So, dann will ich mich mal dran setzen und den ganzen Worten von gestern Nacht und heute Morgen Taten folgen lassen. Noch ein letztes Mal, ich wuerde mich sehr freuen, wenn Leute auf die gebrachten Argumente eingehen, diese bestaetigen oder wiederlegen und zusaetzliche Punkte mit anbringen.
Eine letzte prinzipielle Sache noch, der Uebersicht halber werde ich meine Kritiken auf zwei Punkte aufteilen. Der Eine umfasst alles was die Story angeht, also Idee, Umsetzung, Nachvollziehbarkeit etc. Der Zweite Punkt ist mehr auf das verwendete Handwerkszeug bezogen, also Stil, Fehler etc.
Ok, fangen wir an. Die Geschichte "Es war einmal in Nippon" weist einige sehr interessante Elemente auf. Zunaechst einmal finde ich die Idee das es in Nippon stattfindet super, leider bleibt es vornehmlich bei der guten Idee, da ausser einigen wenigen Begriffen es ohne Probleme auch sonstwo stattfinden haette koennen. Da ich aber nicht weiss, wieviel von Nippon eigentlich wirklich bekannt ist, werte ich es trotzdem als positiv, auch wenn man gerade wenn nicht viel beschrieben ist seiner Fantasie mehr freien Lauf lassen koennte. Was mir gut gefallen hat ist die Tatsache das es dem Autor gelungen ist, mich in einigen Punkten fragen zu lassen, warum sollte er das tun?!? Zum Beispiel:
<dann packe er den toten Wachmann und zog ihn auf den Weg>
oder die sehr offensichtliche Bedrohung Ossogatus
Dolch etc. um <Fürchte den Feind den du nicht siehst>
Zunaechst fragte ich mich, warum zur Hoelle sollte er das tun, da er doch unbemerkt bleiben sollte. Das wird im Nachhinein gut erklaert und dasselbe "Stilmittel" wird einige Male verwendet, was bei mir gut ankam. Manchmal wirkte es etwas zu "aufgesetzt" und haette subtiler rueberkommen koennen (man muss nicht immer mit der Blockhuette winken ), aber das waere wohl einfach die naechste Stufe. Gelungen ist dies dem Autor schon bei "Ich will dich nicht auch noch an die Daemonen verlieren" oder "Alle... bis auf eine...", erst zum Schluss wird klar, dass damit die Schwester gemeint ist, das fand ich super! Ansonsten ist die Story an sich gute alte Fantasykost, es gibt einige Tote, ein paar nette Wendungen (das er nicht auf Ossogatu drauf geht zB.) und ansonsten einen relativ geraden Verlauf einer kleinen Geschichte, passend zu einer Kurzgeschichte. Was mir ein bisschen sauer aufgestossen ist, ist der "Superheld" der Story, der sich durch alle durchmetzelt. Klar, Ninja und so, aber gerade mit den Waechtern die wiederkommen, haette man mehr raus machen koennen, weil trotz des Spruches von Ossogatu:
<„Noch bessere Wachen werde ich wohl kaum bekommen“>
Fallen sie danach halt nochmal um wie die Fliegen. Kleiner Gag mit der magischen Waffe, wirkt aber auf mich unpassend, da es einfach zu... nunja einfach laeuft fuer Karuto. Das Ende ist dann wohl ne Art Klassiker, das arme Ding, dass gerettet werden muss hat es ziemlich faustdick hinter den Ohren. Unpassend hier ist fuer mich, dass Ossogatu sich nicht um sie kuemmert, er weiss ja wozu sie faehig ist und er scheint Kurato so ueberlegen zu sein, dass ich mich an seiner Stelle wohl erst um die Schwester gekuemmert haette und danach den Bruder weggeraeumt (vor allem da der ja eh erst einmal mit den Wachen beschaeftig ist). Ansonsten ist der Schluss wie gesagt ein Klassiker, was ihn aber nicht minder schlecht macht. Noch kurz zum Anfang, den ich etwas seltsam fand. Als Ninja sollte er gerade den ersten Gegner (den er ja nur als Lockvogel verwenden will) schnell und sauber kalt machen. Da hat meiner Meinung nach dem Gegner gegenueber stehen und ihn mit nem Schwertgriff in den Bauch rammen, dann Nase brechen etc. irgendwie nix zu suchen. Kleine Anmerkung fuer kurz danach noch, ich denke er sollte sich vergewissern, dass er nicht bemerkt wird. Nicht gesehen (ich wuerde davon ausgehen, dass er irgendwie zusammen mit Dunkelheit zuschlaegt und Ossogatu wird ja geweckt--> ergo schlaegt er in der Nacht zu?) und bei dem Laerm den so ein Kampf machen kann (gerade wenn es nicht schnell und leise geht) waere hier das Wort mMn passender.
Soweit zur Story, auf mich weiss die Geschichte hier durchaus zu ueberzeugen (wuerde hierfuer abhaengig von den noch kommenden Geschichten etwas im Bereich 7-8 Punkten veranschlagen.
Kommen wir nun zum zweiten, meiner Meinung nach nicht minder wichtigen Teil und da sieht es leider ueberhaupt nicht mehr so rosig aus. Ist die Sprache an sich zwar einfach und direkt heraus (siehe Blockhuette), das muss aber nicht unbedingt ein Nachteil sein und werde ich hier nicht negativ mit einbeziehen. Was nicht so gut ankommt sind manchmal die Verwendung von den gleichen Woertern kurz hintereinander (zB. Opfer gaben, unten), da waere ein bisschen mehr Abwechslung schoen gewesen. Opfer gaben bringt mich auch gleich zu dem naechsten, leider auch zu dem gewichtigsten Punkt. Die Rechtschreibung ist leider unter aller Sau! Extrem haeufig wird Gross- und Kleinschreibung verdreht (in beide Richtungen) und mehrfach habe ich Worte gefunden, in denen Buchstaben fehlten oder zu viel waren. War das bei diesem hier:
<während er zu Boden sankt und starb>
noch lustig, weil er quasi erst noch heilig wird um dann zu sterben, aber es war einfach zu viel! Manchmal habe ich das Gefuehl gehabt das ganze Absaetze mindestens einen Fehler pro Satz enthalten, was den Lesefluss doch arg stoert und den Lesespass bedeutend nach unten zieht. Hier waere es wirklich wichtig, dass du zum Einen die Autokorrektur von Word benutzt (fuer viele Adjektive die falsch gross (Fuchsteufelswild) oder kleingeschrieben (keine lebenswichtige stelle) sollte das schon reichen), bei einigen Fehlern (Opfer gaben--> ein Wort) wird das aber nicht ausreichen, hier waere es gut und wichtig jemanden Korrektur lesen zu lassen.
Soweit zum zweiten Teil, der mir leider ueberhaupt nicht gefaellt, hier wuerde ich auf 2 Punkte tendieren, was mich bisher bei ca. 5-6 Punkten Gesamtwertung herauskommen lassen wuerde, abhaengig davon wie gut die anderen Geschichten sind und auch abhaengig davon wie sehr ich Punkt 1 ueber Punkt 2 gewichte.
Soweit von mir, was sagen die anderen zu der Geschichte?!?