Hallo Elmo,
Erstmal willkommen in unserer illustren Runde. Ich versuche mal deine Fragen nach besten Wissen und Gewissen zu beantworten.
Frage 0:
Wenn man die Lernphase mal außen vor lässt, sind alle Tabletops lediglich von der Größe der aufgestellten Armeen und der Geschwindigkeit der Spieler abhängig. Meist kannst du von 2-3 Stunden für ein Spiel ausgehen, wenn es "runter gespielt" wird. Es kann aber auch deutlich länger dauern (Quatschen, Bierchen, nebenbei Fachsimpeln, etc.).
Das Starterset ist genau das, wonach es klingt. Ein Set für den Start. Wenn du immer nur mit diesem Set spielst, wird es sicher relativ schnell etwas eintönig, da immer die selben Einheiten auf dem Feld stehen. Bei den Siegpunkten übersiehst du etwas: Es ist nicht nur einer. Nehmen wir ein Szenario mit 5 Siegpunkten. Warum sollte ich versuchen den Siegpunkt zu holen, wo du deine Truppen fokussiert hast? Dann hole ich mir doch lieber die 4 anderen Siegpunkte und gewinne mühelos das Spiel nach Siegpunkten. Es geht gerade darum seine Truppen so einzuteilen, dass du dir die Siegpunkte holen kannst, die du haben willst und es dem Gegner schwer machst, sich die zu holen, die er haben will. Klar, wenn Fortuna beschließt, dass du keine Chance haben sollst, dann hilft dir auch der beste Plan nichts mehr, aber das ist doch eher die Ausnahme (auch wenn es sich manchmal anders anfühlt...).
Frage 1:
Würde ich zustimmen, auch wenn du auch bei AoS genügend Sonderfähigkeiten findest. Gerade die aktuelle 4. Edi ist sehr entschlackt und spielt sich flüssig. Zudem hat man über die Befehlspunkte in jeder Phase die Chance selbst aktiv zu werden und auf den Gegner zu reagieren, was die "Totzeiten" (Zeiten in denen du nur deinem Gegner zuschaust) angenehm reduziert.
Frage 2:
In der Skavenflut-Box sind die Regeln für AoS und für Spearhead drin, sowie die Spielbretter für Spearhead. Von den Regeln her ist Spearhead ein abgespecktes AoS und wird mit festgelegten Armeen gespielt. In der Skavenflut-Box waren es, glaub ich, jeweils 2 mögliche Spearhead-Armeen für Skaven und Stormcasts, was schon mal ein paar verschiedene Konstellationen ermöglicht. Macht die Box Sinn? Dazu komme ich unten.
Frage 3:
Wenn dir Warhammer/AoS als Setting zusagt, dann solltest du das auch machen. Ob du nun aber die orginal GW Modelle nutzt oder von anderen Herstellern oder aus dem schier endlosen Sortiment im 3D-Druck Bereich, dass musst du mit dir selbst ausmachen. Solltest du aber im GW vor Ort spielen wollen, dann schränkt sich die Palette auf die GW Modelle ein.
Kommen wir zu den Fragen, die du dir unbedingt auch stellen solltest:
Welchen Spielstil möchte ich?
Finde ich die Bilder von in Reih und Glied stehenden Einheiten toll und macht es mir Spaß geschickt die Seite oder den Rücken einer feindlichen Einheit anzugreifen, wärend meine Einheiten mit Schwenks und Rennen aus dem Frontbereich von gefährlichen Feindeinheiten herausgehalten werden sollen? Wenn hier die Antwort "ja" lautet, dann wäre ToW (oder 9th Age) eher geeignet als AoS.
Gefällt mir ein organisches Schlachtfeld besser, in den die Einheiten eher lose Gruppen bilden (und links und rechts um einen Felsen drumrum laufen, statt geschlossen davor stehen zu bleiben) und Regeltechnisch keine Front/Seite/Rückseite haben? In dem Fall ist AoS eine gute Wahl.
Welche Fraktionen gefallen mir?
Lieber die heldenhaften Stormcasts oder doch die hinterhältigen Skaven? Brutale Orks oder untote Schrecken? Vielleicht auch ein Stamm der Riesen oder doch das bunte Gemisch der Städte Sigmars? Da du die Total War Reihe gespielt hast, dürftest du wahrscheinlich eine oder ein paar Lieblingsfraktionen haben.
Kommen wir zu der Sinn-Frage der Box zurück. Sollte keine deiner Lieblingsfraktionen Skaven oder Stormchasts sein, ist die Box weniger sinnvoll. Zumindst als Ganzes. Hier wirst du wahrscheinlich deutlich günstiger fahren, wenn du schaust, dass zu von jemanden den Nicht-Miniaturen-Teil bekommst. Sofern im Sortiment vorhanden, kann man sich dann eine Spearhead-Box der gewünschten Fraktion als Basis für den weiteren Aufbau kaufen. Und ein kleiner Tipp an der Stelle: Erst die gekauften Boxen bauen und bemalen und dann die nächste Box holen. (Hällt zwar kaum einer durch, wenn die Motivation und der Reiz des Neuen zuschlagen, aber dann hat man den Vorteil, dass man nicht einen großen grauen Haufen Plastik hat, der für Jahre reicht und einem sogar ein schlechtes Gewissen verursachen kann, weil er eher wächst als schrumpft... ).
Was reizt mich am Tabletop?
Sind es die Hintergrundgeschichten? Das Basteln und Bemalen von Minaturen? Das Messen meiner Fähigkeiten mit denen meines Gegners? Das Austüfteln von immer besseren Listen und Taktiken? Das gesellige Beisammensein mit Freunden bei einer gemütlichen Runde Tabletop als Aufhänger (sowie ein oder zwei Bierchen)?
Ich hoffe, dass reicht erstmal als Gedankenanregung.
Wenn du weitere Fragen hast, einfach stellen. Hier beißt keiner.^^
Beste Grüße,
Gazak
EDIT: Beitrag wurde ohne Wissen von den Beiträgen von broncolaine geschrieben.