Diskussion zu "Absolution"
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So, machen wir uns auf zum nächsten.Vielleicht sollte ich mich zu Beginn noch outen, dass ich was 40K angeht wirklich nicht mehr auf dem neuesten Stand der Dinge bin, ich hoffe aber trotzdem ne vernünftige Kritik liefern zu können.
Storytechnisch weiß auch diese Geschichte zu überzeugen. Gerade die
Rückblicke sind gut gewählt und lockern die Geschichte, in der leider
nicht so wirklich viel passiert, selbst etwas auf. Für mich sind einige Logikfehler auffällig, aber vielleicht liegt das auch an meinem begrenzten Wissen. Doch ich bin mir ziemlich sicher, dass sie wenn sie sich mit Großen Dämonen, Orkbossen etc. anlegt, wirklich den Tod hätte finden sollen. Hier wäre zumindest angebracht gewesen, dass sie nicht allein war, denn falls sie die wirklich alle alleine geschlachtet haben sollte (oder selbst wenn es der Trupp war und nur sie überlebte), dann würde sie einen weitaus heftiger klingenden Namen als "die Alte" heute mit sich rumtragen . Mit der Alten habe ich auch noch ein weiteres Problem, ist sie auf der einen Seite eine gute Wahl, um die Entwicklung des Charakters (sozusagen durch Nutzung als Rollen-Vorbild) voranzutreiben, aber hier stimmen einige Zusammenhänge nicht. Im Grunde versucht der Autor ganz klar die Linie zu vertreten, dass die Neue, die Alte in jung ist (was ein Satz ). Allerdings zieht sich die neue Alte aufgrund ihrer Position, dem was sie erlebt hat und wieviele sie schon kommen und gehen sehen hat komplett in sich selbst zurück, spricht mit niemanden mehr und wird eigenbrötlerisch (wird teilweise wahrscheinlich auch etwas in diese Rolle hineingedrängt), aber warum zur Hölle sollte dann die alte Alte sich um das Frischfleisch scheren, das gerade neu dazugekommen ist und gleich erst mal die Waffe wegschmeißt und im Staub landet. Das sie ihr hilft, ok, aber dass sie sich danach hinsetzt und ihr geduldig alles erklärt und beibringt klingt für mich unglaubwürdig, außerdem hilft es ihr kein Stück dabei Absolution zu erlangen und das ist ja ihr einziges verbliebenes Ziel...
Weiterer Logikfehler finde ich den Horror, klar, es war das erste Biest das sie gesehen hat und der Autor versucht auch über einen Nebensatz noch zu erklärenZitatDie Alte wurde von einem Rosa Horror angegriffen, und als sie genauer hinsah, erkannte sie, dass es das gleiche hässliche Biest war, das sie vor sieben Jahren angefallen hatte. Horrors an sich sind von sehr verschiedener Gestalt, doch dieses grausame Geschöpf würde sie selbst unter den zahllosen Legionen Tzeentchs wiedererkennen, so sehr hatte sich dessen Anblick in ihr Gedächtnis gebrannt.
ist zumindest für mich nicht ausreichend. Sieben Jahre ist ne lange Zeit, in der nicht nur sie sich verändert, sondern auch das Vieh (materialisieren die sich nicht immer wieder neu? Haben die dann die gleiche Form? Wie oft mag das BIest in der Zwischenzeit wieder ins Warp geschickt worden sein (was alles an neuen Wunden, irgendwas dass das Aussehen verändert)), daher ist mir diese Gewissheit hier viel zu übertrieben. Eigentlich ist es ja auch nicht wichtig, hier wäre mMn definitiv weniger mehr gewesen! Auch nicht so richtig passend sind ihre Aktionen nach dem Kampf, es wirkt als ob sie nicht so richtig weiß was sie tun soll (was wieder ok wäre, wenn der Charakter sich wirklich nur für den Kampf interessieren würde und da der nun vorbei ist, weiß er nix mehr mit sich anzufangen), nur leider wirken die Beschreibungen nicht so. Zunächst einmal kommt sie auf die Idee, dass sie anfangen könnte die Toten zu begraben (warum sollte sie das tun?!? Sie hat keine Bindung zu ihnen, sie sind absolut uninteressant für sie auf der Suche nach ihrem Ziel--> Absolution, wirkt nicht passend) und kurzu darauf wandert sie durch die Gegend und will noch ein paar Kultisten erledigen (hat sie sie nun begraben oder nicht? Und warum erst begraben und danach gucken ob nicht doch noch irgendwo jemand sein könnte, der einem gefährlich ist). Leider passen die Aktionen des Charakters nicht zu dem Bild, das ich mir hier gemacht habe (und ich hoffe das ist nicht ganz falsch, falls doch, bitte um Aufklärung, kenne mich mit den 40k Schwestern nicht wirklich aus und die aus Mortheim sind dann doch etwas... anders )
Nächste nicht passende Stelle ist diese hierZitatHinter sich hörte sie ein Geräusch. Langsam drehte sie sich um, hob den Eviscerator und war bereit, ein weiteres Mal nicht die Erlösung zu erlangen.
Zum Einen finde ich hier die Aussage sich bereit zu machen es wieder nicht zu schaffen zu aufgesetzt, aber was viel mehr stört ist sie hört ein Geräusch hinter sich, sie ist immer noch im Kriegsgebiet und sie dreht sich LANGSAM um? Ich meine egal wie sehr sie der Imperator eigentlich mag, wie sehr er seine schützende Hand über sie hält (ergo, wieviel Glück sie hat), mit diesen Instinkten wäre sie nicht weit gekommen, besonders gravierend kommt das hier rüber, da sie ja wie du versuchst zu beschreiben ne kriegsgehärtete Veteranin ist, so verhält sie sich aber leider nicht, daher fällt es mir leider schwer, den Hauptcharakter so richtig für voll zu nehmen...
Das Ende finde ich irgendwie etwas runtergebrochen. Nehme an dass dies mit der Wortzahl zu tun hat, ist halt immer wieder schwierig, aber "Alles gut und vergeben, vergessen" - "Ok dann bring ich mich mal selbst um" passte für mich nicht. Hätte es lieber gesehen, dass sie entweder doch noch in den Orden kann (wobei ich nicht weiß ob das möglich wäre und falls ja wäre es vielleicht auch die langweiligere Lösung gewesen), viel cooler hätte ich es aber gefunden wenn sie gesagt hätte, leckt mich! Ihr habt keine Ahnung, schön das der Imperator mir Absolution erteilt hab, aber ich hab nun 7 Jahre zu seinen Ehren geschlachtet und dann werde ich das nun halt einfach weiter machen... Ist vielleicht auch etwas weit hergeholt, hätte ich aber als überraschendes Element begrüßt und da der Grund für ihre Todessehnsucht (sie wollte Absolution haben, die hat sie nun) nicht mehr vorhanden ist, fand ich den Selbstmord etwas fad.Summasumarum eine Geschichte die nur eine extrem kurze Zeitspanne beschreibt, in der nicht wirklich viel passiert, die aber mit Rückblicken nett untermalt und ausgeschmückt wird. Leider fehlt mir ein bisschen das Gefühl, dass ich den Charakter wirklich glaubhaft empfinden kann, daher tendiere ich hier zu 5-6 Punkten.
Kommen wir zum zweiten, diesmal dem angenehmerem Teil. Sprachlich und stylistisch lässt sich die Geschichte wirklich sehr gut lesen. Gerade den Anfang fand ich sehr gelungen, dieser Satz hier ist extrem lang, kommt aber trotzdem noch gut rüber (was eine Kunst ist!)
ZitatUnmittelbar um sie herum lagen Teile von Slaaneshkultisten, Köpfe, die im Tod wie irre starrten, Beine, die teils mutiert und geschuppt waren, und Hände, die wie anklagend auf die Schwester zeigten, während der grausige Schauplatz um sie herum in verkohlten Trümmern lag.
Auch gefallen mir die Wahl der Absätze, gerade die, die nur einen einzigen Satz umfassen und diesem dabei zu größerer Gewichtung verhelfen. Auch gefallen mir die Bilder, die du vor meinem inneren Auge erschaffen hast, gerade das hier fand ich eine sehr schöne Beschreibung:
ZitatDrinnen war es düster und nur durch ein Loch in der Decke bahnte sich ein schmaler Lichtstrahl den Weg hinein und feiner Staub tanzte in diesem Strahl, der auf die Schwester wirkte, wie das Licht auf eine Motte.
Insgesamt ist die Sprache also wirklich mehr als ordentlich und da sie mir gefallen hat werde ich mich jetzt auch nicht auf die Suche machen, ob mir nicht doch noch ein Schnitzer auffallen könnte, es sei nur soviel gesagt, mir ist beim Lesen nichts wirklich aufgefallen und das ist immer ein gutes Zeichen.
Tendenz bisher 8-10 Punkte.
Insgesamt wäre die Tendenz hier also auf 7-8 Punkten.
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• Sehr gut hat mir gefallen, wie du mit Absätzen arbeitest. Gleich am Anfang „Sie war allein.“, ist endlich mal ein gutes Beispiel für Wiederholungen als Stilmittel! Toll!
• Ich bin mir nicht sicher, ob die Repentia die Intrige des Kardinals gleich durchschaut hatte oder ob es möglicherweise schon ein Angebot gab. Wieso sie den Boten in Stücke hackte, kann bei allem Fanatismus einer so reinen Dienerin des Imperators eigentlich nicht recht nachvollzogen werden. Das ist aber Kritik auf sehr hohem Niveau!
• Sehr schöne eingebaute Rückblenden. Das erschafft einen lebhaften Charakter. Auf der Gegenseite lenkt es etwas von der eigentlichen Story ab. Auch wieder Rummängeln am wirklich guten Werk!
• Wie kann die Schwester den Rosa Horror wiedererkennen?
• Rechtschreibung, Stilmittel, Grammatik, Anordnung…super!Die Begründung zu meiner Wertung hier wird sehr viel kürzer als bei anderen Geschichten, weil deine Geschichte keine „einfachen“ Grammatik- und Rechtschreibfehler macht, weil die Sätze alle wohlüberlegt sind und weil trotz der möglicherweise verwirrenden Zeitsprünge immer die Lesbarkeit erhalten bleibt. Die logische Anordnung ist super, es gab nirgends eine Stelle, die ich mehrfach lesen musste, bei der ich mich geärgert habe, oder sonst was schlecht empfand. Die Handlung war in sich abgerundet, und der Leidensweg der Schwester toll dargestellt. Auch das Ende hätte ich so nicht erwartet. Mein Favorit! Vielen Dank für das Schreiben dieser Geschichte!
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Den beiden Vorigen ist eigentlich nicht viel hinzuzufügen, außer vielleicht, dass sich mir das Problem der sich kümmernden ersten Alten nicht wirklich in den Weg gestellt hat, die ja vorher eine Seraphim war, die bekanntlich engelsgleich sind und Engel sind ja irgendwie nett, oder? Die haben sich ja nicht während der Schlacht fröhlich hingesetzt und erstmal Regeln für Repentias klargestellt, ich glaube, dass dies eher zwischen den Schlachten geschah, irgendwann ist auch mal Marschrast oder so.
Ich stimme zu, dass einiges wirklich etwas wirr scheint, was aber auf der Sprachseite echt wieder rausgeholt wird, die Grammatik und Satzstrukturen sind echt gut und sauber bearbeitet.
Bleibe auch hier bei meiner Tendenz zu 8 Punkten und stelle fest, dass die Punktzahlen in meinen Kurzbewertungen insgesamt ziemlich deckend mit diesen sind, allerdings merke ich auch, dass mir das "lange" Bewerten viel mehr Spaß macht, als im Halbschlaf immer gleiche Sätze zu schreiben -
Wieder mal sehe ich das sehr ähnlich wie meine Vorschreiber.
Sprachlich toll und auch anspruchsvoll.
Eine gewisse Dramatik, die auch sehr gut rüberkommt.Gewundert hat mich folgendes:
1. Es passt mMn nicht so ganz zusammen, dass sie erst den Boten zerstückelt, und dann während der Schlacht nicht mal ihr Schwert richtig halten kann
2. Ich halte es nicht für sehr wahrscheinlich, dass die Intrige des Kardinals nach so langer Zeit aufgedeckt wurde, oder das da dann noch irgendein Hahn nach kräht, was mit ihr passiert ist.
3. Die Sache mit dem Rosa Horror.
Insgesamt war mir die Geschichte ein bisschen zu arm an Handlung, aber trotzdem gut gelungen
LG
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So, da ja jetzt klar ist, von wem die Geschichte ist, habe ich nun Gelegenheit, einiges, was für Verwirrung gesorgt hat, aufzuklären oder wenigstens einen Erklärungsansatz zu bieten.
Ich beginne oben und werde mich weiter hinunterarbeiten. Falls irgendwer noch das Gefühl hat, dass etwas ungeklärt blieb, einfach hier melden, ich bemühe mich dann um Klärung
Erstmal Dron Kraevoks Problem mit der Wiedererkennung des Horrors und dem Verhalten der Repentia nach dem Kampf
Zum Einen finde ich hier die Aussage sich bereit zu machen es wieder nicht zu schaffen zu aufgesetzt Ich hielt's für einen ganz guten Ausdruck von Resignation, aber was viel mehr stört ist sie hört ein Geräusch hinter sich, sie ist immer noch im Kriegsgebiet und sie dreht sich LANGSAM um? Ich meine egal wie sehr sie der Imperator eigentlich mag, wie sehr er seine schützende Hand über sie hält (ergo, wieviel Glück sie hat), mit diesen Instinkten wäre sie nicht weit gekommen, besonders gravierend kommt das hier rüber, da sie ja wie du versuchst zu beschreiben ne kriegsgehärtete Veteranin ist, so verhält sie sich aber leider nicht, daher fällt es mir leider schwer, den Hauptcharakter so richtig für voll zu nehmen... Der Tod und auch die Gefahr sind einer Repentia relativ willkommen, aber ich verstehe deinen Gedankengang. Das langsam könnte man wirklich weglassen
Das Ende finde ich irgendwie etwas runtergebrochen. Nehme an dass dies mit der Wortzahl zu tun hat, ist halt immer wieder schwierig, aber "Alles gut und vergeben, vergessen" - "Ok dann bring ich mich mal selbst um" passte für mich nicht. Hätte es lieber gesehen, dass sie entweder doch noch in den Orden kann (wobei ich nicht weiß ob das möglich wäre und falls ja wäre es vielleicht auch die langweiligere Lösung gewesen), viel cooler hätte ich es aber gefunden wenn sie gesagt hätte, leckt mich! Ihr habt keine Ahnung, schön das der Imperator mir Absolution erteilt hab, aber ich hab nun 7 Jahre zu seinen Ehren geschlachtet und dann werde ich das nun halt einfach weiter machen... Ist vielleicht auch etwas weit hergeholt, hätte ich aber als überraschendes Element begrüßt und da der Grund für ihre Todessehnsucht (sie wollte Absolution haben, die hat sie nun) nicht mehr vorhanden ist, fand ich den Selbstmord etwas fad. Tatsächlich habe ich mit dem Gedanken gespielt, die Repentia wieder in den Orden zurückkehren zu lassen, diesen aber wieder verworfen, weil es eben, wie du sagtest, langweilig wäre. Die Schwester ist eine Ausgestoßene, die nur einen Tag lang im Orden war, bevor sie zur Repentia wurde. Ihr Wille nach Vergebung ist durch den Freispruch der Principalis befriedigt, aber sie erwähnt mit keinem Wort, dass sie dem Orden diesen Fehler verzeiht. Wörtlich sagt sie: „Der Imperator möge euch vergeben.“ Vielleicht hätte ich noch ein "Ich kann es nicht" oder sowas dahinterschreiben sollen, aber dieser Satz war tatsächlich wohlüberlegt. Sie vergibt niemandem und bei Aufnahme in den Orden käme sie sich noch immer wie eine Aussätzige vor. Das einsame Schlachten hat nun auch keinen Sinn mehr für sie, da die Absolution mit dem Freispruch erreicht ist und so wählt sie den Tod "mit der Waffe fest in der Hand", so wie die Alte vor ihr.Weiter gehts mit der Beantwortung von Freddys Fragen
Und zu guter Letzt Captain Lyniarths BeitragNochmal danke an alle für das tolle Feedback, das hat mir sehr geholfen, Unklarheiten zu erkennen (z.B der Horror) und nochmal, wenn irgendwas noch unklar ist, dann laut "HIER" schreien