Moin zusammen,
es gibt wieder etwas Neues aus Mortheim. Eine Bande von Middenheimer Abenteurern hat sich mit Untoten angelegt und ich beginne meinen Bericht über die Kampagne heute mit der Vorgeschichte sowie dem ersten Schlagabtausch.
Nach dem frühen Tod des Bretonenherzogs Bohemond und dem Abzug der Echsenbande von Xitapi Gar fiel die Stadt zurück in ihre anarchischen Zustände. Die Kämpfe der beiden erbitterten Gegner hatten die Stadt doch sehr in ihren Bann gezogen. So recht wollte keiner der übrigen in Mortheim marodierenden Abenteuerbanden in die Kämpfe hineingezogen werden, denn was sonst ausser dem Tod hätte die Streuner erwartet? So hockten sie dann unauffällig in den Ruinen und der letzten Kneipe Mortheims, "The Green Lizard", herum und verfolgten die Scharmützel aus sicherer Entfernung.
Dies sollte jedoch nicht lange so bleiben. In einem Machtvakuum entstehen immer neue Kräfte, die um die Vorherrschaft ringen wollen, und so war auch diesmal. Nur, wenn die allzu passiven Recken geahnt hätten, mit wem sie es zu tun bekommen sollten, hätten sie ihr Verhalten überdacht und sich von vornherein der nobleren Seite angeschlossen, den Bretonen. Das hätte die Zustände wahrscheinlich positiv verändert und wer weis, vielleicht wären die Schuppenbälger ja ob der Übermacht frühzeitig von dannen gezogen. Aber so mussten die Bretonen weichen und
die Stadt ohne Ruhm und Sieg verlassen. Die Glibberechsen waren nun auch längst weg und die verbliebenen Abenteurer schickten sich an, ihr Schicksal anzunehmen.
Doch dann veränderte sich Mortheim. Es begann alles ganz harmlos. In den Nächten waren mehr Schatten als sonst in den Strassen zu sehen, da war ein fremder Geruch neben dem ja hinlänglich bekannten, pestilenzartigen Gestank der Stadt. Kälte schien des Nachts aus der verbrannten Erde der geschundenen Stadt empor zu steigen, so als würde unsichtbares Eis unter der Oberfläche wachsen. Unruhe machte sich breit und selbst der abgebrühteste Kehlenschlitzer spürte, das Unheil aufzog. Schnell, allzu schnell schienen die Schuldigen gefunden zu sein: Die immerzu in der Stadt umherhuschenden Ratten des elenden Skavengesindels!
Doch weit gefehlt! Eines Morgens fanden späte Zecher an der Uferböschung, kurz vor der Verbindungsbrücke zwischen Tempelbezirk und Wohnstätten, einen Toten. Zumindest sah er aus wie ein Toter. Seine Wunden waren schrecklich, ihm fehlten ganze Stücke Fleisches, wie herausgerissen und an seinem Hals waren zwei kreisrunde Wunden nebst Zahnabdrücken zu erkennen. Trotz ihres Rausches erkannten die Zecher sofort, das der Tote Opfer eines untoten Vampirs gewesen sein musste.
Und das wiederum konnte nur eines bedeuten: SIE WAREN WIEDER DA!
Schlagartig nüchtern geworden rannten die Zecher zurück ins "Green Lizard" und verkündeten ihre unheilvolle Botschaft. Die Abenteurer waren sofort hellwach und binnen weniger Augenblicke trommelte ein beherzter Middenheimer Offizier seine Männer zusammen und rüstete sie aus. Torkred von Ulricsmund, so so war sein Name, ließ die Leute bereits in den frühen Morgenstunden wecken und rekrutierte seine Mitstreiter aus den umherliegenden, noch benommenen Männern. Er ließ Aufstellung nehmen, so gut es mit diesem undisziplinierten Haufen eben ging und begutachtete seine künftigen Mitstreiter.
Torkred und die "Wilde 14"
Torkred von Ulricsmund, Anführer - Hauptmann,
Dolch, Axt, Hammer, 2 Attacken, Axt -1 RüW-Mod., Hammer 2-4 betäubt, 6"-Umkreis MW 8 - 68 gs
Helden
Rouwen von Altmark, Champion - Dolch, 2-Handschwert schlägt zuletzt zu + 2S im Angriff - 50 gs
Dorian Smits, Jüngling - Dolch, Schwert, leichte Rüstung - 45 gs
Gerold D'Narg, Jüngling, Dolch, Schwert, leichte Rüstung - 45 gs
Gefolgsleute
1 Krieger der Wyndkeulen, Dolch, Keule, Schild - 33 gs
2 Freiburger Schütz'n, Dolch, Armbrust (Bewegen oder Schießen) - 50 gs (100 gesamt)
3 Grafsmundschnitter, Schwertkämpfer, Dolch, Schwert, Parierschild - 50 gs (150 gesamt)
Bandenwert 78
Torkred entließ fürs erste seine Kämpen nach dieser Musterung mit dem Befehl, bis zum Sonnenuntergang zu ruhen und Kräfte zu sammeln. Müde, ängstlich und halbwegs kampfbereit setzten sie sich danach alle wieder ins "Green Lizard" und dämmerten dort bis zum Einbruch der Nacht dahin. Denn sie wollten die Untoten in der Nacht aufspüren und vernichten, dann, wenn diese wach
wären und ihre Verstecke verlassen würden, um Menschen zu jagen!
Jenseits des Zentrums auf dem Friedhof - oder besser dem, was davon übrig war - regten sich bei Anbruch der Nacht die ersten Schatten. Ein Scharren und Knarren war zu hören, gleichzeitig ein Knurren und Murren, Gestöhn und andere Laute, die nichts Gutes verhießen.
Und dann geschah das Unfassbare: ER war wieder da! Mortis, der Durstige Vampir kroch in Begleitung seines Nekromanten Zordrak aus einem Familiengrab derer von Talabheim. Rasch
versammelte sich seine Untotenbande um ihn und so standen sie schweigend und bedrohlich wie Schatten auf den Gräbern und Gruften. Kälte flog durch die Stadt, es wurde totenstill. Mortis, der schon früher Mortheim geschändet hatte, konnte seinerzeit nur durch ein Bündnis aller Geschlechterfamilien vertrieben werden. Geschlagen war er nicht, als er abzog und nun, nach einer langen Zeit des Kräftesammelns war er mit neuer Macht zurückgekehrt, um sein Werk zu vollenden: Mortheim soll fallen!
Mortis, Anführer - Vampir, Schwere Rüstung, 2 Schwerter, Vampirkraft "Zäh wie Leder", 180 gs
Zordrak - Nekromant, Schwert, 45 gs
Einauge - Buckliger, Leichte Rüstung, Schild, Schwert, Bogen, 65 gs
Schlitzer - Buckliger, Leichte Rüstung, Schild, Schwert, Bogen, 65 gs
Jack - Buckliger, Leichte Rüstung, Schild, Schwert, Bogen, 65 gs
Gefolgsleute
3 Tote Bauern - Ghoule, 120 gs
6 Friedhofsgärtner - Zombies, 2 kostenlos, 60 gs
Bandenwert 63
Das erste Zusammentreffen
Natürlich war Torkred auf der Hut und sofort nachdem Mortis sein unheilvolles Treiben aufnehmen wollte, war er mit seinen Mannen zur Stelle. Das Zusammentreffen war nicht viel mehr als ein Schlagabtausch, jedoch mit viel Erkenntnissen für die Kontrahenten behaftet: Gerold, einer der Jünglinge in Torkreds Bande, legte sich schnell mit den Buckligen Einauge und Schlitzer
an und bereits aus der Ferne deckten beiden den mutigen Recken mit einem Pfeilhagel ein. Er ging betäubt zu Boden und im Nachsetzen gab ihm Jack der Bucklige mit seinem Bogen den Rest: Gerold wurde schwer verwundet und ohnmächtig. Später dann erlag er im Hospital seinen schweren Verletzungen. Sonst passierte ausser ein paar Scharmützeln und halbherzigen Attacken nichts wesentliches mehr.
Der Tod von Gerald bescherte Mortis einen Machtanstieg. Mit Eigenschaften "Zäh wie Leder" und der Fähigkeit "Wegducken" wurde Mortis bereits nach dem ersten Waffengang zu einem echten Problem. Aber auch Zordrak gewann hinzu. Seine charismatischen Gesten und sein ehrfurchtgebietendes Auftreten verschafften ihm trotz seiner verhassten Erscheinung Respekt bei den Händlern und seine
nekromantischen Künste bescherten dem Trupp einen weiteren Ghoul sowie einen Zombie. Jack profitierte vom Tode Geralds und hatte das "Wegducken" erlernt. Aber noch etwas passierte: Quasi, ein Ghoul hatte sich bei den Plänkeleien mit den Grafmundschnittern hervorgetan und avancierte zum Ghoul-Helden.
Torkred hatte nur in einer Hinsicht Glück: Er fand 2 Splitter Morrsstein und konnte sie zu Gold machen. Mit verbesserter Ausrüstung und einem weiteren, zusätzlichen Grafmundschnitter, aber ohne Gerold zog die Bande dann in die nächste Runde.
Torkred "Wilde 14" Bandenwert 73
Mortis "Tote Bauern" Bandenwert 83
Im nächsten Kampf sollte die Brücke zum Tempelbezirk und der Turm der Bestrafung eine große Rolle spielen, denn hier fanden spektakuläre
Nahkämpfe statt. Mehr davon in Teil 2 - in Kürze hier zu lesen.
Gruß
Gaston