Guten Abend liebe Mitbürger und Mitbürgerinnen,
Erstmal eins vorweg: Dies soll KEIN Hetzthread werden. Dies ist "nur" meine Meinung unterlegt durch ein paar mehr oder weniger sachlichen Fakten.
GamesWorkshop ist, was es ist: Eine Firma, bestehend aus Vorstand, Filialen, Arbeitern, Aktionären und den sogenannten "Stakeholdern", sprich jenen, die indirekt oder direkt etwas mit den Produkten zu tun haben, also Kunden, Konkurrenz, Patent"anwärter", etc.
GamesWorkshop ist ein Produkthersteller, ergo ein Unternehmen, das wirtschaftlich im 2. Sektor angesiedelt ist, und ein Dienstleistungsanbieter, ergo der 3. Sektor. Durch die Anbindung an den 2. Sektor sind sie durch wirtschaftliche Umstimmungen und Preisschwankungen direkt betroffen. Ihr Rohstoff ist Öl. Wie jeder weis, stieg der Preis von Rohöl auf mittlerweile über 105$ pro Barrel, jedoch besteht Rohöl leider nicht aus einem Öl. Darin sind Öle von Hexane bis zu extrem langkettigen Vertretern, aus Cyclo- und andere Verbindungen. Jedoch besteht Kunststoffen nicht nur aus Öl. Es ist eine riesige Verkettung von unzähligen Molekülen, langkettig genug, damit die Miniaturen nicht zerfließen, aber auch kurz genug, um es im Spritzgussverfahren zu verarbeiten. (Wahrscheinlich wird ABS verwendet, aber das ist zuviel.) Da die Miniaturen nicht vor Ort produziert werden, sind mehrere Kosten vorhanden. Die meisten Produkte werden mit dem Schiff versendet - einem Vehikel, welches Diesel als Treibstoff schluckt. Und Diesel ist wiederrum ein Alkan - ein Produkt aus Rohöl. Also ist GamesWorkshop gleich mehrfach durch einen Anstieg des Rohölpreises betroffen - andere wirtschaftliche Faktoren lassen wir mal bei Seite. Weiterhin benötigt das Unternehmen Orte, an denen sie die Produkte anwerben und verkaufen können. Somit rücken wir vom 2. Sektor in den 3. Sektor - Dienstleistung. Jene sind wiederum durch den Standort bedingte Faktoren abhängig, die Pachtpreise in München sind teurer als in Karlsruhe, die Kosten in Hamburg höher als in Freiburg. Dazu kommen noch Angestellte: Verkäufer, Designer, Übersetzer, Service, etc. Da der Markt (glücklicherweise) für diese Prdukte wächst, werden auch mehr Filialen und Verkäufer benötigt - sind auch mehr Arbeitsplätze. Dazu kommen noch Steuern, Versicherungen und alles mögliche.
Was ich damit sagen möchte: Klar, GamesWorkshop KÖNNTE günstiger verkaufen. GamesWorkshop KÖNNTE günstiger produzieren! Jedoch, wem würde dies wohl wiederum schaden? Den Verkäufern, den Designern, den Übersetzern. GamesWorkshop könnte EIN Regelbuch bringen - dass dann Abstriche in Umhang und Geschichte gemacht werden müssen, ist klar. GamesWorkshop könnte auch die Prdukte an Automaten verkaufen, könnte die Preise auch senken. Jedoch würde die Qualität darunter leiden.
Und Qualität bietet GW. Die Gussrahmen wurden um einiges besser. Die Codize und Armeebücher lesen sich auch besser (mit Ausnahmen). Und die Preise sind auch niedriger als bei anderen Produkten! Lüge?`NEIN! Schaut euch um! Warmashine/Hordes - ein Pack kostet zwar nur 50€ und ist komplett spielbar. Jedoch beschränkt sich das auf ein kleines Regelbuch und 5 Miniaturen aus Zinn. Wenn man seine Traumarmee aufstellen mag, muss man auch mehr als 20€ pro Miniatur blechen. Und große Spiele sind damit auch nicht möglich (10 Modelle auf dem Spielfeld sind WENIG!)! Confrontation? Wie im anderen Thread beschrieben, hat Rackham sein Gesicht verloren. Die einstigen Prahler mit Modellen aus Zinn - niemals Plastik - wechselte auf den Massenmarkt mit Massenspiele und Plastik.
Natürlich mag dem einen das Spiel besser gefallen als das andere, daran zweifle ich nicht. Jedoch muss ich auch sagen, dass jeder Versuch GW zu boykottieren Quatsch ist. Wieviele Leute erreicht man hier? Anhand den "Views" 25k pro Tag. Ob jeder View einzel gezählt wird oder über die IP ist mit schleiferhaft. Was ich jedoch sagen möchte:
Wenn ihr was anderes spielen wollt, tut es. Wenn euch die Modelle nicht gefallen, bitte schön. Es zwingt euch keiner. Jedoch einen boykott durch eBay-Käufer oder über "Bekannte" ist schwachsinn. Das Geld landet ohnehin bei GW - früher oder später - und dies bedeutet nichts anderes, als auf eine (halbwegs) fachmännische Betreuung zu verzichten, um vllt. 5 Cent mehr in der Tasche zu haben. Qualität geht vor Quantität - und GW bietet beides!
MfG BL