Mir ist aufgefallen, dass im Board immer wieder Armeelisten und Spielsituationen auftauchen, in denen aufgrund taktischer Schwächen einige Einheiten oder gar ganze Armeen völlig "unter Wert" verkauft werden. Aus diesem Grunde möchte ich mal einen Thread starten, der sich damit beschäftigt, die eigene Streitmacht zu optimieren.
Ich mache mal den Anfang und spreche aus gegebenem Anlass über die Breite von Regimentern.
Lektion 1: Regimentsbreite
Bevor ich loslege, mal kurz ein paar Vorüberlegungen:
Seit der 7. Edition können Modelle, die nur über Eck mit dem Gegner in Kontakt kommen, ebenfalls zuschlagen. Außerdem müssen Einheiten nun wieder 5 Modelle pro Glied haben, um einen Gliederbonus zu bekommen.
Wer jetzt kurz nachdenkt, wird feststellen, dass (ausgehend von 20mm-Bases auf beiden Seiten) eine Breite von 7 Modellen niemals verkehrt sein wird, da der Gegner praktisch immer mindestens 5 Modelle breit aufstellt und die 7 eigenen Modelle somit auch immer in den Nahkampf kommen. Dazu mal eine Skizze (Bild 1). Die roten Modelle sind Gegner, während die blauen Modelle die eigenen Truppen darstellen.
Nun gibt es allerdings nicht nur 20mm-Bases. Auch eine Breite von 25mm (Orks, Sauruskrieger, Kavallerie), 40mm (Oger, Ushabtis, Kroxigore) und 50mm (als Einheit nur Khemristreitwagen und Rhinoxkavallerie, ansonsten sind es Einzelmodelle, auf die diese Rechnung nicht zutrifft) ist häufig anzutreffen. Aus diesem Grunde liste ich einmal auf, wie breit man seine eigenen Truppen bedenkenlos aufstellen kann, ohne Gefahr zu laufen, sie zu breit gemacht zu haben (und damit Ressourcen zu verschwenden). Wichtig hierbei ist, dass ich bei 40mm-Bases/50mm-Bases eine Mindestgröße von 3 voraussetze und der Rest natürlich 5 Modelle breit aufgestellt wird.
Eigene Bases sind 20mm breit
gegen 20mm: 7 Modelle
gegen 25mm: 8 Modelle
gegen 40mm: 8 Modelle
gegen 50mm: 9 Modelle
Eigene Bases sind 25mm breit
gegen 20mm: 6 Modelle
gegen 25mm: 7 Modelle
gegen 40mm: 6 Modelle
gegen 50mm: 8 Modelle
Eigene Bases sind 40mm breit
gegen 20mm: 4 Modelle
gegen 25mm: 5 Modelle
gegen 40mm: 5 Modelle
gegen 50mm: 5 Modelle
Eigene Bases sind 50mm breit
gegen 20mm: 4 Modelle
gegen 25mm: 5 Modelle
gegen 40mm: 4 Modelle
gegen 50mm: 5 Modelle
Als Grundregel gilt hierbei:
1. Breite des Gegners in mm/cm ermitteln
2. Nachrechnen, wie viele eigene Modelle komplett in diese Breite passen
3. Ergebnis +2
Beispiel:
Man tritt mit Zwergen an (alles 20mm-Bases). Der Gegner spielt Orks (25mm-Bases).
Man kann sicher sein, dass die gegnerischen Regimenter alle mindestens 5 Modelle breit sind (Gliederbonus), somit hat jedes Regiment eine Breite von mindestens 125mm (5x25mm). Es passen also 6 Zwerge komplett in diese Breite. Dazu werden 2 addiert (die beiden äußeren Modelle), also kommt man auf eine Breite von 8 für die eigenen Regimenter (Bild 2; Orks grün, Zwerge blau).
Was bringt das Ganze?
Ganz einfach: Mehr eigene Modelle im direkten Nahkampf und somit (hoffentlich) mehr tote Gegner. Besonders bei Modellen mit mehreren Attacken (Schwertmeister, Tempelwache, Hexenkriegerinnen) kann das schon eine ganze Menge ausmachen. Nachteil an der Sache ist allerdings eine eingeschränkte Manövrierfähigkeit (Schwenks benötigen mehr Distanz) und dass Regimenter, die auf maximalen Gliederbonus setzen, entsprechend teurer werden (bei 4 Gliedern sind es immerhin ganze 8 Modelle). Andererseits hat diese Aufstellung den netten Nebeneffekt, dass der Gliederbonus stabiler bleibt (man muss z.B. 7 Modelle statt 5 ausschalten, um ein komplettes Glied zu vernichten)
So, das war es erstmal mit diesem Thema. Ich hoffe doch, dass hier noch eine Menge weiterer Taktiktipps zusammenkommen