Das hier wird mein erster Beitrag in diesem Teil des Boards. Ich habe einen Großteil der Geschichten verfolgt und habe nur angefangen eine eigene zu schreiben. Das ganze ist mehr eine Schnapsidee, die auf dem Thread "Zwergen-Reiter" beruht. Ich hatte die fixe Idee zu versuchen, eine Geschichte über einen Zwerg zu verfassen, der eben doch den Weg auf Reittier findet. Das erste Kapitel ist ohne rechte Vorbereitung in einer guten Stunde entstanden und ich bn gespannt ob es sich halbwegs lesen läßt.
Solltet ihr gerade erst anfangen zu lesen, versucht es bitte inklusive des zweiten Kapitels. Das erste ist als Aufmacher nicht unbedingt der Burner.
Inhaltsverzeichnis
Teil 1: Unter Menschen
Kapitel 2: Im Zwielichtwald
Kapitel 3: Schildburg
Kapitel 3: Fortsetzung
Kapitel 4: Am Schwarzfeuerpass
Kapitel 5: Helden ihres Volkes
Kapitel 6: Angriff der Reiterei
Kapitel 7: Totenwache
Kapitel 8: Karaz-Kazak
Kapitel 9: Auf der Ordensburg
Kapitel 10: Arena
Kapitel 11: Niedere Arbeiten
Kapitel 12: Der schwarze Bär
Kapitel 13: Die gefürchtete Qintane
Kapitel 14: Reisefreuden
Kapitel 15: Reisefreuden, zweiter Teil
Kapitel 16: Grenzstadt
Kapitel 17: Wolfsgeheul
Kapitel 18: Bärengrube
Kapitel 19: Heimkehr
Kapitel 20: Steinerne Hallen
Kapitel 21: Ivars Schwur
Teil 2: Der Grenzläufer
Kapitel 1: Ein Blick zurück
Kapitel 2: Feuerbart
Kapitel 3: Ivars Plan
Kapitel 4: Die Schlacht im Eisenbachtal
Kapitel 5: Grenzreiter
Kapitel 6: Fingerspitzengefühl
Kapitel 7: Eine verrücke Idee
Kapitel 8: Grimleif der Schwarze
Kapitel 9: Kampf der Titanen
Kapitel 10: Private Angelegenheiten
Kapitel 11: Feuertaufe
Kapitel 12: Grenzer unter sich
Kapitel 13: Der Großmeister
Kapitel 14: Eine Lücke zu schließen
Kapitel:15 Freundliches Kennenlernen
Kapitel 16: Guter Rat ist teuer?
Kapitel 17: Kriegsvorbereitungen
Kapitel 18: Grollschlacht
Kapitel 19: Kampf um den Zwielichtwald
Kapitel 20: Zurück zum Immergipfel
Kapitel 1. Stallarbeit.
Mühsam wuchteten Dagda und Ivar die schwere Schubkarre auf die Spitze der Rampe und leerten ihren Inhalt in die Mistgrube. Fluchend richtete der weißbärtige Alte sich auf und streckte vorsichtig seinen steifen Rücken:. „Sandstein! Müssen die verdammten Viecher so viel Dreck produzieren?“ Sein Helfer Ivar schmunzelte nur still in seinen kurzen, schwarzen Bart und antwortete nicht auf die Frage. Er wußte es besser. Seit er dazu eingeteilt war dem alten Zwerg in den Ställen zu helfen, schimpfte und spuckte Dagda den ganzen Tag. Er verfluchte die Ponys, nannte sie „räudige Mähren“ und gab ihnen noch zahllose, andere Spitznamen, die weit unfreundlicher waren. Aber Ivar hatte auch gesehen wie Dagda dabei Möhren und andere Leckerbissen verteilte und jedes Tier aufmerksam versorgte. Unter der rauen Schale steckte ein Kern, der zumindest für die Tiere die er pflegte eine weiche Stelle aufwies.
Ivar selbst war noch sehr jung. Zu jung um Erze abzubauen oder den Hammer an der Esse zu schwingen wie so viele ältere seines Klans. Jedenfalls war das offiziel so. Tatsächlich war Ivar, zu seinem Bedauern, einer der wenigen Kurzbärte, die nur wenig Begabung für solche Arbeiten mitbrachten. Glücklicherweise für ihn bestand aber auch die Zwergengesellschaft nicht nur aus Schmieden und Bergleuten. Und so bekam er den Auftrag bei der Ponypflege zu helfen, bis er alt genug war, das Kriegshandwerk zu erlernen.
Was seinem Vater eher peinlich war, hatte sich für Ivar als recht angenehm erwiesen. Er bedauerte zwar noch immer kein Schmied zu sein, aber die Arbeit mit den Tieren machte ihm viel Spaß. Nach ersten Berührungsängsten, hatten sie sich als freundliche, harmlose Geschöpfe herausgestellt.
Die Ponys waren nötig um auf Handelsreisen oder Kriegszügen die Wagen und Kanonen zu ziehen. Sonst hätten die Zwerge sie wohl kaum behalten. Die meisten seines Klans trauten den Tieren nicht über den Weg und hielten sie für unberrechenbar. Aber Ivar hatte, erst wiederstrebend, dann mit steigender Begeisterung, herausgefunden das dem keineswegs so war. Die Tiere hatten eine ganz eigene Sprache und reagierten sehr zuverlässig auf verschiedene Situationen.
Diese Einsicht war irgendwie sogar in den harten Schädel von Dagda gelangt und auch er nutzte sie aus. Das war ihm sicher nicht voll bewusst, aber benutzte die Leckerbissen und anderen Aufmerksamkeiten, um die Tiere dazu zu bringen seinen Wünschen nachzukommen. Er konnte die Tiere beruhigen, dazu bringen einen Huf zu heben und brachte ihnen auch alles andere bei, was für ein Pony nötig war um arbeiten zu können.
Ivar lernte das auch alles und er ging sogar einen Schritt weiter. Er hatte einfach nicht die Vorbehalte und Abneigungen, mit denen Dagda vor einigen Jahrzenten diese Arbeit begonnen hatte, nachdem er viele Jahre als Zwerg unter Zwerge im Heer gedient hatte. Und so wurde ihm viel bewußter, das die Tiere weit mehr waren als ein paar hundert Pfund Muskeln um Karren zu ziehen. Er hatte einigen beigebracht auf Pfiffe zu reagieren. Als Dagda ihn irgendwann erwischte, hatte er ihnangeschnauzt, er solle aufhören zu spielen, erwachsen werden und ihm verdammt nochmal bei der Arbeit helfen.
Ein paar Wochen später spannten sie die Tiere ein. Dagda holte seine Tiere fluchend eins nach dem anderen aus den Boxen und legte ihnen die Geschirre an.
Ivar ging zum ersten Wagen, pfiff, legte das Geschirr an und pfiff auf dem Weg zum nächsten Wagen wieder. Das Pony wartete geduldig am Wagen als er eintraf um das Geschirr anzulegen.
Ivar war schnell fertig und ging zu seinem Gefährten um ihm bei den restlichen Tieren zu helfen.
Er sagte keinen Ton, aber als sich ihre einmal Blicke kreuzten, konnte er ein leises Schmunzeln nicht ganz unterdrücken. „Halt bloß den Schnabel du besserwissender Milchbart“ war alles was Dagda dazu von sich gab. Aber Ivar war sicher das der alte Zwerg sich nur deshalb so rasch abwandte, weil er auch grinsen musste.
Die Wagen sollte eine kurze Handelsreise begleiten und Ivar war als Führer der Tiere ausgewählt worden. Er war furchtbar aufgeregt deswegen. Seine erste Reise an die Oberfläche. Das musste ein unfreundlicher Ort sein. Nach allem was man hörte, gab es keine Decke und die Menschen waren so hoch, das man immerzu den Kopf in den Nacken legen musste.
Trotz alledem freute er sich auf die Reise. Zwerge lehnten zwar normalerweise kategorisch alles ab, was ihnen nicht seit hundert Jahren bekannt war, aber Ivar war fast noch ein halbes Kind. Und sogar bei Zwergen sind die Jungspunde neugierig.