Hi liebe Freunde des gepflegten Schlachtberichts.
Silverdragon hat mich mit seinem Wünsch-Dir-Was-Thema zu diesem HowTo inspiriert. Viele jammern ja, dass es ja sooo schlimm ist, beim Spielen mitzuschreiben, Fotos zu machen, dann noch die ganzen Programme hinterher bedienen...blablabla sag ich nur! Vorneweg: Ich brauche für die paar Gedankenstütz-Fotos und meine Mitschriebe meist bei nem kompletten Spiel nicht mehr als 10min extra. Viele brauchen ja allein für das Schreiben ihrer Liste schon ne Stunde und mehr, da tut das doch nun wirklich keinem weh. Für die Nachbearbeitung brauche ich, nachdem ich nun recht geübt bin, etwa:
- 5min für's Listen zusammenklicken im Onlinecodex
- 15min für die In-Etwa-Abbildung des Spielfeldes/Geländes im Chronicler
- ~20min für's Eintragen der Regimenter/Einheiten im Chronicler
- 10min für die Aufstellung der Armeen im Chronicler
- ~5min pro Spielerzug im Chronicler
- ca. 30-40min Hochladen der Fotos und Bericht schreiben
Bei einem Spiel mit 5 Spielzügen macht das Ganze dann etwas mehr als 2 Stunden.
Was ich selbst davon habe:
- Durch die Nachbearbeitung des Spiels falls mir Fehler bei mir und dem Gegner auf, sowohl ingame schlecht gespielt, als auch mit Regeln
- Regeln können gut nachgelesen werden falls was unklar war
- Habe ich was ingame vergessen? (passiert mir beim Spielen ständig!)
- Wie waren die Siegpunkte?
- Ruhm & Ehre
- Der Gegner bekommt den Link und kann sich selbst damit prima analysieren und für das nächste Mal Verbesserungen einplanen
- Durch die Kommentare von euch lerne ich genauso viel wie durch meine eigene Analyse
So, genug geschwafelt Fangen wir an:
1. Was benötige ich alles für einen guten Schlachtbericht?
Papier. Ich schreib das nicht, weil ich denke dass ihr doof seid, aber ich selbst hab schon so oft auf Bierdeckeln und Notitzblockzetteln schreiben müssen, dass ich aus eigener Erfahrung weiß, wie wichtig das ist!-
Ohne Schreibutensilien wird's auch schwierig-
Ganz wichtig, vor allem als Gedankenstütze für die Nachbearbeitung: Eine Kamera! Wichtig ist nicht, dass die Bilder supertoll perfekt und brilliant gut werden, sondern dass ihr am Ende JEDES SPIELERZUGES einige Bilder macht, idealerweise von den Brennpunkten, Übersichtsbilder, etc. Ich selbst mache zwischen 3 und 10 Bilder pro Spielerzug, die meine Notitzen ergänzen. (Ja, ich benutze GENAU DAS abgebildete Modell)
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Codex kommt immer gut. Ja, auch wegen den Schlachtberichten. Wenn man dann noch den vom Gegner zusätzlich ausgeliehen bekommt/schon hat: Umso besser! Da kann man prima nachlesen und die Schlacht nachbearbeiten.-
Und natürlich genauso wichtig: Das Grundregelwerk. Hier finde ich, gerade bei Sonderregeln, Bewegungssonderfällen, Einheitentypen, Fahrzeugtypen, etc. etc. immer wieder was, was komisch war im Spiel. Außerdem kann man einfach Dinge wie die Missions-Nr notieren und dann im Regelwerk nachblättern.
Das war's erstmal an physikalischen Dingen, die man haben sollte. Wenn jetzt einer sagt: "Aber wo ist der Computer, den man zum Online stellen braucht? ", dann möcht ich gerne wissen, wie der/diejenige das hier lesen kann
Etwas gesunden Menschenverstand sollte man schon mitbringen. Ach ja, wo wir gerade dabei sind, das Wichtigste fehlt noch!
Ich denke, dass kennt jederSachen mitschreiben ist gut, Fotos machen auch, und wer lesen kann hat nen großen Vorteil...aber sich das Spiel "in etwa" merken schadet nie!
Nun brauchen wir nur noch ein paar Programme, als da wären:
- Onlinecodex für die Armeelisten
- Battle Chronicler (ich empfehle, auch die Component Collection mit zu laden! (Bei "Downloads"))
- Image Resizer Powertoy um Bilder angemessen zu verkleinern, evtl. "Win 7" mit an die Suche hängen. Ich mach immer "1024x768", das reicht meistens vollkommen aus.
- Online-Speicherplatz für Bilder. Ich selbst benutze Picasa, alternativ gehen Seiten wie Flickr, Dropbox, etc. etc.
So, nun haben wir alles, was wir für einen gepflegten Schlachtbericht brauchen. Dann legen wir mal los.
2. Das Mitschreiben
Aller Mitschreibanfang ist schwer. Ich habe auch anfangs oft einiges vergessen, nur teilweise drauf gehabt, zu ausführlich geschrieben, etc. Folgende Punkte sollte man prinzipiell beachten:
- Kurz und knapp, aber so, dass man selbst immer weiß, was es bedeuten soll.
- Armeeliste(n) vom/von den Gegner(n) einsacken!
- Trennung der einzelnen Züge!
- Mitschreiben, in welcher Phase wer wen erschossen/erschlagen hat! Beispiel: Ein Trupp von 5 taktischen Marines holt mit den Boltern im Beschuss 4 Boyz der Orks. Wichtig ist vor allem, welcher Trupp welche Verluste erlitten hat!
- Grundlegendes vorneweg schreiben. (Wer ist Kriegsherr, Mission, Aufstellung, etc.)
- Besonderheiten dann schreiben, wenn sie auftreten, z.B. aufdecken eines geheimnisvollen Missionsziels
- Spezialfähigkeiten, Reserven, etc. auch kurz anreißen.
- Siegpunkte erst ganz am Ende.
Bei meinem letzten Schlachtbericht sah das Ganze in etwa so aus:
Armeelisten, links meine, rechts die des Gegners. Wichtig ist nur, dass es keine Unklarheiten gibt! Im Zweifel fragen und selber reinergänzen. Ich persönlich nehm die immer erst nach dem Spiel, weil ich ja im Spiel überrascht werden will-
Mein Mitschrieb, Seite 1. Ganz oben die Mission, dann die Aufstellung. Wer ist Kriegsherr und was hat er gewürfelt, wer fängt an, Ini-klau ja/nein sowie Nachtkampf in Runde 1 ja/nein.-
Hier nochmal in groß. Ja, ich hab die Aufstellung vergessen, da es aber nur 3 gibt konnt ich das anhand der Bilder merken. Bei den Kriegsherren schreib ich den Kriegsherr auf, welche Tabelle er benutzt und was er erwürfelt hat. In dem Spiel haben wir z.B. 2x auf die Tabelle gewürfelt und dann eins davon ausgesucht, Hausregel sozusagen. Wer was gewürfelt hat bei der Mission ist mir meistens egal und auch wer den Wurf um Zug 1/Aufstellung gewonnen hat. Wichtig ist eher wer es dann tun muss.-
Hier seht ihr 2 typische Spielerzüge, die durch nen schmucken Strich optisch getrennt werden. Missionsziele werden aufgedeckt, man sieht wer stirbt, teilweise, wenn wichtig oder besonders cool, auch von wem/wie. Man sieht beim Necrons-Zug1 z.B. dass ein Cybot explodiert, was First Blood bringt, und was auch festgehalten wurde. Beim Wolves-Zug1 schreibe ich nur auf, was z.B. Njal für seine Sonderfähigkeit gewürfelt hat, und lese das dann entsprechend später nach, wenn ich am Schreiben bin.-
Zum Schluss noch die Siegpunkte nach Beendigung des Spiels (hier hat der Gegner aufgegeben, aber ich notiere das trotzdem, damit ich evtl. ersehen kann, was für ne Tendenz hätte stattfinden können...in diesem Fall wären wir bei einem 12:3 für die Necrons nach Zug 3(Mein Kriegsherr hat's überlebt, deshalb nur 3)
Und dann mahct man noch ein paar nette Bilder, wie z.B. hier von der Aufstellung:
Es gilt, je mehr Bilder, desto besser! Ich seh immer anhand der ca. 20-30min Zeitstempenunterschiede immer, welcher Spielzug das dann war. In digitalen Zeiten mach ich lieber 50 Bilder, von denen 10 gut sind, als nur eins pro Zug, das aus Versehen verwackelt ist...
Nachdem dann die Schlacht geschlagen ist, und man nebenher minimalistisch und doch vollständig aufgeschrieben hat, kommen wir zur Nachbearbeitung.
3. digitale Bearbeitung
Zu allererst klicke ich anhand der eingesackten Armeelisten im Onlinecodex (im Folgenden "OC") die Armeen zusammen:
Rechts die Auflistung lässt sich als Text prima einfach rauskopieren, außerdem sieht man für den Battle Chronicler (im Folgenden "BC") gleich, was man eintragen muss und hat das übersichtlich statt auf nen Zettel geschmiert
Und dann geht es los. Ich werde das jetzt recht ausführlich behandeln, da nicht jeder gleich gut mit dem BC vertraut ist. Man möge mir meine Ausführlichkeit nachsehen und alte BC-Hasen scrollen einfach runter
Zuerst war ein leeres Dokument. Stellt euch das vor wie die Entstehungsgeschichte der Erde. Ihr startet an Tag 1 das Programm und das Licht geht an, an Tag 2 tragt ihr die Armeen ein, an Tag 3 wird das Terrain aufgestellt, an Tag 4 die Armeen, an Tag 5 werden die Spielzüge aufgenommen und am 6. Tag exportiert ihr das Ganze. Und nein, ihr müsst nicht bis zum 7. Tag warten, um euch nebenher ein Glas Wein oder ne Flasche Bier reinzuschütten! Das mach ich auch ganz gerne mal abends vorm Fernseher und BC parallel. Und da sag noch einer, Männer seien nicht multitaskingfähig!
Beim ersten Start des Chroniclers könnt ihr auch Standards setzen, welches System ihr spielt. Bei mir (hauptsächlick 40k) sind dann die Bases automatisch standardmäßig Rund und 25mm im Durchmesser.-
Nun beginnen wir ein neues Projekt. Ich denke jeder, der mal im Word was gespeichert/geöffnet hat kann die paar Optionen bedienen-
Es erscheint nun das hier sichtbare Fenster. Dort werden die Anzahl der gespielten Züge, die Größe des Spielfeldes und die Armeen eingetragen.-
Bei mir siet das dann so aus. In Nummer 1 werden die Spielzüge eingetragen. Pro "Spielzug" hat hier jeder Spieler einen Zug. Nummer 2 gibt die Größe des Feldes an. Wir haben 72''x48'', was den angegebenen 6x4 Fuß entspricht. Bei Nummer 3 wird's nun interessant. Erstmal der Name der Armee. Ich habe Necrons. Dann der General (ist für den Schlachtbericht selbst irrelevant) und die Farbe (am besten einfach nur ne andere Farbe wählen bei "Edit Colors", da man ne Menge verstellen kann an den Labels...probiert aber ruhig mal rum. Meine Necrons wollen grüne Einheiten im BC haben. Außerdem hatte ich mit den Necrons den "First Turn", also den ersten Spielzug. Nummer 4 entsprechend für die andere Armee. Wenn ich gegen mehrere Gegner (Allianz) spiele, färbe ich innerhalb einer Armee einfach manches andersfarbig ein. Mehr als 2 "Parteien" verkraftet der BC meines Wissens aber nicht, also ein 1 vs 1 vs 1 lässt sich nicht darstellen. (korrigiert mch wenn das Murks ist!) Bei Nummer 5 schließlich sind das Datum des Spiels und der Austragungsort eintragbar, auch das mache ich nur zur Übersicht über meine ganzen Spielberichte.-
Nun das Herzstück der Armeen. Unter "Define" stellen wir die einzelnen Einheiten auf. Muss natürlich für beide Armeen getrennt erfolgen.-
So sieht das dann während der Entstehung aus. Ob man nun Standard/Elite/... bei "Troop Type" oder "Category" einträgt, macht für mich keinen Unterschied. Wichtig sind die "Models" (hier 5) und die Größe des Bases (hier Rund, 25mm). Basegröße, z.B. für nen Flieger, lässt sich auch per "Custom" selbst zusammenklicken (Flieger mach ich z.B. oft 120x80mm Ellipse). Der Name der Einheit ist wichtig, sowie das Label. Da ich sowohl Extinctoren ("E") als auch Eliminatoren ("E") habe, habe ich die Eliminatoren in "Eli" umbelabelt. Mit "New" links lassen sich neue Truppen hinzufügen.
Wichtig an dieser Stelle: Transportfahrzeuge sollten IMMER als Separate EInheit eingetragen werden, da sie unabhängig von den Insassen zerstört werden können. Ich habe z.B. meinen Hochlord auf Kommandogleiter als 2 Modelle (mit unterschiedlichen Bases) eingetragen und das eine Modell dem anderen angeschlossen. Auch Modelle, die einzeln anderen Trupps zugeteilt werden können, wie z.B. den Herrscherrat der Necrons, immer als einzelne Modelle eintragen!-
Hat man nun Spezialwaffen, einen Sergeant oder sonst ein anders ausgerüstetes Modell in einer Truppe, wie ich hier z.B. bei den Phantomen (3x Fesselspulen), kann man die bei "Specials" mit "Edit" eintragen:-
Bei 1 erstellt man eine neue Spezialfigur. Bei 2 trägt man ein, was es genau ist, gerne ausführlich, da nur das Label (3) wirklich wichtig ist! Mit ok (4) bestätigt man dann, wenn alle eingetragen sind....und voilà:-
...schon sind die guten Spezialmodelle eingetragen und haben innerhalb des Trupps ein eigenes Label.-
Der Gegner bekommt sein Zeugs auch eingetragen, und dann kann es weitergehen.-
Hier sieht man nun das leere Gelände. Wichtig: mit Mausrädchen zoomt das Programm an die anvisierte Stelle rein oder raus, linksklick und ziehen verschiebt den Bildausschnitt. In der linken Leiste sind dann die verschiedenen Geländeteile enthalten. Ich selbst bastel einfach immer aus vorhandenen Teilen mein Gelände "so in etwa" nach.-
Dafür ist natürlich ein gutes Bild vom Gelände vor dem Aufstellen Gold wert! Aber auch ohne findet man sich anhand von Fotos zurecht und bastelt das dann lustig rein.-
Und nun einer der wichtigsten Knöpfe: "Next Turn". Das würde ich schlichtweg immer nehmen, da es direkt zum nächsten Zug springt. Nach Terrain kommt die Aufstellung (Deployment) und dann die Züge. Nach dem Klick auf "Next Turn" wird außerdem der aktuelle Zug gesperrt, was über "Lock Turn" wieder rückgängig gemacht werden kann. Sollte man aber nur tun, wenn einem ein arger Fehler unterlaufen ist. Auch wichtig ist "Reset Selected Unit". Wenn man etwas korrigiert hat, kann man mit diesem Kommando im "nächsten Zug" die ausgewählte Einheit wieder auf "Ende vorheriger Spielzug" setzen. Einfach mal rumprobieren-
Beim Deployment stellen wir nun die Armeen, wie auf den Fotos und im Hirn gespeichert, zusammen auf. Wer wann was aufgestellt hat ist egal. Links sehen wir die einzelnen Einheiten, ein Klick auf das gelbe Kästchen daneben stellt die Einheit auf, wo man auf dem Feld hinklickt. Durch markieren und ziehen lassen sich die Einheiten dann bewegen und drehen. Mit gedrückter ALT-Taste wird nur gedreht, mit gedrückter STRG-Taste wird nur bewegt.-
Zoomt man nun näher heran, kann man die einzelnen Figuren innerhalb eines Trupps sehen und einzeln anwählen/verschieben. In diesem Beispiel wird ein Charaktermodell (1) attached, also an den rupp angeschlossen, den man auswählt, und durch den Klick in die Einheit rein auch aufgestellt (2). Das ist vor allem deshalb wichtig, da sich ein unabh. Charaktermodell entschließen kann, sich wieder zu trennen, und wir haben die ja als 2 Trupps aufgestellt. Mit einem Modell auf Streitwagen (z.B. mein Hochlord) verfährt man übrigens genauso, ebenso mache ich das ab und an bei EInheiten in Fahrzeugen, falls es relevant ist, andernfalls sind die nicht auf dem Tisch ("ENTF" nimmt die Einheit wieder in die Auswahl links zurück und runter vom Feld, benutze ich auch bei komplett ausgelöschten Einheiten ab dem Zug, der auf de Auslöschung folgt.).-
Nachdem dann endlich alles steht, macht man mit "Next Turn" weiter zum 1. Spielzug. Die roten Zielmarker sind übrigens auch links zu finden bei "Counters"->"Markers".