Problem 1: Zu erwartende Reaktion des Herstellers
Selbst wenn Ihr es schaffen solltet so viele Leute weltweit zum Boykott zu bewegen, dass der Hersteller diesen Boykott tatsächlich nach dem Quartal als "leichten" Umsatzeinbruch wahrnimmt, was denkt ihr würde dann passieren?
Denkt Ihr wirklich, das der Hersteller dann in Panik verfällt und dieser dann sofort die Preise senkt? Wenn Ihr das wirklich denkt, dann...aua.
Umsatzeinbrüche nach Produktwechseln oder Preiserhöhungen sind für ein großes Unternehmen normal, aber diese normalisieren sich dann im Normalfall in den nächsten Quartalen. Das wird ja wohl nicht die erste Preiserhöhung des Herstellers sein, also wird dieser auf Umsatzschwankungen eingestellt sein.
Problem 2: Der zeitlich begrenzter Boykott
Ihr wollt also den Hersteller nur ein Quartal lang boykottieren, das ist doch wohl das sinnfreiste was es überhaupt für einen Boykott geben kann. Ihr boykotiert die also für 3 Monate, um dann nach den 3 Monaten mit eurem angesparten Hobby-Budget wieder geifernt in den Laden zu rennen und halt dann eure heiß begeehrten Figuren zu kaufen. Wie wirkt sich dann der Boykott in der Jahrenbilanz des Herstellers aus? Richtig: gar nicht. Wenn ihr boykottieren wollt, macht es dauerhaft und nicht für eine irrelevante Zeitspanne. Im Idealfall boykottiert man so lange bis das "Übel besiegt" ist.
Da simple Vergleiche immer ziehen:
Der Hausmeister euer Schule hat den Preis für die neuen Kinderbueno um 20% angehoben. Empört schließt sich die gesamte 7b mutig zusammen, um dem Übel entgegenzutreten. In der ersten großen Pause boykottieren Sie geschlossen Kinderbueno. Die 7b hat damit gezeigt wozu sie fähig ist und feiert Ihren vermeitlichen Sieg euphorisch. Nach der soviel Gerede über Kinderbueno hat sie ganze 7b aber in der zweiten Pause Riesenbock auf Kinderbueno und da der Boykott sich nur auf die erste Pause bezog, kaufen sie den ganzen Laden leer. Hut ab 7b, dem Hausmeister habt ihrs echt gegeben.
Etwas überspitzt, aber ich hoffe der Vergleich konnte euch zeigen worum es geht.
Fazit: Ein zeitlich begrenzter Boykott wirkt rückradslos, lachhaft und ist total sinnlos. Im Endeffekt sagt ihr damit nur: "OK, wir finden das doof aber nach drei Monaten knicken wir ein und kaufen wieder!" Also boykottiert richtig oder lasst es sein, und wenn Ihr richtig boykottieren wollt, viel Spass dabei Zehntausende von Spielern zu finden, die wirklich bereit sind solange keine Neuheiten zu kaufen, bis diese preislich reduziert wurden.