Diskussion zu "Ein ungebetener Gast"

  • Sehr sehr coole Geschichte, einfach mal etwas anderes.
    Der Erzählstil und die ungewöhnliche Sprache lässt mich in die Feudalzeit reisen. Die Story ist sehr stimmig und nimmt eine Interessante Wendung. Mir gefällt die sozio-kulturelle Kritik und auch der Spiegel den der Menschenmasse vorgehalten wird passt auch in die heutige Zeit.
    Leider fehlt mir der Warhammerbezug, so dass diese Geschichte auch eine beliebige Mittelalterstory sein könnte.


    Ich habe bisher nur die ersten vier Geschichten gelesen aber bisher liefert sich "Ein ungebetener Gast" ein Kopf an Kopf Rennen mit "Der Schatten von Waldenhof".

  • Wow! Eine wirklich interessant zu lesende Geschichte die trotz es großen Gewirrs am Ende doch keinerlei Zweifel aufkommen lässt wie es weitergehen dürfte. Besonders das Lied ist mir mit seiner anrüchigen Art und aufrührerischem Gedankengut regelrecht ans Herz gewachsen.
    Leider fehlt auch mir der Warhammerbezug aber auch ein klarer Handlungsstrang des Barden was ist das Ziel des Barden und wie will er es erreichen was bezweckt er mit der Wirtshausrevolution ist er vielleicht sogar ein Anhänger des Slaanesh?
    Aufgrund dieser Tatsachen ist es zwar keine vollkommen geschlossene Geschichte aber das muss eine Kurzgeschichte schließlich auch nicht sein. Ich finde ie Geschichte alles in allem wirklich gelungen sehe sie bisher im oberen Bereich.

    Wenige Wissen, wieviel man wissen muss, um zu wissen wie wenig man weiß. Sokrates
    Lernen ohne zu denken- das ist nutzlos. Denken ohne etwas gelernt zu haben das ist verderblich. Konfuzius

  • Wie bei allen Geschichten bringe ich erst einige „technische“ Sachen, und dann eine persönliche Meinung ;) Und wie bei allen Geschichten sage ich „Vielen Dank“ für das Mitmachen und die Geschichte, und auch wenn ich Kritik übe, ist diese konstruktiv gemeint!


    Da meine Bewertungen nun schon raus sind, kann mich auch gerne der Autor der Geschichte per PN anschreiben, um Rückfragen zu stellen, oder wenn jemand möchte, dort weiter zu diskutieren. Hatte auf die Weise letztes Mal sehr interessante und extrem ergiebige Diskussionen!


    • In einer Erzählung/Geschichte finde ich das Präsens als Zeit eher unpassend
    • Ein „Stelldichein“ ist im Sprachgebrauch ein Rendez-Vous, eine romatntische Verabredung. Kein Treffen des ganzen Dorfes
    • Teilweise recht lange Sätze mit vielen Kommas und Nebensätzen. Lieber mehrere Sätze draus machen!
    • „Brodem“ und „goutierend“ musste ich nachschlagen. Das unterbricht den Lesefluss. Ist aber aus Sicht des Kaufmannes durchaus angebracht wenn der so hochnäsig denkt.
    • „ Da schlägt die Türe auf“ --> Eine Türe wird entweder aufgeschlagen, oder sie öffnet sich, aber selbst aufschlagen geht nur, wenn sie aus den Angeln gerissen auf dem Boden aufschlägt ;)
    • „ alle sind sie sie zu sehr mit sich,…“ doppeltes Wort
    • Zweimal hintereinander „glockenhell“ für die Stimme zu verwenden ist kein guter Stil, verschiedene Adjektive fördern den Lesefluss
    • Die Reime haben kein richtiges Metrum. Idealerweise sind das in jedem Satz gleich viele Silben, oder zumindest in den sich jeweils reimenden Sätzen gleich viele. Hebungen und Senkungen sollten auch gleich sein. Dann kann man sich das auch super mit Musik/Melodie vorstellen.
    • Wirft der Henker nun eine Axt oder ein Beil oder ein Wurfbeil? Ein großes Henkersbeil in die Schänke mitzubringen ist wohl eher nicht angebracht? Und das kann man auch nicht zielsicher werfen.


    Als das kleine Männlein die Schänke betrat, musste ich unwillkürlich an „ein Männlein steht im Walde denken“…lustige Bilder in meinem Kopf :tongue: Ich interpretiere das so, dass es wohl ein Diener des Tzeentch war? Die Geschichte ist lustig geschrieben, mir sind das teilweise aber zu viele Aufzählungen des Offensichtlichen, es hätten pro Nennung der Handwerker auch immer 3-4 gereicht, nicht gleich 10, und nicht mehr als einmal. Das ist eher so ein „Jaja, ich hab das Prinzip verstanden, weiter!“ in meinem Kopf, als dass ich mich dran freue, dass auch wirklich jeder im Wirtshaus ist. Dass das alles in der Gegenwart geschrieben ist passt mir irgendwie nicht so richtig, kann es aber nicht genau in Worte fassen. Insgesamt ist die Idee gut, auch die Idee mit den Reimen/dem Lied fand ich gut, aber die Umsetzung ist nicht ganz so gut gelungen wie ich es erhofft hatte. Spannungsbogen war zwar da, aber irgendwie ist das recht vorhersehbar, spätestens nach der zweiten Strophe. Ich tue mich schwer die Geschichte zu bewerten, die Idee ist wie gesagt gut, es hat gute Elemente, aber so richtig mitreißend ist das nicht gewesen. Dafür passte aber der Lesefluss ganz gut. Ich denke, dass das bei mir irgendwo im Mittelfeld landen wird, werde mir aber nochmal Gedanken machen müssen und die Geschichte nochmal durchlesen. Werde wohl etwas in Relation zu den anderen Geschichten bewerten. Danke für deine Geschichte!

    Necrons ~ 16.000 Punkte / 80% bemalt

    • Offizieller Beitrag

    So ich habe auch endlich eine weitere Geschichte lesen können!
    Meine Bewertung wird folgen, wenn ich alle Geschichten gelesen und verarbeitet habe :)


    Die Geschichte hatte von Anfang an viel Potential. Ich mag Barden und finde, dass diese munteren Gesellen viele gute Möglichkeiten geben. Leider fehlte mir in dieser Geschichte etwas die Spannung. Über die Reime und Strophen habe ich mich sehr gefreut, auch wenn sie keinen richtigen Rythmus inne hatten. Die Aufzählungen der Bewohner/Berufe war für meinen Geschmack schlicht zu viel.
    Der Stil des Autoren* gefällt mir. Das eine odere andere Wort hätte ich evtl ersetzt oder anders ausgedrückt, was aber schlich persönlicher Geschmack ist. Zumal der eine, oder andere Satz etwas Überlänge hatte ;) Das sind aber Kleinigkeiten!


    Alles in allem fand ich die Geschichte okay. Sie hätte mehr potential gehabt und etwas mehr Spannung verdient. Der Autor* hätte an den Aufzählungen sparen können, um etwas mehr tiefe in die gesamte Geschichte zu bringen.


    Danke für die Mühen und ich freue mich auf mehr ;)

  • Ich werde später noch zu dieser – wie ich finde – sehr interessanten Geschichte ein ausführlicheres Feedback schreiben. Nur einen Punkt, der in den bisherigen Bewertungen vorkommt, möchte ich aufgreifen und auf die unsachliche Kritik näher eingehen:


    Die Reime haben kein richtiges Metrum. Idealerweise sind das in jedem Satz gleich viele Silben, oder zumindest in den sich jeweils reimenden Sätzen gleich viele. Hebungen und Senkungen sollten auch gleich sein. Dann kann man sich das auch super mit Musik/Melodie vorstellen.


    Ich gehe davon aus, dass mit „kein[em] richtige[n] Metrum“ das Fehlen eines regelmäßiges Metrums gemeint ist. Denn Metren lassen sich nicht in „falsch“ und „richtig“ unterteilen.
    Ich habe die Kurzgeschichte in Hinblick auf das Bardenlied öfter gelesen, auch um die Einstellung des Barden zu den gegebenen Zuständen näher analysieren zu können. Auch mir stach die ungleichmäßige Silbenzahl sogleich ins Auge, was mich veranlasste, dennoch nach einer Systematik im Lied zu suchen.


    Und ich würde fündig: Nicht nur vom Metrum, auch von der Thematik und dem Verwendungsgebiet entsprach das Bardenlied einem freien frühneuhochdeutschen Knittelvers. Das frei auszugestaltende Versmaß wird vom Barden benützt, um möglichst wenig von seiner inhaltlichen Botschaft abzulenken. Angesichts seiner Absichten, die offensichtlich daraus bestehen, Unruhe zu stiften, scheint der Barde sich bewusst für eine den Inhalt betonende Versform entschieden zu haben. Interessant wird die Wahl des Versmaßes insbesondere dann, wenn man einen Blick auf die Rezeption des Knittelverses in anderen Epochen wirft: Besonders im Barock stand die Dichterschaft dem Knittelvers mit Abneigung gegenüber. Und ist nicht der Barock die Epoche, gegen die der Barde aufruft, sich zu widersetzen?
    Hätte der Barde in jede Verszeile (in jedem Satz macht bei einem Gedicht keinen Sinn) dieselbe Anzahl an Silben gepackt, so hätte er nicht mit der Konvention gebrochen. Sein Revolutionsaufruf wäre dann ein Widerspruch in sich selbst gewesen.


    Natürlich ist es mir nicht möglich, in den Kopf des Autors zu blicken, ob die Wahl des Versmaßes wirklich so bewusst getroffen wurde. Bemerkenswert ist sie auf jeden Fall. Oft schadet es also nicht, sich über die literarischen Hintergründe zu informieren, bevor man vorschnell urteilt.


    Wie ich oben bereits angemerkt habe, werde ich mich zum Rest der Geschichte später noch äußern.

    Einmal editiert, zuletzt von chaoskiller ()

  • Ja, du hast sicher recht. Trotzdem ist es schwer sich das zusammen mit einer Melodie vorzustellen. Habe das auch mehrfach gelesen und versucht mich da musikalisch rein zu denken und habe das nicht als besonders harmonisch im Klang eingeordnet. Und eine Disharmonie ist für Hörer wohl eher nicht so, dass sie freudig gebannt lauschen sondern sich eher über einen Missklang wundern. Das Versmaß an sich hat aber in meiner Bewertung kaum Einfluss gehabt. Und letzten Endes lese ich zum einen keine Geschichte aus dem Barock, und zum anderem ist das ja ne subjektive Meinung ;) Und ich mag sich "ordentlich" reimende Verse lieber...

    Necrons ~ 16.000 Punkte / 80% bemalt

  • Erfrischend anderer Stil, erst mal eine behagliche Atmosphäre, und dann sieht man das Unheil schon kommen. Der Barde als Bote des Umsturzes oder des Zwists gefällt mir richtig gut. Bisher die beste Geschichte aus meiner Sicht.
    Einzig einige kleine Unstimmigkeiten (Kaufmann ohne Leibwache? Wie das? :D) fielen mir noch auf. Ansonsten richtig super! Kriegt von mir 9 Punkte.

    "Gäbe es solche mehr, die ein gutes Essen, einen Scherz und ein Lied höher achten als gehortetes Gold, so wäre die Welt glücklicher."
    -Thorin Eichenschild


    Sylvaneth, Sigmariten, Chaos, Orks - und was mir noch in die Finger fällt. Sporadische Malerblog-Einträge hier.

  • Auch hier wieder danke an den Autor. Eine Tolle idee und auch gut umgesetzt.


    Die meisten Punkte gibt es von mir für das Lied.
    Man hätte die Geschichte auch gut "Das Lied des Barden" nennen können. Den "Ungebeten" schient er ja nicht wirklich zu sein. Er wurde erst nicht beachtet und dann hat er alle berührt. Als währe er sogar sehr willkommen gewesen.


    Was ich auch klasse fand (Aus persönlicher sicht :( Die unbekannte herkunft des Barden. Ebenso wie sein abgang. Das lässt sehr viel raum für die eigene Fantasy. War er ein anhänge der Dunklen Gätter?
    Oder tatsächlich mal was anderes?


    Ich muss zugeben das ich es fad finde immer alles dem Chaos zuzuschreiben. nicht alles schlechte kommt gleich von den Großen Vier oder den Skaven. Oder den Vampieren.
    Und hier gibt es eben kein verweis auf irgendjemand. Für mich ein klarer plus punkt.


    Abzüge gibt es lediglich für kleinigkeits fehler. Zu viele aufzählungen, der gecke alleine... wo spielt das (Ich tippe auf Bretonia )?
    Aber alles in allem wird es wohl nur ein bis zwei punkte abzug geben und gehört für mich zu den klaren favoriten hier.


    Danke

  • Die Idee, ein Wirtshaus durch einen Barden in Umsturz zu bringen, ist ziemlich gut, aber einige Dinge stören das Gesamtblid, für mich allen voran leider das Lied: klar, vernünftige Reime zu finden und dann auch noch in ein vernünftiges Versmaß zu bringen und sie dazu auch noch einen Sinn verkünden lassen ist nicht ganz einfach und an manchen Stellen gelingt es auch, doch an anderen dafür wiederum nicht und eben diese sind es, die mich beim Lesen immer wieder aus dem Takt gebracht haben. Ich weiß nicht, ob das bei allen so ist, aber ich bin einer, der beim Lesen von Liedern und Gedichten immer im Kopf mitsingt, und da kamen meine Hirnwindungen an einigen Stellen echt ins Straucheln.
    Hier zu Beispiel:
    Wer schwingt sich auf, euch zu knechten?
    Ist es nicht schon längst Zeit, althergebrachte Ordnung anzufechten?


    Die zweite Strophe ist fast doppelt so lang wie die erste, was den Fluss echt stört. Gut gelungen ist dafür:
    dann erkämpf dir sein Gut
    mit deinem Blut!


    Der kurze Endsatz bringt Pfeffer in das Ende! Solchen Stil hätte ich mir das ganze Gedicht über gewünscht.


    Die ellenlangen Wiederholungen haben meine Vorposter ja bereits erwähnt.
    Dennoch war die Geschichte ein schönes Stück Lesefutter, auch wenn das Lied nicht mein Fall war.

    Lileath's Kinder - ca. 5000 Punkte Asur


    Schwestern der Purpurnen Sonne - Adepta Sororitas


    Lux Haeretici - Necromunda Inquisitionsbande


    Boten des Wandels - Tzeentchdämonen im Aufbau (schon 10 Horrors :thumbup: )


    Warmachine - Protektorat von Menoth


    "Sir, we are surrounded!" - "That's great, now we can attack in any direction!"