „Dort steht alles über den Verräter drinnen was ihr wissen solltet. Über den Verräter und seinen mit Verschwörer“. Ungläubig blickte Kratzrat auf die Schriftrolle in seinen Pfoten. Alles was er wollte, waren diese Verfluchten Bruchstücke! Und Elendtod stand ihm im weg. Doch wer war dieser Elendtod eigentlich?
Langsam öffnete Arellia ihre Augen. Sie lag in einem warmen flauschigen Bett, in einem kargen Zimmer aus Holz. Doch ihr Zimmer schwankte. Der versuch aufzustehen, wurde mit einem Brennenden Schmerz oberhalb ihrer Hüfte bestraft und
sie sank stöhnen in die Laken zurück. „Herrin“ Turganos kam herbeigeeilt und kniete sich neben ihr Bett. „Ihr seit aufgewacht, ich bin so froh“. Arellia fasste sich an die stelle wo das Schwert sie durchbohrt hatte. Die wunde war restlos verheilt. Nur ein dumpfes pochen zeugte noch davon, dass sie noch vor kurzem eine schwere wunde dort hatte. Das, und der Schmerz wenn sie sich bewegte. „Bewegt euch nicht zu sehr Herrin. Bis vor wenigen Tagen war es noch unklar ob ihr überlebt oder nicht“ „Es geht mir gut, treuer Turganos. Abgesehen davon das es mir vorkommt, als dass das ganze zimmer wackelt“ Turganos lächelte „Dann kann ich euch beruhigen Herrin.
Das Zimmer wackelt tatsächlich“ „Was? Wo befinden wir uns Turganos“? Die Miene des Ritters wurde ernst. „Wir befinden uns
auf einem Schiff, das uns nach Ulthuan bringt Herrin“ „Nach Ulthuan? Wer hat das veranlasst“? „Das war Uther, Herrin“
„Uther? Warum? Warum sind wir nicht in Bretonia“? Ein Schatten legte sich auf Turganos Gesicht. „Es gab einen streit zwischen uns und den Menschen. Blut ist geflossen. Doch diese primitivlinge konnten sich nicht mit uns messen“ „Wie ist es dazu gekommen“? Fragte Arellia. „Herrin, ihr solltet euch nicht aufregen. Ihr braucht ruhe. Vorerst reicht es zu wissen, das die Menschen nicht mehr unsere Freunde sind. Auf diese Verräter können wir verzichten“. Verräter? Was ist geschehen? Etienne de Navarre machte einen aufrichtigen Eindruck auf sie. Sollte sie sich geirrt haben? Uther warf ihr des öfteren vor, vorschnell zu handeln. Hatte er am ende etwa recht behalten? „Bitte, bringt Uther her“. Turganos erhob und verneigte sich. Dann Verlies er die Kabine. Uther würde ihr die Wahrheit sagen. Das war besser für ihn.
Etienne stand auf der Mauer seines Vaters und blickte auf das nahe Dorf Navarre. Wie lange ist es nun her das er der Feenzauberin begegnet war? Einen Mondumlauf? Vielleicht etwas länger. Über zehn Jahre ritt er als Questritter
durch die Alte Welt, und bekämpfte allerlei Monster und andere Scheusale. Orks, Tiermenschen und Oger. Sogar einen Drachen bekämpfte er mit seinen Gefährten. Doch Elfen begegnete er äußerst selten.
Und Skaven?
Natürlich hatte er von ihnen gehört, aber niemals welche gesehen.
Jahre lang stellte er sich vor wie er unter großen Fanfaren als Gralsritter heimkehren würde. Verehrt als lebender Heiliger. Und dann würde er Frieden finden. Zumindest bis die Feenzauberin oder der König zu den Waffen rufen
würde. Doch kaum das er ankam, erschien Elendtod! Und dann auch noch der Verrat dieser abscheulichen Elfen.
Elendtod war böse, soviel stand fest. Er war ein Skave, er bediente sich der Täuschung und Hinterlist. Und er konnte Kämpfen. Mit so einen Widersacher kam Etienne klar. Doch Elfen? Die eine Hand reichten sie dir zur Freundschaft, mit der anderen hielten sie bereits einen Dolch um einen nieder zu stechen!
Heute wurde Phillipe zu grabe getragen. Im Großen Saal wurde derzeit eine Trauerfeier abgehalten. Doch Etienne ertrug es nicht länger. Er starb für ihn! Als er die Elfen kampflos gehen lies, erschien es Etienne als das richtige. Nun bereute er es.
Ja, Elendtod war Böse. Doch es war seine Natur. Er hatte gegen ihn gekämpft, und respektierte ihn sogar ein wenig. Selten sah er jemanden so gut mit dem Schwert umgehen. Er würde ihn bekämpfen, bis zum Schluss. Doch bei den
Elfen war es etwas anderes. Er hasste sie! Er würde sie alle bekämpfen, ohne Ausnahme!
Die Waldelfen welche ihm ihre Hilfe verweigerten.
Dunkelelfen, welche jedes Jahr die Küsten Bretonias überfielen.
Und die Hochelfen, denen Ehre nichts bedeutete!
Er würde sie alle vernichten!