Der erste Grollreiter

Es ist ja kein Kavallerie-Regiment. Es ist eine Einheit die Reittiere als Transportmittel nutzt.

Freut mich aber wenn es euch gefällt.

Meine Rollenspielgruppe ist schuld. Die lassen mich im Stich. Wir spielen atm kaum und irgendwie ist dabei das Thema Fantasy im Kopf nach unten gerutscht.^^

Ich bin grad dran.... Wenn ich mal angefangen habe mein Hirn auf die Tasten zu kotzen, gehts eigentlich meist nicht mehr lange.^^

Wie versprochen

Kapitel 6: Fingerspitzengefühl
Ivars Ankündigung die Einheit würde sich in Zukunft auf langen Strecken immer beritten bewegen, stieß auf genau die Begeisterung die er erwartet hatte. Auf keine.
Die gewonnene Schlacht war eine Sache, man hatte sich beeilen müssen. Aber ein fester Einsatz als mobile Truppe? Wozu brauchte man so was? Ivar gab sich die größte Mühe die Männer zu begeistern. Er sprach von weiteren Einsatzgebieten, zahlreicheren Feindkontakten, besserer Ausrüstung und Verpflegung auf ihren Einsätzen. Aber obwohl seine Argumente sicher auf fruchtbaren Boden fielen, wollte sich keiner der Grenzer sofort dazu bereit erklären sich der Sache anzuschließen. Sie gingen am Ende ihrer Besprechung noch immer grummelnd auseinander und wälzten ihre Für und Wider in den Köpfen herum. Ivar stand etwas erschüttert am Tisch und starrte auf seine Aufstellungen und Karten. Dass Zwerge stur waren wusste er ja, aber mit einer so schlechten Reaktion hatte er nicht wirklich gerechnet. Als er sich müde über die Augen fuhr stellte er fest das Snorri sich nicht gerührt hatte. Er stand noch immer etwas abseits vom Planungstisch und lehnte mit hinter dem Kopf verschränkten Armen an der Wand. Ivar straffte sich.
„Ja Snorri? Hast du noch etwas zu sagen?“
Der Berserker nickte. „Hab ich! Das is’n ganz blöder Plan. Nur ein total Irrer käme auf so eine Idee.“
Ivar war mit seiner Geduld am Ende und so fiel seine Antwort recht sarkastisch aus. „Also bist du dabei?“
Snorri nahm die Arme vor die Brust und zuckte mit den Schultern. „Aber sicher.“
Als er Ivars verdutzten Blick sah, grinste er unverschämt. „Ich hab doch gesagt, du bist der Boss.“ Und nach einer kurzen Pause. „Außerdem werde ich mir die Chance nicht entgehen lassen die anderen auf den Arsch fallen zu sehen.“
„Sicher. Dir kann das ja nicht passieren, oder?“ Ivar musste nun auch grinsen, während Snorri ernst den Kopf schüttelte. „Nicht wenn das Pony weiß was gut für es ist.“
Sie lachten kurz gemeinsam über den kleinen Scherz.
„Weißt du was Herr Korporal? So eine Einheitengründung müsste man feiern. Komm, wir gehen in die Schenke. Ich geb ein paar Humpen dunkles Kellerbier aus.“
Ein paar Humpen dunkles Kellerbier waren dann auch ausreichend um Ivars schlechte Laune zu überwinden. Er trank zur Sicherheit gleich ein paar Humpen mehr und war schließlich so gut gelaunt das er und Snorri sich zu prosteten und lauthals ihre Schlacht und die Gründung der Grenzreiter feierten. Ihre Gespräche erreichten ungeahnte Höhen der Philosophie. „Weist du Korporal. Ich hab mir gedacht ein Tier mit Eisen an den Füßen kann so verkehrt nicht sein. Da muss man ja trittsicher werden. Also muss ich mir schon mal keine Gedanken machen dass das Vieh aufs Maul fällt, wenn ich oben drauf hocke.“
Ivar starrte sein Gegenüber aus glasigen Augen an, während er versuchte Snorris Worte in einen Zusammenhang zu bringen. Schließlich bekam er es hin und teilte dem Krieger seine Erkenntnis umgehend mit. „ Du bist total betrunken.“ Er lachte.
„Was fällt dir ein mich betrunken zu nennen?“ Snorri wedelte mit einem müden Arm. „Wenn ich nüchtern wäre, würde ich das nicht auf mir sitzen lassen.“
Den beiden Zechern fiel nicht weiter auf, dass nicht alle Zwerge in der Schankstube ihre Feierlaune teilten. Die Gründung einer Reitereinheit hatte sich herum gesprochen und stieß vielerorts auf wenig Gegenliebe. Ein paar Veteranen schimpften schließlich so laut über diese Schande der Armee, dass ihre Worte sogar den dicken, alkoholischen Nebel um Ivars Hirn durchdrangen und dem Krieger klar wurde, das man dort über ihn und seine Idee lästerte. Mühsam stand er auf und richtete den unsicheren Blick auf den lautesten Keifer am Nachbartisch.
„Was war das gerade? Hast du was gesagt?“
Der andere stand auf und mit ihm fünf seiner Freunde. Mit den Langbärten war nicht zu spaßen. Von allen Grenzern hatten sie die meisten Kämpfe gesehen und ihr Mut war legendär. Doch Ivar fiel das nicht weiter auf. Er ärgerte sich das sein Einfall so schlecht aufgenommen wurde und er machte sich in seinem Zustand auch keine Gedanken über das Kräfteverhältnis bei diesem Konflikt.
„Ich hab gesagt es ist eine verdammte Schande, wenn man Milchbärten wie du einer bist ein Kommando überträgt und dann auch noch so eine Abartigkeit ins Leben ruft. Hast du ein Problem damit?“
Ivars Adrenalinpegel stieg schlagartig und Wut verdrängte einen Teil seines Rausches. „Soll ich dir sagen was mein Problem ist?“ Er wollte sich auf den Gegner stürzen, doch Snorri fiel ihm in den Arm.
„Lass gut sein Ivar. Das ist alles ein bedauerliches Missverständnis. Ich kläre das in aller Ruhe mit den Jungs hier. Dazu braucht es Fingerspitzengefühl.“
Ivar starrte den wohl grobschlächtigsten Zwerg aller Zeiten fassungslos an. Snorri als Friedensstifter? Doch im nächsten Augenblick flog dessen Humpen praktisch waagerecht durch die Luft und traf den Langbart mitten zwischen die Augen. Das Steingutgeschirr der Dawi war eigentlich recht stabil. Trotzdem verbrach dieser Krug in zahlreiche Trümmer und der Getroffene verdrehte die Augen und ging zu Boden wie von einer Axt getroffen. Mit lehrend erhobenem Zeigefinger wandte sich Snorri an Ivar. „Siehst du? Ohne Fingerspitzengefühl trifft man einfach nicht den Punkt:“
Ivar wollte den Rothaarigen eben wortreich um seine Eloquenz beneiden, als ihn die Faust von einem Freund des Veteranen an den Kopf traf. In Sekundenbruchteilen hatte sich eine Schlägerei allererster Güte entwickelt, bei der Ivar und Snorri im Wesentlichen gegen alle anderen kämpften. Sie schlugen sich recht wacker, stellten sich mit dem Rücken zur Wand und teilten aus so gut sie konnten. Lange hätten sie das nicht durchgehalten, doch nach wenigen Minuten tauchten Drûs und die anderen in der Schenkentür auf. Die Grenzer verstanden aus den gebrüllten Beleidigungen schnell worum es hier ging und das man unter anderem ihren Anführer und den Sieg im Eisenbachtal angriff. Was tausend seidenglatte Worte Ivars nicht geschafft hätten, schaffte fünf grobe Beleidigungen aus wildfremden Mündern. Die Truppe rottete sich zusammen und stürzte mit dem Schlachtruf „Vorwärts Grenzreiter!“ mitten ins dichteste Getümmel. Dreizehn kampferprobten und vor allem nüchternen Grenzern hatte auch die Langbärte nichts entgegenzusetzen und so hatten die Grenzreiter ihren Korporal und seinen irren Saufkumpanen bald erreicht. Zusammen fegten die wütenden Zwerge durch den Schankraum und zerlegten praktisch die komplette Einrichtung bei ihrem Kampf.
Lachend und schnaufend erreichten sie schließlich den Ausgang und schnappten nach Luft. Aus der Ferne erklangen Hörner und Alarmrufe. Nicht mehr lange und die Armee würde eine Einheit schicken um für Ordnung zu sorgen.
„Und was jetzt?“ Drûs tastete vorsichtig nach einer Schramme an der Stirn.
„Schätze wir sollten uns eine Weile nicht in der Feste sehen lasse bis sich der Ärger gelegt hat.“ Snorri wirkte schon wieder nüchtern und richtete sein Wams.
Die Zwerge schauten fragend Ivar an. Der richtete sich auf und wischte sich den Schweiß aus den Augen. „Was sagt ihr? Gehen wir ins Gelände? Holt eure Sachen, wir treffen uns in zehn Minuten an den Ställen.“
Zwanzig Minuten später verließen fünfzehn berittene Zwerge mit außerordentlich grob gepackten Bündeln die Grenzfeste und trabten eilig Richtung Norden. Die erste Mission der Grenzreiter begann deutlich früher als Ivar geplant hatte.

Schwer zu sagen. Ich fahre demnächst für ein paar Tage weg und hab noch einiges vorher zu tun. Vieleicht schaff ich noch ein Kapitel....

Da bin ich mittlerweile zu alt für.

Und ich bin produktiv! Das sollte mal ne Kurzgeschichte werden.