Nach fast einem Jahr stehen meine Freunde und ich kurz davor die Kampagne Blut in den Düsterlanden und damit den Kampf um Fozzriks fantastische Flugzitadelle zu beenden. Im Verlauf des Jahres hat sich ein ganzer Haufen an Korrespondenz unter den Kriegsfürsten angesammelt, den ich gerne teilen möchte, da ich das meiste für ziemlich unterhaltsam erachte. Falls das auf positive Resonanz stößt schieb ich noch Sachen nach aber hier erstmal die "Anfänge" und ein kurzer Überblick über die Fraktionen um das drumherum zu verstehen.
Chaoskrieger: angeführt vom Hexer Samael, dem Khornegeneral Vaggoth und dem Slaaneshgeneral Malshezir;
Vampirfürsten (Necrach): angeführt von Habakuk
Vampirfürsten (Lahmia): Angeführt von Chantalle und ihrem Meisternekromanten Kevin
Vampirfürsten (Blutdrachen): angeführt von Fürst Titus
Orks: angeführt von Waaaghboss Uglush
Oger: Angeführt von Rogg vom Tollwutpass
Bretonen: Angeführt vom Comte Châtaeudun und vom Duc Rocheforte
Zwerge: Angeführt von Kurgan Grollbart
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Dies sind die Aufzeichnungen des Hexers Samael, Heerführer der
Chaosstreitmacht, die im Jahre 2524 des imperialen Kalenders an den
Geschehnissen in den Düsterlanden beteiligt war. Entdeckt von General
Vikerius von Felben im Jahre 2544 IC, welcher daraufhin dem Wahnsinn
anheim fiel. Übersetzt und gemäß des imperialen Kalenders datiert wurden
die verbotenen Schriften von Magister Werner Strauß, verbrannt
wegen Ketzerei im Jahre 2546 IC.
"Zehnter Monat im Jahre 2523 IC
Vier Monate sind vergangen seit ich mit meiner Streitmacht aus den
geheiligten Ländern der großen Götter aufgebrochen bin. Meine schwarzen
Schiffe hätten gewiss nur die Hälfte der Zeit gebraucht, müsste ich mich
nicht mit diesem Idioten Vaggoth und diesem perversen Prinzen Malshezir
herumschlagen. Doch das Unterfangen ist zu wichtig und die Rolle, die
diese zwei Marionetten zu spielen haben, ist zu groß um auf sie zu
verzichten. Alle paar Tage musste ich diese beiden Blödmänner von der
Leine lassen, damit der eine in einem kleinen Fischerdorf die Schädel
der Männer spalten und Schinden konnte, während der andere mit Mensch
und Tier das Selbe gleichermaßen zwischen deren Beinen tat. Ich habe es
so satt. Mit dem ständigen Blutvergießen komme ich klar, aber wenn Prinz
Pervers nicht aufhört mir die Geschlechtsteile seiner Opfer in der
Parodie eines Blumenstraußes zum Beweis seiner Loyalität zu schicken,
werde ich noch zu einer Chaosbrut.
"Elfter Monat im Jahre 2523 IC
Während der Bluthund Vaggoth sich mit seinen verblödeten Tiermenschen
einem Wetttrinken nach dem nächsten hingibt, geht die Mannschaft von
Prinz Malshezir bereits o-beinig.
Die Aussicht auf einen baldigen Krieg hält sie jedoch in einer Laune,
die es mir möglich macht, mit ihnen zu arbeiten oder besser gesagt, sie
mir bis dahin vom Hals zu halten. Als hätte ich mit der Planung dieses
Feldzugs nicht schon genug zu tun."
"Zwölfter Monat im Jahre 2523 IC
Heute wäre dieser Feldzug fast gescheitert, ehe er richtig beginnen
konnte. Oh Tzeentch, deine Prüfungen tragen mir das Leid vor Augen,
welches du im großen Pantheon ertragen musst.
Ich musste alle meine Überzeugungskraft und Schmeicheleien aufbieten um
zu verhindern, dass Prinz Malshezir von General Vaggoth in Stücke
gehauen wurde. Letzterer lag einmal mehr schnarchend unter Deck,
berauscht vom vielen geplünderten Bier und in unwürdiger Pose einfach
vornüber zu Boden gekippt, um seinen Rausch auszuschlafen. Eine offenbar
zu verlockende Gelegenheit, so dass Prinz Pervers sich sofort am
Hinterteil des Generals zu schaffen machen wollte. Ein Glück, dass diese
karmesinroten Eisenplatten offenbar direkt auf den feisten Hintern des
Generals geschmiedet wurden, so dass es nicht zu Schlimmerem kommen
konnte."
"Erster tag des ersten Monats im Jahre 2524 IC
Endlich angekommen. Die Düsterlande bieten einen sehr gewöhnlichen
Anblick, nichts im Vergleich zu all den...bunten Farben in meiner Heimat
im Norden. Mir fehlen die Pilzwälder.
Ich habe sofort nach unserer Landung die Beschwörung meiner prächtigen
Stadt in Auftrag gegeben und der Hexerzirkel hat bereits damit begonnen.
Prinz Pervers habe ich sogleich in das Drachenrückengebirge entsandt um
den Bau eines Magierturms zu beaufsichtigen. Mein unteres rechtes Auge
zuckt schon ganz nervös bei dem Gedanken an einen hundert Meter großen,
steinernen Phallus aus dessen Spitze magische Blitze schießen. Aber ich
muss leider einige Aufgaben deligieren und Vaggoth kann nicht einmal
einen Bauplan lesen, abgesehen davon, dass er bei dem Wörtchen "Magie"
sofort in einen Blutrausch verfällt und damit beginnt sich mit Gedärmen
zu behängen, die noch schlagenden Herzen seiner Diener herauszureißen
und zu verspeisen. Möglicherwiese liegt es aber auch gar nicht an dem
Wort "Magie"; konnte ich dieses Verhalten doch bereits des öfteren
beobachten, ohne eine Unterhaltung - oder das was man entfernt als
Unterhaltung bezeichnen könnte - mit diesem tumben Blechkopf zu führen."
"Neunter Tag des ersten Monats im Jahre 2524 IC
Meine Kundschafter berichten mir von zahlreichen Fraktionen, die
offenbar - ebenfalls von der Zauberfeste angelockt - in die Düsterlande
strömen. Die Dichte an Untoten ist überraschend hoch. Offenbar hat das
Sterben schon lange vor meiner Ankunft hier begonnen.......
Habe zu einem meiner Hexer -Vargus- das Selbe gesagt. Hat kein Humor
der Mann. Habe ihn verbrannt. Nur weil man kein Gesicht hat, heißt das
noch nicht, dass man seinem Herrn gegenüber nicht etwas respekt zeigen
könnte, indem man über dessen Scherze lacht.
Es gibt offenbar drei verschiedene Vampirfürsten. Einen magisch recht
begabten Necrarch, den ich genaustens im Auge behalten sollte. Dann noch
eine Lahmiavampirin mit der Intelligenz einer drittklassigen möchtegern
Schönheitskönigin, die sich als Kind zuviele Stöckchen in die Nase
geschoben hat und dann zu allem Überfluss auch noch einen
Blutdrachenvampir. Noch mehr verrückte in karmesinroten Rüstungen.
Fantastisch. Ich überlege General Vaggoth damit zu beauftragen sich mit
dem Blutdrachen zu beschäftigen, während ich mit den anderen eine
zunächst diplomatische Lösung suche, aber ich fürchte er wird maßlos
überfordert sein, wenn der Feind auch in rot das Schlachtfeld betritt.
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Aus den Aufzeichnungen des Hexers Samael.
17. Tag des ersten Monats des Jahres 2524 IC
Bericht des Hexers Vhormitash Flammenzunge, der als Botschafter zu den
Grünhäuten gesandt wurde und niemals zurückkehrte. Der Hexer überbrachte
dem Orkboss ein titanisches Warpsteinamulett und das Angebot ebenfalls
gegen den Blutdrachenvampir-Invasor vorzugehen, um die Orkarmeen zu
entlasten.
Der Waaagh-Boss schaut sich die Kette an und grunzt zustimmend.
"Dat is'n ganz schöna, netta Klitza Kram, d'n du da haben tust!"
Während, der Waaaghboss das sagt, wagen die Menschendinge einen kleinen
Blick, und sie sehen, dass sie von sehr vielen rotglühenden Augenpaaren
umringt sind. "Aba dein Boss Samal oda wie da Fupp heiß'n tut, solltä
eins wiss'n," ,fährt der Waaaghboss fort. Seine Augen beginnen dabei
bedrohlich rot zu leuchten, "ich bin Uglush!! Ich bin da Boss un da
Samal-Fupp solltä wiss'n, dat da Waaagh-Uglush seinä Kämpfä selba macht!
Wia sin da größt'n, stärkst'n und krassest'n Knuppens hia un wia
verlia'n nie 'nen Kampf! Orkze verlian nie 'nen Kampf, entweda sie
gewinnen, oda ma stirbt, dat tut nit zähl'n, weil dann is ma tot! Un
wenn wia wegrennen tun, könn' ma imma wieda komm'n um zu kämpf'n!" Der
Geifer tropft mittlerweile aus der vom Wut verzerrten Fratze des
Waaaghbosses. "Un nu' sach da Samal-Fupp dat, wänn da Keal mick
respektian tut, solla selba zu mia komm'n! Da Klitza-Kram bleibt hia! Un
zum Schluss, da Waaagh tut seinä Kämpfä selba kämpf'n!"
Mit diesen Worten entlässt der Waaaghboss die Gesandtschaft Samaels,
erbost darüber, dass das Dämonen-Menschending die Frechheit besaß den
Großen Uglush - größta und aggressivsta alla Wildorkze- darum zu bitten
sich aus einem Kampf heraus zu halten.
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Ein Blick auf den Necrachvampir und seine Getreuen:
"Meifta, Meiftaaaaaaaa!" sichtlich in Eile wuchtet sich der bucklige
Fettsack die Treppe hoch und keucht immer wieder dabei.
"Meiftaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa!" Sein Herz rast, denn schließlich
hatte sich erst einmal gegen die anderen Diener durchsetzen müssen um
die Schriftrolle des Fremden in die Finger zu kriegen, bevor er dann
noch die 666 Stufen der Wendeltreppe des Nordturmes hinaufhetzte. Dabei
gab ihm die Vorfreude die nötige Kraft für die letzten paar Stufen:
*Nun würde ER derjenige sein der seinem Meister die Nachricht
überbringt und von ihm beachtet wird. ER wird derjenige sein der die
unendlich gütige und weise Aufmerksamkeit seines Herrn auf sich ziehen
wird, ER wird aus der Menge hervorstechen, endlich wird SEINE Zeit
kommen! Und dann kann dieser gemeine Feigling Igor, der ihm immer seine
Nüsschen klaut, etwas erleben, dieser Nichtsnutz! Kriechen vor Ehrfurcht
wird er, wenn der Meister IHN belohnt! und dann wird ER IHM SEINE
Nüsschen abnehmen! HAHA!*
mit einem kaum vernehmbar gekrächtstem "Meiftaaaa...aa......." öffnete
sich die Tür zum Lehrzimmer und ein wabbeliges Bündel Fleisch plumpste
herein - ein Arm ausgestreckt mit einer Schriftrolle in der Hand - und
blieb reglos liegen.
Die Rolle wurde erst eine Woche später gefunden als sich Habakuk
entschloss die Lektionen über die Nutzbarmachung von Faulgasen zu
unterbrechen, da Barnabas ihren letzten aufgeblähten Leib zur Explosion
gebracht hatte als er versuchte die Absaugevorrichtung anzubringen und
dabei ein statischer Funke übersprang.
Elifelehu bemerkte sie zuerst und zog sie aus der Hand des mittlerweile
aufgedunsenen Dieners. Er entrollte und betrachtete sie von beiden
Seiten
"Zwergenhaut... hmm... leider gegerbt, zu transplantationszwecken also
vollkommen unbrauchbar..." murmelte er, und dann etwas lauter "Herr,
hier ist etwas das könnte sie interessieren!"
"Schrecklicher Lord,
mit gebotener Eile erreichte mich die Kunde Eurer Ankunft in diesen Landen.
Welch seltsamer Zufall, dass so viele Parteien auf einem so kargen
Landstrich zusammen kommen. Über die Gründe der anderen Fürsten vermag
ich nur zu spekulieren, doch bin ich mir gewiss, dass es Eure finstere
Majestät nach den Geheimnissen der Zauberfeste verlangt.
Die Gründe meines Aufenthalts hier könnten sich kaum weiter von den Euren unterscheiden.
Ich wende mich zunächst und in aller Dringlichkeit mit warnenden Worten
an Euch. Kürzlich erreichten mich Nachrichten anderer Vampirfürsten in
diesen Landen; diese fürchten Eure wohlbekannten magischen Kräfte und
streben danach, Euch noch vor Beginn des Sommers zu vernichten.
Eure Brüder der Nacht strotzen nur so vor Neid und Falschheit und dies
in solch unerträglichem Maße, dass ich mich entschlossen habe meinen
besten General zu entsenden um dieser Plage Herr zu werden.
Ich hoffe Ihr erkennt die Weisheit und Ehrlichkeit in meinen Worten und wisst zu nutzen, was ich zu vollführen gedenke."
Als die Rolle gelesen war standen die drei Vampiregrübelnd um den Tisch herum auf dem sie ausgebreitet lag.
"Festung? welche Festung?" fragten Barnabas und Elifelehu wie aus einem Munde.
"Ich habe nicht die Geringste Ahnung, werte Herren. Und Sie wissen was das heißt - Nachforschungen! Auf zur Bibliothek! "
"Was ist hiermit, Herr?" Elifelehu deutete auf den Fleischberg der immer
noch unverändert in der Türöffnung vor sich hingammelte.
"Hatte er sonst noch etwas bei sich?"
"Ja, einen Beutel mit Walnüssen."
"Sehr gut!"
"?"
"Sehet und staunet über die Macht kleiner Dinge: IIIIIIIIIIIGOOOOOOOOOOOOOOOOORRRRRRR!!!!!!!!!!!!"
seine magisch verstärkte Stimme hallte durch das gesamte Schloss, brach
sich unten in den Kerken immer wieder, die Echos überlagerten sich und
als die unzähligen Ungeheuer des Schlossen in ihrer Erkern und Winkeln
in das dissonante Konzert mit einstimmten wuchs es zu einer Kakophonie
an , welche sich für zehn Minuten dahinzog. "Ahhh... die Kinder der
Nacht, welch süße Musik!"
Alle drei lauschten entzückt.
Als das letzte ferne Bellen verhallt war, vernahmen die drei auch schon
das Rasseln und Schnaufen des Dieners, welche sich die Treppe
emporquälte. "Meiftaaaa? *keuch, hust, keuch* "Ihr habt gerufen Meifta?"
"Ah, Igor, mein treuester! Hättet Ihr die Güte dieses Exemplar in die
Eisgrotte zu bringen?" Habakuk deutete auf den Fleischberg." Und nicht
an Haken aufhängen, wir möchten nicht dass die teuren Gase entweichen,
benutzt Seile!"
"Ja Meifta, wie ihr wünft Meifta!"... er begann den Kadaver an der Hand die Treppe hinunterzuschleifen.
"Mein treuer Igor... nicht so hastig! Ich habe hier noch etwas für Euch -
zur Belohnung Eurer Treue!" Igor blickte sich ungläubig um. Als seine
Augen auf den kleinen Beutel fielen den Habakuk ihm entgegenhielt wurden
seine Augen groß und rund, wie die eines Kindes das einen unverhofften
Nachtisch bekommt.
"I......I...A...... i...... Meifta!...I... ich..." Igor war überwältigt.
Den Tränen nahe gab er sein Gestammel letztenendes auf und und machte
sich an seine Arbeit immer wieder "fehr wohl, Meifta, zu gütig, Meifta,
allef waf ihr wünft, Meisfta!" jauchzend.
Als er verschwunden war drehte sich Habakuk schmunzelnd zu den
verdutzten beiden anderen um. "Eine treue Dienerschaft ist das A und O
eines funktionierenden Laborbetriebes, meine Herren! Solche winzigen
Aufmerksamkeiten versichern absoluten Gehorsam und unerschütterliche
Treue! Dieses Subjekt wird sich besondere Mühe geben bei der Ausübung
seiner Pflicht! Alles eine Frage der Psychologie, meine werten Herren!"
"Oh unser werter Meister, Ihr seid so bewandert was den Umgang mit den Lebenden betrifft!"
Habakuk winkte ab "Alles eine Frage der Übung mein Lieber, schließlich
hatte ich 376 Jahre Länger Zeit sie zu studieren. Ihr werdet ohne
Zweifel auch dahinter kommen. Und nun, frisch ans Werk!"
Einen Zweitagesmarsch später waren sie in der Bibliothek des Westturmes
angekommen. Nach drei weiteren Tagen hatten sie schließlich das
entsprechende Buch gefunden dass über "Fozzriks fantastische
Flugzitadelle" handelt .
"Die muss es sein, zweifellos, meine Herren! Ausgezeichnete Forschungsarbeit! Jetzt heißt es Boten aussenden!"