Der Wille des Meisters
Wilhelm hatte heute kein Glück bei der Jagd, er war schon den ganzen Nachmittag unterwegs und konnte gerade 2 Kaninchen vorweisen. Etwas erschreckte die hier heimischen Tiere. Ein gewaltiger Schatten zog durch die Wälder, selbst er der sein ganzes Leben in diesem Wald jagte erkannte ihn in den letzten Tagen kaum wieder. Etwas Gigantisches harschte an Wilhelm vorbei, selbst für seine scharfen Auge zu schnell um es zu erkennen. Doch gerade in solch einem Augenblick konnte schnell der Jäger zu Beute werden. Wilhelms Körper verweigerte ihm jede Kontrolle, wie Angewurzelt stand der Jäger einen langen Moment dar…
Loki eilte durch die Vegetation der westlichen Wälder immer weiter Richtung Westen. Er bewegte sich, selbst für die Bewohner dieser Gefilde, mit einer kaum wahrzunehmenden Geräuschkulisse. Loki hielt kurz inne, er spürte den Ruf seines Meisters durchtränkt von Qualen und Leid. Die Hafenstadt war wenige Tagesmärsche entfernt. Überall um ihn herum konnte er den Blutdurst Gleichgesinnter wahrnehmen… Er war jetzt nicht mehr der einzige der den Ruf hörte. Die Vergessenen und Verdammten sammelten sich, geführt von einer unsichtbaren Kraft, jener Kraft die die Quelle seiner Macht darstellte. Nichts blieb vergessen, nichts wird vergeben, die Vergeltung rief ihre Legionen und die Krieger folgten. „ Vorwärts meine Brüder und Schwestern, das Büffet ruf und wir werden uns an ihnen Satt fressen!“ Die Schatten im Walde zog weiter Richtung Salzburg……
Die Stadt Salzburg war von Piraten geplündert worden. Große Teile waren niedergebrannt, es herrschte das in diesen Tagen allgegenwärtige Chaos, die Piraten gaben sich den üblichen gelüsten hin, welche typischerweise nach solch einer Plünderung erfolgten. Kapt´n Silberzunge beäugte die an den Bug gekettete und halb wahnsinnig gewordene Himmelszauberin. „Das Eisen steht dir gut mein kleines Spielzeug. Winde dich nur weiter und Leide, so das deine Quallen unsren Meister schmecken mögen.“ Dem Bick in ihren Augen nach, wäre der Kapitän der Piratenflotte sofort von Blitz getroffen worden, doch leider verweigerten ihr die Eisenketten diese genugtun. Im gleichen Zug schlang der Kapt´n einen beträchtlichen Schluck Wein aus einer Flasche des frisch erbeuteten Vorrats. Silberzunge blickte sich um, die meisten Männer vertrieben sich die Zeit mit saufen und würfeln, andere fanden den gefallen die neuen Sklaven zu drangsalieren. Sein Blick blieb an einen kleinen wohl ernährten Jungen neben dem Schiff haften. Dieser war ihm neu. Der Junge war in Lumpen gekleidet, trug eine übergroße Henkerkaputze und ein Beil welches die Spielzeugversion einer Schlachtaxt darstellen konnte. Im Großen und Ganzen sah dieser wie die Parodie eines richtigen Henkers aus. Auch den Männern war dieser nun aufgefallen, die Matrosen holten diesen als Belustigung an Bord.
Karl lachte „ Ey Jungchen zur wessen Hinrichtung wollts d´denn?“ „Natürlich zu euren Gesindel! Übergebt mir eure Schiffe und ich werde Gnade vor Recht ergehen lassen.“ Der Geräuschpegel explodierte. Gelächter schallte vom ganzen Flaggschiff. Während die Männer sich köstlich amüsierten, lief Silberzuge ein kalter Schauder über den Rücken. Die Mimik des Jungen hatte etwas raubtierhaftes, etwas gefährliches. Seine Gesichtszüge besaßen etwas Haifischähnliches, und sein lächeln offenbarte viele scharfe Zähne. Meman zog ein Dolch und ging auf den Neuankömmling zu „He willstä jetzt frech werdn bursche?“ Dass Gelächter verstummte als Memans Waffenarm im hohen Bogen durch die Luft ins Wasser flog. Eine Blut Fontaine schoss aus seiner Halsschlagader. Die Männer zogen die Waffen, zuspät, der Junge war schnell…zu schnell. Einige Minuten später waren sie tot oder geflüchtet. Silberzuge war mit schnitten überseht ihm fehlen große Stücke im rechten Oberschenkel und Arm. Er war ein äußerst talentierter Kämpfer, ein begünstigter des Slaanesh, doch diesem Monster hatte er nicht entgegenzusetzen.“ So und nun zu dir, dein Fleisch schmeckt gut Lakai des falschen Göttes! Du weist es doch selbst wie es schön heißt, fressen oder gefressen werden, den schwachen wird nichts geschenkt.“ Das letzte was Silberzuge sah war sein kopfloser Körper.
„Wartet.“ erklang eine Stimme. Sabrina Icewind ergriff sich ihr bittende Chance. Löst die Ketten und ich werde in eurer Schuld stehen. Loki blickte zur der Frau herunter. Das Grinsen wurde breiter. Er schnitt sich in den Arm „ Trink und befrei dich selbst oder bleib an Ort und Stelle.“ Das violette Blut tropfe der Himmelszauberin ins Gesicht, sie schluckte hastig einige Tropfen herunter. Blutrituale waren verboten im Imperium, doch sie wollte in erster Linie leben. Sie konnte sich einfach nicht erlauben zu Sterben, nicht nach all den Visionen, den letzten Tagen vom Ende der Welt und der nicht vollendeten Rache. Bei den Göttern, sie würde nicht aus dieser Welt gehen ohne ihre Rache an den ältesten bekommen zu haben. Währenddessen waren Lokis Brüder und Schwestern eingetroffen und wüteten auf den anderen Schiffen. Ihre Zahl betrug nun mehrere hundert. Einige Stunden später war die Flotte bereit Segel zu setzen. Loki erhob die Axt „Auf nach Sartosa, die anderen warten bereits auf uns!“
Während der Fahrt zur berüchtigten Piratenstadt hielt sich Sabrina in der Kapitäns Kajüte auf. Nachdem sie das Blut getrunken hatte war ihr Geist zersplittert und neu zusammengesetzt worden, zu mindestens füllte Sie sich so. Die magische Kraft die in ihr pulsierte zerriss die schweren Eisenketten im Bruchteil eines Augenblicks. Zudem schien ihre Magische Begabung enorm gewachsen zu sein. Sie konnte das kommen der Visionen nicht nur kontrollieren, sie konnte diese bis zu einem gewissen Grad manipulieren. Eine andere Perspektive, ein anderer Blickwinkel, eine andere Handlung. Sie vernahm die leiden eines Wesens von einer anderen Existenzebene
und das blanke verlangen diesem beizustehen. Es war ein Krieger, einer der es gewagt hatte den finsteren Vier die Stirn zu bieten. Es war das Geschehen hinter dem Geschehen von Ende der Welt. Ein gewaltiger Krieg auf den höheren Existenzebenen. Die Vergeltung selbst sammelte sich um jene heimzusuchen, welche diese Welt verraten haben.
Vor Sartosa ankerte bereits eine gewaltige Flotte, welche vor einigen Tagen aus der Stadt der sechs Türme ausgelaufen war. Etwa die Hälfte bestand aus Piratenschiffen, angeführt von einem Mann welcher sich selbst als den zukünftigen König der Piraten bezeichnete. Er hatte bereits im jungen Alter einen Namen in der Stadt der sechs Türme gemacht. Seine Markenzeichen waren ein Strohhut sowie die Kompromisslosigkeit mit jenen die über Ihn lachten. Etwa ein Fünftel bildeten die schlanken Korsaren Schiffe der Elfen, den Rest stellte die Stadt selbst, schwerbewaffnete Fregatten, bestückt mit Kriegsmachinerie aus den schwarzen Schmieden der Chaoszwerge. Loki konnte direkt das Flaggschiff erkennen. Gehüllt in einem blauen Schimmer und durchtränkt mit einer Präsenz welche der seines Meister sehr ähnlich schien….
Loki ging samt Begleitung an Bord, eine wunderschöne Frau gehüllt in einen Mantel der Macht empfing ihn: „ Du bist also Lokirian der Dämonenfresser, jener welchen mein Bruder als Apostel wählte. Bist du bereit für den Krieg mit den finsteren Vieren.“ “Loki reicht mein Herrin, die Götter sind nichts als Lügen, wir geben ihnen ihre Macht und wir sind es auch die ihnen diese rauben werden. Meine Brüder, Schwestern und ich würde sie überall und jederzeit bekämpfen und wenn mein Meister ruft so werde ich ohne Zögern folgen. Turmherrin Maya schaute interessier auf die berrobte Gestalt in Lokis Garde. Du hast Lokis Blut getrunken?! Nun trägst du eine große Macht in dir einstige Zauberin des Himmelsodens, nutze diese und rufe für mich die Nordwinde. Wir werden einen Slipstream nach Lustria öffnen. Maya beäugte sie mit einem Lächeln, Verständnislosigkeit bildete sich im Blick der Himmelszauberin wieder.
Sabrina füllte sich als würde sie vom neuen laufen lernen, ihr gesamtes Verständnis von Magie wurde in den letzten Tagen über den Haufen geworfen. Sie hatte bereits an 2 Tagen mehr gelernt als in mach einem Semester in der Magischen Universität. Tatsächlich hatte sie bereits an der dunklen Seite Gefallen gefunden, nur ihr Stolz als Imperiale Zauberin hielt sie noch davon ab sich dies auch einzugestehen. Das war also der Weg der Vergessenen und Verdammten, aber seist drum selbst diesen würde sie gehen.
Das Ritual war fast vollendet. Die Nordwinde rissen einen gewaltigen Strudel in die Meeresoberfläche. Bildete zunächst eine Windhose welche sich zur einen breiten Fluss in der Luft verformte. Gewaltige magische Kräfte bildeten Stromschnellen in Form einer Rampe, welche ein Schiff auf übernatürlicher Geschwindigkeit beschleunigten. Turmherrin Maya und Oberkommandierende der Flotte blickte zufrieden auf das Ergebnis. Das Ritual war nun vollendet, die Flotte bereit zum Aufbruch…..