Berliner Stammtisch - Diskussion zur Kampagne

  • Auch hier nochmal: Der erste Versuch der Kampagne ist beendet und wird so von mir nicht fortsetzt.


    Ich habe an anderer Stelle erwähnt, dass ich für einen neuen Versuch die Regeln überarbeiten möchte. Dazu bitte ich mal um Rückmeldungen, was euch an dem bisherigen Modell gefallen/nicht gefallen hat und mache mal gleich den Anfang dazu :)


    Gefallen:
    Provinzsystem generell (auch mit Ressourcen)
    Graues Budget für Feldherrn
    Punktrahmen (500-2500P) pro Schlacht
    Diplomatie
    Artefakte der Macht


    Nicht gefallen:
    Stärke und verhalten neutraler Gegner (unrealistisch)
    Ignorieren von Verlusten einer Schlacht (armeen werden nur größer)
    Siegesmissionen für einzelne Schlachten (sind einfach zu viele und machen es kompliziert)


    Lösungvorschläge:
    Die neutralen Gegner müssten irgendwie anders organisiert werden. Dass die Wilden einer Provinz immer ungefähr so stark sind wie die Streitmacht, die gerade durch die Gegend walzt erscheint mir doch sehr unrealistisch - als ob eine 2500 Punkte Armee irgendwie attraktiver wäre als 1500 Punkten gegenüberzustehen.... ich hoffe, es ist klar, was ich meine. evtl könnte man die Provinzen grundsätzlich "leer" lassen und non-player-Parteien mit vorher definiertem Verhalten einsetzen.


    Verluste einer Schlacht sollten auswirkung auf den weiteren Verlauf haben. wird eine Einheit in der Schlacht total vernichtet und es kommt nur einer von 60 Kriegern zurück, ist es doch seltsam dass dann bald wieder 60 Krieger dastehen und das keinerlei Nachschub oder ressourcen geschweige denn Zeit gekostet hat. Hier könnte man zum beispiel einen Grenzwert einrichten für leichte Verluste, die ignoriert werden, schwere Verluste, die die Einheit halbieren und Vernichtung der Einheit, die... nunja eben vernichtet ist.


    Die Missionen, die für die einzelnen Schlachten ausgewürfelt wurden haben das ganze zwar interessant gemacht aber auch aufwendiger. Hier würde nur eine überarbeitung der Tabelle (um bequemer darauf würfeln zu können) Abhilfe schaffen.



    Wenn es Antworten auf meine Vorschläge gäbe, würde ich mich sehr freuen. Die anderen Spieler möcht ich auch anhalten, Feedback zum Regelwerk und sonstigem Ablauf zu geben (Kritik am Spielleiter?)


    Gruß Julius

  • Dann mal meine Rückmeldung!


    Extrem Gefallen:
    Provinzsystem
    Zusammenhängend mit dem Provinzsystem das Prinzip, mit einer kleinen Armee anzufangen und durch die Ressourcen zu wachsen.


    Gefallen:
    Graues Budget für den Feldherrn - ist ne Art Mini-Rollenspiel-Komponente
    Punktrahmen pro Schlacht
    Artefakte der Macht


    Neutral:
    Diplomatie - kann man gern machen, muss ich aber nicht unbedingt haben
    Ignorieren von Verlusten einer Schlacht


    Nicht gefallen:
    System "neutrale Gegner"
    Siegesmissionen für einzelne Schlachten (sind einfach zu viele und machen es kompliziert)



    Weitere Ausführungen zu oben:
    Die neutralen Gegner sollten vielleicht dazu genutzt werden, das Spielen unter den Teilnehmern etwas zu fördern. Also vielleicht weiterhin mit Zufallsgegnern zu spielen (nicht jedes leere Feld muss ja einen Zufallsgegner "generieren") oder an fest definierten Feldern ein Szenario einzufügen - Belagerung oder ähnliches.


    Verluste einer Schlacht können gern eingebaut werden, sollten aber nicht allzu hart sein, um den Spielspaß nicht allzu sehr einzuschränken. Ich denke gerade am Anfang geht man vielleicht auch mit Armeen unterschiedlicher "Härtegrade" an den Start und wenn dann die nettere Liste auf die Mütze bekommt und dafür hart sanktioniert wird, könnte das dazu führen, dass verstärkt "Turnierlisten" gespielt werden - und das würde ich gern vermeiden. Man sollte auch problemlos fluffige, lustige oder sonstige "aus dem Bauch heraus" Listen spielen können - meiner Meinung nach zumindest. Hier ein vernünftiges Maß zu finden ist aber zugegebenermaßen sehr schwierig.


    Die Vereinfachung der Missionen halte ich für sinnvoll. Man muss nicht überall komplex sein und wenn der Fokus auf dem Provinzen- und Ressourcensystem sowie dem Anwachsen der (bemalten) Armee liegt, ist das Abwechslung genug.

  • Zum Thema verlüste:
    Warhammer enthält schon die Idee, dass nicht alle entfernte Modelle sind unbedingt tot. Sie mag nur verwundet sein, oder eine schwere Erkältung bekommen haben. Diese zustände Können möglicherweise "geheilt" werden. Deshalb schlag ich vor, dass für jedes Modell, das im Lauf eines Spiels entfernt ist, entsteht "heilungskosten" (etwa 10% der Modellpreis), die müssen aus dem Gewinn bezahlt werden.
    Man kann entscheiden, alle, nur ein paar, oder keine die Modelle einer Einheit zu heilen. Aber wenn ein Modell nicht sofort geheilt wird, ist es wirklich tot.


    Zum Thema neutrale Gegner:
    Weiße ich nicht. Es muss irgendwie realistisch wie auch praktisch sein. Realismus hängt von der fluffigen Rechtfertigung dieser Provinzen ab: sind sie etablierte Königreiche? Haben sie stehende Heere? Wenn nicht, finde es überhaupt nicht problematisch, wenn invasionen immer nur mit kriegerbände durchgeführt wurden. Warum sende ich meine ganze Armee wenn es nur um eine kleine Siedlung geht?

  • Zum Thema verlüste:
    Warhammer enthält schon die Idee, dass nicht alle entfernte Modelle sind unbedingt tot. Sie mag nur verwundet sein, oder eine schwere Erkältung bekommen haben. Diese zustände Können möglicherweise "geheilt" werden. Deshalb schlag ich vor, dass für jedes Modell, das im Lauf eines Spiels entfernt ist, entsteht "heilungskosten" (etwa 10% der Modellpreis), die müssen aus dem Gewinn bezahlt werden.
    Man kann entscheiden, alle, nur ein paar, oder keine die Modelle einer Einheit zu heilen. Aber wenn ein Modell nicht sofort geheilt wird, ist es wirklich tot.


    Zum Thema neutrale Gegner:
    Weiße ich nicht. Es muss irgendwie realistisch wie auch praktisch sein. Realismus hängt von der fluffigen Rechtfertigung dieser Provinzen ab: sind sie etablierte Königreiche? Haben sie stehende Heere? Wenn nicht, finde es überhaupt nicht problematisch, wenn invasionen immer nur mit kriegerbände durchgeführt wurden. Warum sende ich meine ganze Armee wenn es nur um eine kleine Siedlung geht?


    Ich hatte auch daran gedacht, dass nicht alle Modelle entgültig tot sind, sobald sie vom Spielfeld entfernt werden. aber konkrete Zahlen dazu kann man ja noch im Einzelnen diskutieren.


    Die Idee mit den Kriegerbanden finde ich total klasse und gibt meiner Meinung nach auch gut den Charakter der Wildnis und der in kleineren (ungeordneten) Gruppen umherziehenden Wilden wieder. Die Verluste, die dabei an der Patrouille entstehen, wirken sich natürlich auf die Armee aus (entsprechend dem, was für Verluste dann festgelegt wird). man könnte auch noch einen Würfelwurf einbauen, der darüber entscheidet, ob man überhaupt auf eine solche gruppe trifft oder nicht(das wäre dann auch, was du geschrieben hast, Veilchenhaua)


    Veilchenhaua: Das Provinzsystem (Hexfelder, verschiedene Arten von Feldern, Ressourcen) würde ich auch so lassen wollen. (evtl ein neues Koordinatensystem ;))


    Danke euch beiden für die Rückmeldung. Das macht echt wieder richtig Lust, wenn sich andere beteiligen.
    Was wären denn so Grenzwerte, ab wann man bei einer Einheit von Verlusten spricht?
    mal ein paar schnellschüsse:
    Wenn die Einheit am Ende vernichtet ist, könnte man sie für die halben Punktkosten wieder herstellen?
    bis 25% Verlusten passiert gar nichts (leichte Verluste sind verschmerzbar) ist die Einheit unter 50% kann sie für wenig punktkosten wieder komplett hergestellt werden oder für gar nichts zur Hälfte oder so?


    Gruß Julius

  • Viel Spaß in Amsterdam. Komm heile wieder.


    Mir spukt es im Kopf rum, wie das mit den Armeen und kriegerbanden zu lösen ist.
    Wie wäre es denn 'realistisch' ?
    Die marschierende Armee schickt Trupps voraus, die den Weg bereiten und das Gelände erkunden. Die haben dann also den "Kontakt" mit den Wilden der jeweiligen Provinz.
    Die Stärke der Patrouille ist dann natürlich von der Größe der Armee abhängig.
    Der Erfolg der Patrouille bestimmt das vorankommen der Armee.


    Treffen zwei Spieler aufeinander, könnte man ein vorgeplänkel der kundschafter abhalten, was dann auch Auswirkungen auf die Schlacht der Spieler-armeen hat (abgesehen von dem Verlust der einheiten)



    Gruß Julius

  • Servus z'sammen, ich bin heile wieder zurück.


    Zu den Verlusten würde ich folgendes Vorschlagen:
    - bis 25 % einer Einheit können kostenfrei wieder hergestellt werden. (bei einer 4 Glieder starken Einheit also ein komplettes Glied)
    - bei mehr als 25 % Verlusten, aber noch nicht vernichtet, kann man für 15 % der Punktekosten der kompletten Einheit die Glieder wieder auffüllen.
    - eine Vernichtete Einheit kann für 25 % der Punktkosten wieder voll hergestellt werden.


    Man darf bei der Einführung dieser "Verlusteregel" nicht vergessen, dass der Einfluss sehr stark davon abhängt, wie hoch der Ressourcenverdienst pro Runde ist. Angenommen, mich kostet das Wiederherstellen einer Einheit 75 Punkte, ich bekomme aber nur (+ / -) 100 Punkte, dann wächst meine Armee wenig bis gar nicht an, weil ich den Großteil meiner Ressourcen für das Wiederherstellen benötige. Von Städtebau oder ähnlichem gar nicht zu sprechen.


    Ist die Sanktion also sehr hart, wirkt sich das sicherlich unmittelbar auf die Spielweise bzw. die aufgestellten Listen auf. Und die Stellschraube für "harte Sanktion" oder "kleine, aber spürbare Sanktion" scheint mir der Ressourcenverdienst zu sein. Deswegen sollte man diese zwei Sachen im Zusammenhang betrachten bei der Erstellung des Regelwerks.


    Grundsätzlich denke ich: Keep it simple! Der Spaß an der Kampagne hängt in meinen Augen hauptsächlich von folgenden Faktoren ab:


    - Spielen gegen noch unbekannte Gegner und/oder Armeen
    - Das Anwachsen der Armee durch die Ressourcen (Motivation beim Armeeaufbau)
    - Das Anwachsen des "Königreiches" auf der Karte
    - Die Abwechslung beim Spielen, die dadurch kommt, dass die Spiele gegen Zufallsgegner auf unbesetzten Feldern mit Kriegerbanden oder sehr kleinen Armeen ausgespielt wird (bzw. werden könnte).


    So viel von mir zum Wochenstart :)

  • Guter Einwand, Veilchenhaua.


    Dass der Spielspaß ganz oben auf der Liste steht, muss mir wohl auch manchmal gesagt werden ;) das vergesse ich manchmal wirklich ein bisschen.


    Zu den Verlusten würde ich folgendes Vorschlagen:
    - bis 25 % einer Einheit können kostenfrei wieder hergestellt werden. (bei einer 4 Glieder starken Einheit also ein komplettes Glied)
    - bei mehr als 25 % Verlusten, aber noch nicht vernichtet, kann man für 15 % der Punktekosten der kompletten Einheit die Glieder wieder auffüllen.
    - eine Vernichtete Einheit kann für 25 % der Punktkosten wieder voll hergestellt werden.


    Find ick jut - würde der Berliner sagen. Das macht den Verlust einer Einheit für den Gesamtverlauf gut verschmerzbar, denke ich. Die Wiederherstellung erfolgt natürlich dann nur mit der gleichen Ausrüstung und alles Upgrades wie vorher.


    Zu deinem Zahlenbeispiel:
    Zuletzt haben die Spieler in der zweiten Runde bereits erträge zwischen 200 und 300 Punkten erhalten. wenn wir wieder mit 500 Punkten beginnen, und man direkt voll vernichtet wird, sollte man nach der Wiederherstellung immer noch Punkte für ein Aufwachsen haben, oder? (Später werden ja Reich und Armee gleichermaßen größer)
    Hier bitte ich mal um Meinungen, wie ihr anderen das seht...


    Die Balance könnte halt kippen, sobald ein Spieler evtl mehrere Klatschen hintereinander abkriegt und dann mit einer stark geschwächten armee weitermachen muss... hmm ist zwar eine logische konsequenz aber auch irgendwie doof, wenn ein Spieler mehrfach auf die Mütze kriegt


    leichter Themawechsel --> Provinzen
    Ein anderer Ansatz als vorher ist auch, das Territorium zu beginn komplett aufzuteilen. Jede Provinz, die dann von einer feindlichen Armee erobert wird, geht in deren Besitz über. Es gäbe keine neutralen Provinzen, was einiges an Balancing und Personalaufwand reduziert bzw die Spieler selbst sofort in Aktion zwingt. (Ich denke hierbei an das Kampagnensystem von den späteren erweiterungen von Dawn of War I - falls jeman sie kennt)
    Dann braucht man aber Regelungen für Mehrspieler-Begegnungen innerhalb eines Zuges.
    Dieser Ansatz würde auch die Kriegerbanden generell optional machen.


    Gruß Julius