Der eiserne Häuter

  • Weil der Montag doof ist kommt hier ein wening Futter, was hoffentlich nicht doof ist. ;)


    Kapitel 17


    Züchtigung


    Einige Sekunden später…


    Ados landete hart auf dem Boden und rollte sich ab. Den Schwung der Rolle nutzend stand er auf und lief sofort zu dem Elfen der die Gekreuzigten folterte. Der Folterer hatte sich nicht mal ganz umgedreht, als Ados ihm den Knauf seines Schwertes gegen den Schädel hämmerte. Er sackte zusammen wie vom Blitz getroffen. Die Gefangenen wichen erschrocken zurück, doch als sie begriffen dass Ados einen Elfen niedergeschlagen hat und ihr Retter sein könnte, riefen sie ihm zu und bettelten um Hilfe. Sie drückten gegen den stählernen Käfig, quetschten und pressen ohne Rücksicht. Schlammverschmierte Fingernägel krallten sich in das Fleisch der andern um sich selbst in eine bessere Position zu bringen. Jeder wollte auf sich aufmerksam machen und jedem war es egal ob er dabei einen anderen zerquetschte oder zertrampelte. Ados blickte sie kurz und irritiert an. Ekel kam in ihm hoch. Das waren keine Menschen. Menschen taten sowas nicht. „Nicht jetzt. Beim Steinbruch wartet jemand auf dich.“ Flüsterte eine eiskalte Stimme in seinem Kopf. Angewidert wendete er sich ab und blickte gen Steinbruch. Der Elf mit der Peitsch hatte mittlerweile ein Säbel gezogen den er in seiner rechten Hand Trug. In seiner Linken trug er immer noch die Peitsche. Kampflüsternd blickte er ihn an und forderte Ados durch ein Winken mit dem Säbel auf, zu ihm zu kommen.
    Breit lächelnd und nur allzu gerne kam Ados der Aufforderung nach. Langsam ging er auf ihn zu.
    Der Boden war voll Geröll und bot keinen sicheren Stand. Er musste aufpassen wenn er bei einem schnellen Schritt oder Ausweichmanöver nicht den halt verlieren wollte. Die Steine knirschten unter seinen nackten Füßen und stachen ihn in seine Fußsohlen. Doch Ados fokussierte sich nur auf seinen Feind. Der Elf war selbstsicher und strahlte eine Aura der Gelassenheit aus wie Ados sie nur selten Gesehen hatte. Das Spitzohr trug eine weite rote Pluderhose und eine helles, fast weißes, kurzärmliches Hemd, wahrscheinlich auf fein gewebter Leine. Darüber trug er eine dicke gepolsterte Weste aus grünlicher Echsenhaut. Seine Stiefel waren auch aus der Haut eines Reptils doch schimmerten sie leicht bläulich wenn das Licht günstig darauf fiel. Um seinen Hals trug der Elf ein Symbol das einen Kraken zeigt. Er sprach mit ruhiger selbstsichere Stimme auf perfekten Reikspiel: „Kaum ist der Herr aus dem Haus, tanzen die Sklaven auf den Tischen. Aber sag mir, ich dachte mein Meister hat an dir gearbeitet und dich gehäutet? Wie kannst du nun vor mir stehen? Aber egal, ich werde dir zeigen wo dein Platz ist.“ Er ließ gekonnt die Peitsch knallen um seine Worte zu unterstreichen. Der Meister aus dem Haus? Welch ein Glück… schoss es Ados sofort durch den Kopf. Schweigend und mordhungrig ging er weiter auf den Auspeitscher zu.
    Ein Knall… schmerz zuckt über die nackte Brust. Ados Keuchte auf. Der Elf ließ mit einem hämischen Grinsen die Peitsch zurückschnellen. Wie eine Schlange zuckte die Peitsche über den Boden. Ados hatte nicht aufgepasst. Er hatte die Reichweite, die Geschwindigkeit und die Schmerzen, die diese Waffe auslöst, unterschätzt. Der Schaden war nur Oberflächlich, doch die Schmerzen waren bösartig. Der nächste Hieb kam gezielt auf die Beine. Ados hechtete seitlich hinüber, landete hart auf den Steingeröllboden und rollte sich ab. Kaum Stand er wieder auf den Beinen kam die Peitsche wieder angeflogen. Ados hatte keine Chance mehr auszuweichen und warf nur schützend einen Arm über sein Gesicht und drehte sich weg. Ein Knall… schmerzen rasten über Ados Rücken. Er brüllte vor Schmerz und Zorn. Er stürmte los.


    Drei Meter noch und er würde den Elf seine eigene Peitsche spüren lassen.


    Zwei Meter noch und er würde ihn ans Kreuz binden.


    Ein Meter noch und der würde ihn Häuten.


    Angriffsreichweite.


    Ados holte beidhändig zu einem mächtigen, vernichteten Schlag aus. Er Schlug horizontal zu. Doch der Elf tauchte ein einer irrwitzigen Geschwindigkeit unter der Klinge hinweg und schnitt Ados mit seinem Säbel den Oberschenkel auf. Ados stürzte auf den Boden und schlug ungebremst mit dem Gesicht auf den harten Stein auf. Kurze Zeit war er benommen doch dann wurde er urplötzlich aus diesem Zustand wieder zurück in die Realität gerissen. Ein Knall… schmerzen brannten sich durch den Rücken. Er versuchte aufzustehen. Ein Knall… schmerzen fräßen sich durch sein Fleisch. Sein Bein gab unter seinem Gewicht und den Entbehrungen der letzten Tage und Wochen nach. Ein Knall… schmerzen schnitten sich durch seine Haut. Ihm wurde schummerich vor den Augen. Ein Knall… die Welt verschwand in Schmerz und Dunkelheit.




    Genörgel und Lob sind gleichermaßen gerne gesehen aber denkt dran, auch für mich ist Montag... ;) :P

  • Kapitel 18


    Feuerfluss


    Eine Unendlichkeit Später oder auch nur eine Sekunde…


    Strömung. Ados trieb in ihr. Frei durch einen Strom, entlang des Ufers. Doch Ados war nicht nass. Er versuchte die Augen zu öffnen um zu sehen, doch das war ihm unmöglich. Er wollte den Mund öffnen und Atem, aber es war ihm unmöglich. Er wollte etwas mit seinen Händen greifen um sich fest zu halten, doch es war ihm unmöglich. Ados fühlte nichts. Keinen Schmerz, keinen Hass auf die Elfen, keine Kampfeswut und keine Erregung. Er fühlte nicht mal mehr seinen Körper. Er wusste aber dass er sicher war. Er wusste es, das was kommen würde war gut. Doch hatte es nichts mit dem eiskalten Vertrauen in seinem Kopf zu tun.
    Der Strom veränderte sich. Es fühlte sich an als würde er brennen. Unbegreiflich für seinen Geist aber Ados stellte sich vor wie der durch einen Strom aus Flammen floss. Manche waren warm, andere eiskalt und wieder andere brannte wie normales Feuer. Doch die ständig anderen Temperaturen gefielen ihm. Er trieb Minuten und Stunden durch den Strom, unendlich lange aber nur Sekunden. Ihm war das klar, es war für ihn logisch. Auch wenn ihm bewusst war das diesen keinen Sinn ergeben konnte.


    Er griff mit einen nicht vorhanden Händen nach eine Flamme. Er wusste nicht wie er es tat aber er stellte es sich vor und er wusste dass es funktionierte.
    Er blickte ohne Augen auf die Flamme in seiner Hand. Die Hand die nicht Existierte, doch nun deutlich vor ihm war. Sein Arm bestand aus bunten Feuer und in seiner feurigen Hand saß eine kleine orange Flame mit einem Gesicht, Hände und Beinen. Sie lachte, hüpfte und tanzte für ihn.


    Ohne Mund und Lunge atmete er tief ein blies die Flamme über den Strom aus Feuer. Sie löste sich in Millionen Funken auf und zeigte tausende Bilder die sich ständig veränderten. Sie zeugten ohne Zusammenhang die Gegenwart, die Zukunft und die Vergangenheit. Wie die Zukunft sich permanent änderte, durch jede Entscheidung eines jedes Lebewesens verändert und doch festgeschrieben war. Milliarden von Bilder, Wünschen und Entscheidungen brachen über sein Bewusstsein herein. Unaufhaltsam, Unlogisch und überwältigend.


    Ados verstand. Er war nicht in einem Fluss aus buntem Feuer. Er war der Fluss. Mit einem Gedanken erhob er sich in die Luft und schwebte weit über der Oberfläche der Welt. Er sah der Welt Millionen von Jahren zu. Sah wie Kontinente sich verschoben, ganze Rassen ausgerottet wurden, Völker sich erhoben, Imperien gründen und ausstarben. Er erkannte die Veränderung, der erkannte das was nicht aufgehalten werden konnte. Er erkannte, dass es ein Teil von allem war. Augenlos blickte Ados über seine nicht vorhandene Schulter und erkannte die Flammenden, bunten Vogelflügel die ihn trugen. Er erkannte, dass er den Wandel in sich akzeptierte und dass der große Wandler ihn akzeptierte.


    Tausende Namen hallten durch seinen Kopf und er verstand das alle richtig waren und jeder einzige Gelogen. Das Stimmenmeer der Lügen und die Chorale der Wahrheit bildeten einen Namen und er konnte ihn genau verstehen. Und mit diesem Namen verstand er so viel mehr. Er sah mehr als jeh zuvor und doch stellten sich ihm immer mehr Fragen und er kam sich vor als ob er nichts wüsste. Es war dieses Paradox welches sein Geist erfüllte und stärkte.



    Ich bitte wie immer um Feedback. :)