Wie Tabletop entstand:

  • Sooo ich habe mal ein wenig nachgelesen und die Entstehung vom Tabletop etwas zusammengefasst.
    Angefangen habe ich dabei mal von der "Ursuppe".
    Wen es interessiert, der kann es gern lesen.
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie natürlich auch gern als Andenken behalten.




    Wie wurde Tabletop erfunden?


    Die frühen Anfänge des Tabletopspieles darf man in der Geschichte des
    Schachspieles suchen. Schon 600 Jahre n. Chr. spielte man in Indien
    ein Spiel namens "Chatrang",
    welches dem Schach sehr ähnlich ist.
    Auch hier hatte das Brett schon64 Felder, die Figurenaufstellung unterschied
    sich ebenfalls kaum vom heutigen Schach. Es gab
    besondere Markierungen
    auf dem Spielbrett,Historiker vermuten, dass diese Markierungen für
    Würfelspiele verwendet wurden.
    Nachdem die Araber im 7. Jahrhundert in
    Persien einfielen, übernahmen sie das Spiel unter dem Namen
    "Schatrandsch". Die Araber trugen sehr viel zur Verbreitung dieses
    Spieles bei und so gelang es über verschiedene Wege nach Europa.
    Im 13.Jahrhundert hatte sich das Schachspiel schon so fest in die Gesellschaft
    des mittelalterlichen Europas integriert, dass das Schachspielen eine der sieben
    ritterlichen
    Tugenden wurde. Im 15.Jahrhundert nahm Schach dann endlich die Form
    an, in der wir es heute kennen.


    Aus dieser Form entwickelte man Mitte des 17. Jahrhunderts das
    "Kriegsschachspiel", welches mathematische Berechnungen
    enthielt. Leider ist über dieses Spiel kaum etwas
    verzeichnet. Man
    erkannte das strategische Potenzial dieses Kriegsschachspieles und
    all seinen Berechnungen. Solang es allerdings auf einem Schachbrett
    gespielt wurde,
    hatte es keinen militärischen Nutzen. Gegen Ende des
    18. Jahrhunderts verlagerte der Militärschriftsteller und Taktiker
    Georg Venturini das Kriegsschachspiel vom Brett auf eine

    Karte und gestaltete es auf diese Weise taktisch flexibler. Diese Idee übernahm
    der preußische Hofkriegsrat Georg Leopold von Reiswitz. Er spielte
    Venturinis Variante im Verein
    mit den mehreren Offizieren. Auf einem
    Plan im Maßstab 1:2573 versuchten die Offiziere, mit Hilfe von
    Truppenzeichen, taktische Manöver darzustellen und nachzuvollziehen.
    Reiswitz führte weitere Neuerungen ein. Er ersetzte den Plan durch
    eine dreidimensionale Landschaft und war der Erste, der
    maßstabsgetreue Spielfiguren auf das neue Spielgelände
    brachte.
    "Das taktische Kriegsspiel" nannte er es und es wurde
    gradezu euphorisch in Militärkreisen aufgenommen. Allerdings waren
    Aufwand und Platzbedarf so groß, dass es sich
    nicht erfolgreich
    verbreitete. Sein Sohn Johann von Reiswitz befasste sich mit diesem
    Problem und modifizierte das Spiel seines Vaters ein wenig, sodass es
    auf einer topografischen
    Karte, im Maßstab 1:8000 gespielt werden
    konnte. Dieses "Kriegsspiel" enthielt nun also Metallfiguren, welche die
    Einheiten darstellen, Regeln und Werte für die einzelnen Einheiten
    sowie Grundregeln für das gesamte Spiel. Beaufsichtigt wurden die Gefechte
    von einem Spielleiter, welcher für die korrekte Interpretation und Einhaltung der Regeln
    sorgte. Das Spiel
    wurde in Militärkreisen immer populärer und die Regeln und
    Werte wurden immer realistischer angepasst. Bald war es Grundlage für
    die militärische Schulung und Kriegsführung.
    Dies war also der Vater des heutigen Tabletop in all seinen vielfältigen Formen ...




    Wer noch irgendwelche Ergänzengen, Iinfos, Korrekturen oder ähnliches hat, immer her damit!
    Vor allem würde mich jezt wirklich mal interessieren was es mit dem Kriegsschach auf sich hat,
    ich habe wirklich garnichts außer den Namen darüber gefunden...

    Mit freundlichen Grüßen,

    Ruhn



    (Edit: irgendwie hat er mir jezt den Text total verschoben...)

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  • Hmmm ...


    Also die Römer haben auch schon deutlich vor Christus mit Schlachtplänen gearbeitet, die das Gelände abbildeten und mit Markern und Modellen die Truppenbwegungen geplant.
    War zwar kein Spiel in diesem Sinn sondern die Planung von realen Schlachten, aber dennoch würde ich das eher als die frühesten Vorläufer des Tabletops sehen ...


    Kahless

    Selbstbemalte Armeen:
    WHFB/TOW - 30.000 Punkte Khemri & 45.000 Punkte Vampire (BILD 2015 - da kam seither noch einiges hinzu)
    WHFB/TOW - 20.000 Punkte Monster
    WHFB - 3.000 Punkte Arabia

  • Danke! Finde das echt toll, dass du das gemacht hast. Weißt du zufällig ob die Regeln für das Spiel Johann Reiswitz' noch irgendwo erhältlich sind?

    MfG DD
    5000 punkte Dunkelelfen
    3000 punkte Zwerge
    2000 punkte Orks und Goblins
    Das Imperium 2000 punkte


    1500 punkte Space Marines


  • Also die Römer haben auch schon deutlich vor Christus mit Schlachtplänen gearbeitet, die das Gelände abbildeten und mit Markern und Modellen die Truppenbwegungen geplant.
    War zwar kein Spiel in diesem Sinn sondern die Planung von realen Schlachten, aber dennoch würde ich das eher als die frühesten Vorläufer des Tabletops sehen ...


    Ja, ich fand das auch seltsam... Aber es hat sich wahrscheinlich nicht direkt daraus entwickelt, zumindest fand ich dafür keine Anhaltspunkte...



    Danke! Finde das echt toll, dass du das gemacht hast. Weißt du zufällig ob die Regeln für das Spiel Johann Reiswitz' noch irgendwo erhältlich sind?

    Hmmmh Ich habe hier ein Buch von 1824, bin aber nicht sicher von welchem genau:


    Anleitung zur Darstellung militärischer Manöver mit dem Apparat des Kriegs-Spieles


    Ich weiss nicht genau ob es wirklich die Regeln sind... Direkt zum Download oder Erwerb habe ich auch noch nichts gefunden...
    Aber 2 Universitätsbibliotheken gibt es, die das verlinkte Buch zu haben scheinen. In Kassel und Bayreuth.
    Kann man sich wohl auch irgendwie bestellen oder ausleihen...

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