Die Geschichte eines Gefallenen

  • So, ich versuche mich mal an einer neuen Geschichte.



    Violett. Nur Violett. Ein schweres Tuch. Seide vielleicht. Nein, das war Samt. Und was ar dieser unglaubliche Schmerz in seiner Brust? Er zog das Stofftuch von seinen Augen. Nach kurzer Begutachtung stellte es sich als sein Umhang heraus. Er blickte an seinem Körper herunter. Der schwarze Brustharnisch. Die Intarsien. Das zerfetzte Bärenfell. Da war es. Ein angespitzter Stock steckte in seiner Brust. Das Stechen war mehr als unangenehm, und der leicht verweste Stock hinderte ihn am Aufstehen. Nicht, dass besonders viel Platz vorhanden wäre. Er befand sich in einer Erdhöhle. Sein Brustkorb und sein Kopf waren sichtbar, die Beine bis zum Becken verschüttet. Über ihm befand sich eine ungefähr 10 Zoll hohe Decke, die offensichtlich von einem Schwert geschütztz wurde, das neben ihm im Boden steckte. Der Begrabene atmete stoßweise aus und riss sich mit einer gewaltigen Kraftanstrengung das Holz aus der Brust. Mit einem verächtlichen Blick zerbrach er es in zwei Stücke. Beim Anblick des zerbrechenden Stockes kehrten einige Erinnerungen zurück. Das Zelt vor der Mauer. Der schwarze Schemen in der Nacht. Das Entsetzen am nächsten Tag. Unendliches Entsetzen.


    Zuerst einmal musste er aus dieser Höhle herauskommen. Wer wusste schon, wie tief er lag. Er hob die Hand und deutete mit den schmalen Fingern auf die Felsen um seinen Beinen. Der geplante Strahl von Energie blieb aus. Nur ein Schwächegefühl breitete sich in ihm aus. Er legte die Hand auf das Schwert neben ihm, und das Gefühl verschwand. Eine Kaskade violetter Energie schoss vom Schwertknauf seinen Arm hinunter durch seine andere Hand in die schwarze Erde, die sofort verbrannte und seine Beine freigab. Als Nächstes befreite er sein Schwert. Doch plötzlich spürte der lebendig Begrabene die Energie schwinden, und der Energiestrahl flaute ab. Eine leichte Panik überkam ihn. Wie sollte er hier jemals wieder herauskommen?


    Zwei Stunden später war die Klinge des Anderthalbhänders voll von Erde, und der Gefangene hatte mittlerweile die Oberfläche durchstoßen. Einige weitere Schwertschwünge, der Boden brach und fahles Mondlicht ergoss sich über den Körper in der schwarzen Rüstung. Der Begrabene mobilisierte den Rest seiner Magie und verwandelte das schwere Rüstzeug in eine Kleidungskombination, die seinem Anliegen förderlicher sein würde. Nun trug er einen schwarzen Umhang mit Kragen und ein feines Gewand nach Art des Hofadels von Nuln. Schwarzes Brokat und weißer Samt bedeckten den dürren Körper. Das Schwert musste er unter der Erde zurücklassen.


    Die dunkel gekleidete Gestalt drehte sich um und sah eine hohe Stadtmauer vor sich. Unendlich viele Zinnen und Türme thronten über ihm. Er schlich leise an der Mauer entlang, bis er an eden Fuß einer Brücke in die Stadt gelangte. Mit einem Sprung überwand er die zwei Höhenmeter und kam lautlos auf den Pflastersteinen auf. Zwei Wachposten in rot und blau standen zehn Meter von ihm entfernt und senkten leicht verunsichert die Hellebarden. Der edel Gekleidete hob die Hände und schritt näher an die Wachen heran. „Ich will euch nichts tun. Ich begehre nur Einlass in die Stadt. Habt keine Furcht...“ flüsterte er. Mit einem mal jedoch sprang er auf die Uniformiertern zu und brach dem einen mit übernaürlicher Schnelligkeit das Genick. Die Hellebarde des verstorbenen mit beiden Händen umfassend riss er dem zweiten mit der Klinge die Kehle auf.


    Nachdem er die Leichen entsorgt und durch magische Trugbilder ersetzt hatte, schritt er mit wallendem Umhang durch das Stadttor. Er war äußerst geschwächt von diesem Magie-Einsatz. Das würde so nicht länger weitergehen. Er konnte höchstens noch einen Zauber wirken. Der Mörder fand sich auf einer Nebenstraße wieder. Diese Stadt hatte etwas, was ihm gehörte. Die Magie würde wieder bei ihm sein.




    Kommentare und Kritik sind erwünscht.
    Und noch wichtiger: Was glaubt ihr, wer ist der Unbekannte?
    (Spielt zur jetzigen WHFB-Zeit)

    Zwei Dinge sind unendlich: Das Universum und die menschliche Dummheit. Aber beim Universum bin ich mir nicht ganz sicher.
    Albert Einstein


    Unsere Jugend ist heruntergekommen und zuchtlos. Die jungen Leute hören nicht mehr auf ihre Eltern. Das Ende der Welt ist nahe.
    Keilschrifttext aus Ur um 2000 v. Chr.

  • Hmm sehr schön geschrieben es Entsteht eine richtig Düstere Stimmung. trotzdem, ein Paar mehr Gefühlsregungen des Unbekannten währen schon nicht schlecht. wer er ist? keine ahnung mein wathammer wissen beschränkt sich doch sehr auf die chaoten und meine Jungz.


    Ich bin für die Klimaerwärmung, sie hält den Fimbulwinter auf...

  • Da ja so wie so niemand antwortet, kommt hier das zweite Kapitel.


    Vlad von Carstein schritt zügig auf die Herberge zu. Er würde sich erst einmal tarnen müssen. „Wirt, dein bestes Zimmer. Ich werde einige Nächte hier sein.“, klang die kalte Stimme des Vampirfürsten durch den Raum. Er liess einige Münzen auf die Theke fallen und liess sich von dem Menschen das Zimmer zeigen. Die knarzenden Holzstufen führten in einen Flur, der noch schäbiger war als der Raum unten. An den Wänden hingen alte Bilder von Schlachten und den Boden aus dunklen Holzdielen zierte ein angeschimmelter Teppich. Nachdem er allein in dem lose tapzierten Raum gelassen wurde, hing Vlad den Umhang an der Garderobe auf und besah sich das Amulett um seinen Hals. Die Inschrift war verblasst und hob sich nur leicht gegen das Gold ab, doch der schwarze Diamant glühte wie immer. Kreisförmig um ihn geschrieben stand in archaischen Buchstaben der Schriftzug „Semper mortuus, numquam perditus“. Die Sterblichen waren so töricht gewesen, zu glauben, der Ring wäre die einzige Quelle seines Unlebens. Zwar dauerte die Regeneration durch das Nagash-Amulett viel länger, doch der Stein aus schwarzer Magie speiste seinen Körper auf ewig mit unheiliger Macht.


    Als er vor so vielen Jahren vor Altdorf starb, war der Wunsch auf Rache in ihm noch stärker geworden. Durch seinen Kopf schossen Bilder von dem Kampf gegen diesen „Grosstheogonisten“


    Schwert traf auf geheiligten Hammer. Vlad schwang das Schwert in weitem Bogen gegen den Sigmariten, und dieser schlug die Klinge mit dem Hammer beiseite. Dieser Kampf musste ihm gehören! Der Ring war weg, er durfte nicht sterben! Der Umhang des Vampirs wirbelte um ihn herum, als er dem herabfahrenden Hammer auswich. Der Grosstheogonist sah dem Fürsten tief in die Augen. Rot auf Grün. Sie umkreisten sich langsam und behielten sich in den Augen. Der Vampir fasste das Schwert mit einer Hand und beobachtete den Sigmarpriester. Dieser umklammerte den Hammer mit beiden Händen und stürmte plötzlich auf den Untoten los. Vlad lachte kurz auf und hob die Hand. Ein schwarzer Energieball schoss auf den Priester zu und warf ihn einige Meter nach hinten. Vlad in der einen Ecke des Turmes, der Theogonist in der anderen, taxierten sie sich gegenseitig. Dann, wie auf ein unsichbares Signal hin, hoben beide ´die Hand. Ein violetter Lichtstrahl traf auf einen weißen Flammenblitz. Violett und Weiss wurden zu einer Kaskade magischen Lichts, die zwischen den Beiden aufloderte. Triumph brandete über Vlads Bewusstsein. Langsam nahm die dunklere Farbe Überhand und der Sigmarit sank auf ein Knie. Schliesslich riss der Mensch die Verbindung ab. Vlad lachte überheblich, doch als er in die Augen des Priesters sah, überkam ihn eine Art von Panik. Und in einer letzten Kraftanstrengung stürzte sich der Grosstheogonist auf den Vampir und stürzte mit ihm hinunter, bis sie in einer Todesumarmung auf einem Pfahl im Graben der Stadt landeten. Der Sigmarit fiel ins Wasser, und von Carstein sah nur noch Dunkelheit. Er hatte den Ring nicht mehr...


    Vlads Zorn war so stark wie nie zuvor. Diese Stadt würde bezahlen müssen! Doch für die Eroberung Altdorfs und des gesamten Imperiums brauchte es weit mehr als ein Amulett und eine Waffe. Der lange Tod hatte zu einer enormen Schwächung seiner Magie geführt. Als Erstes musste er den Carsteinring und das Liber Mortis wiedererlangen. Doch es würde zumindest äußerst schwer werden, das alleine zu schaffen.


    Der Vampirfürst wanderte durch den Schatten der Gassen von Altdorf. Er schlug den Kragen hoch und schritt lautlos an einen jungen Wachsoldaten heran. Er brauchte Wissen... Er brauchte die Energie der Bücher... Von Carstein legte dem Uniformierten einen schwarz gekleideten Arm um den Hals und schnürte ihm die Luft ab. „Sag mir, wo die Bücher des Nagash sind! Ich weiss, dass du es weisst! Sag.... mir.... wo.... sie.... sind!“ Bei jedem Wort verstärkte Vlad den Druck um den Hals des Wachposten.
    Der Angegriffene würgte und griff nach dem stählernen Arm. Von Carstein drückte weiter zu und die Wache lief blau an. „In.. der Kammer der Inquisition! Und jetzt lasst... mich frei!“Der Vampir lachte leise. „Ja, ich befreie dich, Mensch...“ Und er rammte dem Menschen die Zähne in den Hals und riss seine Kehle auf.


    Vlad von Carsteins Rachefeldzug hatte begonnen.



    Kommentare sind erwünscht und gewollt. Kritik auch.

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  • Gestern wollte ich fragen ob es ein Vampir sein könnte, hab es aber verworfen da die Kollegen normalerweise nicht gut auf Holzpflöcke durchs Herz zu sprechen sind. Jetzt bin ich doch überrascht dass ausgerechnet der gute alte Vashanesh wieder auf den Plan tritt. Auch wenn ich mich frage wie er vom Pfahl im Burggraben unter eine solide (wenn wohl auch nur aus Erde bestehende) Decke kommt, und warum von dem Nagash-Stein nie die Rede war. Aber trotz allen dickes Lob für die Geschichte, bin auf Weiterführung gespannt.
    Aber einen Punkt habe ich: Das letzte was ein Vampir (der nicht gerade ein tollwütiger Strigoi ist) macht ist Opfern offen die Kehle durch zu beißen und sie dann so liegen zu lassen, denn Vampire wollen unentdeckt bleiben und wenn sowas von den Wachen gefunden wird wird das Wort "Vampir" in den Städten laut. Und in der Hauptstadt des Imperiums sollte man da erst recht aufpassen. :)

    Einmal editiert, zuletzt von Atrophus ()

  • Er hat im Moment keine andere Möglichkeit, um den zu töten. Und der lässt ihn nicht liegen. Er braucht doch Unterstützung ^^


    EDIT: Vlad ist gestorben, als er auf einen Pfahl runterfiel.
    Und ich brauche ja irgendwas, um zu erklären, dass er noch lebt.

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  • Ulrika hat Leute die sie mit ihren Fängen getötet hat nachher noch die Kehle durchgeschnitten um es als einfachen Mord zu tarnen.
    Aber lass das ganze im realistischen Ausmaß, mitten in Altdorf müsste er höllisch aufpassen, Hexenjäger, Leute mit Hexensicht und Möchtegern-Helden des Imperiums an jeder Ecke, Nekromantie bleibt nicht lange unbemerkt und wenn nur grad der Sigmar-Priester im Bordell nebenan ein komisches Gefühl bekommt. :D


    Edit: Ja klar, irgendwo muss es ja weitergehen, mich hat nur gewundert wie er vom Burggraben da hin kommt. Aber vielleicht haben ja irgendwelche hirnlosen Bauern ihn zugeschüttet ohne sicher zu gehen das Vlad auch 100% tot ist und ohne den Grostheogonisten zu beachten der da mit ihm drauf steckt... ^^

  • Der ist da sehr vorsichtig, keine Angst.

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  • So, dann will ich mich seit einer Ewigkeit auch nochmal kurz zu Wort melden...


    Insgesamt schoene Geschichte bisher, auch wenn sie daran krankt, dass die Kapitel arg kurz sind. Gerade der Kampf zwischen Grosstheogonist und Vampir koennte noch laenger sein, so wirkt es ein bisschen wie: Ich bin viel besser als du und du gleich tot oh, er schmeisst mich mit runter. Auch fehlen mir hier noch ein bisschen was an zusaetzlichen Eindruecken, man hat gar nicht das Gefuehl, dass um die Beiden ne Schlacht tobt (ok, sie sind aufeinander konzentriert, aber trotzdem!).
    Die Geschichte mit dem Amulett finde ich eine interessante Idee, Vlads Leben wieder "aufzufrischen" und in Sachen begraben koennte man vielleicht wirklich die Erklaerung von Atrophus waehlen (auch wenn es seltsam waere, dass sie seinen Koerper nicht gepluendert haben, aber vielleicht wollten sie das Unheil auch nur moeglichst schnell aus dem Weg schaffen!). Was mich wundert ist das der Grosstheogonist im Wasser gelandet sein soll! Dann haette er ja sogar Chancen gehabt zu ueberleben, meines Wissens nach sind die doch zusammen auf den Pfaehlen gelandet. Aber das sind alles Kleinigkeiten, den wichtigsten Punkt hat Atrophus schon klargestellt und deine Reaktion


    Zitat

    Der ist da sehr vorsichtig, keine Angst.

    hilft mir als Leser leider ueberhaupt nicht. Du musst gut aufpassen, dass du dem Leser nicht zuviel zumutest, es kann sein, dass er in deinem Kopf (wo die Geschichte immer komplexer und klarer ist als das was man dann zu "Papier" bringt sehr vorsichtig ist, im Geschriebenen kommt das aber nicht rueber. Du beschreibst eigentlich kaum eine Situation, wo er wirklich vorsichtig vorgeht, gut waeren hier Sachen wie er versteckt sich vor jemandem, er nimmt Umwege um nicht aufzufallen, er laesst Gelegenheiten fuer die Befragungen verstreichen, da sie zu risikoreich sind. Sowas in der Richtung. Ich meine die Trugbilder werden sicher auffallen, also wuessten sie dann sicher auch dass hoechstwahrscheinlich nen magisch begabtes Wesen in der Stadt ist und das waere fuer Vlad extrem schlecht und macht die ganze Geschichte noch schwieriger. Meiner Meinung nach sollte er eher ungesehen die Stadt infiltrieren, sonst hat er schon gleich zuviel Aufmerksamkeit an der Backe. Das mit dem Soldaten klingt gut, ich mag auch die Vorstellung, dass er ihn als Zoegling missbraucht, aber die Kehle aufreissen klingt nicht so. Ein gezielter Biss waere das Mittel meiner Wahl gewesen, das laesst sich bei dem zukuenftigen Diener mit nem hochgeklappten Kragen oder eine aehnliche Variante gut verbergen und falls die Wunde aufgrund des Untodes einfach verheilt, so muss Vlad bei dem gezielten Biss nicht auch noch den riesigen Blutfleck wegwischen und nen Vampirputzmann passt nicht so ganz zu meiner Vorstellung von Vlad :augenzu:


    Insgesamt aber ziemlich gut, versuch die Kapitellaenge zu erhoehen, ich denke dann werden sich einige Sachen von alleine geben, da du einfach mehr beschreiben musst. So rusht die Story der Geschichte fast ein bisschen zu sehr durch!


    Hoffe die Kommentare waren hilfreich!
    Gruss,
    Dron

  • Vielen Dank für die ganzen Tipps.
    Einmal kurz reinbeissen klang mir für einen so von Rache getriebenen Vampir nicht heftig genug. Mit der Vorsicht hast du Recht.
    Aber der Kampf zwischen dem Grosstheogonisten und Vlad war ja so. Der war Vlad hoffnungslos unterlegen.

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  • So.


    Vlad von Carstein saß in seinem Herbergszimmer, versunken in Gedanken. Schemenhaft huschten Bilder vor seinem Auge vorbei, Bilder aus seiner Vergangenheit. Hinter ihm, immer noch getarnt durch einen Zauber, der junge Soldat. Damit hatte er einen großen Fehler begangen, vor allem die Magie des Blutkusses hatte sicher Aufmerksamkeit erregt. Sein Schwert lehnte neben ihm in der Ecke, umwirbelt von schwarzer Magie. Er brauchte dringend einen Kondensator für die mächtige Magie des Schwertes, das er vorige Nacht gebogen hatte. Es war mehr als eine kleine Herausforderung gewesen, sich an den Wachen vorbeizuschleichen, doch es war ihm gelungen. Nun lehnte die schwarzgoldene Klinge an der schäbigen Tapete des Zimmers. Mit einem Seufzer warf sich der letzte von Carstein den schwarzen Umhang über. Den Kragen hochgeschlagen, verliess er die schäbige Spelunke und schlich über Seitengassen bis zur Hauptstrasse Altfdorfs. In den Umhang gehüllt, bebachtete er aus einer Seitengasse heraus das wilde Leben der Hauptstadt des Imperiums. Edelleute, die durch die Strassen stolzierten, Bettler am Straßenrand, Hellebardenträger hier und da... Doch plötzlich erregte ein lautes Klirren seine Aufmerksamkeit. Acht gerüstete Menschen eilten durch die Prachtgasse und befragten offensichtlich Leute. Vlads geschärftes Gehör vernahm mehrmals das Wod "Vampir". Schnell drehte sich das Schattenwesen um und drückte sich an die Wand, einen kleinen Dolch in der Hand. An dem Eingang zur Gasse schritten die Gestalten vorbei, die Hände an den Kriegshämmern. Es waren drei Hexenjäger, drei Sigmarpriester, ein Offizier der Reichsgarde und sogar ein hochgewachsener Krieger mit einer schimmernden Klinge in der linken Hand. Das war eine Großmeisterklinge, und der Mensch trug sie in der linken Hand... Das war der Anführer der Sonnenritter, Rufus von Deganon. Die Sigmarpriester hatten Kriegshämmer geschultert, die Hexenjäger hatten die Hand an ihren Pistolen, der Offizier hatte den Bihänder auf dem Rücken, und Rufus in der goldenen Rüstung trug die Klinge wie immer offen.


    Sich gegen diese Kommission zu erwehren, sollte sehr schwer werden... Rufus hatte schon viele Vampire getötet, und Vlad besaß noch wenig Kräfte. Er war zu unvorsichtig gewesen, der Mord an dem Soldaten war zu viel gewesen. Als das metallene Klirren leiser wurde, schlich Vlad wieder auf die Straße. Leise pirschte er sich an einen Adeligen mit einem großen Diamanten am Finger heran. Ebenfalls lautlos warf er einen Stein gegen einen Stapel Geschirr im ersten Stock eines hohen Gebäudes. Mit einem Klirren fiel das Porzellan auf die Pflastersteine, der Edelmann drehte sich um. Mit einem leisen Umhangrascheln schoss Vlads Hand nach vorne und streifte dem Grafen den Ring vom Finger. Zügig, aber nicht rennend entfernte sich der Vampir wieder. Nach einer weiteren Wanderung von zwei Stunden war er wieder in seiner Herberge.


    Er nahm das Schwert von der Wand und nahm vorsichtig den schwarzen Diamanten aus der Fassung. Stattdessen setzte er den Diamanten des Bestohlenen ein. Die Wellen der Magie, die von der uralten Waffe ausgingen, wurden schwächer und der Diamant glühte dunkel.
    Das sollte erst einmal reichen. Jetzt konnte das Ritual beginnen... Er verschloss die Tür, sah sich um und verriegelte das Fenster. In dieser Herberge lebte so wie so ausser ihm niemand, und der Wirt befand sich mit seinen Alchimiepulvern in seinem Keller. Vlad deaktivierte den Tarnungszauber um den jungen Soldaten und setzte ihm die dunkle Klinge auf die Brust.
    Er begann mit dem Wirken des Nekromatiezaubers und lilane Rauchschwaden hüllten sich um die Beiden. Magie durchdrang den Vampir, und er hob die linke Hand.


    Da explodierte mit einem Krachen die Rückwand des Zimmers. Gleissendes, weißes Licht durchflutete den dunklen Raum. In dem langsam abflauenden Licht zeichneten sich langsam Gestalten ab. An der Spitze einer Formation stand von Deganor, das Schwert in der ausgestreckten linken Hand. Neben ihm standen Sigmarpriester, Hexenjäger und der Offizier in seinem roten Umhang.


    Sie hatten ihn gefunden.

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  • Jah, ok, das schien mir schön dramatisch^^ Kommt heute noch ^^


    EDIT: Was haltet ihr von einem Kapitel aus Rufus´ Sicht?

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  • Entschuldigt das Doppelpost. Hier ein neues Kapitel.


    Rufus von Deganor saß in seinem Arbeitszimmer in der Bergfestung der Sonnenritter. Das durfte doch nicht wahr sein... Keiner wusste etwas über den geheimnisvollen Eindringling. Dabei war alles so offensichtlich... Zwei tote Wachen, dunkelmagische Projektionen, die verschwundene Wache...
    Die Leichen mit diesen Verletzungen... Das konnten nur Oger, Vampirfürsten, Orks oder Chaoskrieger. Dass das hier kein Oger war, sah jeder. Ein Ork... Der würde keine Projektionen beschwören. Und ein Chaoskrieger hätte so etwas niht getan. Was darauf schliessen ließ, dass es sich um einen Vampir handelte... Ein Fürst der Nacht... Nachdenklich strich der Ritter über die Klinge seines Schwertes. Lichtstreifen huschte über die Klinge, und die Parierstange glühte weiß. Seufzend schob der Ritter das Schwert in seinen Gürtel. Er blickte zur Wand und sah die goldene Rüstung mit den schwarzen Verzierungen. Es klopfte an der Tür. „Herein“, murmelte der 35jährige.
    Einer dieser abscheulichen Hexenjägern stand in der Tür. Tief in die Stirn gezogener Hut, Pistole, Lederumhang. Aber sie waren Experten auf ihrem Gebiet. „Was gibt es?“ „ Wir haben den Vampir. Ihr werdet im Ortskern von Silberstein erwartet. Er ist in einer Herberge und beschwört gerade irgendeine Art Magie. Wir müssen schnell handeln. Zieht eure Rüstung an und ich teleportiere uns dorthin.“


    Rufus sprang auf und schnürte sich die dünne Rüstung um. Das Schwert in der linken Hand, den weissen Ring an der Rechten, stellte er sich vor den Hexenjäger. Dieser zog einen Stein hervor und bedeutete dem Großmeister, die Hand darauf zu legen. Von Deganor streckte die Hand aus, und nach einem grellen Leuchten befanden sich die beiden im dunklen Viertel im Süden Altdorfs. Ein Brunnen zierte den schäbigen Platz, und die hölzernen Gebäude ragten düster in den Himmel. Die Sonne war längst untergegangen. Sein Kommando erwartete ihn bereits. Der 20jährige Gardist, die Sigmariten und die Hexenjäger standen ebenfalls auf dem Platz. „Zeigt mir den Weg. Sofort.“
    Nach kurzer Zeit standen sie vor einer abgerissenen Herberge. Ein Sigmarit erwartete sie bereits. „Hierher kommt die Magie.“ „Gut. Stürmen.“ Der Großmeister zog das dünnklingige Schwert und bedeutete den Sigmariten, vorzugehen. Hinter dem Tresen stand ein schmutziger, korpulenter Wirt. Der Hexenjäger deutete mit der Pistole auf ihn und winkte dem Großmeister, weiterzugehen. Nachdem sie die Treppe hochgestiegen waren, standen sie vor einer Tür. Sicher war sie verschlossen... Nachdem sich das Sonderkommando um ihn formiert hatte, hob von Deganor die rechte Hand und fasste den Ring mit zwei Fingern. Der Diamant glühte, und der Ritter deutete auf die Tür vor ihm. Ein gleißender Strahl schoss aus dem Edelstein, und das morsche Holz verglühte und verbrannte. Im Raum stand ein Vampir, mit einem Schwert über einen Soldaten gebeugt.


    Vlad von Carstein sprang schnell zurück, packte das Schwert beidhändig und sah dem Großmeister tief in die Augen. Die Klinge schimmerte schwarz. Pistolenkugeln sirrten auf den Vampir zu, und Vlad sprang zur Seite und schlug die letzte Kugel mit dem Schwert beiseite. Die Pistolen waren leergeschossen, und schon stand der Ritter vor ihm. Die dünne Klinge schoss auf das Herz des Vampirfürsten zu, und gesegneter Stahl traf auf Schattenmetall aus Sylvania. So standen sie gegenüber, rote in blaue Augen, schwarzer Rauch vermischte sich mit weißen Nebelschwaden. Die Sigmarpriester standen im Kreis um das Paar, und sie intonierten bereits Beschwörungen. Das konnte nicht gut enden. Mit einem letzten Aufgebot der Macht schlug er das Schwert des Ritters zur Seite und riss ihm den Ring von der Hand. Sein Schwert schwang herum, er sprang durch das Fenster, hinter ihm flogen geheiligte Energiekugeln und Pistolenkugeln.


    Das war schiefgegangen. Er würde nach Sylvania aufbrechen müssen.... Aber zuerst müsste er fliehen.

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  • Das war schiefgegangen. Er würde nach Sylvania aufbrechen müssen.... Aber zuerst müsste er fliehen.

    Wäre in meinen Augen auch das erste was Vlad gemacht hätte, er ist taktisch sehr klug und hat den Holzpfahl nur durch das Amulett und seine jahrtausendealte Stärke überlebt (normalerweise lähmen Holzpflöcke Vampire so sehr dass sie auch mit größter Anstrengung nur noch ein leichtes Zittern zustande bringen, weshalb das auch zu den bevorzugten Waffen der Hexenjäger gehört), und dann geht er nicht im Alleingang in die Stadt in der er vorher mit ner riesigen Armee gescheitert ist sondern schaut erst mal in Sylvania vorbei um wieder unauffällig ein Reich aufzubauen, die Vampire unter seinem Banner zu einen und auf eine Schwäche des Imperiums zu warten. ^^

  • Tzz Vampier'z die ha'm keine Ahnung wie ma' rischtich moschen tut.


    Nee im ernst sehr schöne Geschichte, recht spannend erzählt, trotzdem währen ein paar mehr abschnitte aus der Sicht von Rufus interresant.





    Ich bin für die Klimaerwärmung, sie hält den Fimbulwinter auf...

  • Atrophus:
    Ja, schon klar. Er hat nur das Problem,. das er in Sylvania relativ wenig hinkriegt ohne irgendeinen magischen Gegenstand.
    Ursprünglich wollte er ja was von den Hexenjägern stehlen. So hat er jetzt Rufus´ Ring.


    Ogerhirn: Wird auch noch, der wurde doch eben erst eingeführt^^^

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  • Gute Geschichte! Ich selbst bevorzuge ja immer eigene Charaktere, da viele Leute bestimmte Vorstellungen zu den besonderen Helden haben.
    Da ich aber Vlads Geschichte nur grob kenne (im alten AB mal reingeschaut) ist mir das ziemlich schnuppe
    warte auf den nächsten Teil ^^