ZitatIch glaube der Knackpunkt liegt momentan daran, dass Protheus Metal auf der Handwerklichen Ebene betrachtet (...) und andere sie auf der Metaebene betrachten
Richtig, da stimme ich mit dir überein, aber Selbiges hatte ich ja auch schon gesagt, dass ich eben finde, dass eine Zuordnung nicht nach Geschmack erfolgen kann, sondern nach der Machart (du nennst es Handwerk) oder historischen Parallelen zur Fantasywelt - die man, zugegeben aber immer erst konstruieren muss.
ZitatSowohl Enya, als auch der HDR-Soundtrack sind sehr technisiert, das gesamte New-Age-Genre lebt von einer technischen Übersteuerung und Effekten
Mein Argument ist aber, dass sie einen anderen Effekt erzielen wollen. Sie wollen eine relativ romantisierte Illusion von Natürlichkeit erzeugen, ein kitschiges Abbild einer Pseudorealität und wirken hier ähnlich wie z.B. der Minnesang, das Epos, die Legende. Auch diese Kunstformen haben den Anspruch eine Wahrheit darszutellen. Offensichtlich tun sie es nicht, aber dieser Anspruch "Natur" zu projizieren, unterscheidet sie wesentlich von Rock/Metal (zumindest im klassischen Sinne), denn hier wird das Mittel (die Technik) zum Selbstzweck. Hier wird nicht Idylle (ich finde den Begriff recht passend) erzeugt, wie in jeder Fantasywelt (auch der musikalischen - Enya), sondern Idylle zerbrochen durch die Inszenierung des Mechanischen. Ich will es jedoch mit dieser kurzen Erläuterung gut sein lassen, denn wir nähern uns einem Problem:
Definition!
Nämlich: Was ist Metal und was versteht wer darunter? Und schon sind wir bei einer Problematik, bei der dir die Logik ein Schnippchen schlägt, weil Abgrenzung nie logisch sein kann, sondern immer den Abbruch des infiniten Regresses bedingt, um sich nicht in ewiger Argumentation zu verwirren.
ZitatWenn ich das so lese, ist nicht bös gemeint, korrigier mich wenn ich falsch liege, aber kann es sein, dass deine [Protheus] Kenntnis von Metal nicht das gesamte Spektrum des Genres umfasst
Ja, da hast du sicher recht. Es ist schon ein wenig her, dass ich Metal gehört habe und da habe ich auch nur an der Oberfläche des Genres gekratzt. (Metallica, Chevelle, System of a Down, Edguy, ...)
Was mir gerade noch aufgefallen ist. Vielleicht gibt es noch ein Problem, das beachtet werden muss. Hört man nämlich "Metal" in seiner trashigen Inkarnation zu wilden Kampfszenen á la Assasins Creed, Sigmarpriester vs. Blutdämon - gut dann mag man eventuell auch diese Musik angemessen finden, ABER!!! wer mal bei der Bundeswehr war weiß: Das ist nicht Krieg! Der Alltag als Soldat besteht fast gänzlich aus marschieren, Stellung bauen, Essen, schlafen, Karten spielen ... und selbst wenn es mal zum Kampf kommen sollte wäre der nie auch nur annähernd so episch wie uns unser Hobby glauben machen will. Aber vielleicht bin ich da auch nur schon verdammt desillusioniert.